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1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 19

1898 - Würzburg : Stuber
- 19 — zur alleinigen Macht im Reiche 31t erheben, die Streitigkeiten der Großen zu schlichten und die Grenzen des Reiches kräftig zu schützen. Bei seinem Tode empfahl er deshalb den mächtigen und tüchtigen Sachsen-Herzog Heinrich zu seinem Nachfolger. Dieser wurde auch 919 gewählt. Heinrich einigte auf friedlichem Wege die deutschen Stämme wieder zu einem starken Reiche und gilt darum mit Recht als der eigentliche Gründer des Deutschen Reiches. 2. Heinrichs Kampf gegen die Ungarn. Seine Hauptsorge war das Vaterland vor den fortgesetzten Raubzügen der Ungarn zu retten, Es gelang ihm, einen ihrer Führer gefangen zu nehmen. Diesen gab er erst frei, als die Ungarn versprachen, sein Land 9 Jahre lang in Ruhe zu lassen. Aber für den Waffenstillstand mußte Heinrich einen jährlichen Tribut entrichten. Durch diesen Vertrag gewann er Zeit, um das Land in besseren Verteidigungszustand zu setzen. Er erweiterte und befestigte die verschiedenen Burgen und Städte und legte neue an. Dieselben sollten dem schutzlosen Laudvolke eine Zufluchtsstätte bei ferneren Raubeinfällen gewähren. Um die neuen Orte zu besetzen, mußte jeder neunte Lehensmann vom Lande dahin ziehen, während die acht anderen sein Lehen erhielten und ihn ernähren mußten. Damit sich aber auch freiwillig Landbewohner in den neuen Städten niederließen, bestimmte er, daß alle Gerichtstage, Versammlungen, Märkte, Festlichkeiten u. s. w. nur in den Städten abgehalten werden sollten. Ferner schuf er eine Reiterei, um den ungarischen Reiterscharen auch im offenen Felde widerstehen zu können. Alle reichen Wehrmänner mußten von nun an im Heere als gepanzerte Ritter dienen. Während dieser Vorbereitungen war der Waffenstillstand abgelaufen. Im letzten Jahre desselben verweigerte Heinrich den Tribut. Wütend darüber fielen die Ungarn in Thüringen ein. Aber sie wurden von Heinrich bei Merseburg im Jahre 933 vollständig geschlagen, so daß nun das nördliche Deutschland von ihnen verschont blieb. 19. Otto I. der Große (936—973). 1. Stärkung der königlichen Macht. Was Heinrich I. glücklich begonnen, vollendete sein Sohn Otto I. Dieser strebte mit aller Kraft darnach, die Macht des Königs zu vergrößern und die Einheit des Reiches zu befestigen. Deshalb beschränkte er die Gewalt der Herzoge und ernannte sie nach seinem Belieben. Ferner setzte er jedem Herzoge einen Pfalzgrafen als Wächter zur Seite. Dieser hatte nicht nur den 2*

