TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
Extrahierte Personennamen: Butler H. Johann_Gor-don Johann Walther_Leßle Lesley) Butler Neumann Butler Gordon Kinski Graf_Tertzky Butler Gordon Gordon
Extrahierte Ortsnamen: Friedland Eger Friedland Friedland Frankfurt
34
Rmische Sagengeschichte.
erffnete er eine Freistatt fr Heimatlose. Aber die benachbarten Sa bin er weigerten sich, dem zusammengelaufenen Volk ihre Tchter zu vermhlen. Nun lud sie Romulus samt ihren Angehrigen zu einem Festspiel, und die Rmer raubten die zuschauenden Mdchen.
3. Die Nachbarn unternahmen einen Rachezug; Romulus kam ihrem Angriff zuvor und besiegte sie. Aber die Sabiner im Gebirg Apennin zogen ihnen zu Hilfe und bemchtigten sich der Burg auf dem Kapitol. Des Burgvogts Tochter Tarpeia ffnete ihnen das Tor; sie hatten ihr dafr versprochen, was sie an den linken Armen trgen. Aber statt der goldenen Spangen, die sie gemeint hatte, warfen sie die schweren Schilde auf die Verrterin. Zwischen ihnen und dem Rmer-Heer (der Legion) entbrannte ein hitziger Kampf; da warfen sich die geraubten Sabinerinnen zwischen ihre Gatten und Vter und stifteten Frieden. Die Sabiner wurden auf dem Quirinalischen Hgel angesiedelt; beide Völker verbanden sich zu einem Volke der Quinten.
4. In einem Gewitter, das während einer Heerschau ausbrach, wurde Romulus unter die Götter entrckt. Der Senat, 100 Greise, die er zu seinem Rat erlesen, whlte den weisen Sabiner Numa zum König. Der gewhnte in langem Frieden die Rmer an Gtter-Verehrung und an die Gesetze, die ihm die Nymphe Egeria am Waldquell offenbarte.
2. Die Sage von den Horatiern und Curiatiern.
1. Um so kampflustiger war der dritte König Tullus Hosti -Ii us. Selbst mit Roms Mutterstadt Alba scheute er den Krieg nicht. Auf den Vorschlag des Albanerfeldherrn sollten zwei Paar Drillings-brder, die sich in beiden Heeren fanden, im Einzelkampf den Krieg ausfechten. Zwei Rmer fielen; die drei Albaner waren verwundet. Da wendete sich der unversehrte H o r at iu s arglistig zur Flucht, und als die drei Curiatier ihm nachsetzten, stach er sie einzeln nieder und raubte ihre Rstung.
2. An des Knigs Seite schritt Horatius dem Heere voraus der Heimat zu. Am Tor erwartete seine Schwester mit anderen Jung-frauen die Sieger. Sie war die Braut eines der Curiatier gewesen; beim Anblick des Waffenrockes, den sie ihm gestickt, brach sie in laute Klagen aus. Entrstet stie der Bruder sie nieder: So fahre jede Rmerin hin, die einen Feind betrauert!"
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
— 162 —
jetzt zur Verschönerung der Umgegend, andere sind so sehr zerfallen, daß
man sie aus der Ferne nicht mehr sieht. Allein die Volkssagen, welche
sich an diese Reste einer längst verschwundenen Zeit knüpfen, machen sie
immer noch interessant für Einheimische und Fremde.
Zn den wichtigsten dieser verfallenen Schlösser gehören Schnellerts
und Rodeustein, beide an den: Flüßchen Gersprenz fast zwei Stunden
von einander gelegen. Dort haust als Spuckgeist der Ritter von Roden-
stein. Bei herannahendem Kriege zieht er mit seinem wilden Heere von
Burg Schnellerts aus durch das Thal hiudurch, ohne sich durch die im
Wege liegenden Dörfer aufhalten zu laffeu, und kehrt in Rodenstein ein.
Die erschreckten Bewohner erkennen diesen Heereszug bei einbrechender
Nacht an den: Pferdegetrappel, dem Rasseln der Wagen, dein Klirren
der Waffen, dem Schnauben und Wieheru der Rosse, dem Klange von
Hörnern, dem Bellen der Hunde und an dem schrecklichen Rufe „huhu."
