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seinen schmalen auf- und absteigenden Gassen. Tie Burg ist wohl
erhalteu und einen Teil des Jahres von dem Fürsten von Beut-
heim bewohnt. Es ist die größte Burg unserer Provinz. Von dem
viereckigen Turme hat man eine herrliche Aussicht uach alleu
Seiten. Tie ältesten Teile der Burg sind wohl schon 800 Jahre
alt. Östlich von Bentheim sind im Berge bedeutende Sandstein-
brüche, deren Steine viel nach Holland verkauft werdeu. Die
Bentheimer Berge sind die letzten Berge nach Westen hin. Sie ziehen
sich bis nach dem Flecken Gildehaus, der letzten deutschen Eisen-
bahnstation an der holländischen Bahn.
Tie übrigen Ortschaften lernen wir durch eiue Wanderung
am Ufer der Vechte entlang kennen. Nach der gewerbreichen Stadt
Schüttorf ist Nordhorn der nächste bedeutende Ort. Es ist eine
Stadt mit einer reformierten und einer katholischen Kirche, sowie mit
mehreren Fabriken. Sie liegt unweit der holländischen Grenze am
Süd—nord-Kanal, an der Vechte und an der Bahn Bentheim—
Neuenhaus. Südlich von ihr geht auch der Ems—vechte-Kanal
durch die Vechte ins Holländische, wo er sich bei Almelo an andere
Kanäle anschließt. Sehenswert ist nahe bei Nordhorn das ehemalige
Augustinerkloster Frenswegen. An der Dinkel liegt kurz vor
ihrem Einflüsse in die Vechte die freundliche, stille Stadt Neuen-
h a u s. Sie hat eine katholische und eine reformierte Kirche und
treibt Ackerbau und Viehzucht, aber ebenso wie Nordhorn auch
etwas Schiffahrt, da der Fluß bis hier schiffbar ist. Von Neuen-
Haus führt westwärts eine Chaussee nach dem Torfe Uelsen
und ostwärts eine andere über das in fruchtbarer Gegend liegende
Veldhausen nach Stift und Torf Wietmarschen. Tie
Vechte weiter abwärts wandernd gelangt man von Hos zu Hof
schließlich nach dem Torfe Emblichheim, dem einzigen und
letzten größeren Orte in diesem einsamen Winkel unserer Heimat.
Vi. Einige Sagen aus dem Oonaörückischen.
Wieck und Karl Manq.
Es waren einst 2 mächtige Könige: Wittekind und Earolus
Magnus. Wittekind, auch König Wieck geuaunt, war noch ein
Heide und regierte in nnserm Lande. Earolus Magnus war
König der Franken und eiu eifriger Christ. Ter ließ dem Wieck
-sagen, er solle seine Götter abschwören. Wieck aber antwortete:
-,',Slau mt- de Dünner, wenn ick bat do!" Ta zog Karl aus und
wollte den Wieck zwingen.
Das Kerlsfcld und die Karlssteine.
Da zog Wieck dem Könige entgegen und stritt mit ihm. Karl
aber behauptete das Schlachtseld siegreich. Es heißt seitdem das
Kerlsfeld. Wittekind wollte sich aber noch nicht ergeben und^sam-
Titelte sein Heer von neuem. Karl war in den Hon bei Osna-
brück gezogen, um dort die heidnischen Opfersteine zu zerstören. Aber
die Steine widerstanden dem Eisen und dem Feuer. Karl ver-
zweifelte zuletzt an dem Gelingen und wollte vou dem Versuche
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Extrahierte Personennamen: Karl_Manq Karl Earolus
Magnus Magnus König_Wieck Earolus_Magnus Magnus Wieck Karl Karl Wieck Karl Karl Karl Karl_ver- Karl
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noch verschiedene Gegenstände aufbewahrt, die von Karl dem Großen
stammen sollen (Krone, Schachspiel, Elfenbeinkamm).
An der Westseite des Domes liegt der Dom ho f. Er diente in alter
Zeit als Begräbnisplatz. Nördlich von dem Dom breitet sich die Große
Domsfreiheit aus. Ihr Name erinnert daran, daß in früheren Jahr-
Hunderten die Nähe der Domkirchen dem verfolgten Verbrecher Zuflucht
und Freiheit gewährte. Nur durch einen schmalen Gang ist von dem Dom
die „Kleine Kirche" oder „Paulskapelle" mit der herrlichen Kreuzigungs-
gruppe getrennt. Sie gehört nebst den anschließenden Gebäuden zum Earo-
linum. In dem Priesterseminar an der Nordostecke der Freiheit werden die
jungen Priester herangebildet. Dem Dom gegenüber wohnt der Bischof
im Bischöflichen Palais. Der jetzige Bischof heißt Wilhelm (Dr. Wilhelm
Berning). Er ist der Oberhirt des Bistums Osnabrück (Diözese Osnabrück).