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 32

1898 - Würzburg : Stuber
— 32 - gebaut werden, so daß lauter schmale Gassen entstanden. Die Gassen waren weder eben, noch geradlinig, weil anfänglich jeder baute, wohin und wie er wollte. (Steinerne Gebäude waren ein Luxus; erst später wurden sie allgemein. Die Wohnhäuser waren aus Holz und Lehm oder auch aus Backsteinen gebaut und häufig mit Stroh oder Schilf gedeckt. Die sogenannten Überhänge — man baute nämlich jedes höhere Stockwerk hinausragend über das untere — und die vorspringenden Dächer über den Hausthüren (Fürsätze, Überthüren, Wetterdächer) verengerten und verdunkelten die Gassen noch mehr. Nur die Häuser der reichen Bürger, die Stifts- und Klostergebäude waren vornehm gebaut mit Erkern, Altanen und Galerien, sowie mit großen Höfen und Gärten versehen. Mancher freie Platz (Markt oder Kirchenplatz, Kirchhof) unterbrach das Gewirr der Straßen. Marktplatz, Kirche und Rathaus bildeten zusammen den Mittelpunkt jeder Stadt. b) Zustand der Straßen; Reinlichkeitspflege. Im allgemeinen wohnte man in den mittelalterlichen Städten schlecht, unreinlich und ungesund. Die Straße war den Leuten ganz Nebensache, der Hof war ihnen viel wichtiger. Auf diesen führten die meisten Fenster ihrer Stuben. Die Gasse dagegen bildete den Ablagerungsort aller Unreinlichkeit. Dahin warf inan alles, was man auf dem Hofe nicht gebrauchen konnte. Pflaster und Beleuchtung gab es nicht. Nach anhaltendem Regen war ein solcher Morast, daß Fnßgäuger gewöhnlich nicht durchkamen, sondern auf den mitten im Wege liegenden „Schrittsteinen" forthüpften. Nebstdem tummelten sich Schweine und Geflügel in den an Abfällen reichen Straßen. Eine regelmäßige Säuberung kannte das frühe Mittelalter nicht, ebensowenig eine Entleerung und Reinigung der in den Häusern befindlichen Kloaken (Aborte). Darum wüteten auch häufig Seuchen unter der Bevölkerung und rafften Taufende dahin (Siechenhäuser). Brachen Feuersbrünste aus, so legten sie gleich die halbe Stadt in Asche. Größere Reinlichkeit brach sich erst im 15. Jahrhundert langsam Bahn. Anfänglich legte man längs der Häuser erhöhte Dämme (Bürgersteige — Trottoire) an, und allmählich begann mau die Straßen zu pflastern (zuerst wohl in Augsburg 1416). Trotz solcher Ärmlichkeit verstanden es die Bewohner doch, ihre Stadt für den Besuch eines Fürsten festlich herauszuputzen. Aus den Straßen wurde der Schmutz entfernt und der Boden dick mit Gras und Blumen bestreut. Das Fachwerk der Häuser verhängte man mit Tüchern und Teppichen, und so bot die Stadt dann doch ein schmuckes Aussehen.

3. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 33

1898 - Würzburg : Stuber
— 33 — 3. Art der Städte. Die Städte standen entweder unter den geistlichen und weltlichen Landesfürsten oder unter dem Kaiser und zerfielen demnach in Land- und in Reichsstädte. Die kaiserlichen und fürstlichen Beamten, welche im Namen ihrer Herren die Oberaufsicht führten und die Gerichtsbarkeit ausübten, führten den Titel Vogt, Burggraf, Schultheiß. Allmählich erwarben sich viele Städte durch Schenkungen, Verträge oder auch durch heiße Kämpfe, hauptsächlich aber durch Kauf, wenn die Oberherren in Geldverlegenheit waren, gewisse Freiheiten und Hoheitsrechte Münz-, Markt- und Zollrecht, das Recht der städtischen Gerichtsbarkeit und der Wahl des Magistrates) und hießen nun „freie Reichsstädte". Auch kleinere Städte, z. B. Schweinfurt, Rothenburg, Nördlingen rc., sogar Dörfer, wie Gochsheim und Sennfeld, erlangten die Reichsunmittelbarkeit, d. H. sie standen dann wie die Fürsten nur unter dem Kaiser, hatten Sitz und Stimme auf den Reichstagen und eine selbständige Verwaltung. 4. Verwaltung. An der Spitze der Verwaltung stand der Rat, dessen Vorsteher Ratsmeister oder Bürgermeister hieß. Der Rat erließ Gesetze und Verordnungen, ernannte die Richter, setzte die Steuern fest und überwachte Handel und Gewerbe. Eigene Ratsordnungen wurden zur Beaufsichtigung der Bäcker, Metzger und Wirte erlassen, die Preise der Lebensmittel festgesetzt n. a. m. Zuwiderhandlungen erfuhren strenge Bestrafung. Marktordnungen schützten die Käufer vor Übervorteilungen und schlechten Waren, und Bauordnungen regelten späterhin den Häuserbau. 29. Das Bürgertum im Mittelalter. 1. Entwicklung des Bnrgerstandes. Die ältesten Bewohner der mittelalterlichen Städte waren die von altersher an diesen Plätzen handeltreibenden Familien und jene Schöffenfamilien, welche das Schöffenamt in erblicher Weise ausübten. Beide Gruppen nannten sich ihrer alten Herkunft wegen „Geschlechter". Daneben siedelten sich schon sehr bald Leute der Handfertigkeit und des Gewerbes an, wie Bäcker, Metzger, Weber, Schmiede u. a., die jedoch hinter ersteren zurückstanden. Die einzelnen Handwerke bildeten Gilden (Innungen, Zünfte), d. i. Verbände, welche ihre Angelegenheiten unter sich berieten und ordneten. Weil die Städte burgartig befestigt waren, so nannte man ihre Bewohner Bürger. 2. Kämpfe zwischen den Geschlechtern und Zünften. Nur die Mitglieder der Geschlechter, Patrizier genannt, gehörten anfangs dem Klemmert und Wcickert, Bilder a. d. G?schichte. 8. Auslage. Z / /

4. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 31

1898 - Würzburg : Stuber
— 31 — die sich auch fremde Fürsten mischten. In diesen Kämpfen verloren sie eine Besitzung nach der anderen. Auch die Kurwürde ging durch diese Uneinigkeit verloren. Kaiser Km sprach dieselbe, entgegen den Bestimmungen des Vertrages von Pckna, der Pfalz allein zu. So wurde die Macht des bayerisch-witte^bagschey Hauses ungeheuer geschwächt. Zuletzt blieb nur Ober- uch Nkiederbayeru dauernd im Besitz desselben, und auch diese beiden Gebiete waren noch in 3 Teile geschieden, in Bayern-München, Bayeru-Üandshnt und Bayern-Ingolstadt. 2. Wiedervereinigung. Über 150 Jahre hatte Bayern unter diesen unheilvollen Teilungen gelitten. Endlich machte ihnen Alb- recht Iv., der Weise, Herzog von Bayern-München, ein Ende. Er vereinigte Ober- und Niederbayern und erließ im Jahre 1506 das Primogenitnrgesetz (Erstgeburtsgesetz). Dasselbe bestimmte: Bayern darf niemals mehr geteilt werden; die Regierung führt nur ein Fürst, nud der erstgeborene Sohn desselben wird sein Nachfolger. Dieses Gesetz hat jetzt noch in Bayern Gültigkeit. 28. Mittelalterliches Städtewesen. 1. Entstehung der Städte. Gar verschiedenartig ist die Entstehung von Städten im Mittelalter. Am Rhein und an der Donau erwuchsen viele aus den Lagerplätzen und Ansiedelungen der Römer, so Mainz, Bingen, Koblenz, Köln, Augsburg, Regensburg, Passau, Wien. Trier war schon eine seste Ansiedelung des Volkes der „Treverer", als die Römer hier erschienen und es zu ihrem Hauptorte in Germanien machten. Andere Städte bildeten sich an den alten Gerichtsplätzen und Markt-stellen oder erhoben sich besonders in der Karolingerzeit an Bischofssitzen, bei Klöstern und bei kgl. Pfalzen (wie Frankfurt a/M., Paderborn, Bremen, Verden, Minden, Würzburg, Fulda, St. Gallen, Nürnberg, Ulm). Ferner beförderten deutsche Könige, namentlich Heinrich I. der Städtebauer, und auch andere deutsche Fürsten die Gründung von solchen Wohnorten (Quedlinburg, Merseburg, Meißen, Braunschweig, Göttingen, Freiburg i/B., München rc.) 2. Aussehen der Städte, a) Äußeres, Hä ns er bau. In älterer . Zeit hatten die Städte eine starke Umzäunung ans Planken oder Palissaden; später traten an.die Stelle derselben Mauern mit Türmen und Thoren, und um diese liefen Wassergräben (Zugbrücken mit Fallgittern). Dadurch waren die Bewohner gegen feindliche Überfälle gesichert. Innerhalb der Mauern mußten wegen Raummangels die Häuser eng zusammen-

5. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 49

1898 - Würzburg : Stuber
- 49 — Edelsteine und Perlen; das übrige überließ er seinen Soldaten zur Beute. Auf dein Schlosse befand sich die Staatskasse mit 100000 Thalern, ebenso hatten die Kirchen und Stifte ihren Schatz dahin geflüchtet; sogar viele reiche Bürger hatten ihr Ver-nwgen aufs Schloß gebracht, weil sie es da ant sichersten aufgehoben glaubten. Dies alles ging verloren. Auch viele Urkunden und andere wichtige Papiere, die Bibliothek der Fürstbischöfe, sowie jene der Universität wurden vou den Schweden mitgenommen. 3. Lasten der Stadt. Nebst der Braudschatzuug beim Einzug der Schwede» mußte die Stadt später wieder 200om Thaler, ferner nochmals 132000 ff. Kriegs-fteuer erlegen, und endlich wurde festgesetzt, daß fortan die Stadt wöchentlich 1800 fl. zu zahlen habe. Dazu kamen noch die großen Unkosten, welche die fortwährenden Truppendurchzüge und Einquartierungen verursachten. Ant höchsten steigerte sich die Last bei der Ankunft der Schwedenkönigin, die 6 Wochen lang auf dem Schlosse wohnte. Sie und ihr großes Gefolge mußten vollständig freigehalten werden. (Täglich waren 240 Ztr. Brot, 120 Ztr. Fleisch, 1200 Maß Wein, 30 Malter Hafer, 3 Ochsen, 24 Hammel, 6 Kälber, sowie Gänse und Hühner nach Bedarf zu liefern.) 4. (C'itdc der Tchwcdcnhcrrschaft. Geuau 3 Jahre dauerte die Schwedenherrschaft in Franken. Nach der Schlacht bei Nördlingen verfolgten die Kaiserlichen die fliehenden Schweden und erstürmten ant 18. Oktober 1634 die Stadt Würzburg. Ein Vierteljahr später übergaben die Schweden das Schloß gegen Gewährung des freiett Abzugs. 40. Folgen des dreißigjährigen Krieges. 1. Der westfälische Friede. Durch den westfälischen Frieden erhielten die protestantischen Stände völlig gleiche Rechte mit den katholischen und behielten diejenigen Kirchengüter, welche sie im Jahre 1624 besessen hatten. An Frankreich wurde ein Teil des Elsaß, an Schweden Vorpommern abgetreten. Die Schweiz und Holland wurden vom Deutschen Reiche getrennt. Alle Reichsstände erhielten völlige Landeshoheit und das Recht, mit auswärtigen Mächten Bündnisse zu schließen. Dadurch hörte Deutschlands Einheit auf; es bestand nun aus etwa 300 unabhängigen Staaten. Einen Kaiser gab es nur noch dem Namen nach, denn er hatte keine Regierungsgewalt mehr. Dafür erhielt das Reich eine ständige Regierungsbehörde, welche aus den Gesandten der einzelnen Reichsstüude zusammengesetzt war und Reichstag genannt wurde. Dieser hatte seinen Sitz in Regensburg. 2. Zustand Deutschlands. Der Zustand Deutschlands war nach dem 30 jährigen Kriege ein jammervoller. Die Hälfte der Einwohner war durch Schwert, Hunger und Seuchen zu Gruude gegangen. Mit unmenschlicher Grausamkeit hatte das Kriegsvolk beider Parteien überall gehaust. Tausende von Ortschaften lagen in Schutt und Asche, andere Stemmert und Sbeicfert, Bilder a. d. G-schichtt. 3. 9luf(agc. 4

6. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 51

1898 - Würzburg : Stuber
— 51 — Deutschland aufrecht zu erhalten. Ihm und feiner klugen Staatskunst verdanken die katholische Kirche und das Hans Habsburg die Erhaltung ihrer Macht. Sein Heer kämpfte bald unter dem Oberbefehle der kaiserlichen Feldherren, bald selbständig. Durch den westfälischen Frieden erhielt Maximilian die Oberpfalz, die ihm schon im Jahre 1629 vom Kaiser erblich zugesprochen worden war, für immer; die Kurwürde dagegen, welche er 1623 nur aus Lebenszeit erhalten hatte, bekam er als erbliches Lehen. Maximilian war der einzige deutsche Fürst, welcher den ganzen 30jährigen Krieg überlebte. 4. Sein Lebensende. Die Not des langen Krieges hatte fast alle Kräfte des Landes aufgezehrt. Maximilian war eifrig bedacht, das namenlose Elend zu lindern und das zerrüttete Wohl des Vaterlandes wieder herzustellen. Aber es waren ihm nur noch wenige Jahre beschießen; denn 1651 schloß er als 79 jähriger Greis in seinem Lieblingsorte Ingolstadt sein thatenreiches Leben. 42. Kurfürst Max Emanuel (1679 -1726). 1. Zustand des Landes. Unter Ferdinand Maria, dem Sohne und Nachfolger Maximilians I., herrschte ununterbrochen Friede. Allmählich erholte sich Bayern von den Folgen des furchtbaren Krieges. Die niedergebrannte» Dörfer wurden neu aufgebaut, die Felder bewirtschaftet und allenthalben für Ordnung und Sicherheit gesorgt. Dadurch gelangte das Volk wieder zu Wohlstaud, und auch die völlig erschöpften Staatskassen füllten sich wieder. Aber unter Ferdinands Sohn Max Emanuel brachen neuerdings Kriege aus. 2. Die Türkennot. Die Türken, welche früher in Asien wohnten, eroberten 1453 Konstantinopel und dehnten ihre Macht über die ganze Balkanhalbinsel und fast über ganz Ungarn ans. Auch uach Österreich unternahmen sie häufig Raubzüge, verheerten das Land und schleppten die wehrlosen Einwohner in die Sklaverei. Im Jahre 1529 hatten sie schon einmal Wien belagert, waren aber zurückgeschlagen worden. 1683 drangen sie zum zweitenmal, über 200 000 Mann stark, gegen Wien vor. Zwei Monate hielt der tapfere Graf Rüdiger von Star Hemberg mit 20000 Streitern die belagerte Stadt. Endlich kam Hilfe von den deutschen Reichsfürsten, und als einer der ersten erschien der Kurfürst Max Emanuel von Bayern, ferner der Polen-künig Johann Sobieski. Sie überfielen das türkische Lager, und in drei Stunden war der weit überlegene Feind in die Flucht ge-

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 131

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Vierter Zeitraum. Von Nomulus bis Kyrus. izi I- d. W. also bereits unter dem Mjukim oder Jo- 32zi f 344^* jßfjin; von welchem König an, bis auf den letzten, Zedekiü, nach und nach die königliche Familie und das Volk von dem babylonischen Könige 3377 nsss. Nabuchodotiosor gefangen weggeführt, zum Theil umgebracht, Jerusuem erobert und zerstört wurde. Man nennt dieses die ^.adylontjche fangenschatt der Juden, oder richtiger, t^ Zer- streuung in den Landern der babylonischen Monarchie. Propheten Xii. 2luch in diesem Zeiträume hakte dnott u.nter den noch ungemetn vieles geti>an. das israe- litisch-jüdische Volk zu reiten Außer ‘ 1 '' der unmittelbaren Hülfe, die er demselben noch öfters leistete, folgten mehrere Oph« tt n nach einander, welche fortfuhren, dem Volke die göttlichen Strafen aller Arten anzudrohen, es echrigst zur Bef- serung aufzufordern, und bei aller Halsstarrigkeit des- selben, doch die Erfüllung der göttlichen Verheißun- gen gegen die Stammvater des Volks zu versichern. Diese Lehrer waren unter andern noch eine Zeit lang Jesaias, Mncha, Nayum, Hadakuk, Sopbo- nias (Zephania) und Jeremias, deren Weissagun- gen wir noch lesen. Zwar fanden auch diese nur bey wenigen Eingang. Aber ihre Reden und Schrif- ten dienten doch zur Erhaltung der wahren Re- ligion unter dem großen Verderben ihres Volks; auch ist die Erfüllung so vieler ihrer Vorherverkün- digungen wichtig und sehr brauchbar für alle Zeiten, zur Erkenntniß Gottes. I 2 Xiii. is. Da Gott bei dem israelitisch-jüdischen Volke, zu einem leh- renden Beispiele für alle übrigen Völker, so viel außerordent- liche Mühe angewandr hat, es glückselig zu erhalten: hat er nicht auch in diesem Zeiträume sich der kräftigsten Mittel da- zu bedieiw? — und weicher? — Welche waren die vornehm- Kerr Propheten unter dem Volke zu dieser Zeit? — Was für einen ungemeinen und immer dauernden Nutzen haben ihre Lehren gestiftet?

