Die Westküste Skandinaviens.
261
bunden und dann auf felsigen Inseln, wo ein kräftiger Wind bläst, zum Trock-
nen auf Lattengerüsten aufgehängt. Bis zum 14. Juni lässt man sie
hängen und bringt sie dann meist nach Bergen in den Handel. Wird nur der
Bauch geöffnet, bloss zum Herausnehmen der Eingeweide, so führt der Fisch
den Namen „Run d fi s k". Eine allgemeine Bezeichnung für die getrockneten
Fische ist T0rfisk = Dörrfisch. Wird der Fisch nur eingesalzen, so führt
er den Namen Laberdan.
Gegenstände des Fanges sind ausser den genannten Fisch arten
und den Hummern auch noch Seehunde, Walfische und einige
andere Meerbewohner, die Seehunde wegen ihres wertvollen
Pelzes, die Walfische wegen des Thranes und der Fischbarten.
Und wie das Wasser, so sind auch die Lüfte erfüllt von Tieren, die
einen Nutzen versprechen. Überall, wohin das Auge schaut, flattern
Seevögel umher, meisteus Mö venar ten und Eiderenten.
Zu Tausenden, ja stellenweise zu Millionen nisten sie auf den
felsigen Klippen der Inseln und der Küste. Sie nützen hauptsäch-
lich durch die Eier und durch die Federn, während das Fleisch,
wenigstens das der Mövenarten, schlecht ist. Man benutzt das-
selbe, ähnlich wie die Fischabfälle, an diesen futterarmen Gestaden
als Viehfutter.
An die Erwerbszweige, die unmittelbar die Gaben und Schätze
der Natur zu verwerten suchen, knüpfen sich noch manche andere.
Der Fischfang bedarf der Netze und anderer Geräte, ferner der
Boote, der Schiffe. Die Verfertigung der zum Fischfang
dienenden Gerätschaften, sowie der Schiffsbau haben an
der norwegischen Küste einen hohen Grad der Vollkommenheit er-
reicht. Auch die Herstellung der Tonnen, in denen die
Fische versandt werden, beschäftigt viele Hände und bringt ferner
eine gute Verwertung des an den Buchten der Küste wachsenden
Holzes. Als wichtigster Erwerbszweig gesellt sich aber zum Fisch-
fang der Handel mit den vielerlei Fischereier Zeugnissen,
sowie die mit diesem verbundene umfangreiche Schiffahrt. Der
Haupt sitz des Fischhandels ist die Stadt Bergen. Auch
Stavanger, Kristiania, das im übrigen Handel an der Spitze
steht, ferner Aalesund, Drontheim, Tromsö und andere Plätze
sind an ihm beteiligt, dürften aber auf diesem Handelsgebiete zu-
sammen Bergen kaum die Wage halten.
Zur Zeit der Hansa hatten die Kaufleute von Bergen das Monopol
des Fischhandels. Von dem ganzen Nordlande mussten alle Fischwaren
dorthin gebracht werden. Obschon das Monopol der sog. „B e r g e n fa h r er"
längst aufgehört hat, bewegt sich der Fischhandel doch noch fast ganz in den
alten Bahnen und bevorzugt Bergen noch immer. Im Mai und Juni, wenn eben
der Dorschfang an den Lofoten beendet ist, bringen die Nordfahrer auf ihren
hochbeladenen Jachten, deren Form noch sehr an die der alten Vikingerschiffe
erinnert, Leberthran und Rogen, im Juli und August aber, wenn die auf
den Klippen aufgehängten Fische genügend durch Sonne und Luft getrocknet
sind, Rund- und Klipptisk. In der Zwischenzeit spielt sich, meist von S
kommend, der rege Verkehr des Herings fanges ab.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
384
Die Balkanhalbinsel.
7. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel,
Ein- und Ausfuhr.
