Ubungsfragen.
I. Welche Meeresteile begrenzen Europa? Warum ist das Mittelmeer salzhaltiger
als die Nordsee? warum diese mehr als die Ostsee? — 2. Welches Tiefland Europas
berührt nirgends das Meer? Welcher Staat hat keine Tiefebene? In welchen finden
sich ausgedehnte Hochflächen? — 3. Welche Fluß- und Kanalverbindungen führen von
Paris nach Wien? von Hamburg nach Warschau? — 4. Welche Staaten berühren
sich am Montblanc? am Ortler? — 5. In welche Staaten reicht das Stromgebiet
der Donau? — 6. Wodurch ist die mathematische und geographische Lage Londons
von Bedeutung? — 7. Welche Hauptstädte liegen unter 60° n. Breite? — 8. Welche
Großstädte liegen im Stromgebiete des Rheins? der Elbe? der Donau? — 9. In
welchem Staate enthalten die Städte über 100000 Einwohner den größten Prozentsatz
der Bevölkerung? Auf wieviel Bewohner des betreffenden Staates kommt je ein Londoner,
Berliner, St. Petersburger, Kopenhagener? - 10. Welche Staaten haben mehr Ein-
wohner als der Erdteil Australien? welche weniger als London? — Ii. Wo berühren
die Slawen die Ostsee? wo die Romanen das Schwarze Meer? — 12. In welchen
Staaten überwiegt das römisch-katholische, in welchen das protestantische Bekenntnis?
— 13. Welche Staaten führen Getreide aus? In welchem Staate nimmt die Landwirt-
schast verhältnismäßig den größten Teil der Oberfläche ein? in welchem das Ödland?
Ii. Ein Segler legt in 1 Stunde etwa 5, ein Schnelldampfer 20 Seemeilen
zurück; ein Personenzug 33, ein Schnellzug 50 km. Wieviel Zeit gebrauchen sie für
1 Längengrad auf dem Äquator? auf dem 50. Parallel? — 15. Wo wird ein Segler
günstigen Wind auf der Fahrt von Hamburg nach Rio finden? wann auf der Fahrt
von der Kapstadt nach Kalkutta? — 16. - Wie gelangt man am schnellsten a) von
Berlin nach Rom? nach Madrid? nach Konstantinopel? b) von Hamburg nach
Hongkong? nach Sydney? nach Lima? — 17. Ordne die Städte Athen, Bern, Brüssel,
London, Madrid, Paris, Stockholm nach ihrer Entfernung von Berlin in der Luft-
linie; schätze die Länge und Dauer der Reisewege dahin. — 18. Auf welchem Wege
geht eine Depesche von London nach Schanghai? von Hamburg nach Adelaide? nach
Kamerüu? — 19. Welche Dampferlinien werden zumeist von Eisbergen bedroht?
welche Reichspostdampfer schneiden beide Wendekreise? — 20. Warum besitzt Nor-
wegen eine so große Flotte? Gründe für die Bedeutung des New Aorker Hafens?
des Hamburger? Warum ist der Atlantische Ozean verkehrsreicher als der Große?
— 21. Auf welchen Wegen gelangt die überseeische Wolle nach Europa? die Seide?
der meiste Kaffee?
22. Wo liegen Auf- und Untergangspunkte der Sonne zur Zeit der Sonnen-
wenden für einen Ort unter 50° n. Breite? — 28. Welches ist die Kulminationshöhe
der Sonne zur Zeit der Winter-Sonnenwende und der Nachtgleichen für einen Ort unter
50° n. Breite? — 24. Wo erscheint der Polarstern am Äquator? Giebt es für Orte
des Äquators Circumpolarfterne? — 25. Für welche Orte der Erde kann die Sonne
sowohl s. als n. kulminieren? — 26. Welcher Zeitunterschied findet statt zwischen
St. Petersburg 30° 15', Königsberg 20° 30', Bonn 7° 6' und Lissabon 350° 52'
ö. v. Gr.? — 27. Wie würden die Mondbewohner unsere Sonnen- und unsere Mond-
finsternis nennen? — 28. Welches ist ungefähr die Kulminationszeit des Vollmondes,
welches die des ersten Viertels? — 29. Auf welcher Seite des Mondes bez. der Sonne
beginnt im Falle einer totalen Verfinsterung die Mond- oder Sonnenfinsternis? —
30 Wie erklären sich durch die Zeitgleichung die kurzen Vormittage des Novembers
und die kurzen Nachmittage des Februars?
