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1. Vorderasien und Griechenland - S. 223

1874 - Leipzig : Teubner
- 223 — Miethstruppen zu Fuß zur Schlacht aufgestellt. Alexander war entschlossen, sogleich anzugreifen; aber sein alter erfahrener Feldherr Parmenion rieth, vorerst sich am Fluß zu lagern, damit man am andern Morgen, wenn die Perser sich zurückgezogen, ohne Gefahr übersetzen könne. Aber Alexander sagte: „Ich würde mich schämen, wenn ich den Hellespont leicht überschritten hätte und dies kleine Wasser uns abhalten sollte, sogleich überzusetzen." Und sofort schickte er seine Truppen in den Fluß und sprengte selbst hinein, warf die Perser vom Ufer zurück und begann in der Ebene eine wilde heiße Reiterschlacht, in der die Perser mit ungeheurer Tapferkeit fochten, aber zuletzt besiegt wurden. Alexander, kenntlich anseinem weißen Helmbusch, kam selbst während deskampses inlebensgefahr.mithridates,einschwiegerfohndesdareios, sprengte ans ihn heran; Alexander rannte ihm seinen Speer ins Gesicht, daß er todt vom Rosse fiel. Das sah des Gefallenen Bruder, und er zerschmetterte mit seinem Säbel des Königs Helm; doch in demselben Augenblick bohrte ihm ' Alexander den Speer in die Brust. Eben wollte ein andrer Perser dem König, ohne daß er es merkte, einen Streich über das bloße Haupt versetzen, da sprengt der „schwarze" Kleitos (Clitus) herbei und haut dem Perser den Arm mit dem Schwert vom Leibe. Nachdem die persischen Reiter zersprengt waren, wurden die griechischen Miethstruppen, welche auf einer Anhöhe standen, umzingelt und bis auf 2000 M. niedergehauen, zur Strafe, daß sie als Hellenen gegen die Hellenen für die Perser gefochten hatten. Alexander hatte im Ganzen 115 M. verloren, von den persischen Reitern waren 1000 gefallen. Die Frucht des Sieges am Granikos war der Besitz von ganz Kleinasien. Alexander überwinterte in Phrygien. Auf der Burg der phrygischen Stadt Gordion stand ein heiliger Wagen des alten Königs Midas, dessen Joch durch einen aus Bast geschürzten Knoten so künstlich an die Deichsel befestigt war, daß man weder Anfang noch Ende des Bandes sah. Werdenknotenlösete, dem war nach dem Glauben derasiaten die Herrschaft über Asien beschieden. Alexander löste ihn,

2. Vorderasien und Griechenland - S. 100

1874 - Leipzig : Teubner
— 100 — und Fuß über die Schwelle, daß dir die Haut von den Gliedern geht." Schon ging es gegen Abend, da kam aus der Stadt der Bettler Jros, eilte lange kraftlose Gestalt, aber ein unersättlicher Fresser, der von den Freiern die Erlaubniß hatte, täglich bei ihnen zu essen. Als der den fremden Bettler sah, ward er eifersüchtig und wollte ihn aus dem Hause weisen. Es entspann sich zwischen beiden ein drohender Wortwechsel. Die Freier hatten ihr Ergötzen daran, und als nun Autinoos den Vorschlag machte, sie wollten die beiden Bettler mit einander kämpfen lassen, und wer obsiege, der solle in Zukunft allein bei ihnen essen, da nahmen sie alle jubelnd den Vorschlag an. So traten denn die beiden einander zum Kampfe entgegen. Als Odysseus seine Lumpen gürtete, bewunderten die Freier seine nervigen Schenkel und Arme, die breiten Schultern und die starke Brust; dem Jros aber ward es übel zu Muthe, daß er an allen Gliedern zitterte. Beide Kämpfer erhoben jetzt die Arme zum Schlag; Jros traf mit schwacher Kraft den Odysseus auf die Schulter, Odysseus aber versetzte ihm einen Schlag an denhals unterm Ohr, daß ihm die Knochen entzwei gingen und ein dunkler Blutstrom aus dem Munde schoß. Mit einem Schrei fiel er nieder und wand sich zappelnd und mit den Zähnen knirschend am Boden. Unter unbändigem Gelächter der Freier zog ihn Odysseus am Fuße aus dem Saal. So hatte sich Odysseus die Stelle eines Bettlers in seinem Hause erkämpft, und als nun der Abend kam und die Mägde auf drei Herden im Saale das Feuer anzündeten, übernahm er das Geschäft, die Flammen zu unterhalten. Spät am Abend, nachdem die Freier auseinander gegangen, trugen noch Odysseus und Telemachos alle Waffen aus dem Saale, damit in der Entscheidungsstunde die Freier-sie nicht benutzen könnten. Dann hatte Odysseus in dem großen Saale noch eine Zusammenkunft mit Penelope, die jeden Fremden nach ihrem Gatten ausforschte. Er erzählte ihr, daß er noch jüngst den Odysseus in Epiros gesehen, und schwor ihr einen Eid, daß er noch in diesem Jahre im lausenden

