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1. Abth. 1 - S. 67

1818 - Elberfeld : Büschler
Vorbereitungen zum Kriege. 6? Moritz, wie es Karin selbst fehlte, daß die Rich- tung ihres Geistes nicht eben so sehr in die Tiefe ging, ats ihr Blick die Verhältnisse der Welt klar und fd>arf überschaute. Die innere, stille Fröm- migkeit und Liebe des Oemüthes, die heilige Ehr- furcht vor der Wahrheit li^id d?m Rechte, welche alles Irdische den ewigen Ideen nachsetzt, und es nur zu beherrschen sucht, um es nach ihnen zu bilden, — diese erhabenste Große der Seele war nickt in Karl und Moritz. Die Klugheit beherrschte das Herz und Klarheit galt ihnen mehr als Liebe. Daher haben sich wenige ihres vollen Vertrauens zu rühmen gehabt, und ihre Verschlossenheit macht sehr viele ihrer Handlungen zu einem Räthsel für die Geschichte. So ist es nicht mit dem Leben der erhabensten Helden der Menschheit; dasselbe liegt wie ein großes, helles Gemahlde vor unfern 'Augen auögebreitet. An weitschauendem Verstände übersah Moritz seinen Vetter, den Churfürsten, sehr weit; sei- nem Scharfblick entging es nicht, daß dieser in dein Kampfe gegen die großartige Klngheit des Kaisers nicht bestehen werde, und nun faßte er- den Gedanken, sich selbst zum Haupte des säch- sischen Hauses zu machen. Er mag sich vor sich selbst damit entschuldigt haben, daß nur dieses Weg übrig sey, es zu retten; aber seine Gerech- tigkeit und Wahrheit kamen dabei auf harte Proben. Zu dem schmalkaldischen Bunde gesellte er sich nicht; er wollte sich so lange an den Kaiser an- schließen, bis er sein Ziel erreicht habe und es Zeit sey, seinen Weg auch von diesem unabhängig zu gehen. Als der Bund rristete, rieth er davon ab, und als man ihn zur Theilnahme auffoderte, verweigerte er sie, und erklärte, daß er nur zum Schutze seiner Länder gerüstet seyn werde. In's Geheim war er aber schgn mit dem Kaiser einver standen; wie eng, und auf welche Bedingungen, ist nicht erwiesen; leider aber ist wahrscheinlich, daß die Aussicht auf das Churfürstenthum ihm

2. Abth. 1 - S. 106

1818 - Elberfeld : Büschler
lob Vi.ztr.karkvbiszumwestph.fried. 1520-1648. so ist Mißtrauen," sagt des Kaisers Kanzler Za- sius, „und jedes rauschende Blatt giebt zum Ver- dacht Anlaß." Die innere Spaltung Deutschlands wurde noch vermehrt durch die Partheieil unter den Protestan- ten selbst. Die R e so r m i r t e n , die sich von der Schiveiz sind Frankreich her im Reiche ausbreite- ten , fanden immer mehr Anhang und waren den Lutheranern ein Aergerniß, so wie diese ihnen. Unter den Fliesten erklärte sich zuerst der Churchürst von der Pfalz für sie. Die Lutheraner zerfielen aber selbst u»tter sich in zwei Partheien, eine ge- mäßigte und eine heftige. Jene folgte Melanch- thons Geist uird Grundsätzen, diese hielt sich an Luthers B u ch staben, und verfocht ihn mit Feuer- eifer, eben weil sie nur den Buchstaben verehrte; denn wer die reinen und milden Gedanken der Religion selbst besitzt, und tn ihrem Lichte lebt, der eifert nicht, und noch weniger verdammt er; wohl aber, wer in Wort und Formen das Wesen zu besitzen glaubt. Die, welche um diese Zeit ain lautesten ihre Stimme in der protestantischen Kirche erhoben, gaben einen neuen Beweis, wie schwer es dem menschlichen Geiste wird, das Maaß und die Ruhe in seinen Bewegungen zu bewahren. Statt des stillen F-rschens, um den Geist zu lau- tern, und statt des christlichen Handelns, welches erst Zeugniß über die rechte Erkenntniß ablegen soll, setzte man das Christenthum in den Eifer, womit eine Streitfrage, oft ein Wort, verfochten wurde. Die Leidenschaften stiegen auf den höchsten Grad; statt der Grunde gebrauchte man endlich die gehässigsten Schimpfwörter, und der gewöhn- liche Ausgang war, daß man einen jeden ver- fluchte, welcher anderer Meinung war. Wohl hatte der Kaiser Ferdinand Recht, iu seinem, schon oben erwähnten, Testamente an seine Söhne von vielen Protestanten ferner Zeit zu sagen: „Da sie gar nicht einig, noch einhellig seyen, sondern vielmehr uneinig und getrennt, wie es recht und gut sshn könne, was sie glauben ? Es könne nicht

