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1. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 161

1908 - Gotha : Perthes
161 Das Gh or ^), von dem am Hermon entspringenden Jordans durchflössen, ist eine tiefe und breite Erdspalte, deren Boden unter dem Spiegel des Mittelländischen Meeres liegt: so der See Genezareth (See von Tiberias^) oder Galiläisches Meer), —200 m, das Tote Meer, —400m4); das letztere ist ein gesättigter Salzsee und die tiefste sichtbare Depression (oder Landsenke) der Erdrinde. Da das Tal hierauf wieder ansteigt, so endigt der Jordan im Toten Meere. Jericho (jerichö) war einst die wichtigste Stadt in dieser jetzt menschenleeren Gegend. Das West-Jordanland, eine größtenteils wüste Hochfläche, die nur in ihren tief eingeschnittenen Tälern noch Spuren früherer Frucht- barkeit zeigt, zerfällt in drei Landschaften: a)Judäa, die südliche Land- schast, hat steinigen Boden und rauhes Klima, war aber trotzdem der wichtigste Teil des alten Judenreiches. Hier liegt Jerusalem5), ein heiliger Ort für die Bekenner aller drei Religionen, die nur einen Gott verehren, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Zwei Stunden davon liegt Bethlehems. Am philistäischen Küstensaume ist die Hafenstadt Jaffas (Joppe) jetzt durch eine Eisenbahn mit Jerusalem verbunden, d) In Samaria, der mittleren Landschaft, befindet sich Nablus (das alte Sichem), wo noch Nachkommen der alten Samaritaner leben, c) Galiläa8), die nördliche Landschaft, wird durch das Gebirge Karmel von Samaria geschieden; im Innern Nazareth. § 204. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, teilt die Natur der Sahara, von der sie nur durch den schmalen Graben des Roten Meeres geschieden ist. (Vgl. D. Sch.-A. 32/33.) Steil erhebt sich daraus der Westrand, um sich allmählich nach O. hin zu senken (ebenso wie Syrien). Was hinter diesem westlichen Hochlande liegt, ist Wüste mit vielen Oasen, mit Dattelpalmen, Kamelen und edlen Pferden, die ebenso schlank, beweglich und ausdauernd sind wie die Beduinen (d. h. die Söhne der Wüste). Die Regenarmut kommt am klarsten dadurch zum Ausdrucke, daß Arabien trotz seiner Größe keinen einzigen das ganze Jahr hindurch Wasser führenden und überhaupt keinen größeren Fluß hat, der das Meer erreicht. i) Arabisch, = Ebene. s) Hebräisch, ---- Abfluß. s) Eine Stadt des Altertums, nach dem Kaiser Tiberins benannt. 4) Das Minuszeichen bedeutet Lage unter dem Meeresniveau. °) Hebräisch, --- Wohnung des Friedens. •) Hebräisch, ----- Brothaus. 7) Hebräisch, --- Schönheit. 8) Hebräisch, = Kreis (Kreis der Heiden). Supan, Deutsche Schulgeographie. jj

