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1. Lernbuch der Erdkunde - S. VI

1902 - Gotha : Perthes
Vi größtem Wert. Er bittet also alle Kollegen darum im Interesse der Weiterausgestaltung dieses Buches und seiner Methode. Zum Schluß ist es dem Verfasser ein Bedürfnis, den Herren Direktor Stenger, Oberlehrer Grube und Dr. Kenter seinen herzlichen Dank für das Interesse auszusprechen, das sie in verschiedenen Rich- tungen an dem Lernbuch nahmen. Und nun sei das Buch der Teilnahme derer empfohlen, für die es berechnet ist. Möge es in seiner Art dazu beitragen, das Ziel zu erreichen, das die Lebensaufgabe des Verfassers ist: die Jugend, das beste, was unser deutsches Vaterland besitzt, in allen den Richtungen zu fördern, in denen die Erdkunde erziehlich wirken soll, nicht nur zur Aneignung einer bestimmten Summe von Kenntniffen, sondern auch zur Schärfung der Sinne und der Beobachtungsfähigkeit, zur Gewin- nung eines gesunden Urteils und zur Ausgestaltung eines einheitlichen Weltbildes. Godesberg a. Rh., .Dr. pliil. E. Dennert. Evang. Pädagogium, im März 1902.

2. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 95

1890 - Gotha : Behrend
Das Schloß zu^Darmstadt. 95 von welchem seit 1671 ein Glockenspiel „Gott zur Ehre und den Bewohnern Darmstadts zur Freude" in jeder Stunde bei Tag und Nacht seine fromme Weisen erklingen läßt. — Am 19. Mai 1715 brach in dem von Georg Ii. erbauten Südflügel, in welchem sich die Kanzlei und die Archive befanden. Feuer aus, das in wenigen Stunden den größten Teil des Schlosses vernichtete. Landgraf Ernst Ludwig legte daher am 10. Mai des folgenden Jahres mit großer Feierlichkeit den Grundstein zu einem neuen Schlosse. Dasselbe sollte nach und nach erstehen und ein Prachtbau werden, der alle, sowohl für den fürstlichen Hofhalt, als auch für die Landesverwaltung erforderlichen Räume in sich vereinige. Der Plan war aber so großartig angelegt, daß die Kräfte des Landes zu dessen Ausführung nicht ausgereicht haben würden, weshalb der Weiterbau nach einigen Jahren stockte und endlich ganz eingestellt wurde. Der Sage erschien dieser Grund nicht ausreichend; sie erzählt die Sache so: „Der Erbauer des Schlosses gab dem Baumeister, der dasselbe aufrichten follte, einen großen Schatz, um damit alle Kosten des Baues zu bestreiten. Als das Schloßt nun so weit fertig war, wie man jetzt sieht, vergrub der Meister den Rest des Schatzes und entfloh, nachdem er noch einen guten Teil davon zu sich gesteckt hatte. Als er später in der Fremde starb, fand er keine Ruhe im Grabe; er muß jede Nacht an das Schloß nach Darmstadt, wo er an der Mauer kratzt und zwar an der Stelle, wo der Schatz liegt. Erst wenn derselbe wiedergefunden ist, wird der Geist Ruhe finden." Die Südfront und die Hälfte der Westfront erlauben eine ungefähre Vorstellung, wie das ganze Gebäude sich gestalten sollte. Den übrigen Raum nehmen die aus früheren Jahrhunderten noch vorhandenen Bauten ein, die namentlich auf der Nordseite, durch ihre Mannigfaltigkeit, einen interessanten Anblick gewähren. Dem Fremden füllt das sogenannte „Bauernhäuschen" auf, ein unbedeutendes Giebelchen, das hoch oben, scheinbar ohne Zusammenhang mit den übrigen Gebäuden und wenig zu seiner Umgebung passend, zu sehen ist. Davon geht die Sage: „Als das Schloß in Darmstadt gebaut werden sollte, lag das Häuschen einer armen Witwe im Wege, und der Baumeister ging zu ihr, um es ihr abzukaufen. Aber wie viel Geld er ihr auch für die Hütte bot, sie wollte dieselbe nicht hergeben und sprach: Da sind meine Eltern und Großeltern geboren und gestorben, da bin ich geboren und will ich auch sterben. Der Baumeister wollte sie mit Gewalt aus dem Häuslein treiben. Sie aber wandte sich an den Landgrafen und klagte °ihm ihr Leid, und dieser gebot sofort, die arme Frau in ihrem Eigentum zu lassen und die Hütte dem Schloß einzubauen. Das geschah, und man sieht sie uoch heute am Schloß hängen, wie ein Nest, das ein Vöglein daran gebaut." In den hohen, geräumigen Sälen des neueren Schloßteiles befinden sich außer den Prunksälen die wertvollen Sammlungen des großherzog- lichen Museums und der Bildergalerie, zu welchen das Publikum freien Zutritt hat, sowie die Hofbibliothek, welche mehrere hunderttausend Bände umfaßt. Das ganze Schloß ist mit einem Graben nmgeben, über welchen

3. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 254

1890 - Gotha : Behrend
254 Bilder aus den mitteldeutschen Gebirgslandschaften. zahlreichen Geschützkugeln jener Tage bezeichnet. Auf dem Schlachtfeld selbst erregt vor allem der Napoleonstein in der Nähe der Vorstadt Thonberg unser besonderes Interesse. Hier war es, wo der Kaiser sich während des ganzen verhängnisvollen 18. Oktobers aufhielt, wo er am Abend, erschöpft von den Anstrengungen des Tages, auf einem Schemel für kurze Zeit einschlief. Sein Haupt sank auf die Brust, und die Häude ruhten gefaltet im Schöße. Düfter und schweigend standen die Generale und Offiziere um ihn her; niemand wagte seine Ruhe zu stören. Außer dem entfernten Marschtritt der retirierenden Truppen war nur das Lodern des Wachtfeuers, das Knistern des brennenden Holzes hörbar. Plötzlich erwachte er, hob sein Haupt kräftig empor und gab den Befehl zum Rückzüge. Auf dem mit Bäumen umpflanzten polierten Granitwürfel liegen aus Gußeisen eine Landkarte, ein Degen, ein Fernrohr und eiu dreieckiger Hut in Form der bekannten Napoleons- hüte. Nach Süden liest man die Inschrift: „Hier weilte Napoleon am 18. Oktober 1813, die Kämpfe der Völkerschlacht beobachtend;" nach Norden zu den Bibelspruch: „Der Herr ist der rechte Kriegsmann. Herr ist sein Name." Aus dem sogenannten Monarchen-Hügel, eine halbe Stunde weiter von Probstheida, dem Mittelpunkt der französischen Stellung, entfernt, erhebt sich ein auf zwei Stufen von Quadersteinen ruhender Obelisk, der auf fetner Vorderseite den verschlungenen Lorbeer- kränz des Sieges sowie zwei sich freundschaftlich fassende Hände zeigt; es ist die Stelle, wo eine irrtümliche Überlieferung die drei Monarchen an jenem Abend vereint fein läßt, als von allen Seiten die Sieges- botschafteu eintrafen. Etwas weiter, bei der Schäferei Meusdorf, steht auf einem Hügel ein Würfel von Granit, dem Fürsten Schwarzenberg von seiner Gattin gesetzt. Auf dem Wachtbergs' bei Göhren, wo die alliierten Fürsten in Gefahr gerieten, von der französischen Reiterei unter Murat gefangen genommen zu werden, auf dem Kolmberg bei Liebertwolknitz, dem Galgenberge bei Wachau erinnern andere Denk- mäler an die furchtbaren Reiterschlachten jener Tage. Wenn es auch au einem großen, das welterschütternde Ereignis der Leipziger Schlacht in seiner Totalität feiernden Nationaldenkmal fehlt, zu dem bei der fünfzigjährigen Erinnerungsfeier 1863 auf der Anhöhe neben dem Thonberg der Grund- stein gelegt ist, so sind doch der einzelnen Denkzeichen, der Monumente für bestimmte Personen oder Episoden des Kampfes seit den verflossenen 70 Jahren so viele errichtet worden, daß sie mit den 44 Marksteinen, die Dr. Apel gesetzt, jedem Besucher des Schlachtfeldes zur bequemen Orientierung dienen und zugleich zeigen, in welch großem Umfange der Kampf sich erstreckte und welch gewaltige Truppenmafsen damals Leipzig umlagerten. Doch nicht alle Erinnerungen der Umgegend sind so mit Krieg und Blut getränkt. Mit gerechtem Stolze preist der Leipziger die friedlichen Waldungen feiner Nachbarschaft, das in einen Lustpark ver- wandelte Rosenthal, seit fast zwei Jahrhunderten einer der besuchtesten Spaziergänge, wo einst der ehrwürdige Gellert, dem hier ein Marmor- standbild gesetzt ist, auf seinem Rößlein, das sein Landesherr ihm ge-

4. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 487

1890 - Gotha : Behrend
Berlin. 487 Schließlich dürfen wir auch nicht des Siegesdenkmales auf dem Königsplatze vergessen. Die Siegessäule ist nicht ein Denkmal, daß einem einzelnen Helden oder Fürsten errichtet ist; auch gilt sie nicht dem Gedachtnisse einer glorreichen Regierung und Heerführung: fondern sie ist das Ehrenmal für einen großen Zeitabschnitt in der Geschichte des preußischen wie des ganzen deutschen Volkes. Im Jahre 1364 ließ bekanntlich König Wilhelm I. im Bündnis mit Österreich seine Heere gegen Dänemark marschieren, um Schleswig-Holstein, die deutsche Nordmark und bis dahin Deutschlands Schmerzenskind, vor- der Unterjochung durch die Dänen zu schützen. Bedurfte es auch für die beideu verbündeten Großstaaten zu diesem Zwecke nicht ihrer ganzen Machtentfaltung, fo waren doch die preußischen Siege von Düppel und Alfen so bedeutende Errungenschaften und Ruhmestage, daß der dank- bare König Wilhelm ihren Helden ein besonderes Düppel- und Alfen- kreuz stiftete. In Schleswig-Holstein lag Preußens Ehre verpfändet, und wieder mischten sich, wie von jeher, die andern Mächte, England, Frankreich und Rußland, hinein, und die Sache wurde bedenklich genug. Dennoch ließ sich König Wilhelm nicht beirren, sondern führte diese Angelegenheit, eine deutsche Angelegenheit, mit fester Hand zu Eude. Somit hatte er wohl ein Recht, diese Zeit und das Errungene durch ein Denkmal zu ehren, „zum bleibenden Gedächtnis an die Thaten des Heeres 1864." Kein prunkendes Kunstwerk sollte es werden, sondern nnr ein schlichter Obelisk, „aus den Trophäen dieses Feldzuges" errichtet. Berlin ist reich an Denkmälern. Es galt für diese neue Sieges- säule einen geeigneten Platz zu finden, der zu dem Denkmale auch gewisse Beziehungen haben mußte. Als König Wilhelm im Dezember 1864 seine heimkehrenden Sieger zum Einzüge in die festlich geschmückte Residenz antreten ließ, geschah dies vor dem Brandenburger Thore auf dem sogenannten alten Exerzierplatze, einer weiten, sandigen Fläche im Norden des Tiergartens. Diesen Platz bestimmte der König für sein Schleswig-Holstein-Denkmal, und am ersten Jahrestage von Düppel, am 18. April 1865, fand hier die feierliche Grundsteinlegung desselben statt, die durch die ersten drei Hammerschlüge des Heldenkönigs geweiht wurde. In der Urkunde, die man in dem Grundsteine niederlegte, heißt es unter anderm: „Wir haben diesen Krieg in Gemeinschaft mit dem Kaiser von Österreich unternommen, eingedenk unseres Berufes, deutsches Recht und deutsche Ehre zu schirmen. Deutschlands Nord- marken sind durch die Siege unserer Heeres wieder deutsch und ver- bürgen die Zukunft unserer jungen Flotte, die ihre Feuerprobe ehrenvoll bestanden hat. Was Preußens Schwert befreit, wird Preußens Schwert mit Gottes Hilfe auch schützen! — Hier legen wir heute den Grund- stein zu einem Denkmale, welches den kommenden Geschlechtern bezeugen soll, wie in nnserm Volke auch nach langem Frieden der Geist seiner Väter lebte, wie unser Heer, das Volk in Waffen, mutig und wohl-

5. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 472

1890 - Gotha : Behrend
472 Bilder aus her norddeutschen Tiefebene. so lange bewahrt bleiben, als die Bürgerschaft unter sich einig war und dem geltenden Gesetze und Herkommen gehorchte. Als aber die vor- nehmen Familien, die sogenannten „Geschlechter", alle einflußreichen Ämter sür sich beanspruchten und uach uneingeschränkter Herrschaft strebten, da entstand Zwietracht unter den Bürgern. Namentlich waren die Zünfte mißvergnügt. Dazu kam noch der alte, nie gauz erloschene Groll der Berliner und Köllner Bürger gegeneinander. Solche Un- einigkeit bewirkte denn auch unter den veränderten Verhältnissen in kurzer Zeit den Verlust aller erworbenen Rechte und eine empfindliche Demütigung. Als Friedrich I. von Hohenzollern 1412 in das Land kam, wurde er persönlich in Berlin zwar mit gebührender Achtung empfangen, doch seinem Kriegsoolke öffnete weder Berlin noch Frankfurt a/O. die Thore, indem sich beide Städte bei ihrer Weigerung auf ihr verbrieftes Recht beriefen. Friedrich, um sich neben dem trotzigen Adel nicht noch die Städte zu verfeinden, bestätigte alle ihre Vorrechte und Freiheiten. Damals war jede einzelne Stadt stolz auf ihre Privilegien und wahrte dieselben mit selbstsüchtigem Eifer. Keine Stadt dachte daran, irgend ein Vorrecht zum Besten der Allgemeiuheit zu opfern. Der Begriff des Staates war dem Volke im Mittelalter fremd. Man fchante nicht hinaus über den engen Kreis der Stadt. In dieser vereinigten sich die Interessen der Bürger. Für diese waren sie wohl im stände, ein Opfer zu bringen, nicht aber für das ganze Land, für deu allgemeinen Staatsverband. Am wenigsten aber waren sie willens, die städtische Selbständigkeit zu opfern. Zu stolz auf die Macht ihrer kleinen Republik, wollten sie dem Rechte derselben nicht das Geringste zu Gunsten der Landesgewalt vergeben. Als Friedrich Ii., der Eiserne, zur Regierung kam, verfolgte er kräftig und bewußt das große Ziel, diese für fein Land nachteilige Selbständigkeit der Städte zu brechen und aus der Mark einen ein- heitlichen Staat zu machen. Einen Staat im Staate mochte er nicht duldeu. Die Umstände waren Friedrichs Absicht günstig. Im Jahre 1442 beschwerten sich nämlich die Zünfte von Berlin und Kölln über den gemeinsamen Rat beim Kurfürsten und baten ihn um Trennuug der Verwaltung für beide Städte. Jede Stadt möge wieder ihren besonderen Magistrat erhalten, in welchem dann auch die Zünfte vertreten sein müßten, damit so der Alleinherrschaft der vereinigten Geschlechter Schranken gesetzt werden könnten. Der Kurfürst erschien plötzlich mit 600 Reitern vor Berlin. Be- günstigt von der Verwirrung, welche darob in der Bürgerschaft herrschte, zog er ungehindert durch das Spandauer Thor ein, setzte den bisherigen Rat ab, trennte die Verwaltung der Städte, änderte ihre Verfassung und verbot alle Büuduisse Berlins und Köllns mit andern märkischen Städten und mit der Hansa. Dann setzte Friedrich fest, daß von nun ab jeder von der Gemeinde erwählte Magistrat erst von ihm bestätigt

6. Deutschlands Kolonieen - S. 61

1889 - Gotha : Behrend
325] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 61 fühlenden Menschen aufs äußerste. Wandelnden Gerippen gleich kommen die Unglücklichen weit aus dem Innern Afrikas einher- gewankt, Männer, Frauen und Kinder in buntem Durcheinander. Wer ermattet niedersinkt und sich nicht weiterschleppen kann, wird ohne Erbarmen in der Wildnis seinem Schicksal überlassen. Im Hafen werden die Sklaven besser gepflegt, um ihr Aussehen für den Verkauf günstiger zu gestalten, worauf sie nach Vorderasien, Madagaskar :c. verschifft werden. Manch Sklavenschiff wird frei- lich von den Engländern und Deutschen abgefangen und die Sklaven in Freiheit gesetzt; doch ist die Ausfuhr noch immer sehr beträcht- lich. Die Sklaven finden Verwendung zum Plantagenbau und anderen schweren Arbeiten. y) Hosoniimhätigkeik. Zwischen den südostafrikanischen Gestaden und dem semitischen Borderasien bestand unzweifelhaft schon im grauen Altertum ein Verkehr. (Ophir?) Aus Arabien scheinen auch in alten Zeiten schon Einwanderungen nach den Küstengebieten Ostafrikas statt- gefunden zu haben. Dafür sprechen unter anderm auch aufgefundene Reste uralter arabischer Bauten, sowie die Mischvölker der Galla- und Somalistämme. Im frühen Mittelalter gründeten Araber an den äquatorialen Ostküsten ein Reich von erheblicher Ausdehnung. Da dieses Gebiet abseits von der großen Handelsstraße des enro- päisch-ostindischen Handels lag, hatte es für Europäer wenig In- teresse. Nur die Portugiesen setzten sich an der Südostküste fest und eroberten zu Beginn des 16. Jahrhunderts Sansibar und das Küstengebiet. Ende des 17. Jahrhunderts vertrieb der Jmam von Maskat die Portugiesen wieder und gründete auf der San- sibarküste Statthaltereien. Erst in diesem Jahrhundert wurde Sansibar ein unabhängiges Sultanat. Der europäischen Forschung und Kulturarbeit blieb das Hinterland infolge der arabischen Herr- schast lange Zeit verschlossen. a) Mission. Die ersten Missionare in Ostafrika waren die bereits früher genannten und auch als Forscher geschätzten Deutschen Krapf und Rebmann. Infolge der Anregungen, welche von dem berühmten Forscher und Missionar Livingstone ausgingen, gründete die Londoner Missionsgesellschast, sowie die schottische Kirche Missionsstationen im Innern von Ostafrika. Seitdem das Land in den Besitz der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft übergegangen

