Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
109
c. Die Franken.
§. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur
Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500
das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der
Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten
Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter-
warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte
so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte
sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die
um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne
theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd-
licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver-
schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes
Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern)
kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus-
hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732
bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine
stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom
Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden,
schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den
Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr-
schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der
Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die
germanische getreten.
§. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der
letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc.
bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen
Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten
ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs-
dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich
behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als
Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf
Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest-
gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen
zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von
ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben,
so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand
eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in
Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es
als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter:
Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde
unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk
(der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Maas Karl_Martell Karl Hofämter Schenk
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115
stillstand, verbesserte das Heerwesen (Grenzmarken erneuert, Reiter-
dienst eingeführt) und befestigte eine Menge Orte durch Wall,
Graben und Mauer (Burgen und Städte), wobei er die Sachsen
an städtisches Leben gewöhnte (der 9. Mann — Märkte rc.). —
Z. Er schützt Deutschland. Glückliche Kämpfe gegen die
Wenden im Osten (die in die von den Deutschen während der
Völkerwanderung verlassenen Gegenden rechts von der Elbe ein-
gerückt warm), Brennabor, Lenzen, Altmark; Böhmen tribut-
pflichtig; Dänen bezwungen, Mark Schleswig angelegt; 933 die
Ungarn bei Merseburg geschlagen. (Aufgabe. Was erzählt
hiervon dein Lesebuch?) So ist Heinrich der neue Gründer des
deutschen Reiches. Er ruht in Quedlinburg.
§. 37 a. Otto I., der Große, Sobn Heinrichs 956—973.
1. Die Zeit der deutschen Wirksamkeit. Krönung in Aachen,
hierbei Huldigung der Fürsten aller deutschen Stämme und Ent-
stehung der Erzämter, die erblich werden (§. 30). Otto besiegt
die Wenden, Böhmen, Ungarn, Dänen. Die Herzöge siebt er
wieder als absetzbare kaiserliche Beamte an. Er hat mit Vasallen
(Bayern, Franken) und Verwandten (Thankmar, Heinrich) zu
kämpfen. Große Reichslehen gab er an seine Verwandten (Schwaben
an seinen Sohn, Franken an seinen Schwiegersohn, Bayern an
seinen Bruder Heinrich); Thüringen und Sachsen verwaltet er
selbst, bis er bs später an Hermann Bill in g gab, der tapfer
gegen Normannen und Wenden kämpfte. Er setzt Pfalzgrafen ein,
errichtet Bisthümer zu Havelberg, Brandenburg, Merseburg, Meißen,
Posen, ein Erzbisthum in Magdeburg. Billing und Gero unter-
werfen die Slaven; das Land zwischen Elbe und Oder wird
christlich, auch deutsche Colonien entstehen, deutsche Sitten. Auch
im Norden unter den Dänen wirkt die Mission, ebenso im Südosten.
Deutschland ist stark und einig; die einzelnen Stämme nennen sich
zuerst deutsch. — 2. Die Zeit der vorherrschend italienischen
Wirksamkeit. Otto wurde 951 König von Italien (Adelheid),
dämpfte die Empörung seines Sohnes und Schwiegersohnes, schlug
die Ungarn auf dem Lech selbe bei Augsburg 955 (Auf-
gabe: Was erzählt hierüber dein Lesebuch?) erneuerte die Ost-
mark (wo?), schlug abermals die Wenden und wurde 962 römischer
Kaiser („heiliges römisches Reich deutscher Nation"). Er ist der
Schirmherr der katholischen Kirche, Schutz Herr der Päpste,
deren Wahl er bestätigt. Leider sehen die Kaiser von jetzt an oft
mehr nach Italien als nach Deutschland; hierunter leidet die
Coloniesierung und Mission des Ostens. Otto ruht in Magde-
burg. — (Hohlmünzen, Silberbergwerke im Harz, Gewichtuhren rc.)
