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1. Abth. 2 - S. 137

1817 - Elberfeld : Büschler
Karl der Große. i3? hinwies und sagte: „Siche, da ist der, den du ge- sucht hast; — da sank Desiderius.fast um und seufz- te:' „Laß uns hinabsteigen, und in die Erde uns bergen, vor dem zornigen Antlitz eines so gewaltigen Feindes." — Als Zeugniß, daß die Begeisterung, welche wahre Größe cinflößt, über den Raum der nächsten Zeiten weit hinaus reicht, und sich in den spatesten Zeital- tern in empfänglichen und warmen Gemüthcrn wieder- holt, stehe hier auch noch das Urtheil eines Neueren über den König Karl: „In dem ganzen Wesen des großen Königs, so heißt es dort, kündigte sich das Urbild seines kräftigen Zeitalters voll männlicher, doch heiterer Tugend an. Mit der Fülle der Kraft, die eine Welt umgestaltete, war eine Milde und Sanftmuth, mit aller Größe und Hoheit, Einfalt, Lauterkeit des Sinnes und tiefes Feuer des Gefühls gepaart. Die Mischung von Strenge und kindlicher Milde in seinem Wesen war das Geheimniß, wo-' durch er alle mit Ehrfurcht zugleich und mit Liebe erfüllte und selbst in der Brust hart Gestrafter treue Anhänglichkeit hinterließ, welches die That des edlen Franken Isenbart, der aller Ehren und Güter von Karl beraubt, doch sein unerwarteter, alleiniger Retter aus naher Lebensgefahr wurde, aufs Schönste bewährt. Lag in dem Vlche seines Auges so große Kraft, daß ein strafender Blick schon niederwarf, und man den Spruch der Schrift auf ihn anwendete: „Der König, wenn er auf dem Throne seiner Herr- lichkeit sitzt, verscheuchet durch den Blick seines An- gesichtes jegliches Unheil" — und im Donner feiner Rede solche Gewalt, daß sie die Getroffenen zu Bo- den schmetterte, so thronte auf seinem Antlitz auch wieder so unausprechliche Heiterkeit, und seine Stim- me war von so lieblicher Klarheit, daß ein Erzähler ihn den fröhlichen Kaiser der Germannen nennt,, und versichert, so voll sey er immer gewesen aller 8ln- muth und Milde, daß, wer traurig zu ihm gekom- men, durch sein bloßes Ansehen und. wenig Worte erheitert und froh davongegangen sey. 'Er war von

2. Abth. 2 - S. 140

1817 - Elberfeld : Büschler
140 Iii* Ztr. Karl der Große bis Heinrich I. 766— 919, Wahren und Schönen, und pflanzte sie überall, und durch alle Mittel, die in seiner Gewalt waren. Mit dem Gelehrten Engländer Alcuin und andern kun- digen Männern hatte er eine wissenschaftliche Gesell- schaft gestiftet, in welcher er selbst den Namen des Königs David, sein Freund Angilbert den Ho- mers, die übrigen andere, führten, woraus der heitere, über die Fesseln des alltäglichen Lebens frei schwebende Sinn dieser Vereinigung schon genugsam hervorleuchtet. Die nächste Bestimmung derselben, außer der Beschäftigung mit den beiden alten Spra- chen, mochte wohl die seyn, die vaterländische Spra- che und Dichtkunst aus der Vergessenheit hervorzu- ziehen und neu zu beleben. Karl hat selbst eine teut- sche Grammatik entworfen, oder entwerfen lassen, den Monaten und den Winden teutsche Namen ge- geben, und die uralten Lieder gesammelt, worin die Thaten und Kriege alter Helden besungen waren; (wie einst Lycurg und Pisistratus die Gesänge Homers sammelten). Von seiner eigenen Liebe zu allem Wissenswürdigen aber ist kein Zug rührender, als der schon erzählte,' wie er noch im späten Alter die kräftige Hand, die nur dqs Schwerdt zu führen ge- wohnt war, so sorgsam, und selbst in den schlaflosen Stunden der Nacht, an die Führung des Griffels gewöhnen wollte. — Und wie er gebildete und kennt- nißreiche Männer schätzte, davon zeugt unter andern das Beispiel des longobardischen Geschichtschreibers, Paul Diakonus, oder auch Paul Warne fr ied genannt. Er war Geheimschreiber des Königs Desi- derius und hatte, nach dessen Besiegung, Theil an der neuen Empörung der Lombarden; deshalb wurde die Strafe über ihn ausgesprochen, es sollten ihm die Hände abgehauen werden. Karl jedoch sprach: „Aber, wenn wir diesem die Hände abhauen, wer wird uns so anmuthige Geschichten schreiben?^ und begnadigte ihn, Der schon erwähnte Alcuin, auf dessen Besitz Karl stolzer war als auf ein Königreich, war früher Vorsteher der hohen Schule zu Pork in Eng- land, wo fast alle damaligen Gelehrten ihre Bildung erhalten und ihre Begeisterung für die Wissenschaften

