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1. Bis zum Interregnum - S. 76

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 76 - an zu verfallen. Wasser und Frost zerstörten die Wälle. Von den Kastellen und Türmeu wurden Steine gebrochen und ander-weit verwendet, das Holz der Wachthäuser vermoderte. Das Land am Limes und rechtsseitige Gebiete der Donau mußten den Germanen überlassen werden. Am Rheine, wo Franken und Alamannen tief nach Gallien vordrangen, gelang es den Römern, 357 in der Schlacht bei Straßburg noch einmal die Feinde zurückzudrängen. Es war der letzte große Sieg der Römer über die Germanen. Unter den Stürmen der Völkerwanderung war dann das römische Reich, das 395 in Ost- und Westrom zerfiel, den furchtbarsten Angriffen ausgesetzt. Dem oströmischeu Reiche gelang es, die einwandernden Germanen wieder auszustoßen und sich zu behaupten. Westrom aber brach zusammen. 476 setzte der Heerkönig Odwakar, der Führer der in römischen Diensten stehenden germanischen Söldner, den letzten Kaiser Angustulus ab, machte sich zum Herrn Italiens und verbat sich die Sendung eines Kaisers aus Ostrom. Die Kämpfe zwischen Germanen und Römern zeigen uns, wie ein junges Volk von unerschöpflicher Lebenskraft mit einer alternden Knltnrmacht um die Herrschaft rang. In den Germanen war ein großes Maß überschüssiger Kraft vorhanden, die nach Arbeit, nach Tätigkeit verlangte, und da zu friedlicher Arbeit das Land nicht Raum genug bot, wurde ihnen der Kampf aufgenötigt. Eiu gutes Stück herrlicher Kultur ist dabei zertreteu worden. Ein unnennbares Maß von Kraft ist in den Römerkriegen verbraucht und vernichtet worden. Eine halbe Welt hätten die Germanen bevölkern können, aber ungezählte Scharen, ganze Volksstämme mußten zugrunde gehen, ehe die Germanen das Erbe des Altertums antreten konnten. Jo. Germanen und Römer im friedlichen Oerkehr. a) Früheste Einflüsse auf die germanische Kultur. Wichtiger als die feindseligen Zusammenstöße zwischen Römern und Germanen waren die friedlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern und die Einflüsse, die dabei die römische Kultur aus die Germanen ausübte. Ehe aber die Römer auf unsere Vorfahren einwirkten, hatten diese schon aus den Berührungen mit anderen Völkern, namentlich den Kelten, vielfachen Gewinn gezogen. Wir erinnern