§• 37 b. Otto Ii., Hi., Heinrich Ii. Otto ii. (973—983)
behauptet Lothringen gegen Frankreich, kann aber das Erbe seiner Gemahlin,
8*
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Otto_I. Otto_I. Heinrichs Heinrichs Otto Otto Heinrich) Heinrich Heinrich Heinrich Hermann_Bill Gero Otto Otto Adelheid) Otto Otto_Ii Otto Heinrich_Ii Heinrich Otto
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Altmark Ungarn Merseburg Quedlinburg Aachen Ungarn Schwaben Sachsen Havelberg Brandenburg Merseburg Posen Magdeburg Deutschland Italien Ungarn Augsburg Italien Deutschland Magde- Frankreich
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Unterhatten, nicht erwerben. Otto Iii. (983 bis 1002), das Kind, kommt,
drei Jahr alt, zur Regierung unter Vormundschaft der Mutter und Groß-
mutter. Er hält zuviel auf griechische und römische Sitten, die kaiserliche
Macht wird ein Schatten. Die Herzogtümer werden erblich: die Herzoge
find mächtiger als der Kaiser; die Nachbarn (Ungarn, Polen re.) werden
stark. Heinrich Ii., der Bayer, nimmt sich wieder mit voller Liebe Deutsch-
lands an, steuert der Fehdelust der Großen, nimmt die Niedern in seinen
Schutz, stützt sich gegenüber der Macht der Großen besonders aus die Bi-
schöfe, die er ernennt.
c. Die fränkischen Kaiser.
§. 38. Konrad Ii. Bei der ersten Königswahl durch
Fürsten aller deutschen Stämme am Rhein wird Konrad Ii.
(ein starker und mächtiger Graf von Franken) gewählt (1024 bis
101>9). („Die Kaiserwahl" — von Uhland.) Er wurde dann in
Mainz zum deutschen, in Mailand zum lombardischen König, in
Rom in Gegenwart der Könige Kanut d. Gr. von Dänemark und
Rudolf von Burgund zum Kaiser gekrönt. Er bezwang die
Ungarn, Polen, Wenden, gab Schleswig an Dänemark (Eider,
Deutschlands Grenze), hatte mit seinem Stiefsohn Ernst von
Schwaben zu kämpfen, erwarb Burgund für Deutschland (wovon
jedoch nur Elsaß und Schweiz dauernd), demüthigte die trotzigen
Vasallen. Die kleinen Lehen werden erblich und sind unmittelbar
vom Kaiser abhängig.
§. 39. Heinrich Iii. Unter Heinrich 'Iii. 1039 bis
1056 entwickelte sich die Kaisermacht zur höchsten Blüte
(die Macht der Geistlichkeit, des Adels und des Auslandes wird
geschwächt). Heinrich wurde Lehnsherr von Ungarn, Polen,
Böhmen re., trat Frankreich kräftig entgegen (Handschuh hinge-
worfen), setzte drei Päpste ab, deutsche Päpste ein, erneuerte die
kaiserliche Bestätigung der Papstwahl und führte den Gottes-
srieden, treuga dei7 ein (hiernach mußte nach kirchlichem Gebot
von Donnerstag Abend bis Dinstag Morgen, außerdem von Advent
bis zum 8. Tage nach Epiphanias, und von Septuagesimä bis
8 Tage nach Ostern alle Fehde bei Strafe des Bannes ruhen).
Sein Lieblingssitz war Goslar (Bergwerke, Burg, Palast, Kirchen,
Festungsmauern, Sachsenfrohnde). Er starb 36 Jahr alt, in der
Pfalz Bodfeld am Harz. Zu seiner Zeit trennte sich die morgen-
ländische Kirche von der abendländischen.
§. 40. Heinrich Iv. (1056 — 1106) war beim Antritt
der Regierung erst 6 Jahr alt. Seine Mutter Agnes führte die-
selbe für ihn. Diese Zeit benutzten die weltlichen Großen, die
kaiserliche Macht zu lockern. Heinrich wird nach den verschiedensten
Grundsätzen von Hanno von Köln, nachher von Adalbert von
Bremen (der hier eine neue geistlichemacht über den Norden gründen
tvollte), erzogen. Heinrich hatte ausgezeichnete Anlagen, feurigen
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Schwaben Ernst Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_'Iii Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Agnes Heinrich Heinrich Hanno_von_Köln Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Polen Rhein Uhland Mainz Mailand Rom Dänemark Ungarn Polen Deutschlands Deutschland Elsaß Ungarn Polen Frankreich Epiphanias Goslar Sachsenfrohnde Pfalz_Bodfeld Bremen
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Clermont (wo liegt dies?) 1095 einen Kreuzzug beschließen zir
lassen. Ausgaben: 1. Was erzählt dein Lesebuch über Peter?
