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1. Carl Wolff's historischer Atlas - S. 1

1877 - Berlin : Reimer
Erläuternde Bemerkungen. No. 1. Europa um das Jahr 500 n. Chr. Das oströmische Reich im wesentlichen in- tact, das weströmische in Trümmern: das ist das Ergebniss des Jahrhunderte langen Anstürmens deutscher Völker gegen das römische Reich, welches auf diesem ersten Blatte zur äusseren Darstellung gebracht wird. Auf den Ruinen des abendländischen Reiches haben sich, ge- wissermassen als Grossmächte der neuen Zeit, die Reiche der Vandalen, der Westgothen, der Franken und der Ostgothen erhoben, neben und zwischen ihnen be- stehen als Staaten zweiten Ranges diejenigen der Sueven in Hispanien und der Burgunder in Gallien, während An- geln, Sachsen und Jüten bereits bedeutende Striche von Britannien, so ganz Kent, Northumberland, Sussex und Theile von Essex erobert haben. Bei dem mächtig wirkenden, weil Jahrhunderte lang grossgezogenen und gefestigten Be- wusstsein der Zusammengehörigkeit der abendländischen Welt, einem Bewusstsein, welches sich gegen die definitive Zersplitterung des Reiches sträubte, und bei dem Umstände, dass die Hunnen, in ihrer Macht gebrochen und nach Osten zurückgeworfen, bei dem ferneren Wettkampfe nicht mehr mit in Betracht kamen, musste die Herrschaft über das ge- sammte weströmische Erbe, soweit es nicht später einer fremden, der arabischen Cultur, zum Opfer fiel, demjenigen deutschen Volke zu Theil werden, dem es nicht nur gelang, im Kampfe gegen die übrigen deutschen Völker Herr zu bleiben, sondern das sich auch durch religiöse Gemeinschaft mit den unterworfenen Bevölkerungen zum Erben und Mit- träger abendländischer Cultur zu machen wusste: dies Volk waren die Franken. Die Nebenkarte zeigt nun, wie weit sich im Jahre 752 die Franken bereits diesem Ziele genähert haben. Ihnen sind die Alamannen, die Westgothen, die sie fast ganz aus Gallien verdrängten, die Thüringer und die Burgunder er- legen. Auch die Baiern haben sich ihrer Oberhoheit unter- worfen, so dass vorläufig von den im eigentlichen Germanien zurückgebliebenen Völkern nur die Friesen und die Sachsen ihre Freiheit behaupten. Noch gehört fast ganz Italien, das alte Centrum der römischen Welt, dem deutschen Volke der Langobarden, die es in harten Kämpfen den Oströmern entrissen, nachdem es diese selbst erst in blutigem und langandauerndem Kriege den Ostgothen entwunden. Aber im Gegensatz zu den Franken losgelöst von dem heimischen germanischen Boden, mehr und mehr entfremdet ger- manischer Sitte und Anschauung, verfallen sie allmählich ganz dem römischen Wesen und sind nicht im Stande, die Träger lebensvoller Verbindung zwischen Römer- und Ger- manenthum zu sein wie jene, die sich auch äusserlich durch ihren Kampf auf den Gefilden zwischen Tours und Poitiers gegen die Araber, denen Nordafrika und Spanien anheim- gefallen, als das Schwert der verjüngten abendländischen Welt, als der Schirm der christlich-germanischen Cultur- entwicklung, hinzustellen wissen. — Der ehemals römische Theil der Insel Britannien ist nun fast ganz von den Sachsen und Angeln erobert und ein kräftiges germanisches Leben sprosst auf derselben empor. Dagegen hat das Germanen- thum im Osten des Vaterlandes weite Strecken verloren, hier sind zahlreiche und kräftige Slavenstämme bis zur Elbe, Saale und dem Böhmerwalde, bis in die norischen Alpen und bis zur Küste des adriatischen Meeres vor- gedrungen, durchbrochen allerdings durch das Volk der Avaren, der Stammvettern der Hunnen