3. Deutsche Schulgeographie - S. 141

1908 - Gotha : Perthes
141 Ein wichtiger Charakterzug Afrikas sind die zahlreichen und großen Seen im östlichen Teile der Südhälfte, wo sich auch die Gebiete der drei größten Ströme berühren. Diese Ströme sind der Nil, der zum Mittelländischen Meere, der Kongo, der zum Atlantischen, und der Sambesi (sambesi), der zum Indischen Ozean fließt. Nur der vierte der afrikanischen Hauptflüsse, der Niger, der sich ebenfalls in den Atlantischen Ozean ergießt, befindet sich ganz abseits im nordwestlichen Landvorsprunge. § 179. Afrika ist der heißeste Kontinent. Fast in der Mitte vom Äquator durchschnitten, gehört es zum größten Teile der heißen Zone an; nur der äußerste Norden und der äußerste Süden ragen in die gemäßigte Zone hinein. Wo aber die Seehöhe etwas beträchtlicher ist, wird die Glut gemildert, ja die höchsten Berge tragen sogar ewigen Schnee. Wo der Regen genügend ist, dehnen sich Urwälder aus; aber im allgemeinen ist Afrika trocken, und Waldwuchs entwickelt sich dann nur längs der Flüsse. (Vgl. D. Sch.-A. 50.) Abseits davon bedecken Grasbüschel den Boden, ohne einen zusammenhängenden Rasen zu bilden (Steppe); zur Regenzeit ein üppiges Gefilde, ist er zur Trockenzeit kahl und verdorrt. Regen tritt im tropischen Afrika ein, wenn die Sonne auf ihrer (scheinbaren) jährlichen Wanderung den Zenit über- schreitet, und ist meist von heftigen Gewittern begleitet. Herden von Antilopen, Zebras, Büffeln und Giraffen (schiraffen) beleben die Grasfluren, daneben in Wald und Steppe die großen Dickhäuter: Elefant, Rhinoceros und Flußpferd, und von den Raubtieren besonders Löwe, Leopard, Schakal und Hyäne; Steppen und Wüsten durchläuft der größte Vogel, der Strauß. In den Wäldern am Guineagolf und des Kongobeckens leben die menschenähnlichen Affen Gorilla und Schimpanse. Die meisten afrikanischen Flüsse beun- ruhigt das Krokodil. Wo es nicht oder nur selten regnet, dehnen sich Wüsten oder dürftige Steppen aus. Das tropische Afrika wird im N. und S. von solchen ein- geschlossen, im N. von der Sahara (sähara), im S. von der Kalahari (kalahari). § 189. Die Bevölkerung von Afrika schätzt man auf 140 Millionen (5 auf 1 qkm). Der weitaus größte Teil des Festlandes wird von dunkelfarbigen Völkern oder Negern bewohnt, der Norden und Süden dagegen von hellfarbigen Völkern. Diese gehören im N. zur mittelländischen Rasse, im S. zu den in raschem Aussterben begriffenen Rassen der Hottentotten und Buschmänner. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Von allen Erdteilen ist Afrika noch am wenigsten der Kultur er- schlossen. Im Norden hängt es zwar durch die Landengt vonsuez

4. Deutsche Schulgeographie - S. 212

1908 - Gotha : Perthes
212 § 254. Die älteste, aber bisher am wenigsten einträgliche Kolonie ist Deutsch-Südwestafrik« ), das sich vom Kunene (17° S.) bis zum Oranje (29° S.) und von der Küste (die der Meridian von Stargard schneidet) landeinwärts bis zum 20., bzw. 21. Meridian O. (zwischen diesen Meridianen liegt Königsberg) erstreckt und in einem ganz schmalen Streifen noch bis zum Sambesi reicht. (Vgl. auch D. Sch.-A. 35.) Zwischen dein Kalaharibecken und der Küste erhebt sich — ungefähr so breit wie Süddeutschland von den Alpen bis zum Main — eine mächtige Bodenanschwellung bis zu einer durchschnittlichen Höhe von 1000 m, so daß wir innerhalb der Kolonie von W. nach O. drei Teile zu unter- scheiden haben: die Küstenebene, das Hochland und die Kalaharifläche. Die Küstenebene steht unter dem Einflüsse des kalten Küsten- Wassers, das zum Ersätze für das vom So.-Passat weggetriebene Wasser teils aus höheren Breiten zuströmt, teils aus der Tiefe aufsteigt. Die Folge davon ist eine beträchtliche Abkühlung der Luft und regelmäßiger, schwerer Nebel bei fast völliger Regenlosigkeit. (Vgl. D. Sch.-A. 41.) Die Küstenebene ist daher eine wertlose S a n d w ü st e. Während sonst überall die Kolonisation an der Küste beginnt und langsam landeinwärts fort- schreitet, muß hier die Küste übersprungen werden. Ein Übelstand ist auch die infolge heftiger Brandung schwere Zugäuglichkeit der Küste. Der beste Landungsplatz, die Walfischbai, befindet sich im Besitz der Engländer; das benachbarte Swakopmund, jetzt das Haupt- eingangstor der Kolonie (Eisenbahn), bietet keinen vollwertigen Ersatz dafür. Besser ist die Lüderitz bucht ^), aber sie liegt den fruchtbarsten Gegenden der Kolonie zu fern. Das Hochland hat nördlich vom Wendekreise mehr den Charakter eines Gebirgslandes (Anhöhen bis 2700 m), südlich davon mehr den eines Tafellandes, das durch steilwandige Täler in Hochplateaus zer- schnitten ist. Trotz der beträchtlichen Seehöhe ist es wärmer als die Küste, frei von Nebel und, obwohl ebenfalls sehr trocken, so doch in der warmen Jahreszeit von ziemlich regelmäßigen Gewitterregen getränkt^). Dann füllen sich auch die sonst trockenen Täler mit Wasser; dauernde Flüsse siuden sich aber nur an den Grenzen der Kolonie (Oranje, Kunene und Kubaugo. § 255. Die beiden Abteilungen des Hochlandes entsprechen auch ungefähr der völkischen Zweiteilung. Die Südhälste, das Groß- !) Vgl. dazu § 191, S. 349. . . ^ e 2) Benannt nach dein Bremer Kaufmann Lüderitz, der in Sudwestafrika zuerst Land erwarb, früher An gra Pequena lportugiesisch kleine Bai) genannt. 3) Für Südafrika, das in der Zone des So.-Passats liegt, ist der Indische Ozean der Hanptregenspender, daher nimmt die Regenmenge nach W. ab.

