— 160 —
werden konnte, mußten Kirchengeräte und manches häusliche Schmuckstück aus edlem Metall zur Einschmelzung abgeliefert werden. Sorgfältig sichtete der herzogliche Zahlmeister die einzelnen Stücke, gab die unechten zurück und verrechnete die anderen pfundweise. Die ersehnten Tausende kamen zusammen, doch welch' herrlichen Stücke einer mittelalterlichen Edelschmiedekunst gingen dadurch verloren!
Vorteile der schwedischen Herrschaft für Die Stadt: Unter der schwedischen Herrschaft hat die Stadt aber auch mancherlei «nies empfangen. Gustav Adolf schenkte ihr sämtliche mainzischen Besitzungen und Rechte und erklärte sie für unabhängig. Infolge des königlichen Schenkungsbriefes wurden die katholischen Kirchen mit für den evangelischen Gottesdienst benutzt. Schon am 7. September 1632 fand die erste Gedenkfeier für Gustav Adolfs Sieg bei Breitenfeld im Dom statt. Von 8 Uhr ab erklang dreimal „das große Geläut" und von 9 bis 10 brausten unter zweifacher ^rgelbegleitung deutsche Lobgesänge durch die hohen Hallen. Der Predigt folgte unter dem Donner der Wall- und Burggeschütze ein tausendstimmiges Tedeum (Lobgesang).
Alter Zustand: Im Frieden von Prag (1635) jedoch mußte Erfurt seinen geschenkten Besitz wieder herausgeben und die mainzische Herrschaft neu anerkennen, wenn auch vom nächsten Jahre ab Burg- und Stadtkommando abermals in schwedische Hände überging. (Nach Pros. A. Kirchhofs.)
52. Belagerung Erfurts durch die Schweden.
(1636.)
Anno 1636 nach dem etliche jahr her viel jammer und elend des Krieges erlitten worden, kam endlich sedes belli1) gar in diss Land und wurde im Decembri nach erhaltener Schlacht bey Wittstock die stadt Erfurd von den Schwedischen belagert und zusamt der Burg per accordo2) eingenommen. Es sazte sich die Schwedische armada3) auf einen montag (19. Dez.) für der stadt auf den Daferstettischen berge, und weil die nacht vorher etzliche schanz-körbe und geschüz dahin gebracht worden, wurde denselben tag etwan um 1 uhr die stadt mit 21 schössen begrüsst, denen dann von Spelberge4) mit 22 schlissen aus halben karthaunen5) und anderen groben stücken geantwortet wurde, ohne was von der Burg her geschah. Dieweil aber der feind eitel feuerkugeln in die stadt geschossen, gieng von denselben ein feür unter dem Petersberge auf, welches fünf scheüren verzehrete, und weil die leüthe des handels ungewohnet wahren, es
*) sedes belli = Kriegsschauplatz; 2) per accordo zu gleicher Zeit; ') Schwedische armada — Schwedische Kriegsmacht; 4i ciiöenöe der heutigen Balmhofstraße; 5) Karthaunen = Kanonen, deren Kugeln ',4 Zentner wogen (1. quartanaj.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolfs Gustav Adolfs A._Kirchhofs Wittstock
Extrahierte Ortsnamen: Breitenfeld Prag Erfurt Erfurts Schweden Decembri
2. Der Große Kurfürst. 9
später glaubte, er sei ein Verräter und wolle sich mit den Evangelischen gegen ihn verbünden, ließ er ihn in Eg er ermorden (1634).
Der größte Feldherr der Evangelischen war König Gustav Adolf von Schweden. Ihm ging die Not der Evangelischen in Deutschland zu Herzen, daher kam er ihnen zu Hilfe. Er besiegte Tilly, ward aber in der Schlacht bei Lützen getötet (1632).
