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1. Deutsche Schulgeographie - S. 208

1908 - Gotha : Perthes
208 Gebirge vulkanischen Ursprungs (auf Savaii bis 1600, auf Upolu bis gegen 1000 m hoch), mit den prächtigsten Wäldern bedeckt, erfüllen die Inseln, die wegen ihres gleichmäßig warmen Klimas, ihres Wasserreichtums und ihres üppigen Pflanzenwuchses mit Recht als die „Perle der Südsee" bezeichnet werden. Die polynesischen Bewohner sind ein schöner, bild- samer, aber arbeitscheuer Menschenschlag und hängen meist der protestau- tischen Lehre an. Der Hauptsitz des Plantagenbaues, der viel Kopra in den Handel liefert, ist Upolu, besonders die Umgebung der Hauptstadt Apia. Uber die Bedeutung Samoas für den Seeverkehr s. S. 186. Afrikanische Schutzgebiete. § 259. Deutsch - Oftafrika *) ist die größte (fast doppelt so groß wie Deutschland) und wichtigste deutsche Kolonie. Die Nordgrenze zieht von 4|° S. an der Küste bis 1° S. im Innern, die Südgrenze bildet der Rovuma (rofuma) in etwa 11° S., die Ostgrenze das Meer ungefähr im Meridian von Moskau, die Westgrenze zwei große Seen (in 30 Meridian von St. Petersburgs und 35° £).). Im allgemeinen ist Deutfch-Oftafrika als ein Hochland von nahe an 1000 m mittlere Höhe zu bezeichnen. 1) Die Küstenzone, gegen S. zu immer breiter werdend, steigt von der schmalen Küstenebene langsam nach dem Innern an. Im W. wird sie durch 2) das ostafrikanische Schiefergebirge begrenzt, das von Usambara im N. bis zu den Gebirgen westlich vom Njassa im S. aus einer unzusammenhängenden Reihe von gut bewässerten, größtenteils waldigen und fruchtbaren Berglandschaften besteht, deren Flüsse Pan- gani, Wami und Rusidschi zum Indischen Ozean gehen. Darauf folgt westlich 3) ein eigentümlich gestaltetes Plateau mit weitgedehnten grabenartigen Einsenkungen (ostafrikanisches Grabengebiet), größten- teils Steppe oder sogar Wüste, da es voin Judischen Ozean durch ein Gebirge abgesperrt ist, mit abflußlosen Seen und Sümpfen. Feuchter und daher fruchtbarer ist 4) das Hochplateau von Uniamwesi. Im N. füllt der große Victoriasee (oder Victoria-Njansa) eine flach- fchüffelförmige Vertiefung aus, im W. erhebt sich 5) das mittelafri- kanische Schiefergebirge am Ostufer des Tanganika, der mit den westlichen Nilseen (s.s. 144) den zentralafrikanischen Graben ausfüllt. Auf dem westlichen Plateau berühren sich die Gebiete der drei größten afrikanischen Ströme: der Nil entspringt im mittelafrikanischen Schiefergebirge und fließt als Kagera in den Victoriasee; südlich davon wird dieses Gebirge von einem Flusse durchbrochen, der in den Tanga- *) Wiederhole zunächst § 189, S. 147.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 211