Infolge der politischen Zerrissenheit der Landschaft
sind dem Handelsverkehr zwischen den einzelnen Teilen
derselben Schranken gesetzt. Zu den politischen Schranken
kommen die natürlichen der hohen Gebirge. Zwar öffnet das
Meer, das auf drei Seiten die Halbinsel umgiebt, einen andern
Verkehrsweg, aber fast nur für die Gegenden, die auf derselben
Gebirgsseite und an der nämlichen Küste liegen. Zu einem regen
Austausch der Erzeugnisse ist zudem wenig Veran-
lassung gegeben, da diese ziemlich gleichartig sind. Bedeu-
tender ist zum Teil noch der Ein- und Ausfuhr verkehr mit
fernem Gebieten, die andere wirtschaftliche Verhältnisse haben.
In der Türkei hatte 1894/95 die Einfuhr einen Wert von 445 Mill. M.
(Hauptgegenstände: Gewebe, Getreide und Mehl, Zucker), die Ausfuhr von
254 Mill. M. (Hauptg. : Rohseide und Cocons, Trauben, Getreide und Mehl).
Fast der gesamte Handel, besonders der Geldhandel, wird von Griechen und
Armeniern betrieben.
Bulgarien (mit Ostrumelien) hatte 1896 eine Einfuhr von 61 Mill. M.
(hauptsächlich von Geweben und Garnen, Kolonialwaren, Metallen und Metall-
waren und eine Ausfuhr von 87 Mill. M. (vorwiegend von Getreide und Vieh).
Serbien führte 1896 für 27 Mill. M. Waren ein (besonders Gewebe, Me-
talle und Metallwaren) und für 43 Mill. M. Waren aus (besonders Getreide,
Pflaumen, Wein, Vieh).
Montenegro führte 1896 für I1/* Mill. M. Waren ein; der Wert der
Ausfuhr, die hauptsächlich aus Vieh und Vieherzeugnissen besteht, ist unbekannt.
Die Einfuhr Griechenlands belief sich 1895 auf 85 Mill. M. (Haupt-
gegenstände: Getreide, Gewebe und Garne, Metalle), die Ausfuhr auf 57 Mill. M.
(besonders Korinthen, Metall und Erze, Wein, Feigen und Olivenöl).
8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien.
Die fast überall von Gebirgen durchzogene Balkanhalbinsel
kann erst Anfänge eines geordneten Verkehrswesens
aufweisen. Eine höhere Kultur ist zur Überwindung der Verkehrs-
schwierigkeiten nötig. Es fehlt sogar fast überall noch an Land-
Strassen, und in Gebirgsgegenden müssen Gebirgspfade, die
von Lasttieren erklettert werden, dem Verkehr genügen. Das
Eisenbahnnetz ist ebenfalls noch wenig ausgebaut. Eine
wichtige Bahnlinie ist die Orientbahn, die die Balkanhalbinsel
und ihre bedeutendste Stadt, Konstantinopel, dem Weltverkehr an-
gliedert. Sie führt, von Budapest kommend, über Belgrad, Sofia,
durch die Porta Trajani, über Philippopel und Adrianopel nach
Konstantinopel. In gleicher Richtung geht eine zweite Bahnlinie,
die von Saloniki ausläuft, dem Wardar- und Mórawathal folgt und
sich in Niscli mit der andern Linie vereinigt. Die Verbindung mit
dem Donaugebiet fehlt noch. Eine weitere wichtige Bahnlinie ist
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Bulgarien Serbien Montenegro Griechenlands Konstantinopel Budapest Belgrad Sofia Konstantinopel Saloniki Niscli
Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
99
Mit den Ungarn trat in den Rahmen der Landschaft eine
dritte, bedeutungsvolle Völkerschaft ein, die auf das Völkerschick-
sal einen mächtigen Einfluss gewann. In der Stärke von ungefähr
900 000 Menschen oder fast 200 000 Kriegern stürmten die wilden
Reiterscharen unter ihrem Führer Arpad durch den Munkacs-Pass
in das Land. Sie überschwemmten die Niederungen der Theiss und
der Donau und drängten die slavischen Bewohner ringsum auf den
Rand der Gebirge zurück. Dann brach ein Teil von ihnen zu
Kriegszügen nach dem westlichen Europa auf. Im 10. Jahrhundert
waren die Ungarn die G eis sei Europas. Die Nieder lagen
bei Merseburg und besonders auf dem Marclifelde, die iliuen
die Könige Heinrich I. und Otto der Grosse beibrachten,
hemmten ihren Siegeslauf. Nachdem sie zum Christentum be-
kehrt waren, fand auch die europäische Kultur bei ihnen Eingang.
