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1. Bd. 2 - S. 191

1838 - Freiburg im Breisgau : Herder
191 Viertes Kap. Römische Geschichte. Schicksal, so wie seine Gaben sind gleich wunderbar, und weisen auf das Verhäng«iß hin, welches nach unerforschlichen Gesezen hier und dort zur Gründung, zur Wiedergeburt, zur Zertrümmerung der Staaten einzelne außerordentliche Menschen entstehen läßt, in deren Thun und Wirken — im Guten, wie im Bösen — ein höherer An- trieb, eine eigenthümliche, der gewöhnlichen Beurtheilnng nicht unter- liegende, Kraft zu erkennen ist. Das Imposante, welches in solchen Charakteren liegt, hindert meistens die unbefangene Würdigung ihres moralischen Werthes, und noch Keinem vielleicht ist solches mehr, als Cäsarn, zu Statten gekommen. Die meisten Schriftsteller erschöpfen sich in Lobpreisungen dieses Mannes; selbst der kraftvolle Redner der Freiheit, Joh. v. Müller, hat ihn sich zum Liebling erkoren; und dennoch sind bei kalter Betrachtung häßliche Flecken an ihm sichtbar. Zwar Niemand übertraf ihn an Kühnheit, Beharrlichkeit, Scharfblick, Gegenwart des Geistes, Verschlagenheit, Menschenkenntniß und wei- ser Benüzung der Zeit; und wenige Krieger sind, wie Er so leutselig, menschlich und den Wissenschaften so bold und vertraut gewesen: aber seine unbändige Ehrsucht, welche nicht nur jeden Obern, son- dern auch jeden Gleichen ihm unausstehlich machte, und welche nicht nur nach dem höchsten Range — wie etwa Pompejus —, sondern nach wahrer Herrschaft strebte, mußte ihn, fast unter jedem Verhältnisse, zur Geisel seines Volkes machen. Dieser Leiden- schaft willen wurde E r — ungeachtet der sonst edelsten Anlagen — ein ungerechter Richter (*), ein böser Bürger, ein treuloser Freund, ein Würger der Menschen. Zu diesem allgemeinen Umrisse wird die folgende Geschichte die näheren Bestimmungen hinzuthun. §. 64. Der Krieg wider die Seeräuber. Eine der wichtigsten consutarischen Verhandlungen von Pom- pejus war die kx tribunicia gewesen, wodurch die von Sulla au- geordneten Beschränkungen der tribunicifchen Macht, insbesondere das Verbot, daß kein gewesener Tribun noch eine andere Magistratur er- langen solle, abgeschafft wurden. Aus Dankbarkeit kamen nun die Tribunen Pompejus Wünschen zuvor, und bald ergab sich der Anlaß, ihn außerordentlich zu erhöhen. Der Fall von Karthago und Korinth und der Grundsaz Roms, die Herrschaft des Mittelmceres auf wohlfeile Weise ohne eigene große Seemacht durch Zerstörung jener der Feinde zu behaupten, hatte das Aufkommen der Seeräuber begünstigt, welche seit geraumer Zeit alle römischen Meere und alle Küsten beunruhigten. Mithridates mun- (*) S. Cicero 2>ro l\abir. G. li. Sucton. Jul. Caes. 12.