Die ganze Luft ist mit Getümmel erfüllt, und ein Brausen wie das des
Sturmes erfüllt das ganze Thal. Und zwar hält der Zug uicht die
Straße oder das Bett des Flüßcheus ein, sondern geht immer gerade
durch die Scheuer eines Bauers; an der Schmiede eines andern Dorfes
wird gehalten, nni die Pferde zu befchlageu. Endlich ist es vorüber, ohne
daß jemandem Leid zugefügt worden wäre. Auch hat man nun im
Thale Ruhe, bis der ausgekrochene Krieg zu Eude geht. Dann kündigt
Rodenstein durch seinen Rückzug uach Schnellerts den baldigen Frieden
an, ganz mit demselben grausigen Spuck wie früher den Krieg. — Und
wer ist dieser Ritter? Er war, so erzählt die Sage, einer der vor-
züglichsten Helden im Türtenkriege, und der Kaiser verdankt ihm Haupt-
sächlich die Rettuug seiner Hauptstadt Wien. Zum Danke dafür löste
der Kaiser des Rodensteiners verpfändete Burgen ein und beschenkte ihn
damit. Dies fesselte den treuen Ritter so sehr an seinen Herrn, daß er
auch nach seinem Tode ihm immer noch die Kriegsgefahren anzeigt.
Nach W. Curtman.
14 Die Rolandssäule zu Stendal.
Wie in Bremen, so steht auch in Stendal vor dem Rathause daz
Bildnis eines geharnischten Mannes, das nach Meinung des Volkes den
Ritter Rolaud, den Vetter Karls des Großen, vorstellen soll. Dieser
steinerne Roland ist ungeheuer groß und verhältnismäßig stark; seine
Waden sind so dick wie der Leib des stärksten Mannes in der Stadt.
Er hat einen roten Federbusch auf dem Helme und trägt ein Schwert
in der Hand, das zwölf Ellen lang ist und einen vergoldeten Knopf und
Bügel hat. Das Schwert hält er drohend gezückt, sowie er überhaupt
ein sehr ernstes, beinahe griesgrämiges Gesicht hat. Die linke Hand hat
er auf dem märkischen Adler ruhen; hinter ihm befindet sich das Stendaler
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
Extrahierte Personennamen: Burg_Schnellerts W._Curtman Karls Karls Roland
Extrahierte Ortsnamen: Rodenstein Wien Stendal Bremen Stendal
85
erholten sich aber nicht von ihrem Schrecken, denn ihre
Leute flohen nicht in Haufen auf Caen, sondern da sie
fast alle aus den normannischen und bretonischen Nach:
barlandschaften waren, zerstreuten sie sich sofort. Zeder
gieng nach Hause und die Girondins in Caen mochten se-
hen, wie sie durchka'men. Am nächsten Morgen sahen sie,
das die Municipalität von Caen das Aechtungsgesez des
Berges gegen die Girodins an den Straßenecken hatte an-
schlagen laßen. Sie zerstreuten sich also, und verkrochen
sich, so gut sie konten. Gorsas gieng zu Freunden nach
Rennes, um sich da zu verstecken. Gnadet, Lanjuinais
waren schon unterwegs nach Bordeaux. Eilfe von den
Girondins mit dem einzigen Bataillon bretonischer Frei-
williger zogen zusammen ab. Aber nachdem dies Batail-
lon zwei Tage auf seinem Marsche nach der südlichen
Bretagne zugebracht, hatte sich die Nachricht von der Ni-
derlage, die die Girondins im Calvados erlitten hatten,
verbreitet; Nantes hatte sich wider dem Convente ange-
schloßen, und auch dies lezte Bataillon zerstreute sich.
Die eilf Girondins mit etwa einem halben Dutzend Leu-
ten des Bataillons bliben allein übrig, um sich als eine
bewafnete Bande nach-Bordeaux hin zurükzuziehen; denn
auf diese Stadt rechneten sie noch ein wenig. Petion war
dabei, und Barbaroux und Louvet — kurz! es waren
noch die energischesten dieser Partei, die zusammenhielten
und einen Rükzug machten, wie Walter von Aquitanien
vor Etzel und den Burgundenhelden. Rings um sie drote
die Guillotine, oder schnit das Meer den Rükzug ab —
keine Hilfe für sie; auch kein Mittel der Ernärung als
die Muskete auf der Schulter und der Degen an der Seite.
Sie suchten die wilderen Gegenden der Bretagne, und ka-
men unangefochten bis Moncontour. Da war gerade Jahr-
markt; sie musten eilen fortzukommen; die ganze Gegend
geriet durch sie in Allarm. Aber wie kamen .sie fort.