Mitten auf der Freiheit steht das Denkmal Justus Mösers, eines der be-
rühmtesten Männer Osnabrücks, der vor etwa 150 Iahren lebte. Er be-
kleidete hohe Ämter in der Verwaltung und erwarb sich einen weitberühmten
Namen durch mehrere bedeutende Bücher, besonders durch seine „Osna-
brückische Geschichte". Die Osnabrücker verehrten ihn so sehr, daß sie sein
fünfzigjähriges Jubiläum wie ein Landesfest feierten. Er fand in der
Marienkirche seine letzte Ruhestätte.
Aufgaben: 1. Bestimme die Lage der Gebäude auf der Skizze! 2. Forme
die Umgebung des Domes im Sandkasten! 3. Zeichne sie! 4. Zeichne das Osna-
brücker Rad! 5. Schreite Länge und Breite der Großen Domfreiheit ab!
Rechne um in Meter!
Die Sage vom Löwenpudel auf dem Domhof.
Auf der Flucht vor Karl dem Großen kam der Sachsenherzog Wittekind
einst nach Osnabrück. Sofort hing das Volk ihm wieder an, obschon es dem
Kaiser Treue gelobt hatte. Darüber wurde Karl sehr zornig. Er schwur,
die Stadt streng zu bestrafen und das erste lebende Wesen, das ihm aus
dem Tor entgegenkäme, mit eigener Hand zu töten.
Karl kam mit seinem Heere. Wittekind floh auf seine Burg an der Nette.
Die Bürger der Stadt waren nun in großer Angst. Da faßte die Schwester
des Kaisers, die in der Stadt wohnte, den Entschluß, den Bruder um Gnade
zu bitten. Sie ging ihm allein entgegen. Karl sah sie kommen und dachte
voll Schrecken an seinen Schwur. Er betete zu Gott um Hilfe. Da sprang
plötzlich der Lieblingshund seiner Schwester heran und leckte ihm die Hände.
Karl tötete den Hund und verzieh erfreut der Stadt. Zur dankbaren Er-
innerung setzten die Bürger dem Hunde auf dem Domhof das Denkmal, das
jetzt noch dort steht.
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Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Wilhelm Wilhelm
Berning Wilhelm Justus_Mösers Männer_Osnabrücks Karl Karl Karl Karl Karl Karl Wittekind Karl Karl Karl Karl
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Trümmer der Burg; man gewahrt Ueberreste mehr einer Feste
des 17. Jahrhunderts, als einer eigentlichen Ritterburg. Sie ist
gebaut um 1177 von Bernhard von der Lippe, doch unmittel-
bar nach ihrer Vollendung nahm Graf Hermann von Ravens-
berg sie mit stürmender Hand und Pflanzte sein Sparrenwappen
auf ihre Thürme, — daher der Name Sparrenberg (der ge-
genüber liegende Berg heißt der Iohannesberg).
Die eigentliche Residenz der Grafen von Ravensberg war
nicht hier, sondern auf der Stammburg Ravensberg, welche
einige Stunden nordwestlich von Bielefeld an dem Abhang des
Teutoburger Waldes liegt, und deren Ruine von ihrer Höhe
herab — gleich ihren Schwesterburgen Iburg und Tecklenburg,
d. h. der Sage nach Idas- und Teklasburg, so wie Ravensberg
nach der dritten Schwester Ravena oder Ravenna benannt sein
soll — weit hinein in einen großen Theil der flachen Ebene des
Münsterlandes blickt über die obern Stromgebiete der Ems und
der Lippe fort und bis nach den fernen Bergen des Sauerlandes
hinüber. Hier war der Stammsitz der alten Grafen von Calve-
lage, welche später den Namen von eben dieser, schon um 851
erwähnten Burg annahmen und schon 1346 erloschen waren.
In diesem Jahre belehnte nämlich Kaiser Ludwig der Bayer den
Herzog Gebhard von Jülich mit den Ravensbergischen Besitzun-
gen und so fielen sie später mit den Jülich-Cleve-Berg'schen
Landen an Brandenburg oder das regierende Königshaus in
Preußen. 9tad) der Allg. Zeitung.
21. Die drei hannoverschen Häsen Emden, Geestemünde
und Harburg.
Zum vollen Bewußtsein davon, daß das Königreich Han-
nover an der Nordsee liege, kam man an der Leine (d. h. in
der Hauptstadt Hannover) ziemlich spät. Erst vor zwei Jahrzehn-
ten begann die Regierung sich ihrer Seeplätze mit Eifer anzu-
nehmen. Erst gegenwärtig faßt die Idee Fuß, daß Hannover
ein Seestaat sei, welcher im Besitz der drei Häfen von Emden,
Geestemünde und Harburg nicht mehr in der Position eines
Hintersassen von Hamburg und Bremen verharren dürfe, sondern
die eigne Flagge mit Energie entfalten müsse.
Unter den alten Welfenfürsten, welche im Lande zwischen
Elbe und Weser herrschten, war es Heinrich der Löwe allein, der
die großen Wasser zu schätzen wußte. Da ihm der Krummstab
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TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Hermann_von_Ravens- Ravena Ludwig_der_Bayer Ludwig Gebhard_von_Jülich Heinrich_der_Löwe Heinrich