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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 93

1911 - Erfurt : Keyser
— 93 — stimmte sie deshalb zu einem Stapelplatz sür den Handel mit den Slaven (f. Erfurts Entstehung uftv., Nr. I u. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Dieser Handel vollzog sich auf dem rechten Gerauser da, wo Heute der Wenige Markt liegt. Anfänglich genügte die dort vorhandene Furt dem Marktverkehr. Als aber der Handel immer lebhafter wurde, drängte das Bedürfnis von selbst zu einem bequemeren Uebergang. Man schritt darum zum Bau einer Holz brücke, der Krämerbrücke, die, mehrmals verändert und in Stein errichtet, Heute noch als Erinnerungszeichen dasteht. Und als hätte man nur auf die Her- stellung dieses Verbindungsgliedes gewartet, so drängten sofort die Kaufleute nach und befehlen die Ränder der Brücke mit kleinen Buden. Später zog sich dann eine wohl selten unterbrochene Reihe von Vevkanfsstän-den vom Wenigen Markt nach dem Platze vor den Graden, in denen man alles kansen konnte, was zu des Lebens Nahrung und Notdurst gehörte. Täglich und zu jeder Stunde des Tages wurde hier gehandelt und verkauft, denn der Markt war in jener Zeit ein immerwährender, nicht gebunden an bestimmte Wochentage ober Jahreszeiten. Stadt und Markt waren bamals dasselbe, eine Stadt ohne Markt war einfach undenkbar. Handelsstraßen: Diesem Markt strebten neben zahlreichen Lokalwegen aus der Umgegend alle großen Straßen zu, die den Rücken des Thüringer Waldes vom Nordwestzipfel bei Lanchröden bis zum vielüberschrittenen Passe des Kahlerl erklommen und von hier nach der Thüringer Mulde, den waldigen Hängen der Hainleite und den weiten Buchenwäldern des Hessenlandes Verliesen. Sie alle wurden geschnitten von der „Königstraße", auch „Hohe Straße" oder via regia Lusatiae (Lausitz) genannt, die von den reichentwickelten niederländischen und rheinischen Kulturgegenden zum fernen slawischen Osten führte. Ihr westlicher Ausgang waren die Rheingegenden. Ueber Frankfurt a. M., Hanau, Schlüchtern, Fulda, Vacha, Eisenach trat sie ins enge Hörseltal und lief über Gotha nach Erfurt, um von hier über Eckartsberga, östlich an Naumburg vorüber, über Leipzig, Bautzen, Görlitz ihren östlichsten Punkt, die Hansestadt Breslau, zu erreichen. Durch sechs Tore zog von früh bis zu Sonnenuntergang Ne Reihe der stattlichen Frachtwagen und Karren, der Schubkärrner und Reiter in Erfurt ein und aus. Durch das Andreastor mußte alles, was in die „Vogtei", füblich von Mühlhausen i. Th. gelegen, gehörte, desgleichen „was da gehet über das Hainich nach Nordhausen" usw. Dem Johannestor entsprang die wichtigste nach Norden führende Linie. Sie verband Erfurt mit den bedeutendsten Städten der Hanse in mehreren Zweigen. Die Richtung nach der Unstrut und weiterhin nach der Saale hielt eine Straße, die vom Krämpsertor auslief. Eine ihrer wichtigsten Abzweigungen war die Kupferstraße, so genannt nach den

