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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 189

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii Die Zeitrii der Religiouskrlegc. 189 Da wurde denn der teuflische Vorsatz, sämmtliche Hugenotten niederzumachen, angelegt. Nachts 1 Uhr zog man die Mordglocke. Zuerst ward Coligny in seinem Schlafgemach aufgeschreckt und niedergestochen. Dann drangen die bestellten Mörder vou allen Seiten herbei, und das Morden in den Straßen und Häusern begann. Mit unerhörter Raserei fiel man über Männer und Weiber, über Greise und Kinder her; und erstochen, erschossen, zum Feuster hinausgestürzt wurde alles, was Hugenotte hieß. Der König selbst schoß vom Palast aus aus die Flüchtigen. Wer beschreibt die Todesangst der letzteren, die Verhöhnung der Sterbenden, das Mordgeheul der Verfolger, das schauerliche Schauspiel, das der lichte Morgen darbot? Ein Goldarbeiter lief mit nackten blutigen Armen umher, sich rühmend, allein 400 erschlagen zu haben. Das Gemetzel dauerte drei Tage fort und dehnte sich auch auf andere Provinzen ans. Man schätzt die Zahl der Erschlagenen ans 70,000! Der Prinz von Navarra, der Bräutigam, entkam nebst andern dadurch, daß er gezwuugeu zum Katholicismus übergieug. Der Papst aber nannte die Unthat einen „heilsamen Staatsstreich" und ordnete jubeluoe Freudeuseste an! Dennoch wurde die Absicht des Hofs nicht erreicht. Denn die Zahl der ^Hugenotten war noch groß genug, um eine Partei im Staate bilden zu können. Heinrich wurde wieder Protestant, und die blutigen Kämpfe dauerten fort. Darüber starben Karl Ix. (1574) und Heinrich Hi- (1589) hin; und nun hatte Heinrich von Na-uarra als Bourbon das größte Recht zum Throne. Aber unsägliche Schwierigkeiten traten ihm in den Weg. Der Papst hetzte alles wider ihn ans, selbst spanische Truppen rückten iu's Land. Heinrichs Tapferkeit, Schlauheit und Menschenfreundlichkeit siegten ob. Doch nahm er abermals den katholischen Glauben an, was ihm leicht wurde, da er keine tiefen Ueberzeugungen hatte, und 1598 hatte er als Heinrich In. allgemeine Anerkennung gesuu-den. Seme liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn bald

2. Geschichte des Mittelalters - S. 208

1887 - Leipzig : Teubner
208 Schlacht bei Crecy 1346, bei Maupertuis 1356. Engländern mit einem Heere von 100 000 Mann entgegen und lieferte ihnen 1346 bei Crecy in der Picardie eine Schlacht, in welcher sich der schwarze Prinz, damals 15 Jahre alt, an der Spitze der englischen Ritter besonders auszeichnete. Als dieser in Not geriet und ein Eilbote von dem König Eduard schnelle Hilse erbat, fragte dieser: „Ist mein Sohn vom Pferde geworfen, verwundet oder tot?" und als dies verneint ward, fuhr er fort: „So soll auch keine Hilfe kommen. Der Knabe mag sich heute die Sporen verdienen; so Gott will, soll die Ehre des Tages sein bleiben." Und die Ehre des Tages blieb ihm; er schlug die Franzosen völlig in die Flucht. Nach der Schlacht umarmte ihn der Vater mit den Worten: „Mein braver Sohn, du hast dich ritterlich gehalten und dich der Krone würdig gezeigt." Der Sohn kniete nieder und erbat sich den Segen des Vaters und Königs. In dieser Schlacht war auch der blinde König Johann von Böhmen, der Sohn des Kaisers Heinrich Vii. (S. 189), der, von vier Rittern geführt, im dichtesten Kampfgewühl focht, unter den Streichen des schwarzen Prinzen erlegen. Der Prinz nahm dessen Schwertdevise: „Ich dien'!" in sein Wappen auf. In der Schlacht bei Crecy sollen auch schon Donnerbüchsen, welche mit Pulver Kugeln gegen den Feind schleuderten, im Gebrauch gewesen sein. Philipps Vi. Nachfolger, Johann der Gute (1350 bis 1364), der den Krieg fortsetzte, erlitt im I. 1356 eine schwere Niederlage durch den schwarzen Prinzen bei Maupertuis unweit Poitiers. Der Prinz gebot nur über 8000 Mann, gegenüber 40 000 Franzosen, und suchte daher den Kampf zu vermeiden; da der König Johann aber verlangte, daß der Prinz mit 100 seiner vornehmsten Ritter sich in Gefangenschaft begebe, so wurde der ungleiche Kampf gewagt, und der Ausgang desselben war, daß die 8000 Engländer das ganze französische Heer auseinander warfen. Johann selbst focht mit seiner wuchtigen Streitaxt noch unter den Letzten und ergab sich erst, als er, durch Wunden und Anstrengung erschöpft, nicht mehr zu

