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1. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 138

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
138 mit einem Denkmal der Jungfrau Ieanne d'arc. Poitiers (32,000 E.), in dessen Nähe Carl Martell 732 die Araber schlug, und die Kriegshäfen la Rochefort und Rochelle; jenes besitzt bedeutende Arsenale und einen Bagno für Galeerensträflinge, dieses ein besuchtes Seebad. 15. Die Bretagne, eine Halbinsel, hat ihren Namen von den Briten, welche sich aus ihrem Vaterlande vor den Angeln und Sachsen hierher flüchteten. Städte von Bedeutung sind Nantes an der Loire (105,000 E.) ein wichtiger Handels- platz mit gutem Hafen. Das Edikt von Nantes 1598. Rennes, 47,000 (5., war die alte Hauptstadt der Bretagne. Brest (70,000 E.) besitzt den be- deutendsten Kriegshafen in Frankreich; er faßt 500 Schiffe. St. Malo hat eine große Handelsflotte. 16. Die Normandie hat ihren Namen von den eingewandeten Normannen, deren Herzog Rollo 911 das Land von Carl dem Einfältigen als Lehen erhielt. Die heutige Bevölkerung wird als kriegerisch und streitsüchtig geschildert. Rouen an der Seine (106,000 E.) ist eine sehr reiche Fabrikstadt. Hier wurde 1431 Ieanne d'arc von den Engländern verbrannt. An der Seine-Mündung ist le Havre de Grace zu merken (76,000 E.), das einen lebhaften Verkehr mit Nord- amerika unterhält. Wichtiger noch ist der feste Kriegshafen Cherbourg. Dieppe treibt ansehnliche Häriugsfischerei, und ist als Seebad besucht. Caen (45,000 E.) ist nach Rouen der größte Ort im Binnenland. 17. Corsika (160 Q.-M., 253,000 E.) ist eine gebirgige, an Erz und Marmor reiche Insel. Ackerbau und Industrie bleiben unbedeutend, so lange der Corse das ungebundene freie Leben auf der Jagd und beim Fischfang beibehält; bisher konnte er dieser Beschäftigung nicht entsagen. Man schildert die Corsen als ein wildes, tapferes und rachsüchtiges Volk. Hauptstadt ist Ajaccio, 14,200 Einw. Seeplatz. Hier wurde Napoleon Bonaparte am 15. August 1769 geboren; er starb bekanntlich am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf der Insel St. Helena. — Auf Corsika wird italienisch gesprochen. 18. Das Herzogthum Savoyen (200 Q.-M., 600,000 E.) ist 1860 mit der Grafschaft Nizza durch Vertrag dem Kaiserthum Frank- reich einverleibt worden. Die Bewohner des Herzogthums (Savoyarden) haben in Sprache und Lebendigkeit viel mit den Franzosen gemein; sie sind kleiner Statur, nicht sehr schön, aber von einer seltenen Gutmüthigkeit, Ehr- lichkeit und Genügsamkeit. Das arme Bergland nöthigt Viele schon in frü- her Jugend ins Ausland zu wandern, wo sie als Diener sich vermiethen, oder mit abgerichteten Murmelthieren, musikalischen Leierkasten, Tinte- oder Schmierfäßchen, Mausefallen oder Aeffchen ihr Brot verdienen. Hauptstadt