31- Wo fällt unsere Reichsgrenze mit einer natürlichen zusammen? Welche Länder
bilden außer dem Reiche Deutschland? Welche Städte des Reiches liegen in der Nähe
^ \ Parallelkreises? Welche annähernd in gleicher Länge mit Genua? Mit Wien-
Stockholm? — 32. Welche Gipfel liegen unter dem Meridian von Helgoland? welche
cm-r^ ^er. ^n9e von Rügen? — 33. Welche Stromgebiete verbindet die
^ a r Burgundische? Welche Gebirge sind Stätten des Hausgewerbes?
des Großgewerbes? Gründe dafür? — 34. Ans welchen ähnlichen Vorgängen find
die Seeen des n. Landrückens und die bayerischen entstanden? wodurch die Eiselseeen?
Tt / !; Wo find unsere größten Gewerbe-Bezirke? Gründe dafür? Woher holen wir
Roh-Baumwolle? deren Aus- und Einfuhrhafen? Woher den Reis? Was heißt Zoll-
verem e Seme wichtigsten Ausfuhrgegenstände? Weinländer des Reiches? Wo Salz?
bestand? ^witschen Länder und preußischen Provinzen haben den dichtesten Wald-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Nordsee Europas Paris Wien Hamburg Warschau Donau Londons Rheins Donau Australien London Ostsee Hamburg Kapstadt Kalkutta Berlin Rom Madrid Konstantinopel Hamburg Hongkong Sydney Lima Athen Bern London Madrid Paris Stockholm Berlin London Schanghai Hamburg Adelaide Kamerüu Atlantische_Ozean Europa Circumpolarfterne Petersburg Königsberg Bonn Lissabon Deutschland Parallelkreises Genua Stockholm Helgoland
177
Ii. Physikalische Geographie.
demselben Monate 25 0 Wärme und 25 o Kälte. Das Becken des
C'olumbia oder Oregon, an der Westseite der langen Cordillere,
hat ein mildes, ganz europäisches Klima. Am Nutka-Sunde zeigt
sich vor dem Januar kein Eis aus den Flüssen, und an der Mün-
dung des Columbia ebenfalls nicht früher.
Die kalte Region.
§. 749. Die kalte Region beginnt in Europa an der
Nordgränze der Weinbeere, und reicht bis zu jener der Eiche hin-
auf. In Asien umfaßt sie den südlichen Theil Sibiriens; in Eu-
ropa das mittlere Rußland, Polen, Preußen, einen Theil Deutsch-
lands und der Niederlande, das südliche Schweden und Norwegen,
und Schottland. In Nord-Amerika gehören hierher die nördlich-
sten Theile der Union und ein Theil der britischen Besitzungen.
§. 750. Zu bemerken ist hier besonders, daß die Gränze zwi-
schen der gemäßigten und kalten Region ebenfalls nicht streng ge-
schieden ist, und daß häufig beide mit einander zusammenfallen, im
südlichen Theile dieser Region z. B. überall und namentlich bei
uns in Deutschland, wo unter 520 der Wein fast. alljährlich reif
wird; man findet ihn bis 53 0 und noch weiter hinauf. — Im
nördlichen Theile der kalten Region ist der Uebergang von der
Wärme zur Kälte sehr rasch und plötzlich. Diese letztere dauert
von Ende September bis in den Mai, so daß die Temperatur
von Stockholm und Petersburg beinahe sechs Monate im Jahre
unter dem Gefrierpunkte steht; vier volle Monate und länger sind
die Flüsse mit Eis bedeckt. Die Winde wehen nur an den Küsten
heftig, Donner und Blitz sind selten, Nordlichter aber erscheinen
ziemlich oft. Die Luft ist zwar scharf und schneidend, aber hell
und gesund, so daß die Mehrzahl der Bewohner ein ziemlich hohes
Alter erreicht.
Wenn im mittlern Rußland bei strengem Winter Jemand seine
warme Wohnung verlaßt, so preßt ihm die Kälte Thränen aus, die un-
mittelbar sich in Eis verwandeln, und dasselbe ist mit dem Hauche der
Fall. Die Kälte hält immer lange an, und ist daher nicht so lästig und
empfindlich, als wenn sie häufig mit einem niedrigern Thcrmometerstande
abwechselte. Ein großer Theil der Ostsee friert alljährlich ein; in Neu-
Schottland und Kanada hat das Eis auf den Strömen mehre Ellen Dicke;
der Schnee liegt mannshoch, während z. B. in Frankreich unter denselben
Breiten die Flüsse nur selten Eis haben, und Schnee kaum bekannt ist.
§. 751. Hier, in den nördlichsten Gegenden der kalten Re-
gion, erscheint vor Ansang Juni, bevor der Schnee nicht gänzlich
geschmolzen ist, keine Vegetation; allein binnen wenigen Tagen ist
das Land überall grün, und es beginnt ohne eben bemerkbare Ab-
stufung der sehr heiße, obwohl nur kurze Sommer. Der Juli und
August in Moskau ist etwa eben so warm als im mittlern Frank-
reich. Die südlichen Gegenden dcr kalten Region eignen sich vor-
trefflich zum Getreidebau, die nördlicheren, die zum Theil vortreff-
liche Weideländereien haben, mehr zur Viehzucht.