1908 - Gotha : Perthes
211 ein paar Eisenbahnen, die von Lome, der Hauptstadt und dem einzigen Hafenplatz der Kolonie, einerseits an der Küste nach O., anderseits in das Innere nach Palime führen. Am Volta ist der Hauptstapelplatz Kete-Kratschi. § 253. Die natürliche Grenze Aameruns bilden die Wasser- scheiden gegen'den Niger (Benue) und Kongo (Sanga), die politische Grenze reicht mit einem sich verschmälernden Streifen aber bis in das obere Benuegebiet und zum Tschadsee. Die Südgrenze liegt ungefähr in 2° N.. die nördliche berührt 13° N., der westlichste Punkt liegt in 8|° O. (Meridian von Karlsruhe), die Ostgrenze meist in 15" O. (Meridian von Stargard). Aus der sich nach S. zu verschmälernden Küstenebene steigt man steil zudem inneren Hochlande von Afrika empor; die Flüsse, von denen Mb am und Nj ong die größten sind, überwinden diese hohe Bodenstufe mit Wasserfällen und Stromschnellen und sind daher als Verkehrsmittel untauglich. Das innere Hochland ist fruchtbares, gut bevölkertes Grasland, nach der Küste zu folgt mit wachsender Regenmenge ein dünnbevölkerter, stellenweise menschenleerer Urwaldgürtel. Die Küste ist flach und hafenlos mit Ausnahme der einem Ahornblatte gleichenden Bucht von Kamerun, in die Seeschiffe ein- fahren können, und die als natürlicher Mittelpunkt der Kolonie dieser den Namen gegeben hat. Hier liegen die meisten Faktoreien der euro- päischen Kaufleute, die hauptsächlich durch Vermittlung der anwohnenden Dualaneger mit dem Innern der Kolonie verkehren. Palmöl und Palmkerne sind in dieser Gegend die Haupterzeugnisse, dagegen liefert die Südhälfte der Kolonie, deren Hauptort Kribi ist, Kautschuk und Elfenbein. Im Norden hat sich (wie in Deutsch-Ostasrika) eine Plan- tagenkolonie von hervorragender Bedeutung entwickelt. Die Kakao- Pflanzungen liegen am Südfuße des 4100 m hohen, vulkanischen Kamerunberges, der zu den regenreichsten Gegenden der Tropen- zone gehört. Ein botanischer Versuchsgarten befindet sich in der Missions- station Victorias. Am Ostabhange liegt in 900m Seehöhe Buea, wohin der Sitz des Gouverneurs aus Gesundheitsrücksichten verlegt wurde. Die sich nördlich daran anschließende Gebirgslandschaft soll durch eine Eisenbahn erschlossen werden. Seitdem das Hinterland am Benue (Adamaua) und am Tschadsee in Besitz genommen ist, gelingt es vielleicht, auch mit diesem in Handelsbeziehungen zu treten, doch ist zu beachten, daß sich die ausgezeichnete Wasserstraße des Benue fast ganz in den Händen der Engländer und der größte Teil der Umgebung des Tschadsees in den Händen der Franzosen befindet. i) Ihr Name zeigt an, daß si? von den Engländern gegründet wurde. 14*