Ihre alte Sprache beibehaltend, wurden sie doch ein M i s c h v o 1 k.
in das die slavische Bevölkerung zum Teil unterging, und das
sich in der Zeit der Türkenherrschaft auch vielfach mit tür-
kischem Blute mischte. Als ein christliches Volk nahmen die
Ungarn aber eine ganz andere Entwicklung als die ihnen nahe
verwandten, zum Islam bekehrten Türken. Ja sie sind es gewesen,
die deren Siegeslauf brachen, allerdings mit Unterstützung fast des
ganzen westlichen Europa. Die Türkenheere waren schon bis
Wien, das zweimal von ihnen belagert wurde, vorgedrungen.
Die verschiedenen Völker schaffen Österreich-Un-
garn s waren um das Jahr 1100 im allgemeinen schon in ihrem
heutigen Besitzstande. Nur geringe Verschiebungen sind
noch vorgekommen, die meist auf friedliche, von weisen Fürsten
hervorgerufene Einwanderungen zurückzuführen sind. Der
wichtigste Zu flu ss neuer Bevölkerung war jedenfalls der
deutsche, denn er brachte eine höhere Kultur in das Land. In
die Grenzgebirge Böhmens riefen seit dem 12. Jahrhundert
die Herrscher dieses Landes viele deutsche Anbauer. Ein Kranz
von deutscher Bevölkerung bildete sich infolgedessen um die in der
Mitte sitzenden Czechen, und es begann eine rasche Entwicklung
des deutschen Städtewesens, sowie des Handels und des Bergbaus.
Die höhere Kulturentwicklung Böhmens, die sich noch
heute gegenüber den andern Kronländern geltend macht, ist auf
den grossen Kultureinfluss des Deutschtums zurückzu-
führen. Eine starke deutsche Einwanderung fand auch
nach Ungarn und Siebenbürgen statt, zuerst unter Gey s a Ii.
liehe Reisen nach dem Kaukasus, wo er Völkerschaften fand, die von den Un-
garn abgesprengt worden waren, nach Innerasien, wo er zu den Ursitzen seines
Volkes gelangte, und zuletzt nach China, wo er in chinesischen Bibliotheken
wertvolle, auf sein Volk bezügliche Dokumente vermutete, unternommen hat.
Die reiche ethnographische Sammlung, welche er aus dem Kaukasus und aus
Innerasien mitbrachte, war im Jahre 1896 auf der Milleniumsausstellung zu
Budapest in der Kirche des ethnographischen Dorfes zur Besichtigung ausge-
stellt worden.
7*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Otto
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Munkacs-Pass Donau Europa Ungarn Europas Merseburg Europa Wien Ungarn Kaukasus China Kaukasus Budapest
356
Das Russische und Rumänische Tiefland.
Betten in unserm Sinne kennt man in dem russischen Bauernhause
fast gar nicht. Als Schlafstelle dient die Palata (= Zelt), ein
Bretterboden, der von der obera Kante des Ofens bis zur gegen-
überliegenden Wand reicht. Als Bettzeug werden Schafsfelle, Filz-
decken, kleine Kissen und alte Kleider benutzt. Ausser einigen
Holzbänken und schweren Tischen aus Tannenholz besteht die
Möbelausstattung der Isbà noch aus einer grossen Kiste, die die
wertvollsten Habseligkeiten der Familie birgt.
Reinlichkeit ist nicht die starke Seite der russischen Bauern-
familie. Tägliches Waschen ist nicht Sitte, obschon es bei dem
engen Zusammenwohnen und Zusammenschlafen notwendig wäre.
Trotzdem sieht es mit der Sorge für die Reinlichkeit nicht so schlimm
aus, als wir hiernach annehmen möchten. Nach der Woche Müh
und Arbeit kommt der Samstag. An diesem Tage nimmt jeder
russische Bauer ein heisses Dampfbad.
