Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

2. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

3. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

4. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

5. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

6. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

7. Erdkunde - S. 238

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 238 — Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 307 000 qkm und 1400 000 fast nur katholische E., zum größten Teile Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Repu- blik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und ungesundem Klima, aus der Cordillere von Quito und der obern Ebene des Maraüon. Die letztern Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchernden Vegetation ausgezeichnet. —- Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert, an Ertrag aber in neuester Zeit zurückgegangen ist. Das lohnendste Erzeugnis ist Kakao; außerdem werden noch Kaffee, Kautschuk, Tabak, Zucker und auf den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten gewonnen. Die Industrie steht mit Ausnahme der Strohflechterei auf sehr niedriger Stufe; auch der Handel ist gering. —- Für Volksbildung geschieht seit Vertreibung der Jesuiten ganz wenig. Der Bevölkerung fehlt jeder Unternehmungsgeist; daher lebt sie arm — inmitten un- ermeßlichen Reichtums der Natur. Die Hauptstadt Quito (kito) (40 000 E.) liegt, „von einem ewigen Frühling umblüht", 2850 in hoch auf der nach ihr be- nannten Hochebene inmitten von Riesenvulkanen. — Den Seehandel vermittelt fast ausschließlich Guayaquil mit 50 000 E. Die Republik Peru hat 1 137 000 qkm und etwa 3 Millionen vorherrschend katholische Einwohner, der Abstammung nach größtenteils Indianer und Misch- linge (Bild 88). Klima und Produkte sind ähnlich wie in Ecuador. Aus der Tierwelt ist besonders das Lama erwähnenswert, welches gezähmt und als Lasttier verwendet wird. Unter den Mineral- schätzen sind Silber, Quecksilber, Kupfer und Salz zu nennen. Aber trotz allen Naturreichtums ist Peru infolge arger Mißwirt-

8. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

9. Die Provinz Hannover - S. 78

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 78 — auf seinen Dampfern für. 77a Mill. Ji Lebensmittel; davon waren z. B. etwas mehr als 3000000 Pfund Rindfleisch und dazu 637 lebende Ochsen, 500 000 Psund Butter, mehr als 10 Mill. Pfund Kartoffeln und 1 Mill. Flaschen Bier. Bremen hat sich besonderer Handelszweige bemächtigt, die es jetzt auch völlig beherrscht. Vor allen Dingen ist Bremen der Hauptlagerplatz des Tabaks für ganz Europa. Bedeutsam sind auch der Reishandel, der Handel mit Baumwolle und Petroleum. „Wo der Handel einen Mittelpunkt findet, da ruft er Industrie (Gewerbefleiß) hervor, und — es hängt eines am anderen — Industrie schafft wieder Handel; das können wir an Bremen recht deutlich sehen." Eine große Anzahl von Tabakfabriken ist in der Stadt und um dieselbe entstanden, die für 20 Mill. Jt Cigarren fertigen. Im Anschluß daran sind weiter Eigarrenkistensabriken zu nennen, in denen etwa 50 Schiffsladungen amerikanisches Cedernholz verarbeitet werden. Die Kistenzahl, welche hergestellt wird, ist so groß, daß Bremen nur die Hülste derselben verbrauchen kann. Im Anschluß an den Reishandel sind hier die größten Reismühlen Deutschlands ent- standen. Zum Baumwollenhandel gehören die zahlreichen Spinnereien in den Vororten, von denen jede einzelne 1000 und mehr Arbeiter beschäftigte Die Stadt Bremen verliert in ihrem Centrum von ihren Ein- wohnern immer mehr Leute. Ganze Häuserreihen enthalten nur noch Schreibstuben, Läden und Warenlager. Die Familien der Handels- Herren wohnen in den Villenvierteln der Vorstädte in kleinen, ganz in Gärten versteckten Häusern. Von berühmten Gebäuden sind der zweitürmige gotische Dom und das ebenfalls gotische, später mit reich geschmückter Vorderwand versehene Rathaus zu nennen. Nördlich von der Lesum liegt vom Bremer Lande nur Bremerhaven und der frühere Bremer Winterhafen Vegesack. Vegesack ist recht freundlich am Südfuße der Geesthügel an der Lesummündung gelegen. Die Stadt ist sehr betriebsam; sie hat ausgedehnten Holzhandel, Segeltuchfabriken und Baumwollspinnereien. Von Vegesack wendet sich die Bahn Bremen-Bremerhaven im Bogen nach Osten, weil unterhalb des Ortes die eigentlichen Wesermarschen beginnen. Von dem hohen Geestrücken, aus dem die Bahn entlangzieht, liegt östlich, um die Hamme herum, das bekannte Teuselsmoor. Die 220 qkm große Fläche ist mit 69 Moorkolonien besetzt, in denen 15000 Menschen wohnen. Wenn man von dem mitten im Moore aufragenden Weyerberge das Teufelsmoor überblickt, so gewahrt man hie und da große Kanäle, die die Moorstriche durchschneiden und nach allen Seiten Verbindung zulassen. Der Hamme-Ostekanal bietet Gelegenheit, mit den Torffrachten in das Elbgebiet zu kommen, und die Semkenfahrt stellt die kürzeste Verbindung nach Bremen her. Außer durch Torsstechen gewinnen die Bewohner des Teufels- moores ihren Unterhalt aus den Erträgen der Viehzucht. Sobald die an einzelnen Stellen bis 9 m dicke Torfschicht abgeräumt ist, lassen sich auf der Grundschicht di& vorzüglichsten Wiesen anlegen, welche Hunderte von Rindern ernähren. Als ältester Ort des Teufelsmoores

10. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 66

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 66 — Wittekindsberg; auf ihm steht ein prächtiges Denkmal Kaiser Wilhelms I. Bodenbeschaffenheit; Beschäftigung der Bewohner. Süntel und Weserkette bestehen hauptsächlich aus Kalkgestein. Die Bückeberge haben sehr wertvolle Sandsteine und Steinkohlen; letztere liegen auch im Deister in großer Menge. Das Weserthal und das Tiefland nördlich von den Bückebergen haben guten Ackerboden. Ackerbau und Viehzucht sind die recht lohnenden Haupt- beschästigungen der Bewohner des Kreises Rinteln. Die Sandstein- brüche in den Bückebergen und der Bergbau aus Kohlen dort und im Deister geben gleichfalls vielen Leuten Arbeit. Siedeluugen. Der größte Ort des Kreifes ist die Stadt Rinteln a. d. Weser (4800 Einw.); ihre Bewohner treiben außer Ackerbau namentlich Schiffahrt und Handel. Bei der Stadt Obernkirchen sind bedeutende Sandsteinbrüche und Steinkohlen- bergwerke. Rodenberg hat eine Saline und ein Solbad. In Nenndorf ist ein recht besuchtes Schwefelbad. Iii. Betrachtung des Gesamtbildes. A. Entstehung der Oberflächensorm Hessen-Nassaus. Schichtenbau der Erdrinde. Unsere Erde war einst eine seurig-stüssige Masse. Als sie sich mit der Zeit abkühlte, entstand um den flüssigen Kern eine harte Kruste. Bei weiterer Abkühlung zerbarst diese Rinde an unzähligen Stellen, und durch die Risse drangen glühende Massen hervor. Diese erkalteten gleichfalls und überlagerten die schon vorhandene Kruste. So entstanden Gesteine, die man als Urgesteine bezeichnet. Zu ihnen gehören Granit und Gneis. Bei der Erkaltung der Erdrinde verdichtete sich gleichzeitig die ungeheure Masse von Wasserdamps, welche den Erdball umgab. Gewaltige Regen rauschten hernieder, und bald bedeckten weite Meere den größten Teil der Erdoberfläche. Von den aus dem Waffer aufragenden Gesteinen wurdeu im Laufe vieler tausend Jahre die oberen Bestandteile durch Verwitterung und Abwaschung los- gelöst und vom Regen und von den Flüssen nach den niedrigeren Gegenden geschwemmt und namentlich dem Meere zugeführt. Dort lagerten sich diese Massen in Verbindung mit Stoffen aus dem Pflanzenreiche, mit den Kalkschalen vieler Meertiere und mit Kalk,
   bis 10 von 53 weiter»  »»
53 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 53 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 9
5 1
6 9
7 1
8 3
9 0
10 1
11 2
12 0
13 2
14 0
15 18
16 2
17 3
18 4
19 5
20 0
21 0
22 9
23 0
24 1
25 1
26 2
27 1
28 0
29 38
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 5
39 0
40 0
41 6
42 6
43 0
44 1
45 3
46 2
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 5
2 24
3 40
4 221
5 49
6 57
7 5
8 10
9 102
10 37
11 63
12 6
13 11
14 18
15 7
16 15
17 55
18 25
19 3
20 11
21 30
22 9
23 14
24 3
25 19
26 9
27 12
28 18
29 3
30 0
31 23
32 4
33 20
34 12
35 4
36 21
37 15
38 10
39 3
40 65
41 83
42 5
43 107
44 19
45 27
46 18
47 12
48 21
49 24
50 27
51 4
52 30
53 3
54 13
55 27
56 11
57 24
58 9
59 13
60 26
61 77
62 39
63 20
64 32
65 10
66 3
67 6
68 14
69 15
70 76
71 41
72 31
73 5
74 13
75 4
76 31
77 20
78 12
79 36
80 23
81 1
82 5
83 5
84 2
85 5
86 9
87 0
88 6
89 15
90 2
91 1
92 115
93 13
94 3
95 51
96 9
97 29
98 71
99 11