5. Friede. Nach dreißigjährigen Kämpfen waren schließlich alle des Krieges müde, und es ward im Jahre 1648 Friede geschlossen. Man nennt ihn den westfälischen Frieden, weil er in der westfälischen Stadt Münster und in Osnabrück zustande kam. Deutschland war zu einer Wüste geworden. Man konnte Stunden weit gehen ohne einen Menschen zu treffen. Viele Ortschaften waren von der Erde verschwunden, andere halb verfallen. Den alten Leuten erschien der Friede als eine Rückkehr ihrer Kinderzeit. Die Jugend aber, das harte, verwilderte Geschlecht, empfand das Nahen einer wunderbaren Zeit, die ihm vorkam wie ein Märchen aus fernem Lande. Die Zeit, wo auf jedem Ackerstück dichte, gelbe Ähren im Winde wogen, wo in jedem Stalle die Kühe brüllen, in jedem Koben ein rundes Schweinchen liegen sollte, wo sie selbst mit zwei Pferden und lustigem Peitschenknall auf das Feld fahren würden; wo sie nicht mehr mit Heugabeln und verrosteten Musketen den Nachzüglern im Busch auflauern, nicht mehr als Flüchtlinge in unheimlicher Waldesnacht auf den Gräbern der Erschlagenen sitzen würden; wo die Dächer des Dorfes ohne Löcher, die Höfe ohne zerfallene Scheunen sein sollten; wo man den Schrei des Wolfes nicht in jeder Winternacht vor dem Hoftore hören müßte, wo ihre Dorfkirche wieder Glasfenster und schöne Glocken haben würde, wo in dem beschmutzten Chor der Kirche ein neuer Altar mit einer seidenen Decke, einem silbernen Kruzifix und einem vergoldeten Kelch stehen sollte. Als es bekannt wurde, daß Friede geschlossen sei, kamen die Leute in der halb zerstörten Kirche ihres Ortes zusammen und sangen:
Gottlob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudenwort,
Daß nunmehr ruhen sollen
Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord.
2 Der Große Kurfürst.
Zu der Zeit des dreißigjährigen Krieges gab es noch kein Königreich Preußen; damals hieß dieser Staat noch Kurfürstentum Brandenburg und war nicht viel größer als die heutige Provinz Brandenburg. Die Herrscher dieses Landes hießen Kurfürsten (von küren, d. H. wählen, weil die Kurfürsten den deutschen Kaiser zu wählen hatten). Den Grund zu der heutigen Größe Preußens hat der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg gelegt, der deshalb auch der „Große Kurfürst" genannt wird.
1. Seine Jugend. Friedrich Wilhelm, der später den Namen „der Große Kurfürst" bekommen hat, ist im Jahre 1620 in dem Schlosse
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf_von_Schweden Gustav Adolf Tilly Gottlob Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Osnabrück Deutschland Brandenburg
— 15 —
nach dem bedrohten Punkte; nur wenige konnten ihm folgen. Er hatte sich zu weit vorgewagt, und ein Schuß zerschmetterte ihm den linken Arm, worauf er den Herzog von Lauenburg bat, ihn aus dem Getümmel zu führen. In demselben Augenblick erhielt er einen zweiten Schuß in den Rucken und sank mit den Worten: „Mein Gott! mein Gott!" vom Pferde. Das blutende Roß verkündete bald den Schweden den Tod
ihres Königs. .
Der tapfere Herzog Bernhard von Weimar stellte sich jetzt an die Spitze der Schweden, und mit furchtbarer Erbitterung drangen sie überall vor. Schon war der Sieg für die Schweden entschieden; da erschien Pappenheim mit frischen Truppen, und die Schlacht begann von neuem. Voll Begierde, mit dem Schwedenkönige selbst zu kämpfen, stürzte er sich in das Schlachtgewühl. Schon hatte er die Schweden in die Flucht geschlagen, da traf ihn eine Kugel. Als ihn die Seinen forttrugen, erfuhr er, daß auch der König gefallen fei Sterbend noch rief er aus: „Meldet dem Herzoge von Friedland, daß ich fröhlich dahinscheide, da ich weiß, daß dieser unversöhnliche Feind meines Glaubens an einem Tage mit mir gefallen ist." Bestürzt wichen die Seinen zurück; aber erst die Nacht machte dem Kampfe ein Ende. Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück. . .