— 2. Was weißt du von dieser Kirchenversammlung? — 3. Wes-
halb wurden die Kriege um das heilige Land „Kreuzzüge", die
Krieger „Kreuzfahrer" genannt? — 4. Was erzählt dein Lesebuch
von dem ersten Kreuzzuge? — 5. Wie lange dauerten die Kreuz-
züge? — .Folgen der Kreuzzüge: die Macht und das Ansehen
der Kirche und Päpste wuchsen; die Hausmacht mancher Fürsten
wurde durch Erledigung vieler Lehen vergrößert; mancher Hörige
erkaufte sich von seinen geldbedürftigen Herren die Freiheit; die
einzelnen Völker traten in Verbindung, und hierduch wurde die
Kenntnis fremder Sprachen, Länder, Raturproducte verbreitet,
Wissenschaft und Handel, Ritterthum gehoben, der Reformation
vorgearbeitet rc.
§. 42. Lothar. Auf Heinrich V. folgte Lothar von Sachsen
oder Süpplingenburg (1125—1137). Von ihm ist Folgendes zu merken:
1. Er hielt Ordnung im Reich, war aber gegen die Kirche schwach (Investi-
tur aufgehoben, eine italienische Erbschaft zu Lehen vom Papst). 2. Lothar
hatte durch Erbschaft viele Güter um Göttingen und Braunschweig erlangt.
Die Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus (1106 f), Wulfhilde, war
an den Bayernherzog Heinrich den Schwarzen verheiratet, der also bayrische
und sächsische Güter besaß. Deren Sohn, Heinrich der Stolze, heiratete nun
Lothars Tochter Gertrud, womit zum zweiten Male sächsische Güter an die
Welfen fielen, und wurde auch Herzog von Sachsen. 3. Albrecht der Bär
von Anhalt aus dem Hause Askanien erhielt die Nordmark, gründete 1114
die Mark Brandenburg und legte Berlin an. 4. Unter Lothar entstehen die
Parteien der Welfen und Waiblinger (Ghibellinen); jene halten es später
mit Papst und Vasallen, diese mit dem Kaiser. 4. Alle Lehen sind erblich
geworden.
6. Die hohenstaufischen Kaiser.
§. 43. Konrad Hi. (1138—1152) entsetzte Heinrich den
Stolzen, der ihn nicht anerkennen wollte; Bayern bekam Leopold
von Oesterreich und Albrecht der Bär Sachsen. Als Leopold starb,
erhielt sein Sohn Heinrich, der Heinrichs des Stolzen Witwe
heiratete, Bayern; des letzteren Sohn erlangte Sachsen zurück,
und die Markgrasschaft Brandenburg wurde reichsunmittelbar
(stand nicht mehr unter Sachsen). Konrad hat den 2. Kreuzzug
geführt.
§. 44. Friedrich I., der Rothbart (Barbarossa), 1152
bis 1190, ein edler, tapferer, starker Fürst, der die kaiserliche
Macht in vollem Glanze wieder herstellte. 1. Friedrich als
deutscher König. Durch Fehden und Räubereien wurden
Deutschlands Ruhe und Sicherheit oft gestört; Friedrich suchte,
wenn er nicht in Italien war, durch Urtheil und Strafe die
Ordnung herzustellen, wo er die Großen unter den Frevlern eben
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Extrahierte Personennamen: Lothar Heinrich_V. Heinrich_V. Lothar_von_Sachsen Lothar Magnus Magnus Wulfhilde Heinrich Heinrich Heinrich_der_Stolze Heinrich Gertrud Albrecht Albrecht Lothar Konrad_Hi Konrad Heinrich Heinrich Leopold
von_Oesterreich Leopold Albrecht Albrecht Leopold Leopold Heinrich Heinrich Heinrichs Konrad Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
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Rückert.) „Seine Regierung giebt ein Bild des ganzen Mittel-
alters. Aus der einen Seite steht der Kaiser, dessen Vorbild
Karl der Große ist, ihm gegenüber in Deutschland der mächtige
Vasall (Heinrich), in dem ersehnten Italien die freiheitsliebende
Stadt mit altrömischem Unabhängigkeitssinn (Mailand) und der
gewaltige Papst; gleichzeitig ist die Christenheit im Kamps mit
den Ungläubigen im Morgenlande und den Heiden an der Ostsee."