3. Deutsche Schulgeographie - S. 149

1908 - Gotha : Perthes
149 Das auhertropische Kiidafrika. § 191. Innerhalb der Mulde des außertropischen Südafrika breitet sich, halb Wüste, halb Steppe, die regenarme Kalahari (kalahäri) aus, im N. bis zum abflußlosen Ngamifee (ngami). An Regenarmut leidet aber auch das westliche Randgebirge bis an die Küste, während der Ostrand feucht und fruchtbar ist. (Vgl. D. Sch.-A. 50.) Der größte, aber nicht schiffbare Fluß ist der Oranje!), der in den Atlantischen Ozean mündet. Den Osten bewohnen noch Bantuneger (Kaffern^)), die Mitte und den Westen nehmen das Hirtenvolk der Hottentotten und das Jäger- Volk der Buschmänner ein, welche die Trockenheit des Landes zur Dürftigkeit verurteilt und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe festhält. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Die fruchtbaren Gebiete sind ganz in den Händen der Weißen; das außertropische Südafrika ist die einzige Gegend Afrikas, wo ein gemäßigtes, gesundes Klima die Ansiedelung von Euro- päern in größerem Maßstabe gestattet hat. Zuerst kamen holländische Buren (Bauern) nach dem Kap lande (südlich vom Oranje, benannt nach dem Kap der guten Hoffnung); nachdem sich die Engländer des- selben bemächtigt hatten, zog ein großer Teil der Buren nach N., um sich in beständigem Kampfe mit den Kaffern eine neue Heimat zu gründen, zuerst in Natal und dann, als auch dieses englisch geworden war, in den Burenrepubliken, die nun ebenfalls in englische Kolonien verwandelt sind. 1. Die Teile des englischen Südafrika sind: a) Das Kapland, ein fruchtbares, besonders zur Schafzucht geeig- netes Land, das jenseits des Oranje bei Kimberley (kimberle) auch kost- bare Diamantenfelder besitzt. Die Hauptstadt ist Kapstadt am Tafelberge. b) Die ehemaligen Burenrepubliken Oranjefluß-Kolonie und Transvaals, letztere mit reicher Goldgewinnung, besonders bei Jo- Hannesburg. c) Das Betschuanenland in der Kalahari. d) Rhodesia^), wahrscheinlich ebenfalls goldreich, erstreckt sich von Transvaal über den Sambesi bis zum Tanganika. Die Gegend am Njasfa hat getrennte Verwaltung. e) Natals, ein fruchtbares Bergland, in dem noch Gewächse der wannen Zone kultiviert werden. 2. Den trockenen Westrand Südafrikas bildet die Kolonie Deutsch- Südwestafrika. i) Von den Holländern zu Ehren des Prinzen von Oranien so benannt. Ä Von den Arabern kafir == Ungläubige (d. h. Nicht-Mohammedaner) genannt. *) d. h. jenseits (d. h. nördlich) des Baal, eines Quellarmes des Oranje, gelegen. Nach dem Begründer R ho des genannt. < J) .^ort, Natal, portugiesisch, = Weihnachtshafen, weil die ersten Entdecker hier das Wechnachtsfest feierten. _

4. Lernbuch der Erdkunde - S. 109

1902 - Gotha : Perthes
109 Vergleiche K. 50 oben und unten auf den Zusammenhang hin zwischen Klima und Vegetation! Vergleiche in dieser Hinsicht Afrika mit Südamerika! Bevölkerung (K. 48 unten und 49 unten): 180 Mill. Einw. — Wo die kaukasische Rasse? — (Europäer. Araber u. s. w.) — Welche Rasse im Süden? — (Reste der ersten Bewohner). Welche Rasse im Mittelgebiet? Welche Religionen sind in Afrika vertreten? Wie verteilen sie sich? — Das Christentum findet mehr und mehr Eingang (5,7 Mill. Christen). Geschichtliches. 1. Nordküste und Ägypten seit alters bekannt. 2. Dies Gebiet gehörte zeitweilig zum Römerreich. 3. 1498 Entdeckung Südafrikas und des Seewegs nach Ostindien durch Vasco da Gama. 4. Besiedelung und Kolonienbildung von Südafrika durch Portugiesen, Hol- länder und Engländer, zuletzt Deutsche. Zeichne eine Karte von Afrika! Zähle die Länder Afrikas auf! s 129. A. Nordafrika. (Bis zur Linie der Nigermündung.) (K. 35.) a) Der Osten: I. Aliesfinien (Habesch, Äthiopien). Lage? — Bodenbeschaffenheit? (Amben = steile Sandsteintafel- berge). — Fluß? Klima: Auf der Hochebene gemäßigt, noch höher im Alpenland rauh;— tropische Regengüsse (daher die Nilüberschwemmungen). Bewohner: Arabisch-semitisch, braun, hängen einer verknöcherten Form des Christentums au; — Ackerbau, Viehzucht. Früher mehrere Staaten, jetzt geeinigt unter dem „Negns". Alte Hauptstadt? Wie heißt die südliche Landschaft? •— (Heimat des Kaffeebaumes.) Ii. Erythraea. Lage? — Italienische Kolonie? Hafen? Nb. Was für ein Land liegt südöstlich von Abessinien? Ostküste Hierselbst italienisch, Nordfüste englisch.