Am andern Morgen fanden die Schweden unweit eines großen Steines, der seitdem der Schwedenstein heißt, den Leichnam ihres Königs, kaum kenntlich von Blut und Wunden, von den Hufen der Pferde zertreten und aller Kleider beraubt. Herzog Bernhard ließ ihn nach Weißenfels bringen, von wo er, von der Königin begleitet, nach Stockholm in die königliche Gruft geschafft wurde. Als der Kaiser die goldene Kette und das blutige Koller des Königs erblickte, rief er mit Thränen aus: „Gern hätte ich dem Helden längeres Leben und fröhliche Rückkehr in sein Königreich gegönnt, wenn nur Friede in Deutschland geworden wäre!"
Gustav Adolfs Tod erfüllte das ganze protestantische Deutschland mit Trauer und Bestürzung, denn fein Erscheinen hatte ja die evangelische Freiheit gerettet.
4. Ende des dreißigjährigen Krieges.
Nach Wallensteins Tode erhielt den Oberbefehl über das Heer des Kaisers sein Sohn Ferdinand; ihm zur Seite stand Graf Gallas. Zunächst wurden die Schweden aus Bayern vertrieben. Dann kam es bei Nördlingen zu einer Schlacht
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Weimar Bernhard Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Lauenburg Schweden Schweden Schweden Friedland Schweden Weißenfels Stockholm Deutschland Deutschland Graf_Gallas Bayern
630
Mit den Kosacken vereinigte sich der Chan der Tataren und der
Zar Alexis von Rußland, dessen Hoheit Bogdan anerkannte und des-
sen Religion auch die der Kosacken war. Die Lage von Polen war ver-
zweifelt, als 1655 auch der König Karl Gustav von Schweden
landete (S. 590). Er wollte Schwedens Herrschaft im Norden befesti-
gen und die Unterwerfung der Ostseeküsten vollenden. Johann Casimir
flüchtete mit seiner Gemahlin nach Schlesien, und die Polen mußten
sich den Schweden unterwerfen. Aber der Druck der Schweden, Karl
Gustavs Hintansetzung von Adel und Geistlichkeit, fein Bestreben, die
Krone erblich zu machen, und die Verspottung der katholischen Religion
durch die protestantischen Schweden erbitterten den polnischen Adel und
Bauer. Der Nationalstolz der Polen erwachte; Alt und Jung griffen
zum Schwert, und Johann Casimir kehrte nach Polen zurück. Zwar
wurden die Polen in einer dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656)
von den Schweden besiegt, aber der Einfall des russischen Zaren in Liv-
land nahm nun die Aufmerksamkeit von Karl Gustav in Anspruch, und
der Kaiser Ferdinand Hi. sandte den Polen ein Hülfsheer, die Republik
Holland eine Flotte zur Unterstützung. Als auch Friedrich Iii. von
Dänemark Bremen und Werden besetzte, wandte Karl Gustav seine
Waffen zunächst gegen Dänemark, und die in Polen zurückgelassenen
schwedischen Truppen wurden von den Polen besiegt.
Von dein Kosackenhetman Bogdan Chmielnizky wurde Polen durch
dessen Tod (1657) befreit. Ein Theil der Kosacken unterwarf sich dem
russischen Zar, ein anderer gegen Zusicherung religiöser und politischer
Freiheit dem König von Polen. Schweden schloß (1660) mit Polen
im Kloster Oliva bei Danzig Frieden und erhielt Esthland und
Livland. Seitdem hörte Polen auf, die herrschende Macht des Nor-
dens zu sein. Der Fluch des Wahlreichs lastete schwer auf ihm; dem
Volke fehlte die Freiheit, und der Adel verkannte, daß die wahre Freiheit
nur durch Gehorsam gegen die bestehenden Gesetze Bürgschaft gewinne.
