Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abth. 1 - S. 183

1818 - Elberfeld : Büschler
i83 Dreißigjähriger Krieg. zu erkämpfen strebte. Mit französischem Gelbe warb er bald ein ansehnliches Heer und ward den Kaiserlichen und Baiern ein furchtbarer Feind; di.e Rheingegenden aber wurden von nun an eben so von dem Fußtritte des Krieges niedergestampft, als vorher die der Oder, Elbe und Weser'. —- Auch die Scdn.eden hatten an dem neuen Feld» Herrn, dem Feldmarschall Banner, einen tapfern und schnellen Führer. Durch Schaaren aus Schwe- den verstärkt drang er rasch aus Pommern, wohin sich die Ueberbletbsel des Heeres nach der Nord- linger Schlacht geflüchtet hatten, gegen die Sach- sen, jetzt des Kaisers Bundesgenossen, vor, schlug sie zurück, und überzog das sächsische Land. Aber dieser Krieg bietet von nun an ein im- mer niederschlagenderes Bild dar, welchem die Er- habenheit großer Geister und eines würdigen Zweckes fehlt. Der Held, welcher Alle durch die Hoheit seiner Seele überstrahlte, der von der Be- geisterung für seinen Glauben und für den Ruhm und die Größe seines Volkes getragen wurde, ist abgeschieden; der dunkle, gehelmnisivolle, allge- waltige Mann, welcher einzig wagen konnte, dem Könige entqegenzutreten, ist gleichfalls von seinem Verhängniße hinabgezogen; die nun als die Führer der Heere auftreten, zum Thejl tapfere, unge- wöhnliche Männer, silid gleichwohl Geister des zweiten Ranges und nicht getragen von den höchsten Ideen. Der Eigennutz treibt fortan in diesem Kriege; ihm sind die wirkenden Kräfte dienstbar gewordsn, und werden dadurch, »nenn auch an sich edel, in den Kreis des Gemeinen hinabgewendet. Auch Kaiser Ferdinand 1!, welcher in die Reihe der besseren Geister der Zeit gehörte, schied aus dem großen Kampfe, ohne fein Ende gesehen zu haben; er starb, nachdem er noch die Befriedig g"ng gehabt, seinen Sohn Ferdinand auf dem Ehurfürstentage zu Reg'ensburg allgemein aner- kannt zu sehen, am i5. Februar 16^7/ im Zoten Jahre seines Alkers.

2. Abth. 1 - S. 328

1818 - Elberfeld : Büschler
5rñ Vh.ztr- vom westph. Fried, bis jetzt. ¿648-3817, so beseht, daß man sie mit sokratischett Gastinäh- lern verglichen hat. Freilich traten, nach der Weise der Zeit, vorzüglich nur Witz und Laune glanzend hervor. Die Schnelligkeit, da? Treffende und Ue- berraschende der Gedanken aalt vor Billern; Gründ- lichkeit »nd die treue, menschliche Nachsicht fanden in jenem Zeitalter weniger ihren Platz; und schon die französische Sprache, welche in Friedrichs Ge- sellschaft geredet wurde, mußte diese Richtung mit sich bringen. — Dt« übrige Zerr des Tages war zwischen dern Lesen der eingelausenen Berichte, den Vorträgen der Kabinetsrathe, dem, oft eigenhän- digen , Entwerfen der Antwertei!; ferner der An- ordnung seiner Artlaaen bei den Lustschlöffern, den fü'riststeileriichen Arbeiten , deren Frredr.ch eine reiche Sammlung hinkerlajsen hat, und endlich der Unterhaltung mir feiner Flöte, getheilt. Diese wiegte , >vie eine vertraute Freundin, die hefrcgern Regungen feines Innern sanft eilt; und wahrend er mit ihr oft Stundenlang durch feine Zimmer wa»derte, wrirde das Reich der Gedanken immer freier/ lind sein Geist war alsdann, wie er seibff bezeugt, anr u»igestö> tesieil thütkg. Doch litt nie ein Geschäft de? Staates nutet den jelbstgewahl- ten, gemüthlichern Genüffen, welche die Musik l'nd Dichtkunst ihm vorzüglich gewahrten. Das ist der gröfrle Ruhm des Königs, daß ihm Psucht und Beruf über Alles heilig waren, und daher hat man mit Recht von Friedrich gesagt, daß die Pflicht eines König?, in rhrcin ganzem Umfange und ihrer ganzen Würde, dis Idee, welche sein Leben beherrschte, und seiner Seele Mittelpunkt war. Wie hatte doch dieser König sein ganzes Zeitalter empv!heben und mit sich fortreißen, und an tausend gefährlichen Klippen vorüberfuhren kön- nen , wenn von seiner Jugend au , durch Innig- keit und Liebe, die treue, fesie, teutsche Natur, die in ihm lag, gepflegt wäre. Aber eben diese Jugend uno die Erziehung Fried- richs hat manchen edleren Keim in chm unentwickelt gelassen. Sein Barer Friedrich W U y • 1 m k