2. Die Weltgeschichte - S. 104

1835 - Mainz : Kupferberg
loi Clodwig. T h e o d o r i ch. n.h.g.manische Stämme, wie gegen die Muhamedaner und Lan- gobarden h i n w e n d e t. Clodwig, König dersalischen Franken, aus dem Stamme der Merovingcr, herrsch - und eroberungssüchtig, schlagt den .486. römischen Statthalter Syagrius bei Soissons und unterwirft sich die letzte römische Provinz. Theodorich, Theodomir's Sohn, König der Ostgothen, dringt von Pannonien (mit Zeno's Bewilligung) in Italien ein, schlägt den Odoacer bei Verona (Dietrich von Bern) 493. und gründet das ostgethische Reich in Italien (bis zur Donau und dem Rheine), wahrend Langobarden unter Auduin Pannonien besetzen. Clodwig, mit einer rechtgläubigen Christin, Clotilde 496. von Burgund, vermählt, schlägt die Alemannen bei Zülpich, läßt sich zu Rheims vom Bischof Remigius taufen, nimmt Armorika in seinen Schutz, macht sich Burgund zinsbar, 507. schlägt, Theodorichs Drohungen ungeachtet, die Westgothen unter Alarich Ii. bei Yivonne (ober Vougle), erhebt Paris zu seiner Residenz und stirbt, nach der Ermordung der übrigen 511. Franken-Könige, als Alleinherrscher zu Paris. Seine Söhne und deren Nachkommen theilen sich in das Reich, es entsteht: ») Austrasien, Ostfranken, im nordöstlichen Gallien, von der Maas und Mosel bis über den Rhein und die Lippe hin mit den nördlichen alemannischen Besitzungen ( Hauptstadt Metz). Ir) Neustrien, Westfranken, zwischen der Maas und Schelde über die Keine bis zur I^oire, und mit den westgothischen Theilen bis zur Garonne (Hauptstädte: Paris, Orleans und Soissons). Auch das südwestliche Thüringen muß sich nach der Schlacht an der Unstrut 529, sowie Bur- gund nach hartnäckigen Kämpfen den Franken unterwerfen,— 534. fränkische Grafen (später Herzoge) in Thüringen, und frän- kische Könige in Burgund. 526. Das Ostgothische Reich zerfällt in Italien nach dem Tode Theodorich's, der sechs und dreißig Jahre staatsklug und glücklich geherrscht. Unter seinen schwachen Nachfolgern Theodat und Vitiges macht der morgenländische Kaiser

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 193

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich unter den carolingischen Königen. 193 der Umstande, ergriff aber die erste Gelegenheit sich der sächsischen Oberhäupter zu bemächtigen, welche er, vertheilt in seinen Vesten, in harter Gefangenschaft hielt. Jetzt brachten die geängstigten Sachsen ihre Klagen vor den Papst Gregor Vh., der, voll großer Entwürfe, seit kurzem auf dem heiligen Stuhle saß, und unerwar- tete, im nächsten Abschnitte zu erzählende, Ereigniffe wurden da- durch herbeigeführt. 37. Frankreich unter den carolingischen Königen. Heinrichs Gesch. v. Frankr., c. Hcmdt'» Leipz. l'. Fritzsch. 1802 — 4. 3 Th» P. 5 Thlr. 8 Gr. Siniondr de Sisnwndi's Gcsch» d. Franzosen, m. Annierk. v» H. Luden. Jena 1822. Pr. 2 Thlr. Der Vertrag zu Verdun (843) hatte Karl den Kahlen zum alleinigen Beherrscher Frankreichs gemacht. Schwäche bezeich- net seine Regierung von ihrem ersten Beginnen bis zum Ende. 84« — Die spanische Mark ging an die Araber verloren, Bretagne riß 877=3 sich los, vor allem aber plünderten die Normanner ungehindert^ das Land. Sie liefen in die Loire ein und verwüsteten Nantes; steuerten im folgenden Jahre auf der Garonne bis Toulouse und 846 verheerten es; ja bis Paris wagten sie sich sogar mit ihren kleinen Fahrzeugen ünd erpreßten von dem Könige 7000 Livres für ihren Abzug, was sie bald darauf zur Verwüstung der Küsten Aquita- niens und der Stadt Bordeaux reizte. Trotz seines Unvermögens zu behaupten, was er besaß, brachte Karl die deutsche Kaiserkrone 84? noch an sich, als der Kaiser Ludwig Ii. starb. Sein Versuch, 375 nach Ludwigs des Deutschen Tode, Lothringen zu erobern, scheiter- 97s te durch die Niederlage bei Andernach, die ihm fein Neffe, Ludwig der Jüngere, beibrachte; nochmals erkaufte er den Abzug der Nor- manner für Geld, unternahm einen vergeblichen Zug zur Unter- werfung Italiens, und starb durch erhaltenes Gift, das ihm sein Leibarzt, Zedekias, ein Jude, beigebracht. Die weltlichen und geist- 377 liehen Vornehmen erweiterten ihre Macht auf Kosten des unkraf- tigen Monarchen. Sein Sohn und Nachfolger Ludwig!?., der Stammelnde, buhlte durch verschwen- 977 — derifche Freigebigkeit um die Gunst der Großen, ohne sich darum «70---z Anfehn oder Freunde zu erwerben, welche der Werthlofe nie besitzt. * Nach Ludwigs Absterben erhoben einige Große deffen beide Söhne Ludwig !!?. und Karl mann auf den Thron. Sie regierten zwar mit seltener Eintracht, konnten aber doch nicht hin- dern, daß sich Graf Boso von Provence zum Könige von Bur- gund auswarf und das cisjuranische Burgund stiftete; des- 873 gleichen erneuerten auch die Normänner ihre Raubzüge. Beide Regenten starben eines gewaltsamen Todes, denn Ludwig zerstieß sich die Hirnschale, indem er eine junge Dirne durch eine schmale 882 13