Auf den Reichstagen vermochte die Gegenstimme (lideruln veto) eines
einzigen Landboten jeden Beschluß der Gesammtheit zu verhindern. Alle,
die dieses Recht ausübten, wurden mit dem öffentlichen Abscheu ge-
brandmarkt, aber das Recht selbst galt als das Palladium der Freiheit.
Johann Casimir ermüdete durch fortdauerndes machtloses Ringen
gegen übermüthige Unterthanen und legte, ohne sich durch-die Bitten der
Magnaten abhalten zu lassen, die Krone nieder (1668). Ec begab sich
nach Frankreich und starb als Abt des Klosters des heiligen Martin zu
Revers (1672).
Als der vom Erzbischof von Gnesen auf den 12. Mai 1669 aus-
geschriebene Wahltag herangekommen war, vermochten sich sechs Wochen
hindurch die.wähler über eine Wahl nicht zu vereinigen; von den Strei-
ten mit Worten kam es zu Gefechten mit den Waffen; mehr als einmal
drohte das Wahlfeld zum Schlachtfeld zu werden. Da wurde endlich
der Name von Michael Thomas Wisnowiezky genannt, und wie
durch eine Eingebung ertönte plötzlich von allen Seiten derselbe Ruf.
Wisnowiezky war arm, ohne Talente, ohne Kriegsruhm; er hielt an-
fangs die Wahl für Scherz; als ihn die Hurrahs begrüßten, weinte er.
Staunend hörten die Senatoren seinen Namen; man zwang sie durch
Säbelhiebe, dem Rufe beizustimmen. Bald zeigte der Gewählte unge-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Alexis_von_Rußland Bogdan Karl_Gustav_von_Schweden Karl Gustav Schwedens Johann_Casimir Johann Karl
Gustavs Karl Gustavs Johann_Casimir Johann Karl_Gustav Karl Gustav Ferdinand_Hi Ferdinand Friedrich_Iii Friedrich Karl_Gustav Karl Gustav Bogdan_Chmielnizky Johann_Casimir Johann Martin Michael_Thomas_Wisnowiezky Wisnowiezky
Extrahierte Ortsnamen: Polen Schlesien Schweden Schweden Polen Polen Warschau Polen Holland Dänemark_Bremen Polen Polen Polen Oliva Danzig Livland Frankreich Gnesen
313
auswerfen ließ. Schrecklich war die Grausamkeit und Unmensch-
lichkeit, welche die abziehenden Kaiserlichen an den Pommern aus-
übten. Kein Ort wurde verlassen, ohne vorher ausgeplündert und an
allen Ecken in Brand gesteckt zu sein. Ueberall sah man die abscheulich-
sten Gräuelscenen. Männern und Weibern wurden die Kleider vom Leibe
gerissen; wer sich widersetzte, ward niedergestoßen. Selbst die Kranken in den
Hospitälern wurden geprügelt. Kinder, die elternlos auf der Straße umher-
irrten, spießten die Barbaren auf ihre Piken und schleuderten sie jubelnd
in die Flammen. Wie die Städte wurde auch das Land verwüstet.
Ueberall sah man Aschenhaufen und Blutströme. Gegen solche Unmen-
schen erschienen die Schweden als Retter. Die Mannszucht dersel-
den war so streng, daß die Einwohner nicht Soldaten, sondern Freunde
zu bewirthen glaubten. Jedes schwedische Regiment hatte einen Feld-
prediger, der mit demselben täglich zweimal Betstunde hielt. „Je mehr
Betenß, desto mehr Sieg", sprach der König, und wenn er in der Früh-
stunde des Tages seine Freunde begrüßte und mit lauter Stimme vor
den Regimentern den Morgensegen sprach oder ein Lied Luthers an-
stimmte, da klang sein Wort in den Herzen der Schweden wieder und
die kühnen Männer gehörten in Gott ihm an.