3. Vorderasien und Griechenland - S. 103

1874 - Leipzig : Teubner
— 103 - wieder in Händen hatte; er drehte ihn nach allen Seiten um und untersuchte ihn sachverständig, während die Freier ihm verwundert zusahen. Dann spannte er ihn ohne Mühe, wie der Sänger die Saiten seiner Laute, und prüfte mit der Rechten die Spannung der Sehne. Sie erklang hell, wie die Stimme einer Schwalbe, und Schrecken durchzuckte die Freier, ihre Gesichter wurden blaß. Ein lauter Donner vom Himmel erklang. Das war für Odysseus ein freudiges Zeichen; schnell faßt er den Pfeil, zieht die Sehne, und der Meisterschuß ist gethan, der Pfeil ist durch die zwöls Aexte geflogen. „Tele-machos", ruft der Schütze, „dein Gast hat dir in deinem Hause keine Schande gebracht. Noch ist meine Kraft ungeschwächt, so fehr auch die Freier mich verhöhuteu. Jetzt aber wollen wir den Freiern den Abendschmaus geben noch bei Hellem Tage." Aus einen Wink des Vaters warf jetzt Tele-machos fein Schwert um, ergriff die Lauze und stellte sich gewappnet ihm zur Seite. Odysseus aber wars seine Lumpen ab, sprang mit Bogen und Köcher auf die hohe Schwelle des Saales, fchüttete die Pfeile vor feinen Füßen aus und rief mit furchtbarer Stimme den Freiern zu: „Der erste Wettkampf ist vollbracht; jetzt will ich ein andres Ziel mir ersehn; Apollon, der Schütze, wird mir den Sieg verleihn!" Und er schnellte dem Antinoos, der eben den Becher zum Munde hob, den Pfeil durch die Gurgel, daß er zappelnd zu Boden stürzte. Die Freier sprangen erschreckt auf und suchten an den Wänden nach Waffen; sie waren verschwunden. Tobend drohten sie dem Fremdling den Tod; er aber schaute sie finster an und rief: „Ihr Hunde, ihr meintet, ich käme nimmer zurück; drum verfchwelgtet ihr mein Gut, verführtet mein Gesinde, warbt bei meinem Leben um mein Weib, ohne Scheu vor Göttern und Menschen; jetzt ist euch allen die Stunde des Todes gekommen!" Bei diesen Worten erbebten die Freier, und sie baten um Schonung; als sie aber sahen, daß keine Gnade zu erwarten, zogen sie ihre Schwerter und drangen, indem sie die kleinen Tische als Schilde vorhielten, auf Odyffeus ein, welchem Telemachos, Enmaios und Philoitios, mit Schild und Lauze bewaffnet, beistanden. Athene, die in Gestalt des