2. Für Präparandenanstalten - S. 85

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 85 zellanindustrie betrieben. Unter den Badeorten ist Salzbrunn am besuch- testen. Vorgelagert ist dem Gebirge ein besonders fruchtbares Gebiet an der unteren Katzbach, daran Liegnitz mit den Schlachtfeldern von 1241, 1760 und 1813. Aufgabe. Wie hat der Verlauf des Gebirges die Anlage der Ortschaften beeinflußt? (Bild 53.) § 131. 3. Der Glatzer Gebirgskessel. — Aufgaben. 1. Welche Form hat er? 2. Suche die Namen der ihn umgebenden Bergzüge auf der Karte auf! 3. Welcher Fluß entwässert ihn? Der Hauptort ist Glatz, früher Festung, jetzt ein durch die Höhen ge- deckter Waffenplatz. Neiße, an dem Fluß gleichen Namens, ist Festung. Durch den Westrand führt der Paß von Reinerz über Nachod nach Böhmen. Um ihn kämpfte Steinmetz siegreich im Juni 1866. In der Nähe liegt das merkwürdige Sandsteinlabyrinth der Adersbacher und Wekelsdorfer Felsen. Sie ähneln Zuckerhüten, Baumstämmen usw. und sind durch Ver- Witterung und Auswaschung des Sandsteins entstanden, genau wie im Elb- sandsteingebirge, mit dem dieses Gebiet zusammenhängt. 4. Das Mährische Gesenke. Es ist ein Rechteck wie der Glatzer Gebirgskessel, aber größer und doppelt so hoch wie dessen Inneres. Die höchste Spitze ist der Altvater (1500 m). Die Gewässer vereinigen sich zur Oder, die durch die Mährische Pforte nach Schlesien fließt. $ 132. Rechts der Oder liegt im 80 des Reiches das Oberschlesische Hügellaud. Es ist vou geringer Höhe, der Boden ist mit ausgedehnten Wäldern bestanden, birgt aber in seinem Innern das zweitgrößte Kohlen- lager Deutschlands. Zugleich ist hier die wichtigste Fundstätte der Erde sür Zink, das in größter Menge bei Benthen gefördert wird. Außerdem lagern hier Eisen und Blei. Ähnlich wip im Ruhrgebiet hat sich hier städtisches Leben schnell entwickelt. Mittelpunkt des Bergbaues ist Königs- Hütte (73), einst ein Dorf, jetzt die drittgrößte Stadt Schlesiens. Auch Gleiwitz (67) und Zabrze (63) sind blühende Plätze. ^ 133. Der Verkehrsmittelpunkt Schlesiens ist Breslau (512), die Hauptstadt der Provinz. Es entstand da, wo die Oder schon schwerere Lasten tragen kann, und wo die große nordsüdliche Straße von der Donau zur Ostsee sich mit der von Polen und Posen nach Böhmen und dem W führenden Straße kreuzt. In neuerer Zeit wurde Breslau Mittelpunkt der schleichen Eisenbahnen, die in acht Linien an die Stadt herankommen; der Handel, besonders mit Wolle, ist sehr bedeutend, auch ist Breslau der Markt für den Jndustriebezirk rechts und für das Webergebiet links der Oder. Breslau ist die zweite Residenz der preußischen Könige, Sitz einer Universität und einer Technischen Hochschule, nach der Einwohnerzahl die siebente Stadt des Reiches. Zeichnung: Die Sudeten. Das Gebirge kann durch Querstriche in die einzelnen Teile zerlegt werden. Rechts wird der Laus der Oder mit der Katzbach, links die Elbe, im Sw die March angedeutet.