4. Geschichte des Mittelalters - S. 53

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die Teilung des Reiches. Ludwig der Deutsche. Iii 61—4. 53 Endlich verstand sich Lothar zu einer Teilung des Reiches, die zu Verdun an der Maas vereinbart wurde. Lothar erhielt das ehemalige Langobardenreich mit der Kaiserkrone, die fortan der Papst verlieh, und vom Frankenreich einen Landstreifen, der sich von den Alpen und der Rhonemündung zwischen den Sevennen, der Saone, der mittleren Maas und der untern Schelde im Westen und dem Rhein im Osten nordwärts bis über die Moselmündung hinaus und dann an die Weser erstreckte; was davon westlich lag, erhielt Rail „der Kahle"; dieses westfränkische Reich war ganz romanisch. Das bäuerliche Ost-land nebst der weinreichen Gegend um Speier, Worms und Mainz verblieb Ludwig dem Deutschen. Erst von da an kann von einem französischen und einem deutschen Volke gesprochen werden. Ludwig ist es zu danken, daß unser linksrheinisches Land nicht romanisiert worden ist. * * Das ,,Ostfränkische Reich" stand in Wohlhabenheit und Ge- sittung weit zurück hinter den linksrheinischen Gebieten, hatte nur wenige Städte am Rhein und an der Donau und enthielt keinen ganzen Strom; aber es war ein germanisches Land, bewohnt von waffentüchtigen freien Bauern, und sein König war im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern mild und gerecht, ein Mann voll Majestät, I mit leuchtenden Augen, das Ebenbild seines Großvaters Karl.d 4. Lothars Söhne, zuletzt Lothar Ii., starben ohne Erben. Da eignete sich Karl, seinen augenblicklichen Vorteil benutzend, sein ganzes Land an. Aber Ludwig eilte herbei und zwang in persönlicher Begegnung den Bruder zu ehrlicher Teilung; denn Karl war immer treulos und nach dem Ausdruck eines Zeitgenossen „feiger denn ein Hase". Im Vertrage zu Meerssen (bei Mastricht) wurde Lothars Reich, von dem ein Teil nach ihm Lothringen heißt, unter die Oheime so geteilt, daß Ludwig die Landschaften deutscher Zunge, Karl die französischen erhielt. Köln und Metz, Trier und Aachen, Straßburg und Basel fielen an Deutschland, Bisanz (Befangen), 2)erdun und Tull (Toul) an Frankreich: in der Hauptsache die Völker-scheide, die ein Jahrtausend später wieder hergestellt worden ist; nur daß der Rhein von seiner Quelle bis zur Mündung den Deutschen gehörte. Auch nach Osten schirmte Ludwig die Grenzen; dort forderte er auch die Bekehrung der Heiden. Er starb in seiner Lieblingsstadt Frankfurt a. M. am 28. August 876 und wurde im Kloster Lorch beigesetzt.