2. Bis zum Interregnum - S. 77

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 77 — uns dabei daran, daß man die früheste Zeit menschlicher Kultur als die Steinzeit bezeichnet, da man zu Geräten und Waffen außer Knochen vorzugsweise Steine verwendete, zuerst in roher, nur gesplitterter Form. Später lernte man sie zur Gewinnung brauchbarerer Formen aber auch schleifen und durchbohren, um einen Stiel daran zu befestigen. Einen wichtigen Fortschritt bedeutete es, als man darauf zur Bearbeitung und Verwendung von Metallen überging, und so folgte auf die Steinzeit die Met allzeit. Zuerst verwertete man das Kupser, aber ehe es sich allgemein einbürgerte, gelangte die Bronze, eine Mischung von 9 Teilen Kupfer und einem Teil Zinn, zur Herrschaft. In dieser Form wirkte das Metall umgestaltend auf menschliche Einrichtungen. Als Bronze führte es sich im Norden Deutschlands, überhaupt Europas ein und blieb dort längere Zeit vorherrschend als im europäischen Süden. In den Ostseeländern entwickelte sich daher im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vielseitige Bronzekultur. Ihre Träger waren die Germanen. Unterdessen erschien in Südeuropa das Eisen, das im 2. Jahrtausend v. Chr. bereits in Mesopotamien und Ägypten bekannt war. So begann für die europäische Kultur die E i s e u z e i t, in der man vielfach eine Hallstadt und eine La -Tqne - Periode unterscheidet. Jene, nach den reichen Funden auf dem Gräberfelde am Hallstatter See im Salzkammergut benannt, kennzeichnet sich als eine Mischkultur, indem bei vervollkommneter Bearbeitung der Bronze gleichzeitig das Eisen mitverwendet wurde. An ihr hatten teil die Griechen, Italiker, Etrusker und Kelten. Bei den Griechen und Römern entwickelte sie sich in raschem Fortschritt zu größter Vollkommenheit. Irrt weiteren Verlause trat die Bronze mehr und mehr zurück, das Eiseu gewann die Oberhand. Die Erzeugnisse dieser Art hat man nach den Funden bei La Tene am Neuenburger See als La-Tene-Kultur bezeichnet. Sie führte zugleich zur Verbesserung der Töpferei; denn man lernte das Emaillieren und verwendete die Drehscheibe. Bemerkenswert ist an ihr noch das Aufhören der Pfahlbauten. Das Gebiet ihrer Verbreitung umfaßte das Alpenland, Westungarn, Böhmen, Mähren, Oberdeutschland und das nordöstliche Frankreich. Ihre Träger waren vorzugsweise die in den genannten Gebieten wohnhaften Kelten. Sie hatten bei ihrer lebhaften Auffassungsgabe von der Mittelmeerkultur frühzeitig Gewinn gezogen, wurden auch fortgesetzt von Süden her beeinflußt

3. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 354

1869 - Langensalza : Beyer
354 unter feinen Schutz gestellt hatten, beachteten Preußens Aufforde- rung; denn der Krieg gegen Preußen war ja bereits von ihnen beschlossen. Der Zweck nach den von Wien aus ganz offen verkündeten Ansichten ging vorzüglich dahin: 1) Preußen aus Schleswig-Holstein, das durch Kriegsentschei- dung und Friedensschluß von ihm erworben war, wieder zu verdrängen; 2) Preußen Schlesien und die Ländertheile, welche früher Sachsen iune hatte, wieder zu nehmen re. 3) Ueber den Rest der Großmacht Preußen sollte dann der von Oesterreich beherrschte Bundestag zu Frankfurt a. M. be- schließen. Nebenbei hatte Oesterreich offenbar noch den Zweck, durch Contributionen in Preußen seinen zerrütteten Finanzen wieder ans- zuhelsen. Als diese Zwecke aus dem Wege diplomatischer Jntriguen nicht zu erreichen waren, bereitete mau den kriegerischen An- griff vor. Vergebens bemühten sich jetzt die Großmächte Europa's, Frank- reich , England und Rußland, den drohenden Kriegsgefahren, die Preußen gern abgewendet hätte, Einhalt zu thun. Oesterreich vereitelte dieselben. Am 11. Juni 1866 stellte der österreichische Gesandte in der Bundesversammlung zu Frankfurt a. M. den An- trag aus Mobilisirung der gesammten Bundesarmee gegen Preußen, weil dieses widerrechtlich in Holstein eingedrungen sei. Am 14. Juni erfolgte die Abstimmung über diesen Antrag. Für den Krieg gegen Preußen erklärten sich: Oesterreich, Sachsen, Baiern, Wür- temberg, Hannover, Baden, das Kursürstenthum Hessen, das Groß- herzogthum Hessen, Nassau, Sachsen-Meiuingeu, Frankfurt a. M., Reuß ä. L. Sehr groß war also die Zahl der Staaten, welche Preußen feindlich gegenüberstanden. *) Vergebens suchte der *) Verbündet mit Preußen waren: das Königreich Italien behufs der Erlangung Venetiens; Brannschweig, Oldenburg, Mecklenburg; über- haupt die thür. Herzogthümer, als: Weimar, Gotha, Altenburg re.; dann: Hamburg, Lübeck, Bremen.

4. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 352

1869 - Langensalza : Beyer
352 sitzrecht auf die Sieger übertrug, welche nun das eroberte Land besetzt hielten und verwalten ließen. Später schlossen Oesterreich und Preußen einen Vertrag zu Ga stein (d. 14. Aug. 1865), wornach nur Holstein an letzteres kam; Lauen bürg aber gegen eine Zahlung von 2'/2 Millionen dänische Thaler von Oesterreich an Preußen abgetreten wurde. Die Verwaltung Schleswigs blieb auf preußischer Seite. Nach vorhergegangener Ucbereinkunft durfte jedoch keine der bei- den Regierungen einseitig handeln, oder Anordnungen tref- fen, welche zum Nacht heile der gemeinsam eroberten Länder ge- reichen könnten. Eine Zeit lang ging dieß wohl; allein bald ge- nug trat durch mancherlei Umstände eine Spannung zwischen den beiden Großmächten ein. Oesterreich, Preußens Erbfeind, blickte mit schelsüchtigen Augen auf Preußen hin, fürchtend, daffelbe möchte es künftig an Macht und Ansehen weit überstrahlen. Deß- halb suchte es Gelegenheit, mit Preußen, seinem Verbündeten, zu brechen. Ohne sich mit ihm verständiget zu haben, rief es die Stände in Schleswig zusammen, in der Absicht, dieses Land dem Erbprinzen von Augustenburg zu übereignen. Dagegen protestirte Preußen. Als der Protest aber unbeachtet blieb, so schritt Preußen zur Besetzung. Die Oesterreicher räumten, ohne sich auf einen Kampf einzulassen, nach und nach das Land und zogen sich nach Süddeutschland zurück. Während dieß vorging, hatte Oesterreich schon an Schlesiens Grenze eine ungeheure Armee zusammengezogen. Dem Könige von Preußen konnte das nicht gleichgiltig sein; er ließ deßhalb anfragen, warum und wozu diese Truppen so nahe an der Grenze seines Landes aufgestellt würden. Die Antwort, welche Oesterreich auf de- Königs Anfrage gab, war ausweichend und somit unbefriedigend. Der Krieg Preußens gegen Oesterreich im Zahre 1866. — Oesterreich rüstet mit seinen Verbündeten gegen Preußen und umgekehrt. Oesterreich hatte gerüstet, angeblich gegen Italien; Preu- ßen der Angabe nicht trauend, rüstete nun auch. Jetzt wurden

5. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 312

1869 - Langensalza : Beyer
I — 312 — unter dem Namen des Königreichs Polen, an den Kaiser von Rußland, und nur ein kleiner Theil davon ward wieder, unter dem Namen eines Großherzogthums Posen (jetzt: Provinz Posen) mit Preußen vereiniget. Sowohl zur Entschädigung für Prußens ehemalige Besitzungen in Polen, als auch für Anspach und Bay- reuth, deßgleichen für das nur kurze Zeit mit Preußen verbunden gewesene Hannover bekam Friedrich Wilhelm die größte Hälfte des Königreichs Sachsen (die kleinere, aber reichere Hälfte mit den Städten Dresden und Leipzig behielt Friedrich August); außerdem wurde Preußen noch ein zwischen dem Rhein und der Mosel gele- gener Strich Landes zugetheilt. Oesterreich hatte sich für die Ausgaben, welche es gemacht hatte, um die fremden Gäste zu vergnügen, reichlich bezahlt gemacht. Es bekam den größten Theil von Oberitalien (die Lombarei). Einige seit 1806 ans ihren Landen abwesende Fürsten hatten sogleich, als Napoleon Deutschland verlassen hatte, von ihren Ländern wieder Besitz genommen, wie der Kurfürst von Hessen, der Herzog von Braunschweig rc. Diese wurden nicht nur in ihren Besitzungen bestätiget, sondern es wurden auch die Grenzen ihrer Länder neu berichtigt, ergänzt und erweitert. So wurde z. B. Hannover durch einen Theil der nahen Provinzen vergrößert und zu einem Königreiche erhoben. Vier Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt a. M. wurden zu freien Städten erklärt; Holland ward mit den Nie- derlanden vereinigt. Das Verhältniß der deutschen Fürsten selbst zu ihren Völkern ward durch eine Bundesakte festgesetzt, und eine beständige Berathung ihrer Bevollmächtigten unter dem Namen: ,,der Bundestag," welcher zu Frankfurt a. M. stattfinden sollte, verabredet. Dieser Bundestag sollte das gemeinschaftliche Interesse sämmtlicher deutscher Staaten beachten, etwaige Differen- zen ausgleichen und die nöthigen Beschlüsse in wichtigen Angele- genheiten fasten*) ') Der deutsche Bund ist seit d. 14. Juni 1866 aufgetös't.