Es hat diese Sitte zugleich eine religiöse Bedeutung. Kein rechtgläubiger
Russe würde ohne jene gründliche Reinigung am Körper es wagen, Sonntags das
Gotteshaus zu betreten. Das Dampfbad wird entweder in einer Gemeindebade-
stube oder in einer kleinen Badestube, die im eigenen Hause eingerichtet ist,
genommen. Durch Aufgiessen von Wasser auf glühend gemachte Steine wird ein
heisser Dampf erzeugt, in dem man so lange aushält, bis der Körper ganz in
Schweiss gebadet ist. Die Schwitzenden schlagen sich mit Birkenruten, und zum
Schlüsse begiessen sie sich mit kaltem Wasser oder wälzen sich draussen im
Schnee. Nachher fühlt sich der Körper sehr erfrischt.
Sehr einfach ist die Ernährungsweise des russischen
Landvolkes. Brot, gesalzene Fische, Kohl, entweder frischer oder
gesäuerter, Milch, Eier, Hülsenfrüchte, sowie Zwiebeln, Gurken und
Pilze sind die Hauptnahrungsgegenstände. Fleisch ist eine Fest-
tagsspeise und wird nur der Kohlsuppe, die fast alltäglich wie-
derkehrt, zugefügt. Der Schnaps g en us s ist ziemlich verbreitet.
Bier jedoch verschmäht der russische Bauer, weil es ilm nicht
schnell genug berauscht. Berauschtwerden ist aber seine einzige
Absicht beim Branntweintrinken. Doch bürgern sich immer mehr
zwei Yolksgetränke ein, denen auch in andern Ländern eine grosse
Verbreitung zu wünschen wäre, nämlich Kwass und Tliee.
Der Kwass ist ein kühlendes, durststillendes und wohlschmeckendes Halb-
bier, das verschieden, z. B. aus Roggenmehl und Malz, aus Schwarzbrot und
Äpfeln u. s. w. zubereitet wird, indem man eine Gärung im Wasser eintreten lässt.
Es besitzt keinen Alkoholgehalt. Der Thee wird in der vortrefflichen russischen
Theemaschine, dem blank geputzten Ssamovär, der ein Zierstück fast eines jeden
Hauses ist, zubereitet.
Das russische Volk liebt sehr den Gesang. Das tiefe Em-
pfinden des russischen Gemütes kommt bei diesem zum Ausdruck.
Bei der Arbeit, bei der Ruhe und besonders bei festlichen Gelegen-
heiten ertönen die sanften Melodieen, die durch ihren gedehnten
Vortrag an die endlosen Ebenen des Landes erinnern. Doch auch
plötzliche Übergänge zu einem wilden Rythmus kommen in ihnen
vor und erzählen uns von noch ungezügelten Naturkräften des Volkes.
In langgezogenen hohen Tönen klingt häufig das Lied aus, welches
meist mit einem einfachen Instrumente, einer Art Harfe oder
Zither, begleitet wird.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Handel, Verkehrswesen.
89
kehrt mancherlei Naturschätze und Erzeugnisse des G-ewerbfleisses
zum Absatz gelangen. Besonders hat der Binnenhandel die Auf-
gabe, wichtige Bedürfnisse, wie Salz, Petroleum, Kohle,
Zucker, Bekleidungsgegenstände u. s. w. gleichmässiger
zu verteilen.
Viele Gegenstände des Bedürfnisses vermag das Land gar
nicht oder nicht in genügender Menge zu liefern. Ersteres gilt
von den sog. Süd- und Kolonialwaren, sowie ^on manchen
fremden Rohstoffen, z B. Baumwolle, Seide; sie müssen aus
fernen Ländern eingeführt werden, während von manchen andern
Gegenständen die Nachbarländer den noch fehlenden Bedarf decken.
Die ganze Einfuhr belief sich für Österreich - Ungarn 1897 auf
1292,5 Mill. Jb, die Ausfuhr auf 1314,8 Mili Jé. Ein- und
Ausfuhr hielten sich also ziemlich die Wage. Verschie-
den ist aber ihre Zusammensetzung. In der Einfuhr wiegen die
Rohstoffe, in der Ausfuhr die Nahrungsstoffe vor. Fabri-
kate werden in gleichen Mengen ein- und ausgeführt.