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 176

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
176 Sechster Zeitraum. See ergießen. Aegypten, Arabien, Persien, Asien, vom Mitte!- meere bis zum Indus, gehörten zu selbigem mit den Landern zwi- schen dem schwarzen und caspischen Meere, den meisten Inseln des mittelländischen Meeres nebst einem Theile von Unteritalien und der pyrenaischen Halbinsel. Der Druck der byzantinischen Statt- halter in den Provinzen, der kleinliche Sekten-und Verfolgungs- geist der Geistlichkeit, und die völlige Gleichstellung der Besiegten mit den Siegern, im Fall sie zu Mahomeds Lehre übertraten, er- leichterten den Arabern ihre schnellen Eroberungen. Sechster Zeitraum. Von Karl dem Großen bis auf Gregor Vii., v. 763—1073; eine Zeit von 305 I ahren. §. 32. Karl der Große. Eginhard! Tita Caroli Magni, ed. c. adnott. et Tariet. Iectionis Bredotv. Heimst. 1806. Pr. 1 Thlr. Bredow: Karl d. fcjr., wic Eginhard ihn beschrieben, d. "egende ihn dargcstellt, Neuere ihn bcurtheilt haben. Altona 1814. Pr. 14 Gr. Hegewisch : Gesch. d. Regier. Kaiser Karls des Er. Hamb. 1791. Pr. 1 Thlr. Ienisch: Theorie der Lebcnsbeschr. nebst einer Bicgr. Karls des Gr. Verl. 1802. Pr. 1 Thlr. 4 Gr. Dalbergs Betrachtt. iib. d. Eharakt. Karls des Gr. aus dem Franz, mit e. Vorrede v. Vogt. Frkft. a. M. 1800. Pr. 5 Gr. Dippolds Leben Kaiser Karls des Gr. Tübingen b. Cotta 1810. Pr. 1 Thlr. 12 Gr. Pflaum, Karl der Gr.; c. Lebensbeschrb. für Jünglinge. Stntkgard b. Steinkops 1814. Pr. 12 Gr. Kosegarten das tausendjähr. Gedächtniß Karls dcs Gr.; e. Rede, Leipz. 1815. Pr. 10 Gr. Arctin: Aelteste Sagen üb. d. Geburt und Jugend Karls des Gr., z. erste,unale bekannt gcniacht u. erläutert. München 1803. Pr. 16 Gr. Pipin der Kleine starb, nachdem er 16 Jahre als König 768 der Franken regiert, und theilte das Reich unter feine zwei hknter- n. eh. laffenen Söhne, Karl und Karlmann. Erstecer erhielr Neu- strien, d. h. die nördlichen Provinzen von der Somme bis an das atlantische Meer, nordwärts von der Loire; den nördlichen Theil von Aust rasi en, d. i. die Lande von der Somme bis an das rechte Ufer de§ Rheins, und die nördliche Hälfte von Aquitanien, oder das Land zwischen der Loire und den Pyre- näen. Karlmann sollte herrschen über Burg und, Provence, Languedoc, die südliche Hälfte Aquitaniens, über Elsaß und A lem a ni en, d. i. die Landerstrecken vom Oberrhein nach dem Bodensee bis an den Lech. Ein baldiger Tod raffte jedoch 771 Karlmann hinweg, Karl brachte besten Antheil an sich und bc-