§. 752. Die hierher gehörenden Inseln und Küsten strecken
haben, wegen der aus dem Meere aufsteigenden Feuchtigkeit, ein
ziemlich gemäßigtes Klima. Die Seen auf den Färöern sind höch-
Andree Geogr. 12
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Ellen_Dicke August Andree_Geogr
Extrahierte Ortsnamen: Oregon Nutka-Sunde Columbia Europa Asien Sibiriens Polen Niederlande Schweden Norwegen Schottland Nord-Amerika Deutschland Stockholm Petersburg Schottland Kanada Frankreich Moskau Frank-
— 260 —
Verzweigungen der Donner der Lawinen mit dem Dröhnen der Dampfer
mischte.
(4. Hammerfest.) So gelangten wir um 8 Uhr Abends nach
Hammerfest, der Stadt, welche sich unter den Städten der Erde des nörd-
lichsten Breitegrades rühmen kann. In ihr spielt, wie in Tromsö, der
Fachhandel die Hauptrolle, und es bedarf eines längeren Aufenthaltes, bis
man gegen den Trangeruch abgestumpft ist. Die Stadt, welche 2000 bis
3000 Einwohner hat, liegt auf dem Westuser der Insel Kvalö; ihr gegen-
über, gegen Westen, liegt Sörö, in Südwesten Seiland mit Gletschern und
Erhebungen von 1000 m. Dadurch entsteht ein weites Becken, aus welchem
die Berghänge der nördlichen Sörö in einer Entfernung von 8 bis 10 See-
meilen zum Schneeplateau aufsteigen. Aus der Mitte dieses polaren Riesen-
teiches steigt die kleine Felsinsel Haajen auf, welche sich ihrer einfachen
Profillinie wegen der Erinnerung dauernd einprägt. Der Grund liegt
vielleicht in der ausgesprochenen Schichtung des Gesteins, das mit etwa
30° Steigung gegen Norden fällt, und dessen einzelne Schichtlagen durch
Schneestreifen markiert sind.
Während im Jahr zuvor, freilich am 28. und 29. Juni, hier ein
Wetter herrschte, wie es uns ein unwirscher März zu bringen pflegt, Schnee-
teste noch bis zum Meeresufer reichten und die Vegetation sich erst zu ent-
wickeln begann, machte jetzt — trotz der trüben Witterung — die Landschaft
durchaus keinen arktischen Eindruck. Besonders fiel mir das Zurücktreten
der Schneebedeckung, das Ausleuchten der grüngekleideten Hänge auf, hinter
deren einem der „nördlichste Wald der Erde" liegt.
Der Hang heißt Sadlen, man könnte ihn den nordischen Hymettos
nennen. Hier kriecht die Zwergbirke aus dem Boden und läßt sich leicht
mit den Wurzeln ausreißen; man sieht gelbe Stiefmütterchen; beerentragende,
mit Nadeln belaubte Kräuter und die rosa blühende, polsterbildende Silene
erinnern an mitteleuropäisches Hochgebirge... Der Birkenhain liegt verhält-
nismäßig hoch, etwa 180 m über dem Meere; bei dem unwirschen Wetter,
dem kalten Winde, den noch vorhandenen Schneeflecken auf dem Boden
macht derselbe einen trostlosen, man möchte sagen hilfsbedürftigen Eindruck.
Die Bäume überschritten nicht 15 Fuß Höhe, die Knospen fingen gerade
an, sich zu entfalten; eigentliche Belaubuug war also im Juni nicht mehr
zu erwarten. Unter der Last der widerstrebenden Verhältnisse erschienen die
Stämme nie gerade, zuweilen mehrfach gekrümmt, rötlichweiß, auch kupfer-
farbig oder kirschbraun. Wer weiß, wie freundliche Eindrücke man vier
Wochen später, an einem Tage mit Sonnenschein und 10° Wärme, mit sich
fortgenommen hätte?
(5. Nordkap.) Das Nordkap ist ziemlich genau nordöstlich von
Hammerfest gelegen; aber die gerade Verbindungslinie beider Punkte durch-
schneidet die Festlandshalbinsel, vor deren Nordende Magerö mit dem Nord-
kap liegt. Die Fahrtlinie macht Krümmungen; sie zieht sich zwischen Inseln
durch, welche zwar weniger gedrängt stehen als im Süden von Hammerfest,
aber doch streckenweise Schutz gewähren. Wir bedurften dieses Schutzes
nicht; denn die See war vollkommen ruhig, und in der sicheren Erwartung,
das Nordkap in der Frühe des 18. Juli zu betreten, zog Sich der Kaiser-
liche Herr um 10 Uhr Abends zurück, um wenige Stuuden der Ruhe
zu pflegen.