Die Hauptposten der Einfuhr bildeten 1896: Baumwolle (88 Mili.
Wolle (70), Kohle (62), Kaffee (54), Tabak (47), Häute und Felle (4l), Woll-
garn (40), Maschinen (36), Seide (32) und Bücher und Landkarten (27). Haupt-
gegenstände der Ausfuhr waren 1896: Zucker (128 Mill. Holz (124), Vieh
(80), Getreide (74), Lederwaren (69), Eier (68), Kohlen (53» , Glas (42), Malz
(35) uad Wollwaren (32). Den bedeutendsten Handel treibt Österreich - Ungarn
mit dem Deutschen Reiche, nächstdem mit Grossbritannien, Frankreich, Italien
und der Schweiz.
8. Das Verkehrswesen: Eisenbahn- und Schiffahrtslinien.
Seiner Lage gemäss sollte man Budapest für den wich-
tigsten Verkehrsmittelpunkt halten. Es hat diese Bedeutung
aber nur für die Ungarische Tiefebene, und eine ähnliche
hat Prag für das Böhmische S tuf en land. Von Budapest
laufen 7 grosse Eisenbahnlinien nach allen Richtungen und ver-
binden die Stadt mit folgenden Städten : Pressburg-Wien, Raab-
Wien, Lemberg, Kronstadt, Temesvár-Bukarest, Belgrad und Agram-
Fiume. Im Böhmischen Stufenlande lassen sich ebenfalls 7 wichtige
Eisenbahnlinien nachweisen, die iu Prag zusammenlaufen und zwar
von Eger-Pilsen, von Chemnitz, von Dresden, von Reichenberg,
von Brünn mit der Zweiglinie Trauten au, von Wien-Znaim und
von Linz, bezw Wien-Budweis. Diese beiden grossen Verkehrs-
netze werden aneinander gegliedert durch ein zwischen ihnen
liegendes drittes, das von Wien ausstrahlt und dessen Mittel-
punkt, weil er ferner wichtige Eisenbahnlinien aus den
obern Donaugebieten und aus den Alpen empfängt, doch
der wichtigste der ganzen grossen Lands cha ft ist. Die
bedeutendsten Eisenbahnlinien, die in Wien zusammenlaufen, sind
folgende: nach Linz, sich verzweigend nach München und nach
Nürnberg, nach Triest, zwei Linien nach Budapest, nach Brünn
und zwei Linien nach Prag.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Brünn
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Grossbritannien Frankreich Italien Schweiz Budapest Budapest Raab-
Wien Lemberg Kronstadt Belgrad Fiume Chemnitz Dresden Reichenberg Wien-Znaim Linz Wien Donaugebieten Wien Linz München Nürnberg Triest Budapest Brünn Prag
Afrika.
blaue Seidenschnur, welche ihm bei der Taufe umgehängt wurde.
Ganz allgemein hat sich der Gebrauch des Sonnenschirms einge-
bürgert. Zum Schutze gegen die Sonnenstrahlen sowie gegen das
Ungeziefer wird ferner das Haupthaar mit Butter eingefettet, eine
Sitte, die auch bei vielen andern Völkern, z. B. den Arabern, ver-
breitet ist Sonderbarerweise ist es in Abessinien Sitte, sich die
Augenbrauen auszureißen und sie in breiterer blauer Farbe nach-
zuahmen Auch in religiöser Hinsicht herrschen manche eigen-
tümliche Sitten. Die Knaben werden sehr früh zum Abendmahl
zugelassen. Als Jünglinge sind sie jedoch wieder ausgeschlossen,
bis sie eine Heirat eingehen wollen. Dann tritt auch für das
Mädchen der einzige Fall ein, wo es zum Abendmahl zugelassen
wird. Die Ehe wird aber gewöhnlich ohne kirchliche Einsegnung
vollzogen, und die Scheidung ist fast willkürlich. Der Reisende
Rüppel sagt von den Abessiniern, daß sie fressen wie die Wölfe.