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 156

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
156 Fünfter Zeitraum. Godegksel. Chlodwig verbündete sich heimlich mit letzterem, schlug 5d0 Gundobald bei Dijon, belagerte ihn darauf zu Avignon und nö- "• thigte ihn zu einem jährlichen Tribute. Die Religion mußte so- dann dem Frankenkönige einen Vorwand zum Angriffe der aria- ^0^ nischen Westgothen leihen. Unweit Poitiers verlor Alarich Ii. das Leben in der Vertheidigung seines Reiches, von welchem fast nur der District zwischen der Rhone und Garonne (Languedoc) übrig blieb; das Uebrige ward dem fränkischen Gebiete einverleibt. Armorica oder Bretagne erfuhr ein gleiches Schicksal, dann räumte Chlodwig noch vier seiner Vettern, Siegebert, Chararich, Ragna- char und Rignomec, Beherrscher kleiner fränkischer Reiche, durch allerlei Listen aus dem Wege, vereinigte alle Frankenstamme unter seinem Scepter, und hatte im Laufe von dreißig Jahren ein abgerundetes, außen und innen wohl befestigtes Reich begründet, vir In seinem 45sten Lebensjahre schon ward er durch den Tod hin- weggerafft, zu Paris, das er zu seiner Residenz gewählt hatte. Nach einem fehlerhaften, damals allgemeinen Rechte, theilten Chlodwigs vier Söhne, Theodorich, Chlodomir, Childe- bert und Chlotar das kaum vereinigte Reich unter sich. Dem ältesten wurde das Gebiet der ripuarischen Franken und der Aleman- nen dies - und jenseits des Rheins, alle östliche Provinzen Galli- ens, Austrasien (Ostfranken), zugesprochen, überdieß noch die Provinz Auvergne; seine Residenz nahm er zu Metz. Der zweite erhielt die von den Westgothen eroberten Lande von der Loire bis zur Garonne, und Orleans ward sein Wohnsitz. An Childe- bert kam, was ehemals Syagrius beseffen, Jsle de France, die zwischen der Loire und dem Ocean westwärts gelegenen Landerstri- che, mit Ausnahme von Bretagne, das von eigenen Grafen re- giert wurde. Die Gesammtmaffe dieser Lander hieß Neustrien (Westfranken) und Paris war die Hauptstadt. Der vierte Bru- der, Chlotar, endlich erhielt, was von der Seine nordwärts bis an die Maas liegt, die Picardie, einen Theil der Niederlande, und zu seiner Hauptstadt machte er Soissons. Mit seltener Ein- tracht vergrößerten die Brüder ihre Gebiete durch Eroberungen. Her- mansried, letzter König von Thüringen, fand seinen Tod zu Zül- 53i pich und sein Land ward eine fränkische Provinz. Burgund, 534 das Chlodwig nicht ganz bezwingen konnte, eroberten seine Söhne, und es machte fortan das dritte Hauptreich der fränkischen Monarchie aus. Chlotar, der jüngste der Brüder, überlebte alle übrigen und ihre Nachkommen und vereinigte das zersplitterte Reich 558 noch einmal unter einem Scepter. Doch nach 3 Jahren vecan- Lvi laßte sein Tod schon wieder eine vierfache Theilung unter seine vier Söhne, bis nach 61 jährigen Bürgerkriegen, Partheiungen und Greueln aller Art die Ruhe hergestellt ward durch eine nochmalige 622 Verbindung der getrennten Staaten zu einem Ganzen unter Chlotar Ii. Zwei tüchtige Männer, der Major Domus Pi-

7. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 39

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Westeuropa. 39 und Straßburg). Paris ist der Mittelpunkt des geistigen, geselligen und politischen Lebens sowie die erste Industriestadt Frankreichs (vorzüglich in Modeartikeln). Es ist außerdem reich an herrlichen Bauwerken, Palästen und Kirchen, Museen und Denkmälern (Notre Dame-Kirche, Louvre). Das regste Leben herrscht aus den Boulevards. Um den ganzen Stadtkoloß läuft ein Kranz von Forts, so daß Paris zu den gewaltigsten Festungen der Erde zählt. Wsw. von Paris Versailles mit dem Residenzschlosse Ludwigsxiv. und seiller Nachfolger. In diesem wurde König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 zum Deut- schen Kaiser ausgerufen. Östlich der Champagne erstreckt sich als selbständige Landschaft die Hochfläche von Französisch-Lothringen^), das Übergangsland zwischen Deutschland und Frankreich, vielumstritten und darum geschichtlich so wichtig. Loth- ringen, ein Tafelland wie Franken und Schwaben, dacht sich, wie der Lauf seiner beiden Hauptflüffe Mosel und Maas lehrt, nach Norden ab und sendet seine Ge- Wässer dem Rhein zu. In seinen tiefeingeschnittenen Tälern erzeugt es Obst, Wein und Getreide wie das Neckartal, die Berge find reich an Wald und Wiesen, Kohlen, Eisen und Salz. Lothringens Mittelpunkt bildet Nancy, an der Hauptstraße von Straßburg nach Paris (Rhein-Marne-Kanal) gelegen, die alte und freundliche Hauptstadt des ehedem deut- schen Herzogtums Lothringen. Die von W. kommenden Straßenzüge überschreiten hier Mosel und Maas; deshalb finden sich hier die Festungen Epinal und Toul an der Mosellinie und Verduu an der Maaslinie, serner viele Schlachtfelder, so bei Metz und S e d a n. Ii. Das Loire-Gebiet. — Natur. Das Tiesland der Loire ist durch seine Fruchtbarkeit und seinen sorgsamen Anbau „die Kornkammer Frankreichs"; die lieblichen Gegenden der obstreichen Landschaft Touraine heißen geradezu der „Garten Frankreichs". Die Loire betritt das Tiefland bald, nachdem sie den Allier aufgenommen, fließt dann noch eine Strecke nordwestlich und biegt dann nach Westen um zum Meere. S i e d e l u n g e n. Tie wichtigeren Wohnorte an der Loire sind Orleans, am nördlichsten Punkt des Flusses, ein Kreuzungspunkt wichtiger Bahnen; Tours, im Mittelpunkt des weiten Beckens, und, bereits zur Bretagne gehörend, Nantes an der Mündung, bedeutend durch Handel und Industrie. Die eigentliche Hafenstadt ist St. N a z a i r e. Nach Norden ist die Ebene nicht völlig offen. Das Bergland der Bretagne^) schließt das Loiregebiet hier ab. Die Bretagne, eine rauhe, 200 m hohe Hochfläche, hat eine reich- gegliederte Küste, weshalb sich die Einwohner hauptsächlich dem Fischfang und der Schiff- fahrt zugewendet haben. An ihrer hafenreichen Westküste liegt der Kriegshafen Brest, 80 000 Einw. Iii. Das Garonne-Gebiet. — Natur. Das Tieslandbecken der Garonne ist, abgesehen von der Küste, sruchtbar und besonders in den Flußtälern sehr weinreich, ja es ist Frankreichs größtes Weinland. Mit dem Loire-Gebiet steht es durch die Senke von Poitiers (Karl Martell 732) in Verbindung. Nur der Küstenstrich am ') Lothringen — Reich des Lothar. 2) Bretagne — Land der (keltischen) Acetonen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 113