5. Allgemeine Erdkunde - S. 40

1904 - Gotha : Perthes
40 Die äuszern Aräfte. § 58. Die äußern Kräfte hängen vom Klima ab; besonders wichtig ist die Verteilung der Niederschläge, und wir werden zunächst die Gegenden in das Auge fassen, wo reichlich oder wenigstens genügend Wasser vorhanden ist. § 59. Jedes Gestein, das mit der Luft in Berührung tritt, verwittert an der Oberfläche, und durch zahllose Risse und Spalten, wie sie infolge wechselnder Erwärmung entstehen, dringt die Verwitterung auch in das Innere des Gesteins. Je feuchter die Luft ist, desto rascher geht dieser Prozeß vor sich. Das Endergebnis ist die Auflösung des Felsens in groben oder feinen Schutt, auf dem sich immer größere und anspruchsvollere Pflanzen ansiedeln. Wo der Boden nicht durch eine dichte Vegetation befestigt ist, rutscht er ab oder wird vom Regen abgespült, und die leichtesten Teilchen werden vom Winde fortgeführt; auf diese Weise werden neue Felsflächen bloßgelegt und der Verwitterung preisgegeben. Da aber Wasser auch in den Boden eindringt und die Pflanzen selbst chemisch und mechanisch (besonders durch die Baumwurzeln) zerstörend wirken, so schreitet der Anslösuugsprozeß stets, wenn auch langsam, nach unten fort; namentlich in regenreichen Tropengegenden erreicht der Verwitterungsboden eine bedeutende Mächtigkeit. § 60. Das Regenwasser und der geschmolzene Schnee fließen teils oberflächlich ab, teils verdunsten sie, teils werden sie von den Organismen aufgenommen, teils endlich sickern sie im Boden ein und sinken immer tiefer, bis sie eine undurchlässige Touschicht erreichen. Hier sammelt sich das Grundwasser, das unsere Brunnen speist, und tritt dann an einer günstigen Stelle als Quelle wieder zutage. In klüstereichem Gelände, besonders im Kalkgebirge, verschwindet sast der ganze Niederschlag im Gelände, das daher oberflächlich an Trockenheit leidet, und gelangt oft in bedeutende Tiefen. Kalkstein, Gips und Salzstöcke werden vom kohlensäurehaltigen Wasser aufgelöst, und die Klüfte und Spalteu auf diese Weise zu oft weitverzweigten Höhlen erweitert (vgl. D. Sch.-G., § 95, S. 75). Auf seinem unterirdischen Wege belädt sich das Wasser mehr oder weniger mit gelösten Mineralsubstanzen; geschieht dies in reichlicher Weise, so entstehen Mineralquellen, die zu Heilzwecken benutzt werden. Die aus großer Tiefe aufsteigenden Thermen sichren ihren Namen von ihrer hohen Temperatur, die sie aus dem Erd'innern mit- bringen, und dienen gleichfalls als Heilquellen. Kochend heiße Quellen