Man ißt mit Hilfe der Finger und der dünnen Brotschnitte. Der
gebildete Mensch schnalzt dabei mit der Zunge, eine Sitte, die
auch bei andern Völkern, z. B. den Japanern und Arabern, vor-
kommt. Die Tiere werden auf eine rohe Art geschlachtet. Die
noch warme Zunge des eben getöteten Rindes gilt als eine Lieb-
lingsspeise. Infolge des häufigen Genusses rohen Kuhfleisches leiden
die meisten Abessinier am Bandwurm. Starke Gewürzspeisen sind
beliebt. Vor und nach dem Essen wird ein Getränk gereicht, das
ein Diener einschenkt, nachdem er sich zuvor selbst etwas davon
in seine Hand gegossen hat. Das gewöhnliche Volk trinkt zwei
Biersorten, der Reiche dagegen den beliebten Tetsch, ein Honig-
bier, dem Meth ähnlich, das aus vier Teilen Wasser und einem
Teil Honig bereitet wird. Die Mischung wird acht Tage lang den
Sonnenstrahlen zur Gärung ausgesetzt und dann auf Wurzeln von
Rhamnus-Arten gegossen.
In dem Lebensbilde der Neger drückt sich die ganze
Hilfslosis:keit der Naturvölker gegenüber der Natur aus. In zahl-
reichen Fällen haben wir jedoch auch Gelegenheit, die Erfindungs-
gabe dieser Menschen zu bewundern, und können sehen, wie durch
diese Eigenschaften die geringe Naturerkenntnis bereichert und
zum Teil ersetzt wird. Das Leben der Negervölker ist infolge-
dessen doch nicht so arm ausgestattet, als man glauben sollte,
wenn man den Vergleich mit Kulturvölkern zieht
„Die bewegliche Habe oder das Mobiliar einer Negerfamilie
beschränkt sich," gemäß einer Beschreibung, die Stanley an einer
Stelle von einem Neger heim entwirft*), „auf Körbe für Nahrungs-
mittel, irdene Töpfe, ein Sortiment von allerhand Schüsseln aus
Weidengeflecht, den Familienschild, Speere, Messer, Schwerter und
Werkzeuge und die draußen liegenden Fischkörbe". Ein wichtiger
Gegenstand ist noch die Einrichtung zum Stampfen von Hirse,
Mais oder Reis. Dieselbe ist ebenso einfach wie sinnreich erdacht.
*) Siebe Seite 91 Bd. Ii. des Werkes „Durch den dunkeln Weltteil".
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74
die Hauptlehren des Calvinismus verworfen wurden, ärger als je.
Der Übertritt Kaiser Maximilians Ii. zum Protestantismus, den die Anhänger desselben erwartet hatten, erfolgte nicht. Im Gegenteil, mit der Zeit überwog bei ihm das habsburgische Hausinteresse mehr und mehr die großen Fragen der Nation. Er gab mit Rücksicht auf Spanien und fortwährend vom Papste bestürmt den Gedanken an eine nationale Kirche Deutschlands ans, um die Ansprüche seines Hauses auf außerdeutsche Länder sestznhalten. Er lenkte also wieder in jene Habsburgische Staatskunst ein, welche mit dem Siege der katholischen Kirche die Größe des österreichischen Hauses verknüpft wähnte.
b) Innere und äußerekämpfe unter Maximilian Ii. Der deutsche Landfriede ward unter Maximilian Ii. gestört durch die sogenannten Grnmbachschen Händel. Der fränkische Ritter Wilhelm von Gr n mb ach nämlich glaubte sich vom Bischof von Würzburg Melchior von Zobel in seinem Besitztum benachteiligt. Er wurde vom Reichskammergerickt in seinen Ansprüchen unterstützt, konnte aber den Vollzug Der gerichtlichen Urteile nicht erlangen. Da verschaffte er sich selbst Recht. Nachdem bereits 1558 der Bischof auf offener Straße ermordet worden, eine That, welche 1563 man Grumbach zur Last legte, fiel dieser 1563 in das Bistum ein und brandschatzte Würzburg. Der Reichsacht verfallen, fand er Hilfe und Schutz bei dem Herzog Johann Friedrich dem Mittleren von Gotha, dem Sohne des abgesetzten Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, der mit feiner Unterstützung die verlorene Kurwürde wieder an sein Hans zu bringen hoffte. Infolge dessen ward auch über den Herzog die Reichsacht ausgesprochen und Kurfürst August von Sachsen mit dem Vollzug derselben vom Kaiser beauftragt. Nach der Belagerung und Eroberung Gothas im I. 1567 1567 wanderte der unglückliche Johann Friedrich in lebenslängliche Gefangenschaft nach Wienerisch-Neustadt, während Grumbach durch Henkershand starb. Die Grnmbachschen Händel waren gewissermaßen der letzte Ausbruch des mittelalterlichen Faustrechtes.
