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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 189

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii Die Zeitrii der Religiouskrlegc. 189 Da wurde denn der teuflische Vorsatz, sämmtliche Hugenotten niederzumachen, angelegt. Nachts 1 Uhr zog man die Mordglocke. Zuerst ward Coligny in seinem Schlafgemach aufgeschreckt und niedergestochen. Dann drangen die bestellten Mörder vou allen Seiten herbei, und das Morden in den Straßen und Häusern begann. Mit unerhörter Raserei fiel man über Männer und Weiber, über Greise und Kinder her; und erstochen, erschossen, zum Feuster hinausgestürzt wurde alles, was Hugenotte hieß. Der König selbst schoß vom Palast aus aus die Flüchtigen. Wer beschreibt die Todesangst der letzteren, die Verhöhnung der Sterbenden, das Mordgeheul der Verfolger, das schauerliche Schauspiel, das der lichte Morgen darbot? Ein Goldarbeiter lief mit nackten blutigen Armen umher, sich rühmend, allein 400 erschlagen zu haben. Das Gemetzel dauerte drei Tage fort und dehnte sich auch auf andere Provinzen ans. Man schätzt die Zahl der Erschlagenen ans 70,000! Der Prinz von Navarra, der Bräutigam, entkam nebst andern dadurch, daß er gezwuugeu zum Katholicismus übergieug. Der Papst aber nannte die Unthat einen „heilsamen Staatsstreich" und ordnete jubeluoe Freudeuseste an! Dennoch wurde die Absicht des Hofs nicht erreicht. Denn die Zahl der ^Hugenotten war noch groß genug, um eine Partei im Staate bilden zu können. Heinrich wurde wieder Protestant, und die blutigen Kämpfe dauerten fort. Darüber starben Karl Ix. (1574) und Heinrich Hi- (1589) hin; und nun hatte Heinrich von Na-uarra als Bourbon das größte Recht zum Throne. Aber unsägliche Schwierigkeiten traten ihm in den Weg. Der Papst hetzte alles wider ihn ans, selbst spanische Truppen rückten iu's Land. Heinrichs Tapferkeit, Schlauheit und Menschenfreundlichkeit siegten ob. Doch nahm er abermals den katholischen Glauben an, was ihm leicht wurde, da er keine tiefen Ueberzeugungen hatte, und 1598 hatte er als Heinrich In. allgemeine Anerkennung gesuu-den. Seme liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn bald

2. Geschichte des Mittelalters - S. 208

1887 - Leipzig : Teubner
208 Schlacht bei Crecy 1346, bei Maupertuis 1356. Engländern mit einem Heere von 100 000 Mann entgegen und lieferte ihnen 1346 bei Crecy in der Picardie eine Schlacht, in welcher sich der schwarze Prinz, damals 15 Jahre alt, an der Spitze der englischen Ritter besonders auszeichnete. Als dieser in Not geriet und ein Eilbote von dem König Eduard schnelle Hilse erbat, fragte dieser: „Ist mein Sohn vom Pferde geworfen, verwundet oder tot?" und als dies verneint ward, fuhr er fort: „So soll auch keine Hilfe kommen. Der Knabe mag sich heute die Sporen verdienen; so Gott will, soll die Ehre des Tages sein bleiben." Und die Ehre des Tages blieb ihm; er schlug die Franzosen völlig in die Flucht. Nach der Schlacht umarmte ihn der Vater mit den Worten: „Mein braver Sohn, du hast dich ritterlich gehalten und dich der Krone würdig gezeigt." Der Sohn kniete nieder und erbat sich den Segen des Vaters und Königs. In dieser Schlacht war auch der blinde König Johann von Böhmen, der Sohn des Kaisers Heinrich Vii. (S. 189), der, von vier Rittern geführt, im dichtesten Kampfgewühl focht, unter den Streichen des schwarzen Prinzen erlegen. Der Prinz nahm dessen Schwertdevise: „Ich dien'!" in sein Wappen auf. In der Schlacht bei Crecy sollen auch schon Donnerbüchsen, welche mit Pulver Kugeln gegen den Feind schleuderten, im Gebrauch gewesen sein. Philipps Vi. Nachfolger, Johann der Gute (1350 bis 1364), der den Krieg fortsetzte, erlitt im I. 1356 eine schwere Niederlage durch den schwarzen Prinzen bei Maupertuis unweit Poitiers. Der Prinz gebot nur über 8000 Mann, gegenüber 40 000 Franzosen, und suchte daher den Kampf zu vermeiden; da der König Johann aber verlangte, daß der Prinz mit 100 seiner vornehmsten Ritter sich in Gefangenschaft begebe, so wurde der ungleiche Kampf gewagt, und der Ausgang desselben war, daß die 8000 Engländer das ganze französische Heer auseinander warfen. Johann selbst focht mit seiner wuchtigen Streitaxt noch unter den Letzten und ergab sich erst, als er, durch Wunden und Anstrengung erschöpft, nicht mehr zu