3. Abth. 1 - S. 427

1818 - Elberfeld : Büschler
Die Befreiungskriege. 427 mit unwiderstehlicher Kraft der Liebe und Wahr« heit hervorkamen. Die dankbare Nachwelt wird die teutsche Wissenschaft und die Welt der in Rede' und Schrift Kundigen zunächst als die Bewahrer der Idee in einer, dem leiblichen Streben gxinj heimgefallenen Zeit, anerkennen; sie tvirt) sehen, daß in diesem Kreise sich ein heiliges Feuer er- hielt, von welchem selbst der Vorkämpfer des Bö- sen, wie von einer geheimnißvollen Macht, mit innerem Grauen redete; ein Feuer, welches, weit es zugleich Bewußtseyn und Licht war, nachher dazu dienen mußte, dem Gemüthe des aufgeregten Volkes die Besonnenheit hinzuzufügen, ohne welche die entbundenen Kräfte sich vergeblich verzehrt ha- den würden. Dann freilich wird die Zukunft die Innigkeit, Kraft, Warme und Frömmigkeit des Volkes selbst, die unerwartet und glänzend hervor- traten, als der Glaube an das Volk fast erloschen war, noch höher preisen, weil die sich hingebende Liebe und Treue, bit nicht nach dem Grunde fragt, noch rührender ist, als die Standhaftigkeit und der Muth dessen, weichet ein drohendes Uebel mit klaren Augen vor sich sieht Gewiß aber ist, daß Fürsten und Völker, Hohe und Niedere, die Gelehrten und die Ungelehrten, die Krieger und die Frauen, Alle ihr Lob davon tragen werden, weil die ruhige Nachwelt den besseren Willerz jn Allen anerkennen wird. Und wenn alsdann die Zunge des Dichters oder des Redners den Sturz des Unersättlichen nennen soll, so wird sie erzählen, wie, als er nun nahe an seinem-Ziele zu sein glaubte, als er das letzte Bollwerk, an dem äußersten Ende Europa's, niederzuwerfen und den Schrecken seiner Wissest nach einem andern Welttheile zu tragen gedachte, wie da über furchtbaren Gräueln, die da unter ihr vergingen, eine große Opferflamme zum Him- mel emporloderte und den Verderber selbst dem Untergange weihete. In diesem Opferbrande zehrte sich das Lebensfeuer eine-, in dem wilden Ge- triebe der Leidenschaften ausgewachsenen Geschlechtes,

4. Abth. 1 - S. 429

1818 - Elberfeld : Büschler
Die Befreiungskriege. 429 der Thaten machten, sondern indem sie sich selbst den übrigen gleich stellten, und eö als ihre eigene Ehre achteten, daß dieselben Antriebe der Vater- landsliebe , der Tugend und der Ehrein dem Hau- fen der Krieger walteten, gleichwie in ihrer eige- nen Brust. Dieses Heer selbst aber wird die Ge- schichte unter die ersten und herrlichsten setzen, welche femahls aus dem Schooße der Völker auf- gestanden sind; ein Heer, ernst und menschlich, das Aufbauen höher achtend als das Zerstören, den Krieg führend des Friedens wegen; ein Höer, in welchem der Jüngling an den seltenen Tagen der Ruhe das Sckwerdt aus der Hand legte, um die Saiten zu rühren und den Gefährten begei- sternde Lieder zu singen, oder um die Worte des Schriftstellers zu vernehmen, der ihm aus tau- sendjähriger Ferne zuredete; da in den Reihen des Feldlagers nicht selten tiefsinnige Worte über die höchsten Aufgaben der Erkennlniß und des Lebens, und über die Meister in Kunst und Wissenschaft aus alter und neuer Zeit gehört wurden. So verschieden war dieses Heer von den gewöhnlichen Söldnerhaufen, daß kn vielen Zeichen die Zeit des Ritterthums wieder neu zu werden schien. Kehrte dcch selbst, gleichwie uns die Dichter des Mittelalters singen, das Milde und Kindliche, Liebe und Gernüth, sogar zwischen den Mann und sein treues Thier zurück, da sie einander zu ver- stehen schienen, und gesehen wurden, wie sie nach harter Arbeit, unter dem Sternenzelte des Him- mels, treu und traulich zusammen ruhten. Solche Zeichen, auch die kleinsten, wird die verständige Zukunft nicht übersehen, gerade diese werden ihr das Wundervolle klar machen, wie eine fast große, unüberwindlich geltende, Macht doch endlich zernichtet wurde; an ihnen wird sie erken- nen, daß die höchsten Gedanken in uyserer Zeit getrieben haben, und darum wird sie das Kleine, das Mangelhafte, und was im Einzelnen auch in diesen Schlachten und Stürmen gefehlt ist, gern übersehen. Das Größte aber wird sie darin setzen,