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 40

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
40 Von der Reformation § 2 n. C. G. Kriegsministers Louvois Befehl wurden 1z2o— 1789. fajl alle Städte und Flecken der Unter- pfalz nebst vielen andern im Umfange und in der Nachbarschaft derselben mit unmenschlicher Grau- samkeit verbrannt, und ihre Weinberge und Felder verwüstet! Das Reichekamrnergericht mußte daher das ebenfalls verbrannte Speyer verlassen, und seinen Sitz zu Wetzlar nehmen. Unter diesen Kriegen er- Lheilte Leopold dem Herzoge Ernst August von Braun- schweig-Lüneberg die neunte Kur würde. Ungeachtet so vieler Drangsale, welche Deutschland gegen das En- de des siebzehnten Jahrhunderts von Frankreich aus- siand, breiteten sich gleichwohl um diese Zeit in jenem Reiche die französischen Moden in der Kleidung und ganzen Lebensart, auch der häufige Gebrauch der fran- zösischen Sprache merklich aus. Dazu trugen unter andern so viele reformiere Flüchtlinge aus Frankreich nicht wenig bey, durch welche auch manche öde Gegen- den bevölkert, und verschiedene französische Künste und Manufakturen nach Deutschland gebracht wurden. Die Deutschen Xi V. Mit dem gegenwärtigen Jahr- wcrden mit sich Hunderte lernte Deutschland alle seine erheben^"" Kräfte kennen. Arbeitsamkeit, stand- haften Mnth, Tapferkeit, Treue, Red- lichkeit und eine gewisse Neigung zum Gründlichen hak- ten zwar die Deutschen bis auf diese Zeit immer zunr Eigenthume gehabt. Aber nun machten sie den An- fang, ihre Gaben freyer, und ihre natürlichen Schätze bester zu gebrauchen; sich mehr Kunst und Geschmack zu erwerben; die lange herrschende Nachahmungssucht ausländischer Völker einzuschranken, und sich auf allen wl- a4. Haben die Deutschen im gegenwärtigen Jahrhundert? an Einsicht und Stärke zugenommen oder vei loren? — Worin hat sich diese vorteilhafte Arnderung gezeigt? -- Was ist dabey den Deutschen insonderheil rühmlich?

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 34

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
34 Von der Reformation I. n. C. G. gen die Türken das Leben verloren hatte. 15jo"gl?^' Allein, da Kar! V. aus Ueberdruß die Regierung niederlegte, um in einem spa- nischen Kloster sch zu seinem annähernden Tode zu be- st. 1558. reiten, wurden seine weitläufigen Lander gc- theilt. Die Kaiserwürde kam an Ferdinand 1., der auch schon die öfterreischen Erblander besaß; Spanien aber und alles Uebrige erhielt Karls Sohn Philipp Ii. Daraus ist der Unterschied zwischen der deutschen und spanischen Linie des Hauses Oesterreich erwachsen. Unruhen in Xix. Unter Ferdinand I. und seinen diesem Reiche, Nachfolgern in der Regierung, Maximilian Ii , Rudolph Ii. und Matthias erreichte zwar Deutschland keine merklich größere Vollkommen- heit; doch wurde wenigstens aus dein seit dem 'Anfänge dieses Zeitraums gelegten Grunde der neuen Staats- Verfassung, der besser cultivirten Religio»! und Gelehr- samkeit^ zum Theile fortgebauet, Türkenkriege und Re- tigionshandel, nebst einigen andern Streitigkeiten, be- schäftigten das deutsche Reich insonderheit. Die resor- mirte Religion wurde von dem Kurfürsten von der Pfalz und von Brandenburg, den Landgrafen Volt sstt 604, Hessenkasse!, (welche mm mit dein Land- grafen von tzessendarinstadt die beyden Hauptlinien des sollst ungetheilten Hauses Hessen auömachten,) den mei- seit 1586.' sten Fürsten von Anhalt, in deretl Hause eben- Í9. Wer folgte Karln in der Regierung von Deutschland? und Ln welchem Zustande befand sich dieses Reich unter jenen Kai« fern? — Welche große Herren in Deutschland nahmen mm die reformrrtc Religion au? — Was für Veränderungen gingen um diese Zeit in den Hausern Hessen und Anhalt vor? -— Was war die Folge davon unter den Protestan- ten? — Was stifteten die Religionsbeschwerden der Pro- testanten gegen die Römisckkatholischen? — Warum kam cs aber erst spät zu einem Kriege zwischen den beyden Rclit gions, Partheyen?

10. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 167

1878 - Würzburg : Stahel
§ 78. Die Befreiungskämpfe. 167 nach Petersburg zu tragen und den Frieden zu erzwingen. Dieser Plan wurde vereitelt; denn auf Befehl des Grafen Rostoptschin steckten losgelassene Verbrecher die Stadt in Brand. Bald glich dieselbe einem Feuermeere, welches Napoleon vom Kreml aus mit Schauoern übersah. Da jeder Löschveriuch nutzlos gewesen wäre, so bezog er noch.im September ein Lager vor der Stadt. One Lebensmittel und Obdach und von Kutusow bedrängt, blieb nun Napoleon nichts anderes übrig, als den Frieden anzubieten. Nach längerem Zögern erhielt er von den Russen eine Antwort, aus der er entnahm, dass nun der Krieg erst recht beginnen solle, und trat deshalb den Rückzug (18. Oktober 1812) an. 3. .Ausgang: Durch die Strenge des Winters (27°), durch das Schwert der Feinde und durch Mangel fürte dieser Rückzug zur völligen Vernichtung des stolzesten aller Heere. Am schauderhaftesten war das Unglück beim Uebergang über die Beresina 27.-29. November 1812, wo die fliehenden Heeresmassen, um nicht gänzlich abgeschnitten zu werden, auf zwei in Eile geschlagenen Brücken an's jenseitige Ufer drängten. Dabei wurden viele zerquetscht oder zertreten, und als endlich auch noch eine der Brücken brach, kamen Tausende im Wasser um oder wurden ein Opfer der Feinde. Dass der traurige Rest des Heeres nicht gar vernichtet wurde, war iutr den Heeresabteimngen der Marschälle Oudinot und Viktor zu danken, die von der Düna aus der Hauptarmee zu Hilfe eilten. Napoleon überließ nun die hilflose Armee, in der seit jenem erschrecklichen Ereignisse alle Bande der Ordnung vollends aufgelöst waren, der Fürung des Marschalls Ney („Held des Rückzugs") und eilte mit wenigen Getreuen auf einem Bauernschlitten über Polen und Deutschland nach Paris, um sich hier aus der Nationalgarde ein neues Heer zu schaffen. Von seiner stolzen Armee erreichten nur geringe, elende Trümmer die preußische Grenze wider (50000), 300000 lagen tot auf den eisigen Gefilden Rußland's, und 200000 waren gefangen. Der rechte' Flügel konnte sich nur unter harten Kämpfen den Rückzug erzwingen, und auch der bis zur Düna vorgedrungene linke Flügel wurde zurückgedrängt. Jetzt war der rechte Zeitpunkt gekommen, sich von dem übermütigen Verbündeten loszureißen! Darum trennte sich der preußische General Aork von der Armee Macdonald's und schloss mit dem russischen General Diebitsch auf eigene Verantwortung in einer Mühle zu Taurog-gen am 30. Dez. 1812 einen Neutralitätsvertrag ab. § 78. Die Besreiungskämpse 1813. Inhalt: 1) Friedrich Wilhelm Iii. verlegt 1813 seine Residenz nach Breslau, ruft zur Bildung freiwilliger Jägercorps auf und schließt ein Schutz-und Trutzbündnis zu Kalisch mit Rußland. Vertrag zwischen England und Schweden. Der König stiftet den Orden des eisernen Kreuzes, erklärt den Krieg an Frankreich und erlässt seinen Aufruf an das Volk. Organisation der Landwehr. 2) Napoleon siegt 1813 bei Großgörschen und bei Bautzen, worauf ein Waffenstillstand zu stände kommt. 3) Vernichtung des Lützowischen Freicorps 1813
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