Einer von ihnen, Cusiy, war mit Gichtbeschwerden ge-
plagt; Buzot, ein dicker Man, konte kaum marschiren;
Riouffe hatte sich die Füße ganz wund gelaufen, konte
nur unter argen Schmerzen einen Schrit um den anderen
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
348
seinem von zwei Ziegenböcken gezogenen Wagen durch die Wolken
jagte und in seinen roten Bart, der ihn wie eine Feuerlohe um-
wallte, blies, dann donnerte und blitzte es.- Seine Waffe war ein
grosser Hammer, den kunstfertige Zwerge geschmiedet hatten.
Ihm war der Donnerstag (Donars Tag) geweiht.
e) Der beliebteste Sohn Odins war Balder oder Baldur,
der freundliche Sonnengott. Er wurde aber von dem heim-
tückischen Loki, dem bösen Gotte (Teufel), auf hinterlistige
Weise getötet.
2. Walhalla. In Asgard (Garten der Äsen), dem Wohn-
sitz der Götter, gab es zwölf Götterburgen, unter denen Walhalla,
d. h. die Halle der Auserwählten, die herrlichste war. Sie hatte
500 Thore, die alle so weit waren, dass 800 Helden auf einmal
bequem nebeneinander hineingehen konnten. Das Dach bestand
aus Speerschäften und war mit goldenen Schilden gedeckt. Im
Innern prangten die herrlichsten Waffen. Zwölf goldene Stühle
bildeten die Ruhesitze der Äsen.
Wer im Einzelkampf heldenmütig gestritten und auf dem
Felde der Ehre sein Leben gelassen hatte, wurde am Abend auf
dem Schlachtfelde von den Schlachtenjungfrauen oder den Wal-
küren, die auf der Walstatt die Helden für Walhalla kürten
oder wählten, zu neuem Leben erweckt. Die goldgelockten Jung-
frauen schwebten im leuchtenden Brustharnisch über den Schlacht-
feldern, senkten sich abends herab und durchschritten die Reihen
der Leichen, um durch ihren Kuss die gefallenen Helden vom
Tode zu erwecken. Die Wiedererweckten bestiegen die für sie
in Bereitschaft stehenden Götterpferde und ritten unter der
Führung der Walküren über die Bifröstbrücke, den Regenbogen,
nach Asgard hinauf. Hier begann für sie ein Leben voll himm-
lischer Lust. Freia, die Göttin der Liebe, reichte ihnen als
Willkommengrufs einen Becher mit Met. Jeden Morgen zogen
sie aus Walhallas Thoren hinaus auf den grossen Kampfplatz vor
der Götterburg, stellten sich in zwei Heeren auf, und unter
Kriegsgesang begann der Streit. Uber die Gefallnen hatte aber
der Tod jetzt seine Macht verloren. Zur Stunde der Heimkehr
erwachten alle zu neuem Leben und kehrten jubelnd in A\ alhalla
zurück. Dort nahmen sie Platz an langen, reich besetzten Tafeln,
tranken im Kreise der Götter Met und afsen das wohlschmeckende
Fleisch des goldborstigen Ebers Sährimnir.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
409
deutlich, daß mehrere Tage gerastet werden mußte. Als der Kur-
fürst davon Aunde erhielt, geriet er in große Bestürzung und eilte
ihr entgegen. In der Nähe von Halberstadt traf er mit ihr zu-
sammen. Die letzte strecke des Meges mußte sie in einer Sänfte
zurücklegen.
Bald nahte das letzte Ständlein. Trgebungsvoll sprach die
Todkranke: „Mein Leben stelle ich Gott anheim. Menn er die
Haare auf dem Haupte zählt, wievielmehr unsere Tage! Mir ver-
mögen nicht eine stunde zu ihrer Länge hinzuzusetzen."
Der Kurfürst war aufs tiefste erschüttert. Mo er ging und
stand, sah inan seine Augen voll Thränen. Aufrichtige Trauer
herrschte im ganzen Lande, als die edle Dulderin ausgelitten hatte.
Oft blickte der Kurfürst später zu ihrem Bilde auf und seufzte:
„O Luise, Luise, wie sehr vermisse ich deinen guten Kat!"
Im Jahre s86s ist der unvergeßlichen Fürstin in Oranien-
burg vor dem von ihr gegründeten Maisenhause ein Standbild er-
richtet worden. Mehr aber als durch dieses Denkmal aus Trz und
Stein lebt sie in dem Gedächtnisse des deutschen Volkes fort durch
das herrliche Kirchenlied: „Jesus, meine Zuversicht", das ihren:
frommen Herzett entquollen ist.
Nach Ferd. Sd^mibt und Johanna Baltz.
255. Feldmarschall Dersslmger.
1. Der Kurfürst saß beim Mahle,
die Becher kreisten froh;
es saß an seiner Seite
der Held von Rathenow.
Er hatte kühn geschwungen
für seinen Herrn das Schwert
und Ehre sich erstritten,
des schönsten Ruhmes wert.
2. Der Wein, der macht beredter
und öffnet jedes Herz;
und lauter ward die Freude,
und freier ward der Scherz.
Doch mancher Höfling schaute,
gereizt von schnödem Neid,
scheel nach dem kühnen Helden
und grollt' in Bitterkeit.
3. Ein Herr aus Bayernlande,
wohl sechzehn Ahnen schwer,
sprach zierlich und geschliffen
vom Brandenburger Heer
und fragt', verächtlich lächelnd,
gerötet vom Pokal:
„Jst's wahr? Ein Schneider wurde
ein großer General?"
4. Drob freute sich verstohlen
die feige Höflingsschar
und reicht dem fremden Grafen
noch einen Becher dar.
Sieh, da erhebt sich plötzlich
mit Stolz der General
und schlägt an seinen Degen
und spricht laut durch den Saal:
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
299
255. Das Lied vom Zeldmarschall.
(Ernst Moritz Arndt.)
1. Was blasen die Trompeten? Husaren, heraus!
Es reitet der Feldmarschall im fliegenden Saus;
er reitet so freudig sein mutiges Pferd
er schwinget so schneidig sein blitzendeskschwert!
2. O, schauet, wie ihm leuchten
die Augen so klar!
O, schauet, wie ihm wallet
sein schneeweißes Haar!
So frisch blüht sein Alter
wie greisender Wein,
drum kann er Verwalter des
Schlachtfeldes fein.
3. Der Mann ist er gewesen,
als alles versank,
der mutig auf zuni Himmel
den Degen noch schwang;
da schwur er beim Eisen gar
zornig und hart,
den Welschen zu weisen die
deutscheste Art.
4. Den Schwur hat er gehalten. Als Kriegsruf erklang,
hei! wie der weiße Jüngling in'n Sattel sich schwang!
Da ist er's gewesen, der Kehraus gemacht,
mit eisernem Besen das Land rein gemacht.
5. Bei Lützen auf der Aue er hielt solchen Strauß,
daß vielen tausend Welschen der Atem ging aus,
viel Tausende liefen dort hastigen Lauf,
zehntausend entschliefen, die nie wachen auf.
6. Am Wasser der Katzbach er's auch hat bewährt;
da hat er den Franzosen das Schwimmen gelehrt.
Fahrt wohl, ihr Franzosen, zur Ostsee hinab
und nehmt, Ohnehosen, den Walfisch zum Grab!
7. Bei Wartburg an der Elbefwie fuhr er hindurch!
Da schirmte die Franzosen nicht Schanze und Burg;
da mußten sie springen wie Hasen übers Feld,
und hell ließ erklingen sein „Hussa" der Held.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_Moritz_Arndt Ernst
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Autor: Wild, Karl, Rühlmann, Paul, Wilmanns, Ernst
Hrsg.: Lambeck, Gustav
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
2. Tagebuch Thomas Ittallmgers. 3. Wurzener Kreuz« und Marterwoche ] 3
bis sie all unchristlicher Weiß seind auf dem Platz gebliben. Alba sie bei) einem Monat lang unbegraben seind geblieben ligen, daß Ttiemanöt zuo ihnen hat derfen, sie zuo begraben, weil Herr Rheingraf hat gesagt, sie seyen des (Erdbodens nit werdt, daß sie sollen darinn verfaulen, sondern sollen von Hunden, Voglen und wilden Thieren gefressen werden.