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 113

1879 - Leipzig : Teubner
Pariser Bluthochzeit 1572. 113 Meinung bei, die reformirte Partei rüste sich wegen der Verwundung Colignys zum Kampfe gegen ihn; man müsse der Gefahr durch rasches Handeln zuvorkommen und in einer Nacht die Führer der Hugenotten nebst allen andern, deren man habhaft werden könne, ermorden. Der schwache König gerieth in Schrecken und Zorn und schwur zuletzt nach seiner Gewohnheit mit starken Flüchen, er wolle, daß alle Hugenotten in Frankreich getödtet würden und daß man sogleich für die Ausführung sorge. Der junge Herzog Heinrich von Gnise erhielt den Auftrag, den Admiral Coligny ermorden zu lassen, der Marschall von Tavannes übernahm es, die Anführer der Bürgermiliz, welche um Mitternacht auf dem Stadthause versammelt wurden, für die Theilnahme an dem Mordplane zu gewinnen. Am nächsten Abend um 9 Uhr sollte mit der Glocke des Lonvre das Zeichen zum Morde gegeben werden; zur Unterscheidung von den Hugenotten sollten die Katholiken während des Gemetzels ein weißes Tuch am Arm und ein weißes Kreuz auf den Hüten tragen. Nur der König von Navarra und Conde sollten als Prinzen königlichen Geblütes verschont werden. Die Vorkehrungen zu dem furchtbaren Ueberfall wurden mit solcher Verschwiegenheit getroffen, daß keinhugeuott etwas davon erfuhr. Als der verhüuguißvolle Abend erschien und es zu dunkeln begann, erwartete der König mit bangem Herzklopfen die bestimmte Stunde. Die Mutter blieb stets an seiner Seite und sprach ihm Muth zu; sie mußte ihm zuletzt den Befehl zum Läuten der Glocke abnöthigen. Darauf ging er in höchster Unruhe aus seinem Cabinet in ein Vorzimmer und sah zitternd zum Fenster hinaus. Auch hier wichen seine Mutter und sein Bruder, der Herzog von Anjou, der spätere König Heinrich Iii., nicht von ihm. Sie wünschten den Befehl wieder zurücknehmen zu können; aber schon hatte das Blutbad begonnen. Gnise hatte sich mit Bewaffneten zu der Wohnung Colignys begeben; das Hans ward besetzt, und einige der Bewaffneten stürmten die Treppe hinauf und drangen unter dem Rufe: „Mord und Tod!" mit gezücktem Schwert in das Schlafzimmer des verwundeten Admirals. Stoll, Erzählungen. Iv. g

