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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 3

1892 - : Aschendorff
Einteilung. 1517-16481 1. Periode: Vom Beginne der neueren Zeit bis zürn ivest-sälischen Frieden. 1648-1789 2. Periode: Bom westfälischen Frieden bis zum Ausbruche der französischen Revolution. 178y-je£t. 3. Periode: Boin Ausbruche der französischen Revolution bis aus unsere Tage. 1517-1648 1517-1556 tiijtc Periode. Z)om Beginne der neueren Zeit bis zum westfälischen Frieden. (frste Mnterabteilung. Per deutsche Kirchenftreit und die Regierung Kaiser Karls V. I. Der Kirchen streit. Itrfadjcn: 1. Schädigung des Ansehens des Papsttums: a. Die babylonische Gefangenschaft der Päpste in Avignon (1305-1378); b. die Kirchenspaltungen (Verwirrung der Gemüter, Konzil von Konstanz): c. persönliche Mängel einzelner Päpste (Alexander Vi., Julius Ii.); d. vermehrte Abgaben der Völker an den H. Zticht. 2. Besetzung der Bischossstühle durch Mitglieder des hoheu Adels, der Domherrenstellen durch den niederen Adel (aus weltliche« Gründen). 3. Unwissenheit und Verweltlichung eines Teiles der niederen Geistlichkeit. Peranlassung: Der Ablaßstreit. 1. Verkündigung eines vollkommenen Ablasses dnrch Papst Leo X. zur Erbauung der Peterskirche. 2. Verkündigung des Ablasses tu Deutschland durch den Dominikaner-Orden (Johann Tetzel). 3. Itiiißbräuche und Mißverständnisse veranlassen das Austreteu Luthers dagegen. 1 *

2. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1891 - Münster i.W. : Aschendorff
1378 1409 1415 1419 - 36 - 1. Beseitigung des großen Schismas (causa unionis). 1) Zwiespältige Papstwahl nach dem Tode Gregorsxi. 2) Ausgleich - Versuch auf der Kirchenversammlung zu Pisa; Wahl eines 3. Papstes. (3 Gegenkönige nud 3 Gegenpäpste!). 3) Erhebung Martins V. nach der Abdankung des einen und der Absetzung der beiden anderen Päpste. 2. .Archenverbesserung (causa reformationis). 1) Allgemeine Klagen über Mißbräuche in der Kirche. 2) Scheitern der Besserungsvorschläge. 3) Abschluß von Konkordaten zwischen dem Papste und den einzelnen Völkern. 3. Verurteilung der Lehren des Johann Hus (causa fidei). 1) Bevorzugung der Böhmen vor den Deutschen auf der Universität Prag auf Betreiben des Johauu Hus. 2) Hus macht sich berühmt durch freimütige Predigte» und durch Verbreitung der Lehren des Johaun Wikleff. 3) Vorladung vor das Konzil in Konstanz; Geleitsbrief Kaiser Sigisninuds 4) Verurteilung der Lehren des Hns durch das Konzil; Überantwortung an die weltliche Obrigkeit. 5) Feuertod des Hus. — 1416 Feuertod des Hieronymus von Prag. 2. Der Husitenkrieq. 1. Tie Hnsiten. 1) Lehre Jakobs von Mieß über den Laienkelch. 2) Spaltung der Hnsiten in Sekten, Adamiten, Ta-bouteii, Utraquisten (Kalixtiner oder Kelchner). 2. Verlauf des Krieges. 1) Umzüge in Prag unter Johann Ziska. — Aufruhr. -Verfolgung der Katholiken, Plünderung der Kirchen und Klöster. 2) Tod König Wenzels. — Vergebliche Kriege Sigismunds gegen die Husiteu. 3) Einfälle der Hnsiten in die Nack barländer unter Führung prokopius des Großen und Prokopius des Kleinen. 4) Niederlagen der Krichshrerr 1426 bei Aussig, 1427 bei Mies, 1431 bei Tmil;.