5. Lernbuch der Erdkunde - S. 114

1902 - Gotha : Perthes
114 V, Kamerun.x) Vi. Franmsch-Südwestafrika. Lage? — Name der Küste. Vii. Kongostaat. Lage und Ausdehnung? — Fluß? Wem gehörig? — bedeutungslos! Bon Stanley sind am Kongo Stationen errichtet. Viii. Portugiestsch-Südwestafrika. Lage? — Grenzflüsse? Namen der Küste? — Verbrecherkolonie. Küstenorte. Ix, Deutsch-Südwestafrika.*) c) Die Mitte. Hier liegt das Hauptgebiet des Kongostaats. Vom 10.° südl. Br. (Deutsch-Ostafrika) bis zum Oranje: englisch. — Hier auch die Kalahari! Neune einen Ort am Baal! — Von hier Eisenbahn nach Norden. (I) Der Süden. X. Südafrikanische Republik (Transvaal). Lage? — Grenzen? Gröfze: 309 000 qkm. Bodenbeschaffenheit? — (Hochebene mit Hügelketten, im Osten die Drachenberge). — Der nördliche Teil, das Buschfeld, ungesund, be- sonders im Sommer, im Winter Weide; der südliche Teil, das Hoch- seld, ist höher und gesünder. Bewohner: 1 Mill. Einw.; 288000 Weiße, Buren (Holländer). — Ackerbau, Viehzucht; — Steinkohle, Gold. Geschichtliches. 1. Nebst dem Oranje-Freistaat 1852 von Hotländern gegründet, die vor den Engländern aus dem Kapland zurückwichen. 2. 1877 von England annektiert, doch erzwangen 1881 die Buren wieder ihre Unabhängigkeit. Englands Goldgier erregte 1899 von neuem einen blutigen, verdammungswürdigen Krieg. Die von England ausgesprochene Annexion ist nicht offiziell anerkannt. i) Die deutschen Kolonien werden weiter unten im Zusammenhang durch- genommen.

6. Lernbuch der Erdkunde - S. 138

1902 - Gotha : Perthes
138 3. Februar 1885 erhält Dr. Peters namens der Gesellschaft für deutsche Ko- lonisation (später: Deutsch-Ostafrika-Gesellschaft) einen Kaiserl. Schutzbrief für das von ihm erworbene Gebiet in Ostafrika. Weitere Ausdehnung dieses Gebietes (ein Küstenstreifen und die Inseln bleibt bei Sansibar). 4. März 1885 wird das Gebiet der „Neu-Guinea-Kompagnie" unter deutschen Schutz gestellt, ebenso der Nenbritannia-Archipel (Bis- marck-Archipel) und die Marshallinseln: 1886 kommen die nordwest- lichen Salomonsinseln hinzu. 5. 1890—97 werden die Grenzen der afrikanischen Gebiete durch Verträge mit England und Frankreich festgelegt. 6. März 1898 wird die Bucht Kiautschou von China durch Pachtvertrag auf 99 Jahre erworben. 7. Juni 1899 werden die Karolinen, Palauinseln und Marianen von Spanien erworben; in demselben Jahr erhält Deutschland die Samoainseln Savai und Upolu. 8 143. A. Afrikanische Besitzungen. I. Deutsch - Gstafrika. (K. 35. u. 37.) Lage? — Grenzen? Größe: Fast 1 Mill. qkm; — vergleiche sie mit derjenigen des Deutschen Reiches! Küstengliederung: Viele Koralleninselchen! — Nenne einige große Inseln! — welche gehört Deutschland? — Küste (Mrim a) vielfach ver- sumpft. Bodengestaltung: 1. Korallenkalkküste mit 10 m hohem Steilrand. 2. Vorlandzone, bis 125 m hoch; — nach Süden zum Rovuma hin wird sie breiter! 3. Das Innere, ein gewaltiges Hochplateau, 1000 m hoch, aus Urgestein (Granit, Gneis, Glimmerschiefer) und mit Basaltdurchbrüchen und durch Hitze und Regen zersetzten Massen: Laterit oder Ziegelstein (wegen der dnrch Eisen roten Farbe). 4. Randgebirge im Osten, das ostasrikanifche Schiefer- gebirge, vom Meer an der Nordostgrenze bis zum Njassasee. a) Nenne zwei Teile desselben im Nordosten! — landschaftlich sehr schön. b) Nenne einige Teile nach Südwesten zu! c) Das Randgebirge des Njassasees? 5. Isolierter Gebirgsstock im Norden? — erhebt sich aus der 800 m hohen Hochebene 6000 m hoch, höchster Berg Afrikas ^), erloschener i) Nach allerneusten Nachrichten soll der Ruwenzori noch höher sein.