3. Die deutsche Geschichte - S. 157

1829 - Elberfeld : Büschler
Karl der Große. 157 Ivwwvvmwvuvivvvvivvvvv Ww Vww l Wv» V\V\\lvivwl\Wvv\\vvwvv V"\ A diaen Männern hatte er eine wissenschaftliche Gesellschaft gestiftet, in welcher er selbst den Namen des Königs David, sein Freund Angilbert den H o m e r s, Alcuin den von H o r a z, die übrigen andere, führten, woraus der heitere, über die Fesseln des alltäg- lichen Lebens frei schwebende, Sinn dieser Vereinigung schon ge- nugsam hervorleuchtet. Die nächste Bestimmung derselben, außer der Beschäftigung mit den beiden alten Sprachen, mochte wohl die seyn, die vaterländische Sprache und Dichtkunst aus der Ver- gessenheit hervorzuziehn und neu zu beleben. Karl hat selbst eine deutsche Grammatik entworfen oder entwerfen lassen, den Mona- ten und den Winden deutsche Namen gegeben, und die uralten Lieder gesammelt, worin die Thaten und Kriege alter Helden be- sungen waren; (wie einst Lykurg und Pisistratus die Gesänge Homers sammelten.) Von seiner eigenen Liebe zu allem Wissens-' würdigen aber ist kein Zug rührender, als der schon erzählte, wie er noch im späten Alter die kräftige Hand, die nur das Scüwerdt zu führen gewohnt war, so sorgsam, und selbst in den schlaflosen Stunden der Nacht, an die Führung des Griffels gewöhnen wollte. — Und wie er gebildete und kenntnisreiche Männer schätzte, da- von zeigt, außer den angeführten, noch das Beispiel des longo- bardischen Geschichtschreibers, Paul Diakonus. Er war Ge- heimschreiber des Königs Desiderius und hatte, nach dessen Besie- gung, Theil an der neuen Empörung der Lombarden; deshalb wurde die Strafe über ihn ausgesprochen, es sollten ihm die Hände abgehauen werden. Karl jedoch sprach: „Aber, wenn wir diesem die Hände abhanen, wer wird uns so anmuthige Geschichten schreiben?" und begnadigte ihn. Der schon erwähnte Alcuin, auf dessen Besitz Karl stolzer war als auf ein Königreich, war früher Vorsteher der hoben Schule zu A ork in England, wo fast alle damaligen Gelehrten ihre Bildung erhalten und ihre Begei- sterung für die Wissenschaften eingesogen hatten, und wo sich eine der wenigen damals im Westen Europa's vorhandenen Bibliothe- ken vorfand. Im I. 793 ließ er sich durch die wiederhohlten Bitten des Königs bewegen nach Frankreich zu kommen und die berühmte Schule in Tours anzulegen, So sehr ehrte ihn Karl, daß er ihn seinen in Ehristo geliebtesten Lehrer nannte und ihn der glän- zenden Reichs- und Kirchenversammlung in Frankfurt als seinen Freund vorstellte. Und Alcuin zeigte sich dieser Ehre würdig; wenn alle schwiegen, so sagte er dem Könige offen die Wahrheit. Mit der Sorge für die kirchlichen Angelegenheiten verband Karl zugleich, mit sehr richtiger Einsicht, die Sorge für die Erziehung des Volkes; allenthalben, wo es möglich war, stiftete er Schulen und achtete selbst auf ihren Fortgang. So wird erzählt, wie er einst in die Schule, die er an seinem eigenen Hofe eingerichtet hatte, trat und die Arbeiten der Knaben durchsah. " Die Geschickten stellte er.auf seine rechte, die Ungeschickten an seine linke Seite und da fand es sich, daß die Letztem meist Söhne vornehmer Eltern waren. Da wandte sich Karl zu den Fleißigen, lobte sie sehr, und

4. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 99

1895 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 99 — fält, um überall in seinem Reiche Recht und Gerechtigkeit zu handhaben. — Karl liebte auch die Baukunst und ließ zahlreiche und Prächtige Bauten aufführen, wie zu Aachen, wo er, gleichsam Zum Beweise, daß er vor allem Deutschland angehöre, am liebsten verweilte. Über alles aber ging dem großen Kaiser christliche Bildung, und er erwarb sich unsterbliche Verdienste um Religion und Gesittung der Völker. Überall wurden neue Bistümer, Kirchen und Klöster gegründet und reichlich ausgestattet. Zur Verherrlichung des Gottesdienstes ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen und führte einen neuen bessern Kirchengesang unter seinen Franken ein. Er vergnügte sich gerne an frommen, geistreichen Büchern und hegte eine besondere Vorliebe für die heiligen Kirchenväter. Latein sprach er fertig, Griechisch verstand er wenigstens. Er entwarf, wie Einhard sagt, selbst eine deutsche Sprachlehre, d. H. wohl, er gab die Anregung dazu, und sammelte die ur- alten Lieber von den -thaten der Helden. Sehr wichtig waren ihm auch die Schulen. Er grünbete solche auf allen feinen Hofgütern. Bei einer Prüfung, die er einstens selbst anstellte, lobte er die fleißigen Kinder ungemein; boch fürchterlich ließ er die faulen an, obwohl diese meistens vornehmen Geschlechtes waren, und drohte ihnen mit seinem ganzen Zorne. Karl war von starkem Körperbau und erhabener Gestalt. Er hatte eine hohe klare Stirne und große, lebhafte Augen, die dem Freunde fröhlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. Im Reiten, Fechten und Schwimmen war er sehr geschickt; jagenb trieb er sich nt den Wäldern umher und kämpfte mit Wölfen, Bären und Auer-ochsen. Im Essen und Trinken war er höchst mäßig. Die Pracht m Kleidern liebte er nicht; er ging im einfachen deutschen Anznge. Nur an Reichstagen und hohen Festen erschien er in voller Majestät mit einer goldenen, von Diamanten strahlenden Krone aus dem Haupte, angethan mit einem langen, herabwallenden Mantel (Fig. 23). Er sprach viel und gerne und drückte sich über alles gut aus. Mild und bescheiden, war er gegen alle herablassend und gnädig. 5*
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