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1. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 109

1808 - Innsbruck : Wagner
Von der Erde und ihren Bewohnern. ioy unter der Erde, und gewöhnlich stehen bei diesen wil- den Völkern nur mehrere Familien (Stämme) mit ein- ander in Verbindung, welche aber keinen gemeinschaftli- chen Oberherrn, keine Obrigkeit, sondern höchstens im Kriege, oder bei einer großen Jagd einen An führ er- haben, dem sieso lange gehorchen, als der Krieg vder die Jagd dauert. Andere Völker der Erde, welche Hirtenvölker oder Nomaden genannt werden, haben zwar auch keine künstliche und feste Wohnungen, sondern nur Zelte oder Hütten, welche sie leicht abbrechen und wie- der aufschlagen können, aber sie sind doch viel verstän- diger und gesitteter, als die wilden Völker, weil sie sich mit der Viehzucht beschäftigen, wozu mehr Auf- merksamkeit und Kenntniß erfordert wird, als zur Jagd. Ihre Heerden sind ihr ganzer Reichthum. Sie ziehen aus einer Gegend in die andere, und lassen sich nur da auf eine längere Zeit nieder, wo sie gute Weide- Plätze antreffen. Noch andere Völker auf der Erde, welche gesit- tete Völker genannt werden, beschäftigen sich außer der Viehzucht auch noch mit dem Ackerbau, und verstehen allerlei K ü n st e und Handwerke. Sie wohnen in festen und künstlichen Häusern gesellschaft- lich bei einander in Städten, Dörfern und Flecken. Unter ihnen giebt es verschiedene Stände, nämlich r Fürsten, Edelleute, Bürger, Bauern, und verschiede- ne Berufsarten und Gewerbe, indem einige den Acker bauen, andere ein Handwerk oder eine Kunst treiben, noch andere sich mit dem Handel oder mit den Wissenschaften beschäftigen. Gesittete Völker leben nach bestimmten Gesetzen, d. h. sie haben unter sich ausgemacht, was jeder thun und nicht thun darf, und wer unter ihnen wohnen will, muß versprechen, sich diese Gesetze gefallen zu lassen, und sie zu befolgen. Damit dieß von Allen, auch von den Unverständigen und Bösartigen geschehen möge, so wählen sie unter sich einige verständige und rechtschaffene Männer, und geben ihnen den Auftrag, daraufzu sehen, daß Jeder den Gesetzen gehorsam fei, und die Ungehorsamen zu

2. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 108

1808 - Innsbruck : Wagner
io8 Von der Erde und ihren Bewohnern. die verschiedenen Völker der Erde Einiges mit einander gemein, theils in Ansehung ihrer Gestalt und Farbe, theils in Anjehung ihrer Lebensart. Die meisten Eu- ropäischen Völker haben gewöhnlich eine weiße Haut, langes herabhangendes Haar, hervorstehende Nasen, und blaue oder schwärze Augen. Dagegen sindet man in Afrika meistens Menschen mit einer schwarzen sammet- weichen Haut, kurzen wolltgtcn Haaren, breiten aufge- stülpten Nasen, und rosenrothen Lippen. Diese schwar- zen Menschen werden N e q e r oder M o h r e n genannt. Die meisten Bewohner Asiens haben eine olivenfarbige Haut; einige Asiatische Völker sind aber auch braungelb. Die Amerikaner sind größtentheils rothbraun oder kupferfarbig, haben einen schlanken Wuchs, und tief liegende Augen. In fast allen Landern der Erde sind die Menschen gewöhnlich, wenn sie ausgewachsen sind, 5 Fuß, oder anderthalb Ellen hoch Doch werden in den kältesten Landern der Erde, wo es fast gar keine an- dere Jahreszeit, als den Winter giebt, die Menschen se!ter?über 4 Fuß hoch, und sind gemeiniglich sehr un- gestaltet. Hie und da findet man Menschen von außer- ordentlicher Größe, welche 7 bis 8 Fuß hoch sind; man nennt sie Riesen. Doch giebt es kein Volk auf der Erde, welches aus lauter Riesen besteht. Auch in Ansehung ihrer Lebensart haben die ver- schiedenen Völker der Erde vieles mit einander gemein. Einige nehmlich, welche man wilde Völker nennt, treffen gar keine Veranstaltung, um ihres Lebens-Un- terhalts" sicher zu seyn. Sie säen und pflanzen nicht, sie sammeln keinen Vorrath von Lebensmitteln, sorgen überhaupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre einzigen Beschäftigungen sind daher Jagd und Fischerei. Sie wohnen gewöhnlich auch nicht einmal in Dörfern bei einander, haben überhaupt keine ordentliche und feste Wohnungen, sondern nur elende Hütten, die aus einigen Pfählen bestehen, welche in die Erde gegraben, und mit Thierhäutcn oder mrt einer groben Filzdecke überzogen, oder nur mit großen Baum- blättern bedeckt sind; einige wohnen sogar in Höhlen

3. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 346

1832 - Kempten : Dannheimer
346 Amerika überhaupt. 7. die Central-Republik Pukatan, und 8. die vereinigten Staaten von Centro-Amerika, Ii. Südamerika umfaßt nachstehende zwölf Theile: 1. die Republik Columbia, 2. die Republik Peru, 5. die Republik Bolivia, 4. die Republik Chile, 5. die vereinigten Staaten von la Plata, 6. die Republik Paraguai, 7. die Republik Montevideo, 8. daz Kaiferthum Brasilien, 9. das französische Südamerika, 10. das niederländische Südamerika, 11. das brittische Südamerika, und 12. das indianische Südamerika. Iii. Die Inselwelt, genannt Westindien, bestehet aus drei Haupt-Inselgruppen: 1) aus den Bahamainseln, 2) aus den großen Antillen, und 3) aus den kleinen Antillen. *) Einige andere Inseln und Inselgruppen, die man noch zu Amerika rechnet, werden nur entiveder bei den Ländern, zu denen sie gehören, oder am Schlüsse von Südamerika bemerken. I. Nordamerika. l) Das dänische Nordamerika. Dieß große Land, gewöhnlich Grönland geheißen, von dem man übrigens nicht bestimmt weiß, ob es eine Insel oder Halbinsel ist, da die Nordgrenze noch genau Niemand erforscht hat, endet im Süden mit dem Cap Farewell; im Osten bildet das atlantische und das Eismeer, im Westen die Davis- straße und die Baffinsbai die natürliche Begrenzung. Die Größe von Grönland ist unbekannt, die Bolkszahl schätzt man auf 15 bis 20.000 Menschen, meistens schmutzige Es- kimos, theils Christen, theils Heiden, vom Fang der Fi- sche, Wall fische und Seehunde, so wie von ihren Renn- thieren und dem Sammeln der Eiderdunen :c. lebend. Außer diesen Ureinwohnern haben sich auch einige Tausend Danen niedergelassen, welche die Herren des Landes sind. Das ganze Land ist von Gebirgen durchzogen, die sich steil erheben, und mit ewigem Schnee und Eis bedeckt sind. Das Clima ist äußerst rauh, der Sommer sehr kurz, aber in den niedrigen Thälern so heiß, daß das Pech an den Schiffen schmilzt. Am meisten bekannt ist die Westküste; die Ostküste ist wegen der vielen Eisfelder und Eisberge fast ganz un- zugänglich. Die Dänen haben auf der Westküste i4 N i e d c rl a ssn n g e un- ter 5 iv> e i Inspcktoratcn gegründet. Die südlichste Niederlassung

4. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 305

1832 - Kempten : Dannheimer
Das chinesische Reich» 305 §. 2- Physische Beschaffenheit. Der Boden dieses Landes, das den Europäern fest ver- schlossen ist, ist gebirgig, das Clima im N. kalt, im S. warm und fruchtbar. Hier sollen noch Baumwolle und die Gewächse des Südens gedeihen. Sonst beschäftigen sich die Einwohner mit Ackerbau, Vieh- zucht und Fischfang; ihr Handel aber beschränkt sich blos auf China und Japan. Die Seefahrer wollen sehr guten Anbau, selbst bis auf die Gipfel der Berge bemerkt haben. H. 5. Eiutheiluug und N e g i c r u n g. Korea hat die Würde eines Königreiches, und ist in 8 Provinzen getheilt. An der Spitze des Staates stehet ein Erbkönig, der dem Kaiser von China zinsbar ist, und auch dem Kaiser von Japan Tribut bezahlt. §.4. Ortsbeschreibung. Kingkitao, in Mitte der Halbinsel, Haupt- und Resi- denzstadt, angeblich mit einer merkwürdigen Bibliothek, G. Der Likeio-Archipel. H. I. Lage, Bestandtheile und Größe. Dieser Archipel liegt südlich von Japan und östlich von dem eigentlichen China, und bestehet aus 56 Eilanden, die zusammen gegen 500 d. □ M. mit 500.000 E. umfassen. §. 2. Physische Beschaffenheit. Alle diese Inseln sind sehr gebirgig, und zum Theil vul- kanisch, haben aber ein gemäßigtes Clima und großen Reich- thum an Getreide, Obst, edeln Früchten, Thee, Pfeffer, Baum- wolle, Tabak und Zuckerrohr. Handel wird nur mit Japan und China getrieben» §. 3. Regierung und H a n p t i n s e l. Die Inseln sollen einen eigenen König haben, der ein Va- sall des Kaisers von China ist. Das größte der Eilande heißt Likeio, ist gut angebaut, und mit Städten und Dörfern angefüllt» --------*------------------ 6) Das Kaiserthum Japan: (Charte Nro. 24.) §. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser Staat, aus lauter Inseln bestehend, liegt ostwärts von Korea und der Mandschurei im großen Welrmeer, und wird von jenen Ländern durch das japanische Meer und den großen tatarischen Meerbusen getrennt. Der Flächeninhalt soll über 12.500 d. n M. und die Ein- wohnerzahl nach einigen io bis 15, nach andern 25 bis 50, und wieder nach andern 40 -bis 50 Millionen Seelen betragen» Cammcrers Lehrb. d. Erdkunde r>te einst. 20

5. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 360

1832 - Kempten : Dannheimer
r 360 Indian. Nordamerika, u. vereinigte Staaten von und umschreibt ein Areal von mehr als 6000^ M., worauf etwa 24-000 Indianer herumschwarmen. Ans der Tüdwestgrenze strömt der Mi ssi si p p i, vom b ri tti sch en Gebiete scheidet eine politische Grenze. Das Land enthält niedrige Gebirge und viele Wälder und Ebenen, mit einem ziemlich rauhen Clima. Städte gibt cs nicht, sondern wenige Forts zum Schutze der Weißen, und als Anhaltspunkte künfti- ger Cultur. 5) Das Gebiet O r eg a n, erst 1822 gebildet, ist die westlichste Besitzung der Union, und dehnt sich zwischen den mexikanischen und brittischen Ländern, so ^vic zwischen dem F e l s e n g e b i r g e und dein stillen Meere aus. Seine Größe beträgt gegen 16 000 ^M-, woraus über 120.000 wilde Indianer wohnen. Der größte Fluß jst der O reg an oder der Columbia, der in das stille Meer fällt, und der Hauptrcichthnm sind Pelzwaaren, vorzüglich S e e 0 tt e r b ä lg e. An der Mündung des Columbia ist das Fort A st0 r i a mit einem Hafen, die einzige Niederlassung der Amerikaner, und der Sitz ihres Gouverneurs. 5) Das indianische Noroamerika. Wir verstehen darunter den ungeheuren innern Land- strich Nordamerikas, von der B ehring sftraße bis zur Hud- sonsbai, und vom 400 bis zum 70° Nordbreite — eine Flache von mehr als 100.000 b M., an Größe fast Europa gleich. Das Land dehnt sich also zwischen dem Eismeere, Neu- wales/den Freistaaten und den Westküstenländern aus, und ist im Ganzen noch sehr wenig bekannt, obwohl den nördlichen Theil die Britten, den südlichen die Nord- amerikaner zu ihren Besitzungen rechnen. Man trifft hier große Heerden von Renn- und Elenthie- ren, wilden Ochsen und kostbaren Pelzthieren an, vor- züglich schwarze Füchse, Wölfe, Biber rc, Die Einwohner thei- len sich mehr südwärts in unzählige Stämme wilder In- dianer, die theils nomadisch, theils ansäßig in dorfweis gereiheten Hütten unter Oberhäuptern, Ka z iken genannt, leben, und sich mit Jagd, Fischerei und Krieg beschäftigen. Im hohen Norden leben Eskimos, welche gegen die India- ner tödtlichen Haß nähren. Beide Nationen treiben mit den Amerikanern und "Europäern Tauschhandel; sie zahlen meist mit Biberfellen, und tauschen dafür Schießgewehre, und Branntwein ein, dessen übermäßiger Genuß die unglück- lichen Einwohnerwehr entsittlichet und vermindert, als ihre Kriege unter einander, und der Europäer und Nordamerikaner wucherische Gebietsvergrößerungen. 6) Die vereinigten Staaten von Mexiko, H. 1. Lage, Grenzen und Größe. Dieser große Staaten bund, einem unregelmäßigen Dreiecke ähnlich, Nordamerikas schönstes und reichstes Land, und vormals das spanische Bice königreich Neu- spanien ausmachend, liegt südwestlich von den vereinig-

6. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. uncounted

1832 - Kempten : Dannheimer
tjomïif zur lcchsten Auktngc. Ungeachtet die fünfte starke Auflage dieses Lehrbuches !n dem kurzen Zeiträume von einem Jahre bereits vergriffen war, und meine literarische Thätigkeit dafür durch meine Versetzung von Kempten nach Neuburg an der Donau nicht wenig ge- ftöret ward; so kann ich dennoch versichern, daß auch diese sechste Editition vielfache Verbesserungen und Berichtigungen erhielt, und daß ich auch für die Folgezeit, um den zahlreichen H. Collegen im Lehramte und andern Freunden der Erd- kunde meine Achtung und Dankbarkeit zu bezeugen, keine Mühe scheuen werde, dem Werke stets größere Brauchbarkeit und allmählige Vollendung zu verschaffen. Um dem Wunsche mehrerer Männer vom Fache zu ent- sprechen, wurde von den zwei Abtheilungen der fünften Auf- lage dießmal Umgang genommen, und das Ganze in Einen Band vereiniget. Auch traf man die Veranstaltung, daß zahlreiche Artikel, etwa für einen zweiten geographischen Cursus geeignet, mit kleinerer Schrift gedruckt wurden.

7. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 10

1832 - Kempten : Dannheimer
r 10 Mathematische Geographie. Jener dieser Punkte, von welchem aus sich die Sonne schein- bar dem Nordpole nähert, heißt der Frühlingspunkt (Aequi- noctium Vernum), der andere, von welchem sie dem Südpole näher rückt, wird der Herbftpunkt (Aequinoctium auctum- nale) genannt. b) Die S o lstitia l-, d. i. S onn enftillftands-Punkte befinden sich dort, wo die Ekliptik vom Aequator am weitesten gegen Norden und Süden abweicht. Sie haben ihren Namen daher, weil die Sonne, wenn sie über diesen Punkten stehet, eine Zeit lang stille zu stehen scheint, ehe sie sich gegen den Aequator zurückwendet. Stehet die Sonne über dem nördlichen dieser Punkte, so be- ginnt unser Sommer; daher heißt jener Punkt Sommer-Son- nen-Stillstandspunkt (Solstitium aestivum); befindet sie sich über dem südlichen, so fängt unser Winter an; weswegen dieser Punkt Winter-Sonne n-Stillftandspunkt (Solstitium hi- bernum) genannt wird. §. 27. Himmlische Zeiche n. Die Sonnenbahn wird nicht nur, wie jede Kreislinie in 360 Grade, sondern auch nach der Anzahl unserer Monathe in 12 gleiche Theile oder Zeichen abgetheilt, die ihre Benen- nung von 12 Sternbildern führen, welche man hinter der Sonne erblickt, und welche die 12 himmlischen Zeichen ge- nannt werden. Ihre Namen sind der Ordnung nach: Widder, Stier, Zwilling, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wapermann, Fisch; oder lateinisch: Sunt: Aries, Naurus, Gemini, Cancer, Leo, Virgo, Libraque, Scorpius, Arcitenens, Caper, Ampliora, Pisces. Diese 12 Zeichen durchlauft nun die Sonne, wie es scheint, in 1 Jahre. Jeden Tag ruckt sie im Durchschnitte um 1° auf ihrer Bahn von Abend gegen Morgen weiter. In 1 Monathe hat sie also immer i Zeichen oder 30°, und in einem Jahre alle 12 Zeichen oder 360° zurückgelegt, und be- ginnt nun ihren scheinbaren Lauf von neuem. §. 28- Die vier Jahreszeiten. Aus der schiefen Richtung der Sonnenbahn erklären sich die Abwechselungen von längern und kürzern Tagen, von Wärme und Kälte, oder die vier Jahreszeiten. a) Stehet nemlich die Sonne das erstemal über dem Aequa- tor (am 21. Marz), so erleuchtet sic die Erde von Pol zu Pol, Tag und Nacht sind gleich; im Norden erscheint der Frühling, im Süden der gerbst. b) Stehet sie in ihrem größten nördlichen Abstande vom Aequa- tor (21. Juni), so hat die ganze nördliche Halbkugel den läng- sten Tag und Sommer, die südliche aber das Gegentheil.

8. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 18

1832 - Kempten : Dannheimer
«8 Politische Geographie. welcher alle Amerikaner unter obiger Ausnahme ge-ahlt werden, und 5) in die malaische mit schwarzbrauner Hautfarbe, wohin man Malaien, dann die Bewohner der Südsee-In fein rc. rechnet. §. 50. Sprachen der Menschen. Die Sprachen der Menschen sind beinahe eben so verschie- den, als ihre Länder. Es gibt Hauptsprachen, die einander völlig fremd sind, und verwandte, die mit einer oder mehre- ren andern eine Aehnlichkeit haben. Rohe, ungebildete Völker haben rauhe und wortarme; ge- bildete Völker hingegen wohlklingende und wortreiche Spra- chen. Eine der gebildetsten ist die deutsche. Sie zahlt 80.000 Wörter, die französische nur 24.000. §. 5i. Kultur der M e u sch c n. Nach Verschiedenheit der Bild ungsgrade, worauf die Men- schen stehen, unterscheidet man nachstehende drei Hauptstufen: \) die niedrigste Stufe. Darauf stehet der rohe Natur- mensch als Fischer und Jager in einfachen Hütten wohnend, ohne Schreibkunst, sinnlich und stark geübt. 2) Die mittlere Stufe. Ihr gehört der halbwilde Hirt oder Nomade an, der von seiner Heerde lebt, in wandelbaren Ge- zeiten wohnt, Schreibkunst und Tauschhandel treibt. 3) Die höchste Stufe, die der kultivirte Mensch inne hat. Seßhaft in Dörfern und Städten, ist er Freund der Künste und Wissenschaften, und lebt in wohleingerichteten Staaten. H. 52. N e l i g i o n. Religion ist Verehrung des höchsten Wesens. Nicht alle Menschen beten Gott auf dieselbe Weise an, einige verehren sogar mehrere Gottheiten. Daher scheiden sich die Menschen in Hinsicht auf Religion in zwei Hauptklassen: s) in Monotheisten, die nur Ein höchstes Wesen ver- ehren, und b) in Polytheisten oder Heiden, welche mehrere Gotthei- ten anbeten. §. 55. Verschiedenheit der Monotheisten. Zu den Monotheisten gehören: ») die Juden, b) die Muhamedaner, und c:) die Christen. Die Christen theilen sich wieder in drei Kirchen: a) in die römisch-katholische (abendländische, lateinische), b) in die griechisch-katholische (morgenländische), und c) in die evangelische (protestantische) Kirche. Die Letztere spaltet sich in vier Zweige: «) in die lutherische, b) iu die resormirte oder kalvinische,

9. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 273

1832 - Kempten : Dannheimer
J / Europäisches Rußland. 273 braunes oder weißgelbcs Haar, und ihre taktmäßige rauhe Spra- che. Dabei sind sie ehrlich und gastfrei, Freunde von Musik und Tanz, sehr unreinlich, aber voll wirthschaftlichen Fleißes. ^ 5) Die Tataren, heut zu Tage fast durchaus ansäßig, da sie ehemals als Nomaden umherzogen, haben gute Gewerbe, und sind nüchterne, arbeitsame, friedfertige, aber im Kriege tapfere Leute. Ihr Körper ist schön gebildet, ihr Anstand edel und frei, ihr Charakter offen, theilnehmend und gastfreundlich. 4) Die Samojeden leben an den Küsten des Eismeeres von ihren Rennthieren, so wie von Jagd und Fischerei. Ihr Körper ist schwächlich, kaum über 4 Fuß hoch und vor Kalte zwergartig zusammengeschrumpft:^ ihre Gesichtsfarbe ist gelb, und von Schmutz und Fett glänzend. §.12. Verfass» n g. Das russische Kaiserthum ist eine völlig uneingeschränkte Monarchie, worin der Wille des Herrschers als einzi- ges Gesetz gilt. Die Krone gehört dem ältesten Sohne des Kaisers und dessen ganzer männlichen Nachkommenschaft; in Er- manglung dieser Descendenz wird der zweite Sohn und dessen männliche Nachkommenschaft zum Throne berufen; erst nach dem Erlöschen der ganzen männlichen Descendenz kann die weibliche Linie zur Thronfolge gelangen. Der Regent, ehemals Czaar genannt, führt den Titel: Kaiser und Selbstherrscher aller Reußen; die kaiserlichen Söhne und Töchter werden Großfürsten oder Großfürstinnen von Rußland mit dem Prädikate: kaiserliche Hoheit geheißen. §. 1z. E i n t h e i l u n g. Der ganze Körper des europäischen Rußlands ist in 40 Gouvernements oder Statthalterschaften, und jede Statthalterschaft in Kreise abgetheilt, die ihre besondern Unter- behörden haben. Am leichtesten werden wir den großen Länderkomplex über- schauen, wenn wir ihn nach seinen Hauptbestandtheilen, die fünf große Provinzen bilden, aufführen. Diese sind: 1) Die Ostsee-Provinzen, längs der Ostsee und deren 3 Meerbusen, mit 5 Statthalterschaften, meistens Eroberungen von Schweden; 2) Grvßrußland, das eigentliche Stamm land des Rei- ches, welches den nördlichen und mittlern Theil von Ruß- land umfaßt, und aus ly Statthalterschaften bestehet; .5) K l c i n r u ß l a n d, im W e st e u d e s s ü d l. Theiles v v n G r o ß- rußland, und um den mittlern Dnieper, aus 4 Statthal- terschaften bestehend, und größten Theils von Kosaken bewohnt; 4) S ü d cußla nd, im Süden des Reiches, und an der N v r b- küst e d es schwarzen Meeres, in vier S t a t t h a l t e r s cb a f- ten und das Land der dänischen Kosaken eingetheilt, fast lau- ter Eroberungen, den Türken entrissen; 5) W e st r u ß l a n d, im Süden der Ostsee Provinzen, und längs der preußischen, polnischen und galizischen Grenzen, aus 7 Statt- halterschaften bestehend, und fast ganz durch die Theilungen Polens an Rußland gekommen. Cammcrers Lehrb. d. Erdkunde. 6te Auñ. ' 18

10. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 285

1832 - Kempten : Dannheimer
285 'Asien überhaupt. §. 13. E i n w o h n e r. Hinsichtlich seiner Bewohner ist Asien der merkwürdigste Theil der Erde. Hier ist die W i e g e d e s M e n sch e n g e s ch l e ch- tes; von hier aus wurde der übrige Erdkreis bevölkert. Hier blüheten die ersten Reiche; hier ist der Schauplatz der wichtigsten Begebenheiten der srüheften Vorzeit; hier lebten die Stifter der drei wichtigsten Religionen: Mo- ses, Jesus und Muhamed. In Absicht auf ihre Lebensart unterscheiden sich die Asiaten sehr von einander. Im Norden längs des Eismeeres leben Wilde, die sich mit der Jagd und dem Fischfänge beschäf- tigen, und außerdem von ihren Rennthieren ernähret werden. Die zahlreichste Classe dieser Völkerschaften sind die Samojeden, Jakuten und Kamtschadalen. Im Mittlern Asien wohnen größtentheils Nomaden, die sich blos von der Viehzucht nähren, und keinen feste Wohnun- gen, sondern nur bewegliche Gezelte haben. Ihre Städte und Dörfer sind daher bloße Lagerplätze. Zu dieser Classe ge- hören: ein Theil der Perser, Tataren und Araber, die Ka l- muken, Mongolen und ein Theil Tungusen, diese gewöhn- lich Man schüren genannt. Die Völker Südasiens hingegen bewohnen Städte und Dör- fer, treiben regelmäßigen Feldbau, haben Handwerke, Manufak- turen, Fabriken, Handlung und Künste. Hieher gehören die Tür- ken, zum Theil auch die Tataren und die Araber, die mei- sten Perser, die Indier, sehr viele Manschuren, die Ma- laier, die Chinesen und die Japaner. Der Abstammung nach sind die Bewohner Asiens etwa bis zum Ob und zum Burremputer Caucasier, jenseits dieser Gren- zen gegen Osten hin Mongolen, im Südosten und vorzüglich auf den Inseln sind sie Malaien. §.14. H e r r s ch e n d e R e l i g i o n e n. Am meisten verbreitet ist die m uh amed anisch e Religion (sie soll über 79 Mill. Genossen zählen); von den Bekennern des Christenthums zählt die m or g e n l ä nd isch e oder griechische Kirche die meisten Anhänger. Auch die Armenier sind sehr zahl- reich. Unter den Polytheisten zeichnen sich die Lamaiten und Bra mini st en, so wie die Anhänger Z oroasters und des Confuciüs durch ihre große Anzahl, so wie durch mildere Sit- ten aus. Die Fetischanbeterin den Polarländern sind höchst unwis- send und roh, und kennen nur den Sch aman en dienst. Auch die jüdische Religion hat ihre Bekenner; man schätzt die Ge- sammtzahl der Juden in Asien auf 750.000 Köpfe. * Den neuesten Angaben zu Folge zählt die p r o t e st a n t i sch e Kirche 700.000bekenner, die jüdische 750.000, die armenische 2'850.000, die römisch-katholische 3(100.000, die griechische 9*600.000, die heidnische 10*000.000, die schäm anische oder l a in a i sch e 42*000.000, die m u h am ed an isch e 79*000.000, die brama nische ** **
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