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 360

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
360 Leiber der h. Blutzeugen von den Christen beigesetzt wurden. Wir wollen hier noch an einige derselben erinnern, die in der Kirche besonders berühmt geworden. Der 12ojährige Simeon, Bischof von Jerusalem, starb wie sein göttlicher Lehrmeister am Kreuze. Der heil. Ig- natius, Bischof von Antiochia, ein Jünger der Apostel, sehnte sich mit so heißem Verlangen nach der Marter, daß er die Christen zu Rom flehentlich bat, ihn nicht etwa vom Tode befreien zu wollen. Er wurde, wie er wünschte, den wilden Tieren vorgeworfen. (I. 107.) Als der heil. Po- lykarp, Bischof zu Smyrna, aufgefordert wurde, Christum zu lästern, erwiderte er lebhaft: „Sechs und achtzig Jahre diene ich ihm, wie könnte ich lästern meinen König, der mich erlöset hat." Er sollte lebendig verbrannt werden; das Feuer beschädigte ihn nicht; endlich wurde er mit dem Schwerte durchbohrt. Zwei edle Frauen, die heil. Sympho- rosa und die heil. Felicitas, jede mit sieben Söhnen, die durch sie zum standhaften Bekenntnisse waren ermuntert worden, starben zu Rom, ähnlich der frühern Machabäerin, eines glorreichen Todes. Ebenda verherrlichte der Philo- soph Justinus, welcher das Christentum durch zwei gelehrte Schutzschriften verteidigt hatte, Christum den Herrn mit dem Opfer seines Lebens. (I. 167.) Zu Lyon in Frankreich, wo das Christenblut in Strömen vergossen wurde, glänzten die Bischöfe Pothiuus und Jrenäus, die Jünglinge Epipodius und Alexander und die Sklavin Blandina durch unerschütter- lichen Heldenmut in den Qualen. Bekannt ist die ruhm- würdige Marter des heil. Laurentius zu Rom und des groß- ßen Bischofes zu Carthago, Cyprian, von denen der erstere auf einem glühenden Roste gebraten, der andere nach vielen Leiden enthauptet worden. (I. 258.) Von jeher wurden in der Kirche gefeiert die erst vierzehnjährige Agnes, die heil. Agatha, Lucia, Katharina und unzählige andere christliche Heldinnen, welche für ihren Glauben und teils auch für die Erhaltung ihrer Keuschheit gekämpft und über Qual und Tod gesiegt haben. Das glorreiche Martertum der heil. Ursula und ihrer Gefährtinnen fällt in die Zeit des Kaisers Maxi- minus, des Thraziers. (I. 235 — 238.)

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 404

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
404 Tez el, übertragen. Die Art und Weise, wie dieser den Auftrag ausführte, erregte Anstoß. Martin Luther, ein Augustiner aus Wittenberg, trat alsbald gegen ihn auf. Tezel suchte sein Verfahren zu verteidigen. Mau ergriff für diesen und jenen Partei. Mit Bitterkeit fuhr man auf ein- ander los. Die Sache wurde nach Rom berichtet. Ehe indes von dort aus Entscheidung erfolgt war, griff Luther in seinem aufgereizten Zustande das Oberhaupt der Kirche selbst au. Endlich ging er gar so weit, das unfehlbare Lehramt der Kirche zu leugnen und die mündliche Über- lieferung in ihr zu verwerfen. Da ließ sich denn die hei- lige Schrift nach Gefallen deuten; ein Irrtum folgte dem andern. Luther wollte das Ausgesprochene nicht widerrufen. Seine Lehren wurden vom Papste verdammt. Jetzt sagte er sich mit seinen Anhängern im Jahre 1520 von der Kirche los; und so entstand eine traurige Spaltung unter den Christen. Die Getrennten hießen teilweise Lutheraner, nach Luther, und teilweise Kalvinisten, nach Kalvin, der mit jenem ähnliche Lehren verbreitete. Später legten sie sich gemeinschaftlich den Namen Protestanten bei, indem sie den Papst, die Bischöfe und Priester, ihre Gewalt, die Tra- dition und Unfehlbarkeit der Kirche selbst verwarfen und da- gegen protestierten. Ihr Beginnen nannten sie Re- formation, weil sie dafür hielten, an den Satzungen der christlichen Kirche Verbesserungen vorgenommen zu haben. Jetzt nennen sie sich evangelische Christen, weil sie ihren Glauben einzig und allein durch die Bibel und beson- ders durch das neue Testament, das man insgemein auch mit dem Ausdrucke „das Evangelium" zu bezeichnen pflegt, begründen wollen. Luther hatte, als der heilige Stuhl seine Irrlehren ver- dammte, auf die Entscheidung eines allgemeinen Konziliums sich berufen. Der Kaiser wünschte ein solches, in der Hoff- nung, die Protestanten möchten wieder zur Kirche zurückge- führt werden. So wenig dieses auch zu erwarten stand, er- schien doch ein allgemeines Konzilium ganz geeignet, jeden, dem es noch um Wahrheit des Glaubens zu thun war, zu belehren, die Wankenden aufrecht zu halten und die Unver-