§. 45. Die übrigen Hohenstaufen. Heinrich Vi., Bar-
barossas Sohn, hat wenig für Deutschland gethan, da er meistens in Italien
sich aufhielt, um Sicilien mit Grausamkeit zu erobern. Der Plan, die Erb-
lichkeit der Kaiserkrone festzustellen, mislang. (1190-1197.) Nach
seinem Tode wurde sein dreijähriger Sohn Friedrich Ii. König von Neapel,
während in Deutschland die Hohenstaufen Heinrichs Bruder, Philipp von
Schwaben (1197—1208), die Welfen Heinrichs des Löwen Sohn, Otto
Iv. (1197—1215), wählten. Ein blutiger Bürgerkrieg verheerte 10 Jahr
Deutschland. Als Philipp ermordet wurde, wurde Philipp allgemein an-
erkannt, aber bald durch Friedrich Ii. (1215—1250) verdrängt. Von ihm
ist Folgendes zu merken: 1. Er war der Beförderer der Künste und Wissen-
schäften. 2. Er gab seinem italienischen Königreiche eine Verfassung und
suchte in Deutschland einen allgemeinen Landfrieden festzusetzen. 3. Auf
einem Kreuzzuge gewann er Jerusalem'durch Vertrag. 4. Friedrich hatte
fast immer mit Oberitalien und den Päpsten zu kämpfen, welche ihn in den
Bann thaten und Gegenkaiser aufstellten, wodurch in Deutschland große Un-
ordnung entstand. Sein Sohn, Konrad Iv., war der letzte hohenstaufische
Kaiser und gelangte zu gar keinem Ansehen (1250—1254. Gegenkönig:
Wilhelm von Holland). Konrads Sohn, der jugendliche Konradin, suchte
seine Erblande Neapel und Sicilien Karl von Anjou, dem sie der Papst ge-
schenkt, zu entreißen und starb in Neapel auf dem Blutgerüst. (Später
ficilianische Vesper, in welcher sich Neapel von den Franzosen befreit.)
— Italien war den Hohenstaufen verderblich geworden; sie unterlagen den
Päpsten.
Z. 46. Allgemeines. In die im vorigen §. geschilderte
Zeit fällt noch Folgendes: 1. 1235 wurde Braunschweig-Lüneburg
ein Herzogthum. — 2. Um 1200 saß auf dem römischen Stuhle
Innocenz Iii. Er ist der mächtigste Papst gewesen, denn er
setzte Könige und Fürsten ab. Während Leo d. Gr. die Macht
des päpstlichen Stuhles in kirchlicher Beziehung erweiterte,
machte Gregor Vii. die Kirche vollständig unabhängig vom
Staate, und Innocenz suchte die kirchliche Macht über die staat-
liche zu stellen. (Bann, Jnterdict.) — 3. Gegen die Raubritter
verbanden sich die Städte: Hansa 1241; später der rheinische
Städtebund. Im 13. Jahrhundert erstanden die schönsten Kirchen
(zu Köln, Straßburg rc.). — 4. Im Jahre 1241 brachen, von
Osten kommend, die Mongolen (ein furchtbarer Schwarm heid-
nischer Barbaren, die im Morgenland, von China bis zum Euphrat
und Tigris hin, unter Tschingiskhan ungeheure Reiche gegründet,
dann Rußland erobert hatten) unter den Nachfolgern Tschingis-
thans in Schlesien ein. Hier lieferten ihnen die schlesischen Her-
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Schwaben Philipp Heinrichs Heinrichs Otto
Iv Otto Philipp Philipp Philipp Philipp Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Konrad_Iv. Konrad_Iv. Gegenkönig Wilhelm Konrads Konrads Konradin Konradin Karl_von_Anjou Karl Vesper Innocenz_Iii Innocenz Leo_d Leo Gregor_Vii Gregor Innocenz Innocenz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Mailand Ostsee Deutschland Italien Sicilien Neapel Deutschland Deutschland Deutschland Oberitalien Deutschland Holland Neapel Neapel Neapel Italien Straßburg Morgenland China Schlesien
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§. 64. Der dreißigjährige Krieg, a. Veran-
lassung. Die Spannung zwischen Protestanten und Katholiken
dauerte noch immer fort. 1 Als Kaiser Matthias den streng
katholischen, jesuitisch erzogenen Ferdinand Ii. zu seinem Nach-
folger ernannte und durch Schließung einer protestantischen Kirche
und Niederreißung einer andern, beide in Territorien geistlicher
Stände in Böhmen, nach der Meinung der Protestanten den Maje-
stätsbrief verletzte und die Verwaltung Böhmens an 10 Statt-
halter, wovon 7 Katholiken, übertrug, entstand in Prag ein Aufruhr,
1618, bei dem die kaiserlichen Räthe aus dem Fenster geworfen
wurden. — b. Hergang. 1. Der böhmisch-pfälzische
Krieg (1618—24). Ferdinand Ii. (1619—37) war Kaiser
geworden. Die Böhmen wollten ihn nicht als König haben und
wählten das Haupt der Union, Friedrich von der Pfalz.