3. Für Präparandenanstalten - S. 79

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 79 Politische Übersicht. § 12v. Am Harz haben außer den preußischen Provinzen Hannover und Sachsen die Herzogtümer Braunschweig und Anhalt Anteil. Aufgaben. 1. In welchen staatlichen Gebieten liegt a) der Oberharz, b) der Ünterharz? 2. Welche Städte liegen in den vier verschiedenen Staats- gebieten? ■$. Das Sächsische Bergland. § 121. Das Sächsische Bergland zerfällt in das westsüchsische Berg- land, das Elb-Sandsteingebirge und das Lausitzer Gebirge. a) Das westsächsische Bergland. — Aufgaben. 1. Miß mit Hilse des Maßstabes seine Länge vom Fichtelgebirge bis zum Elb-Saudsteiugebirge! 2. Welchen Flußgebieten gehört es an? 3. Welche Länder scheidet es? Der westlichste Teil heißt als Quellgebiet der Elster das Elster- gebirge. Es wird von der Elster durchflössen; an seinen Abhängen liegt das „Vogtland", einst ein unmittelbares Besitztum des Kaisers, dessen Vögte hier die Grenze des Reiches gegen die im Gebirge wohnenden Slawen zu schützen hatten. Jetzt ist das Ländchen sehr gewerbtätig; die Webereien der Stadt Plauen (121) liefern die meisten Baumwollweißwaren in Deutschland. Das Erzgebirge stürzt nach 80 steil zu dem etwa 500 m tieferen Böhmischen Becken ab, senkt sich dagegen allmählich nach N und geht un- merklich ins Norddeutsche Flachland über. Die höchsten Gipfel (Keilberg und Fichtelberg) sind nur sanfte Anschwellungen des Kammes. Der ungleichen Gestaltung seiner Abhänge (vgl. Schwarzwald, Vogesen) entspricht die Ent- Wicklung der Gewässer des Erzgebirges. Zum Egertale stürzen nur kurze, wilde Bäche hinab; nach N führen in schroff eingeschnittenen Tälern die Elster und die sich ans Zwickauer und Freiberger Mulde zusammen- setzende Mulde ihr Wasser der Saale und Elbe zu. Infolge ihres starken Gefälles und der geringen Wassermenge sind die Flüsse nicht schiffbar. An ihrem Oberlauf fehlen größere Ortschaften, da die Täler zu eng sind. Der Rücken verläuft ohne tiefere Paßeinsenkungen. Trotzdem wird er von vielen Straßen und sechs Eisenbahnen überschritten, von denen eine Haupt- liuie Leipzig mit Eger verbindet. Das Gebirge trägt seinen Namen von dem früheren Reichtum an Silbererzen, besonders in Freiberg. Ihr Abbau nährte die dichte Be- völkeruug und rief die höchstgelegene Städtegruppe des Erdteils ins Leben. (Namen n. d. Karte!) § 122. Wichtiger als die Silbererze sind jetzt die reichen Kohlen- lager um Zwickau. Sie haben die sächsische Industrie hoch entwickelt und das Erzgebirge zum dichtestbewohuten Mittelgebirge der Erde gemacht. Chemnitz (286) ist ein Mittelpunkt für Maschinenbau und Spinnerei, Zwickau (73) für Kohlenbergbau und Weberei, Glauchau für Färberei.

4. Für Präparandenanstalten - S. 82

1912 - Breslau : Hirt
82 C. Länderkunde, von denen der König- und der Lilienstein weithin sichtbar sind. Der König stein wurde früh in eine starke Festung verwandelt, die lange für uneinnehmbar galt und in Kriegszeiten wohl die Zuflucht der Herrscher und ihrer Schätze wurde. Der schönste Vorsprung an der Elbe heißt die Bastei, das ganze wildzerklüftete Gebiet wird die „Sächsische Schweiz" genannt. Die Steine des Gebirges werden als Baumaterial versandt. Weil das Elbtal bis ins 18. Jahrhundert hinein unzugänglich war, ging der Verkehr zwischen Dresden und Böhmeu auf dem Rande des Gebirges entlang von Pirna nach Nollendorf. Darum war an dieser Stelle 1756 das feste Lager der Sachsen, die hier Zuzug von Österreich erwarteten, und 1813 fand hier die Schlacht bei Nollendorf statt, § 125. b) Das Lausitzer Gebirge. Dieser Gebirgsteil bildet den Übergang zu den Sudeten, denen er nach Ausbau und Richtung schon an- gehört. An seinem Ostfuße zieht sich durch das Tal der obereu Neiße die Lausitzer Pforte, ein wichtiges Eingangstor nach Böhmen. An der Neiße liegt Görlitz, die zweitgrößte Stadt Schlesiens, genau auf dem 15. Grade, nach dem die Mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) bestimmt wird. Die Landeskrone, ein erloschener Vulkan, ist als Aussichtspunkt berühmt. An der Görlitzer Neiße liegt Zittau, bekannt durch Damast und Leinwand, und an der Spree Bautzen, Mittelpunkt der sächsischen Wenden. § 136. Die wichtigste Verkehrsader ist jetzt das Tal der Elbe. Sie verläßt das Gebirge bei Pirna und tritt hier in eine Talerweiterung ein, die bis Meißen reicht. Diese Stadt ist malerisch gelegen. Sie entstand um eine Burg, die Heinrich I. hier auf dem hohen linken Flußufer aulegte. Sie wurde der Mittelpunkt der Markgrafschaft Meißen, um die sich all- mählich das Königreich Sachsen gebildet hat. In Meißen wurde vou Böttger 1710 die erste Porzellanfabrik Europas angelegt. In der Mitte der erwähnten Talerweiterung liegt auf beiden Ufern der Elbe Dresden (547), die Residenzstadt der sächsischen Könige. Die sächsischen Kurfürsten verwandten ihre reichen Einkünfte aus den Bergwerken des Erzgebirges zur Verschönerung der Stadt und zur Anlage herrlicher Kunst- sammlnngen, so daß Dresden, das „Florenz der Elbe", als eine der schönsten deutschen Städte gilt. Seine Kunstschätze s Gemäldegalerie, Grünes Gewölbe), seine Rokokobauten izwinger) ziehen viele Fremde an. Aufgabe. Suche die abgebildete Flußstrecke und den Ort Schandau auf der Spezialkarte! Zeichnung: Das Flußgebiet der Elbe von Pirna bis Dessan nebst Städten. Auch Riesa, Torgau und Wittenberg sind auszunehmen. Politische Übersicht. § 127. a) Die preußische Provinz Sachsen greift in den Nw des Gebiets ein. Hier liegt Zeitz, südöstlich von Weißenfels. b) Das Königreich Sachsen. — Aufgaben. 1. Gib an: die politischen Grenzen, die Flußläufe, die Städte des Erzgebirges, die Städte an der Elbe! 2. Sprich dich im Zusammenhang über das Königreich Sachsen aus!