2. Allgemeine Weltgeschichte - S. 212

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Rmische Geschichte, Erziehung. Am 8. bezw. 9. Tage nach der Geburt wurde dem Mdchen und Knaben ein Name gegebenj). Die Erziehung lag vorwiegend in den Hnden der Mutter. Mit sieben Iahren begann in den Schnleu (ludi) oder bei vornehmen Leuten zu Hause der Unterricht im sen, Schreiben, Rechnen und danach im Auswendiglernen von Dichtungen und Gesetzen. Seit dem zweiten punischeu Kriege lernte der Knabe auch Griechisch bei einem griechischen Sklaven (paedagogus). Hierauf kam er in die Schule der Grammatiker und dann der rmischen Rhetoren, und reiche Jnglinge vollendeten ihre Studien durch den Aufenthalt in den Rhetoren- und Phi-losophenschnlen von Athen, Rhodus und Kleinasien. Das wissenschaftliche Bedrfnis nahm allmhlich mehr zu, wie aus dem lebhaft sich entwickeln-den Buchhandel die Herstellung von Bchern erfolgte durch abschreibende Sklaven und aus der Errichtung ffentlicher Bibliotheken sich ergibt. Schriftsteller lasen ihre neuen Werke an ffentlichen Orten, wie in Bdern usw., vor. Hatte der Knabe das 17. Lebensjahr erreicht, so vertauschte er die toga praetexta mit der toga virilis und wurde auf dem Forum feierlich als iuvenis iit die Liste der wehrfhigen Brger eingetragen. 189. Die Beitnttung. Die Anordnung der Leichenbestattuug, fr die es einen besonderen Leichenbestatter mit verschiedenen Gehlfen gab. erfolgte fo, da der Leichnam gewaschen, gesalbt und dann, mit der Toga bekleidet und geschmckt, im Atrium aufgebahrt wurde, während im Bestibulum Zypressen als Zeichen der Trauer aufgestellt wurden. Die eigentliche Bestattung, die gewhnlich am achten Tage erfolgte, war bei vornehmen Leuten sehr prunkvoll. Sie erfolgte unter Fltenmusik und dem Jammern gemieteter Klageweiber, aus Wagen saen Leute, die die Gesichtsmasken (imagines) der Ahnen trugen, und oft wurde, besonders falls der Tote sich aus kriegerischem Gebiete ausgezeichnet hatte, auf Tafeln das Verzeichnis seiner Taten im Zuge mitgefhrt. Die Kleidung der Leidtragenden war dunkel (grau oder schwarz). Aus dem Forum machte der Zug halt, und ein Redner hielt die prunkvolle Leichenrede (laudatio funebris). Die Grabsttten befanden sich vor der Stadt. In lterer Zeit allgemein und spter noch bei den Armen wurden die Leichen beerdigt, in jngerer Zeit verbrannt. Nachdem Blumen und Krnze auf den Holz-sto geworfen waren, wurde dieser unter dem Klagen der Anwesenden an-gezndet; ans das Feuer go man Wein oder streute wohlriechende Sub- ') Der rmische Brger fhrte drei Namen: den Vornamen (praenomen), Geschlechtsnamen (nomen gentile) und Familiennamen (cognomen), z. B. Lucius Cor-nelius Sulla. Oft wurden diesen Namen noch agnomina (Zunamen) nach berhmten Taten usw. angesetzt. 3. B. Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus. Die Mdchen fhrten nur den Geschlechtsnamen, z. 53. Octavia. Tullia; mehrere Schwestern unterschied man durch maior, minor, tertia usw. Frauen nahmen spter wohl einen Vornamen oder den Familiennamen des Vaters zu ihrem Gentil-namen an.

3. Geschichte des Altertums - S. 366

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
366 Das Altertum. Die Rmer. Herrschaft durch eine aristokratische Reform der Staatsverfassung, eine Nestau-ration, systematisch niederzuhalten. 1. Die Volkstribunen beschrnkte er auf ihre ursprngliche Befugnis, das Jntercessionsrecht, zum augenblicklichen Schutze einzelner Brger, und schlo sie von andern mtern aus. Den Tribut-komitien entzog er die Legislative und gab diese den Centuriatkomitien mit Vorschlagsrecht des Senates zurck. Kein Volkstribun durfte ohne dessen vorherige Genehmigung einen Antrag vor die Volksversammlung bringen. 2. Sein ganzes Bestreben zielte dahin, dem Senate die volle Regierungs-gemalt zurckzuerstatten. Daher ergnzte er denselben unter Aufhebung der Censur zunchst durch Neuaufnahme von etwa 300 Getreuen auf ca. 500 und setzte fest, da in Zukunft alljhrlich die gewesenen Qustoren, deren Zahl auf 20 vermehrt ward, in denselben eintreten sollten. Auch die brigen mter vermehrte er, die Prtoren auf die Zahl 8, die Priesterkollegien kooptierten sich selbst. Die Staatsmter durften nur in der gesetzlichen Stufen-folge bekleidet werden und vor Ablauf von 10 Jahren dasselbe Amt nicht zum zweitenmal. Kein Staatsbeamter sollte seine Provinz während des Amtes verlassen, widrigenfalls er als Feind des Vaterlandes galt. Konsuln und Prtoren sind an Rom gebunden; den Prokonsuln und Proprtoren bestimmt der Senat ihre Provinzen, deren es 10 gab. Endlich berwies Sulla die Geschworenengerichte wieder den Senatoren. Seinen Soldaten verteilte Sulla die schnsten Lndereien in Tuscien, Campanien, Apulien und Lucanien und trieb die Eigentmer ins Elend; es sollen 120 000 Ackerlose den Veteranen zugefallen sein. Die besitzlose Masse mute den Dienst im Heere als den eintrglichsten erkennen. Den Muni-cipien gab er eine gleiche Gemeindeverfassung. 10 000 Sklaven der Gechteten erhielten die Freiheit und bildeten als Cornelier eine ihm er-gebene Rotte. Der Aderla hatte Italien und Rom beruhigt, wenigstens fr die nchste Zeit. Sulla sah seine Thtigkeit fr beendet an, trat (79) als Felix = Glcklicher ins Privatleben zurck und gab sich auf seinem Landsitze zu Puteoli dem Lebensgensse hin, den er hher schtzte als die Herrschaft. Mit der Ab-fafsung von Denkwrdigkeiten" beschftigt, starb er schon 78. Auf dem Todbette soll er sich gerhmt haben, da kein Mensch seinen Feinden mehr bles, seinen Freunden mehr Gutes erwiesen habe als er. Unter allen Gegen-revolutionren der Geschichte war er einer der gewaltigsten; er schien die Gegen-Partei vernichtet zu haben. Die wohlgemeinten Reformen der Gracchen hatten durch den Widerspruch der Gegner zur Revolution der Demagogie, von da zur Militrdiktatur ge-fhrt, die nochmals gndig eine Oligarchie gestattete: auf wie lange, das zeigte sich bald.

