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1. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 34

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
3. Johann Cicero. 4. Joachim I. (Nestor). Er ließ die Raubritter seinen starken Arm fühlen und in einem Jahre 70 derselben hinrichten. 5. Joachim Ii. (Hektor). Dieser trat (im Jahre 1539) zur lutherischen Kirche über und führte die Reformation in seinem Lande ein. Im Jahre 1537 schloß er mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau einen Erbvertrag, nach welchem diese Länder beim Aussterben des herzoglichen Stammes an Brandenburg fallen sollten. 6. Johann Georg. 7. Joachim Friedrich. 8. Johann Sigismund. Er hat das Land bedeutend vergrößert; denn er erwarb Kleve, Mark und Ravensberg und im Jahre 1618 das Herzogtum Preußen. Unter seinem Nachfolger 9. Georg Wilhelm wütete in Deutschland der dreißigjährige Krieg. (Vgl. S. 28.) § 5. Friedrich Wilhelm, der grofte Kurfürst. (1640—1688.) 1. Seine Jugend. Auf Friedrich I. folgten noch elf Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern. Der bedeutendste unter ihnen war Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Seine Mutter suchte einen gottessürchtigen Regenten aus ihm zu machen. Er lebte nach dem Spruch: „Gott meine Stärke!" Zur weiteren Ausbildung ging er auf die Universität nach Leyden in Holland. Hier lernte er, wie ein Staat durch die Tapferkeit und den Fleiß feiner Bewohner und die Klugheit und Thatkraft feiner Fürsten zu hoher Macht und Blüte gelangen kann. Er nahm sich vor, später sein Land und Volk auf dieselbe Weise ebenso mächtig und glücklich zu machen. Als in Leyden die Pest ausbrach, begab er sich nach dem Haag, der holländischen Hauptstadt. Weil man ihn da zu einem ausschweifenden Leben verführen wollte, verließ er die Stadt mit den Worten: „Ich bin es Gott, meinen Eltern und meiner Ehre schuldig, die Verführung zu fliehen." Er begab sich zu dem Prinzen von Oranien,

2. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 63

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 63 — Kaiser Wilhelm um so enger an Österreich an. Diesem neuen Bunde trat auch Italien bei. Als der ruhmreiche Kaiser seinen 80. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische feiern konnte, mußte die ganze Welt ihn als einen von Gott besonders begnadigten Fürsten ehren. Kaiser Wilhelm besaß das Vertrauen und die Liebe seines Volkes in hohem Maße. Das zeigte sich namentlich in den Jahren 1878, 1879 und 1887. Im Jahre 1878 wagten zwei verkommene Menschen einen Mordversuch gegen den verehrten Monarchen. Mit Schmerz und gerechter Entrüstung vernahm das deutsche Volk diese Greuelthaten. Gottes gnädige Hand aber hat das teure Leben erhalten. Im folgenden Jahre feierte Wilhelm I. mit seiner Gemahlin das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Sein 90 Geburtstag, der 22. Marz 1887, war für das deutsche Volk ein Tag nie gesehener Freude. 7. Wilhelm I. als Landesvater. Viele segensreiche Einrichtungen verdankt Deutschland seinem ersten Kaiser. In allen deutschen Staaten wurden gleiche Münzen, Maße und Gewichte, sowie eine einheitliche Gerichtsordnung eingeführt. Auch das Post- und Telegraphenwesen sind gemeinsame Einrichtungen des ganzen Reiches (mit Ausnahme von Bayern und Württemberg). Man fing feit 1880 an, die Eisen- bahnen zu verstaatlichen. Die Fahrzeiten wurden nun einheitlich geregelt, die Tarife erniedrigt und für alle Bahnen gleichmäßig festgesetzt und Kohlen, Erze, Holz und andere Gegenstände nach einem noch mehr erniedrigten Tarif befördert. Es wurde bald auch die Anlegung von kleinen Bahnen (Sekundärbahnen) notwendig. Auch die Sorge für die Schiffahrt wurde nicht vergessen. Von ganz besonderer Bedeutung ist der Bau des Nordostfeekanals. Der deutsche .Handel hat sich bis zu den fremden Erdteilen ausgedehnt, in denen große Länderstriche unter deutschem Schutze stehen. Derselbe wird geschützt durch eine bedeutende Marine. Die Verwaltung im Königreich Preußen wurde verbessert durch die Einführung der Provinzial- und Kreisordnung. Über jede Provinz ist als höchster Beamter ein Oberpräsident gesetzt. Ihm zur Seite stehen mehrere Behörden, deren