5. Teil 2 - S. 176

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
176 Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Havel-Spreegebiet, innerhalb des großen Talzuges (s. o.) gelegen, hat man durch Kanäle mit Oder und Elbe verbunden: der Finow-Kanal verbindet Oder und Havel, der Friedrich Wilhelms-Kanal Oder und Spree, der Plauesche Kanal Havel und Elbe. (Wichtige Lage Berlins!) Magdeburg an der alten wö. Handelsstraße. An der Schlauchmündung Hamburg-Altona. 2. Die Weser tritt bei der Westfälischen Pforte (s. o.) in die Ebene ein und mündet in einer Bucht ö. des Jadebusens. An ihrem Unterlaufe Bremen, weiterhin Bremerhaven-Geestemünde. Ihr Nebenfluß rechts die Aller (Verden) vom Harz (deren Zuflüsse s. o.), links die Hunte (Oldenburg). 3. Die Ems kommt vom So.-Ende des Teutoburger Waldes, durchfließt die Münstersche Tieflandsbucht und mündet in den Dollart. Sie bietet durch den Dortmund-Ems-Kanal dem rheinisch-west- fälischen Industriegebiet einen Zugang zu dem deutschen Seehafen Emden. Ihr Nebenfluß, die Haase (Osnabrück), kommt ebenfalls vom Teutoburger Walde. 4. Der Rhein tritt bei Bonn in die Kölner Tieflandsbucht ein (Köln, Düsseldorf) und nimmt bei Wesel noch die Lippe, vom Teuto- burger Walde kommend, auf. Unterhalb Emmerich tritt der Rhein in w. Richtung fließend in Holland ein (s. § 43). § 82. Allgemeines über Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Das Klima Deutschlands weist in der Richtung von S. nach N. nur geringe Gegensätze auf, da der Unterschied der geographischen Breite durch den der Höhenlage aufgehoben wird. Das Klima der oberdeutschen Hochebene ist sogar um etwas (1° E.) kälter als das norddeutsche (warum?). Um so größer ist der Unterschied in der Richtung von W. nach O., da der W. Deutschlands noch unter dem Einfluß des atlantischen, der O. schon unter dem Einfluß des kontinentalen russischen Klimas steht. Das mildeste Klima hat die oberrheinische Tiefebene mit einer durch- schnittlichen Jahreswärme von 11°, während sie in München nur 8 °, in Königsberg 6° beträgt. Am regenreichsten ist der Harz mit 150 cm, am regenärmsten das r. der Oder gelegene Mittelschlesien (40 cm). Die w. Windrichtung herrscht vor, derart, daß 40—70 % der Jahreswinde w. oder sw. Richtung haben. Deutschlands Pflanzenwelt ist die der kälteren gemäßigten Breitengebiete, also die der sommergrünen Laubhölzer, des Getreides, der