*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Xxxiii
der Versiuitlichurrgscharten.
zeit hervorzuheben. Die horizontalen Striche theilen das Qua-
drat nach den 24 Stunden des Tages. Die beiden schiefen Linien
trennen die 24 Stunden nach der Lange des Tages und der Nacht,
so daß unterhalb der schiefen Linie die Stunden der Nacht im
dunkeln Felde, und oberhalb, im hellen, wo die Stunden
des Tages in den verschiedenen Monaten zu suchen sind. Es
wurde nicht mit dem ersten eines Monats angefangen, um die
Abtheilung nach den 4 Haupttagen, 21. Juni, 21. September,
21. December und 21. März, desto deutlicher zu machen. Für-
Deutschland nimmt man im Durchschnitt die größte Tag-
und Nachklänge zu 16 Stunden an; hienach ist die Tabrlle, die
mir von der Verlags-Buchhandlung, ohne Nennung des Ver-
fassers, mitgetheilt wurde, entworfen. Dagegen mußte der Flä-
cheninhalt in Absicht der Einwohnerzahl und ihrer Berechnung
in der 3. Auflage wegbleiben.
Tab. Vi. enthält in der oberen Abtheilung eine versinnlichte
Zusammenstellung eines ganzen Stromgebietes von den Strom-
quellen bis zum Meere mit seinen Gebirgszügen, Thälern,
Flüssen und anderen Merkwürdigkeiten; in der unteren
Abtheilung: eine Versinnlichung des Festlandes und Meeres,
sowie einiger Inseln, Halbinseln und anderer geographi-
scher Vorbegriffe, welche alle auf der Charte benannt sind.
Läßt der Lehrer durch im Zeichnen geübtere Schüler 6 — 7
solcher Verstnnlichungstüfeln nach Fig. 15., 16., 17. und 18.
und nach Tab. Vi. in großem Landchartenformat für die Schule
fertigen, so ist dieß ein treffliches Hülfsmittel zur Anschauung
beim Unterrichte und bequem bei der Wiederholung desselben.
Tab. Vii. stellt im oberen Felde den Durchschnitt von Spa-
nien von S.o. nach N.w. nach v. Humboldt, nebst der Hoch-
ebene, dar. Das untere Feld enthält eine Versinnlichungscharte
der 60 M. langen Pyrenäenkette vom mittelländischen bis zum
biskayischen Meere mit ihren wichtigsten Gipfeln, Thälern,
Päßen, Straßen, Quellflüssen, Städten, Festungen und einigen
Producten der Umgegenden. (Ein kleiner Atlas über sämmtliche
europäische Gebirge in dieser Manier, doch in anderem Formate,
ist in der Arbeit, und wird für den Unterricht und eine recht
klare, anschauliche Erkenntniß dieser Gebirge nebst den Quellen
der Hauptflüsse, wie mich die Erfahrung gelehrt hat, dienlicher
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
182
zug auf die Temperatur ist Europa vor Asien und Amerika bevorzugt. Es
verdankt dies a) seiner Stellung zu Afrika, welches in der Länge von Europa
die heiße Zone füllt, b) dem Vorherrschen der Süd- und Südwest-Winde,
e) der Einwirkung des Golfstroms. Orte unter gleicher Breite und Erhebung
haben daher in Europa eine höhere Mitteltemperatur als in Asien und Ame-
rika; diese nimmt aber nicht bloß v. 8 nach N sondern auch v. W nach 0 ab,
daher sich die Isothermen dem Äquator nähern, je mehr sie nach 0 ziehen. Die
Jsotheren sind im W dem Äquator, die Jsochimenen im W dem Pole
bedeutend näher als im 0, weshalb? (§. 162).
Winter Sommer Diff. Winter Sommer Difs.
Shetlands-J. + 3,3» + 9,54» 6,51» Wien — 0,02» -f 16,62» 16,64°
Paris -j- 2,6» -j- 14,48° 12,42° Petersburg — 5,93» -}- 13,19» 19,12»
Berlin — 0,24» ■+• 14,47» 14,71» Kasan — 11,40° -j-13,48» 24,88°
Physische Jahreszeiten (§. 161). Zu beiden Seiten des Polarkreises
herrscht ein kurzer heißer Sommer und ein langer strenger Winter, die ein-
ander so schnell folgen, daß Frühling und Herbst fast gänzlich fehlen. Auf den
Halbinseln und Inseln des Mittelmeers stellen sich statt eines eigentlichen
Winters nur häufigere Regengüsse ein; auf den Sommer folgt eine kühlere
Jahreszeit, die Anfangs den Character des Herbstes hat, aber bald in den
Frühling übergeht, an den sich schnell der Sommer anschließt. Im größten
Theile Europas wechseln dagegen 4 Jahreszeiten. Die Länge des Sommers
nimmt v. 8 nach N und von W nach 0 ab, die Länge und Strenge des Win-
ters aber zu, im N dauert dieser 7, ja selbst 8 Monate.
