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1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 414

1890 - Gotha : Behrend
414 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. forsten geworden. Das stolze Lied: „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut?" könnte keinem märkischen, wohl aber einem Walde der Lüneburger Heide seine Eingebung verdanken. Es schein: erwiesen, daß früher der Waldbestand ein viel größerer gewesen ist; noch zur Zeit der französischen Besetzung ist darin vielfach schonungslos aufgeräumt. Dagegen ist der „Aufforstung" der Heide in neuerer Zeit viel Fleiß von der Regierung zugewandt. „Mehr als eine Million Thaler," be- richtete der einstige Leiter der Forstverwaltung, „ist in die Aufforstung der Heiden gesteckt, nicht zu gedenken der bedeutenden Kapitalien, welche für den Grundankauf solcher Objekte gezahlt sind." Von 1849—62 sind 136 734 Morgen neu in Anbau genommen, seit 185! ist der Forstgruud vou 22% □ -Meilen auf 31 665 Q* Meilen gestiegen. 1867 ist das Rittergut Niebetf bei Suderburg sür die königliche Kloster- kammer mit einer Kaufsumme von 66 000 Thalern erworben und in ein reines Waldgut umgewandelt, das mit Einschluß der späteren Ver- Mehrungen gegen 8000 Morgen oder 2096,8 Hektar umfaßt. Der dortige Forstgarten, welcher alle für unsere Gegend bewährte und uoch zu erprobende Holzarten nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch zum Handel zieht, ist ein wahres Waldidyll in tiefer Heideinsamkeit. Vor kurzem ist wieder das einsame Gehöft Einhof in der „langen Heide", zwei Stunden von Lüneburg, für 42 000 Tahler von der Klosterkammer zu Waldanlagen erworben. „Wo einst Schafe sich dürftig nährten, da sieht man jetzt Waldarbeiter, Fuhrleute. Holzhändler und Schiffer ver- kehren", berichtet Burckhardts „Aus dem Walde" und setzt hinzu: „die Kasse macht ein gutes Geschäft dabei". Wenn sich das schon jetzt zeigt, so wird man sich zwiefach der erfolgreichen Bestrebungen der Forstver- waltnng freuen können. Der reiche Beerenertrag, welcher unter dem Schutze des Waldes gedeiht, ist wiederholt nach bestimmter Aufnahme geschätzt; die Tausende von Zentnern, welche ans der Bahn verfahren werden, stellen einen jährlichen Gelderwerb von mehreren Hunderttausend Mark dar. Was aber nicht in Zahlen ausdrückbar, aber unendlich höher zu schätzen ist, das ist der wohlthätige Einfluß des Waldes auf die atmosphärischen Niederschläge, auf Klima und Luftverbefseruug, auf das Wohlbefinden der Menschen und die Schönheit der Landschaft. Die Göhrde, der Lüß, die gartowschen Forsten bilden znsammenhängende Gebiete von mehr als 1 □-Meile. Der Garrelsdorser Wald, das „dröge Gehölz", „die Birken", „Reisenmoor", „Priors-Gehege", „der Lohn", „Wichmannsdorf", manche Gehölze nm Ebstorf und Ülzen, die Forsten um Neuhaus, das „Emmerholz," das „Kiekeubruch" und der „große Leu" enthalten einen so ausgezeichneten Hochwald und so frisch auf- strebenden Anwuchs, daß er der Stolz und die Freude jedes Forst- mannes ist. Die öffentlichen Angaben von 1851 bestimmen den Eichen- Hochwald auf 25913 Morgen, den Buchenhochwald auf 34 621 Morgen, den Nadelwald auf 288 997 Morgen, wovon die Staatsforsten allein 83 380 Morgen von über 40jährigen Bäumen, 2508 Morgen von mehr als 160jährigen Eichen und etwa 12 000 Morgen von 100jahrigen Buchen umfaßten. Der Charakter der Wälder nach ihrer verschiedenen

2. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 374

1890 - Gotha : Behrend
374 Bilder aus dem mittleren Europa. rechtschaffen und gottesfürchtig zu leben und die Gesetze zu achten. Auf dem Gebiete des Gewerbfleißes hat sich Belgien von jeher eines bedeutenden Rufes erfreut. Brabauter und insbesondere Brüsseler Spitzen galten Jahrhunderte lang für das feinste und zarteste Gewebe aus Menschen- Hand, und noch heute sind „belgische Spitzen", die besonders in Brüssel, Mecheln und Brügge hergestellt werden, weithin bekannt und berühmt. Südlich von Brüssel lieg das Schlachtfeld von Waterloo. Zum Andenken an den blutigen und folgenschweren Kampf hat man eine Erdpyramide von fast 70 m Höhe errichtet, welche auf granitenem Sockel einen gewaltigen ehernen Löwen trägt, der aus eroberten Geschützen gegossen wurde. Der Löwenhügel gewährt eine entzückende Fernsicht über die meilenweit gedehnte fruchtreiche Ebene und einen lehrreichen Überblick über das blutgetränkte Gefilde, in welchem Napoleons Geschick so tragisch endete. Rasch ist der Weg von Mecheln nach Gent zurückgelegt, denn in 55 Minuten durchbraust der Schnellzug die 56 tan. betragende Weg- strecke. Das Land in dieser Gegend ist eben, die Felder sind wohlbe* stellt, die Feldwege zu Alleen umgestaltet; die kleinen Dörfer zeigen überall nette und reinliche Backsteinhäuser. Unter den Gebäuden des garten- reichen Gent ist der Dom besonders hervorragend. In demselben befindet sich ein in der ganzen kunstsinnigen Welt berühmtes Bild der Brüder von Eyck, welches die „Anbetung des Lammes" darstellt. Der Nachbar des Domes ist der Belsried, ein hoher viereckiger Turm, dessen Glocken einst die Genter zu den Beratungen oder unter die Waffen riefen. Die Belfriede waren der bürgerliche Stolz der alten niederländischen Städte und galten für Wahr- und Gedenkzeichen ihrer bürgerlichen Freiheiten. Merkwürdig sind die Beguiueuhöse, welche sich noch in mehreren Städten Belgiens befinden, ein Überrest von jenen Beguiuen- Höfen, welche zur Zeit der Kreuzzüge begründet wurden. Gent hat deren noch zwei. Sie bestehen aus kleinen, freundlichen Häusern, die um einen in der Regel mit Bäumen bepflanzten Platz liegen, und ge- währen einer Anzahl Jungfrauen und Witwen (den Begninen) freie Wohnung sowie mancherlei Unterstützung. Von diesen Frauen führt jede ihre eigene Haushaltung und beschäftigt sich vorzugsweise mit Näheu, Waschen und Spitzenklöppeln. An jedem Morgen versammeln sie sich zu gemeinschaftlicher Andacht. Von Gent nach Brügge geht die Fahrt durch gartenartig bebautes Laud, das jedoch an keiner Stelle durch Eintönigkeit ermüdet, da in der Landschaft prächtige, von Herden belebte Wiesen, Teiche und Gräben, in denen melancholisch die Wasserrose blühet, schöne Landsitze mit Park- anlagen und gespenstige Windmühlen fortwährend miteinander wechseln. Welch ein Unterschied gegen Gent! Dort überall Thätigkeit, Auf- und Abladen der Wagen, Hin- und Hertragen der Ballen, dampfende Schorn- steine hinter den neuen Fabrikgebäuden, eilende Commis und dichte Scharen elender Arbeiter; daneben elegante Kaufläden, moderner Luxus, und die wenigen Überreste altflanderischer Zeit vernachlässigt und ver- gessen. In Brügge dagegen stehen an den breiten heitern Straßen