Dieser wurde aber in der Schlacht am weißen Berge geschlagen,
mußte fliehen, Böhmen wurde verwüstet und der Protestantismus
ausgerottet. Friedrich erhielt nur von zwei Landsknechtsführern
(Christian von Braunschweig und Ernst von Mans-
feld) Hülse, diese wurden in der Pfalz von Tillh geschlagen,
und das Kurfürstenthum Pfalz kam an Bayern. — 2. Der
niedersächsisch-dänische Krieg (1624—30). Als Christian
von Braunschweig und Ernst von Mansfeld erst in die Nieder-
lande und dann in Niederdeutschland einfielen, theils um die
Katholiken zu schädigen, theils um ihre Truppen zu ernähren,
rückte Tillh nach Westfalen und schlug Christian in Westfalen.
Bald nachher starb dieser. Als Tillh nun Norddeutschland be-
drohte, stellte sich Christian Iv., König von Dänemark als Kriegö-
oberster an die Spitze der Protestanten, wurde aber von Tillh
bei Lutter am Barenberge in Braunschweig geschlagen. (1626).
Albrecht von Wallenstein wurde kaiserlicher Obergeneral über
ein von ihm selbst geworbenes Heer, schlug Mansfeld bei der
Dessauer Brücke (1626) und verfolgte ihn bis Ungarn, wo
Mansfeld starb. Tillh und Wallenstein eroberten Holstein,
Wallenstein dann Schleswig und Jütland. Er verjagte die meck-
lenburgischen Herzöge, eroberte Pommern, aber Stralsund
widerstand ihm siegreich (Wallensteins Schwur). 1629 wurde
mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem Christian
seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im Stiche ließ.
Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Im Restitutions-
edikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser, der katholischen
Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege eingezogenen geistlichen
Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen aller Reichsstände, auch
der katholischen, über die fürchterlichen Erpressungen und Grausam-
keiten des Wallensteinschen Heeres bei Ausführung des Restitutions-
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Christian_von_Braunschweig Ernst_von_Mans- Ernst Christian
von_Braunschweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Christian Christian_Iv. Dänemark Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Mansfeld Wallensteins Christian
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Geschlecht (WdK): koedukativ
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edikts bewogen den Kaiser, Wallenstein seines Feldherrnamtes zu
entsetzen und einen großen Theil des Heeres zu entlassen. —
3. Der schwedische Krieg (1630—35). Da landete der
fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der pommer-
schen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade aus den
Tag, da vor 100 Jahren die Protestanten dem Kaiser ihre Be-
kenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (Wann?) Gustav
Adolf wollte die unterdrückten Protestanten schützen und seine Ver-
wandten, die Herzoge von Mecklenburg, wieder einsetzen. Nach-
dem er die.kaiserlichen aus Pommern vertrieben, rückte er nach
Brandenburg vor, aber sein Schwager, der schwache Georg Wil-
helm von Brandenburg, und der Kurfürst von Sachsen zauderten,
sich Gustav Adolf rechtzeitig anzuschließen. So konnte er nicht
hindern, daß Tilly Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald
darauf schlug ihn Gustav Adolf im September bei Leipzig oder
Breitenfeld. Während nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog
Gustav Adolf im raschen Siegeslauf (mit Weimar, Sachsen,
Braunschweig verbunden) durch Thüringen und Franken nach dem
Rhein und dann nach Bayern, wo er am Zusammenfluß des Lech
und der Donau Tilly schlug, der tödtlich verwundet wurde (1632).