4. Geschichte des Altertums - S. 409

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die rmische Philosophie. Das Heil. 409 gaben sich so oft epikureische Rmer selbst den Tod oder nahmen den natr-lichen oder gewaltsamen Tod so leicht hin; das war rmischer Weltschmerz. Einzelne Rmer vom hrtesten Metalle wendeten sich der gleichfalls die Götter ablehnenden S t o a zu, welche die Tugend als einziges Lebensglck er-klrte, vom tugendhaften Manne Gleichmut gegen jegliches Schicksal forderte und nur das Laster als bel ansah. In Griechenland durch Zeno entstanden, als das politische Leben erloschen war, ist die stoische Philosophie nur ein anderer Ausdruck der Verzweiflung an Gttern und Menschen, wie es die epikureische ist. Suchte der Epikureer dem bel des Lebens zum Trotz soviel des Angenehmen fr sich zu retten, als mglich war, so achtete der Stoiker Freud und Leid gleich gering und hllte sich in seine stolze Tugend wie in ein Leichentuch. Cicero war nur Eklektiker. Augustus zog die Epikureer, nicht aber die flagranten Wstlinge, den Stoikern vor, wie auch Csar den Antonius und Dolabella, die fetten, lang-haarigen Gesellen, gegen jeden Verdacht in Schutz nahm, dagegen die bleichen, hagern Brutus und Cassius beargwhnte. Mit Mifallen sah Augustus, wie die nationale Religion unter den fremden Kulten litt, und belobte seinen Enkel, da er in dem mysterisen Heiligtum zu Jerusalem nicht geopfert hatte. Die Chalder htte er am liebsten fortgejagt. Sein Schwiegersohn Agrippa baute allen rmischen Gttern das Pantheon, vermochte aber durch dieses Gtterheim nicht die alte Religion neuzubeleben. Der Glaube der Vter war erloschen, nur zum Teil die Furcht vor hhern Mchten geblieben. der Rom und rmischer Welt lagerten die kalten Schatten des finstersten Aberglaubens und des trostlosen Unglaubens und Unwissens, eine bittere Unlust an der Gegenwart, erzeugt durch das Be-wutsein der Knechtschaft, während man sich doch eingestehen mute, da ohne den Schutz der Despotie die Reste der Lebenskraft zerstrend gegeneinander losgebrochen wren. War unter der milden und weisen Herrschaft des Augustus das Leben ein kaltes, in welches nur die Erinnerungen aus der Vorzeit wr-mende Strahlen warfen, so erschien die Zukunft noch dsterer: Wenn es einem knftigen Csar gefiel, seine Allgewalt der die Welt zu mibrauchen, welche Zuflucht war dann noch geffnet auer dem Tode? Xiv. Das Heil. Die alte Welt hatte ihre Laufbahn vollendet. Was die Menschheit aus sich selbst durch eigene Kraft entfalten konnte, hatte sie entfaltet und ab-blhen sehen. Das Knigtum des Ormuzd war zur Despotie geworden und durch die Hellenen gefallen; die hellenische Freiheit hatte sich selbst vernichtet; der helle-nische Kultus des Schnen war in schnder Sinnlichkeit untergegangen, das