Trotz des herangekommenen Winters und trotz der strengen Kälte,
setzte Gustav Adolf seine Unternehmungen fort. Die Kaiserlichen zogen
sich nach Küstrin zurück. Ueber Stralsund begab sich Gustav nach
Mecklenburg, forderte hier nicht ohne Erfolg die Einwohner zur alten
Treue gegen das alte Herzogshaus auf und erschien rasch wieder in
Pommern, wohin ihn die Bitten der Städte um Schutz gegen die
Drangsale der Kaiserlichen beriefen. Im Vertrauen auf den Anschluß
der evangelischen Fürsten hatte Gustav Adolf den Kampf begonnen, aber
die deutschen Fürsten vereinigten sich nicht mit ihm, wie er erwartet
hatte. Dagegen schloß sich die Stadt Magdeburg an den König an.
Voll Unwillen sahen die Bürger dieser reichen Handelsstadt, daß der
Kaiser die Unterdrückung des evangelischen Glaubens in ihren Mauern
beabsichtige. Denn im Juli 1630 hatte der Kaiser in Gemäßheit deß
Restitutionsedictes besohlen, alle lutherischen Domherrn und Stiftsgeist-
liche zu entlassen und alles den Kirchen und dem Hochstifte gehörige
Eigenthum auszuliefern. Unter diesen Umständen hatten die Bürger den
früheren Administrator, den Markgrafen Christian Wilhelm
von Brandenburg wieder aufgenommen. Christian Wilhelm, ein
Oheim des Kurfürsten von Brandenburg, war wegen seines Anschlusses
an Christian Iv. von Dänemark (1625) vom Kaiser vertrieben worden.
Im Juli 1630 kehrte er in sein Bisthum zurück, warb Truppen und
übernahm mit seinen 2000 Mann zu Fuß und '300 Reitern die Be-
wachung der Thore. Außer diesen markgräflichen Söldnern hatte Magde-
burg nur eine kleine Schaar von Schweden, welche der Oberst Diet-
rich von Falkenberg zu ihnen geführt hatte. Bereits gegen das Ende
des Jahres 1630 suchte der Graf Pappenheim Magdeburg einzu-
schließen. Dem kühnen Beispiele Magdeburgs folgte von allen deutschen
Fürsten zuerst die Landgräfin Juliane von Hessen, welche im No-
vember 1630 für ihren Sohn Wilhelm ein Bündniß mit Gustav Adolf
schloß. Dagegen suchte Gustav vergebens die Kurfürsten Georg Wilhelm
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Christian_Wilhelm
von_Brandenburg Wilhelm Christian_Wilhelm Wilhelm Christian_Iv Falkenberg Juliane_von_Hessen Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Gustav
323
Zn vertrauten Gesprächen mit Bernhard und dem General Knip-
hausen brachte Gustav Adolf die schauerlich kalte Nacht in einem Wa-
gen zu, während Wallenstein beim Fackelschein schanzen ließ. Wallen-
stein hatte beschlossen, den Angriff den schwedischen Truppen zu über,
lassen Er nahm seine Stellung nördlich von der Landstraße, die von
Leipzig nach Lützen führt. Seinen rechten Flügel lehnte er an Lützen
und reckte ihn durch eine große Schanze auf dem Windmühlenberge;
der linke reichte bis an den Floßgraben, der die Landstraße in einiger
Entfernung von Markranstädt durchschneidet. Als der Morgen (6. No-
vembec 1632) anbrach, hinderte ein dicker Nebel alle Aussicht. Unge-
stört ordnete Gustav seine Schaaren, und als die Aufstellung vollendet
war, stimmten die Schweden unter dem Schalle der Trompeten und
Pauken ein frommes Lied an. Um neun Uhr wurden Kanonen abge-
feuert und einige leichte Scharmützel begannen, aber es ward bald wie-