Während dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen-
stein wieder ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr
er wurde. Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich
dann gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich ver-
schanzt gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden
und Weimaraner mislang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. (Wes-
halb?) Die Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei
Nördlingen (wo?) über die Schweden. 1635 schlossen Sach'
sen, Brandenburg und die meisten protestantischen Fürsten
mit dem Kaiser Frieden. — 4. Der schwedisch-französische
Krieg (1635—48). Die Franzosen mischten, wie bislang
schon heimlich, so jetzt offen sich in die deutschen Angelegenheiten *),
und beide, Schweden (Bannär und Torstenson) und Franzosen
kämpften gegen die Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald
jene. Nach langen Verhandlungen (seit 1637 regierte Fer-
dinand Iii. als Kaiser, zum Frieden geneigt) wurde endlich zu
*) Weshalb - Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und
die Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein po>
litischeu.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Georg_Wil- Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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besetzte Friedrich ohne Schwertstreich Schlesien. Als die Oester-
reicher dasselbe wieder gewinnen wollten, besiegte sie Schwerin
bei Mollwitz, westlich von Brieg, am 10. April 1741. Nach
vergeblichen Friedensunterhandlungen und nach der Erhebung der
Ungarn (s. No. 3) zog Friedrich nach Böhmen und siegte hier
am 18. Mai 1742 bei Chotusitz und Czaslau. Im Frieden
zu Breslau erhielt er nun Schlesien. Die glänzenden Er-
folge Oesterreichs im Erbfolgekriege bewogen Friedrich, der um
den Besitz von Schlesien besorgt war, zu dem zweiten schle-
sischen Kriege (1744. 45.). Er zog durch Sachsen nach
Böhmen und nahm Prag ein, wurde aber dann nach Schlesien
zurückgedrängt. Hier schlug er die Oesterreicher am 4. Juni
1745 bei Hohensriedberg, verfolgte sie nach Böhmen und
schlug sie dann abermals bei Sorr im östlichen Böhmen am
30. September 1745. Als sie dann mit den Sachsen in Fried-
richs Länder einzufallen suchten, schlug sie der alte Dessauer am
15. December bei Kesselsdorf unweit Dresden. Noch in
demselben Monate wurde der Friede zu Dresden geschlossen.
Friedrich behielt Schlesien und erkannte Maria Theresias Ge-
mahl als Kaiser an. — 3. Gleichzeitig mit den beiden schlesischen
Kriegen fand der österreichische Erbfolgekrieg (1741 bis
1748) statt. Der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern machte
nämlich Ansprüche auf die Habsburgische Erbschaft. Gegen
Oesterreich erhoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc.
Franzosen, Bayern und Sachsen besetzten Oberösterreich und Böh-
men, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde
unter dem Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser
gewählt. Maria Theresia suchte Hülfe bei den Ungarn; das
österreichische Heer gewann alle Länder wieder und besetzte sogar
Bayern; die pragmatische Armee (Engländer, Hessen, Hannover-
aner) schlug die Franzosen bei Dettingen unweit Hanau
(1743). Später eroberten die Franzosen und Bayern München
wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein
Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem
man gegenseitig auf alle Eroberungen verzichtete. Franz,
Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-
Lothringer Kaiser). Die Franzosen setzten den Krieg noch bis
1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an
Preußen.
§. 77a. Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia
konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland
(Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser
erlangte Kenntnis von dem heimlichen Vertrage und begann im
Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten
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TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Mollwitz Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Albrecht_von_Bayern Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Albrecht Karl Albrecht Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maximilian_Joseph Maximilian Franz Franz Maria_Theresia's_Gemahl Maria Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Oester- Schwerin Brieg Ungarn Breslau Oesterreichs Sachsen Hohensriedberg Sachsen Kesselsdorf Dresden Dresden Oesterreich Spanien Frankreich Sachsen Bayern Sachsen Frankfurt Ungarn Hessen Dettingen Hanau Oesterreich Frankreich Sachsen England
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
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Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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§. 35 âarîà Ludwig derfromme (814 bis
840) erhält diesen Namen, weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige
Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey
[tüo ?] und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil schwach und gutmüthig
(schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichts-
barkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihr Lehen bereite
als erblich ansehen, mehrmalige Theilung des Reichs unter seine Söhne,
deren Empörungen rc.) — Nach seinem Sohne kriegten die Söhne um die
Erbschaft und theilten sie im Vertrage zu Verdun 843. 1. Lothar
erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Friesland; 2. Ludwig
der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz,
Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien
bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und
Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken,
welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder
Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, kel-
tischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die
Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl
der Kahle), darauf kam sie nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die
Karolinger in Italien und Frankreich verschwinden rühmlos. In D e u t s ch -
land sind zu merken: Ludwig der Deutsche (843—876, unruhige Re-
gierung wegen der Empörungen seiner Söhne und der Normannen- und S'a-
veneinfälle, Einsetzung von Her zögen, Lothringen kommt zu Deutschland);
nach seinem Tode anfangs Theilung, dann beherrscht Karl der Dicke
876—887 ganz Deutschland, bekommt auch die Kaiserkrone nebst Italien und
Frankreich, vereinigt also noch einmal die ganze Erbschaft
Karls des Großen, wird aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen
haben Frankreich und Italien theilweise an sich gerissen, auch später in Eng-
land eine Herrschaft gegründet (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wird gewählt Arnulf von Kärnthen, Enkel von Ludwig
dem Deutschen, er schlägt die Normannen in den Niederlanden (891), desgl.