7. Deutschlands Kolonieen - S. 19

1889 - Gotha : Behrend
283] Allgemeine Übersicht. 19 Angra Pequena zu gehen, um das dem Herrn Lüderitz gehörige Territorium an der Westküste Afrikas unter den direkten Schutz Sr. Majestät zu stellen. Das Territorium des Herrn A. Lüderitz wird nach den amtlichen Mitteilungen als sich erstreckend von dem Nordufer des Oranjeflusses bis zum 20.° Süd- breite, 20 geogr. Meilen landeinwärts, angenommen, einschließlich der nach dem Völkerrecht dazu gehörigen Inseln. Indem ich diesen Allerhöchsten Auf- trag hiermit zur Ausführung bringe, hiffe ich hier als äußeres Zeichen die Kaiserlich deutsche Flagge, stelle somit das oben erwähnte Territorium unter den Schutz und die Oberhoheit Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I. und fordere die Anwesenden aus, mit mir einzustimmen in ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät. Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I. lebe hoch!" Wenige Tage darauf wurde durch den Kommandanten des Kanonenboots „Wolf", v. Raven, auch das übrige Küstengebiet weiter nördlich bis zur Grenze der portugiesischen Besitzungen (Gr. Namaqualand und Damaraland) unter deutschen Schutz ge- stellt, die deutsche Flagge unter Trommelwirbel und Geschützsalut gehißt und folgende Proklamation verlesen: „Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland, Wilhelm I., stelle ich die afrikanischen Küstengebiete zwischen 26° südlicher Breite und Kap Frio mit Ausschluß der (England gehörigen) Walftschbai unter den Schutz des Deutschen Reiches und erkläre, daß die nachweisbaren, wohl- erworbenen Rechte von Angehörigen anderer Nationen voll und ganz geachtet werden sollen. Möge der Schutz Deutschlands zum Wohlergehen beider Länder beitragen! Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser, lebe hoch!" Lüderitz war für die Erforschung des neuen Kolonialgebiets eifrig thätig und entsandte mehrere Expeditionen zu diesem Zwecke dorthin. Im Jahre 1885 trat er aber seine Rechte an die neu- gebildete „Deutsche Kolonialgesellschaft für Süd- afrika" ab, welche die Kolonialthätigkeit in jenem Gebiete bis heute fortsetzt. b. Togoland und Kamerun. Die zweite Erwerbung, ebenfalls vom Jahre 1884, bilden die Länder Togoland und Kamerun. Schon seit der Mitte dieses Jahrhunderts hatte der deutsche Handel in Oberguinea festen Fuß gefaßt. Von der Mündung des Gambia bis zur Nordgrenze der portugiesischen Besitzung Angola entstanden nach und nach 66 Fak- toreien, von denen allein 20 der Firma Wörmann in Ham- bürg gehörten. Der Handel wurde aber durch eingeborne Völker sowohl, als auch durch Engländer und Franzosen sehr geschädigt, weshalb die deutschen Kaufleute die deutsche Reichsregierung um Schutz baten. Dieser wurde ihnen auch gewährt. 2*
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