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 113

1879 - Leipzig : Teubner
Pariser Bluthochzeit 1572. 113 Meinung bei, die reformirte Partei rüste sich wegen der Verwundung Colignys zum Kampfe gegen ihn; man müsse der Gefahr durch rasches Handeln zuvorkommen und in einer Nacht die Führer der Hugenotten nebst allen andern, deren man habhaft werden könne, ermorden. Der schwache König gerieth in Schrecken und Zorn und schwur zuletzt nach seiner Gewohnheit mit starken Flüchen, er wolle, daß alle Hugenotten in Frankreich getödtet würden und daß man sogleich für die Ausführung sorge. Der junge Herzog Heinrich von Gnise erhielt den Auftrag, den Admiral Coligny ermorden zu lassen, der Marschall von Tavannes übernahm es, die Anführer der Bürgermiliz, welche um Mitternacht auf dem Stadthause versammelt wurden, für die Theilnahme an dem Mordplane zu gewinnen. Am nächsten Abend um 9 Uhr sollte mit der Glocke des Lonvre das Zeichen zum Morde gegeben werden; zur Unterscheidung von den Hugenotten sollten die Katholiken während des Gemetzels ein weißes Tuch am Arm und ein weißes Kreuz auf den Hüten tragen. Nur der König von Navarra und Conde sollten als Prinzen königlichen Geblütes verschont werden. Die Vorkehrungen zu dem furchtbaren Ueberfall wurden mit solcher Verschwiegenheit getroffen, daß keinhugeuott etwas davon erfuhr. Als der verhüuguißvolle Abend erschien und es zu dunkeln begann, erwartete der König mit bangem Herzklopfen die bestimmte Stunde. Die Mutter blieb stets an seiner Seite und sprach ihm Muth zu; sie mußte ihm zuletzt den Befehl zum Läuten der Glocke abnöthigen. Darauf ging er in höchster Unruhe aus seinem Cabinet in ein Vorzimmer und sah zitternd zum Fenster hinaus. Auch hier wichen seine Mutter und sein Bruder, der Herzog von Anjou, der spätere König Heinrich Iii., nicht von ihm. Sie wünschten den Befehl wieder zurücknehmen zu können; aber schon hatte das Blutbad begonnen. Gnise hatte sich mit Bewaffneten zu der Wohnung Colignys begeben; das Hans ward besetzt, und einige der Bewaffneten stürmten die Treppe hinauf und drangen unter dem Rufe: „Mord und Tod!" mit gezücktem Schwert in das Schlafzimmer des verwundeten Admirals. Stoll, Erzählungen. Iv. g

4. Napoleon I. - S. 85

1911 - Hamburg : Schloeßmann
— 85 — meine alten Gefährten! Möge dieser letzte Knß in eure Herzen übergehen!" Dann ging er. Ans seiner Reise dnrch Südfrankreich trafen in Orange Steinwürfe das Fenster seiner Kntfche. In einen russischen Offiziersmantel gehüllt, mit der weißen Kokarde feiner bonrbonifchen Feinde ausgezeichnet, fo entging er dem Haß der Mütter, denen seine Kriege die Kinder geraubt hatten. 11. Das letzte Abenteuer. Am 4. Mai landete Napoleon in Elba. Auf dieser kleinen Insel sollte der Vierundvierzigjährige sein ganzes Leben zubringen, der doch einst von sich gesagt hatte: „Ich bin geboren und gebaut für die Arbeit, ich kenne keine Grenze für die Arbeit, ich arbeite immer." Jetzt hatte er den kaiserlichen Titel für ein souveränes Fürstentum, das er in ein paar Tagen umritt, und eine von Frankreich zu zahlende Jahresrente von 2 Millionen Franken. Marie Luise erhielt Parma, Piacenza und Guastalla für sich und ihren Sohn, den Herzog von Parma, den einst der Kanonendonner als König von Rom begrüßt hatte. Sätitia, die Mutter des Kaisers, und seine Schwester Pauline waren bei ihm, auch die Gräfin Walewska, seine polnische Geliebte, kam mit ihrem Sohn für eine Weile nach Elba. Seine Gattin kam nicht, sie fand in dem Grafen Neipperg raschen Trost. 700 Soldaten waren ihm als Spielzeug mitgegeben, er brachte feine Waffenmacht bald auf 1000, stellte zwei Batterien auf und rüstete zwei oder drei Fahrzeuge mit Kanonen aus. Elba umschloß nicht seine Gedanken uni) Wünsche, er hatte nicht puf Frankreich und die Herrschaft verzichtet, zumal er wußte, wie wenig die Bourbonen es -verstanden, Liebe Zu gewinnen, wie wenig Frankreich vergessen konnte, daß eben diese Bourbonen in aller seiner großen Zeit fern und bei Frankreichs Feinden geweilt hatten. Tie Bonapar-

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 184

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 184 — Iii. a. Historisches. 1. Ordnung d es gesamten Stoffes nach der zeitlichen Reihenfolge mit Hervorhebung der Hauptpunkte: Ursache, Teilnahme, Erfolg. Erster Kreuzzug 1099: Eroberung des heiligen Landes durch die Türken und Mißhandlung der Pilger; Franzosen und Normannen unter Gottfried von Bouillon und Boemund. Eroberung Antiochiens und Jerusalems und Gründung des christlichen Königreichs Jerusalem. Zweiter Kreuzzug (1148): Fall Edessas und Bedrohung der christlichen Staaten; Conrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich; Untergang beider Heere in Kleinasien. Dritter Kreuzzug 1190: Eroberung Jerusalems durch Saladin; Zug Friedrich Barbarossas scheitert durch den Tod des Kaisers im Saleph; Zug der Könige Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich führt nur zur Eroberung Akkons und zum freien Gebet der Pilger in Jerusalem. Vierter Kreuzzug (1204), ist kein eigentlicher Kreuzzug; Eroberung Konstantinopels durch Venetianer und Franzosen, Gründung des „lateinischen Kaisertums" auf etwa 50 Jahre. — In diese Zeit fällt der Kinderkreuzzug. Fünfter Kreuzzug (1229): Wanken der -Christenherrschaft; Zug des gebannten Kaisers Friedrich Ii., Gewinn Jerusalems durch Vertrag. Sechster und siebenter Kreuzzug (1248 und 1270): Untergang der Heere des französischen Königs Ludwig des Heiligen in Ägypten und Tunis. Ende der Kreuzzüge: Fall Jerusalems, Antiochiens, Akkons 1291. Dauer d e r Kreuzzüge: 1096—1291, also etwa 200 Jahre. 2. Gruppierung der Kreuzzüge nach Erfolg und Mißerfolg: Erfolgreich war nur der erste und fünfte (Nachweis); nur geringen Erfolg hatte der dritte; gar keinen Erfolg hatte der zweite, vierte, sechste und siebente. 3. Gruppierung der an den Kreuzzügen teilnehmenden Völker: Die Franzosen nahmen teil an allen Kreuzzügen (auch am fünften, Templer), die Deutschen am zweiten, dritten und fünften, die Engländer am dritten, die Normannen am ersten; in einzelnen Schaaren, nicht heerweise beteiligten sich die italienischen Städte, Spanien, Friesland, Dänemark, Schweden, Ungarn. Hiernach bestand also die Hauptmasse der Kreuzfahrer aus Franzosen, Franzosen oder Normannen (also Romanen) waren auch die im heiligen Lande herrschenden Fürsten und Ritterschaften; daher kam es, daß die Türken alle Kreuzfahrer Fraukeu nannten und noch bis auf den heutigen Tag alle Abendländer so nennen.