3. Die deutsche Geschichte - S. 394

1829 - Elberfeld : Büschler
394 Vi. 3fr. Karl V. bis zum westphäl. Fried. 1520 —1648. nachstellte und wenige unter ihnen besonders achtete, lernte den Herzog früh kennen und das Große in seiner Natur schnell aussindend, hielt er ibn vor Allen werth. Allein dieses fehlte dem Herzog Moritz, wie es Karln selbst fehlte, daß die Richtung des Geistes nicht eben so sehr in die Tiefe ging, als ihr Blick die Verhältnisse der Welt klar und scharf überschaute. Die innere, stille Frömmigkeit und Liebe des Gcmüthes, die heilige Ehrfurcht vor der Wahrheit und dem Rechte, welche alles Irdische den ewigen Ideen nachsctzt, und jenes nur zu beherrschen sucht, um es nach diesen zu bilden, — diese erhabenste Größe der Seele war nicht in Karl und Moritz. Der Verstand beherrschte das Herz und Klugheit galt ihnen als das Gesetz des Lebens. Daher haben sich wenige ihres vollen Vertrauens zu rühmen gehabt, und fhre Verschlossenheit macht sehr viele ihrer Handlungen zu einem Rathsel für die Geschichte. So ist es nicht mit dem Leben der erhabensten Helden der Menschheit; ihr Leben liegt wie ein großes, helles Gemäblde vor unfern Augen ausgebreitet. An weitschauendem Verstände übersah Moritz seinen Vetter, den Cburfürstcn, sehr weit; seinem Scharfblick entging es nicht, daß dieser in dem Kampfe gegen die großartige Klugheit des Kai- sers nicht bestehen werde, und nun faßte er den Gedanken, sich selbst zum Haupte des sächsischen Hauses zu machen. Er mag sich vor sich selbst damit entschuldigt haben; daß nur dieser Weg übrig sey, dasselbe zu retten; aber seine Gerechtigkeit und Wahr- heit kamen dabei auf barte Proben. Zu dem schmalkaldischen Bunde gesellte er sich nicht ; er wollte sich so lange au den Kaiser anschtießen, bis er sein Ziel erreicht habe und es Zeit sey, seinen Weg auch von diesem unabhängig zu gehen. Als der Bund rüstete rieth er davon ab, und als man ihn zur Theilnahme aufforderte, verweigerte er sie und er- klärte, daß er nur zum Schutze seiner Länder gerüstet seyn werde. Ins Geheim war er aber schon mit dem Kaiser einver- standen; wie eng, und auf welche Bedingungen, ist nicht erwie- sen : leider aber ist wahrscheinlich, daß die Aussicht auf das Chur- fürstenthum ihm schon als Lohn vorgehalten war. Welch innerer Kampf mußte daher in seiner Seele seyn, als ihm der Churfürst bei dem Auszuge gegen den Kaiser, sein Land selbst anvertraute, um es ihm zu schützen und dereinst treu zurückzulicfern! — Aber kein äußeres Zeichen that den inneren Kampf kund, — und die Klugheit besiegte die Wahrheit; um sich nicht zu verrathen, nahm er die Obhut des churfürstlichen Landes an. Der Kaiser gab sich alle Mühe, den bevorstehenden Krieg nicht als eigentlichen Religionskrieg gelten zu lassen. In einem Schreiben an die oberdeutschen, protestantischen Städte, Straß- burg, Nürnberg, Augsburg und Ulm, welches er noch von Re- gensburg aus erließ, versicherte er theucr: „Daß sich die Rüstung kaiserlicher Majestät keinesweges erhebe, um Religion und Frei- heit zu unterdrücken, sondern nur um einige widerspenstige Für-