die Mähren, dann wird er zum römischen Kaiser gekrönt. Ihm folgt sein
7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen Regierung (899—911)
die Ungarn Deutschland verwüsten und tributpflichtig machen; auch werden
die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Lothringen) fast selb-
ständig. — Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein
Wahl reich, wenn auch oft die Krone lange bei einer Familie blieb.
Sachsen und Franken wählen Konrad I. von Franken zum König, unter
dem Lothringen sich von Deutschland trennt. Sterbend empfiehlt er seinen
Gegner Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger.
b. Die sächsischen Kaiser.
§. 36. Heinrich I. 919—936 (aus dem Geschlecht der
Ludolfin g er in Sachsen). 1. Er eint Deutschland. Er
war auf einer Versammlung der Sachsen und Franken gewäblt
zum deutschen König. (Die geistliche Salbung lehnte er ab;
römischer Kaiser ist er nicht gewesen.) Durch Mrlve und Strenge
brachte er die andern Herzöge zur Anerkennung (Schwaben, Bayern.
Lotbringen — dieses wieder fest mit dem Reiche verbunden) ; Schonung
der Stammeseigeuthümlichkeiten. — 2. Er macht Deutschland
wehrhaft. Mit den Ungarn schloß er einen 9jährigen Waffen-
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Lothar Ludwig
der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl
der_Kahle Karl Karl Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem_Deutschen Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Friesland Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich Deutschland Italien Frankreich Normannen- Lothringen Deutschland Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien Eng- Deutschland Niederlanden Ungarn_Deutschland Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Deutschland Sachsen Schwaben Bayern Deutschland Ungarn
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
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Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
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Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihm
gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche
Volk gewirkt, „dessen schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und
fröhlichem Volksleben mit ihm anbricht." Henrich dem Löwen
gab er zu Sachsen Bayern zurück (Oesterreich wurde selbständig),
so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den
Alpen bis zum Meer herrschte. Anfangs stand er auf der Seite
des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hatte er
die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche
Colonisten hingesandt, das Christenthum dort verbreitet, München
und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde.
Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch
seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor.
Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter
in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach,
Sachsen theils an Anhalt, theils an Bischöfe). Aufgabe. Er-
zähle die Geschichte Heinrichs nach deinem Lesebuche! — 2. Fried-
rich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten
Kaiser. Auf dem Reichstage zu Würzburg erschienen außer den
deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern,
der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein
herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Ge-
sandte, Sänger, 40 000 Ritter, Zeltstadt, Turniere re.). In
Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht
gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: Krönung
und'reichstag 1154; 2. Zug: das empörte Mailand wird unter-
worfen und zerstört, kaiserliche Beamte eingesetzt 1158 — 62;
3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, weicht vor der lombardischen
Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand ist wieder erbaut, eine
neue Empörung kann der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit
sein Heer aufreibt 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano
geht verloren sweshalb?j, dann erfolgt die Aussöhnung zwischen
dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Repub-
liken unter kaiserlicher Oberhoheit werden 1174—77; 6. Zug:
der Kaiser zieht friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den
deutschen König Heinrich, mit Constanze, der Erbin von Neapel
und Sicilien, zu vermählen 1184—1186). — In seinem Alter
machte Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rothbart
lobesam" — von Uhland) und verlor im Flusse Seleph in Klein-
asien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben.
Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage
hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen versetzt, wo er verzaubert
schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen
Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Henrich Heinrich Heinrich Legnano Heinrich Heinrich Otto Heinrichs Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich