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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 324

1890 - Gotha : Behrend
I 324 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgslande, Hirt damit, bis die Sonne den Tau vom Grase völlig wieder anfge- sogen hat. Erst wenn die Waldweide beginnt, erfolgt der Ausbruch etwas früher, doch im Hochsommer kaum vor 6 oder 5^ Uhr. Dann erscheint der Hirt mit mächtigem Kupferhorn auf der Straße, um seine Herde zusammenzurufen. Tief Atem holend, setzt er es an, stößt hinein und hält den Ton, solange seine Lungen es gestatten wollen. Zwei- oder dreimal klingt's so tief schauerlich durch die Straßen der Bergstadt. Der Hirt ist mit einein schmucken schwarzen Leinwandskittel be- kleidet, der fast bis auf die kleidsamen grauen Gamaschen niederfällt. Gegen Regen und Sonne schützt er Gesicht und Nacken durch einen breitkrempigen schwarzen Filzhut. Zu seiner Ausrüstung gehört ein langer Stecken ohne Handgriff (seltener die kurzgestielte Peitsche), ein handliches scharfes Beil, das, an der Schneide mit einem Futteral aus Hirsch- Horn verwahrt, an einem über die rechte Schulter mit blanken Messing- schildern verzierten schwarzen Lederbande ihm an der Seite hängt — er gebraucht es, um die Kühe loszuhacken, wenn sie sich mit den Hörnern im Gestrüpp oder mit den Füßen im Wurzelgeslecht verwickelt haben; ein ausgerollter starker Lederriemeu zum Einsangen wild werdender Kühe und ein scharfes Messer zum Schlachten der verunglückten. Ebenso sind Knecht und Junge gekleidet, doch führen sie kein Beil. Außer ihnen hilft ihm ein zottiger Hund beim Führen und Bewachen der Herde. Schon die äußere Erscheinung des Hirten beweist, daß er nicht einem jener ärmlichen „Hirtenhäuser" entstammt, wie sie die Landge- meinden ihren Hirten, die vor den Armenhäuslern wenig voraus zu haben pflegen, zum Wohnsitz einräumen. Die Oberharzer Hirten sind durchweg bemittelte, angesehene Bürger, Besitzer oft stattlicher Häuser (in Klausthal mehrfach Inhaber eines Gasthofes) und eines wertvollen „Viehstapels". Sie halten regelmäßig die Ochsen für ihre Herden und fuchen es einander in Stellung der schönsten, kräftigsten Tiere reiner Rasse hervorzuthuu. Im Winter betreiben sie mit ihren Knechten das Fleischergewerbe und die Hausschlcichterei. Sobald die Horntöne verklungen sind, springen die Kühe aus den Häusern hervor und begrüßen sich gegenseitig mit freudigem Gebrüll. Bis auf einige hellgraue Tiere Glaruer oder Allgäuer Rasse, sind sie ausnahmlos rot- oder hellbraun, und ihre Hörner, deren Spitzen nach oben gerichtet sind, stehen weit auseinander. Die Erfahrung hat be- wiesen, daß die reine Harzrasse für unser Gebirge die geeignetste ist. Ist auch das tägliche Milchquautum einer großen Landkuh größer, so hat doch die Milch der Harzkühe eiuen etwa 25°/0 höheren Fettgehalt. Man sieht deshalb jetzt von jeder Kreuzung und von Versuchen mit anderen Gebirgsrassen ab. — die gewöhnlichen Landkühe würden _ schon um deswillen auf dem Harze zu Grunde gehen, weil ihre breiteren, weicheren Füße den rauhen, steinigen Gebirgswegen nicht gewachsen sind. Die königliche Regierung wie die landwirtschaftlichen Vereine wenden seit einem Jahrzehnt der Aufzucht einer kräftigen Rasse, der Oberharzer Wiesenknltnr und der Milchwirtschaft ihr besonderes Interesse

2. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 314

1890 - Gotha : Behrend
314 Bilder aus hem norddeutsche» Gebirgslande. Kehle und frischer Brust", singt der Sopran die einfctch-schöne Melodie hin- aus; der Alt entlehnt seine Stimmführung keinem bekannten Tonsatze, er hält jene, in einfachen Terzen- und Sextengängen bestehende „zweite Stimme", wie sie das gesangfreudige Volk fast instinktiv findet, und wird darin von einer einzelnen Männerstimme kräftig unterstützt. Jetzt verstehen wir auch die Worte: Der Jäger in dem grünen Wald Muß suchen seinen Aufenthalt. Er ging in dem Wald wohl hin und her Ob auch nichts ob auch nichts anzutreffen war'. Ein schmaler Fnßweg kreuzt unmittelbar vor uns unsere Waldstraße. und wir lassen hier die Sängerinnen vorüberziehen. Die „Kiepe" ans dem Rücken, in den Händen das Strickzeug, verfolgen die kräftigen, gedrungenen Gestalten aufgeschürzt bis über das Knie, festen Schrittes ihren Pfad. Fast nur gewohnt, sich und dem Walde zu singen, lassen sie sich durch unsere Gegenwart nur zu erhöhter Kraftleistnng an- spornen, und wir müssen ihren halb neugierigen, halb spöttischen Blick wohl oder übel als Gegengruß gelten lassen. Doch erkennen wir auch ohne Frage und trotz des Wolltuchs, welches ihr Gesicht umrahmt, daß sie dem niedersächsischen Stamme angehören. Es sind Harzer „Kultur mädchen" mit ihrem „Kulturaufseher". Sie haben ihre Tagesarbeit beendet und sind nun auf dem Heimwege nach ihrer Waldherberge, jenen Köten dort am Saume der Dickung. Bald sind sie am Ziele. Im Nu sind die Kiepen abgeworfen, und wenige Augenblicke später prasselt auf dem Herde, der die Mitte der Köte einnimmt, ein lustiges Feuer. Jetzt siedet das Wasser in dem darüber hängenden offenen Kessel, nun werden Brotscheiben hineinge- schnitten, etwas Butter, Salz und Kümmel daran gethan, und das ein- fache Mahl ist bereitet. Dann gehen alle, die Mädchen in der einen, der Aufseher mit seinem männlichen Gehilfen in der anderen Köte, znr Ruhe, um in der Frühe des nächsten Tages ihre Arbeit wieder anfzu- nehmen. Bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts überließ man es dem Walde, sich nach seinem Gefallen und seinen Kräften zu erneuern. Von der Vollsaat oder Handbesamung, mit welcher man damals die Wald- kultur begann, ging mall dann im Anfange dieses Jahrhunderts zur Pflanzung über. Die Pflanzen erzieht man in sogen. Saatkämpen, welche meistens in mittelhohen Beständen angelegt werden, damit die Pflänzchen Seiten- schütz haben. In diesen durch eine Umzäunung gegen den Wildfraß geschützten Kämpen wird der Tannensamen in Rinnen gelegt, welche 25—40 cm von einander entfernt sind. Den Samen gewinnt man in Samendarren oder „Klängeleien" aus den am vollkommensten ent- wickelten und mit Mühe und nicht ohne Gefahr gepflückten Frucht- zapfen. In einem solchen Tannengarten, der sorgfältig rein von Unkraut gehalten wird, läßt man die Pflänzchen drei bis fünf Jahre stehen.

3. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 540

1890 - Gotha : Behrend
540 Silber von her deutschen Küste. Reinlichkeit und Nettigkeit, wie sie auf Schiffen beliebt ist. Freilich ist der Dünensand weiß und rein und trocknet ungemein rasch, so daß er an den Füßen nicht haftet. Die Gürten pslegen die Inselbewohner in künstlichen Vertiefungen anzulegen, damit die Pslanzen mehr Feuchtig- keit haben und gegen den Nordwind geschützt sind. Das Trinkwasser gewinnt man ebenfalls aus Vertiefungen, „Dobben" genannt, in denen das Dünenwaffer zusammensickert. Manchmal sind dieselben mit einem Geländer umgeben, oft gelangen die Insulanerinnen auf dem sich senkenden Pfade allmählich zur „Dobbe", um den Eimer zu füllen. Alle Inseln haben großen Mangel an Holz, weil Bäume fast gar nicht vorkommen. Da muß denn die mütterliche See mit ihrem Strandholz aushelfen. Der Insulaner scheut keine Mühe, es sich zu oerschaffen; mancher giebt sogar die Nachtruhe preis, um „Strandgut" zu suchen. Es muß oft stundenweit auf dem Rücken über die Dünen getragen werden. Auf den weniger bewohnten Inseln, wie Juift und Baltrum, findet man bei jedem Haufe eiueu Haufen Strandholz, teils Schiffs- rippen, teils Masten oder Balken, in denen noch die krummgebogenen Nägel haften. Es giebt den Bewohnern nicht nur Feuerung, sondern auch Baumaterial, denn, soweit möglich wird alles Hölzerne von Strandholz gemacht, Balken und Wände, die man tapeziert, um es weniger augenfällig zu machen, Hühner- und Schafstall, Schwellen und Fensterbänke. An Orten, wo er es nicht erwartet, findet der Fremde das Namensbrett eines Schiffes angebracht; da liest er plötzlich „Gesina" oder das nordische „zer Drammen" und ähnliches. Auf Baltrum wird das Strandholz auch zur Einfriediguug der armseligen Gärten gebraucht, was einen fast unheimlichen Eindruck macht; man denkt uu- willkürlich an die armen Menschen, die das Holz umklammert haben mögen! Aus diesem schon sieht man, daß viele Bequemlichkeiten des Fest- landes auf den Inseln fehlen (Nordernei und Borkum werden immer mehr eine Ausnahme). „Mein Herr, Sie sind auf einem Eilande!" das bekommt der Badegast sehr bald zu hören. Namentlich fehlen auch die Handwerker; jeder Insulaner muß nach altdeutscher Weise alles selbst oerstehen. Wenn der Badegast einen Schlüssel verliert, so muß er das Schloß abnehmen und nach Norden oder Esens schicken, wo der neue Schlüssel augefertigt wird. Ähnlich sieht es mit der ärztlichen Hilfe aus. Die Insulaner Pflegen zu sagen: „Wir müssen gesunden Herzens sterben!" Alljährlich geht ein Arzt hinüber, um die Impfung zu besorgen; aber bei plötzlich auftretenden Krankheiten ist man hilflos. Der Arzt muß erst über Watt von der fernen Stadt kommen, und dabei kommen immer Flut, Wiud und Wetter in Betracht. Glücklicher- weise ist der Insulaner im allgemeinen kerngesund; aber, wunderbar geuug, trat vor einigen Jahren die Diphtheritis Plötzlich auf Baltrum auf und verbreitete sich über die anderen Inseln. Auf Juist stand mehrere Jahre ein ganzes Haus leer, in welchem damals sämtliche Familienglieder, acht an der Zahl, der tückischen Krankheit erlagen. Jetzt hat die Fürsorge unserer Regierung sämtliche Inseln mit tele-

4. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 135

1890 - Gotha : Behrend
Das untere Moselthal. 185 das alles ist ein Ergebnis der Kunst und der Veredlung. Gehe wäh- rend des Winters hinaus an die Gebirgsgelünde der Mosel und sieh', wie der fleißige Winzer schiefert d. h. die Schiesersteine aus dem Felsen hervorkratzt, zerhackt und in den Weinbergen umherstreut! Sie halten den Boden feucht, und sind sie verwittert, dann düngen sie ihn. So bekommt der Berg immer neue jugendliche Kraft, die er dem Wein- stocke mitteilt. Doch dies ist nicht die einzige Winterarbeit. Gestattet es die Witterung, dann werden auch die Mauern iu den Weinbergen ausgebessert, Hangende, dem Einstürze drohende Felsen untermauert und gestützt. So bricht allmählich der Frühling an. Die Stöcke werden in ihm aufgestellt, der Boden gelockert, gedüngt und umgegraben. Aber welch unsägliche Mühe erfordert nicht die Düngung! Da muß bei- nahe jede Gabel voll Dünger auf dem Rücken der Leute stunden- weit in die Berge hinaufgetragen werden, und wie oft muß der Winzer es erleben, daß ein heftiger Platzregen all seine Arbeit zerstört und in wenig Minuten den Boden herabschwemmt, den er unter großer An- strengnng in vielen Tagen und Wochen mühsam hiuauffchleppte! Nie darf er seine Stecklinge außer acht lassen, und von der diesjährigen bis zur nächsten Ernte geht ohne Unterbrechung eine Kette von Arbeit. Gleich nach dem Aufstelleu der Stöcke und nach dem Umgraben im Frühjahre muß das alte Holz ausgehauen werden, und wie es zum Gedeihen des menschlichen Körpers notwendig ist, daß die Poren der Haut stets geöffnet bleiben, so muß auch der Boden im Wein- berge allezeit locker erhalten werden, damit Licht, Wärme und Wasser in ihn einzudringen vermögen. Keine Gras-, keine Unkrautsnarbe darf sich bilden; mehr als einmal muß er im Sommer umgegraben oder gerührt werden. Trieb der Stock zu üppigfrifche Zweige, so muß man diese sofort entfernen, damit in ihrer Ausbildung nicht seine Kraft ver- wendet werde. Doch dies sind nur die großen und regelmäßig wieder- kehrenden Arbeiten; kleine Mühen und Sorgen gehen beständig neben ihnen her; Wind und Regen richten bald dieses, bald jenes Unheil an. Da sind Zweige losgerissen, die müssen angebunden, üppigwucherndes Unkraut muß ausgejätet werden, bis endlich die unter Arbeit und Sorgen gereifte Frucht eingeerntet werden kann. Wer möchte es dem Winzer verargen, wenn er nun in Frohsinn und Heiterkeit die letzte Hand an die schöne gereifte Frucht legt! Aus allen Dörfern ziehen ganze Gesellschaften von Winzern, Männern, Weibern und Kindern — denn bei der Weinlese kann jede Kraft nütz- lich verwendet werden — hinaus in die Berge. Den Korb auf dem Rücken, das Winzermefser in der Hand, so eilen sie die Fußpfade hinan, und es entwickelt sich mit dem wachsenden Tage allmählich eine äußerst unterhaltende Thätigkeit längs der Ufer des Flusses. Da sieht man oft zwischen den Winzern ein Ochsen- oder Pferdegespann, das auf dem knarrenden Wagen die K'itfe*), in der die Trauben getreten werden, *) Kufe — ein hölzernes Gefäß mit durchlöchertem Boden, welches oben weiter als unten ist.

5. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 439

1890 - Gotha : Behrend
Das hannoversche Wendland. 439 gesteckten Kranze um die Wette jagen, sowie das „Krähenbier", mit dem die Jugend des Dorfes belohnt wird sür die Vertilgung der Krähen- nester und ihrer Brut, Eigentümlichkeiten zu sein. Von den sonder- baren Gebräuchen des ersteu Viehaustreibeus und dem Umtauzeu der Maibäume, wie ich sie im Schaumburgischen kennen gelernt habe, scheinen in unserem ganzen Fürstentums die Spuren zu fehlen. Übrigens treibt der Aberglaube hier, wie überall, bei Hohen und Niederen in Städten und Dörfern sein heimliches Unwesen. Zur „Naturgeschichte des Teufels" wäre hier überall eine reiche Lese zu halten. „Behexen", „bannen" und „besprechen", „Unterirdische" und „Zwerge", der „böse Blick" und das „Anthuu", das „Vorlat" und das „Spüken", der „wilde Jäger" und der Teufel, der „schwarze Hund" und der „dreifarbige Kater", das „Leichhuhn" und die „gekrönte Schlange", Zauberbäume und Wunder- kränter, heilige und Unglückstage, Vorschriften für alle besonderen Ver- Hältnisse, geheimnisvolle Gebräuche zur Abwehr des Unglücks und günstige Vorzeichen bei wichtigen Unternehmungen, Wahrsagen und Zeichendeuten — das alles siud wichtige Stücke aus dem Volksbuche des Aberglaubens aller Nationen. Neben vielem anderen hat der Wend- lünder seine Besonderheiten. Damit der Tote nicht wiederkehre, gießt man seiner Leiche einen Eimer Wasser nach; der Name muß sorgfältig aus dem Totenhemde gelöst werden, sonst zieht die Leiche einen An- gehörigen gleichen Namens nach. Die Mntter darf nichts Spritzendes kochen, weil ihr Kind sonst Malzeichen bekommt; sie darf keine gelbe Wurzeln schaben, sonst bekommt ihr Kind Sommersprossen; sie darf nicht durchs Schlüsselloch sehen, sonst bekommt es Schielen; man darf den Namen des nngetaufteu Kindes nicht aussprechen, sonst wird es stammeln; damit das Kind häuslich werde, n.uß man beim Taufschmause den Hut aufbehalten; wenn ein Mädchen zugleich mit einem Knaben getauft wird, so bekommt es einen Bart. Die Braut muß beim Einzüge in das neue Haus vom Bräutigam bis zur Feuerstelle getragen werden und nicht eher mit dem Fuße die Erde berühren, dort beginnt ihre Herrschaft. Dem jungen Paare wird ein Teller mit Suppe aus allerlei Kräutern überreicht, allerlei Gefäme wird ihnen in die Schuhe gelegt, das bedeutet reiche Eruten. In den Myrtenkranz der Braut muß etwas Flachs eiugeflochteu, im Halstuch des Bräutigams muß ein feines Stock- cheu verborgen sein. Man darf keinen Besen, noch weniger Hollunderholz verbrennen, darf nicht auf Brot treten, an gewissen Tagen keine Arbeit beginnen. Bollerndes Feuer bedeutet Streit; man muß dreimal hinein- speien, um den Zauber zu bannen. Man bekommt Schwärzen, wenn man während der letzten sechs und der ersten sechs Tage des Jahres Hülsenfrüchte kocht. Bestreichen kranker Stellen mit einem Sargnagel macht sie gesund; siechende Lente werden frisch, wenn sie mit frisch wachsenden Zweigen be- rührt werden; die „Zehrer" vertreibt man durch Zauberreime. Die Hexen treiben auf Kreuzwegen in der Walpurgisnacht ihr Unwesen; unter'eiuer umgewaudten Egge ist man im stände, sie zu beobachten. Der Wende glaubte durch den „Krenzbanm", meist eine hohe mit einem Kreuze und darüber mit einem Hahn ans Holz besetzte Eiche, dem Schutzgeiste des

6. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 496

1890 - Gotha : Behrend
496 Bilder aus dem mittleren Europa. Burschen, und ein Kampf mit ihnen wäre eine gefährliche Sache. Man kann sie in zwei Klassen scheiden, nämlich in die, welche die Zucht- und Nutzrinder der Gemeinde hüten, und in solche, welche die großen Herden von Mastochseu kommandieren, die man zum Verkauf in die Fremde treibt. Erstere kommen selten oder nie über die Grenzen ihres Hottars, letztere aber kommen oft genug weit und breit herum, indem sie mit ihren Herden auf gemieteten Weidetriften umherziehen und sie, wenn sie feist geuug sind, ins Ausland zu treiben haben. Sie sehen wild aus, und wenn sie dem fremden Reisenden, besonders des Abends, be- gegnen, so wird sich dieser in iher Nähe sehr unheimlich fühlen In ihre Pelzbunda, zuweilen wohl auch iu einen kuhhärenen Plaid ge- wickelt, einen langen, starken, mit einer scharfen, eisernen Spitze ver- sehenen Stab in der Linken, in der rechten eine drei Klafter lange, oben wie ein Kinderarm dicke Peitsche, die schwarzen, verworrenen Haare um das Gesicht flatternd und dazu mit einer Stimme begabt, welche derjenigen ihrer Pflegebefohlenen wenig nachsteht — das sind Erscheinungen, die nur ein Mutiger ruhig anschaut. So wenig, im ganzen genommen, ihr Dienst beschwerlich ist, und so wohl sie sich dabei befinden, so müssen sie doch zu Zeiten sehr auf den Füßen sein. Das ist namentlich im heißen Sommer der Fall, wo zahllose Schwärme von Insekten die Rinder oft bis zum Wahnsinn plagen, und diese dann wohl halbwütend ausreißen; aber gar bald werden sie mit dem spitzen Seepter iu ihre Schränken zurückgewiesen. Die ungarischen Rinder sind bei weitem behender als die deutschen, und es ist zum Erstaunen, welche Schnelligkeit sie im Laufen besitzen. Sie haben eine hohe, schlanke Gestalt, und aus ihren muntern Augen leuchtet ein leb- Haftes Temperament. Wird durch den Insektenstich ihre Ungeduld auf das höchste gesteigert, so rennen sie im Galopp davon, zuweilen nach allen Himmelsgegenden, zuweilen aber auch in geschlossenen Haufen. Diefen in den Wurf zu kommen, ist ebenso gefährlich als einer rennen- den Büffelherde iu den nordamerikanischen Prairieen. Ist eine solche Verwirrung in die Herde gekommen, dann müssen sich die Hirten aus der nächsten besten Pferdeherde beritten machen, weil sie außerdem nicht imstande wären, das Vieh wieder zusammenzubringen. Die Gonasseu (Schweinehirten) sind unter allen Hirtel! am meisten berüchtigt, und man hält sie in Deutschland fast gleichbedeutend mit Straßenräubern. Diesen Ruf haben sie vorzüglich ihren Brüdern im Bakonywalde zu verdanken, die allerdings in früheren Zeiten viel Räubereien und Mordthaten verübt haben. Da die Gouaffen sich viel im Walde aufhalteu, weil iu Ungarn viel Eichelmast ist, so verwildern sie noch mehr als die andern Hirten, sind auch schwerer zu beaufsichtigen und im Zaume zu halten. Sie verüben besonders gern Viehdiebstähle, und da sie an den Schweine- Herden, die sie hüten, gewöhnlich ihren Anteil haben, oftmals auch alleinige Eigentümer derselben sind, so können sie die gestohlenen Stücke leicht verstecken. Um nun von zwei Übeln das kleinste zu wählen, schließen gemeinlich die Eigentümer von Schweineherden, be-

7. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 449

1890 - Gotha : Behrend
Der Großglockner. 449 hinausstoßen oder von einem fallenden Steine, einer Lawine oder Geierschwinge ergriffen werden. Die wegen ihrer Steilheit und Angelegenheit für das große Vieh unzugänglichen Weideplätze werden bis zu einer Höhe oon 2270 m gewöhnlich durch Ziegenherden abgeweidet. Hier trifft der Wanderer, nachdem er halbe Tage lang in den endlosen Trümmer- und Eislaby- rintheu umhergestiegen ist, ohne eine Spur von Menschen oder Vieh zu bemerken, plötzlich und zu seinem höchsten Erstaunen eine elende Stein- oder Mooshütte, einen verwilderten Buben, den Sonne, Wind und Schmutz um die Wette gebräunt haben, und eine kleine, höchst muntere Ziegenherde, die sich malerisch auf den einzelnen Blöcken, an den Grasbändern der Felsen und weit an den Flühen (Felswänden) hinan verteilt hat und den fremden Besucher mit neugierigen und mutwillig frohen Blicken betrachtet. Gewöhnlich bringt eine solche Herde drei bis fünf Monate in den ödesten und wildesten Gebirgslagen zu, ohne irgend eine andere Pflege zu genießen, als daß ihnen der Junge von Zeit zu Zeit ein bißchen Salz auf einen Felsen streut, um sie beisammen zu halten. Diese Hirtenbuben führen wohl das armseligste Leben, das mitten unter den Wohnsitzen gebildeter Menschen gefunden wird. Im Früh- linge ziehen sie mit ihrer bestimmten Zahl oon Tieren ins Gebirge, ohne Strümpfe und Schuhe, in der ärmlichsten Bekleidung, mit einem langen Stecken, einem Salztäschchen, oft mit einem Wetterhute und etwas magerem Käse und Brot versehen. Das ist ihre einzige Nahrung während des ganzen Sommers. Von warmer Nahrung ist keine Rede. Ein anderer Junge aus dem Thale bringt ihnen alle vierzehn Tage, oft auch uur alle Monate neues Brot und neuen Käse. Diese Nah- rungsnnttel werden in der Zwischenzeit beinahe ungenießbar. Dazu plagt den armen Tropf die Langeweile, gegen die er jedoch zuweilen in irgend einer nützlichen Beschäftigung ein Schutzmittel sucht. Bei schlechtem Wetter kauert er wochenlang ohne Feuer, ohne Wort, vor Kälte und Hunger zitternd in feuchtem Loche. Daniel und Gerstäcker. Iii. Österreich-Ungarn. 1. Der Grotzglockner. Die Alpen, „die silberne Krone Europas", sind nicht ein Gebirge: sie machen eine ganze Gebirgswelt aus, welche in Domen sich wölbt, in Hörnern eingepackt, aufstarrt in himmelhohen Wänden, in Nadeln und Türmen aufspitzt und aus ihren Knotenpunkten schmale Gräfe und scharfe Kämme ausstreckt wie ein Polyp seine hundert Arme. In drei großen Abteilungen wirkt das Gebirge aus seiner Wurzel, dem Schweizer Alpenland, nach Ost durch den deutschen Süden und durch Österreich. Die mittelste, wo die Riesen stehen, welche Eismeere auf ihren Schultern tragen, wird die Centralstelle geheißen. Dort Meyer, Lesebuch der Erdkunde Ii. 29

8. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 270

1890 - Gotha : Behrend
270 Bilder aus West-Europa. Stelzen zu gehen. In dieser Beziehung stehen die Steppenbewohner einzig in der Welt und, irre ich nicht, selbst in der Kulturgeschichte da. Auf diesen falschen Beinen überwacht der Schüfer seine zwischen den Heide- büschen versteckten Schafe von oben, schreitet ungehindert durch die Pfützen, Sümpfe und Moorwiesen ohne Furcht, daß ihn die Ginsterdornen ritzen und die dürren Heideäste streifen. In ihren Schaffellen, an denen vor Alter die Wolle abgerieben ist, schreiten die Schäfer ernst aus Stelzen dahin und stricken dabei. So geht's über Heide, Farn und Dorn hinweg, als ob sie dieselben kaum berühren. Der Zuschauer bleibt in den Gesträuchen fast vergraben; die Schäfer aber scheinen in ihrer ganzen Gestalt auf der Liuie des Horizonts zu wandeln. Sie erscheinen utu so seltsamer, je näher man sie sieht; denn der gesunden Vernunft zum Trotz kann das Auge nicht umhin, ihre Stelzen für wirkliche Beine zu halten und man wundert sich, daß sie ihre Kniee nach innen statt nach außeu biegeu. Der große Stock, den sie mit erstaunlicher Leichtigkeit handhaben und der ihuen je nachdem als Balanee, Arm und Stütze dient, vermehrt deu seltsamen Anblick. In den Heiden von Medoc bedienen sich nicht allein die Schäfer, sondern alle Bewohner ohne Ausnahme der Stelzen, selbst die Kinder scheuen sich nicht, sich darans zu versuchen. Die Föhrenwälder, die das dreieckige Hochland der Heiden von Medoc rings umsäumen, sind von Harzsammlern bewohnt, welche an manchen Orten noch wahrhaft wild geblieben sind; denn die moderne Civilisation hat sie, wie es scheint, ganz links liegen lassen. Ihr Sprach- schätz ist äußerst gering und hat wahrscheinlich nicht mehr als ein paar hundert Wörter aufzuweisen. Die Wohnung ist sehr oft eine wahre Höhle, aus Baumstämmen errichtet und mit Zweigen bedeckt. Einige Pächter, die iu weiten Zwischenräumen von einander wohnen, bildeten noch unlängst mit den Hirten und Harzsammlern die ganze Bevölkerung der eigentlichen Heiden. Sie bauen Mais, Hirse und an den Abhängen nach den Bächen zu Roggen, wo sie also weder die Trockenheit zur Zeit der stärksten Hitze noch das Austreten der Gewässer^, im Herbst und Winter zu fürchten haben. Ohne Unterricht aufgewogen, verehren sie gläubig das Gesetz der Ahnen und betrachten Neuerungen im Ackerbau als ein verdammliches Unterfangen. In patriarchalischen Sitten leben sie familienweise oder in kleinen Stämmen von 8 bis 30 Personen unter einem Oberhaupte. Die ziemlich geräumigen, aber sehr niedrigen Hütten der alten Meiereien sind von fern immer durch große Eichen kenntlich, die um so mächtiger erscheinen, als sie in dem flachen Lande vereinzelt sind. Im Schatten dieser Bäume, die ohne Zweifel aus Ehrfurcht vor den altväterischen Traditionen gepflanzt sind, deren Laubdach aber auch durch das Aufsaugen eines Teiles der aufsteigeudeu übleu Dünste vor mancher Krankheit schützt, versammeln sich abends die Pächter. Die Wechselfieber sind trotzdem äußerst häufig und zeigen sich in den hohlen Augen, der fahlen Gesichtsfarbe und den hagern Gliedern. Eine andere abscheuliche Krankheit, unter dem Nameu Pellagre (peau aigre) bekannt, fordert im Lande jährlich viele Opfer. Hände und

9. Deutschlands Kolonieen - S. 28

1889 - Gotha : Behrend
28 Deutschlands Kolonieen. [292 sie sind hier aber eigentlich nur Leibeigene, welche von ihren Herren mild behandelt und nicht übermäßig angestrengt werden, Haus- dienste und den Feldbau gemeinschaftlich mit den Weibern ver- richten, nicht selten auch in den Faktoreien der europäischen Kauf- leute gegen Tagelohn beschäftigt werden. Die meisten Sklaven kommen aus den Reichen Dahome und Aschanti und sind Kriegs- gefangene, welche nach den Küstenländern verkauft werden. Doch können auch Landeskinder durch Gerichtsbeschluß infolge mancher Vergehen zu Sklaven erklärt werden. Die Ausfuhr von Sklaven hat seit 1863 aufgehört, weil es seit der Abschaffung der Sklaverei in Nordamerika kein Absatzgebiet für die schwarze Ware mehr gab und die englischen Schiffe mit durchgreifendem Erfolg die Sklaven- schiffe abfingen. Im Küstengebiet besteht aber der Handel weiter. Zuweilen kaufen Missionare Negerkinder, um sie zu erziehen und ihnen dann die Freiheit zu schenken. Die Sklaverei ist dort ein tiefgewurzeltes Übel, durch tausend Fäden verknüpft mit den Ver- Hältnissen des Landes und der umliegenden Negerreiche. Werden doch heutzutage alljährlich in Dahome Tausende von Kriegsge- fangenen niedergemetzelt, weil man sie nicht alle verkaufen kann, wie ehedem. Die Stellung der Frauen ist keine angenehme. Die Ein- gebornen pflegen alles, was sie ersparen, zum Ankauf von Sklaven oder — Frauen anzuwenden. Wer ans Heiraten denkt, muß sich eine Frau kaufen, und die Wohlhabenden haben eine große Anzahl derselben. Sie werden häufig schlechter behandelt als die Sklaven. Ihnen fällt die Hauptarbeit in Haus, Hof und Feld zu, und auch der größte Teil des Handels liegt ihnen ob, indem sie die Früchte von den Feldern zu Markte bringen und das Öl auf ihrem Kopfe den Faktoreien zutragen müssen. Die Herrschaft wird von Häuptlingen und Königen aus- geübt. Aber der Umstand, daß jeder größere Ort seinen eigenen König besitzt, läßt dieses Herrschertum nicht gerade bedeutungsvoll erscheinen. Die Anerkennung des Vorortes Togo als Oberherr- schaft ist bei den übrigen Städten und Dörfern nur dem Namen nach vorhanden. Der König erhebt keine Steuern, sondern stützt seine Macht auf den Ertrag seiner Handelsgeschäste und die Arbeit seiner zahlreichen Weiber und Sklaven. Zu seinen Einkünften ge- hören noch Zolleinnahmen. Seine hauptsächliche öffentliche Wirk- samkeit besteht in der Schlichtung von Streitigkeiten und in der