5. Abth. 1 - S. 390

1818 - Elberfeld : Büschler
3go Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1643-1817. dem Scheine der eingeschränkten Verfassung folgte der Kaiser einzig seinem Gelüste und Willen, und herrschte als Unumschränktes Despot, die Menschen nur als Zahlen, ihr Leben als eine Münze zum Verbrauche betrachtend. Die verführerische Liebe solcher Regierungsweise verbreitete sich bald auch über die Giänzen Frankreichs hinaus. Das eitle französische Volk bekhörte Napoleon dabei durch Glanz, durch Kriegsruhm, und den Namen der großen Nation; das Heer, seine Stütze, fesselte er an sich, in em er ihm Alles erlaubte, was die Begierde fordert; die großen Talente, die ihm dienen sollten, erhob und bereicherte er übermäßig, damit sie bei seinem Falle so viel zu verlieren hätten, als der Mensch selten den Muth hat, wieder aus seiner Hand zu geben. Das war eine seiner furchtbaren Heerscherregeln, daß, wer un- umschränkt herrschen wolle, nur Re i ch e und Ar m e, nicht aber einen begüterten Mittelstand, dul- den müsse; jene könne die Regierung durch jede Begünstigung, durch Furcht und Hoffnung, an sich fesseln; und die Armen lasse die Sorge der täglichen Nahrung ni*cht über das nächste Bedürf- nis hlnausbiicken; aber »n den Köpfen des Mit- telstandes, welcher Zeit zu geistiger Beschäftigung übrig behalte, da bilde sich eine Gewalt der Ge- danken, welche dem Throne gefährlich werden könne. Uno so scharr drang sein grauenvoller Blich in das Wesen der menschlichen Natur, daß er erkannte, die Gewohnheit des blinden Gehorsams, der sich nur mit geistiger Blindheit vertrage, müsse früh in der Jugend einqepflanzt werden. Darum wurde der kirchliche und der Schulunterricht unter strenge Aufsicht genommen, auf einen engen Kreis be- schrankt, die Schüler von Jugend auf nach dem Klange der Trommel zu irdem Geschäfte gerufen. Ja, selbst die Lehrbücher der Religion mußten den Gehorsam gegen den Kaiser sogleich nach dem gegen daö göttliche Gesetz stellen, — Im übrigen verfiel sowohl der Volksunterr>cht als der höhere wissenschaftliche, der schon in der Revolutionszeit