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 320

1869 - Langensalza : Beyer
320 Lauenburg) und der König der Niederlande (wegen des Großherzog- thums Luxemburg); 6 Großherzoge; von Baden, Kurhessen, Hessen, Weimar, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz; 9 Her- zoge: von Nassau, Braunschweig, Sachsen-Meiningen-Hildburg- hausen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg, Oldenburg, Anhalt- Dessau, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen; 11 Fürsten: der Landgraf von Hessen-Homburg, die Fürsten von Schwarzburg- Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, Hohenzollern-Hechin- gen, Hohenzollern-Sigmaringen, Lichtenstein, Reuß-Greiz, Reuß- Schleiz, Lippe-Detmold, Lippe-Schaumbnrg und Waldeck; 4 freie Städte: Frankfurt, Lübeck, Bremen und Hamburg. Diese Staaten zusammen enthielten damals auf 11,600 O.r. ungefähr 34 Millionen Seelen. Die beständige Bundesversamm- lung, der Bundestag, wurde am 5. Nov. 1816 zu Frankfurt am Main eröffnet. Die Mitglieder derselben führen (führten) theils einzelne, theils Gesammtstimmen. Bon jetzt ab genoß Deutschland einer wohl- thätigen Ruhe. Die meisten deutschen Bundesstaaten erhielten landständische Verfassungen. Hochherzig ging in Erfüllung dieser großen Nationalangelegenheit Max Joseph, König von Baiern voran. Schon am 26. Mai 1818, seinem 62. Geburts- tage, beschenkte er sein Volk mit einer Verfassung. Seinem Beispiele folgten zunächst die Regenten von Würtemberg, Baden, Darmstadt, Weimar und Nassau; in Preußen wurden seit 1823 Provinzialstände angeordnet, deren Aufrichtung schon in einem königlichen Patent vom 22. Mai 1815 verfügt worden war. Auch sind in mehreren Staaten des deutschen (nun selig entschlafenen) Bundes die Lutherischen und Neformirteu in Eine, unter dem Na- men evangelisch-christliche Kirche vereiniget worden. Eine gleichförmige, allgemeine Gesetzgebung über die Presse, welche die Bundesakte verhieß, konnte jedoch noch nicht in's Leben treten. Es wurden vielmehr, der heftigen Bewegung des Parteigeistes und anderer unglücklichen Umstände wegen, durch Bundesbeschluß alle Zeitschriften und auch andere Schriften seit September 1819 einer strengen Censur unterworfen. Dessen un- geachtet aber bietet der Gang der deutschen Literatur eine reiche und erfreuliche Geistesentwickelung dar. Auch die Gcwerbthätig-