Lichtklimate (§. 53). Europa reicht vom 5. bis in das 27.; an der
Südspitze dauert der längste Tag nicht ganz !4'/z St., am Nordcap fast 2l/2
Monate. Tageslänge der bedeutendsten Städte; Zeitunterschied im Eintritt der
Tagesstunden (§. 51).
B. Hydrometeore (§. 163—171). Der meiste, oft mehre Tage anhaltende
Nebel fällt in den nordwestl. Küstenländern und auf den Alpen, besonders
im Herbste; Moskau hat jährlich 18 Nebeltage, London 34, der St. Gotthard
278. Im W ist der Himmel häufig mit Wolken bedeckt, den äußersten 0 und
8 erreichen sie selten, weil sie hier von den hohen Gebirgen, dort von den
ihnen entgegenkommenden Ostwinden aufgehalten werden. Die Regenmenge
nimmt nicht bloß v. N nach 8 sondern auch von W nach 0 ab, jedoch nicht
gleichmäßig, sondern je nach der Gestalt der Oberfläche bald wachsend bald
abnehmend; während sie an den Westküsten 30 — 35", bei Bergen selbst 88",
bei Coimbra, dem regenreichsten Orte Europas, 112" (weshalb?) beträgt,
sinkt sie in Mitteleuropa auf 15", im östl. auf 13." Mit den südl. Halbi.
reicht Europa noch in die Zone der ganz regenlosen Sommer, überall ander-
wärts regnet es in allen Monaten des Jahres. Die Provinz des Winter-
regens umfaßt das füdwestl. Jberien, das südl. Sicilien, Malta und
Griechenland mit den Inseln. Die Provinz des H er b stregens (mit einem ge-
ringeren Marimum im Frühling) begreift die Länder südl. v. den Karpa-
then, Alpen und Sevennen, westl. v. Paris, der Zuydersee und dem Skandinav.
Geb.; die des Sommerregens liegt nördl., beziehungsweise östl. v. der des
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Amerika Afrika Europa Europa Asien Wien Paris Petersburg Berlin Kasan Europas Europa Nordcap Moskau London Westküsten Coimbra Europas Mitteleuropa Europa Sicilien Malta Griechenland Karpa- Paris
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Grönland. 253
Grönland gegenüberliegenden Landmassen des amerikanischen Archipels
sind Northlincoln und jenseit des Vereinigten Staatensundes
Grinnellland. In die Peabodybai des Smithsundes stürzt der ge-
waltige grönländische Hnmboldtgletscher (79° nördl. Br.) ab. Aus
diesem Sunde führt der Kennedykanal zwischen Grönland und Grinnells-
land in das Hallbecken, aus welchem der Petermannfjord, einem
langen Arme gleich, in das grönländische Festland einschneidet. Dieses
Hallbecken besitzt abermals eine nördliche Fortsetzung in dem Robeson-
kanal, und dieser öffnet sich in das Polarmeer, welches jedoch kein offenes,
wie man gehofft hatte, sondern mit Eis von ganz ungewöhnlicher Dicke und
hohem Alter, schwimmenden Eisbergen ähnlich, besetzt ist.
Die Ostküste Grönlands ist 1869—1870 durch die zweite deutsche
Polarexpedition erforscht worden und zwar zwischen 73 und 77"
nördl. Br., welch letztere bis jetzt höchste erreichte Breite iu Ostgröulaud
durch I. Payers Schlittenreise am 15. April 1870 gewonnen wurde.
Im Jahre 1870 unternahmen Nordenskjöld, Berggren und
Nordström am 19. Juli vom Auleitsivik-Fjord (68" 20' uördl. Br.)
an der Westküste einer Binneneiswanderung, auf welcher sie in drei Tagen
56 km landeinwärts und bis 610 m hoch ansteigend vordrangen, dann
aber zur Umkehr gezwungen waren.
Im Jahre 1871 begann der Geolog K. V. S. Steenstrnp eine
geologische Aufnahme des Küstengebiets am Waigatfund, die er im folgenden
Jahre mit dem Topographen H. G. Roh de fortsetzte.
In demselben Jahre 1872 war auch Ed. Whymper am Waigat
thätig, nachdem er vorher im Umanakdistrikte einen über 2000 m hohen
Berg des Küstengebirges bestiegen hatte.
Im Jahre 1875 besuchte der norwegische Geolog Amand Helland
Nordgrönland, wo er unter anderm Untersuchungen über die Gletscher-
bewegnngen anstellte. Zur Erforschung des bisher wenig bekannt gewesenen
südlichsten Teiles von Grönland begaben sich 1876 der oben genannte
Steenstrup, der auch 1874 mit Johnstrnp eine Reise in Südgrönland
gemacht hatte, ferner Leutnant G. F. Holm und der Student A. Komerup
von Kopenhagen nach Jnlianehaab, von wo sie, nach einer Aufnahme
des Küstengebiets, die unter dem Namen Niviarsiat oder Jomsrnerne
(Jungfrauen) bekannte Gruppe vou Nunatak (etwa 61" nördl. Breite)
vergeblich zu erreichen suchten.