4. Vorderasien und Griechenland - S. 147

1874 - Leipzig : Teubner
— 147 — und nach diesen kam das ganze Heer von allerlei Volk bunt durcheinander, so daß die eine Hälfte eine Strecke vor dem königlichen Zuge vorausging, die andre in gleicher Entfernung ihm folgte. In dem königlichen Zuge marschirteu voran 1000 auserlesene persische Reiter, hinter diesen 1000 auserlesene Lanzenträger mit gegen die Erde gekehrten Lanzenspitzen und mit goldenen Granaten an den Schaftenden. Hierauf folgten die 10 heiligen Rosse von blendender Weiße und der heilige Wagen des Sonnengottes Mithra, von acht weißen Rossen gezogen, und hinter den Rossen ging der Fuhrmann zu Fuß; denn kein Sterblicher durste den Wagen besteigen. Hinter diesem kam Xerxes selbst auf einem Prachtwagen, und daneben ging der Fuhrmann. Diesen Wagen vertauschte der König öfter mit einem überdeckten Reisewagen. Hinter dem König folgten 1000 Lanzenträger, die besten und edelsten Perser, mit aufgerichteten Lanzenspitzen und mit goldenen Aepseln am Schaftende. Dann kamen wieder 1000 auserlesene persische Reiter und danach 10,000 auserlesene persische Fußgänger, die s. g. Unsterblichen. Von diesen hatten 1000 Mann am Schäftende eine goldene Granate und schlossen die übrigen 9000 von allen Seiten ein; die in der Mitte aber hatten silberne Granaten. Hinter diesen schlossen 10,000 persische Reiter den königlichen Zug. Als Xerxes auf feinem Marsche in die Gegend von Troja kam, wo das Wasser des Skamandros von den ungeheuren Schaaren völlig ausgetrunken ward, besuchte er die alte Burg des Priamos und opferte dort 1000 Rinder. Bei Abydos betrachtete er von einem marmornen Altane aus, den ihm die Abydener erbaut, fein ganzes Landheer und alle feine Schiffe, die ihm zu Lieb ein Scheingefecht ausführten. Als er dieses zahllofe Volk, das all ihm Unterthan war, sich lustig herumtummeln sah, wurde sein Herz von stolzer Freude erfüllt, und er pries sich selig; und nach diesem fing er an zu weinen. Da fragte ihn fein Oheim Artabanos: „O Herr, wie thust du doch so ganz entgegengesetzte Dinge gleich nach einander?" Xerxes antwortete: „Fürwahr, es jammerte mich, 10*

5. Vorderasien und Griechenland - S. 149

1874 - Leipzig : Teubner
- 149 — Erst in Doriskos wurde auch die Heeresmacht nach Völkern geordnet, und die Völker wieder wurden getheilt in Divisionen von 10,000 Mann, die Division in Bataillone von 1000 Mann. Das Heer bestand aus 47 Völkern, deren Tracht und Bewaffnung sehr verschiedenartig und zum größten Theil höchst unvollkommen war. Den Kern des Heeres bildeten die Truppen aus dem iranischen Hochlande, vornehmlich die Meder und die Perser selbst. Als das herrschende Volk zeigten die Perser vor allen eine große Pracht; sie strahlten über und über von Gold. Auf dem Kopse trugen sie sogenannte Tiaren, ungesteiste Hüte, auf dem Leib einen bunten Aermelrock, anzusehen wie eine Schuppenhaut von Stahl, ähnlich einer Fischhaut, an den Beinen Hosen; statt des Schildes hatten sie ein Geflecht, worunter der Köcher hing; ferner hatten sie kurze Speere, große Bogen und Pfeile von Rohr; dazu hing am rechten Schenkel ein Dolch vom Gürtel herab. Nur wenige der Völker waren den Griechen ähnlich gewaffnet. Die Inder aus dem äußersten Osten des Reiches trugen baumwollene Gewänder oder, wie Herodot sich ausdrückt, „Kleider, die von Bäumen gemacht sind", hatten Bogen von Rohr und Pseile von Rohr, und oben daran saß Eisen. Die s. g. östlichen Aethiopen aus Gedrosien waren meist wie die Inder gerüstet; aber auf dem Kopfe trugen sie die Stirnhäute von Pferden, die mitfammt den Ohren und der Mähne abgezogen waren, und die Mähne diente statt eines Busches, und die Ohren von den Pserden waren grad aufgesteift; als Schutzwaffe statt des Schildes führten sie eine Kranichhaut. Die Saken, ein skythischer Nomadenstamm, hatten auf dem Kopf einen fpitzen, grad in die Höhe stehenden Turban und hatten Hosen an; sie trugen Bogen, Dolch und Streitaxt. Die westlichen Aethiopen vom oberen Nil, „die kraushaarigsten Menschen aus der Welt", hatten Pardel-uud Löwenfelle um und führten vier Ellen lange Bogen, welche aus dem Blüthenstengel des Palmbaums gemacht waren, dazu kleine Pfeile von Rohr, auf welchen statt der Eisenspitze ein scharfer spitzer Stein saß; außerdem trugen sie Speere mit einem zugespitzten Antilopenhorn und be-