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 399

1869 - Langensalza : Beyer
399 verliehen, deren Vertheilung Se. Majestät sich Vorbehalten hatte. Außer dem Grafen v. Bismarck empfingen Dotationen: der Gene- ral der Infanterie (Kriegsminister) von Roon, der Freiherr v. Moltke, Herwarth v. Bittenfeld, v. Steinmetz und Vo- gel v. Falken st ein. — In Folge der Siege Preußens schied Oesterreich aus dem deutschen Bunde aus, genehmigte die Auflösung des bisher bestan- denen Bundes, und Preußen gründete den nord deutschen Bund, zu dem alle deutsche Länder nördlich vom Main gehören, und über den Preußen den Oberbefehl und die Vertretung bei den auswärtigen Mächten inne hat. Die Verfassung und Einrich- tung des norddeutschen Bundes *), ist unter Mitwirkung eines norddeutschen Reichstages, der aus direkten Wahlen mit allgemeinen Stimmrechte hervorging, festgestellt worden. Das Bundesgebiet besteht zur Zeit aus den Staaten Preu- ße n **), Sachsen, Mecklenburg Schwerin, Sachsen-Wei- mar, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Brauuschweig, Sachsen- Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg-Gotha, Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, Schanmburg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen, Hamburg und aus den nördlich vom Main be- legeuen Theilen des Großherzogthums Hessen. Deutschlands Zukunft liegt jetzt im norddeutschen Bunde, der sich mehr und mehr befestiget, so daß der von langer Zeit her gehegte Lieblingsplan des baierischen Ministers v. der Pfordt en und anderer süddeutschen Politiker, nämlich eine deut- sche Trias***) in's Leben zu rufen, wohl niemals verwirklicht werden dürfte. Nur Deutschland's Einheit macht stark; deßhalb blickt Frankreich, das nun nicht mehr die erste Violine in En- *) Siehe den Entwurf derselben im Staatsanz. vom 4ten März 1867 (Nr. 55.) **) Dazu gehören jetzt auch: das Herzogthum Lauenburg, die Herzog- thümer Schleswig-Holstein, das ehemalige Königreich (jetzt Provinz) Hannover, das Kurfürstenthum (jetzt Provinz) Hessen, das Herzog- thum (jetzt Provinz) Naffau. ***) Nach dem Plane des Herrn v. d. Pfordten sollte der deutsche Bund aus drei großen Gruppen bestehen: Oesterreich, Preußen und den Mittelstaaten.

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 429

1869 - Langensalza : Beyer
429 Jahreszahl. 1864 d. 30. Oct. Friedensschluß zwischen Preußen, Oesterreich und Däne- mark in Wien. snach demselben tritt Dänemark die drei Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg zunächst an die deutschen Mächte ab.) — d. 1. Dee. Rückkehr eines Theiles der siegreichen Truppen in die Haupt- und Residenzstadt Berlin, wo sie feierlich empfangen werden. — d. 16. Dee. Der mit der Krone Dänemark verhandelte Friede wird von den Verbündeten ratisicirt. d. 17. Dee. Neuer (zweiter) Einzug der heimkehrenden Truppen in die Hauptstadt. — d. 18. Dee. Feier des Friedens festes durch einen Dankgottesdienst in allen Kirchen des preußischen Landes. 1865 d. 8. Juni. Fünfzigjährige Jubelfeier der Vereinigung Neuvor- pommerns mit Preußen (in Stralsund). — d. 13. Juni. Preußen fordert in einer an Oesterreich gerichteten Depesche die Entfernung des Erbprinzen von Augustenburg aus Holstein. — d. 17. Juni. Schluß des preußischen Landtages. — Oesterreich antwortet auf die preußische Depesche (vom 13) ablehnend. — d. 1. Juli. Der Handelsvertrag zwischen Frankreich und dem Zoll- verein tritt in Kraft. — d. 14. Aug. Vertrag zu Ga st ein, nach welchem am 20. Aug. von dem Könige von Preußen und dem Kaiser von Oesterreich un- ter Andern folgendes Abkommen genehmiget wurde: Die Ausübung der Rechte auf die Herzogthümer wird fortan geo- graphisch so getheilt, daß dieselbe in Bezug auf das Herzogthum Holstein von dem Kaiser von Oesterreich bewirkt wird re. — d. 15. Sept. Lauenburg kommt durch Kauf für 2|- Milt. Thaler unter das Scepter des Königs von Preußen. — d. 25. Sept. König Wilhelm I. begibt sich, um die Erbhuldigung entgegenzunehmen, nach dem Herzogthume Lauenburg: — d. 26. Sept. Die feierliche Erbhuldigung findet in der St. Petrilirche zu Ratzeburg statt. 1666 d. 15. Jan. Eröffnung des preußischen Landtages. — Tod des preuß. Staatsministers v. Auerswald. — d. 9. April. Preußen beantragt Beschlußnahme über die Berufung der deutschen Bundesvertretung, um dem Volke das Elend eines in- nern Krieges zu ersparen. — d. 7. Mai. Mordversuch auf den Grafen v. Bisinarck durch Blind. — d. tz. Mai. König Wilhelm I. lös't das Haus der Abgeordneten auf. — d. 14, Mai. Tod des Geheimen Kabinets-Rathes Jllaire. — d. 18. Mai. Königliche Verordnung, betreffend die Gründung öffent- licher Darlehns kaffen. — d. Ii. Juni. Oesterreich bringt, der Bundesacte zuwider, die Mo- bilisirung des gesummten außerpreußischen Bundesheeres in Antrag.