6. Abth. 1 - S. 437

1818 - Elberfeld : Büschler
437 Der heilige Bund. i8r5. wehen zwischen ihren Völkern, sind das richtende Auge des Allwissenden als den Wächter ihres Bun- des aufstellten. Das war das Außerordentliche in diesem großen Ereignisse, daß, was den einzelnen Menschen bindet und leitet, nun nicht Mehr als ein, nur den kleineren Kreisen des Lebens ange- messenes, dastand, wie tu den Jahrhunderten der von Frankreich ausgeqangenen Staatsklugheit, sondern daß es diese falsche, lügnerische Weisheit mit der Kraft der Wahrheit zu Nichte macht, und den Völkern und Herrschern gebietet, in dem Größten wie in dem Kleinsten nur der Stimme der Pflicht und der Tugend Gehör zu geben. Da steht nun der sichere Leitstern, welcher nimmer ver- deckt ist, und nie seinen Platz verändert. Nun kann, was Heute als Weisheit gegolten, Morgen nicht mehr als Thorhert gelten, 11 nb die Klugheit kann nicht mehr mit dem Drange der Nothwen- digkeit oder der Berechnung des Vortheils ent- schuldigen, was dem Rechte und der Wahrhaftig- hit entgegen ist. Was diesen entgegen ist, soll nicht mehr geschehen, unter keinerlei Vorwand, und wenn es die ganze Welt gewinnen könnte. Was Theodorich, was Karl den Großen in ihren Bildungen leitete, was der Grundgedanke em Kai- serthum und Pabstthum des Mittelalters gewesen, was einzig die Welt binden und ihre Händel ju einem wohlgefaäigen Schauspiele machen kann, der christlich einige und fromme Sinn, er ist von den Herrschern, die den neuen Bund gestifrer, mit Bewußtseyn, klar und bestimmt, wie es sich für die Zeit einer wahrhaften Aufklärung geziemt, als Gesetz des Lebens ter Völker ausgesprochen, llnb was den Werth der Gabe erhöht, ist, daß die drei Stifter die Vertreter der verschiedenen Zweige gewesen, in welche das Christenthnm sich getheilt hat, und daß die übrigen von allen Parthelen ih- rem Beispiele gefolgt sind. Die unsichtbare Kraft der, in allen Formen ganz einigen und gleichen Gesinnung hat de., Sieg über den Geist dertren-

7. Abth. 1 - S. 446

1818 - Elberfeld : Büschler
446 Vii, Ztr- vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817. Zeichen sich eingefunden, erwartet Teutschland ivie- der vreles von dem würtembergischen Fürsten und Volke. Wenn auch die Ansichten über Alt und Neil noch verschieden seyn mögen: — Wahrhaftig- keit/ Treue und Liebe werden die rechte Mitte zu finden wissen. Auch der teutsche Bundestag hat in dem Jahre 1816 seinen Anfang genommen. Sei- ner Sitzungen waren noch wenige/ die Gegen- stände der Verhandlung noch nicht von der ge- wünschten Wichtigkeit, Und auch darin ein trübes Gefühl der ungeduldig wartenden Gemüther an- geregt- daß die Mariner, welche dort handeln sol- len, zu sehr durch die Nothwendigkeit gebunden scheinen, sich für jedes w'chtige Geschäft von ihren Höfen erst die Verhaltunqsbefehle einzuholen. Aber die Männer selbst haben sich als teutsche Männer ausgesprochen und dem bessern Geiste der Zeit die Ehre gelassen; auch haben sie das Vater- land darin geehrt, daß sie die mehr als hundert- jährige Verachtung der Muttersprache durch ein Gesetz getilgt habeir, nach welchem in schriftlicher und mündlicher Verhandlung nur sie gebraucht werden soll. Wenn nun die Verhandlungen über die wichtigen Grundgesetze des Bundes beginnen und diese Männer ihrem Gemüthe frei folgen dür- fen, so erwartet das Vaterland von ihnen eine gründliche Ordnung der Dinge. Das teutsche Volk endlich hat in diesem Jahre, welches durch Kargheit der Natur, durch Sorge und Noth, durch drückende Abgaben über- all- weil Europa die Spannung des Krieges noch fortsetzen muß, und durch das unaufhörliche Woo- gen der Meinungen und der Gemüther, ein sehr schweres gewesen, seine Grundzüge der Treue, des Fleißes, der Nüchternheit und der Frömmlgkeit dem beobachtengen Auge im Klernen wie im Gro- ßen redlich bewährt. Und wie dankbar, wie warm Und innig, es jede Regung des Wohlwollens an- erkennt, die zu seinem Besten thatrg ist, hat Vs gegen viele seiner Fürsten gezeigt, welche ihm selbst