5. Mancherlei für Jung und Alt - S. 299

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
299 andern bewegte — war das Erstaunen seiner Zeitgenossen und nicht die letzte Ursache seiner Erfolge. Wie der Körper war der Geist. Sein bewunderungswürdiges Anschauungsvermögen offenbarte sich in der Sicher- heit und Ausführbarkeit all seiner Anordnungen, selbst wo er befahl, ohne mit eigenen Augen zu sehen. Sein Gedächtnis war unvergleichlich, und es war ihm geläufig, mehrere Geschäfte mit gleicher Sicherheit neben- einander zu betreiben. Obgleich Gentleman, Genie und Monarch, hatte er dennoch ein Herz. Solange er lebte, bewahrte er für seine würdige Mutter Aurelia — der Vater starb ihm früh — die reinste Verehrung; seinen Frauen und vor allem seiner Tochter Julia widmete er eine ehr- liche Zuneigung, die selbst auf die politischen Verhältnisse nicht ohne Rückwirkung blieb. Mit den tüchtigsten und kernigsten Männern seiner Zeit, hohen und niedern Ranges, stand er in einem schönen Verhältnis gegenseitiger Treue, mit jebejn nach seiner Art. Wie er selbst niemals einen der Seinen in Pompejns' kleinmütiger und gefühlloser Art fallen ließ und, nicht bloß aus Berechnung, in guter und böser Zeit ungeirrt an den Freunden festhielt, so haben auch von diesen manche, wie Aulus Hirtius und Gajus Matius, noch nach seinem Tode ihm in schönen Zeug- nissen ihre Anhänglichkeit bewährt. Es versteht sich von selbst, daß Cäsar ein leidenschaftlicher Mann war, denn ohne Leidenschaft giebt es keine Genialität; aber seine Leidenschaft war niemals mächtiger als er. Die Litteratur beschäftigte ihn lange und ernstlich; aber wenn Alexandern der homerische Achilles nicht schlafen ließ, so stellte Cäsar in seinen schlaflosen Stunden Betrachtungen über die Beugungen der lateinischen Haupt- und Zeitwörter an. Er machte Verse, wie damals jeder, aber sie waren schwach; dagegen interessierten ihn astronomische und natur- wissenschaftliche Gegenstände. Wenn der Wein für Alexander der Sorgen- brecher war und blieb, so mied nach durchschwärmter Jugendzeit der nüchterne Römer denselben durchaus. Noch in späteren Jahren blieb ihm eine gewisse Stutzerhaftigkeit im äußern Auftreten oder richtiger das erfreuliche Bewußtsein der eigenen schönen Erscheinung. Sorgfältig deckte er mit dem Lorbeerkranz, mit dem er in späteren Jahren öffentlich er- schien, die schmerzlich empfundene Glatze und hätte ohne Zweifel manchen seiner Siege darum gegeben, wenn er damit die jugendlichen Locken hätte zurückkaufen können. Wie gern er auch noch als Monarch mit den Frauen verkehrte, so hat er ihnen doch keinerlei Einfluß über sich eingeräumt. Cäsar war durchaus Realist und Verstandesmensch; und was er angriff und that, war von der genialen Nüchternheit durchdrungen und getragen, die seine innerste Eigentümlichkeit bezeichnet. Ihr verdankte er das Ver- mögen, unbeirrt durch Erinnern oder Erwarten energisch^ im Augenblick zu leben; ihr die Fähigkeit, in jedem Augenblick mit gesammelter Kraft