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 435

1869 - Langensalza : Beyer
435 Jahreszahl. 1866 d. 26. Juli. Die Friedens-Präliminarien zwischen Preußen und Oesterreich werden im Schlöffe zu Nikolsburg unterzeichnet. — Die Waffenstillstands-Bedingungen werden fortgesetzt. — d. 3. Aug. Waffenstillstands-Vertrag zwischen Baden und Preußen. — d. 13. Aug. Friedensvertrag zwischen Baiern und Württemberg. — d. 17. Aug. Friedensvertrag zwischen Baden und Preußen, zu B e r l in abgeschloffen. — d. 22. Aug. Friedensvertrag zwischen Preußen und Baiern. — d. 23. Aug. Friedensabschluß zwischen Preußen und Oesterreich. — d. 20. Sept. Gesetz, durch welches die Vereinigung der neuerworbe- nen Landestheile mit der preußischen Monarchie ausgesprochen wird. Zugleich ist in diesem Gesetze bestimnit, daß am 1. Oct. 1867 die preuß. Verfassung in diesen Landestheilen in Kraft treten soll. — d. 3. Oet. Se. Mas. der König Wilhelm I. erläßt ein Patent, durch welches das Königreich Hannover mit der Preußischen Mo- narchie vereinigt wird. — d. 13. Oct. Königl. Ordre, betreffend die Einführung der allgemei- nen Wehrpflicht in den durch das Gesetz vom 20. Septbr. 1866 der preußischen Monarchie einverleibten Landestheilen. — d. 21. Oct. Der Friedensvertrag zwischen Preußen und Sachsen gelangt in Berlin zum Abschluß. Nach diesem Vertrage tritt Sachsen für sich und seine Nachfolger dem Bündnisse der norddeutschen Re- gierungen bei. Die Festung Königstein wird unverzüglich den: Könige von Preußen eingeräumt. — d. 11. Nov. Feier des Friedensfestes in Preußen. sjn der königlichen Ordre, welche der Staatsanzeiger bringt, heißt es wörtlich also: „Durch den Friede ns schluß mit dem Königreiche Sachsen hat der in diesem Sommer in Deutschland entbrannte Krieg setzt sein Ende erreicht und ist der Frieden aller Orten wieder hergestellt. Wie Ich Mich bei dem Beginne des Krieges mit Meinem Volke gemein- sam vor dem Herrn gebeugt und Ihn um Gnade und Beistand an- gerufen habe, so gebührt uns gleichermaßen für die Wohlthat des wiedergeschenkten Friedens zu danken. Zugleich wollen wir uns auf's Neue bittend zu Gott wenden und Ihn anrufen, daß Er die Wunden, welche der Krieg geschlagen hat, heilen, uns helfen wolle, den von Ihm geschenkten Segen recht zu gebrauchen, und Gnade geben, daß aus der Saat der Thronen eine Ernte erwachse, welche Ihm zum Wohlgefallen, uns und allen deutschen Landen zum Heile gereiche. Ilm solchen Dank und Bitte gemeinsam vor den Thron des Höchsten zu bringen, soll am 11. Nov., vem 24. Sonntage nach Triniratis, in allen Kirchen Meines Landes die Wiederherstellung des Friedens durch einen festlichen Gottesdienst gefeiert werden und beauftrage ich Sie,