7. Lernbuch der Erdkunde - S. 143

1902 - Gotha : Perthes
143 die Mehrzahl der Einwohner ist zum Christentum bekehrt. — Verkehrs- spräche: Kap-Holländisch. Die Küste ist ohne Ortschaften. Im Innern nur Dörfer und Stationen (viele Missionsstationen). Hauptort: Windhoek, wo gelegen? — Sitz des Gouverneurs; Eisenbahn zur Küste (wohin?) ist im Bau begriffen. § 153. Iii. Kamerun* (Name vom portugiesischen Namen eines Seekrebses.) Lage? — Grenzen? Größe: Fast 500000 qkm; vergleiche mit dem Deutschen Reich! Küstengliederung: Schlauchförmige Flußbuchten (Ästuarien), zur Flutzeit mit Seewaffer gefüllt, besonders das Kamerun-Ästuar mit fünf Flußmündungen. — Insel? Bodcngestaltung: 1. Küste flaches Schwemmland (in der Mitte Laguuen = Strandseen), schwach ansteigende Tiefebene, int Süden 25 km, im Norden 75 km breit; aus Urgestein und von fruchtbarem Latent bedeckt. 2. Hinter der Küstenebene erhebt sich in zwei Stufeu das west- afrikanische Schiefergebirge, Kamm 800 m hoch, abgerundete Gipfel von 1400m Höhe (an den Harz erinnernd), Felsenmeere. — Ebenso ein Gebirge nach Nordwesten (zum Benue) hin. 3. Das Innere ist eine Hochfläche, 700—800 m hoch, aus Urgestein mit roter Verwitteruugsdecke (Laterit), mit tiefen Flußtälern. 4. Im nördlichen Gebiet (Adamaua) alpenähnliche Gebirge, 2000 bis 3000 m hoch, mit vulkanischen Durchbrücheu, die sich in einer Reihe bis zur Küste (und auf den Inseln) fortsetzen. Hier der höchste Gebirgsstock! Name? — wie hoch? — aus Basalt, mit zahlreichen Kratern. Die Lavaströme lassen eine noch in gefchicht- liche Zeit fallende vulkanische Tätigkeit erkennen. Bewässerung: Flüsse nicht schiffbar (weshalb nicht?). Der wichtigste Fluß, der Benue, auf englisches Gebiet übergehend (wohin fließend?). Ebenso im Norden der französische Schari (wohin fließend?), daher leider das Hinterland besonders von Engländern besorgt. Wie heißt der Hauptfluß? § 154. Klima: Küstengebiet feucht-heiß, für Europäer sehr ungesund, — im Binnenland und in den höheren Gebieten weniger heiß, die Tem- peraturschwaukungen nicht so stark wie in Ostafrika.