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 84

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
84 sehr ergiebigen Einnahmequellen, da man mancherlei Unterschleif stillschweigend gutheißt. Neben den wirklichen Ausländern, welche der Mehrzahl nach aus dem „Reiche" stammen, aus den kleinen und kleinsten Staaten Deutschlands, zum Teil Deserteure aus sämtlichen Heeren Europas sind, hat fast jede Kompanie noch ihre „getauften" Ausländer, kurzweg ihre „Getauften". Begiebt es sich nämlich, daß junge Männer aus den von der Militärpflicht befreiten Städten, Bezirken oder Ständen freiwillig Dienst nehmen, so müssen sie sich in der Regel darein fügen, zu Ausländern gestempelt zu werden. Sowie sie beim Eintritt ihr Handgeld empfangen, nennt man ihnen irgend eine Stadt des deutschen Reiches, die sie bei der Revue dem nachfragenden General als ihre Heimat zu bezeichnen haben. Fast alle Unteroffiziere, auch viele Gemeine find verheiratet. Jede dieser Soldatenfamilien hat in der Kaserne ihre Wohn-räume, Stube und Kammer. In der ersteren hausen Mann und Frau nebst den Kindern, die letztere ist meist, je nach der Zahl der zeitweilig anwesenden Mannschaft, an vier bis sechs Soldaten vergeben. In der Regel muß jede dieser Familienmütter noch ans irgend einen Nebenverdienst bedacht sein. Wer von den Frauen keine besondere Fertigkeit ausbeuten kann, strickt wenigstens Strümpfe oder spinnt vom Morgen bis zum Abend Wolle. Sogar viele der Soldaten sieht man in ihren dienstfreien Stunden an Rädern und Hecheln sitzen, denn ihr dürftiger Sold, acht Groschen auf je fünf Tage, ist zum Lebensunterhalte unzulänglich. Allgemeine Kasernenküchen kennt man nicht, der Soldat J6ekö|tigt sich, wie er will und vermag. Gewöhnlich ißt er zu Mittag bei dem „Kirapphans", dem Marketender, meist einem verheirateten Unteroffizier. Die Weiber sind wie die Männer der Militärgerichtsbarkeit des Kompaniechefs unterworfen und können, wenn sie etwas verbrochen haben, in den an die Wacht-ftube angrenzenden „Brummstall" gesperrt werden, wo sie bei Wasser und Brot ihre Strafe absitzen müssen. Die Söhne der verheirateten Soldaten sind schon durch ihre Geburt militärpflichtig, empfangen aber, sobald sie wirklich in die Kompanie eintreten, ein Handgeld, das nur etwas geringer ist als der den Angeworbenen gewährte Betrag. Schon von ihrem ersten Lebensjahre an werden sämtliche Soldatenkinder aus der Regimentskasse verpflegt. Später unterrichtet sie der Regimentsschulmeister auf Staatskosten. Auch die Soldaten-

5. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 146

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 146 — für jeden Bauernhof ein größeres Stück (eine Koppel) zusammengelegt. Diese Verkoppelungen finden in manchen Gegenden unseres Vaterlandes heute noch statt. Dadurch mar für die Bestellung des Ackers viel Zeit gewonnen und eine bessere Bewässerung und besserer Wegebau ermöglicht; bald erfreute sich das Auge ein wohl bestellten Ländereien. Nun versiegte auch die stärkste Quelle der Prozeßsucht auf dem Lande — der Streit um gemeinschaftliches Besitztum. Die Verpflichtung zum Kriegsdienste. Im Jahre 1814 erschien das Gesetz über die Verpflichtung zum Kriegsdienste, das im folgenden Jahre durch die Laudwehr-Ordnung vervollständigt wurde. Die Einrichtung des Heeres war darin genau festgesetzt. Was zur Zeit des Befreiungskampfes nur zeitweilig eingerichtet war, die Landwehr, trat jetzt als wesentlicher, dauernder Bestandteil zur preußischen Armee. Die Grundlage der Einrichtung bildet die allgemeine Dienstpflicht. Jeder gesunde und kräftige Preuße ist mit dem vollendeten 20. Lebensjahre auf 3 Jahre dienstpflichtig. Das Heer besteht aus dem stehenden Heere mit der Reserve, der Landmehr ersten und zweiten Aufgebots und dem Landsturm. Nur das stehende Heer steht immer schlagfertig da. Aber die Einrichtung der Reserve und der Landwehr ist so vortrefflich, daß in kurzer Zeit das gauze Volksheer gerüstet in den Kampf ziehen kann. Wer einen gewissen Grad wissenschaftlicher Kenntnisse nachweist, kann als Einjahrig-Freiwilliger bienen; er mnß sich aber selbst beköstigen und bekleiben. Wer sich vor dem 20. Lebensjahre freiwillig zum Eintritt in das Heer melbet, hat Freiheit in der Auswahl des Truppenteils. Nach der neuesten Wehrorbnung, die für ganz Deutschland gilt, gehört jeber Dienstpflichtige sieben Jahre lang dem stehenben Heere an ; die brei ersten bavon (bei allen Fußtruppen nur die zwei ersten» werben bei der Fahne zugebracht. Zur Lanbwehr ersten Aufgebots gehört der Dienstpflichtige die folgenben 5 Jahre, zur Lanbwehr zweiten Aufgebots bis zum vollenbeten 39. Lebensjahre. Dann tritt er in den Lanbsturm bis zum 45. Lebensjahre. Dem Lanbsturm gehören außerbem alle Wehrpflichtigen, die nicht bei der Fahne gebient haben, vom 17. bis zum vollenbeten 45. Lebensjahre an. Die Einberufung des Lanbstnrms erfolgt nur im Kriege zur Verteibignng des Vaterlandes gegen den einbrechenben Feind. Die Stärke des Heeres beträgt ungefähr 1 °/0 der Bevölkerung und wird aus eine bestimmte Reihe von Jahren gesetzlich festgestellt. Der Kaiser beruft die Rekruten zur Einstellung, nachdem die Musterungen in den Kreisen vorausgegangen sinb. Das Lanbheer ist eingeteilt in 21 Armeekorps und ein Garbekorps. Das Armeekorps besteht in der Regel aus 2 Divisionen und jebe Division aus 3 Brigaben, nämlich aus 2 Jnsaiueriebrigaben nttb l Kavalleriebrigabe, boch giebt es auch Divisionen aus 2 Kavalleriebrigaben. Zu einer Jttfanteriebrigabe gehören 2 Infanterieregimenten Das Regiment Infanterie ist zusammengesetzt aus 3 Bataillonen zu 4 Kotttpagnieen; jebe Kompagnie zahlt in Kriegsstärke 250 Mann. Eine Kavalleriebrigabe hat 2 ober 3 Kavallerieregimenter zu 5 Eskabronen, von beneu jebe 150 Reiter zählt. Außerdem gehören noch zu jedem Armeekorps eilt Jäger-Bataillon, eine Felb-Artillerie-Brigabe, ein Fnß-Artillerie-Regiment ober Bataillon, ein Pionier-Bataillon und ein Train-Bataillon. Die Felb-Artillerie-Brigabe hat 2 Felb-Artillerie-Regimenter, von betten jedes 2 oder 3 Abteilungen zählt. Die Abteilung gliedert sich in 3 oder 4 Batterieen, jede zu 6 Geschützen mit der nottoenbigett Bebieuungsmaunschaft.

6. Napoleon I. - S. 85

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 85 — meine alten Gefährten! Möge dieser letzte Knß in eure Herzen übergehen!" Dann ging er. Ans seiner Reise dnrch Südfrankreich trafen in Orange Steinwürfe das Fenster seiner Kntfche. In einen russischen Offiziersmantel gehüllt, mit der weißen Kokarde feiner bonrbonifchen Feinde ausgezeichnet, fo entging er dem Haß der Mütter, denen seine Kriege die Kinder geraubt hatten. 11. Das letzte Abenteuer. Am 4. Mai landete Napoleon in Elba. Auf dieser kleinen Insel sollte der Vierundvierzigjährige sein ganzes Leben zubringen, der doch einst von sich gesagt hatte: „Ich bin geboren und gebaut für die Arbeit, ich kenne keine Grenze für die Arbeit, ich arbeite immer." Jetzt hatte er den kaiserlichen Titel für ein souveränes Fürstentum, das er in ein paar Tagen umritt, und eine von Frankreich zu zahlende Jahresrente von 2 Millionen Franken. Marie Luise erhielt Parma, Piacenza und Guastalla für sich und ihren Sohn, den Herzog von Parma, den einst der Kanonendonner als König von Rom begrüßt hatte. Sätitia, die Mutter des Kaisers, und seine Schwester Pauline waren bei ihm, auch die Gräfin Walewska, seine polnische Geliebte, kam mit ihrem Sohn für eine Weile nach Elba. Seine Gattin kam nicht, sie fand in dem Grafen Neipperg raschen Trost. 700 Soldaten waren ihm als Spielzeug mitgegeben, er brachte feine Waffenmacht bald auf 1000, stellte zwei Batterien auf und rüstete zwei oder drei Fahrzeuge mit Kanonen aus. Elba umschloß nicht seine Gedanken uni) Wünsche, er hatte nicht puf Frankreich und die Herrschaft verzichtet, zumal er wußte, wie wenig die Bourbonen es -verstanden, Liebe Zu gewinnen, wie wenig Frankreich vergessen konnte, daß eben diese Bourbonen in aller seiner großen Zeit fern und bei Frankreichs Feinden geweilt hatten. Tie Bonapar-

7. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 133

1916 - Stuttgart : Franckh
ihre Reihen. Von rechts und links drangen die aber unter schweren Verlusten zur Umkehr ge- Kroaten und Ungarn auf den Feind ein und nötigt, und infolgedessen mußte auch die erst- die Zaugen ihres Halbkreises umklammerten ihn genannte Gruppe zurückgehen, wobei sie fast ihr rettungslos. Nach kurzem Widerstände suchten gesamtes Geschütz einbüßte. Auch nach Semlin die Serben ihr Heil in einem geordneten Rück- waren die Serben gekommen, hatten einige Tage zuge, aber dieser artete unter dem heftigen und lang die Herren gespielt und Dabei nichts Eili-- allseitigen Andrängen der Gegner bald zu un- geres zu tun gehabt, als die Straßentafeln durch aufhaltsamer Flucht aus. Das Schicksal wollte serbische zu ersetzen. Als dann eintreffende öfteres, daß die Monitore inzwischen in den wieder- reich-ungarische Verstärkungen die Serben wieder angeschwollenen Fluß einzudringen vermocht hatten, nun die serbische Brücke zusammenschießen konnten und den Serben die einzige Rückzugslinie versperrten. Nun entstand eine heillose Verwirrung. Tausende von Serben mußten sich mit all ihren: Kriegsmaterial ergeben, Tausende trieben als Leichen die Sau hinab, der versprengte Rest wurde zwei Tage später aufgerieben; die Timokdivision war vernichtet. Der größen- wahnsinnige Prinz Georg, der sich als König vousyr-mien ausgespielt hatte, entkam leicht verwuudet. Nicht viel besser schnitten serbische Truppen und größere^ Banden von Komitadschis ab, die kurz darauf in einer Gesamtstärke von etwa 15000 Mann gleichzeitig an mehreren Stellen in Syrmien und im Banat einsielen. Die k. u. k. Auf-kläruugstruppen stellten ihre Anwesenheit sofort fest, aber man ließ sie unbehelligt einmarschieren und stellte sie erst bei Serbische Kriegsgefangene übersetzen die Sau bei Neusatz. ^zndija. dem sich entwickelnden Kamps vertrieben, nahmen die Donaumonitore diepon- nahtit der Kampf rasch eine für die Serben ton-Brücke unter Feuer, so daß sie zusammeu- ungünstige Sendung, die 3000 Tote und viele brach und viele Serben in die todbringenden Flu- Gesangene verloren. Auch die andern serbischen ten riß. An der Drina hatten sich die Serben bteilungen wurden derart zugerichtet, daß nur der Stadt Visegrad bemächtigt, sich mit 2 moiv- eur Bruchteil den heimischen Boden wieder er- tenegrinischen Brigaden vereinigt und waren reichte. Am 11. September überschritten einige dann mit diesen gemeinsam westwärts bis zur )erbi)che ^nfanterieregimenter mit Artillerie die Romania-Planina vorgedrungen. Sie wurden Donau unterhalb Belgrad und drangen gegen von hier durch überlegenes Ärtilleriefener ver- ° "~r‘ ^^chmig rückte eine serbische trieben und in die Grenzgebiete zurückgedrängt, Ubteuung östlich davon aus Dolowa an, wurde wo es ihnen aber gelang, sich bei Visegrad eilt-

8. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 85

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
- 85 — Teile eines Regiments untergebracht; große Orte haben dagegen meist mehrere Regimenter. Das Generalkommando des 11. Armeekorps ist in Cassel, dasjenige des 18. in Frankfurt. G arnisonorte in unserer Provinz sind: Cassel (83. und 167. Infanterieregiment, 14. Husarenregiment, 11. Artillerieregiment, teilweise, 11. Trainbataillon); Hofgeismar (5. Dragonerregiment); Marburg (11. Jägerbataillon); Fritzlar (11. Artillerieregiment, teilweise); Fulda (47. Artillerieregiment); Hanau (166. Infanterieregiment, 6. Ulanenregiment); Frankfurt (81. In- fanterieregiment, 13. Husarenregiment); Wiesbaden (80. Infanterie- regiment, teilweise, 27. Artillerieregiment); Homburg v. d. H. (80. Infanterieregiment, teilweise); Diez (160. Infanterieregiment, teil- weise). Kriegsschulen sind in Cassel und Hersfeld. Auf Schloß Orauienstein ist eine Kadettenanstalt. In Biebrich ist eine Unter- offizierschule, in Weilburg eine Unteroffiziervorschule. K. Verwaltung. Jedes Dorf (wie auch jede Stadt) bildet eine Gemeinde. Alle Einwohner, welche das Gemeinderecht besitzen, haben bei der Ver- waltung der Gemeinde mitzuwirken. Das Gemeinderecht wird in einer Landgemeinde von allen selbständigen Männern erworben, die seit wenigstens zwei Jahren in der Gemeinde wohnen, keine Armen- Unterstützung empfangen, unbescholten sind und ein Wohnhaus be- sitzen oder doch Steuern bezahlen. Es würde aber sehr umständlich sein, wenn bei jeder Angelegenheit alle Gemeindeberechtigten einzeln um ihre Meinung gefragt werden müßten. Darum wählen die Gemeindeangehörigen aus ihrer Mitte zwölf (in größeren Orten mehr) Männer, die ihre Rechte vertreten. Das sind die Gemeinde- verordneten; sie bilden zusammen den Gemeindeausschuß. Die Gemeindeverordneten werden auf sechs Jahre gewählt. An der Spitze der Verwaltung einer Landgemeinde steht der Bürger- meister (Gemeindevorsteher). Er wird in seinen Amtsgeschästen von einem Beigeordneten und von zwei (in größeren Orten von mehr als zwei) Schöffen (Gemeinderäten) unterstützt. Der Bürger- meister, der Beigeordnete und die Schöffen werden vom Gemeinde- ausfchuß gewählt; ihre Wahl muß vom Landrat bestätigt werden. Der Bürgermeister wird auf acht Jahre, der Beigeordnete und die Schöffen werden auf sechs Jahre gewählt. Die Schöffen bilden mit dem Beigeordneten und dem Bürgermeister den Gemeinderat. Die Verwaltung in einer Stadtgemeinde ist der in einer Landgemeinde ganz ähnlich. Die Bürger der Stadt wählen zu ihrer Vertretung die Stadtverordneten (Bürgervorsteher). Diese bilden die Stadtverordneten-Versammlnng. In kleinen Städten bis zu 2500 Einwohnern besteht die Stadtverordneten- Versammlung aus zwöls Mitgliedern; in größeren Gemeinden giebt