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 405

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
405 besserlichen aus der Gemeinschaft der Kirche förmlich auszu- scheiden. Zudem war es sehr erwünscht, daß in Beziehung auf Kirchenzucht und christliches Leben eine Reformation aus rechtmäßige und wirksame Weise vorgenommen würde, um die hin und wieder eingeschlichenen Mißbräuche abzuschaffen. Beides geschah unter sichtbarem Schutze von oben, durch das heilige Konzilium von Trient, das 1545 unter Papst Paulus Iii. begonnen, unter Julius Iii. und Paulus Iv. fortgesetzt und unter Pius Iv. nach einigen Unterbrechungen vollendet wurde (1563). Es waren auf demselben gegen- wärtig nebst den Gesandten des heiligen Stuhles eine Menge Erzbischöfe und Bischöfe und gegen 150 Gottesgelehrte, Männer von tiefen und umfassenden Kenntnissen. In sünf- undzwanzig Sitzungen wurde die herkömmliche Lehre der Kirche mit Rücksicht auf die von den Jrrlehrern angestrit- tenen Punkte erklärt, die Irrlehren verdammt und zugleich die Kirchenzucht durch angemessene Verfügungen befestigt. Papst Pius Iv. bestätigte 1564 die Lehre und die Be- schlüsse des heiligen Konziliums. Die Protestanten, wenn- gleich wiederholt eingeladen auf der heiligen Versammlung zu erscheinen, hatten sich beharrlich geweigert daran teil zu nehmen. Sie verwarfen die Entscheidung derselben, wie früher die des Papstes. Die Zerspaltung der christlichen Kirche, welche nun schon volle dreihundert Jahre besteht, zu wie manchen Gehässig- keiten, Anfeindungen und Verspottungen hat sie geführt! Wie lange wird sie noch wider den Willen Jesu, des Stifters der Kirche, fortdauern, welcher kurz vor seinem Heimgänge zu seinem himmlischen Vater also betete: „Ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt seien. Aber ich bitte nicht für sie allein, sondern auch für diejeni- gen, welche durch ihr Wort an mich glauben werden, damit alle eins seien, wie du, Vater! in mir bist und ich in dir bin, damit auch sie in uns eins seien; damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast. Und ich habe die Herr- lichkeit, welche du mir gegeben hast, auch ihnen gegeben, da- mit sie eins seien, wie auch wir eins sind." (Joh. 17. 19 — 22.) Die Zeit wird kommen, in welcher der Herr die