1901 - München [u.a.] : Franz
Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. 113 Azin court 1415, worauf er mit der Hand von Karls Vi. Tochter die Zusicherung der Thronfolge in Frankreich erhielt. — Karl Vii. Karl Vii. um herrschte nach dem Tode seines gleichnamigen Vaters nur südlich 14°0, der Loire, während alles übrige Land den Engländern gehorchte, die 1429 auch Orleans angriffen. Da trat ein begeistertes Hirtenmädchen aus Dom Remy in Französisch-Lothringen, Jeanne Jeanne d'arc/) an die Spitze der Franzosen, rettete Orleans und ge- d Arc. leitete Karl Vii. mitten durch feindliches Gebiet nach Reims, wo er gekrönt wurde. Später von den Engländern gefangen genommen, wurde sie auf dem Marktplatze von Rouen als Here und Ketzerin verbrannt. Nichtsdestoweniger ist ihr Anstreben der Wendepunkt im Kampfe der Franzosen mit den Engländern, welch letztere alle Eroberungen in Frankreich bis aus Calais und die normannischen Inseln verloren und bald nach 1453 durch Ausbruch des Krieges der roten und der weißen Rose an jeder Wiedereroberung französischen Gebietes gehindert wurden. — Ludwig Xi. zog nach dem Untergange Karls des Kühnen die Ludwig Xl Bourgogue ein und hob die Macht der Krone den großen Vasallen 11 m 1 j u• gegenüber so, daß bereits gegen Eube des Mittelalters der Grund zur unumschränkten Monarchie in Frankreich gelegt nmr. Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Englands im Mittelaller. Im Altertum war England von den keltischen Britannen be- Britanneu. wohnt, die 44—88 der römischen Herrschaft unterworfen wurden. Römer. Während der Völkerwanderung drangen 449 die Angelsachsen ein Ar,gelsachsen. und gründeten mehrere Reiche, die 827 zu dem Königreich England, d. i. Angelland, vereinigt wurden. Der bedeutendste unter den angelsächsischen Königen (827 bis ... 1066) war Alfred der Große (um 888), der vorletzte derselben 'H tömcflcuh Eduard der Bekenner, der in verwandtschaftliche Beziehung zu 827—1066. dem Herzog der Normandie trat und normannische Günstlinge an seinen Hos rief. Nach seinem Tod wurde Harald zum König erhoben, aber bald von Herzog Wilhelm von der Normandie in der Schlacht bei Hastings 1066 besiegt, wo Harald fiel?) Wilhelm „der Eroberer" ließ sich im Westrninster zu London krönen und errichtete eine Gewaltherrschaft, indem er die angelsäch- Norman-sischen Großen ihrer Güter beraubte und ihre Besitzungen an seine normannischen Ritter vergab. Durch diesen sremden Lehensadel io66°—1154. wurden die unterworfenen und hart bedrückten Angelsachsen im ’) Schillers Trauerspiel „Die Jungfrau von Orleans." ") Gedicht: „Tailleser" von Uhlaud. Stöckel-Ullrich, Mittelalter. §

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 21

1835 - Berlin : Trautwein
§. 6. Franken 481 — 752. Burgunder. 21 §. 6. Das fränkische Reich unter den Merowingern und die Burgunder *). Gründer des großen fränkischen Reiches in Gallien wurde Childerich's Sohn Chlodwig, Anfangs nur König eines Theilcs der salischen Franken, (481—511). Er eroberte durch Besiegung des römischen Feldherrn Syagrius bei Soissons 486 das noch römische Land zwischen Seine und Loire, unterwarf sich durch einen Sieg über die Alemannen bei Zülpich 496 deren Land von der Lahn bis zum Neckar und bekannte sich in Folge eines Ge, lübdes während der Schlacht und durch seine burgundische Ge- mahlin» Chlotilde bestimmt mit vielen Franken zum katholischen Christenthum; 500 nöthigte er Burgund (welches unter Gun, dioch's Söhne getheilt, aber von einem derselben, Gundobald, durch Vertreibung oder Ermordung der andern — auch des Vaters Cblotilde's — wieder vereinigt worden war) zum Versprechen eines Tributs, machte bald darauf die Bretagne abhängig, beschränkte die Westgothen nach der Schlacht bei Vougss- oder Vivonne (507) auf den Küstenstrich zwischen den Pyrenäen und der Rhone und machte sich durch treulose Ermordung seiner Mitkönige zum allei, nigen König. Bei der nach alter Sitte Statt findenden Th ei, lung des Reichs unter Chlodwig's Söhne erhielt Theode, rich 1. (st. 534) Metz mit den Landern östlich von der Maaß (Austrasien), Childebert I. (st. 558) Paris und das westliche, Chlodomir (st. 524) Orleans und das mittlere, und Chlothar (st. 561) Soissons und das nordöstliche Gallien (spater auch mit dem allgemeinen Namen Neustrien bezeichnet). Theoderich, mit den Sachsen verbunden, eroberte 630 durch Besiegung Herman, friede, welcher durch Brudermord sich die alleinige Herrschaft an, gemaßt, Thüringen und theilte es mit jenen. Schon 523 war der König Siegmund von Burgund, Gundobald's Sohn und Nachfolger seit 516, von den drei jüngern Söhnen Chlodwig's besiegt und Letödtet worden; gegen Siegmund's Bruder Governar verlor zwar Chlodemir 524 Schlacht und Leben bet Vienne; allein *) Luden, Geschichte des teutschen Volks (B.i) 9 Bdc. 1825— 1834- Pfister, Geschichte der Teutschen. 5 Vde. 1829. ff. Eichhorn, deutsche Staats, und Nechtsgeschichte. 4 Vde. 3. 21. 1821 — 1823. Lorentz, Hand« buch der deutschen Geschichte. 1830. Menzel, Gerichte der Teulsche«. 8 Bdc. 1816 ff.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 256