6. Teil 2 - S. 175

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 81. Das Norddeutsche Flachland. 175 a) Zur Ostsee: 1. Die Memel mündet in einem Delta in das Kurische Haff (Tilsit). 2. Der Pregel, mit den Nebenflüssen Angerapp und Alle, nimmt Gewässer der Masurischen Seen auf. Die Masurischen Seen, der Mauer- und der Spirding-See, sind von hoher landschaftlicher Schönheit. Der Pregel mündet in das Frische Haff (Königsberg). 3. Die Weichsel entspringt auf den Beskiden, tritt aber erst oberhalb Thorn in deutsches Gebiet. Von Thorn bis Marien- werder durchfließt sie den Baltischen Höhenzug, daher ihre Ufer vielfach von Höhen begleitet. Sie mündet in einem Delta, dessen einer Arm, die Nogat (Marienburg), in das Frische Haff mündet, während der andere (Dirschau) sich in die Danziger Bucht ergießt. Der fruchtbare Werder war bei Eisgängen häufig furchtbaren Überschwemmungen ausgesetzt, bis durch Deichbauten und Stromregulierungen die Gefahr, hoffentlich für immer, beseitigt wurde. An einem Mündungsarme Dan zig. Ein Nebenfluß der deutschen Weichsel ist die Brahe, die durch den Bromberger Kanal mit der Netze verbunden ist, wichtig für die aus Polen betriebene Holzflößerei. 4. Die Oder, vom Gesenke kommend, nimmt einen nw., später n. Lauf und mündet in das Stettiner Haff, dessen drei Mündungen Peene, Swine, Dievenow zwischen den Inseln Usedom und Wollin und dem Festlande liegen. Ihre Nebenflüsse sind links: Glatzer Neisse, Weistritz, Katzbach (Liegnitz), Bober (Landes- Hut), die Görlitzer Neisse (Görlitz, Guben); rechts: die Warthe (Küstrin) mit der die Gewässer der Pommerschen Seenplatte nach S. abführenden Netze. Die Oder durchfließt fast auf ihrem ganzen Laufe deutsches Gebiet, sie ist von Ratibor an schiffbar, leidet aber in den wenigen (Sommer-) Monaten, in denen sie befahren werden kann, sehr leicht an Wassermangel. Daher der Schiffsverkehr nicht bedeutend. b) In die Nordsee fließen: 1. Die Elbe. Sie entspringt auf der böhmischen Seite des Riesen- gebirges (über ihren Oberlauf s. § 54). Nach Durchbrechung des Elb- sandsteingebirges tritt sie in das deutsche Flachland ein, bis Meißen noch von dem sächsischen Hügelland begleitet. Ihre Nebenflüsse sind links: Mulde und Saale (s. o.); rechts: die Schwarze Elster und die Havel. Die Havel entspringt aus dem mecklenburgischen Seen- gebiet (Lauf?), sie nimmt die aus dem Lausitzer Gebirge kommende Spree auf und mündet bei Havelberg in nw. Richtung in die Elbe. Am oberen Havelknie Berlin und im Gebiet der Havelseen in herrlicher Umgebung Potsdam, am unteren Havelknie Brandenburg. Das