der stille, da keine Partei die andere sehen konnte. Nach zehn Uhr fing
der Nebel an zu fallen und die Schweden rückten vor. Gustav schwang
sich nach kurzem Gebet auf sein Pferd und ritt vor dem rechten Flügel
einher. Er trug ein ledernes Colett, mit einem Tuchrock darüber: „Gott
ist mein Harnisch" hatte er gesagt, als der Diener ihm am Morgen
seine Rüstung gebracht hatte. Den linken Flügel führte Bernhard von
Weimar. Biele Schweden fanden vor den Verderben sprühenden Grä-
den ihren Tod, aber die ihnen folgten, kamen glücklich hinüber und
drängten die Kaiserlichen zurück. Auf dem linken Flügel wich die kai-
serliche Reiterei dem Angriff des Königs. Da brach plötzlich die kaiser-
liche Reiterei aus dem Centrum hervor und warf das schwedische Fuß-
volk über die Landstraße zurück. Um die Ordnung herzustellen, sprengte
der König an der Spitze eines Reiterregiments so rasch gegen den Feind,
daß ihm nur acht Personen, unter diesen der Herzog Franz Albrecht
von Lauen bürg und der Page August von Le übe! fing, folgen
konnten. So geräth er unter die vorgedrungenen kaiserlichen Reiter;
sein Pferd erhält einen Pistolenschuß durch den Hals, ein anderer zer-
schmettert ihm selbst den Knochen des linken Armes. Indem Gustav
den Herzog von Lauenburg bittet, ihn aus dem Getümmel zu bringen,
wird er durch einen zweiten Pistolenschuß im Rücken so getroffen, daß
er vom Pferde sinkt. Voll Schrecken giebt Franz Albrecht seinem Pferde
die Sporen, sein Leben zu retten. Nur Leubelfing bleibt bei dem ge-
fallenen König, bemüht sich aber vergebens ihn fortzubringen. Bald
jagen kaiserliche Cürassiere heran, und unter deren Hieben und Schüssen
haucht Gustav Adolf seine edle Seele aus.
Die Schreckenskunde durcheilte in kurzer Zeit daß schwedische Heer.
Herzog Bernhard übernahm den Oberbefehl und führte die
rachedurstigen Schaaren zum zweitenmal über die Gräben. Unaufhalt-
sam dringen die Schweden vor, treiben die feindlichen Glieder aus ein-
ander und stürmen den Windmühlenberg, den Schlüssel der feindlichen
Stellung. Da kömmt Pappenheim mit seinen Reitern an und wirft
sich auf den rechten Flügel der Schweden. Wallenstein benutzt die
Stockung, welche der heftige Angriff in dem Vordringen der Schweden
herbeiführt, seine zersprengten Reihen wieder zu ordnen. Noch einmal
werden die Schweden über die Landstraße zurückgedrängt. Da sinkt
Pappenheim, von einer Kugel getroffen, vom Roß. Mit ihm schwindet
21 *
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Gustav Gustav Gustav Bernhard_von
Weimar Biele Franz_Albrecht
von_Lauen Franz Albrecht August Gustav Gustav Franz_Albrecht Franz Albrecht Gustav_Adolf Gustav Adolf Bernhard Pappenheim
— 27 —
sicherte, 20 000 könne er nicht ernähren, wohl aber 50 000. Diese würden befehlen und nehmen, was sie brauchten, jene aber könnten nicht so auftreten, wie sie wollten. Da ging Ferdinand auf den Vorschlag des kühnen Abenteurers ein. Wallenstein ließ die Werbetrommel rühren, und von allen Seiten strömten sie seinen Fahnen zu, um unter ihnen Ruhm und Beute zu erkämpfen. Und er führte sie denn auch in Norddeutschland von Sieg zu Sieg. Der bedeutendste ist der über Christian Iv. von Dänemark