Im Jahre 1877 erforschten Steenstrup und der Marineleutuaut
Jensen die Fjorde im Distrikt Frederikshaab, worauf sich im folgenden
Jahre ersterer nach Nordgrönland, letzterer nach Südgrönland begab.
Steenstrup blieb, zweimal überwinternd, bis zum Herbst 1880 in den
beiden nördlichsten Bezirken Upernivik und Umanak und brachte wichtige
Beiträge zur Kenntnis des Landes.
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
254
Die Entdeckung der Nord- und Südpolarländer.
Sehr erfolgreich war auch Jensen, der mit Komerup und dem
Architekten Groth im Sommer 1878 zuerst die sjordenreiche Westküste
zwischen 62° 2h' und 64° 25' nördl. Br. aufnahm, hiernach die von Lars
Dalager 1751 unternommene Binneneisreise über den Tasersuak (großer
See) znm Kangarsnk- und Nasansak-Nunatak wiederholte, dann vom 14. bis
31. Juli von Jtirdlek (62°35' nördl. Br.) aus, der bis jetzt weitesten
Binneneiswanderung, bis zu einer etwa 76 km von der Küste entfernten
Nunatnk-Gruppe (62 "50' nördl. Br. und 49° westl. L. von Greenwich)
ausführte. Am 21. August traf die Expedition in Godshaab und am
22. September 1878 in Kopenhagen wieder ein.
Im Jahre 1879 ging Jensen mit Komerup und mit dem Marine-
leutnant Hammer wieder nach Westgrönland, um den noch wenig bekannten
Küstenstrich zwischen Holstenborg (66 0 56' nördl. Br.) und Egedesminde
(68 "42') zu erforschen. Die beiden ersten kehrten am 14. Oktober nach
Kopenhagen zurück, während Hammer in Grönland überwinterte.
Ebenso unwirtlich wie Grönland ist der Große Arktische
Archipel im Norden von Amerika, den die sogenannte Nordwest-
passage in einen südlichen und in einen nördlichen Komplex teilt. Die
Nordwestpassage hebt mit dem Laneastersund in der Baffinsbai an und
setzt sich durch eine Reihe von Meeresstraßen bis ins nördliche Eismeer
fort, welches die Küsten der westlichen Hudsonsbailänder und Alaskas be-
spült. Der nördliche Teil des Archipels wird gebildet durch jene Grönland
gegenüberliegende Reihe größerer und höherer Inseln, welche die sortge-
setzten Wasserwege des Smithsund, Kennedy- und Robeson-Sund dar-
stellen und deren letzte bis jetzt das mit hohen Bergen besetzte Grant-
land ist. Den Laneastersund, der in die Barrowstraße übergeht,
begleitet im Norden das Eiland Nord-Devon und weiter gegen Westen
die Inseln Cornwallis, Bathurst und Melville, hinter welcher im
Nordwesten Prinee-Patrick-Jsland liegt. Die Barrowstraße mündet
in den geräumigen Melvillesund, welcher in der Banks- und der
Prinee os Walesstraße zwei Öffnungen nach Westen hin besitzt. Letztere
ist die zuerst entdeckte Nordwestpassage.
Unter dem südlichen Jnselkonglomerat ragt Baffinsland, das
größte und nützlichste von allen, hervor, dann folgen, westwärts schreitend.
Somerset, Prinee os Walesinsel und das große Victorialand,
dann schließlich Banksland.
Die weite Meeresfläche zwischen dem amerikanischen Archipel und der
sibirischen Nordküste ist noch von niemand erforscht worden. Nordwestlich
von der Beringsstraße, in nicht gar großer Entfernung vom Festlande, hatte
man indessen eine Insel entdeckt und erforscht, welche man Wrangel-
land nannte. Weiterhin liegt, dem Lenadelta fast gegenüber, die Gruppe
der Neusibirischen Inseln.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Jensen Groth Lars
Dalager L._von_Greenwich August Jensen Somerset
13
Rußland i)at bei seiner ungeheuren Größe nur fünf und
fünfzig Millionen.
Städte.