6. Die Neuzeit - S. 107

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 13. Kap. Frankreich von 1498—1660. 107 y. 1658—1660. Rückkehr der Stuarts. Nach seinem I^-Zei1tj°u # 1d5ö—loöo. Tode übernahm sein Sohn Richard die Stelle des Protektors, war aber zu schwach, um sich länger als acht Monate zu behaupten. Im Mai 1659 wurde das Protektorat abgeschafft abgeschafft und seitens des Heeres das 1653 von Cromwell gesprengte 1659' Rumpfparlament — noch 40 Köpfe stark — wieder berufen, um den Anschein einer gesetzlichen Regierung herzustellen. Sofort begannen wieder die Streitigkeiten zwischen Parlament und Heer; das Land aber verlangte nach einem „freien“ und vollzähligen Parlament, um vermittelst desselben zu gesetzlichen Zuständen zu gelangen. Um dieses Ziel zu erreichen, warf es sich am Ende Karl Ii. wieder in die Arme, wobei vor allem der General Monk durch Monk, seinen Übertritt auf die Seite der Stuarts die Entscheidung herbeiführte. Nachdem Karl Ii. in der sog. „Deklaration von Breda“ die geforderten Bürgschaften betreffs der Amnestie und Gewissensfreiheit gegeben hatte, konnte er am 29. Mai 1660 wieder in das jubelnde London einziehen, dcr’ stuartl Als Feinde der Freiheit von England hatte man die Stuarts 16fo^ii685 noch vor elf Jahren enthauptet oder verbannt; nun rief man sie freiwillig zurück als Beschützer eben dieser Freiheit gegen die Tyrannei des durch die Revolution geschaffenen Heeres. Aber die Stuarts kamen als dieselben zurück, als die sie gegangen waren; sie hatten „nichts gelernt und nichts vergessen“. Dreizehntes Kapitel. Frankreich von 1498—1660. a. Frankreich unter Franz I. und Heinrich li. 1515—1559. Auf Kai’l Viii. (S. 12) folgte in Frankreich Ludwig Xii. (1498—1515), der Mailand eroberte, ohne gg Ludwig Xii. 1 1*1*1* t* 14*7ö 1515. aber gegen die heilige Liga behaupten zu können. Seine Regierung im Innern war so sparsam, umsichtig und wohlwollend, dafs er den Beinamen „Vater des Volkes“ erhielt. Sein Schwiegersohn und Nachfolger, der tapfere, verschla-

7. Tabelle für den ersten Unterricht in der Weltgeschichte - S. 5

1874 - Harburg : Elkan
n. Chr. -1270 -1099 1122 1133 1147 1190 1228 1241 1248 1268 4-1273 1278 1282 1308 1356 1415 1429 1440 1453 1477 1486 1492 1495 1498 - 5 — Dritter Zeitraum: Don den Kreuzzügen bis Zludokf von Kaßsbnrg. 1096 — 1278. Kreuzzüge. Der erste Kreuzzug. Peter von Amiens. Gottfried von Bouillon. Erstürmung von Jerusalem. Das Concordat zu Worms endigt den Jnvestitnrstreit. Albrecht der Bär, erster Markgraf von Brandenburg. Konrad Iii., der erste hohenstanfische Kaiser, unternimmt den zweiten Kreuzzug. Bernhard von Clairvaux. Friedrich Barbarossa unternimmt sechs Züge nach Italien. Schlacht bei Legnauo (1176). Heinrich d er Löwe. Dritter Kreuzzug 1190. Sultan Saladin von Aegypten. Richard Löwenherz von England. Friedrich Ii. Vierter Kreuzzug. Die Mongolenschlacht auf der Wahlstadt bei Liegnitz. Herzog Heinrich Ii. von Liegnitz, der Fromme, bewahrt sterbend Europa vor den Mongolen unter Dschingis - Khan. Gründung der Hansa. Erwerbung der Uckermark, Neumark und Oberlausitz. Fünfter Kreuzzug. Ludwig Ix., der Heilige, stirbt 1270 vor Tunis. Ende der Kreuzzüge. Kouradiu, der letzte Hoheustause. Karl von Anjon. Das Interregnum. Vierter Zeitraum: Mon Ziudoks von Kabsburg bis zur Weformation. 1278—1517. Rudolf von Habsburg siegt in der Schlacht auf dem Marchfelde gegen Ottokar v. Böhmen. Erwerbung der Niederlausitz. Sicilianische Vesper. Peter von Arragonien. ! Gründung der Eidgenossenschaft. Wilhelmtell. Kaiser Albrecht I. Betthold Schwarz erfindet das Schießpulver. Goldene Bulle: Brandenburg wird Kurfürstenthum. Kirchenversammlung zu Costuitz. Johann H n ß. Brandenburg kommt an die Hohenzollern. Kurf. Friedrich I. Das Mädchen von Orleans. Karl Vii. Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gutteuberg. Konstantinopel wird von den Türken erobert. Gelehrte Griechen flüchten nach Italien. Karl der Kühne, Herzog von Burgund. Schlachten b. Granson und Murten (1476), bei Nancy (1477). Die Westküste von Afrika wird entdeckt. Heinrich der Seefahrer. Bartholomäus Diaz umsegelt das Cap der guten Hoffnung. Colnmbns entdeckt Amerika. Maximilian I. setzt das Reichskammergericht ein. Ende des Faustrechts. Vasco de Gama entdeckt den Seeweg nach Ostindien.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 85