6. Vorderasien und Griechenland - S. 154

1874 - Leipzig : Teubner
— 154 - Am Abend hatte er 6000 seiner besten Truppen verloren und war nicht weiter als am Morgen. Am nächsten Tag ging es nicht besser als am vorigen, und Terxes war in großer Verlegenheit. Da kam des Abends ein Mann aus der Umgegend, der Malier Ephialtes, zu ihm und erbot sich, gegen eine Belohnung ihm einen Weg über das Gebirge zu zeigen, auf welchem man dem Feinde in den Rücken kommen könnte. (Später setzten die Griechen einen Preis auf den Kopf des Verräthers; ein Mann erschlug ihn, aber aus Privatrache, erhielt jedoch von den Spartanern den Preis). Xerxes nahm das Erbieten des Ephialtes mit Freuden an und schickte die Unsterblichen unter Hydarues sogleich mit Einbruch der Nacht über das Gebirge. Die Phokier, die den Pfad vertheidigen sollten, zogen sich zur Seite. Gegen Morgen meldeten die Wachen dem Leonidas, daß sie umgangen seien. Leonidas war entschlossen, mit seinen Spartanern zu bleiben und zu sterben, die Bundesgenossen schickte er nach Hanse. Nur die Thebauer wurden gegen ihren Willen zurückgehalten, und die Thespier blieben freiwillig. Um 10 Uhr Morgens griff Xerxes an. Leonidas ging ihm ins freie Feld entgegen, und es gab einen wüthenden Kampf, wobei die Barbaren mit Peitschen vorwärts getrieben wurden. Die Griechen schonten ihr Leben nicht und richteten ein entsetzliches Blutbad an; wenn ihre Speere zerbrochen waren, hieben sie würgend mit ihren Schwertern ein. Zwei Brüder des Xerxes fielen, es siel Leonidas, und um seine Leiche wogte jetzt der furchtbarste Kampf. Die Griechen behaupteten die Leiche und brachten sie fort. Auf die Nachricht, daß Hydarnes von Süden in den Paß einrücke, zog sich die zusammengeschmolzene Schaar mit der Leiche des Königs auf einen Hügel in der Nähe des südlichen Thores zurück. Lauzen und Schwerter waren zerbrochen; da kämpften sie mit den umgekehrten Lanzenstümpfen und den Knäufen der Schwerter, und wenn diese nichts mehr taugten, wehrten sie sich noch mit der Faust und mit den Zähnen. Die letzten wurden auf dem Hügel aus der Ferne getödtet. Die Thebaner hatten anfangs mitgekämpft; dann aber

7. Vorderasien und Griechenland - S. 231

1874 - Leipzig : Teubner
- 231 - fuhr ein Theil des Heeres auf dem Hydaspes und Indus hinab dem Meere zu, während das übrige Heer zugleich mit der Flotte auf beiden Seiten der Flüsfe hinzog. Alle Völker dieser Landschaften unterwarfen sich, mit Ausnahme der Maller. Ihre feste Stadt mußte erstürmt werden. Alexander stieg, seinen Leuteu voran, auf einer Sturmleiter uuter einem Hagel von Geschossen glücklich auf die Mauer, dicht hinter ihm drei seiner Führer. Die anderen dringen auf den Leitern nach; da brechen die Leitern unter der Ueberzahl zusammen, und der König steht abgeschnitten aus der Mauer, von feindlichen Geschossen umschwirrt. Die Seinen rufen ihm zu, er solle zurückspringen; aber der Kampsesmnth treibt ihn, in die Stadt hinabzuspringen. Von Feinden umringt, lehnt er sich mit dem Rücken wider die Mauer; den feindlichen Führer durchbohrt er mit einem Schwertstoß, einen Zweiten zerschmettert er durch einen Steinwurf, ein Dritter, ein Vierter wird niedergehauen. Da ziehen sich die Inder zurück und schießen mit Pfeilen nach ihm. Ein Pfeil trifft ihn in die Brust, und er sinkt bewußtlos zusammen. In diesem Augenblick treten jene drei Führer schützend neben und vor ihn, und es dauert nicht lange, so sind auch seine übrigen Truppen glücklich über die Maner gestiegen, während andre ein Thor zersprengt haben. In ihrer Wuth hauen sie alles nieder, selbst Frauen und Kinder, denn sie glauben, ihr König sei todt. Er wird bewußtlos aus seinem Schilde hinausgetragen. Sieben Tage lang schwebte er zwischen Leben und Tod, und die Truppen fragten sich voll Verzweiflung, wer sie aus dieser weiten Ferne wieder in die Heimat führen sollte; da zeigte er sich mit noch offener Wunde feinem Heere, und unendlicher Jubel empfing ihn. Von der Mündung des Indus aus schickte Alexander einen Theil seines Heeres auf der Flotte unter Nearchos nach dem persischen Meerbusen und dem Ausfluß des Euphrat und Tigris zurück; eine andere Abtheilung führte Kra-teros zu Land auf einem nördlichen Wege, während er selbst mit dem dritten Theil in der Nähe des Meeres durch Getrosten und Karamanien zog. In den wasserlosen Wüsten