8. Deutschlands Kolonieen - S. 23

1889 - Gotha : Behrend
287] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 23 „Kaiser Wilhelms-Land und Bismarck-Archipel". Im Jahre 1886 wurden die drei nordwestlichen Inseln der Salomon-Grupp< dem Gebiet der Neuguinea-Kompanie hinzugefügt. — Zu den ferneren Kolonialbesitzungen des Reichs kamen die Admiralitäts-Jnseln, nördlich von Kaiser Wil- Helms-Land gelegen, und im Jahre 1885 die Marschall-Inseln, zu denen auch die Brown- und Providence-Jnseln zu rechnen sind. — Die Karolinen, auf welche Deutschland Anspruch machte, wurden infolge des Karolinenstreites, welcher 1885 durch päpstliche Vermittelung geschlichtet wurde, den Spaniern zugesprochen. Bedeutende Handelsthätigkeit entfaltet Deutschland auf den — ein selbständiges Reich bildenden — Samoa-Jnseln, welche jedoch nicht zum deutschen Kolonialbesitz gehören. Nach vorstehenden Ausführungen kann man den deutschen Kolo- nialbesitz der Verwaltung gemäß folgendermaßen gliedern: 1. Kronkolonieen (staatliche): Togoland, Kamerun und die Marschall-Inseln. Sie stehen unmittelbar, auch in der Verwal- tung, unter dem Reiche. 2. Deutsche Privatkolonieen (kommerzielle): Südwest- asrika, Deutsch-Ostafrika, Kaiser Wilhelms-Land :c. Es sind Ko- lonieen von deutschen Privatgesellschaften unter dem Schutze des Reichs. B, Randeskunde der einzelnen Kolonieen. «t. Die deutschen Kolonieen in Afrika. 1. Togoland. a) Jas Land. a) Lage, Größe. Togoland, die kleinste der deutschen über- seeischen Besitzungen, liegt auf der „Sklavenküstemit diesem Namen bezeichnet man denjenigen Teil von Ober-Guinea, der zwischen den Mündungen des Voltaflusses und des großen Nigir- stromes gelegen ist. Der größte Teil der Sklavenküste ist englisch, und in diesem Gebiete die Stadt Lagos (80 000 Einw.) die größte Stadt von ganz Ober-Guinea. Zwischen diese englischen Besitzungen drängen sich nun: im Innern ein großer Negerstaat, Dahome, südlich davon die französischen Gebiete von Groß-Pöpo und Agwe, und westlich von diesen das deutsche Kü st engebiet Togoland und Klein-Pöpo.

9. Deutschlands Kolonieen - S. 61

1889 - Gotha : Behrend
325] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 61 fühlenden Menschen aufs äußerste. Wandelnden Gerippen gleich kommen die Unglücklichen weit aus dem Innern Afrikas einher- gewankt, Männer, Frauen und Kinder in buntem Durcheinander. Wer ermattet niedersinkt und sich nicht weiterschleppen kann, wird ohne Erbarmen in der Wildnis seinem Schicksal überlassen. Im Hafen werden die Sklaven besser gepflegt, um ihr Aussehen für den Verkauf günstiger zu gestalten, worauf sie nach Vorderasien, Madagaskar :c. verschifft werden. Manch Sklavenschiff wird frei- lich von den Engländern und Deutschen abgefangen und die Sklaven in Freiheit gesetzt; doch ist die Ausfuhr noch immer sehr beträcht- lich. Die Sklaven finden Verwendung zum Plantagenbau und anderen schweren Arbeiten. y) Hosoniimhätigkeik. Zwischen den südostafrikanischen Gestaden und dem semitischen Borderasien bestand unzweifelhaft schon im grauen Altertum ein Verkehr. (Ophir?) Aus Arabien scheinen auch in alten Zeiten schon Einwanderungen nach den Küstengebieten Ostafrikas statt- gefunden zu haben. Dafür sprechen unter anderm auch aufgefundene Reste uralter arabischer Bauten, sowie die Mischvölker der Galla- und Somalistämme. Im frühen Mittelalter gründeten Araber an den äquatorialen Ostküsten ein Reich von erheblicher Ausdehnung. Da dieses Gebiet abseits von der großen Handelsstraße des enro- päisch-ostindischen Handels lag, hatte es für Europäer wenig In- teresse. Nur die Portugiesen setzten sich an der Südostküste fest und eroberten zu Beginn des 16. Jahrhunderts Sansibar und das Küstengebiet. Ende des 17. Jahrhunderts vertrieb der Jmam von Maskat die Portugiesen wieder und gründete auf der San- sibarküste Statthaltereien. Erst in diesem Jahrhundert wurde Sansibar ein unabhängiges Sultanat. Der europäischen Forschung und Kulturarbeit blieb das Hinterland infolge der arabischen Herr- schast lange Zeit verschlossen. a) Mission. Die ersten Missionare in Ostafrika waren die bereits früher genannten und auch als Forscher geschätzten Deutschen Krapf und Rebmann. Infolge der Anregungen, welche von dem berühmten Forscher und Missionar Livingstone ausgingen, gründete die Londoner Missionsgesellschast, sowie die schottische Kirche Missionsstationen im Innern von Ostafrika. Seitdem das Land in den Besitz der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft übergegangen