8. Abth. 1 - S. V

1818 - Elberfeld : Büschler
Vorrede. v hole es, können in einem großen Kreise der Schulen als ein abgeschlossenes Ganzes gebraucht werden, und es wird mich, wie ich hoffe, wohl nicht leicht jemand beschuldigen, daß ich das All- gemeine nicht auch durch das Einzelne anschau- lich zu machen gesucht habe. — Die kurze Ge- schichte für Volksschulen endlich soll aus dem Ganzen das Herrlichste heraus heben, und durf- te, als der bei weitem schwerste Zheil der Auf» gäbe, nicht zuerst vorgenommen werden. Die oben entwickelte Absicht, in der gegen- wärtigen Bearbeitung die äußere Geschichte vor- walten zu lassen, wirft auf die ersten Abschnitte des zweiten Theiles ein Licht, ohne welches sie vielleicht manchen Tadel erfahren würden; ich meine die Reformationsgeschichte. Es ist hier fast nur die politische Seite dieser wichtigen Be- gebenheit herausgehoben und daher möchten viele von allen Partheien die Darstellung als zu wenig scharf und warm für ihre Sache ach- ten. Aber so gehörte sie in dieses Ganze. Das eigentlich Lebendige des Reformationsjahrhun- derts fließt ganz aus der Eigenthümlichkeit der Männer, welche für oder wider die Reforma- tion in die Schranken getreten sind, und als die Helden der großen Zeit in der Geschichte dastehen. Aus ihrem Leben und ihren Schrif- ten muß es entnommen werden; sie geben die innere Geschichte ihrer Zeit. Dieses Ein- zelne aber fällt, dem Plane gemäß, den oben erwähnten Zugaben anheim; und so ist, durch

9. Abth. 1 - S. VI

1818 - Elberfeld : Büschler
vi Vorrede. die Sonderung der Bestandteile, dem gegen- wärtigen Buche der große Vortheil erwachsen, daß es eine Geschichte des Vaterlandes für Alle Teutsche, ohne Unterschied des Glaubensbe- kenntnisses, darbietet. Was die Geschichte der neuesten Zeit be- trifft, so habe ich die Befreiungskriege der groß- ßen Jahre 1818, 1814 und 1815 in ein be- sonderes kleines Buch gebracht, welches zu- gleich als Anhang und Ergänzung zu diesem er- scheint. Das Bild des teutschen Freiheitskam- pfes muß jetzt, auf frischer That, in seiner ganzen Lebendigkeit, der Jugend eingeprägt werden, ehe die leuchtenden Farben desselben verschwinden. Die tägliche Sorge, die Span- nung und Verstimmung der Gemüther, der Partheigeist, und so viele andere Ursachen, haben bei der Mehrzahl der Erwachsenen leider schon jetzt den höheren Schimmer von jenen groß- ßen Begebenheiten fast verwischt, weil sie das menschlich Gebrechliche von der Herrlichkeit des Gedankens nicht zu sondern wissen. Die Ju- gend aber, nicht getrübt durch die Sorgen der Zeit, ist empfänglich für das Ideale in den Ereignissen, für die göttliche Hülfe, die uns geboten, und die reine Begeisterung der Völ- ker, womit sie ausgenommen wurde. Geben wir ihnen dieses große, erhebende Bild; es wird ihrem ganzen Leben leuchten; und wir ha- den künftig nicht nöthig, die Feier des i3ten Oct, des 3iten März und i8ten Juni alle Jahre in Erinnerung zu bringen. Zur Zeit dieser Feste werde in allen Schulen, hohen und