Nach außen hin hatte Maximilian Ii. ebenfalls mit den Türken zu kämpfen. Kurz nach feinem Regierungsantritt und trotz des unter Ferdinand I. abgeschlossenen Waffenstillstandes 1566 brach im Jahre 1566 der alte Soliman Ii. mit einem ungeheuren Heere in Ungarn ein. Aber seine Scharen zerschellten an der vom Grasen Niklas Zriny tapfer verteidigten kleinen Festung Szigeth (an der Dran, südwestlich von Ofen),
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Maximilians Maximilian_Ii Maximilian Maximilian_Ii Maximilian Wilhelm Würzburg_Melchior_von_Zobel Johann_Friedrich_dem_Mittleren_von_Gotha Johann Friedrich Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich August Gothas Johann_Friedrich Johann Friedrich Maximilian_Ii Maximilian Ferdinand_I. Niklas_Zriny
232
desselben der eble Graf Stabion) den Zeitpunkt qe-fotnmen, bte Herrschaft Napoleons zu brechen und das alte Ansehen der habsburgischen Macht roieberhequmen. Es stellte bret Heere ms Felb, ems gegen Italien unter Erzherzog Johann, das Hauptheer in Deutschland unter
f inqnaunb mu§ gegen Warschau und erklärte am löten Apnl 1809 an Napoleon den Krieg, inbem es besonbers Ausstaube in Tirol und Norbbeutschlaub rechnete Aber bte Zögerung Erzherzog Karls gestattete Napoleon, seine Jmjtmtgen rasch zu vollenden, und bereits den 2osten Avril derselbe meist mit Rheinbunbstruppen den linken Ringel des noch nicht recht vereinigten Heeres des Erzherzogs bet Regensburg. Es folgten hierauf mehrere für die Österreicher ungünstige Gefechte, besonbers bei Eckmühl (süblich von Regensburg) ant 22sten April, welche den Erzherzoa notrgten, sich mit Verlust nach Böhmen zurückzuziehen, wäh-llnd Napoleon an der Donau hinabrückte und am 13ten s £len Er Vergabe zwang. Zwar würde er am 21sten und 22stert Mmvondem Erzherzoge Karl durch bte Schlacht bet Usperu (btcht nörbl. von Wien) auf das rechte Donauufer zurückgeworfen (seine erste Nieberlage): aber er zog Verstärkungen an sich, überschritt den Fluß und eittschieb den Ärteg durch seinen mit weit überlegenen Streitkräften erfochtenen Sieg bet Wagram (norböftl. von Wien) am 5ten und 6ten ^nterbeffen hotten zwar die ctufftcinbischen Tiroler (Hofer, Speckbacher) helbenmütig gegen die Baiern und Fran-Spsen gekämpft, und auch in Italien und Polen hatten die Österreicher nicht ohne Glück gefochten; aber die Verluste in Vatern hatten den Erzherzog Johann zum Rückzug von Ober-« nari n"öarn genötigt. Der schon im Jnli abgeschlossene Wastenstlllstanb von Zn ah tu würde im Oktober durch den Fneben zu Wien vervollstänbigt.
b) Die Friebensbestimmungen.
_ 1. Österreich trat ab: Salzburg, Krain, Ober-
farnten (bett Villacher Kreis) Görz, Triest, einen Tetl von Kroatien und Dalmatien, Westgalizien und einen Distrikt in Ostgalizien, zusammen über 170 000 qkm nttt gegen 3 Mill. Einwohnern.