1854 - Weimar : Böhlau
256 Arnulf und Ludwig das Kind. Das Aus- sterbkn der deutschen Karolinger. sen von Karl ab und schlossen sich an den tapferen Grafen Odo von Paris an, welcher die Stadt und die Umgegend von den Normannen befreite. Auch die Deutschen waren mit Karl höchst unzufrieden und ernannten auf dem Reichstage zu Tribur 887 Ar- nulf, einen natürlichen Sohn Karlmanns von Baiern, zu ihrem König. Karl der Dicke starb 888. Arnulf, welcher fest und männlich auftrat, schien eine neue Ordnung der Dinge herbeizuführen. In Frankreich war das kö- nigliche Ansehen tief gesunken und schon Karl der Kahle war von den mächtigen Vasallen zu einer Reihe von Bewilligungen genö- thigt worden. Die Seeprovinzen und die Städte an den größer« Flüssen wurden von den Normannen geplündert, und eine Reihe Städte, wie Rouen, Bordeaux, Orleans, Tours, Blois und an- dere gingen in Flammen auf. Die Normannen nahmen sogar ihr Winterlager in Frankreich. Den Süden verheerten die Saracenen. Die Grafen maßten sich in ihren Bezirken alle Gewalt an, und die mächtigsten derselben führten bereits wieder den herzoglichen Ti- tel. Die zu dem ehemaligen Königreich von Burgund gehörigen Provinzen trennten sich ganz von Frankreich, und die dortigen Bi- schöfe übertrugen 879 dem Herzog Boso von Provence die Krone. Dieser neue Staat hieß das Königreich Provence, später das cisjuranische Burgund, als 888 Rudolf, der Statthalter von dem größten Theil der Schweiz, Savoyen und der Franche Comts sich zum König aufwarf und seinen Staat das transjuranische Burgund nannte. Endlich war der. Graf Odo von Paris zum König von Frankreich ernannt worden. In Italien stritten sich seit dem Tode Karl's des Dicken der Herzog Guido von Spoleto und der Markgraf Berengar von Fri- aul um die Krone. Berengar war 888 zu Pavia zum König von Italien gekrönt worden und hatte Arnulf's Oberherrschaft an- erkannt. Auch Odo und der König von Provence, Ludwig der Blinde, Boso's Sohn, räumten Arnulf den Vorrang ein. Im transjuranische« Burgund dagegen mußte Arnulf seine Oberherr- schaft mit den Waffen geltend machen. Arnulf gewann die Liebe und Achtung der Deutschen, als er 891 die Normannen an der Dyle, nicht weit von Löwen, besiegte und dadurch von ferneren Einfällen in Deutschland abhielt. Dage- gen war es ein unkluger Schritt Arnulf's, daß er gegen den sla- wischen König Zwentibold von Mähren, dessen Macht er selbst durch Böhmen vergrößert hatte und der ihm dann den Gehorsam verweigerte, die Ungarn oder Magyaren zum Beistand auffor- derte. Die Ungarn, ein Volk des finnischen Völkerstammes, waren rohe und wilde Nomaden. Sie wanderten im neunten Jahrhun- dert aus den Gegenden am südlichen Ural nach der Moldau und Walachei. Sie zogen auf bedeckten Wagen umher, welche ihnen zugleich als Wohnungen dienten; sie waren in Felle gekleidet, leb- ten von Milch und von dem rohen Fleisch der Fische und Jagdthiere und bewiesen in ihren Kriegen eine thierische Wildheit. Arnulf besiegte mit ihrer Hülfe Zwentibold und zwang ihn zur Zahlung von Tribut. Die Ungarn aber drangen nach Arnulf's Tod in das
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