und der späteren Magyaren. . No. 2. Süd- und West-Europa nach der Theilung des frän- kischen Kaiserreiches zu Virodunum im Jahre 843. Nach der Eroberung des Langobardenreiches in Italien und der Unterwerfung der Sachsen sind mit Ausnahme der Sachsen Britanniens sämmtliche deutsche Stämme unter der Herrschaft Karls des Grossen vereinigt. Es erfolgt die Herstellung des abendländischen Kaiserthums. Aber indem man an das altrömische Reich anzuknüpfen wähnte, schuf man thatsächlich etwas Neues: das grosse Bindemittel zwischen den romanischen und germanischen Bevölkerungen ist nicht mehr der Reichsgedanke, sondern die römische Kirche, als deren Schirmherr der Frankenkönig römischer Kaiser wird. Das Reich Karls des Grossen erstreckt sich bei seinem Tode südlich von Pamplona bis zum Ebro, süd- lich von Rom bis in die Gegend des Garigliano ; das grosse, damals noch nicht zersplitterte langobardische Herzogthum Benevent steht nur in sehr loser Abhängigkeit. Von sla- vischen Gebieten gehören in grösserer oder geringerer Ab- hängigkeit dem Reiche an das Land der Kroaten und der Strich bis zur Mündung der Sau in die Donau, Kärnten, Pannonien, Mähren, welches sich damals viel weiter nach Osten hin erstreckt, Böhmen, die sorbische Mark und die Lande der Wilzen und Abodriten; Eider und Schlei bilden die Grenze im Norden gegen Dänemark. Dieses ungeheure Reich geht nach dem Tode des grossen Kaisers seiner Auf- lösung entgegen. Die Gascogner in Navarra entziehen sich der fränkischen Oberhoheit, die Balearen fallen den Sara- cenen anheim und im Osten erobern die Bulgaren das Ge- biet zwischen Donau und Sau. Die berühmte Dreitheilung zu Verdun im Jahre 843, nicht hervorgerufen durch nationale Gegensätze, schafft nur zwei lebensfähige staatliche Gebilde, das ostfränkische und das westfränkische Reich; das lo- tharische Mittelreich, ein geographisches Unding, ist schon in Folge seiner Lage unhaltbar. — Das weite östliche Flach- land Europas ist bis auf das Gebiet der aistischen Stämme an der Ostsee von slavischen Völkern besetzt, von denen eine Anzahl der östlicheren der Herrschaft der Chazaren unterworfen sind, zu denen auch das finnisch- tatarische Volk der Magyaren in Atelkuzu in loser Ab- hängigkeit steht. — Die Herrschaft der Oströmer ist durch die Ausdehnung des bulgarischen Reiches auf der Balkanhalbinsel fast nur auf die Küsten derselben be- schränkt, während ihnen Sicilien, seit 827 durch afrikanische Saracenen bedrängt, gleichfalls im Laufe von etwa 25 Jahren verloren geht, so dass sie von italischem Gebiete bald nur noch einige Küstenstriche des Festlandes besitzen. Saracenisch, und zwar im Besitze von spanischen Arabern befindlich, ist seit 822 auch die Insel Kreta. — Das König- reich Asturien (oder Oviedo) im Norden Spaniens ist seit 711 aus dem Reste der westgothischen Herrschaft und aus verschiedenen dem omajadischen Emirate von Cor- dova entrissenen Gebieten erwachsen, es wird, wie auch später die spanische Mark Karls des Grossen, der Grund- stock neuer christlicher Reiche auf der pyrenäischen Halb- insel, die sich auf Kosten der maurischen Herrschaft all- mählich vergrössern. — Auf der skandinavischen Halbinsel bestehen die Reiche Gothland und Schweden noch un- abhängig neben einander, der südlichste Theil derselben gehört schon damals den Dänen, die ihn Jahrhunderte lang zu behaupten wissen. Die Nebenkarte zeigt uns eine fernere Zersplitterung der grossen karolingischen Monarchie. Das lotharische 1
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