8. Vorderasien und Griechenland - S. 73

1874 - Leipzig : Teubner
— 73 — Vater brachte denknabenhierauf zu demkentaurencheiron, der ihn mit den Eingeweiden von Löwen und dem Mark von Bären undebern nährte und in aller Weisheit unterrichtete. Ferner wird erzählt, Thetis habe ihren jungen Sohn, weil sie wußte, daß er vor Troja fallen werde, dem Kriege zu entziehen gesucht und ihn ans die Insel Skyros gebracht, wo er unter den Töchtern des Lykomedes in Frauenkleidern verborgengehaltenwurde. Aber da man durch eine Weissagung wußte, daßtroja ohueachilleus nichterobert werden konnte, so übernahm es Odysseus, ihn aufzusuchen. Er kam, als Kaufmann verkleidet, nach Skyros und breitete vor den Mädchen allerlei schöne Schmucksachen aus, legte aber auch schöne blinkende Waffen dazu. Während die Jungfrauen die Waaren betrachteten, ließ Odysseus draußen plötzlich die Kriegstrompete blasen und Schlachtruf und Waffengetöse erschallen; die Jungfrauen entflohen, aber Achilleus ergriff Schild und Schwert und stürzte mit jugendlichem Kampfesmuth dem vermeintlichen Feinde entgegen. So wurde er entdeckt und versprach gern, an dem Kriegszuge Theil zu nehmen. Vor Troja war Achilleus bei weitem der Erste au Stärke und Muth, aber auch der edelste und erhabenste Charakter. Es war ihm vom Geschick die Wahl gestellt zwischen einem kurzen ruhmvollen Leben und einem rühmlosen Alter; ohne Bedenken wählte er das Erste. Zwar ist sein kräftiges Herz unbändig und unbeugsam im Zorn, aber ebenso empfänglich ist es auch für die zarteren Empfindungen der Liebe und Freundschaft. Sein etwas älterer Freund Patroklos, tapfer und edel wie er, begleitete ihn in den Krieg, sowie sein alter Lehrer Phoinix. Auf der trojanischen Seite war der Anführer Hektor, der älteste Sohn despriamos; denn Priamos selbst war zu alt sür den Krieg. Hektor war ein edler, hochherziger Fürst und ein starker, tapferer Krieger, unermüdlich in der Erfüllung seiner Pflicht, der Vertheidigung des Vaterlandes. Sein Bruder Paris dagegen, der den unseligen Krieg veranlaßt, ist leichtsinnigen und unsteten Charakters, bald tapfer und herausfordernd, bald feig und weichlich. Der ans-