3. Deutschlands Kolonieen - S. 28

1889 - Gotha : Behrend
28 Deutschlands Kolonieen. [292 sie sind hier aber eigentlich nur Leibeigene, welche von ihren Herren mild behandelt und nicht übermäßig angestrengt werden, Haus- dienste und den Feldbau gemeinschaftlich mit den Weibern ver- richten, nicht selten auch in den Faktoreien der europäischen Kauf- leute gegen Tagelohn beschäftigt werden. Die meisten Sklaven kommen aus den Reichen Dahome und Aschanti und sind Kriegs- gefangene, welche nach den Küstenländern verkauft werden. Doch können auch Landeskinder durch Gerichtsbeschluß infolge mancher Vergehen zu Sklaven erklärt werden. Die Ausfuhr von Sklaven hat seit 1863 aufgehört, weil es seit der Abschaffung der Sklaverei in Nordamerika kein Absatzgebiet für die schwarze Ware mehr gab und die englischen Schiffe mit durchgreifendem Erfolg die Sklaven- schiffe abfingen. Im Küstengebiet besteht aber der Handel weiter. Zuweilen kaufen Missionare Negerkinder, um sie zu erziehen und ihnen dann die Freiheit zu schenken. Die Sklaverei ist dort ein tiefgewurzeltes Übel, durch tausend Fäden verknüpft mit den Ver- Hältnissen des Landes und der umliegenden Negerreiche. Werden doch heutzutage alljährlich in Dahome Tausende von Kriegsge- fangenen niedergemetzelt, weil man sie nicht alle verkaufen kann, wie ehedem. Die Stellung der Frauen ist keine angenehme. Die Ein- gebornen pflegen alles, was sie ersparen, zum Ankauf von Sklaven oder — Frauen anzuwenden. Wer ans Heiraten denkt, muß sich eine Frau kaufen, und die Wohlhabenden haben eine große Anzahl derselben. Sie werden häufig schlechter behandelt als die Sklaven. Ihnen fällt die Hauptarbeit in Haus, Hof und Feld zu, und auch der größte Teil des Handels liegt ihnen ob, indem sie die Früchte von den Feldern zu Markte bringen und das Öl auf ihrem Kopfe den Faktoreien zutragen müssen. Die Herrschaft wird von Häuptlingen und Königen aus- geübt. Aber der Umstand, daß jeder größere Ort seinen eigenen König besitzt, läßt dieses Herrschertum nicht gerade bedeutungsvoll erscheinen. Die Anerkennung des Vorortes Togo als Oberherr- schaft ist bei den übrigen Städten und Dörfern nur dem Namen nach vorhanden. Der König erhebt keine Steuern, sondern stützt seine Macht auf den Ertrag seiner Handelsgeschäste und die Arbeit seiner zahlreichen Weiber und Sklaven. Zu seinen Einkünften ge- hören noch Zolleinnahmen. Seine hauptsächliche öffentliche Wirk- samkeit besteht in der Schlichtung von Streitigkeiten und in der

4. Deutschlands Kolonieen - S. 55

1889 - Gotha : Behrend
319] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 55 Küstenebene hat eine Breite von 50—80 Seemeilen und ist außer einzelnen Hafenorten fast gar nicht bewohnt. Das Innere des Landes ist bereits vor der deutschen Be- sitzergreifung von deutschen Missionaren, englischen, französischen und deutschen Forschern durchzogen (Livingstone, Burton, Stanley, Thomson, Girand, v. d. Decken, Pogge, Denhardt, Wißmann :c.), und seitdem das Gebiet unter deutschem Schutze steht, haben zahl- reiche Forschungsreisen nach dem Innern die Ergebnisse jener Forschungen vermehrt. So besitzen wir über die Natur jener Landschaften ziemlich sichere Kunde. — Jenseit der Küstenebene steigt das Land terrassenförmig zu ausgedehnten Hochebenen von 1500—1800 m Höhe auf, welche von Höhenzügen durchlagert und von bedeutenden Gebirgen unterbrochen sind. Weiter nach dem Innern zu senkt sich das Land nach dem Gebiet der großen Seeen. Die Natur der einzelnen Landschaften ist sehr verschieden. Wüstenartige Wildnisse mit Mimosen, Dorngestrüpp und Akaziengebüsch wechseln mit tropischen Urwaldgebieten, welche den üppigsten, farbenprächtigsten Pflanzenwuchs aufweisen, die verschiedenartigsten Palmen, sowie Tamarinden, Affenbrot- bäume und andere Baumarten enthalten und von Schlingpflanzen aller Art durchwuchert sind. An den sumpfigen Ufern der Flüsse und Seeen finden sich große, ungesunde Dschungelgebiete mit strotzender Sumpfoegetation und vielgestaltiger Tierwelt. Weite, wellenförmige Savannen, von tiefen Furchen durchschnitten, in der heißen Zeit von der Sonnenhitze ausgetrocknet, zur Regenzeit mit saftigem Graswuchs und Buschwerk bedeckt, wechseln mit den Ansiedelungen der Eingebornen, welche mit Fruchtgärten und Getreidefeldern umgeben sind. Oft bauen die Bewohner im Überfluß, weit über ihren Bedarf, Mais, Reis, Hirse, Sorghum, Bohnen, Kürbisse, Knollengewächse, Zuckerrohr, Bananen und Tabak. Die Eingebornen halten es nicht (wie sonst fast überall) für eine Schande, den Spaten zur Hand zu nehmen. Männer und Frauen, Herren und Sklaven bringen den größten Teil des Tages auf ihren Feldern zu, verstehen es auch, ihre Grundstücke bei eintretenden Dürren künstlich zu bewässern, wenn die quellen- reichen Abhänge der Gebirge in der Nähe sind. Solche frucht- bare, wohlbevölkerte Landschaften sind die Gebirgsländer Khutu, Nguru und Ufa gar a. Die Gebirge erreichen hier eine Gipfel- höhe von 2000 bis 2400 m, sind mit prächtigen Nutzhölzern,
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