10. Abth. 1 - S. 67

1818 - Elberfeld : Büschler
Vorbereitungen zum Kriege. 6? Moritz, wie es Karin selbst fehlte, daß die Rich- tung ihres Geistes nicht eben so sehr in die Tiefe ging, ats ihr Blick die Verhältnisse der Welt klar und fd>arf überschaute. Die innere, stille Fröm- migkeit und Liebe des Oemüthes, die heilige Ehr- furcht vor der Wahrheit li^id d?m Rechte, welche alles Irdische den ewigen Ideen nachsetzt, und es nur zu beherrschen sucht, um es nach ihnen zu bilden, — diese erhabenste Große der Seele war nickt in Karl und Moritz. Die Klugheit beherrschte das Herz und Klarheit galt ihnen mehr als Liebe. Daher haben sich wenige ihres vollen Vertrauens zu rühmen gehabt, und ihre Verschlossenheit macht sehr viele ihrer Handlungen zu einem Räthsel für die Geschichte. So ist es nicht mit dem Leben der erhabensten Helden der Menschheit; dasselbe liegt wie ein großes, helles Gemahlde vor unfern 'Augen auögebreitet. An weitschauendem Verstände übersah Moritz seinen Vetter, den Churfürsten, sehr weit; sei- nem Scharfblick entging es nicht, daß dieser in dein Kampfe gegen die großartige Klngheit des Kaisers nicht bestehen werde, und nun faßte er- den Gedanken, sich selbst zum Haupte des säch- sischen Hauses zu machen. Er mag sich vor sich selbst damit entschuldigt haben, daß nur dieses Weg übrig sey, es zu retten; aber seine Gerech- tigkeit und Wahrheit kamen dabei auf harte Proben. Zu dem schmalkaldischen Bunde gesellte er sich nicht; er wollte sich so lange an den Kaiser an- schließen, bis er sein Ziel erreicht habe und es Zeit sey, seinen Weg auch von diesem unabhängig zu gehen. Als der Bund rristete, rieth er davon ab, und als man ihn zur Theilnahme auffoderte, verweigerte er sie, und erklärte, daß er nur zum Schutze seiner Länder gerüstet seyn werde. In's Geheim war er aber schgn mit dem Kaiser einver standen; wie eng, und auf welche Bedingungen, ist nicht erwiesen; leider aber ist wahrscheinlich, daß die Aussicht auf das Churfürstenthum ihm
   bis 10 von 52 weiter»  »»
52 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 52 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 5
2 40
3 0
4 21
5 17
6 0
7 48
8 3
9 1
10 189
11 3
12 7
13 1
14 0
15 0
16 15
17 0
18 0
19 1
20 0
21 1
22 1
23 8
24 1
25 14
26 22
27 10
28 123
29 0
30 0
31 13
32 1
33 4
34 34
35 12
36 45
37 243
38 1
39 1
40 1
41 0
42 23
43 11
44 2
45 52
46 35
47 8
48 30
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 2
4 1
5 0
6 1
7 3
8 0
9 3
10 0
11 0
12 1
13 2
14 0
15 0
16 4
17 34
18 0
19 0
20 1
21 4
22 0
23 2
24 0
25 8
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 5
39 2
40 0
41 2
42 1
43 8
44 0
45 11
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 21
53 0
54 2
55 0
56 1
57 0
58 0
59 4
60 2
61 0
62 0
63 1
64 0
65 1
66 2
67 1
68 5
69 1
70 0
71 10
72 1
73 1
74 0
75 2
76 0
77 9
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 3
84 0
85 2
86 4
87 0
88 0
89 0
90 3
91 0
92 32
93 0
94 2
95 0
96 2
97 0
98 19
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 1
3 3
4 1
5 2
6 1
7 6
8 5
9 6
10 7
11 0
12 3
13 1
14 2
15 0
16 2
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 4
25 0
26 13
27 0
28 0
29 15
30 7
31 1
32 0
33 94
34 0
35 0
36 1
37 0
38 8
39 3
40 9
41 0
42 0
43 6
44 0
45 0
46 2
47 3
48 0
49 1
50 1
51 5
52 2
53 0
54 8
55 13
56 12
57 1
58 11
59 47
60 0
61 0
62 7
63 4
64 6
65 5
66 1
67 1
68 0
69 2
70 0
71 5
72 9
73 2
74 8
75 6
76 0
77 5
78 1
79 1
80 10
81 45
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 1
88 3
89 2
90 0
91 40
92 2
93 2
94 0
95 0
96 0
97 7
98 2
99 4
100 19
101 0
102 0
103 2
104 0
105 5
106 2
107 1
108 1
109 1
110 4
111 2
112 15
113 0
114 0
115 0
116 2
117 0
118 2
119 1
120 1
121 3
122 0
123 0
124 1
125 1
126 1
127 38
128 0
129 0
130 2
131 14
132 5
133 1
134 0
135 1
136 141
137 2
138 0
139 2
140 2
141 0
142 7
143 3
144 4
145 5
146 0
147 7
148 3
149 0
150 12
151 6
152 6
153 2
154 1
155 8
156 6
157 7
158 2
159 0
160 0
161 5
162 0
163 0
164 0
165 12
166 49
167 4
168 2
169 2
170 1
171 5
172 2
173 49
174 1
175 92
176 3
177 51
178 0
179 21
180 0
181 2
182 30
183 62
184 0
185 3
186 0
187 2
188 0
189 1
190 0
191 3
192 11
193 0
194 8
195 1
196 5
197 0
198 2
199 2