10. Deutschlands Kolonieen - S. 55

1889 - Gotha : Behrend
319] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 55 Küstenebene hat eine Breite von 50—80 Seemeilen und ist außer einzelnen Hafenorten fast gar nicht bewohnt. Das Innere des Landes ist bereits vor der deutschen Be- sitzergreifung von deutschen Missionaren, englischen, französischen und deutschen Forschern durchzogen (Livingstone, Burton, Stanley, Thomson, Girand, v. d. Decken, Pogge, Denhardt, Wißmann :c.), und seitdem das Gebiet unter deutschem Schutze steht, haben zahl- reiche Forschungsreisen nach dem Innern die Ergebnisse jener Forschungen vermehrt. So besitzen wir über die Natur jener Landschaften ziemlich sichere Kunde. — Jenseit der Küstenebene steigt das Land terrassenförmig zu ausgedehnten Hochebenen von 1500—1800 m Höhe auf, welche von Höhenzügen durchlagert und von bedeutenden Gebirgen unterbrochen sind. Weiter nach dem Innern zu senkt sich das Land nach dem Gebiet der großen Seeen. Die Natur der einzelnen Landschaften ist sehr verschieden. Wüstenartige Wildnisse mit Mimosen, Dorngestrüpp und Akaziengebüsch wechseln mit tropischen Urwaldgebieten, welche den üppigsten, farbenprächtigsten Pflanzenwuchs aufweisen, die verschiedenartigsten Palmen, sowie Tamarinden, Affenbrot- bäume und andere Baumarten enthalten und von Schlingpflanzen aller Art durchwuchert sind. An den sumpfigen Ufern der Flüsse und Seeen finden sich große, ungesunde Dschungelgebiete mit strotzender Sumpfoegetation und vielgestaltiger Tierwelt. Weite, wellenförmige Savannen, von tiefen Furchen durchschnitten, in der heißen Zeit von der Sonnenhitze ausgetrocknet, zur Regenzeit mit saftigem Graswuchs und Buschwerk bedeckt, wechseln mit den Ansiedelungen der Eingebornen, welche mit Fruchtgärten und Getreidefeldern umgeben sind. Oft bauen die Bewohner im Überfluß, weit über ihren Bedarf, Mais, Reis, Hirse, Sorghum, Bohnen, Kürbisse, Knollengewächse, Zuckerrohr, Bananen und Tabak. Die Eingebornen halten es nicht (wie sonst fast überall) für eine Schande, den Spaten zur Hand zu nehmen. Männer und Frauen, Herren und Sklaven bringen den größten Teil des Tages auf ihren Feldern zu, verstehen es auch, ihre Grundstücke bei eintretenden Dürren künstlich zu bewässern, wenn die quellen- reichen Abhänge der Gebirge in der Nähe sind. Solche frucht- bare, wohlbevölkerte Landschaften sind die Gebirgsländer Khutu, Nguru und Ufa gar a. Die Gebirge erreichen hier eine Gipfel- höhe von 2000 bis 2400 m, sind mit prächtigen Nutzhölzern,
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