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 112

1902 - Gotha : Perthes
112 Bewohner: Araber; — Viehzucht (z. B. Berber-Pferde), auch Gewerbe: Lederwaren, Maroquin! — Woll-uud Seiden- waren, Fes = rote Mützen. Arabisches Sultanat. Zwei Hauptstädte am Nordwestabhang des Atlas? Handelsstadt an der Straße von Gibraltar? Spanische Festnug Gibraltar gegenüber? — (spr. ße-uta). § 132. c) Die Alitte und der Westen: Viii. Die Mhara. Lage und Ausdehnung? — Bodenbeschaffenheit? Größte Wüste der Erde; — auf den dunkeln Felsengebirgen (bis 2000 m) wohl Regen, daher mit Flüßchen und Wäldern (Mimosen, Akazien), sonst höchstens Gewitterregen; — Dünenreihen, steinige Hoch- flächen; — Salzkruste (vom Tau und wenig Regen herrührend, der im Boden das Salz auflöst und oben beim Verdunsten zurückläßt) — Wärme bis 50° C., in der Nacht oft bis —7°; — Samum = Glut- wind. Oasen sind Orte mit ständigen, zutage tretenden Quellen; auch mit künstlichen Bruuuen, daher mit Obst, Getreide, Dattelpalmen. Bewohner: Araber (Beduinen), berberische Tnarek (Krieger und Räuber), im Osten Tubu (deu Negern ähnlich). Die Westküste ist im Norden spanisch, sonst meist französisch; ebenso: Ix, Senrgambien. Lage? — Zwei Flüsse? Heißes, ungesundes Klima! Bewohner: Neger und mnhammedanische Fulbe (Hirtenstämme). Stadt an der Senegalmündung? — (Ausfuhr: Gummi arabicum — Harz der Gummi-Akazie und Erdnüsse zur Ölgewinnung.) (I) Der Südwesten: X. West-Sudan (Hoch-Sudan). Lage und Ausdehnung? — Bodenbeschaffenheit? — (im Gegensatz zu Ost-Sudau). Flüsse? Klima: Heiß, doch reichlich Regeu und Flüsse, daher fruchtbar (Mais, Weizen, Durrha oder Mohrenhirse), andere Produkte: Kolanuß, Indigo, auch Gold.

7. Lernbuch der Erdkunde - S. 139

1902 - Gotha : Perthes
139 Vulkan aus Basalt — gewaltiger Kegel mit zwei Gipfelu: Mawensi (d.h. der dunkle, an seinen Steilrändern haftet kein Schnee) und Kibo» (d. h. der helle, mit Schnee und Gletschern); Nordhang steil und fahl, Südhang fruchtbar, Urwald; — westlich davon ein zweiter Vulkan? 6. Grabensenkung (durch Einsinken einer Landscholle entstanden) zieht jenseits des Randgebirges, aus einzelnen abflußlosen Seebecken bestehend; — trocken, besonders das steinige "Ugogo, wo? 7. Westliche Randgebirge. — Wie heißt das Plateau zwischen Viktoria- und Tanganikasee? — aus Schiefer, freundlich. Bewässerung: Die Gewässer gehören zu den drei großen Strom- gebieten Afrikas, ebenso die Seen, — welche drei Gebiete sind dies? a) Zun: Indischen Ozean fließen? — durchbrechen das Rand- gebirge, reißend, landschaftlich schön. 1. Im Norden? — Quelle, Mündung? — nur 40 km aufwärts fahrbar. 2. Fluß südlich davon? 3. Mittelfluß? — länger als der Rhein, Deltamündung. 4. Südlicher Grenzfluß? — versandete Mündung. b) Zum Mittelmeer (Viktoriasee) fließt? — ist als eigentlicher Qnellsluß des Nils aufzufassen. Drei große Seen? 1. See im Norden? — fast so groß wie Bayern; wie hoch ge- legen? — wohin abwässernd? 2. See im Westen? — so groß wie Ostpreußen, schlauchförmig, wie hoch gelegen? — wohin abwässernd? 3. See im Süden? — so groß wie die Rheinprovinz, schlauch- sörmig, stürmisch, wie hoch gelegen? — wohin abwässernd? — auf ihm verkehren zehn Dampfer. 4. Kleiner See zwischen 2 und 3? — ohne Abfluß. § 150. Klima: Überwiegend feuchte Ostwinde, die sich am östlichen Rand- gebirge entladen (in Steigungsregen), je zwei Regenzeiten (Zenithalregen!) und Trockenzeiten — hinter dem Gebirge trocken, regenarm. An der Küste feucht-tropisches Seeklima; der heißeste Monat ist der Februar, weshalb? — auf dem Hochland gegensatzreiches Landklima (am Tage ost 45° C., in der Nacht + 5° C.), starke Tonsille. Pflanzen- und Tierwelt. 1. Küste mit üppiger Tropenvegetation, weshalb? 2. Dahinter Steppen (Savannen), zum Teil Grassteppe aus 4m hohem Gras; — zum Teil Dornbuschsteppe mit Aloe, kaktns-

8. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 122

1890 - Gotha : Behrend
122 Bilder vom deutschen Rhein. zahlte 600 Schüsseln und ein halber 300. Liefen die Abgaben dem Kurfürsten richtig ein, dann konnte er alljährlich einen ganz anständigen Schüsselmarkt abhalten. Aber trotz dem vielhundertjährigen Stamm- bäum dieses Industriezweiges ließ man ihn verkümmern bis auf die neueste Zeit. Die rohen Thonblöcke wanderten großenteils ins ferne Ausland, nach Belgien, Holland und Frankreich, um dort verarbeitet zu werden! Den Fuhrlohn, den man dafür erhielt, daß man die Blöcke zur Verladung an den Rhein schaffte, nahmen viele als den höchsten für die Gegend ans dem edlen Rohstoff zu erzielenden Gewinn. Als am Ende der vierziger Jahre von Staatswegen eine Musteranstalt für die Ver- arbeituug des Thones, namentlich für die mehr künstlerische Modellierung desselben zu den mannigfaltigsten feineren Gefäßen, errichtet werden sollte, sträubte mau sich dagegen, weil man den Frachtgewinn für die rohen Blöcke einzubüßen fürchtete! Erst als einige Jahre später der rechte Mann kam und den Leuten aus dem Krugbäckerlande fast täglich ins Gewissen hinein predigte, daß nicht in der Ausfuhr des Rohstoffes, sondern in der möglichst ver- seinerten Verarbeitung desselben der beste Gewinn für die Gegend liege, raffte man sich auf. Die Krugbäcker einten sich zu sreien Innungen, die fröhlich gediehen, warfen sich auf feinere, kunstmäßigere Arbeiten, die sich zusehends einen immer größeren Markt eroberten. Und heute gleicht der Ensgergan einer gewaltigen kalifornischen Goldgräberkolonie; da wird gegraben, gewaschen, getreten, gekarrt — aber das Gold, das man hier fördert, kommt als schmutzige Thonscholle zu Tage. Das Wasser hält sich gerade in diesem starken grauen Geschirr gut. „Auf dem hohen Westerwald brauchen die Kirschen zwei Jahre Zeit, um reif zu werden. Im ersten Jahre nämlich wird die Frucht auf dem einen Backen rot und im folgenden auf dem andern." Mit diesem kleinen Zug hat der Volkswitz die ganze Obstkultur des Landstrichs meisterhaft gezeichnet. Man kann in runder Durchschnittssumme rechnen, daß hier auf 4000 Morgen Landes etwa drei Morgen Gartenland kommen. Dem Auge des Rheinländers macht es einen sibirischen Eindruck, daß längs der Landstraßen Ebereschen und in den Gärten wohl gar Tannen statt der Obstbäume stehen. Der Boden ist großenteils ausgezeichnet, aber der jähe Windstrom, welcher durchs ganze Jahr die kahle Hoch- ebene fegt, läßt keinen Obstbau aufkommen, und die Nässe dieses Nebel- und Regenlandes hat selbst die edleren Getreidearten verbannt. „Nord- weststurm und alter Weiber Gegreine hat nimmer ein Ende." Das Register der vornehmsten westerwälder Ackerpflanzen läßt sich leicht auswendig behalten: Kartoffeln, Hafer und Gerste. Gesottene Kartoffeln, Kartoffelbrot und Kartoffelbranntwein sind der tägliche Küchen- zettel gar manches Haushalts. Dazu kreist morgens, mittags und abends der Kaffeekessel, der hier ganz in die häuslich-gemütlichen Rechte des Theekessels der Küstenländer eingetreten ist. Man könnte den Volkscharakter unserer Basaltgebirgsgrnppe unter dem Gesichtspunkte des Kartoffelbaues darstellen, wie den rheingauifchen unter dem Gesichtspunkte des Weinbaues. Die Kartoffel übt vielleicht