§ 13. Wie aber die Lander bevölkert sind, so sind
es am Meisten die Städte, und zu diesem ganzen Anblick
der über den Welttheil hin verbreiteten Menschenmassen
hat man sich auch das Gewühl in den großen Haupt-
städten der Länder zu denken, welche als die menschen-
reichsten und belebtesten Punkte hervortreten. Die Preußi-
sche Hauptstadt Berlin gehört schon unter diese lebhaften
Punkte, denn in ihr zählt man jetzt 250000 Ew. Jedoch
ist sie noch nicht die größte Stadt, sondern wird schon
in Deutschland von Wien übertroffen, welche volle 300000
Ew. zählt. Um nun aber sogleich auf das Höchste von
städtischer Belebung zu kommen, so muß man sich in Eng-
land London denken, in dessen Umfang noch etwas mehr
Menschen zusammengedrängt sind, als in dem ganzen Kö-
nigreich Dänemark leben, denn es sind ihrer 1,300000,
so daß die Volkszahl von Wien oder Berlin nur einen
Ueberschuß über diese Million bildet. Und in den beiden
Nebenländern von England sind die Hauptstädte nicht
viel geringer, als bei den Deutschen; nämlich Edinburg
in Schottland hat 150000 Ew. und Dublin in Irland
250000 Ew. — Auf London folgt in der Bevölkerung
Paris mit 830000 Ew., und davon weichen wieder die
Hauptstädte der Pyrenäischen Halbinsel sehr ab, nämlich
Madrid mit 13l)000 Ew. und Lissabon mit 250000 Ew. —
Wieder ein ähnliches Verhältniß haben drei Städte in
Italien; da ist Neapel die größte mit 350000 Ew., Mai-
land hat 130000 Ew. und Venedig 200000 Ew. —
Dann sind vier Städte des Ostens mit einander zu ver-
gleichen: Warschau in Polen ist hier die volkreichste mit
130000 Ew. — Davon unterscheidet sich Pesth in Ungarn
mit 60000 Ew. und Lemberg mit 40000 Ew.; nach Nor-
den hin aber Königsberg mit 70000 Ew. — Zuletzt sind
die Städte des Nordens zu vergleichen: da "ist Peters-
burg hervorragend mit 400000 Ew., gegen welche wieder
die anderen sehr abweichen, denn Stockholm hat nur
75000 Ew., Kopenhagen 100000 Ew. und Christiania
70000 Ew. — Endlich ist am äußersten Südosten noch
\
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Deutschland Wien Eng- London Wien Berlin England Edinburg Schottland Dublin Irland London Paris Madrid Lissabon Italien Neapel Venedig Polen Ungarn Lemberg Königsberg Stockholm Kopenhagen Christiania
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
6
Allgemeiner Teil, I. Die Natur-Faktoren.
1. Die Temperatur. Die wechselnden Wärmeverhältnisse der Erde be-
ruhen in erster Linie auf ihrer geneigten Achsenstellung (vgl. einen
Globus). Dadurch treffen die senkrechten Sonnenstrahlen im Juni die nördliche
Halbkugel bis zum Wendekreis, im Dezember die südliche und wandern somit
gewissermaßen zweimal über den Äquator, einmal im März, einmal im September.
So entstehen unsere Jahreszeiten: Sommer, Winter, Frühjahr und Herbst.
Die Lustwärme stammendes nur zum geringsten Teile aus den direkten
Sonnenstrahlen; vielmehr saugt die äußere Erdrinde fast alle Sonnenwärme
auf und strahlt sie dann an die benachbarten Luftschichten zurück. Daraus
erklärt es sich auch, daß mit zunehmender Höhe die Wärme abnimmt (oergl.
die schneebedeckten Alpengipfel und das warme Oberitalien). Man rechnet
durchschnittlich mit einer Wärmeabnahme von 1° auf je 100—150 m Höhe.
Wir fahen bereits, daß der größte Teil der Erde mit Wasser bedeckt ist.
Dieses nimmt nur langsam die Sonnenwärme auf, gibt sie aber auch langsam
wieder ab, so daß das Klima hier viel gleichmäßiger ist als auf dem Festlande.
Ferner kommt hinzu, daß die Luft über dem Ozean infolge ihres hohen
Feuchtigkeitsgehaltes bereits einen Teil der Sonnenwärme aufsaugt und dadurch
eine stärkere Erwärmung des Meerwassers erschwert. Schließlich ist von Be-
deutung, daß warmes Wasser leichter ist als kaltes. Geben nämlich die oberen
Wasserschichten ihren Wärmegehalt an die Luft ab, so werden sie selbst dabei
kälter als die darunter befindlichen, sinken unter, und die an die Oberfläche
gelangenden Massen können von neuem Wärme an die Luft abgeben.
Auf dieser Erscheinung beruht zum großen Teil das milde Klima der Mittelmeer-
gebiete. Die Straße von Gibraltar ist nur wenige hundert Meter tief. Strömt nun vom
Ozean das Wasser in das Mittelmeer hinein, so gelangen nur die oberen, wärmeren
Schichten durch die Meerenge, während das kalte Grundwasser im Ozean zurückbleibt.