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 36
1 24
2 10
3 16
4 7
5 9
6 44
7 9
8 0
9 5
10 6
11 12
12 66
13 14
14 12
15 1
16 13
17 2
18 3
19 18
20 11
21 0
22 1
23 1
24 121
25 23
26 18
27 2
28 43
29 3
30 1
31 16
32 26
33 36
34 62
35 1
36 19
37 1
38 6
39 22
40 4
41 1
42 21
43 24
44 4
45 0
46 38
47 65
48 8
49 4
50 16
51 27
52 10
53 3
54 11
55 0
56 1
57 2
58 10
59 47
60 0
61 1
62 4
63 0
64 13
65 6
66 6
67 4
68 3
69 14
70 9
71 2
72 19
73 11
74 6
75 29
76 14
77 75
78 45
79 4
80 26
81 106
82 5
83 56
84 28
85 2
86 8
87 19
88 3
89 51
90 7
91 9
92 21
93 2
94 5
95 61
96 9
97 17
98 6
99 2
100 45
101 65
102 30
103 5
104 31
105 5
106 5
107 28
108 0
109 20
110 23
111 2
112 5
113 153
114 83
115 7
116 8
117 2
118 0
119 36
120 2
121 8
122 13
123 17
124 115
125 13
126 5
127 16
128 6
129 21
130 8
131 54
132 23
133 25
134 16
135 7
136 26
137 43
138 4
139 7
140 7
141 1
142 49
143 17
144 14
145 8
146 1
147 6
148 13
149 126
150 2
151 6
152 21
153 8
154 3
155 4
156 9
157 6
158 52
159 28
160 14
161 0
162 1
163 1
164 19
165 5
166 11
167 9
168 10
169 8
170 0
171 34
172 6
173 20
174 1
175 88
176 3
177 36
178 49
179 28
180 25
181 0
182 16
183 44
184 56
185 8
186 16
187 8
188 42
189 5
190 0
191 4
192 1
193 26
194 9
195 49
196 28
197 33
198 1
199 10