2. Von biesen Gebieten erhielt Baiern Salzburg (trat bagegen Welschtirol an Italien und einige Lanbstriche an Wtrtemberg und Würzburg ab), Warschau bekam West-galtzten, Ruß lanb (für seine Hilfe) das abgetretene Stück von Ostgaltzten und aus Kretin, Villach, Görz, Triest, Kroatien, Dalmatten bilbete Napoleon beit Staat der illtjri schert Provinzen (zu dem er auch das italienische Dalmatien*
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Johann Johann Napoleon Karls Napoleon Napoleon Karl Karl Johann Johann Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Warschau Karls Regensburg Regensburg Donau Wien Wien Baiern Italien Wien Salzburg Krain Triest Kroatien Dalmatien Westgalizien Ostgalizien Welschtirol Italien Wtrtemberg Würzburg Warschau Villach Triest Kroatien
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Istrien, Ragusa und die ihm 1807 von Rußland überlassenen griechischen Inseln schlug und den er unter eigener Verwaltung behielt).
c) Neben- und Nachspiele des Krieges. Das auf Betrieb des kaiserlichen Hoses ausgestandene Tirol hatte unter Andreas Hofer und Speckbacher glücklich die baierische Herrschaft abgeschüttelt. Aber nach dem Waffenstillstände von Znaym räumten die Österreicher das Land, und ein bedeutendes Heer von Franzosen, Baiern und Sachsen rückte in Tirol ein. Doch der Ausstand loderte von neuem aus; die Feinde wurden durch mehrere Gesechte zum Rückzüge genötigt und Hofer trat an die Spitze der Militär- und Civilverwaltnng von ganz Tirol. Nach dem Frieden von Wien mit) vom Erzherzoge Johann selbst aufgefordert, erklärte Hofer seine Unterwerfung , begann aber durch falsche Gerüchte getäuscht, die Feindseligkeiten abermals. In seinem Widerstände übermannt, verschmähte er die Flucht nach Österreich und hielt sich verbargen, bis sein Ausenthalt im Januar 1810 entdeckt ward. Er ward in Mantua am 20sten Februar desselben Jahres erschossen.
Gleichfalls nicht zufriedeu mit dem Zurückweichen Österreichs war Herzog Wilhelm von Braunschweig, der Sohn Ferdinands, der dem Kaiserhose mit einer Freischar (der schwarzen Schar) zu Hilfe gezogen war. Er verwars den Waffenstillstand von Znaym und schlug sich mit seinen tapfern Truppen unter fortwährenden Gefechten mit den Franzosen und Rheinbimdlern und verfolgt von denselben nach der Nordsee durch, wo es ihm gelang, sich nach England einzuschiffen.
3. Napoleon auf der Höhe seiner Macht.
a) Die Kontinentalsperre. Nach der Niederwerfung Preußens war nur Rußlands und Englands Macht ungebrochen geblieben. Mit jenem fachte sich Napoleon aus einen guten Fuß zu stellen. Eine Zusammenkunft der beiden Kaiser zu Erfurt im Jahre 1808, wo Napoleon mit einem Vafalleu-gefolge von 4 Königen und 34 Fürsten Deutschlands („Parterre von Königen") erschien, besiegelte das gute Einvernehmen der beiden Herrscher. Dagegen beseelte ihn gegen England der unversöhnlichste Haß. Um den stolzen Inselstaat an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen, hatte Napoleon im Jahre 1806 von Berlin aus das sogenannte Kontinentalsystem begründet, wonach aller Handel mit England den Franzosen und den von Frankreich abhängigen Völkern verboten wurde. Selbst Rußland war diesem Systeme beigetreten und nur Portugal und die Psorte standen dem englischen Handel noch offen. Durch einen Befehl von Fontainebleau im Jahre 1810
1810
1808
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Extrahierte Personennamen: Andreas_Hofer Johann Johann Herzog_Wilhelm_von_Braunschweig Wilhelm Ferdinands Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Istrien Ragusa Baiern Sachsen Wien Mantua Ferdinands Rheinbimdlern Nordsee England Englands Erfurt Deutschlands England Berlin England Frankreich Portugal Fontainebleau