Die Landmassen dagegen erwärmen sich schnell und geben in kurzer Zeit
die Wärme wieder ab, so daß hier erhebliche Temperaturunterschiede zwischen
Tag und Nacht, Sommer und Winter entstehen. Dem gleichmäßigen See-
klima steht das Land- oder Kontinentalklima. mit seinen schroffen Tempe-
raturgegensätzen gegenüber. Wie stark der Unterschied zwischen Land- und
Seeklima ist, zeigt nachstehender Vergleich der Durchschnittstemperaturen für:
Durch den Einfluß von Land und Waffer verschieben sich die Linien
gleicher Durchschnittstemperaturen auf der Erde, fo daß uns die Ein-
teilung in eine heiße oder Tropenzone, je zwei subtropische, gemäßigte und
kalte Zonen nur in groben Zügen ein Bild der wirklichen Wärmeverteilung auf
der Erde gewähren.
Erwähnenswert sind schließlich die großen Eisberge, die sich in der Nähe
der Pole bilden, in den Ozean abgestoßen werden und die Temperatur wesent-
lich erniedrigen.
im Januar im Juli Schwankung zwischen beiden
Batavia (Java)
London
Petersburg
Jakutsk (Sibirien)
14
27
62
1° 0
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
de Gama fand 1498 den Seeweg nach Ostindien. Dort wurde ein
großes portugiesisches Kolonialreich unter Vizekönigen gegründet. 1500
wurde Brasilien (durch Cabrai) entdeckt und in Besitz genommen. So
haben portugiesische und spanische Entdecker im „Heldenzeitalter"
(um 1500 n. Chr.) den Königen ihrer Heimatländer unermeßliche
Ländereien in Amerika und Asien erworben. Damals erbat sich der
König von Frankreich von dem König von Portugal eine Abschrift
des Testaments Adams, wonach die Könige von Portugal und
Spanien zu Erben der Welt eingesetzt wären. Aber die wertvollsten
Kolonien in Ostindien verlor Portugal an Holländer und Engländer,
und 1822 auch Brasilien.
2. Wie gelangen wir nach Portugal?
a) Landweg. Wir fahren mit der längsten Überlandbahn Europas,
mit dem Nord- und Südexpreß. Der Nordexpreß beginnt in St. Peters-
burg und berührt Wilna, Wirballen, Eydtkuhnen (das sind die russi-
schen und deutschen Grenzstationen), Königsberg, Elbing, Schneide-
mühl, Küstrin, Berlin (bis dahin 1637 km, die in 30 Stunden zurück-
gelegt werden), Hannover, Köln, Aachen, Namur, Paris (das sind
2715 km von St. Petersburg, in 47 Stunden). Nun heißt der Zug
Südexpreß und führt über Bordeaux, Biarritz, Irun, Valladolid, Madrid,
Lissabon. Von Paris nach Madrid fährt man 26 Stunden (1450 km),
nach Lissabon (1897 km) 35 Stunden. Von Berlin nach Lissabon be-
trägt die Strecke rund 3000 km (2976 km, dreimal die Strecke Köln—
Königsberg). Man fährt also von Berlin nach Lissabon in 52 Stunden,
b) Seeweg. Von Hamburg aus verkehren die Hamburg-Südameri-
kanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft und die Hamburg—amerika-
Linie in gemeinschaftlichem Dienste acht- bis zehnmal monatlich in
fünf bis elf Tagen zwischen Hamburg und Lissabon. Von Zwischen-
hafen wird entweder nur Oporto angelaufen oder außerdem abwechselnd
Antwerpen, Boulogne und Southampton berührt. Die Schnelldampfer
nach dem La Plata fahren über die nordspanischen Häfen Coruña
oder Vigo direkt nach Lissabon.
3. Lage.
Portugal bildet „die atlantische Front", die Südwestecke Europas,
eine dem Meere erschlossene Randlandschaft. Wie dacht sich das
Land ab? \ on 0 nach W — so ist der Lauf der meisten Flüsse.
Ist die Erstreckung des Landes genau eine meridionale? Nein, mehr
eine südsüdwestliche. Der 40. Breitengrad geht mitten durch Portugal,
wie auch (mitten durch Spanien. Er verläuft durch den Golf von
Tarent, über den Olytnp, den Götterberg der Griechen, durch Buchara,
Kaschgar, Peking, Philadelphia (Neuyork liegt wenig mehr nördlich).
Der 8. Grad westlicher Länge geht von Norden nach Süden mitten durch
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Adams
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Brasilien Amerika Asien Frankreich Portugal Portugal Spanien Ostindien Brasilien Portugal Europas Wilna Königsberg Elbing Berlin Hannover Aachen Namur Paris Petersburg Biarritz Valladolid Madrid Lissabon Paris Madrid Lissabon Berlin Lissabon Königsberg Berlin Lissabon Hamburg Hamburg Lissabon Boulogne Southampton La_Plata Lissabon Europas Portugal Spanien Tarent Buchara Peking Philadelphia