4. Die deutsche Geschichte - S. 445

1829 - Elberfeld : Büschler
Dreißigjähriger Krieg. 445 Ivvuvvvvvvvvvvuvvvvuvvwivviwivuvvux vavvwivvvvvvvvvyvvwivwv ßen zu führen gedachte, diese Verlegenheit durch eigne Kräfte zu lösen. Albrecht von Wallenftein, eigentlichwaldstcin, war aus einem edlen, böhmischen Geschlechte entsprossen, und 1583 zu Prag von lutherischen Eltern geboren; später war er zur katholischen Religion übergetreten. Sein feuriger, rastloser Geist batte ihn von Kindheit an in vielen menschlichen Verhältnissen und in den Ländern Europa's Herumgetrieben , und mit Erfah- rungen und Kenntnissen gerüstet ging er in die Dienste des öst- reichschen Hauses. Ein unbegränzter Ehrgeiz füllte seine Seele, und er fühlte in sich die Kraft, ein ganzes Zeitalter mit sich fortzureißen. Darum hielt er das Größte nicht für unerreichbar. — Ein geheimnißvoller Zug seiner Natur führte ihn zu der ge, fährlichcn Wissenschaft der Astrologie die damals das ganze Zeit- alter, und selbst große Männer, wie Keppler, beschäftigte; seine Seele verlor sich in ihren dunklen Jrrgängen; aber so viel las er mit der größten Gewißheit in den Sternen, weil er es in seiner eignen Brust trug, daß er zu etwas Außerordentlichem bestimmt sey. Er schloß sich an den Erzherzog Ferdinand an, in welchem er den festen und entschiedenen Charakter erkannte, und zog ihm 1617 mit 200, auf eigene Kosten geworbenen Reutern in einem Kriege gegen Venedig zu Hülfe. Zur Belohnung verschaffte ihm Ferdinand die Stelle eines Obersten der Landesmiliz in Mähren. Während der böhmischen Unruhen half er Wien gegen die Böh- men decken, focht gegen Bethlen Gabor von Siebenbürgen, der auf die Krone Ungarns Anspruch machte, und befehligte'ein besonderes Corps, während Maximilian von Baiern die Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag gewann. Nach dieser Schlacht focht er wieder gegen Bcthlen, gegen welchen die tapfern kaiser- lichen Feldherren Dampierre und Boucquoie gefallen waren, schlug ihn zurück und nöthigte ihn zum Frieden und zur Entsa- gung der ungarschen Krone. Für solche Verdienste und zugleich zur Entschädigung für die Verwüstung seiner Güter in diesem Kriege, erhielt Wallenstein die Herrschaft Friedland in Böh- men, und mit ihr den Fürsten- und später den Herzogs- Namen. —' Darnach, während Tilly an der Spitze des liguisti- schen Heeres im Reiche befehligte, hatte er still sinnend auf seinen Gütern gesessen, ungeduldig, daß ein Krieg ohne ihn geführt werde; jetzt, als der Kaiser ein eigenes Heer aufstellen wollte, erbot er sich ein solches, fast ohne Kosten für den Kaiser, zu- sammenzubringcn. Nur bedang er sich den unumschränkten Ober- befehl mit der Vollmacht aus, alle Anführerstellen allein vergeben zu dürfen, und nicht etwa ein Heer von 20,000, sondern von 50,000 Mann zu werben; ein solches, meinte er, werde sich schon selbst zu ernähren wissen. Er erhielt die Vollmacht und in wenigen Monaten war ein ansehnliches Heer versammelt; solche Gewalt hatte damals schon
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