7. Für Seminare - S. 508

1912 - Breslau : Hirt
508 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Anteil an der industriellen Entwicklung der südlichen Nachbarschaft nehmen. Der Eisenbahnknotenpunkt Hamm (45) liegt schon im Jndnstrierevier. Fast ohne Unterbrechung wechseln längs des Rheins und der Ruhr Städte und Dörfer ab, die Bergbau, Kokerei und chemische Industrie, Eisen- und Flußstahl- Fabrikation betreiben. Die bedeutendsten Orte des westfälischen Anteils sind: Dortmund (225), ein Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Bierbrauerei, Bochum (140) und Gelsenkirchen (175). Dortmund bildet deu Ausgangspunkt des für die Verbindung des Ruhrkohlengebietes mit der deutschen Nordsee wichtigen Dortmund —Ems-Kanals, an dessen Weiterführung zum Rhein zurzeit noch ge- arbeitet wird. Die südliche Strecke dieses Kanals bildet einen Teil des Rhein— Weser-Kanals. (Über Rhein—weser- und Mittelland-Kanal s. § 344a.) 4. Das Harzvorland und die Leipziger Bucht. § 331. I. Einzellandschaften. 1. Das Vorland des Harzes. Es reicht im N bis zur Niederung der Aller und der zur Elbe ziehenden Ohre. Als ein welliges Hügelland senkt es sich allmählich zu einer fruchtbaren, mit Löß bedeckten Ebene, in der sich jedoch noch einige Höhenrücken bemerkbar machen. Das Gebiet wird von der Leine mit der Innerste, der Aller mit der Oker und von der Bode entwässert. Das Vorland des Harzes ist das erste Anbaugebiet für Zuckerrüben in Deutschland; auch Weizen und Gemüse (Spargel in der Braunschweiger Gegend) werden hier viel gezogen. Der Bergbau liefert Braunkohlen in der ganzen Zone von Zeitz über Halle bis nach Magdeburg; Kochsalz wird bergmännisch und in Salinen gewonnen. Von ganz besonderer Wichtigkeit sind die bis in die Gegend von Hannover verbreiteten, mit dem Steinsalz zusammen vorkommenden Kalisalzlager (vgl. § 30ob und w. u.). Sie er- möglichen es der Landwirtschaft, den Boden in stärkstem Maße auszunutzen, ohne dessen Leistungsfähigkeit auf die Dauer zu erschöpfen; sie haben ferner die chemische Industrie zur Blüte gebracht. Auf den Zuckerrübenbau gründet sich eine großartige Zuckerindustrie. Manche früher rein ländliche Gegenden haben durch ihre zahlreichen Zuckerfabriken ein ganz industrielles Gepräge er- halten. Handel und Industrie werden gefördert durch die Lage des Harzvor- landes im Zuge des mitteldeutschen Gebirgsrandes, der hier und in der Nähe von verschiedenen südnördlich gerichteten Straßen (Weser-, Saale-, Leine-, Elb- tal) geschnitten wird. § 332. 2. Die Sächsische Tieflandsbucht. Das Harzvorland geht im 0 in die Sächsische Tieflandsbucht über. Diese reicht im No bis zum Fläming, im 3 bis zum Nordrande des Sächsischen Berglandes und bis zur Thüringi- schert Hochfläche. Von allen Seiten strömen bedeutende Flüsse herein, die sich sämtlich in die Elbe ergießen: die Saale mit der Elster (Pleiße), die Mulde, die Schwarze Elster. _ _ Der mit eiszeitlichem Geschiebelehm bedeckte Boden der Sächsischen -nef- landsbncht ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und vortrefflich angebaut.