Darüber das Dorf an allen (Drthen, alle Heüser, Schewren, Stallungen, das Schloß, Kirchen, mit einander in Brandt gesteckt und auf den Loden hinweg gebrennt. 3n den Heilseren, was man noch angetroffen, U)eiber und Kinder, Rsles nidergehawen. viel frommer Leuth, die sich in die Kirchen hinauf, under den Tachstuol, thails auf den Kirchenthurn reteriert, nachdem aber die Stägen seind äbgebrunnen, bis das 5ewr an daß Gaffer hinauf und Tachstuol kommen, haben sie angefangen zuo schreyen, man wolle ihnen zuo Hilf und beybringen, aber es war zuo spat, das $eu)r hatte schon überhand genommen, haben derselben miessen herunder fallen, ellendiglich verbrennen. Rnbere haben sich gar hinauf in Kirchenthurn begeben, vermeint vor dem $etvr sicher zuo sein; weil aber auch die Stägen verbrunnen und das Fewr biß hinauf an Glockenstuol, berfelbig balb verbrennt, die Glocken thails verschmeltzt und herunber gefallen, haben die arme £eüth sich wollen halten unter den Löchern und fensteren, letschlich boch verbrennen miessen.
3. wurzener ttreuz- und Marterwoche.
Chr. Schöttgen, Historie der chursächsischen Stadt Wurtzen. S. 598ff., nach einem zeitgenössischen Bericht.
flm 4. Kpril 1637, Dienstag vor Ostern, ist eine rechte Tttarterrooche zu Wurtzen angangen und die Passion mit b er selben gespielt worben, in-bem gegen 2 Uhren vormittag von beyden Kirchthürmen etliche starcke Groppen Reuter, geschwinb und eilfertig, zur Stadt zu eilenbe gesehen und dem Bürgemeister angemelbet worben, stls die Bürger, so die Tdach bestellet, gefraget, was ihr Begehr sey, haben sie geantwortet, sie wolten füttern; ehe man aber die Schlüssel zum Schlage erlanget, haben sie selbst mit einer 5lxt den Schlag geöffnet und hinein nach der Stadt zu gefprenget. Hierauf seynd die Raubvögel von beyden Thoren häuffig zugeflogen, daß gleich in einem Augenblick der Ittarcf voller Reutter gewesen, welche mit Loßschießung und bloßen Degen in den Händen führend in die Gassen sich ausgetheilet, über die massen furiosisch sich erzeiget, und jedermann grausame Furcht und Schrecken eingejaget. In der ersten Furi seynd ihrer nicht wenig auf den Dom geeilet, daselbsten Thür und Thor, wie auch die Kirch-Thüren und die Sacristey mit Gewalt zerhauen, zerschlagen und erbrochen, den Leuten, ohn Unterscheid der Person, geistliches und weltliches Standes, (Edel und Unedel, vornehmen Beambten, Manns- und Weibs-Personen, die Kleider von dem Halse herab gerissen, bloße Degen, wie auch gespannete Rohr auf die Brust und an das Haupt gesetzt, dergleichen von andern in und vor der Stadt
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]
— 66
Sieg, donnert's! Weinend die Sieger steh'n.
Da steigt es herauf aus dem Schlamm der Trancheen, Dreihundert sind es, dreihundert Mann,
Wer anders als Piefke führet sie an?
Sie spielen und blasen, das ist eine Lust,
Mitblasen die Herzen ans voller Brust;
Klarinett' und Trompete, Hoboe und Fagott,
Sie spielen: „Nun danket alle Gott!"
Und das ganze Heer es stimmt mit ein,
Und drüber Lerchen und Sonnenschein.
Von Schanze eins bis Schanze sechs Ist alles Dein, Wilhelmus Rer;
Von Schanze eins bis Schanze zehn,
König Wilhelm, Deine Banner weh'n.
Grüß Euch, Ihr Schanzen vom Alsener Sund!
Ihr machtet das Herz uns wieder gesund!
Und durch die Lande drauß und daheim Fliegt wieder hin ein süßer Reim:
„Die Preußen sind die alten noch;
Du, Tag von Düppel, lebe hoch!"
60. Die Eroberung der Insel Allen.
Von O. Fr. Grupp e.
uf Flügeln durch die Luft getragen?
Man sah sie doch nicht Brücken schlagen! Wie kamen Reiter übers Meer?
Es rasseln kämpfende Schwadronen,
Schon diesseits donnern die Kanonen,
Und uns entgegen braust eiu Heer!
So lief durchs Dänenheer die Kunde.
Die Trommel weckt zur Dämmerstunde Die Schläfer aus dem Morgentranm.
Der Blaue Sund schon überschwommen.
Die Schanzen schon im Sturm genommen, Genommen schon des Waldes Raum!
Im Dorf noch gab's ein hartes Kämpfen;
Der Preußen Mut ist nicht zu dämpfen.
In hohen Flammen froh entfacht.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]