bei Lutter am Barenberge, im Jahre 1526 (Karte!) Nach demselben fielen Mecklenburg, Holstein, Schleswig, Jütland in die Hände des Siegers. Hier ließ nun Wallenstein seine wilden Scharen nach Belieben schalten und walten?) Auch nach Pommern und Brandenburg kam Friedländische Besatzung. In dieser Zeit des bittersten Elends gab die Stadt Stralsund ein Beispiel kühnen Mutes und heldenhafter Ausdauer. Standhaft weigerten sich die Bürger, kaiserliche Besatzung aufzunehmen. Da rückte Wallenstein vor die Stadt und schwur, sie zu erobern und zu züchtigen, „und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wäre." Aber sein frecher Hochmut erlitt die verdiente Demütigung. Nachdem Wallenstein 12 000 Mann vor Stralsund ohne Erfolg verloren hatte, sah er sich zum Rückzüge genötigt. Der Widerstand, den er hier fand, machte dem Kriege ein rasches Ende. Christian Iv. erhielt (im Frieden zu Lübeck) 1629 feine Länder zurück, mußte aber versprechen, sich in keiner Weise ferner in die deutschen Angelegenheiten zu mischen.
Dieser abermalige Sieg machte den Kaiser Ferdinand Ii. übermütig. Im Jahre 1629 erschien der Befehl, daß alle Gemeinden, welche feit dem Paffauer Vertrage protestantisch geworden waren, alle geistlichen Güter an die katholische Kirche herausgeben oder restituieren sollten. Also alle Kirchen, Klöster, Stifte, Vermächtnisse u. s. w. Diesen Befehl nannte man das Restitutionsedikt. Auch sollten die katholischen Obrigkeiten an der Bekehrung ihrer protestantischen Unterthanen künftig nicht gehindert werden. Dieser neue Versuch zu ihrer Unterdrückung erfüllte die Evangelischen mit Furcht und Schrecken. Man weigerte sich, dem Edikt Folge zu leisten, und der Krieg drohte aufs neue loszubrechen. Zunächst richtete sich des Kaisers Zorn gegen das protestantische Magdeburg. Sofort brach der grausame Tilly gegen die glaubenstreue Stadt aus.
Aber während die Protestanten vor Österreichs Macht bebten, erschien ein neuer Kämpfer für die Sache der Glaubensfreiheit, der Schwedenkönig Gustav Adolf aus dem Hanfe der Wasa.
Zur schriftlichen Darstellung:
1. Welches waren die nächsten Ursachen des 30jährigen Krieges?
2. Erkläre den Ausdruck „Majestätsbrief."
3. Welche Personen waren bis jetzt (1629) am 30jährigen Kriege beteiligt?
4. Was versteht man unter dem Restitntionsedift?
*) Oberstufe, S. 97 (Plünderungsfcene).
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Christian_Iv Christian_Iv Ferdinand_Ii Ferdinand Gustav_Adolf Gustav Adolf
390
Das Zeitalter der Reformation.
heimische Industrie durch Herbciziehung fremder Handwerker und Künstler
und schloß endlich einen vorthcilhaften Handelsvertrag mit England
und den Niederlanden. In Anerkennung dieser Verdienste erklärten die
1544. schwedischen Stände die Krone für erblich in dem Mannsstamme der
Wasa's. Aber unglücklicherweise ließ sich Gustav durch seine Vaterliebe
verleiten, die Unteilbarkeit des Reichs zu verletzen. Denn während dem
ältesten Sohne Erich Xiv. die Krone znstel, wurden den übrigen Seh-
nen (Johann das Großsürstenthum Finnland, Magnus Ostgoth-
land, und Karl S üd er m an land) große Territorien als Fürstenthümer
unter Erichs Oberhoheit eingeräumt.