9. Hessische Geschichte - S. 89

1897 - Gießen : Ricker
— 89 — bireftoren zu empfehlen. Man holte nach, was man seither im Reichsheere versäumt hatte. Als Reichsarmee traten die Truppen der Kreisverbände nach 1757 nicht mehr auf; sie wurden den einzelnen österreichischen Regimentern zugeteilt. Das Kreisregiment Darmstadt wird noch mehrmals rühmend erwähnt, so in dem Treffen bei Torgau am 8. September 1759. Insbesondere hatte sich hier die hessische Artillerie ausgezeichnet. Prinz Stolberg berichtet über das Gefecht an den Landgrafen Ludwig Viii.: „Ew. Liebden geruhen aus dem an hochlöblichen Ober-Rhein-Kreis unterm heutigen Dato abgelassenen Schreiben, so ich in Copia hier anschließe, des Näheren zu ersehen, was sich seit dem 9. huius bei der combinirten Kaiserlichen und der Reichsexecutionsarmee zu getragen, wie derselben Kreis-Regiment sich besonders bei Torgau distinguirt, welchen Verlust dasselbe dabei erlitten und welche Verfügung wegen Anschaffung neuer Zelte, Gerätschaften u. s. w. ich gethan. Jedermann bezeuget indessen, tote dero Regiment in bester Ordnung unter dem andauernden feindlichen Kartätschenfeuer, als durch welches der Feind sich den meisten Vorteil gemacht, gestanden und sich auch in solchem zurückgezogen Hat. Ew. Liebden muß ich dero Regimentsobersten Stutzer wie auch sämtliche Offiziere und Gemeine zu meritirender hohen Gnaden Pflichten halber reeommandiren und contestire Ew. Liebden, daß mir solches zu vielem Vergnügen gereicht. Feldlager bei Wilderuff, 20. September 1759. Carl Prinz zu Stolberg." Noch bleibt das Gefecht bei Kunersdorf in Sachsen am 29. September 1762 zu erwähnen. Der Bericht an den Landgrafen über die Haltung des Regiments lautet: „Ew. Durchlaucht sende ich nebenstehend die Stand- und Diensttabellen von dem verflossenen Monat gewöhnlichermaßen ein und gebe mir die Ehre, dabei zu bemerken, daß sich deroselben löbl. Regiment in der vor etlichen Tagen zu Kunnersdorff vorgefallenen Affaire unter Eommando des Feldmarschalllieutenants Baron von Buttler dergestalt distinguirt und brav gethan hat, daß die dabei gewesenen Generals und Offiziers solches nicht genugsam rühmen können. Es ist mir dieses um so angenehmer zu vernehmen gewesen, da dessen dabei erlittener Verlust sehr gering ist und nur in 2 Blessirten und 1 gefangenen Gemeinen besteht. Carl Prinz zu Stolberg." Nach dem Frieden von Hubertusburg am 21. Februar 1763 kehrte das Kreisregiment zurück und rückte mit seiner Artillerie am 24. März desselben Jahres in seine frühere Garnisonsstadt Gießen ein.

10. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 10

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
10 des Geheimen Finanzrates Paschen zu Hamburg. Nachdem mein Vater sich nach seiner Vermählung erst in der Priegnitz, dann in Mecklenburg angekauft, wurde ich dort iu der Stadt Parchim am 26. Oktober 1800 geboren, wo meine Eltern zum Besuche bei meinem Onkel Helmut von Moltke sich befanden, der mit dem mecklenburgischen Bataillon 1812 nach Rußland marschierte und dort umkam. Ich erhielt die Namen Helmut Karl Bernhard. Ich folgte meinen Eltern nach Lübeck, wo 1806 unser Haus durch die Franzosen geplündert wurde. An Lübeck, seine alten Thore und Türme, knüpfen sich meine frühesten Erinnerungen, und ich habe unser Haus am ,Schrangen< trotz der veränderten Umgebung nach langen Jahren sogleich wieder erkannt. Inzwischen hatte mein Vater das Gut Augustenhof in Holstein gekauft. Ein Jahr später brannte es nieder mit der gesamten Ernte. Bald darauf starb mein Großvater, welcher über ein sehr großes Vermögen verfügte. Sein Testament enthielt zahlreiche und große Legate. Die sehr zahlreichen Verluste, welche der Krieg ihm verursachte, die er nicht übersah, fielen der Universalerbin, meiner Mutter, zur Last, welche so fast leer ausging. Das Gut mußte verkauft werden. Inzwischen war ich mit meinem ältern Bruder nach Kopenhagen in die Land-Kadetten-Akademie geschickt worden. Als Alumnen verlebten wir dort eine freudlose Jugend. Mit achtzehn Jahren wurde ich Offizier. Die geringen Aussichten, die der dänische Militärdienst eröffnete, ließen mich wünschen, in die preußische Armee einzutreten, wo mein Vater und mehrere seiner Brüder ebenfalls gedient haben. Mit guten Empfehlungen meines Regimentschefs, des Herzogs von Holstein-Beck, Vaters des jetzigen Königs von Dänemark, ging ich nach Berlin, machte dort das Offiziers-Examen und wurde sogleich im Leib-Infanterie-Regiment Nr. 8. angestellt. Von da beginnt meine genügend bekannte Militärlaufbahn."
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