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 520

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
gehalten. Der Fürstbischof Bernhard von Galen änderte im Jahre 1661 den Trauerzug in eine Freudenfeier um, uiib von dieser Zeit an wird das hh. Sakrament mit umherge- tragen, nachdem vorher die Messe vom hh. Sakrament ge- feiert worden ist. Seit mehreren Jahren hat sich die Feier dieser Prozession außerordentlich gehoben, und sie ist eine der großartigsten Feierlichkeiten der Diöcese Münster. Wohl haben aber auch die Bewohner Münsters Grund, Gott zu danken und seine Güte und Barmherzigkeit zu preisen. Während manche andere Städte und.gegenden von an- steckenden Krankheiten und verheerenden Brandunglücken heim- gesucht worden sind, hat der Allmächtige Münster und das Münsterland bis jetzt wunderbar gnädig bewahrt. Dafür ge- ziemt es sich in der That, dem Herrn von ganzem Herzen zu danken und ihn demütig zu bitten, daß sein Segen fort und fort aus uns und dein ganzen Vaterlande ruhen möge. 25. Der Dom in Münster. Die vom h. Ludgerus im I. 792 am rechten User der Aa erbaute Kirche wurde nach und nach für die Menge der Gläubigen zu klein. Der Bischof Dodo erbaute deshalb im Jahre 992 eine neue Kirche, die dem heil. Paulus geweiht wurde und als Domkirche diente. Nicht lange nachher wurde dieselbe durch Feuersbrunst beschädigt, aber durch den Bischof Erpho wieder hergestellt und im I. 1071 in Gegenwart der Bischöfe Hermann von Köln und Heinrich von Lüttich ein- geweiht. Bei der Belagerung der Stadt durch den Herzog Lothar von Sachsen, im I. 1121, wurde auch diese Kirche ein Raub der Flammen. Die Bischöfe dachten nun ernstlich an die Erbauung einer neuen Domkirche: insbesondere war es der Bischof Hermann ll, der sich die Durchführung dieses Planes zur Aufgabe gesetzt hatte und rasch ans Werk ging. Noch vor Ende des t2. Jahr- hunderts war die nördliche und westliche Seite der Kirche wie- der aufgebaut, und im I. 1125, am Feste der heil. Maria Magdalena, legte der Bischof Theodorich Iii. den ersten Stein zur Vergrößerung der Kirche bis zu ihrer gegenwärtigen Ausdehnung. Sie wurde unter dem Bischof Gerhard von der Mark vollendet, nachdem auch die vorhergehenden Bischöfe Ludolf, Otto und Wilhelm thätig daran gearbeitet hatten, und im I. 1261 den 30. September am Feste des heil. Hieronymus feierlich eingeweiht. Während der Unruhen der Wiedertäufer hatte die Domkirche außerordentlich gelitten. Das Dach war heruntergerissen, und statt dessen waren Kanonen dort ausgestellt, die Fenster waren zerschlagen, die Altäre und

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 356

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
356 Iii. Äus der Weltgeschichte. 1. Gründung und Ausbreitung der Kirche Christi. Jesus Christus, der Sohn Gottes und Gründer unserer heiligen Kirche, wurde der Verheißung gemäß zu Bethlehem, der Stadt Davids, unter der Regierung des Kaisers An- guftus, von der allerseligften Jungfrau Maria geboren. Bis zu seinem dreißigsten Jahre lebte er in stiller Verborgenheit und nahm zu, wie an Alter, so an Weisheit und Gnade- bei Gott und den Menschen. Dann zog er drei Jahre lang wunderbar lehrend und heilend in den Städten und Flecken Palästina s umher. Seine Worte waren Worte des ewigen Lebens. Er bezeichnete jeden seiner Schritte durch Wohlthun und Segen, und durch ihn kam vom Himmel hernieder Frieden und Freude. Weil aber seine heiligen und erhabe- nen Lehren den Satzungen der stolzen, heuchlerischen Phari- säer und ungläubigen Saddueäer widersprachen, so wurde er aufs grimmigste verfolgt und starb zuletzt den schmählichsten Tod am Kreuze, um uns durch den unendlichen Wert seines Blutes von der Sünde und dem ewigen Tode zu erlösen und uns Gottes heiligmachende Gnade wieder zu erwerben. Aber am dritten Tage erstand er glorreich aus dem Grabe, zeigte sich seinen betrübten Jüngern, tröstete und bestärkte sie und fuhr dann hinauf gen Himmel, wo er jetzt fitzet zur Rechten seines Vaters. Am Tage der Pfingsten, an welchem seit uralten Zeiten ganz Israel die Gesetzgebung des alten Bundes auf Sinai feierte, sandte er unter Zeichen und Wundern den verheißenen heiligen Geist über die versammelten Jünger und rüstete sie mit dessen Gnadengaben zur Verkündigung des Gesetzes des neuen Bundes aus. Aus die erste Rede, die Petrus gleich nach dem Empfange des h. Geistes hielt, ließen sich drei- rausend Juden taufen. Bald darauf aber gingen die hei- ligen Apostel in alle Länder des römischen Reiches, warfen durch ihre gottbegeisterte Predigt überall die heidnischen Götzenbilder nieder und steckten die siegreiche Fahne des Evangeliums auf. Von der Westküste Griechenlands bis