§. 477. Dänemark reformirt. Der vertriebene Christian Ii. ging
die luther. Fürsten Deutschlands um Hülfe an; aber die wenigen Mieth-
truppen, die er erhielt, vermochten nichts gegen Friedrich, der gleich
Gustav Wasa eine stehende Miliz errichtet hatte und von den Hanseaten
aufs beste unterstützt >vard. Da trat Christian zur alten Kirche zurück,
um von dem Papst und dem Kaiser, seinem Schwager, Hülfe zu erlangen,
während Friedrich, ein Verwandter des sächsischen Fürstenhauses, der Re-
formation freien Einzug in Dänemark gewährte. Er ging dabei sehr be-
hutsam zu Werke, weil in seiner Wahlcapitnlation den Bischöfen, die
mit dem Adel alle Macht und Güter besaßen, ihre Vorrechte verbürgt
waren. Gestützt auf die Stimmung des dem neuen Glauben geneigten
1527. Volks bewirkte der König auf dem Reichstag zu Odensee, daß den
Protestanten bürgerliche Gleichheit mit den Katholiken zugestanden, die
Priefterche erlaubt und die Unabhängigkeit der Bischofswahlen von Rom
ausgesprochen ward. Jin Vertrauen auf die dadurch erregten Befürchtungen
der dänischen Geistlichkeit und die Unzufriedenheit der altgläubigen Nor-
weger, machte Christian Ii. von Norwegen ans einen neuen Angriff auf
Dänemark, gerieth aber in Gefangenschaft und mußte noch 16 Jahre auf
dem Schlosse Sonderburg in einem sinstern Thurme schmachten, ohne
andere Gesellschaft als die eines norwegischen Zwergs. Friedrichs Tod
1533. erregte große Kämpfe zwischen den beiden Religionsparteien über die Wahl
des neuen Königs. Endlich erlangte aber Friedrichs Sohn, der streng
Chri- lutherische Christian Iii., mit Hülfe Gustav Wasas die Krone (nachdem
^153-/— der Plan des Lübecker Bürgermeisters Wullen web er, Dänemark für
155». ihre Republik zu eroberu und dem niederländischen Handel die Ostsee zu
verschließen, gescheitert tvar) und vollendete das Werk der Reformation.
Die an einem Tag verhafteten Bischöfe erkauften ihre Freiheit durch Ver-
löt. zichtlcistnng auf ihre Würde. Ein in Kopenhagen, ohne Beiziehung
der Geistlichkeit, abgehaltener Reichstag vernichtete die politischen Rechte
der Kirche, in deren Reichthümer sich die Krone und der Adel theilten.
Bugenhagcn errichtete eine neue Kirchenordnung in gänzlicher Abhängig-
keit von der Regierung, aber mit Beibehaltung einiger Titularbi;chöfe.
In Norwegen (von jetzt an als Provinz dem dänischen Rcichörath unter-
worfen) wurde die neue Kirche durch die freie Bauernschaft friedlich begründet,
nachdem der Erzbischof von Drontheim mit den Kirchcnschätzen entflohen
war (1537). In Island fiel die bischöstiche Partei mit dm Waffen in
der Hand (1550).
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Erich_Xiv Johann Johann Magnus Karl_S Karl Christian_Ii Friedrich Friedrich Gustav_Wasa Gustav Christian Friedrich Friedrich Christian_Ii Friedrichs Friedrichs Christian_Iii Gustav_Wasas Gustav
Extrahierte Ortsnamen: England Niederlanden Finnland Magnus_Ostgoth- Deutschlands Dänemark Rom Norwegen Schlosse_Sonderburg Ostsee Kopenhagen Norwegen Drontheim Island
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Volker Gnstav_Adolf Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Algier Tunis Europa Spunien Deutschland Schweden Gallenstein Schweden Deutschlands
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Gustav Muth Gustav Gustav Gott Gustav Gustav Gustav Gustav Tilly