1906 - Langensalza : Gressler
85 die Stunde des Mordanschlags. Seine Mutter verließ ihn keinen Augenblick und sprach ihm Mut ein. Man mußte ihm den Befehl zum Läuten der Glocke erst abnötigen. Noch war alles still. Plötzlich hörte man einen Pistolenschuß. Keiner mußte, woher er kam; aber der Knall setzte alle so in Schrecken, daß sie sich vor Unruhe nicht zu lassen wußten, und der König schickte einen Offizier an de» Herzog von Gnise, nichts gegen den Admiral zu unternehmen. Allein es war schon zu spät. G u i s e hatte sich beim ersten Schlage der Glocke mit 300 Bewaffneten nach der Wohnung des Admirals begebe». „Im Namen des Königs, macht auf!" rief er am Hoftore. Man öffnete, und sogleich wurde die Schildwache niedergestoßen. Tie Ehrenwache des Admirals lies auseinander und versteckte sich. Drei Offiziere, begleitet von Soldaten, drangen die Treppe hinauf, schlugen die Tür ein, welche zu Colignys Schlafzimmer führte, und stürzten mit dem Geschrei: „Mord! Mord!" ins Zimmer. Coligny war beim ersten Lärm ausgestanden und stand mitten im Zimmer. „Bist dn Coligny?" ries einer jener Offiziere. „Ich bin es," antwortete der Admiral ruhig, „achte meine grauen Haare!" Aber der Offizier stieß ihm den Degen in den Leib, zog ihn rauchend wieder heraus und hieb ihm so lange ins Gesicht, bis er tot zu Boden sank. Tauu ries er zum Feuster hinunter: „Es ist vorbei!" — „Der Herzog von Angonleme will es nicht glauben," antwortete Guise, „bis er ihn zu seinen Füßen liegen sieht." Man stürzte den Leichnam aus dem Fenster; Angonleme wischte ihm das Blut aus dem Gesichte, um feine Züge zu erkennen, und gab ihm dann einen Fußtritt. Heinrich von Gnise tat dasselbe. Sobald die Glocke sich hatte hören lassen, hatten die sich davon unterrichteten Katholiken mit fürchterlichem Geschrei und Mordgeheul von allen Seiten erhoben. Die Hugenotten kamen, zum Teil halbangekleidet und schlaftrunken, ans den Häusern, um zu sehen, was es gäbe. Einige wollten nach der Wohnung des Admirals, wurden aber gleich au der Tür von der Wache niedergestoßen. Andere, welche nach dem Louvre, dem Residenzpalaste des Königs, eilten, wurden von der Garde mit Pikenstößen und Flintenschüssen zurück-

9. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 44

1901 - Berlin : Ploetz
44 Mittlere Geschichte. 1248. Bau des Doms zu Köln begonnen (vollendet 1880). Spitzbogenbau (gotisch) an Stelle des früher üblichen Eundbogenbaus (romanisch). 1248—1254. Sechster Kreuzzug. Ludwig Ix., der Heilige, König von Frankreich, in Ägypten gefangen, befestigt Akkon, wo die Christen sich bis 1291 behaupten. 1250—1254. Konrad Iv., Friedrichs Ii. Sohn, kämpft zuletzt nur noch um sein Erbland Neapel und Sicilien. 1247—1256. Wilhelm von Holland Gegenkönig. 1256—1273. Interregnum, in Deutschland (Parteikönige: Eichard von Cornwallis und Alfons X. von Castilien). 1258. Die Mongolen erobern Bagdad und vernichten das Kalifat. 1268. Konradin, der letzte Hohenstaufe, Sohn Konrads Iv.. von Karl v. Anjou (Bruder Ludwigs Ix., Königs von Frankreich) bei Tagliacozzo besiegt, in Neapel hingerichtet. 1270. Siebenter Kreuzzug, gegen Tunis, unternommen von Ludwig Ix., der dort stirbt. Iv. Peeiode, Bis Zue Entdeckung Ameeikas. (1270—1492.) 1278—1347. In Deutschland Könige und Kaiser aus verschiedenen Häusern. 1273—1291. Rudolf I. von Habsburg stellt den Landfrieden wieder her, besiegt in der 1278. Schlacht auf dem Marchfelde den König Ottokar von Böhmen. Österreich, Steiermark und Krain kommen an das Haus Habsburg. 1282. Sicilianische Vesper. Ermordung aller Franzosen in Sicilien, welches mit dem Königreich Aragon vereinigt wird. In Neapel bleibt das Haus Anjou. 1292—1298. Adolf von Nassau, fällt bei Göllheim gegen 1298—1308. Albrecht I. von Österreich, Sohn Rudolfs. Diesen ermordet sein Neife Johann (Parriclda).