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 403

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
403 Der treffliche Führer gerissen, und — „Land, Land!" rief es, und donnert es — „Land!!" Ein glänzender Streifen, mit Purpur gemalt, Erschien dem beflügelten Blick; Vom Golde der steigenden Sonne bestrahlt Erhob sich das winkende Glück, Was kaum noch geahnet der za- gende Sinn, Was mutvoll der Große ge- dacht! — Sie stürzten zu Fiißen des Herr- lichen hin Und priesen die göttliche Macht. Die Kirchenspaltttttl; im sechzehnten Jahrhundert. Papst Leo X. setzte den Bau der Peterskirche in Rom, der vom Papst Nikolaus V. im Jahre 1450 begonnen war, während seiner Regierung mit Eifer fort. Freudig gab er seine Einkünfte und sein großes Privatvermögen zur För- derung dieses Prachtbaues hin. Beides indessen reichte nicht aus; der herrliche Tempel schien noch manches Jahr un- vollendet bleiben zu müssen. Da schrieb Leo um 1517 einen Ablaß aus. Vorzüglich wollte er dadurch die Gläubigen in drangvoller Zeit zur Tugendübung ermuntern und ihnen neue Gelegenheit zur Vervollkommnung bieten, zugleich aber auch für die Mittel sorgen, bald dem Herrn ein Haus vollenden zu können, welches zu dessen Verherrlichung im Hauptorte der Christenheit einzig in seiner Art dastehen sollte. Die Kirche schreibt, wie bekannt, zur Gewinnung eines Ablasses bestimmte Verpflichtungen vor, als: den wür- digen Empfang des heiligen Buß- und Altars-Sakraments, Gebete, Werke der Abtötung und der christlichen Barmherzig- keit. So war's von jeher, so besteht es noch. Deshalb be- stimmte der Papst bei Ausschreibung dieses Ablasses, daß die daran sich Beteiligenden als ein Almosen freiwillige Beiträge zur Vollendung der Peterskirche geben möchten. An verschie- dene Bischöfe der Christenheit erging die Aufforderung, den Ablaß zu verkündigen und die Gaben zu sammeln. In Deutschland erhielt diesen Auftrag der Kurfürst von Mainz, Albrecht von Brandenburg. Er wählte zur Ver- kündigung des Ablasses Mönche aus dem Orden des heiligen Dominikus; in Sachsen wurde dieselbe einem Manne, Namens 26 *