9. Vorderasien und Griechenland - S. 213

1874 - Leipzig : Teubner
— 213 - drangen schon in die Stadt, wurden aber von den verzweifelten Spartanern zurückgetrieben. Da eine Eroberung Spartas nicht möglich schien, so zog Epaminondas nach Messenien hinüber, und die Messenier wurden frei. Am Fuße des Berges Jthome erbauten sie die Stadt Messene als Bollwerk gegen ihre früheren Bedrücker. Auch die Arkader hatten zum Schutz gegen Sparta eine große Stadt und Festung gegründet, Megalopolis. Diese beiden Festungen nebst Tegea in Arkadien und Argos hielten hinfort die Spartaner in Lakonien eingeschlossen. Noch dreimal zog Epaminondas in der Folge in den Peloponnes, um Spartas Feinde zu unterstützen, das letzte Mal im I. 362. Bei Mantineia in Arkadien kam es zu einer großen Schlacht, in welcher Epaminondas durch einen Speerwurf in die Brust todtlich verwundet wurde. Die Lanzenspitze in der Brust, wurde er aus dem Treffen auf eine Anhöhe getragen, von wo er unverwandten Blickes, die Hand fest auf der Wunde, nach den Kämpfenden hinabschaute. Er fragte, ob sein Schild gerettet sei; als man den Schild ihm brachte und ihm meldete, daß die Seinen gesiegt, sagte er: „Nun ist es Zeit zu sterben", und ließ das Eisen aus der Brust ziehen, worauf er sogleich verschied. Pelopidas war schon im 1.364 gefallen in einer Schlacht bei Kynoskephalä in Thessalien gegen den grausamen Tyrannen Ale'xander von Pherä. Theben war nur groß und mächtig gewesen durch das Wirken seiner beiden großen Helden Pelopidas und Epaminondas; nach deren Tod sank es wieder zu einer Macht zweiten Grades herab. Ganz Hellas war nach der Schlacht bei Mantineia so erschöpft, daß in dem folgenden Jahre 361 ein allgemeiner Friede geschlossen ward. Kein Staat erhob sich wieder zu einer Macht ersten Ranges, und so reifte Griechenland allmählich der Fremdherrschaft entgegen.

10. Vorderasien und Griechenland - S. 227

1874 - Leipzig : Teubner
- 227 - Reiches ohne Kampf ergaben, Babylon, Susa, Persepo-li s. Ueberall fand er unermeßliche Schätze. In Persepolis verbrannte er die Königsburg der Perserkönige, um der Welt zu zeigen, daß die Herrschaft der Perser zu Ende sei. Als Alexander im Frühjahr 330 erfuhr, daß Dareios von feinem Verwandten Beffos, dem Satrapen von Bak-trien, und mehreren andern persischen Großen gefangen genommen worden sei und weiter gen Osten geführt werde, eilte er den Empörern mit feinen Reitern nach, durch wüste unbekannte Gegenden unter unsäglichen Beschwerden. Während sie eines Tages durch eiue wasserlose Wüste ritten, brachte ihm in der Mittagshitze einer seiner Reiter in seinem Helme einen Trunk Wasser. Er nahm ihn an; als er abersah, wie seine erschöpften Reiter begierig nach dem Truuke hinfahen, gab er den Helm zurück und sprach: „Wollte ich allein trinken, so verlören diese den Muth." Da spornten die Reiter ihre Rosse und riefen: „Führe uns nur weiter! Wir find nicht müde, wir achten den Durst nicht; wir halten uns nicht für sterblich, solange wir einen solchen König haben!" Die Verschwörer führten Dareios gebunden auf einem Wagen mit sich, als sich ihnen Alexander mit einer Reiterschaar näherte. Sie forderten ihn auf, ein Pferd zu besteigen und mit ihnen zu fliehen. Da er sich weigerte, schleuderten sie ihre Lauzen auf ihn und stoben nach allen Seiten auseinander. Auch der Wagen mit dem zum Tode verwundeten König eilte ohne Wagenlenker davon. Ein Reiter Alexanders fand ihn in einem einsamen Thüle. Der sterbende König bat ihn um einen Trunk Wasser. Nachdem er getruuken, sprach er: „Freund, das ist das volle Maß meines Unglücks, daß ich dir deine Wohlthat nicht vergelten kann. Aber Alexander wird dir's lohnen, sowie die Götter ihm die Güte vergelten werden, die er gegen meine Familie bewiesen hat. Ich reiche ihm noch durch dich meine rechte Hand." Kaum war er verschieden, so erschien Alexander. In tiefer Rührung deckte er feinen Purpurmantel über die Leiche des unglücklichen Königs. Er sandte sie zur Bestattung in die Königsgräber von Persepolis. 15*
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