10. Leitfaden der brandenburgisch-preussischen und deutschen Geschichte - S. 66

1874 - Berlin : Schultze
66 darauf berief er die preußische Nationalversammlung, um eine neue Verfassung zu berathen. Da aber die Unordnungen fortdauerten und die Berathungen mit der National-Versammlung erfolglos blieben, trat endlich die Regierung mit Ernst und Festigkeit auf und machte dem gesetzlosen Treiben ein Ende. Bald kehrte nun die Ruhe in Preußen zurück, so daß der König am 5. Dez. seinem Lande eine constitutionelle Verfassung geben konnte. Diese wurde 1849 von den einberufenen Kammern anerkannt und am 6. Febr. 1850 von Friedrich Wilhelm Iv. feierlich beschworen. Seitdem ist Preußen ein konstitutioneller Staat, das heißt, es kann kein Gesetz ohne die Zustimmung des Königs und der beiden Kammern in Kraft treten. Neben dem Verlangen nach größerer Freiheit war das deutsche Volk von einem mächtigen Drange nach einem geeinigten, kräftigen deutschen Vaterlande beseelt und forderte deßhalb Auflösung des Bundestages und Berufung einer Nationalversammlung. Die Fürsten gaben nach, und am 18. Mai 1848 trat zu Frankfurt a. M. eine Nationalversammlung aus den Abgeordneten aller deutschen Staaten zusammen. Sie wollten eine Versagung entwerfen, durch welche des deutschen Vaterlandes Glück und Größe neu begründet werden sollte. Der von der Versammlung zum Reichsverweser ernannte Erzherzog Johann von Oesterreich sollte die gefaßten Beschlüsse ausführen. Allem es fehlte ihm die Macht dazu. Die Nationalversammlung erkannte sehr bald, daß nur ein mächtiges Oberhaupt dem Vaterlande frommen könnte. Deßhalb bot sie (freilich mit Ausschluß der österreichischen Abgeordneten) Friedrich Wilhelm dem Iv. am 3. April 1849 die deutsche Kaiserkrone an. Dieser aber lehnte sie ab. Er wollte sie nur daun annehmen, wenn sie ihm von den deutschen Fürsten angeboten würde. Inzwischen^ hatten sich auch die Herzoathümer Schleswig-Holstein, welche, seit 1721 mit Dänemark vereinigt, nur mit Mühe ihr deutsches Wesen bewahrt hatten, gegen Dänemark erhoben. König Friedrich Vii. von Dänemark hatte nänilich, durch einen Aufstand in Kopenhagen gezwungen, die Einverleibung Schleswigs in das dänische Reich ausgesprochen. Deutschland versprach Hülfe. Am 4. April rückten preußische Truppen unter General Wrangel in Holstein ein und vereinigten sich mit den Schleswig-Holsteinern und andern deutschen Bundestruppen. Am 23. April schlugen sie die Dänen bei S chleswig und warfen sie nach dem Norden Jütlands zurück. Aber die drohende Haltung der übrigen Großmächte und der Mangel einer Kriegsflotte veranlaßten Preußen, am 26. August den Waffenstillstand von Malmö zu schließen. Die Friedensunterhandlungen indeß zerschlugen sich und der Krieg begann 1849 von Neuem. Die Dänen verloren zwar im Hafen von Eckernförde zwei ihrer besten Kriegsschiffe, auch wurden dre Düppeler Schanzen von den Deutschen erstürmt, der Krieg indeß später von Seiten Preußens so lau geführt, daß sich die Herzogtümer den Dänen schließlich unterwerfen mußten. — Ebenso wurde der im Großherzog-
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