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 66

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
Drum wollen wir dir Liebe weih n lind deines Ruhmes würdig sein. 72. Der brave Soldat. Nach der Schlacht von N. (so erzählt ein General) fand ich ans dem Kampfplatze einen jungen, verwundeten Krieger, der seinem Ende nahe war. Mit freudiger Überraschung sah ich, wie er ein kleines, kupfernes Kruzifix in den zitternden Händen hielt und an die Lippen drückte, auf denen ein himm- lisches Lächeln schwebte. Seine halberloschenen Augen waren zum Himmel gerichtet, und als ich näher trat, hörte ich deut- lich, daß er die Namen Jesus und Maria aussprach und von seiner Mutter redete. Ich ließ gleich einen Arzt holen, der die Wunden untersuchte und mir dann bedeutete, daß keine Rettung mehr möglich sei. Wirklich verschied der Ver- wundete nach einigen Augenblicken. Der Tod verwischte nichts von seiner Schönheit; Anmut ruhte auf seinem erblaß- ten, blutigen Antlitz, und seine blonden Locken, obschon mit Staub und Blut bedeckt, schienen die Stirn eines Engels zu decken. In seinen Kleidern fand sich ein Rosenkranz, ein kleines Gebetbuch mit einigen Heiligenbildern und ein nicht ganz fertig geschriebener Brief an seine Mutter. Ich habe den Brief aufbewahrt wie einen wertvollen Schatz und konnte ihn nie ohne Thränen lesen. Er lautete also: „Betrübe Dich doch nicht so sehr, Du liebe Mutter; ich befiude mich wohl und bete unablässig zu Gott für Dich, für meine Brüder und meine kleinen Schwestern. Sei nur ganz ruhig; was meine Aufführung betrifft, so kann ich Dir sagen, daß meine Oberen zufrieden mit mir sind, Nein, meine gute Mutter, nie sollst Du erröten müssen über Dei- nen Eduard; mit Gottes Gnade wird er nie von dem Pfade seiner Pflichten sich entfernen. Vor einigen Tagen hatte ich das Glück, beichten und die heilige Kommunion empfangen zu können; der Priester, der meine Beichte hörte, hat mir sehr viele Liebe erwiesen. Er hat seine Mutter bei sich und liebt sie zärtlich; aber mehr lieben als ich Dich liebe, nein, das ist nicht möglich. Und wenn es Gott gefällt, so werde ich nun auch bald, nachdem wir unserm Vaterlande den

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 90

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
90 bald wird es grau und grauer, und es giebt einen trü- den, traurigen Regentag. Wie das Morgenrot, so zerfloß dem Jüngling Lust und Liebe zu Prozessen und schönen Häu- sern, und er wurde schwermütig ob der Aussicht aus das Ende, sehr schwermütig. Und sieh, er entschloß sich, in ein Kloster zu gehen, um allda lebenslänglich zu sorgen für seine unsterbliche Seele. 91. Der kürzeste Weg zum Himmel. Im vierzehnten Jahrhundert lebte ein frommer und be- redter Gottesgelehrter, Namens Johannes Tauler. Derselbe begegnete eines Morgens einem Manne, dessen Äußeres die größte Dürftigkeit verriet und das Mitleid im höchsten Grade erregte. Tauler ging auf ihn zu, und es entspann sich zwi- schen beiden folgendes Gespräch: Tauler: „ Guten Morgen!" Armer: „Ich habe nie einen schlimmen gehabt." — Tauler: „Der liebe Gott mache Euch glücklich!" Armer: „Ich bin nie unglücklich gewesen." Tauler: „Er gewähre Euch Eure Wünsche! meine ich." Armer: „Es geschieht immer nur, was ich wünsche. Darum bin ich glücklich." — Tauler: „Ihr seid glücklich? Ist doch niemand ans Er- den ganz glücklich. Oder hatte Job unrecht, als er sprach: Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt nur kurze Zeit und wird mit vielen Mühseligkeiten erfüllt? Ihr seid wirklich glück ich?" Armer: „Und warum nicht? Ich habe nie einen schlim- men Morgen gehabt; ich war immer mit meinem Lose zu- frieden. Ich bin nie unglücklich gewesen; was Ihr Glück nennet, bedarf ich nicht und verlange ich nicht; was Ihr -Unglück nennet, kenne ich nicht. Und das ist mein Glück. Ich habe einen Vater im Himmel, der immer mein Bestes will. Darum lobe ich ihn im Hunger und lobe ihn bei Hitze oder Frost; denn es geschieht ja nicht ohne sein Wis- sen; das weiß ich. Ich denke so: Vater, du willst es; nun, so will ich es auch. Und weil ich will, was Gott will, so geschieht auch immer, was ich will. Darum bin ich glücklich.
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193 12
194 33
195 30
196 66
197 34
198 35
199 19