8. Für Seminare - S. 495

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — E. Norddeutsches Tiefland. 495 3. In Mittelschlesien wurde Breslau (515) durch die Lage an wichtigen Straßen der Umschlagsmarkt für das Kohlen- und Eisenindustriegebiet rechts und den Webereibezirk links der Oder. Es ist der Getreide- und Wollmarkt der Pro- vinz, dazu ein vielseitiger Jndnstrieplatz. Dadurch entwickelte sich Breslau zur dritten Stadt Preußens, zur siebenten des Deutschen Reiches. Als Universitätsstadt und Sitz einer Technischen Hochschule bildet die durch viele alte Bauten und prachtige gärtnerische Anlagen geschmückte, lebensvolle Stadt eine geistige Warte des Deutsch- tums an der Ostmark. Die Gebirgsorte s. § 309. 3. In Niederschlesien, schon außerhalb der Tieflandsbucht, wurde Gl o g au (25) eine wichtige Brückenstadt. Liegnitz (70) an der Katzbach, die oft umkämpfte Straßen- und Eisenbahnkreuzung, ist ein Fabrik- und Handelsplatz. Am Austritt des Bobers aus dem Gebirge liegt die Töpferstadt Bunzlau (20; Bunzlaner Waren). Grün- berg (25), eine der drei nördlichsten Weinbau-Jnseln, erzeugt Weine, die außer zu Champagner auch zu Kognak und Essig verarbeitet werden. Ii. Die Nordsee und ihr deutsches Hinterland. Übersicht. Das unmittelbare Hinterland der Nordsee erstreckt sich von der § 322. Straße von Calais nordostwärts bis zur Uuterelbe. Es ist unmittelbar zum Meere geöffnet, durch keinen Landrücken von der See geschieden. Von der Schelde bis zum Gebiet der Ems heißt es das Niederrheinische Tiefland. Dieses umfaßt in der Hauptsache das Gebiet des Rhein-Maas-Deltas. (S. § 242, Iii.) Von der Ems bis zur Elbe erstreckt sich die Niedersächsische Tiefebene, die von der Ems, der Weser und der Elbe entwässert wird. Sie liegt ganz ans deutschem Boden, während von dem Niederrheinischen Tieflande nur der südöstliche Teil, der durch völlig willkürliche Grenzen von dem niederländischen Anteil getrennt ist, znmdeutschen Reiche gehört. Das deutsche Niederrheingebiet deckt sich im wesentlichen mit der Cölner Bucht, einer der drei westelbischen Tieflandsbuchten, die in den Nordsaum der Mittelgebirgsschwelle eindringen. Den nördlich vom Harz zwischen der Leine im W, der Saale und Elbe im 0 gelegenen Abschnitt des dem Gebirgsfnße vor- gelagerten, fruchtbaren Landsanmes bezeichnet man als Harzvorland. Die' Niedersächsische Ebene berührt mit einem schmalen Saume ergiebigen Landes, den Marschen, die Küste; ihre übrigen Gebiete sind unfruchtbare Heide- und Moor- landfchaften. So lassen sich in der Richtung von der Küste zum Binnenlande drei Teile unterscheiden! die Marschen, die Heide- und Moorlandschaften, die südlichen Tieflandsbnchten mit dem Harzvorlande. 1. Die Nordsee. I. Natur. Die Nordsee steht nach N in breiter Verbindung mit § 323. dem Atlantischen Ozean, nach 8 ist sie durch die enge Straße von Calais zum Kanal geöffnet. Als ein geräumiges, aber flaches Wasserbecken dehnt sie sich über eine Fläche gleich der Größe des Deutschen Reiches aus. Ihre Mitteltiefe erreicht 94 ml Innerhalb eines 100 km breiten Streifens parallel der festländischen Küste liegt ihr Boden in noch geringerer Tiefe (nirgends 1 „Ein Bogen Schreibpapier ist im Verhältnis zu seiner Länge und Breite dicker als die den Nordseegrund bedeckende Wasserschicht im Vergleich zu deren Oberfläche."