6. Mancherlei für Jung und Alt - S. 106

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
106 nach dem Pyrenäenübergang zählte, waren mehr als die Hälfte das Opfer der Gefechte, der Märsche und der Flußübergänge geworden; Hannibal zählte nach feiner eigenen Angabe fetzt nicht mehr als 20 000 zu Fuß — davon drei Fünftel Libyer, zwei Fünftel Spanier — und 6000 zum Teil wohl demontierte Reiter, deren verhältnismäßig geringer Verlust nicht minder für die Trefflichkeit der numidischen Kavallerie spricht, wie für die wohlüberlegte Schonung, mit der der Feldherr diese aus- gesuchte Truppe verwandte. Ein Marsch von 526 Miglien oder etwa 33 mäßigen Tagemärscheu, dessen Fortsetzung und Beendigung durch keinen besondern nicht vorherzusehenden größern Unfall gestört, vielmehr nur durch unberechenbare Glücksfälle und noch unberechenbarere Fehler des Feindes möglich ward, und der dennoch nicht bloß solche Opfer kostete, sondern die Armee so strapazierte und demoralisierte, daß sie einer längern Rast bedurfte, um wieder kampffähig zu werden, ist eine mili- tärische Operation von zweifelhaftem Werte, und es darf in Frage ge- stellt werden, ob Hannibal sie selber als gelungen betrachtete. Rur dürfen wir daran nicht unbedingt einen Tadel des Feldherrn knüpfen; wir sehen wohl die Mängel des von ihm befolgten Operationsplans, können aber nicht entscheiden, ob er im stände war, sie vorherzusehen — führte doch sein Weg durch unbekanntes Barbarenland — und ob ein anderer Plan, etwa die Küstenstraße einzuschlagen oder in Cartagena oder Karthago sich einzuschiffen, ihn geringeren Gefahren ausgesetzt haben würde. Die umsichtige und meisterhafte Ausführung des Planes im einzelnen ist auf jeden Fall bewundernswert, und woraus am Ende alles ankam — sei es nun mehr durch die Gunst des Schicksals oder sei es mehr durch die Kunst des Feldherrn —, Hamilkars großer Gedanke, in Italien den Kanipf mit Rom aufzunehmen, war jetzt zur That geworden. Sein Geist ist es, der diesen Zug entwarf; und wie Steins und Scharn- horsts Aufgabe schwieriger und großartiger war als die von Aork und Blücher, so hat auch der sichere Takt geschichtlicher Erinnerung das letzte Glied der großen Kette von vorbereitenden Thaten, den Übergang über die Alpen, stets mit größerer Bewunderung genannt, als die Schlachten am Trasimenischen See und aus der Ebene von Cannä. Theodor Mommsen. August. Musik ertönt voran dem festlichen Erntezug. — Das breite Thor, kaum bietet es Raum genug, — den schwer mit vollen, schwellenden Garbenmassen — beladenen Wagen ins Gehöft zu lassen. — Rascher zieht an — der blanken Rosse munteres Viergespann, — und unter dem Jubel der Schnitter und Schnitterinnen — schwanket die hochgeschichtete

7. Mancherlei für Jung und Alt - S. 298

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
298 Du Gottesherd, so reich an Segen, Den Gotl in deiner Tiefe schafft! In Strömen gießt er allerwegen Nach Süd und Norden Lebenskraft. Sein Schöpfungswerk ist nicht zu Ende, Ich seh' durch seiner Werkstatt Thür, Wie feine milden Segenshände So rastlos schaffen für und für. O Herr, deß ewigreiche Liebe Nicht feiern und nicht rasten will, Vor deines Schöpferwerks Getriebe Steh' ich voll Ehrfurcht betend still! O weih auch mich zum Gottesherde, Zur Werkstatt dien' ich gerne dir, Daß ich ein Quell des Heiles werde Und Leben ströme stets von mir! Adolf Stöber. Charakteristik des Gajns Julius Cäsar. Der neue Monarch von Nom, der erste Herrscher über das ganze Gebiet römisch-hellenischer Civilisation, Gajus Julius Cäsar, stand im sechsundfünfzigsten Lebensjahre (geb. 12. Juli 652 als die Schlacht von Thapsus, das letzte Glied einer langen Kette folgenschwerer Siege, die Entscheidung über die Zukunft der Welt in seine Hände legte. Weniger Menschen Spannkraft ist also auf die Probe gestellt worden, wie die dieses einzigen, schöpferischen Genies, das Rom, und des letzten, das die Alte Welt hervorgebracht und in dessen Bahnen sie denn auch bis zu ihrem eigenen Untergange sich bewegt hat. Der Sprößling einer der ältesten Adelsfamilien Latiums, welche ihren Stammbaum auf die Helden der Ilias und die Könige Noms zurückführte, waren seine Knaben- und ersten Jünglingsjahre vergangen, wie sie der vornehmen Jugend jener Epoche zu vergehen pstegten. Auch er hatte von dem Becher des Mode- lebens den Schaum wie die Hefen gekostet, hatte recitiert und deklamiert, auf dem Faulbett Litteratur getrieben und Verse gemacht und sich ein- weihen lassen in alle Rasier-, Frisier- und Manschettenmysterien der da- maligen Toilettenweisheit, sowie in die noch weit geheimnisvollere Kunst, immer zu borgen und nie zu bezahlen. Aber der biegsame Stahl dieser Natur widerstand selbst diesem zerfahrenen und windigen Treiben; Cäsar blieb sowohl die körperliche Frische nngeschwächt wie die Spannkraft des Geistes und des Herzens. Im Fechten und im Reiten nahm er es mit jedem seiner Soldaten auf, und sein Schwimmen rettete ihm bei Alexan- dria das Leben; die unglaubliche Schnelligkeit seiner gewöhnlich des Zeit- gewinnes halber nächtlichen Reisen — das rechte Gegenstück zu der pro- zessionsartigen Langsamkeit, mit der Pompejus sich von einem Ort zum
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