3. Geschichtsbüchlein für mehrklassige Schulen - S. 55

1894 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 55 — Um bleibende Ruhe herzustellen, gab der König (am 31. Jan. 1850) dem Volke eine Verfassung, d. i. ein oberstes Staatsgrundgesetz, das noch jetzt in Kraft ist. Demgemäß teilt der König mit den Vertretern des Volkes die gesetzgebende Gewalt. Die Volksvertretung besteht aus dem Herrenhause und dem Hause der Abgeordneten. 3. Krankheit und Tod. Im Jahre 1857 erkrankte der König, und da an eine Genesung nicht zu denken war, übernahm sein Bruder Wilhelm die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 wurde der edle König durch den Tod von seinen Leiden erlöst. Da er keine Nachkommen hatte, bestieg sein Bruder Wilhelm den Thron. § 13. Drei Erfindungen. 1. Die Dampfschiffe. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts machte Papin zum ersten Male den Versuch, den Dampf zur Fortbewegung der Schiffe zu benutzen. Er baute später ein kleines Dampfschiff und wollte damit nach England übersetzen. Sein Schiff wurde ihm aber zerstört und er dadurch so entmutigt, daß er nichts mehr in der Sache that. 100 Jahre später erbaute ein Amerikaner, Namens Fulton, ein Dampfschiff (und befuhr den Hudson). Mit diesem geglückten Versuche war die Dampfschiffahrt eröffnet. Das erste Dampfboot Europas wurde im Jahre 1812 in England gebaut. Seitdem hat sich die Dampfschiffahrt staunenswert entwickelt: denn nach allen Richtungen werden die Meere heute von Dampfschiffen durchschnitten. 2. Die Eisenbahnen. Ein Fuhrwerk geht um so leichter, je geringer die Reibung ist. Dieses erkannten schon die Römer, weshalb sie auf einzelnen Straßen Steingeleise anlegten. Später kamen in deutschen Bergwerken des Harzes zur Beförderung der Erze und Steinkohlen Holzgeleise in Gebrauch. Die Holzschienen hielten aber nicht lange und wurdeü deshalb mit eisernen vertauscht. Daher erhielten die Bahnen den Namen Eisenbahnen. Diese neuen Schienenwege wurden in England vielfach angelegt und zeigten sich sehr vorteilhaft. Eine allgemeine Verbreitung und weltberühmte Wichtigkeit fanden die Eisenbahnen erst, seitdem man den Damps-

4. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 67

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 67 - § 47. Gestalt und Gliederung. 1. Mitteleuropa hat eine sehr unregelmäßige Gestalt; Nord-und Südrand laufen allerdings annähernd parallel, aber die West-und Ostseite entsprechen sich gar nicht. Die Breite nimmt von S. nach N. bedeutend zu. 2. Mitteleuropa ist wie Frankreich und Rußland vorwiegend Kontinentalland. Im So. berührt es das Adriatische Meer: hier die bedeutende Seehaseustadt Triest. Dagegen wird der lange Nordrand ganz vom Meer bespült, wobei zu beachten ist, daß das ausgedehnte Tiefland, welches das Meer begleitet, durch eine ganze Reihe großer, schiffbarer, nach N. strömender Flüsse von der Seeseite her zugänglich ist. Die Küsten sind fast überall Flachküsten (an der Nordsee überaus fruchtbare Marschen, an der Ostsee Dünenketten!), die wichtigsten Häfen mit wenigen Ausnahmen (z. B. Kiel) Flußhäfen; für die Nordseehäfen ist von großer Wichtigkeit das tiefe Eindringen der Flut. Im Mittelalter, zur Zeit der Hansa, stand an Bedeutung die Ostsee über der Nordsee, Lübeck über Hamburg und Bremen: seit der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien trat die abgeschlossene Ostsee gegen die offene Nordsee immer mehr zurück; diese zeichnet sich auch, abgesehen von der günstigen Lage, von der starken Flut und dem fruchtbaren Küstensaum, noch aus durch zahlreiche (die Friesischen) Inseln, in sie ergießt sich die Mehrzahl unserer ansehnlichsten und befahrensten Ströme, an ihren Küsten wohnt ein äußerst seetüchtiges Volk, sie hat ein an Produkten und Bedürfnissen reiches Hinterland. — Uber die Meeresteile und Inseln vergl. §§ 26 u. 27! § 48. Sodengestalt. Im allgemeinen senkt sich Mitteleuropa von dem Hochgebirge der Alpen im S allmählich, jedoch nicht gleichmäßig zu den Gestaden der Kord- und Ostsee hinab. Man unterscheidet folgende Stufen- 1. Die Alpen. ' 2. Das nördliche Vorland der Alpen (Hochebene). 3. Das Mittelgebirgsland. 4. Die norddeutsche Tiefebene. mrnh,^j Mitteleuropa ist in Bezug auf seine Bodengestalt ein Abbild Gesamt-w Jp , 7 ,®te L'me, welche die Hauptmasse des Tieflandes von der diagoäe V?rg?^ 32? nordwestl. Hälfte der großen europäischen Gebirgs- 1. Die Alpen. 1. Die Alpen sind Europas merkwürdigstes Gebirge. Sie "egen zwischen dem 43. und 48. Parallelkreise (in der Mitte zwischen Äquator und Nordpol) und dem 5. und 16. Meridian östl. ' ^reento-' und stehen in mehr oder minder enger Verbindung mit 5*

5. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 32

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 32 - § 33. Flüsse und Seen. 1. Unter allen Erdteilen ist Europa der reichste an Flüssen, welche aber in Bezug auf Länge, Größe der Flußgebiete und Schiffbarkeit sehr verschieden sind. Abgesehen von der Donau durchströmen die längsten und schiffbarsten Flüsse das nord- und osteuropäische Tiefland. Der schönste Fluß Europas ist der Rhein (1325 km), der längste die Wolga (3200 km), der wichtigste für den Verkehr die Donau (2850 km). — Ferner ist zu beachten, daß die Flüsse ziemlich gleichmäßig ans Europa verteilt sind und, weil nach allen Richtungen fließeud, dasselbe von allen Seiten dem Verkehr öffnen. — Die Wasserscheiden sind im allgemeinen niedrig, so daß Flüsse, welche nach entgegengesetzten Richtungen strömen, durch Kanäle leicht verbunden werden konnten; so verbindet der Kanal du Midi die Wassergebiete der Garonne und der Aude, also deu Atlantischen Ozean und das Mittelmeer. — Europa eigentümlich sind endlich die Quellenzentren, von welchen 3 oder noch mehrere Flüsse nach verschiedenen Weltgegenden und Meeren eilen: ein solches ist z. B. der St. Gotthard in den Alpen. 2. An Lands een steht Europa nur Nordamerika nach. Sie treten besonders in 2 Gebieten auf, im Wassergebiet der Ostsee und in den Alpen. § 34. Klima. 1. Da Europa säst ganz in der gemäßigten Zone liegt, sehr-reich gegliedert und den warmen und regenbringenden Südwestwinden geöffnet ist, so zeichnet es sich aus durch ein gemäßigtes, vorwiegend ozeanisches Klima. Für das nordwestliche Europa ist von großer Bedeutung der Golfstrom, dem namentlich Norwegen seine günstigen klimatischer: Verhältnisse großenteils zu verdanken hat. Im östl. Europa dagegen herrscht ein kontinentales Klima. Zus. In Bergen in Norwegen (60 V20) beträgt die mittlere Jahrestemperatur 6,9°, in Königsberg (543/4 °) 6,7 in Moskau (55 '/* °) nur 3,9°; m Köln (51°) 10°, in Mailand (45 V20) 12°, in Konstantinopel (41 ) 14 , in Rom (42°) 15,4°, in Athen (38°) 18° C. 2. In Bezug auf den Niederschlag unterscheidet mau: a) Die Zone des vorwaltenden Winterregens, nördl. bis etwa 40°: Spanien, Süd- und Mittelitalien, Türkei und Griechenland. b) Die Zone des durch alle Jahreszeiten mehr oder wenig gleichmäßig verteilten Regenfalls, aber mit vorwiegendem Sommerregen, nördl. vom 40°. § 35. Pflanzen und Tiere. 1. Man unterscheidet (§ 20!): a) Die Region der immergrünen Laubhölzer, welche bis zum 45. Breitengrade reicht, also die 3 südl. Halbinseln Europas

6. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 81

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 81 — c) Von Bingen bis Bonn. Bei Bingen nimmt der Rhein die Nahe (Ebernbnrg, Kreuznach!) auf und tritt durch das Biuger Loch in das Rheinische Schiefergebirge, welches er in einem engen, nur zwischen Koblenz und Neuwied sich erweiternden, romantischen, an Verkehr (Schiffahrt, 2 Eisenbahnen!) und sagenhaften wie historischen Erinnerungen reichen Thale bis Bonn nach Nw. durchbricht; sein größter Nebenfluß auf dieser Strecke ist die Mosel; diese betritt etwas südl. von der starken Festung Metz deutsches Gebiet, vereinigt sich in der Nähe von der alten Römer- und Bischofsstadt Trier mit der Saar und ergießt sich nach vielen Windungen bei dem namentlich in militärischer Beziehung wichtigen Koblenz (Ehrenbreitstein!) in den Rhein; ungefähr gegenüber mündet die Lahn (Marburg, Gießen, Bad Ems!). d) Von Bonn bis zur Deltabil,dung (Emmerich). Von Bonn (46 m) strömt der Rhein, seine bei Bingen angenommene nordwestl. Richtung beibehaltend, durch Tiefland; er wird immer träger und breiter (bei Koblenz 435, Köln 520, Emmerich beinahe 1000 m), seine Ufer immer flacher und reizloser ; rechts strömt ihm nicht weit von Bonn die Sieg zu, bei Ruhrort die Ruhr, bei Wesel die Lippe, links die Erft. Berühmte Städte sind: das alte Köln mit seinem weltbekannten Dom („das nordische Rom"), bedeutend in der Gegenwart wie in der Römerzeit und im Mittelalter, ferner Düsseldorf und die starke Festung Wesel. e) Das Rheindelta. Nicht weit unterhalb Emmerich (11 m) erreicht der Rhein die niederländische Grenze, und gleich darauf beginnt seine Deltabildung; er spaltet sich zunächst in 2 Arme, von denen der südl. Waal genannt wird, der nördl. den Namen Rhein weiter trägt. 1. Der „Rhein“ sendet bei Arnhem die (aus dem Graben des Drnsus entstandene) Jjssel (Eißel) zum Zuider (Seuder)-See. Bei Wijk (Weif) tritt wiederum eine Spaltung ein: a) Der „Rhein" strömt unter dem Namen „Krummer Rhein" nach Nw. und sendet bei Utrecht (Ü) die Vecht zum Zuider-See (Amsterdam!); bei Utrecht nimmt er eine westl. Richtung und den Namen „Alter Rhein" an und fließt an der Stadt Leiden vorbei in die Nordsee, b) Der sich bei Wijk abzweigende Leck geht nach Rotterdam, Hollands bedeutendster Hafenstadt mit großem Schiffverkehr, Ausfuhrplatz für die Niederlande, Rheinprovinz und Westfalen, Einfuhrplatz für die Produkte der niederländischen Kolouieen. 2. Die Waal, der stärkere «Hauptarm, strömt an Nimwegen vorbei nach W.; bei Gorinchem vereinigt sie sich mit der Maas und ergießt sich in 2 Hauptarmen ins Meer; außerdem geht von Dortrecht ein starker Seitenarm, die sog. Nord-Maas, nach dem Leck: unterhalb Rotterdam bilden Leck und Nord-Maas dann die sog Neue Maas: 9 Stiebetbing, Leitfaden. 19. Aufl.

7. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 82

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 82 - Die Maas verläßt oberhalb Namur das französische Gebiet und beschreibt, die Städte Namur (Mündung der Sambre!), Lüttich (Mündung der Ourthe!) und Maastricht berührend, bei Roermond (Rur) verstärkt durch die aus Deutschland kommende Roer, einen großen Bogen. Der Hauptfluß des belgischen Flachlands ist die in Frankreich entspringende Schelde mit dem vortrefflichen Flußhafen Antwerpen, der nicht nur für den Bedarf und Export Belgiens, sondern auch den der Rheinlande von größter Wichtigkeit ist. Zus. Man hat das Land am Unterlauf der, genannten Flüsse seit alten Zeiten durch ungeheure See- und Flußdeiche gegen Überflutungen zu schützen gesucht; denn auch die Flüsse sind hier sehr gefährlich, weil die Ufer niedrig sind und das Bett durch Schlammablagerung beständig erhöht wird. Solche Deichbauten finden sich auch in den übrigen Marschgegenden an der Nord- und Ostsee, an der unteren Weser, Elbe, Oder, Weichsel. Deichbrüche sind meist verderblicher, als die Lawinen in den Alpen. 3. Die Ems (330 km lang), der kürzeste unserer Nordseeflüsse, entspringt am südöstl. Ende des Teutoburger Waldes und durchfließt, von Greven abwärts schiffbar, nur Tiefland, in dem sich besonders von Meppen (Mündung der Hase!) bis Papenburg große Moore (Bourtauger Moor!) ausdehnen ; sie mündet in den Dollart. Die wichtigsten Handelsplätze sind Leer und Emden. 4. Die Weser (450 km lang). a) Sie entsteht bei Münden aus dem Zusammenfluß der Werra und Fulda (mit der Eder); erstere entspringtauf der südwestl. Seite des Thüringer Waldes, letztere auf der Westseite des Rhöngebirges und berührt die freundliche Bischofsstadt Fulda und das prächtige Kassel. b) Von Münden (120 m) bis Minden (40 m) fließt der vereinigte schiffbare Strom durch eine anmutige, in der Geschichte und Sage vielfach berühmte Berglaudschast (Herstelle, Höxter, Komi, Hanteln, die Schaumburg und Paschenbnrg!); links nimmt er bei Karlshafen die Diemel auf. c) Durch die Porta W e st s a 11 c a (Fluß, Eisenbahn, 2 Chausseen!) tritt die Weser bei Minden in die Tiefebene, welche sie nach N. durchströmt bis zur Einmündung der Aller mit der Leine (Hannover!) und Oker (Braunschweig!); hier wendet sie sich nach Nw, nimmt links die Hunte (Oldenburg!) auf und ergießt sich dann in die Nordsee. Bremen (75 km von der Mündung) ist die zweite Seestadt des Deutschen Reiches; der Sitz der transatlantischen Schiffahrt ist die gelegenere Stadt Bremerhaven nebst Geestemünde. 5. Die Elbe (1165 km lang). a) Von der Mündung bis zum Eintritt in Sachsen (Pirna). Sie entspringt auf der böhmischen Seite des Riesen- gebirges und durchfließt in einem südwärts gerichteten Bogen (König-grätz, Kolin!) das nordöstl. Böhmen; bei Melnik, wo sie schiffbar

8. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 84

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 84 — Marienburg!), in das Frische Haff münbet; an dem westl. Hauptarme liegt (8 km vom Meere) Danzig, eine Festung ersten Ranges und bedeutende Handelsstadt; der Hafen von Danzig ist Neufahrwasser. Das Weichsel-Delta, das sog. Werder, früher ein weites Sumpfland, wurde unter der Herrschaft des Deutschen Ordens namentlich von holländischen Kolonisten entwässert und bebaut und wetteifert jetzt in üppiger Fruchtbarkeit mit dem Nildelta. 8. Der Pregcl, in seinem Oberlaufe Angerapp genannt, mündet in das Frische Haff; 8 km von der Mündung liegt Königsberg, ein Hauptbollwerk gegen Rußland. — Deutsch ist endlich der Unterlauf des in das Kurische Haff mündenden Niemen, Memel genannt. Ii. Obgleich sich Mitteleuropa durch ein sehr entwickeltes Flußsystem und durch die Schiffbarkeit seiner Flüsse auszeichnet, so fehlt es doch auch nicht an künstlichen Wasserstraßen, an Schiffahrtskanälen. Alle Länder überragt in diesem Punkte Holland. Unter seinen vielen Kanälen sind die wichtigsten der nordholländische und der Nordsee-Kanal, beide bestimmt, Amsterdam für große Seeschiffe zugänglich zu machen; der erstere geht nach N. bis Helder, der zweite nach W. — Im Deutschen Reiche verbindet n. a. der Ludwigskanal die Donau (Altmühl) mit dem Main (Regnitz), der Rhein-Rhone-kanal den Rhein (Jll) mit der Rhone (Donbs), der Rhein-Marnekanal den Rhein (Jll) mit der Marne, der Finowkanal die Oder mit der Havel, der Friedrich-Wilhelmskanal die Oder mit der Spree, der Bromberger Kanal die Brahe (Weichsel) mit der Netze (Oder), der Planer Kanal die Elbe mit der Havel, der Eiderkanal die Ostsee mit der Nordsee. Zus. Vergl. die Flüsse Mitteleuropas in Bezug auf Länge, Schiffbarkeit, Schöuhnt 2c. unter sich und mit den Flüssen anderer Länder! § 50. Kurna. Das Klima Mitteleuropas ist gemäßigt und im allgemeinen gesund. Der Unterschied zwischen S. und N. wird dadurch bedeutend abgeschwächt, daß den S. Hochland, den N. Tiefland einnimmt. Nordwestdeutschland hat nebst Belgien und den Niederlanden ein ozeanisches, das Gebiet im O. der Oder ein mehr oder minder kontinentales Klima; überhaupt sind die klimatischen Gegensätze zwischen O. und W. stärker, als zwischen N. und <S Das günstigste Klima herrscht in Südwestdeutschland, besonders im Neckar-, Main-und Moselthal. — Die größte Regenmenge fällt im Gebiete der Nordsee, weshalb Wiesenbau und Viehzucht hier iu großer Blüte stehen. Im S. wiegt vor der Weizen-, im N. der Roggenbau, besonders im O. von der Elbe; die nördlichste Grenze des Weinbaues liegt etwa unter 52° n. Br. (Grünberg in Schlesien).

9. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 88

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 88 — Festung und Seebad. Kortrik (Courtrai), mit berühmter Tafellemen-und Spitzenfabrikation. 2. Ostflandern. Gent, 136 T. E., mit großen Baumwollspinnereien. 3. Antwerpen. Antwerpen mit 180 T. E., stärkste Festung und erster Seehandelsplatz des Königreichs. Mecheln, Erzbischofssitz mit mächtiger Kathedrale. 4. Limburg. Hasselt. St. Trond. 5. Zweisprachig ist die zentrale Provinz Südbrabant. Brüssel, mit Vororten 4 Ht. E., Hauptstadt, französisch in der Oberstadt, dem Sitze des Hofes, des Adels und der Behörden, flämisch in der Unterstadt, dem Sitze des Handels und der Gewerbe (Brüsseler Spitzen!). Löwen. Waterloo. Belle Alliance. Qnatrebas. b) Wallonische Provinzen: 6. Lüttich. Lüttich mit 130 T. E., eine der ersten Industriestädte Europas (Gewehrsabrikatiou!) „das belgische Birmingham". Verviers, mit vielen Seidenfabriken. Spaa. Herstal. Neerwinden. 7. Luxemburg. Bouillon. 8. Namnr. Namnr, mit bedeutender Industrie. Ligny. 9. Hennegau. Die Industriestädte Tonrnay (fläm. Doornik), Mons und Charleroi. Jemappes. Fontenoy. Fleurus. Zus. 1. Bedeutung einiger Städte im Mittelalter! Zus. 2. Der König von Belgien trägt seit 1885 auch den Titel „Souverän des Cougo-Staates". Vergl. Afrika! § 54. Aas Königreich dev Niederlande (mit Fuxemburg). 35 600 qkm. I. Lage und Grenzen. Das Königreich der Niederlande (Holland), um die Mündungen des Rheins, der Maas und der Schelde, und um den Zuider (Seuder)-See gelegen, im N. bis zum Dollart reichend, grenzt im O. an Preußen, im S. an Belgien, im W. und N. an die Nordsee. — Das Großherzogtum Luxemburg (2600 qkm mit 210 T. E.) im Gebiete der Eifel und Ardennen ist seit 1839 durch Personalunion mit Holland verbunden. Ii. Bodengestalt und Bewässerung. Vergl. §§ 48. und 49! Iii. Produkte. Der dem Meere vielfach mühsam abgerungene, durch ein großartiges Kanalsystem entwässerte, durch kunstvolle Deichbauten gegen die Überschwemmungen des Meeres und der Flüsse geschützte Boden eignet sich bei dem ozeanischen Klima vorzüglich zur Wiesenkultur und Viehzucht. Die Rindviehzucht nebst Molkerei und Käserei steht auf einer hohen Stufe. Holland, Friesland und Seeland züchten auch vorzügliche Arbeitspferde. Berühmt ist der Gartenbau und die Blumenzucht der Niederlande, von größter Wichtigkeit die Seefischerei, namentlich der Heringsfang. Getreide muß viel eingeführt werden. Der Bergbau ist unbedeutend; nur Luxemburg ist reich an Eisenerz. Iv. Bevölkerung: 4v2 Mill.: Holländer (71 °/0), Friesen (14 °/o), Flamänder (13 %); Luxemburg hat fast ausschließlich

10. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 89

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
- 89 — deutsche Bevölkerung. Fast 2/3 bekennen sich zur reformierten Kirche; qcm* katholisch sind Limburg, Nordbrabant, das südl. Geldern und Luxemburg; die Hälfte der Inden des Königreichs wohnt m Amsterdam. Altberühmte Industriezweige sind der Schiff- und Mühlenbau, die chemische- und Farbwarenindustrie und die Diamantschleiferer. Der große Reichtum der Niederlande beruht aber auf dem durch die. Lage des Landes und die Seetüchtigkeit des Volkes hervorgerufenen, durch den Besitz reicher Kolonieen wesentlich geförderten Zwischenhandel besonders mit Petroleum, Zucker, Reis, Baumwolle, Kaffee und Getreide. Der uiederläudische Außeuhaudel ist in erster Linie auf Deutschland angewiesen; die hervorragendsten Handelsplätze sind Amsterdam und Rotterdam. — Diese beiden Städte nebst Haag haben über Ht. E. V. Einteilung. 1- Nordholland. Amsterdam mit 360 T. E., die befestigte Hauptstadt, am Einflüsse der Amstel in das Jj (Ei), „das holländische Venedig", durchschnitten von mehr als 100 Kanälen (Grachten), ohue hervorragende Gebäude, Sitz der Diamantschleiferei, der größte Kaffeemarkt Europas, überhaupt ein Handelsplatz ersten Ranges. Haarlem, mit großartiger Blumenzucht. (Haarlemer Meer!) Zaandam, mit lebhaftem Handel. (Peter der Große!) Helder, starke Festung. 2. Südholland. Haag mit 130 T. E., die schöne Residenzstadt des Landes. Das Seebad Scheveningen. Leiden, berühmte Universität. Rotterdam mit 165 T. E., Hollands erste Hafen-und zweite Handelsstadt. Dortrecht, mit großem Holzhandel, Endpunkt der rheinischen Flößerei. 3. Seeland, meist Inseln. Middelburg und das stark befestigte Blissingen mit großem Handelshasen, beide auf der Insel Walcheren. 4. Nordbrabant. Herzogenbusch, Tilburg und Breda, mit Leinenindustrie. 5. Limburg. Maastricht, wichtiger Übergangspunkt von Aachen nach Antwerpen. Roermond. Venlo. 6. Utrecht (Ü). Utrecht, bedeutend durch Handel und Industrie, sowie durch feine Universität. 7. Gelderland. Arnhem. Nimwegen, Grenzfestung. 8. Oberijssel (Overeißel). Zwolle und Devsnter. 9. Dreuthe, von allen Provinzen am wenigsten bevölkert und kultiviert, reich an Torf und Hünengräbern. 10. Friesland, sehr wohlhabend durch Ackerbau und Viehzucht. Leeuwardeu (Leward'n). Haarlingen. 11. Groningen. Groningen. 12. Das Großherzogtum Luxemburg. Luxemburg, früher starke Festung, jetzt geschleift. Echternach. (Springprozession!) Zus. 1. Die niederländischen Kolonieen sind nächst den englischen die bedeutendsten aller europäischen Staaten: a) In Asien: Der Ostindische Archipel zum größten Teil. Vergl. Asien! b) In Amerika: 1. Das niederländische Guyana oder Surinam mit Paramaribo (Zuckeranssuhr!). 2. Von den Kleinen Antillen Curayao (Ausfuhr vou Zucker, Baumwolle, Tabak!). c) In Ozeanien: Der nordwestl. Teil von Nen-Guiuea.
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