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 218

1890 - Gotha : Behrend
218 Bilder aus den mitteldeutschen Gebirgslandschaften. Fürstenzeche zählte man in dieser Gegend noch dreizehn andere Gruben auf Gold, Silber, Kupfer und Eifen. Allein Kriege und verminderte Ausbeute verursachten das Erliegen dieses Bergbaus. Es war natürlich, daß, als die Kunde der Aufsindung von Gold in der Umgegend sich verbreitete, die Sage und das Märchen die wunderbarsten Dinge erzählten. Man stellte sich den Fichtelberg wie den Venusberg als einen einzigen, doch, da man von fern zwei hohe Berge, den Ochsenkopf und Schneeberg, sah, den ersten mit zwei Gipfeln vor und verschloß in dessen Bauch so das Gold, als die Ströme, als die Edelsteine und Perlen, die man noch heute in einigen Bächen findet. Man umgab den Berg mit einem Schlosse und gab die Schätze den Wahlen oder Berggeistern zur Bewachung. Ja, als man sogar auf dem obersten Gipfel des Ochsenkopfes eine Steinkohle und auf dem Boden einen gold- gelben Sand fand, lockte der Berg manchen Abenteurer mit Schaufel und Hacke aus weiten Gegenden herbei, nach dem Schatze zu suchen. Reiche Kauslente versuchten sogar Schachte in den Gipfel zu schlagen, und noch heute siedeln sich hier und da in den Wildnissen einzelne Bergleute an, die an der alten Erzählung den Glauben nicht verloren. Das ganze Gebirge war mit Sagen und Geistern bevölkert. Auf dem kahlen Gipfel des Schneebergs, dem Ochsenkopf gegenüber, hauste eine weissagende Sibylle, die eine Höhle in der Gegend, Sternseherin ge- heißen, bewohnte, ein übermenschliches Wesen, das nur wenige bedenk- liche Worte sprach und sich nur bei bevorstehenden wichtigen Ereig- nissen sehen ließ. Ein snrchlbares Felsenlabyrinth, Nüssen oder Nuß- hard mit Namen, führt zu dem Gipfel hinan, und wirklich trifft man anf der obersten Granitplatte neun schüsselförmige Vertiefungen, die so eingegraben sind, daß die größte derselben die Mitte einnimmt, die übrigen aber im Kreise umherliegen. Wahrscheinlich hat dieser Felsen in der heidnischen Vorzeit, die später als anderswo aus diesen Ge- birgen wich, zu einem gottesdienstlichen Gebrauche gedient; selbst in der Benennung Nüssen hat man den Namen einer Flußgöttin wieder- finden wollen, die hier bei den Quellen großer Flüsse verehrt sein sollte. Das hohe Juteresse, das man früher an dem Fichtelgebirge nahm, ist nun zwar in neuerer Zeit verschwunden, und wenn heute in dem einsamen Gebirge des Geräusch des Bergmannes und das Pochen der Schmelzhütten sich vernehmen läßt, so ist es in den gewöhnlichen Eisen-, Vitriol-, Alaun- und Zinnbergwerken. Aber was das Gebirge mehr als Höhenlage und Formeu auszeichnet, was ihm eine Frische, eine Kühle und in seinem Innern ein unendliches Leben erzeugt und dem, der einmal hineingedrungen ist, wirklich als die Werkstatt deutscher Natur erscheinen läßt, wohin schon die von seinem hohen Rücken herab- rinnenden Ströme deuten und worin nicht leicht ein anderes deutsches Gebirge im Verhältnisse seines geringen Umsanges ihm gleichkommt, ist der überschwengliche Reichtum an Gewässern und Quellen, die bald in rauschenden Stürzen, bald in sanften Plätschern aus jeder Fels- spalte heraus- und in jedes Thal hineindringen. Die Zahl der Bäche

10. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 217

1890 - Gotha : Behrend
Die Natur Spaniens. 217 es keinen Ubergang, sondern wie man hinaustritt aus dem Bereiche der von künstlichen Wasserkanälen durchzogenen und genährten Pflan- zungen, hat man nackte, tote, wüstenartige Steppen oor sich. Kein größerer Gegensatz ist denkbar als derjenige des campo und der vega oder huerta. Die vega oder huerta ist noch mehr als der campo ein echt afrikanisches Bild. Selbst in Italien giebt es nicht so schöne Gärten, eben weil nach Italien arabische oder vielmehr berberische Kultur nicht eindrang; nnr Sieilien hat etwas Ähnliches aufzuweisen. Denn Berber sind die eigentlichen Gartenbaner Nordafrikas, und schon die Römer nahmen manche den Gartenbau und die verschiedenen Gemüsearten be- zeichnende Namen von den Berbern oder Mazighs Nordafrikas herüber. Genau genommen übrigens enthält die vega oder huerta gar keine Gärten im eigentlichen Sinne, fondern Gartenfelder, in kleinen Vier- ecken ausgelegte und von Wasserkanälen oder acequias, die von dem arabischen Schöpfrade, der noria, gespeist werden, durchzogene Feld- stücke. Dieser Charakter ist es, der die Hnertas von Valencia und Murcia in Anlage und Natur den schönsten Pflanzungen in den nord- afrikanischen Küstenländern nahe an die Seite stellt, z. B. derjenigen von Gabes, nur daß hier die den Unterwuchs beschattenden Palmen in ungleich größerem Maße vorwiegen, während die Palme in Spanien nur ganz vereinzelt ihr malerisches Haupt über die Reihen von Maul- beerbäumeu und die schönsten Haine von Granat-, Feigen- und Orangenbäumen und die Felder von Getreide, frischem jungen Reis und üppigem Hanf erhebt. Nur iu der Ebeue von Elche im Südwest von Alieante und vereinzelt in der Ebene südwestlich von Valencia stehen die Palmen zu Wäldchen zusammen. Bei solcher Fülle des verschiedensten Pflanzenwnchses ist in der Bega ewiger Wechsel von Blühen und Reifen, Keimen und Sprossen, Säen und Eruteu, aber die Grenze eben dieser reichen Fülle ist mit scharfen Linien vorgezeichnet, und an die Sielle dieses mannigfaltigen Reichtums tritt dann plötzlich wüste Dürre und Trockenheit; denn die Feuchtigkeit und Wasserfülle, welche an der betriebsamen Hand des Menschen all dies Leben erzeugt, wird umgrenzt und gebannt von nackten kahlen Gehängen. Aber bezeichnend für den afrikanischen Charakter ist eben dieser Rand der Vega; denn außer der aus dem ueuen Weltteil eingeführten Agave (spanisch pita), die meist mit einem Blütenstengel bis 6 rn Höhe aufsteigt, wird dieser Heckenrand fast ausschließlich vou der fogeuauuteu indischen Feige, der Opuntia vulgaris, gebildet. Diese für den südlichen Teil der pyrenäischen Halbinsel so charak- teristische vega oder huerta ist, wie gesagt, ganz arabisch -manrische Schöpfung, aber das arabische Wesen belebte nicht allein Berg und Thal, Plateau und Stromfal bis hinauf in die kleinsten Verzweigungen der größereu Flüsse, deren Namen zum großeu Teil erst durch die Kenntnis des Arabischen ihr wahres lebendiges Interesse erhalten.
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