9. Für Seminare - S. 479

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — E. Norddeutsches Tiefland. 479 ein altes, dänisches Schloß, jetzt Kadettenanstalt.) und ebneten sie teilweise ein? so entstand der Zusammenhang Wischen den Seen. in Mecklenburg (133 qkm). Die preußischen Seen entwässern nach 8 zur Weichsel, nach N zum Pregel und ins Frische Haff. Da sie fast in gleicher Höhe liegen, so ist eine Wasserverbindung zwischen ihnen teils vorhanden, teils leicht herzustellen. Der Elbing-Oberländische Kanal überwindet die geringen Höhenunterschiede dadurch, daß die Schiffe auf schiefer Ebene in Wasserkasten, die auf Schienen laufen, auf- und abwärts bewegt werden. Den Seenplatten entströmen nach N kurze Küstenflüsse, unter denen der Pregel der bedeutendste ist. Wichtiger sind die den Höhenrücken in breiten Tälern durchsetzenden großen Wasserstraßen: 1. die Memel (der Njemen), deren Delta entsumpft wurde und dadurch ertragreich ist, 2. die Weichsel, der oft unbändige „polnische Strom", der in seinem Durchbruchs- tale fruchtbare, durch Dämme geschützte Niederungen (Bild 242), an den Mün- düngen das „Weichselwerder" schuf, 3. die Oder, die den größten preußischen Seehafen (Stettin) an das Meer knüpft. Die Seenplatten sind nicht arm an Naturschönheiten. Durchweg belebt ein anmutiger Wechsel der Bodenformen, von manchmal gebirgsähnlich grup- Pierten Wellenhügeln und zum Teil tief eingegrabenen Tälern mit flinken Bächen das Landschaftsbild. Einen besondern Schmuck bilden die zahlreichen, in mulden- förmigen Vertiefungen ruhenden Seen (Bild 31, 241), die oft mitten in einem Gebiete düsterer Nadelwälder von buchengeschmückten Hügeln umrahmt sind. Ii. Wirtschaftsleben. Auf den Seenplatten wechselt, je nachdem die eis- zeitlichen Ablagerungen lehmig oder fandig sind, fruchtbarer mit unfrucht- barem Boden. Am Südende der einstigen Eismassen haben die Schmelz- waffer große Sandflächen angeschwemmt, die heute endlose Kiefernwälder tragen. Die Johannisburg er Heide im südlichen Ostpreußen (faft loooqkm) ist das größte zusammenhängende Waldgebiet des Preußischen Staates. Die Tucheler Heide in Westpreußen steht ihr an Größe nicht viel nach. In den mit fruchtbarem Geschiebelehm bedeckten nördlichen Landschaften erscheinen frische Buchenwälder und ertragreiche Ackerfluren.

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 3

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 3 fruchtbaren Landstrich geteilt. Der westliche Teil ist bte Halle- Leipziger Tieflandsbucht, der östliche die Dübener Heide. Die beiden Landstriche bilden die 8. Landschaft. Die 8 Landschaften fetzen sich demnach zusammen aus deu 2 Gebirgslandschaften Harz und Thüringer Wald, aus den 3 Hügellandschaften, von denen 2 südlich vom Harz und 1 nördlich vom Harz liegen, ans den 3 Tieflandschaften, von denen die 1. westlich, die 2. östlich der Elbe und die 3. zwischen Elbe und Saale liegt. 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. (Fläming.) A. Kodeuformen. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformen und die Bewässerung dieser Landschaft! I. Die Höhen. Der Fläming. 1. Beobachtungen auf der Eisenbahnfahrt von Magdeburg uach Wittenberg. Wir fahren mit der Eifenbahn von Magdeburg über Güterglück, Zerbst und Coswig nach Wittenberg. Im Sw. von uns fließt der stolze Elbstrom; im No. nähern wir uns einem Höhenzuge, an dem die Eisen- bahn bei Coswig und Wittenberg dicht vorüberfährt. Wir entfernen uns wieder von dem Höhenzuge, der sich nach O. zieht, während der Zug über die Schwarze Elster nach So. dahinbraust. In welcher Richtung fährt die Eisenbahn? In welcher Richtung erstreckt sich der Höhenzug? 2. Wie mag er heißen? Er führt seinen Namen Fläming nach den Niederländern oder Flam- ländern, die Albrecht der Bär hier im 12. Jahrhunderte ansiedelte. Die fleißigen Leute aus Holland, die die sumpfigen Niederungen des Fiener und der Wische entwässert haben, sollten auch diese Sandgegend fruchtbar machen. 3. Wie lang, breit und hoch mag der Fläming fein? Die Sandhügel des Flämings beginnen nordöstlich von Magdeburg und erstrecken sich in einer Länge von 112 km (15 Meilen). Die durchschnittliche Breite beträgt 22—37 km (3—5 Meilen). Wieviel Kilometer legst du in einer Stunde zurück? In wieviel Stunden würdest du den Fläming der Länge nach durchschreiten? Wieviel Stunden würdest du gebrauchen, um ihn in der Breite zu durchwandern? Wieviel Tage stirb wohl zu einer solchen Wanderung durch deu Fläming nötig? Aus unserer Wanderung
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