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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 5

1845 - Halle : Schwetschke
Einleitung. 5 ein Zeitmaß sondern ein Längenmaß versteht, nicht Theile der Um- laufszeit ('/^Stunde) sondern Theile des Umlaufsweges ('/^Grad). Diez weite Artder Kreislinien auf der Erd - Ku- gelfläche, welche von N. nach S. durch beide Pole gehen, den Äquator und alle Parallelkreise desselben rechtwinkelig ducchschnei- den und jederzeit größte Kreise sind, heißt Meridian oder Mit- tag skr eis, auch wohl Längenkreis, in sofern ein jeder Meridian zum Bezeichnen der Ostlichkeit oder Westlichkeit eines Punctes, welche man (mißbrauchsweise) in der Erdbeschreibung die geographische Länge nennt, dienen muß. Legt man durch jeden Grad desäquatocs einen Meridian, so hat man deren 360, die denn nicht nur den Äquator, sondern zugleich dessen nördliche und südlicheparallelkreiseallesammtbiszu beidenpolen hin in 360gleiche Theile oder Grade zerlegen, so daß durch beide Arten von gegenseitig einander durchschneidenden Kreislinien (den Äquator selbst und dessen Parallelkreise einerseits, d.ie Meridiane andererseits) eine unveränderliche Eintheilung der Erd - Kugelflä- che gegeben und die genaue Bestimmung einetz jeden Ortes auf ihr möglich gemacht wird. Einen Meridian, gewöhnlich den, welcher neben der westafricanischen Inse l Ferro (nicht durch die Insel sondern in ihrer Nähe) vorbeigeht, setzt man als den ersten fest und zählt von da an um den ganzen Umfang der Erde a) entweder in einerleirichtung nach Osten bis 360 fort, so daß man 360 Längenkreise (an den 360 Län- gengraden au fdemäquatork e nntli ch)zä'hlt, oderaber d) nach beid en Seiten zugleich in ö st l i ch e r u n d w e st - licher Richtung fort bis zur Hälfte des Erdkugelumfanges 180 östliche und 180 westliche Längenkreise zählt. Hieraus entsteht der Gegensatz zwischen Ostlänge und Westlänge, östlicher Halbkugel, woraus Europa, Asien und Africa, u n d west- licher Halbkugel, worauf America zu liegen kommt, wäh- rend Australien auf beide Halbkugeln reichet, also theils östliche theils westliche Länge hat. Zu bevorwortenist hier zweierlei: 1. daß in Büchern und auf Karten,wo hei Angaben der Länge nichts näher bezeichnet ist, j e- derzeit stillschweigends östliche oder Ost-Länge und zwar von Ferro verstanden wird; 2.daß Fä lle vorkommen, wo man die in Büchern und aufkarten vorgefundene Angabe in Ostlänge r e d u c i r e n muß a u f W e st l ä n g e, indem man die gegebene Zahl von 3fio subtrahirt. Ein solcher Fall wäre, wenn Zeit- unterschiede ausgemittelt werden sollen, wie davon weiter unten am Schluffe des 8-5? eine Aufgabe vorkommt, wo „Brüssel oder Wate r lo o den 18. Iuini Ab ends 8 Uhr" angegeben ist zur Vergleichung m i t M e x i c o, Freetown, Kairo und Mecca,

2. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 11

1845 - Halle : Schwetschke
11 Erste A bthcil u n g. Erdbeschreibung. Erstes Lehrstück oder Kapitel. Von dem Bestand der Erd-Oberfläche oder Land-und Wasservertheilung. Bei dem mm folgenden Lehrstoffe bis §. 59 wird der ununterbro- chene Geörauch der Erdkugel wahrend des Unterrichtes, und wo möglich auch bei der Privat-Einübung, vorausgesetzt. Dagegen wird auch versichert, daß bis tz. 59 im Buche nur solche Gegen- stände vorkommen, die der Globus zu sehen gibt, daß alles was nach seinem Maßstabe zu klein und deshalb nicht abbildbar gewesen ist, auch im Buche vermieden wird. §. 8. Meeresstand. Ursprünglich ist die ganze Erdkugel von Wasser bedeckt gewer sen, so daß es ein großes Weltmeer (oder richtiger zu nennen: Erdmeer) gegeben hat, welches die Erdkugel rings umher einhüllte, und selber wieder von dem Luftkreise ringsum wie mit einer Schale umgeben war. Alles Land war also anfänglich Meeresboden, wovon wir die Spuren noch bis anfden heutigen Tag an den höchsten Stellen der Gebirge antreffen. Das Zurücktreten des allgemeinen Erdmeeres, von dessen muthmaßlichen Ursachen hier nicht die Rede seyn kann, hatte zur nächsten Wirkung das Hervortreten des Erdlandes. Was zuerst als trockner Boden hervortrat, sind die höchsten Landstrecken aufder Erde, nicht aber alle 5 Erdtheile in ihrem jetzigen Umfange zugleich. Die Bibelweiset uns in der Schöpfungsgeschichte, wenn wir nach dem ursprünglichen Waterlande des menschlichen Geschlech- tes, nach demur-Lande oder Paradiese fragen, in das Morgenland, das heißt nach Ober-Asien, der höchsten Erdgegend und deßhalb auch dem allerältesten Lande. Noch jetzt, da wir 5 Welt- oder Erdtheilc zählen, nimmt das Wasser immer dennoch so viel Flächcnranm ein, daß alles trockne Land nur wie größere oder kleinere Inseln im Welt- meere anzusehen ist, denn nych immer sind von den in §. 7

3. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 14

1845 - Halle : Schwetschke
14 I. Erdbeschreibung, §. 10. Das Erd me er. Das vormals über den ganzen Erdboden ausgebreitete Erd- meer bedeckt (wie bereits oben tz. 8 und tz. 9 erwähnt worden) noch jetzt die südliche Halbkugel fast ganz, und von der nördlichen Halb- kugel ebenfalls beinahe die Hälfte, die andere Hälfte derselben nehmen die 5 Erdtheile ein. So ist das Weltmeer auf der nörd- lichen Erdhälfte durch die beiden Landmassen, welche die alte Welt und den langgestreckten Theil der neuen Welt (America) enthalten, in 2 sehr ungleiche Wasserflächen zertheilet, deren kleinere wir das westliche Weltmeer nennen, weil es uns westlich liegt, und die größere das östlicheweltmer. Der Anblick der Erdkugel-Ober- fläche läßt uns demnach 3 Weltmeerestheile wahrnehmen, das binnen ländische, das außenländische und das offene Weltmeer könnte man sie nennen, wenn diese Namen und diese Eintheilung die Erdkarte ebenfalls zu sehen gäbe. a. Das binnen!andifche Weltmeer erstreckt sich von der südlichen völlig landlosen Wasserfläche (der offenbaren See) aus, nach N. zwischen der alten Welt die auf der Ostseite, und der neuen Welt die aufderwestseite den Rand bildet, bis über den Nordpol hinaus und ist, eine schmale Durchfahrt in No. (die Cook-Beringsstraße) ausgenom- men, überall vom Erdlande eingeschloffen, daher binnenlän- disches aber nicht inneres zu nennen, seiner Lage und Gestalt nach ein wahrer Weltmeerbusen. ]>. Das außenlandische (aber nicht äußere) Welt- meer, zwischen America und Asien, mit dem vorigen durch die Cook - Beringsstraße verbunden, ist zwar aufzwei Seiten von Erdland begrenzet aber nicht eingeschloffen, sondern er- weitert sich zwischen den zurücktretenden Küsten so sehr, daß es selber die begrenzenden Erdtheile umschließt, daher außen- ländisches zu nennen. e. Das offene Weltmeer, der weite Raum auf der süd- lichen Erdhälfte, welcher nirgends von Küsten begrenzet wird, in welchen nur einzelne Enden der Erdtheile hineinreichen, daher recht eigentlich die offenbare See, das rechte Welt - oder Erdmeer, welches Seereisen um die Erde möglich macht, wird durch die australischen Inseln nur ungefähr, das heißt nicht durch eine Grenzlinie sondern einen Grenzraum? von dem außenländischen Weltmeere getrennt. Dieß wäre die natürlichste Eintheilung des Erdmeeres-Gan- zen, die gewöhnliche aber und mit Hülfe der Erdkarten und Erd- kugeln gangbar gewordene Eintheilung ist folgende:

4. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 16

1845 - Halle : Schwetschke
16 I. Erdbeschreibung. r Zweites Lehrst ü ck. Von den fünf Welt- oder Erdthcilcn. ernste an Flächen- raum (180,000 □ 5)?.), ist überall vom Meere umgeben, außer in O., wo er sehr breit mit Asien zusammenhängt, und daher wie eine westliche Fortsetzung dieses größeren Erdtheils aussieht. Einzelne Länder von Europa sind (nach §. 8) Inseln, der ganze Erdtheil aber ist eine große, durch einen langen Meer- busen (das mittelländische Meer) von Africa gesonderte, Halbinsel, ein Vorland von Asien, unter den Halbinseln auf der Erde zwar nicht die größte, denn Süd-America ist fast noch einmal so groß, desgleichen auch Nord-America, und noch größer 'Africa. Was aber unter den großen Halbinseln der Erde Europa vor allen auszeichnet, ist die Seeseite in S. und W., wo die Küstenlä'nge durch Meerbusen so ausgedehnt wird, daß Europa fast gar kein beträchtliches Binnenland enthält, und selbst die östlichen Gegenden dieses Erdtheils nicht von der Gemeinschaft mit dem atlantischen Meere ausgeschlossen sind. Auf dieser durch Gestalt, Lage und Zusammenhang der See- gewässer verursachten Vervielfältigung der Küsten beruhet die Obermacht Europas über die andern Erdtheile, darauf beruhet zugleich die (indiesemleitfadengetroffenewahlder)Eintheilung in Süd-, Nord-, Ost- und Mittel-Europa. 1. Süd-Europa enthalt die südwärts, also in der Richtung nach Africa hin, ausgestreckten Halbinseln des Erdtheils nebst den vielen dazu gerechneten großen und kleinen In- seln, also die europäische Türkei nebst Griechen- land, Italien, und die pyrenäifche Halbinsel oder Spanien und Portugal. 2 Nord-Europa enthält die in den nordischen Gewässern des atlantischenweltmeeres liegendeninseln undhalbinseln, als:Jrland undgroßbritannien(welchesauseng- land in S. und Schottland in N. besteht), Däne- mark mit Island (welches letztere weit näher an Ame- ricareichet, als an irgend ein europäisches Land, aber doch als Zubehör von Europa behandelt wird), Norwegen und

5. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 21

1845 - Halle : Schwetschke
2. Von den fünf Welt- oder Erdtheilen. 21 1. Nord-Africa enthält Maro ko ander Nordwestküste, die Verb er ei am mit- telländischen Meere, Ägypten an der astatischen Grenze, und das Sandmeer oder die Sahara von Ägypten W. bis zum atlantischen Meere. 2. West-Afrrca enthält in S. des Sandmeeres die Küstenländer Senegambien, Guinea oder Ober- Guinea, Nieder-Guinea oder die K ü st e E o n g o. 3. Süd-Africa, dessen Westküste meistens wüste und un- besucht ist, enthält das Cap-Land am Süd - Ende des Erdtheils und das Kaffern-Land. 4. Ost-Africa enthält die Ostküfte am indischen Ocean, Habessinien und Nubien, der arabischen Westküste gegenüber liegend. 5. Binnen-A frica enthält den ganzen uns Europäern noch immer unbekannten Raum dieses Erdtheils, den man Äthiopien oder N i g r i t i c n oder Sudan nennt und daran Ob e r-Ä th i o p i en oder Hoch-Sudan und Nieder -Äthiopien oder eigent- liches Sudan als Haupttheile unterscheidet, von den ge- nannten Ländern der West-, Süd - und Ostküste landein- wärts bis zur Wüste Sahara. Uberdieß sind noch 6. die afrikanischen Inseln in O. und W. des Erdtheils zu nennen. Wie bei Ästen, so und noch mehr bei Äfrica, welches noch viel unbekannter ist, sind Umfang, Gestalt, Grenzen, Größe der Länder gar nicht so bestimmt durch Puncte und Linien, daß sich sagen ließe, so weit reichet dieß Land und von hier fangt das benachbarte an, sondern theils unbekannt, theils veränderlich und wandelbar, theils gar nicht vorhanden sind zwischen be- nachbarten Ländern die Grenzen, die auf den Landkarten oft so scharf, wie wenn es europäische Provinzen wären, gezeich- net stehen. Seit nunmehr schon einem ganzen Menschcnalter wird Äfrica, besonders das Innere des Erdtheils mühsam und m t Aufopferung manches Menschenlebens erforscht und kennen gelernt. Doch aber kann die Erdbeschreibung nicht von allen Entdeckungen sogleich für die Schule Gebrauch machen, damit sie nicht voreilig weiter lehre, was nachher oftmals wi- derrufen wird oder doch erst Beftattigung abwarten muß. §. 44. America. Dieser Erdtheil, nächst Asien der größte (670,000 O M.), die neue Welt, ist erst vor viertehalbhundert Jahren durch Co- lumbus Entdeckungsreise 1492 den Europäern bekanntgeworden.

6. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 27

1845 - Halle : Schwetschke
3. Von den fünf Weltmeerestheilcri. 27 Drittes Lehrstück. Von den fünf Weltmeereöthcilen. §. 16. Meeresgrund, Meeresrand und Meeresspiegel. Der Meeresgrund war von Anfang her uneben und ist cs noch, die flachen Stellen lagen auf der nördlichen Erdhälfte und liegen jetzt als trocknes Land in der Gestalt der 5 Erdtheile da; die tiefen Stellen der Erdkugelfläche liegen, zusammenhan- gend unter einander wie das Land, unter der Oberfläche des wagerecht stehenden Wassers oder dem Meeres- spiegel verborgen, und machen das Welt - oder Erdmeer aus. Die Tiefe des Meeresgrundes erforschen die Seefahrer durch das Senkblei, mit welchem man bis zu */4 deutschen Meile hinab hat messen können. Wo der Grund noch tiefer ist, da reichen die Meßwerkzeuge nicht aus, und deßhalb ist die Mee- restiefe an vielen Stellen unergründlich. Die Nachfrage: wie viel beträgt wohl die allergrößte Meerestiefe? kann also durch Messung nicht beantwortet werden, sondern nur durch muth- maßliche Abschätzung; daß man angegeben findet: etwa 1 deut- sche Meile tief, beruhet auf dem ganz unrichtigen Schluffe, daß den höchsten Bergen des Erdlandes (1 d. M. hoch) die tiefsten Stellen des Erdmeeres doch wohl entsprechen müßten. Erkennbarer sind die flachen Stellen, denn entweder ra- gen sie als Inseln über die Wasserfläche wirklich hervor oder sie erreichen wenigstens beinahe den Meeresspiegel und heißen dann eine Untiefe oder auch Bank und zwar Sandbank, Schlammbank, Korallenbank, Perlenbank, Au - sterbank benannt, je nachdem der Boden einer solchen Un- tiefe beschaffen ist. Bilden sie eine fortlaufende Klippenreihe, so heißen sie ein R i ff, hingegen B arre oder Riegel, wenn sie quer vor Mündungen oder Häfen liegen. Alle großen und kleinen Inseln sind also vom Meeresgrunde aus dasselbe was vom Erdlande aus die Gebirge und Hochebenen sind. In der Länderbeschreibung werden die Inseln zwar gewöhnlich dem Erdtheile, dessen Küste sie am nächsten liegen, zugerechnet und mit dem benachbarten Küstenlande zugleich beschrieben, in der (allgemeinen) Erdbeschreibung aber werden sie als ein Zubehör des Meeres angesehen, und das von Natur und

7. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. VII

1845 - Halle : Schwetschke
Vorrede. Vii gehandelt, mehr als den dritten Theil (wie aus dem Jn- haltverzeichniß erhellet) des Ganzen einnimmt, da sie in andern Lehrbüchern den hundertsten Theil des Ganzen, das sich fast ausschließlich nur mit Länderbeschreibung befaßt, auszumachen pflegt. Was mich zu dieser Abweichung be- wog, war die durchgängige Erfahrung, daß, was im Lehr- buche schon im Schatten stand (die Gesammtoberflache der Erde), bei mündlichem Vortrage noch mehr beseitig! wurde. Mein Fall, daß binnen 7 Jahren nur in summa 4 Lehr- stunden darauf verwandt wurden, weil vor lauter Choro- graphie, Topographie, Statistik, Naturgeschichte wirklich für eigentliche Geographie keine Zeit übrig bleiben wollte, ist nicht der einzige; es gibt nicht nur aus unserer Schüler- zeit ähnliche Falle, wie der angeführte ist, sondern auch recht neue aus unserer Lehrerzeit. Denn unter 50 auf fremden Schulen unterrichteten Schülern, die ich bis vor einigen Jahren Berufs halber eraminirt hatte, wußten die 13 fort- geschrittensten von der Bildergallerie in Dresden, von der Verzierung der Wände und Treppen russischer Lustschlösser, von der Kleidertracht americanischcr Damen, von europäi- schenordensdecorationen, von den Regeln fürstlicher Hof- Etikette sehr viel aus den geographischen Unterrichtsstunden, aber von dem, was die Geographie laut der ersten Zeile in allen Lehrbüchern lehren will, wußte der Eine so wenig wie der andere: sie kannten weder Land noch Meer. b) Länderbeschreibung, die in der Grundlage kaum 2 Drittheile des Ganzen einnimmt. Diese Kürze rührt theils von der beabsichtigten Beschränkung des Materiales her , theils von der Wortarmuth des Ausdrucks, der nicht immer in zusammenhängendem Vortrage, sondern oft nur in einzeln hingestellten Zahl - und Namen-Angaben, Er- wähnungen, Andeutungen besteht, damit aus dem gehörten Unterrichte dasjenige der Schüler gedruckt vor sich habe, was als Gedächtnißsache ihm am ersten entfallen könnte, bei des- sen Aufbewahrung ihm also die Grundlage zu Hülfe kommen, dessen Verständniß aber erst erfolgen kann durch den mündlichen Unterricht, den sonst der Schüler im Besitz eines ganz vollständigen Lehrbuches nicht aufmerksam ge- nug benutzt, weil er sich auf das Buch verlassen zu kön- nen meint. Hierzu kommt nun noch:

8. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 39

1845 - Halle : Schwetschke
4, Von den Erzeugnissen oder Producten. 39 Diese Fossilien finden sich in vielen Gebenden des Erd« bodens theils flach, theils tief liegend, in Höhlen, an Strom- und Meeresusern, theils Land-, theils See-Pro- ducts, Muscheln, Bäume, Pflanzen, thierische Gebeine, in denen selbst das Mark noch unverweset ist und auch nie verweset; am auffallendsten tropische Thierge- rippe in polarischen Erdstrichen (z. B. Elephant und Nashorn an der sibirischen Eismeeresküste). Dergleichen Erscheinun- gen sind ein Zeugniß, daß auf der Erde schon eine ganze Welt von Geschöpfen untergegangen ist. > §. 24. Vegetabilien. Die beiden Haupterfordernkfse zum Fortkommen und Gedeihen der Vegetabilien sind das Wasser und die Wärme. Darin haben folgende bekannte und weit verbreitete Erscheinungen ihren Grund: 1) daß große Landstrecken ungeachtet des frucht- barsten Bodens und hinreichender Wärme dennoch als weite Ein- öden daliegen lediglich aus Wassermangel, während andere Land- striche, die als reichbevölkerte und wohlangebauete berühmt find, aus lauter Sandboden bestehen, aber mit hinreichender Bewässerung; 2) daß alle Gewächse, die bei uns Bäume sind, in kälteren Gegenden kaum fußhohe Gesträuche werden, dagegen die Gräser und Kräuter, welche bei uns auf Wiesen t bis 2 Ellen hoch wachsen, in heißen Ländern 7 bis 8ellen lang und singerdick oder gar armdick werden. Die Wissenschaft der Pflanzenkunde (Botanik) zählte als vorhanden auf der Erde und verschieden unter einander bisher 56,000 (nach Humboldt's früheren Angaben), und zählet jetzt über 60,000 Pflanzengattungen auf; der geographische Schulbedarf, auf das Nöthigste in der Vegetabilienkenntniß sich beschränkend, hebt aus jener Unzahl hervor: 1) das Getreide, wozu auch Reiß und Mais (türkischer Weizen) gehört; 2) Gar- tenfrüchte, theils Küchengewächse, als Gemüse, Hülsen- früchte rc., theils Obstarten, als Erdbeeren, Melonen rc.; 3) Baumfrüchte, wozu nicht allein die gewöhnlichen Obst- arten, sondern auch die weit edleren Südfrüchte, als Feigen, Citronen, Mandeln, Oliven (wovon das Baumöl), Pomeranzen, Apfelsinen, Palmen (Datteln, Eocos, Pi- sang, maldivische Nuß, Sago) gehören; 4) Wein (auch Rosinen und Korinthen); 5) Kaffee-, 6) Thee-, 7) Baumwollen-, 8) Gewürz-Stauden; 9) Zocker-

9. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 41

1845 - Halle : Schwetschke
41 4. Von den Erzeugnissen oder Productcn. schen Seethiere. Ohne diese drei Erzeugnisse, die den Han- delsverkehr in die entlegensten Landes - und Meeresgegenden locken, würde die Erdbeschreibung von den Polar-Landern und Meeren bis zu der neuesten Zeit, wo auch Seereisen im reinen Interesse des Wissens, ohne Rücksicht auf Han- delsvortheile, gemacht werden, nicht viel oder gar nichts ge- wußt haben.*^ §. 26. Kunst-Producte. Die Natur-Erzeugnisse geben den Stoff her, welchen menschliche Kunst weiter verarbeitet und auf mannigfaltige Art verwandelt. Im Land- und Seehandel, oder in dem wechselseitigen Verkehr der Erdbewohner unter einander, der sich über alle 5 Erdthcile erstrecket, sind die Kunst- Erzeugnisse, in so fern zu ihnen alles" circulirende Me- tallgeld und Papiergeld gerechnet werden kann, noch mehr werth, als die Natur-Erzeugnisse. 1. Aus dem Mineralreiche: F a rb en e r d e n, K a lk-, Kr e l - de, Porcellan, Glas, Salz (See- oder Boy- salz, Steinsalz, Quell salz), Schießpulver (aus Salpeteter), Stahl- (aus Eisen), Messing-, Stückgut-Waaren (Glockengut oder Kanonenmetall), Gold-, Silber-, Kupfermünzen und G er ä t h e, Uhren, Waffen aller Art, metallene Handwerks- und Künstler- G era'.th sch a ft'en, Bildhauerar- beit rc. Hierher gehört auch dem größten und werth- vollsten Theile nach die übrige, d. h. in den jetzt auf- gereiheten Artikeln nicht schon mitbegriffene Ausbeute des Bergbaues. 2 Aus dem Pflanzenreiche: hölzerne Kunst- und Haus- gerä'the (Instrumente und Mobilien), Fa'rbeholz, Arznei waaren, Zucker, gebrauete und ge- brann t e G e t r ä n k e, T a b a ck e, Ö l e, M e h l, B ro t; Baumwollenzeuge, Leinwand, Papier (Land- karten) rc. 3. Aus dem Thierreiche: Seide, Honig und Wachs, Talg, Thran, Leder (Cordouan, Saffian, Maro- 1»'">)) Pelzwerk, Horn - und Knochen-Arbeiten, Elfenbein, Fischbein, Wollenzeuge; Koral- len, Perlen rc.

10. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 60

1845 - Halle : Schwetschke
60 I Erdbeschreibung. In Australien kennen wir noch keine Strome (val. §- V.) Wenn hier nur die Größe hatte gelten sollen und die Stromgebiete aus fremden Erdtheilen mit ihren unsichern Zahlenangaben in dieses Verzeichniß der Hauptströme einge- reihet waren, statt daß sie ganz unerwähnt geblieben sind, so würden in Europa nicht mehr als 3 Flüsse zu nennen gewe- sen seyn, dagegen in Asien 25, in America 35 Hauptströme, deren jeder größer als die Elbe wäre, wie denn schon aus den beigesetzten Zahlen die verhältnißmäßige Kleinheit europäischer Flüsse ersichtlich wird. §. 37. Binnenseen oder Landseen. Auf jedem Erdreich, es sey von größerem oder kleinerem Umfange, es sey bergig oder flach, sind die tiefsten Stellen die, wohin sich das Wasser sammelt, und theils als fließendes die Tiefenlinien oder Flußthäler bildet, oder als stehendes die Tie» fenbecken, welche ein Binnensee, Land fee, (wenn es klein ist, ein Teich,) und wenn die Oberfläche kein klarer Wasser- spiegel, sondern ein Mittelding zwischen Land und Wasser ist. Weich land, Sumpf, Moor (Moos), Ried (Ries) oder Bruch genannt werden. Liegen solche Wasserbecken in einer Steppe, so heißen sie Steppenseen; liegen sie in Gebir- gen, so heißen sie Alpenseen. Durch Bäche und Flüsse erhalten sie aus höher liegenden Gegenden Zufluß und im- mer gleichen Wasserstand; der Überfluß vergrößert den See nicht, sondern bildet an der niedrigsten Stelle des Ufers den Abfluß als Bach oder Strom. In Beziehung auf das flie- ßende Gewässer, in dessen Gebiet ein See liegt, gelten die neuerlich in den geographischen Unterricht aufgenommenen Be- nennungen: Flußsee, Quellsee, Mündungssee. Je nachdem der See entweder einseitig nur Wasser aufnimmt, heißt er Mündungssee, oder einseitig nur hergibt, heißt er Quellsee, oder aber doppelseitig eine solche Stellung und Ver- richtung hat, daß er aufnimmt und wieder hergibt, mithin selber eine Strecke des durch ihn hinströmenden Flußlaufes ausmacht, heißt er Flußsee. Die nennenswerthesten Seen der 4 Erdtheile, denn Australien ist noch zu unbekannt, sind folgende. In Europa: 1 der L a d o g a - 292 □ M. groß , 2. der Onega - fast eben so groß, 3. der Peipus-Sce, alle drei in Rußland;
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