10. Geschichte Preußens in Einzelbildern - S. 81

1891 - Danzig : Gruihn
Österreichs Erhebung im Jahre 1809 81 König gegen Napoleon in den Kamps zog. Auf eigene Faust suchte er den Volkskrieg zu entzünden. Ohne die Erlaubnis des Königs nachgesucht zu haben, führte er (1809) eines Tages seine Reiterschar wie zu einer Waffenübung vor die Thore Berlins. Als er hier seinen Leuten eröffnete, er sei willens gegen die Franzosen zu ziehen, stimmte man ihm jubelud bei, und so ging es weiter, den Feind aufzusuchen. So hoch der König Schills Heldensinn schätzte, mußte er sich doch vou ihm lossagen, um den Haß Napoleons nicht noch mehr auf sich zu ziehen. Manch mutiges Abenteuer bestand die kühne Schar, die von Napoleon eine „Bande Straßenräuber" genannt wurde. Ter Frauzosenkaiser setzte auf den Kopf Schills eine große Geldsumme aus, und der Held geriet in eine gefahrvolle Lage. Doch Sckills Wahlspruch war: „Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende." Er zog nach Stralsund und verschanzte sich in der Stadt, wurde hier aber von den mit den Franzosen verbundenen Holländern und Dänen angegriffen. Wie ein Löwe kämpfte er mit seinen Genossen gegen die Feinde. Doch eine Kugel traf ihn, und er starb den Heldentod. Die Opfer zu Wesel. Ungefähr 600 Mann mit elf Offizieren gerieten in Feindeshand. Einige Unteroffiziere und Gemeine wurden erschossen; die übrigen führte man nach Frankreich in die Gefangenschaft. Die elf Offiziere, von denen der jüngste erst 16 Jahre zählte, brachte man nach Wesel (an der Mündung der Lippe), um ihnen den Tod zu geben. Als man ihnen ans dem Richtplatz die Augen verbinden wollte, wiesen sie dies Ansinnen zurück. Einer von ihnen, Ernst von Flemming, warf feine Mütze hoch in die Luft und rief: „Es lebe unser König! Preußen hoch!" Als nun die Gewehrschüsse krachten, fielen zehn Offiziere zum Tode getroffen nieder. Doch dem achtzehnjährigen von Wedel war nur der Arm zerschmettert. Als der Befehlshaber ihm nun Gnade anbot, rief er: „Gnade? ein echter Preuße verschmäht die Gnade eines fränkischen Henkers." Darauf kommandierte Wedel selbst: „Feuer!" und die Kugeln machten seinem Leben ein Ende. 62. Österreichs Erhebung im Jahre 1809. Napoleon in Spanien. Napoleons Eroberungssucht stieg so hoch, daß er regierende Fürsten vertrieb, um die erledigten Throne seinen Brüdern und Verwandten zu geben. In Spanien entsetzte er das alte Königsgeschlecht mit Hinterlist und Gewalt und verlieh daraus die Krone dieses Landes seinem Bruder Joseph. Die Krone von Neapel, welche Joseph bis dahin inne gehabt, schenkte er seinem Schwager Murat. Doch das spanische Volk griff gegen den Gewaltherrscher zu den Waffen, und trotzdem Napoleon jetzt in dem Kampfe unzählige Menschen opferte, gelang es ihm doch nicht, das Land vollständig zu unterjochen. ^ Österreichs Befreiungskampf. 1809. Während Napoleon in Spanien große Anstrengungen zur Behauptung seiner Gewalt machte, erhob sich Österreich gegen ihn und erklärte an Frankreich (1809) den Krieg. Doch Napoleon entbot die Truppen des Rheinbundes gegen die Österreicher, schlug die letzteren und hielt in Wien seinen Einzug. Als nun der Erzherzog Karl heranrückte, um die Hauptstadt zu befreien, kam es auf dem Marchfelde, bei den Dörfern Aspern und Eßlingen bei Wien zu einer furchtbaren Schlacht, in welcher Napoleon eine blutige Niederlage erlitt. Freilich besiegte er bald darauf die Österreicher bei Wagram (in Krüger, Geschichte Preußens. 6
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