10. Deutschlands Kolonieen - S. 19

1889 - Gotha : Behrend
283] Allgemeine Übersicht. 19 Angra Pequena zu gehen, um das dem Herrn Lüderitz gehörige Territorium an der Westküste Afrikas unter den direkten Schutz Sr. Majestät zu stellen. Das Territorium des Herrn A. Lüderitz wird nach den amtlichen Mitteilungen als sich erstreckend von dem Nordufer des Oranjeflusses bis zum 20.° Süd- breite, 20 geogr. Meilen landeinwärts, angenommen, einschließlich der nach dem Völkerrecht dazu gehörigen Inseln. Indem ich diesen Allerhöchsten Auf- trag hiermit zur Ausführung bringe, hiffe ich hier als äußeres Zeichen die Kaiserlich deutsche Flagge, stelle somit das oben erwähnte Territorium unter den Schutz und die Oberhoheit Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I. und fordere die Anwesenden aus, mit mir einzustimmen in ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät. Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I. lebe hoch!" Wenige Tage darauf wurde durch den Kommandanten des Kanonenboots „Wolf", v. Raven, auch das übrige Küstengebiet weiter nördlich bis zur Grenze der portugiesischen Besitzungen (Gr. Namaqualand und Damaraland) unter deutschen Schutz ge- stellt, die deutsche Flagge unter Trommelwirbel und Geschützsalut gehißt und folgende Proklamation verlesen: „Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland, Wilhelm I., stelle ich die afrikanischen Küstengebiete zwischen 26° südlicher Breite und Kap Frio mit Ausschluß der (England gehörigen) Walftschbai unter den Schutz des Deutschen Reiches und erkläre, daß die nachweisbaren, wohl- erworbenen Rechte von Angehörigen anderer Nationen voll und ganz geachtet werden sollen. Möge der Schutz Deutschlands zum Wohlergehen beider Länder beitragen! Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser, lebe hoch!" Lüderitz war für die Erforschung des neuen Kolonialgebiets eifrig thätig und entsandte mehrere Expeditionen zu diesem Zwecke dorthin. Im Jahre 1885 trat er aber seine Rechte an die neu- gebildete „Deutsche Kolonialgesellschaft für Süd- afrika" ab, welche die Kolonialthätigkeit in jenem Gebiete bis heute fortsetzt. b. Togoland und Kamerun. Die zweite Erwerbung, ebenfalls vom Jahre 1884, bilden die Länder Togoland und Kamerun. Schon seit der Mitte dieses Jahrhunderts hatte der deutsche Handel in Oberguinea festen Fuß gefaßt. Von der Mündung des Gambia bis zur Nordgrenze der portugiesischen Besitzung Angola entstanden nach und nach 66 Fak- toreien, von denen allein 20 der Firma Wörmann in Ham- bürg gehörten. Der Handel wurde aber durch eingeborne Völker sowohl, als auch durch Engländer und Franzosen sehr geschädigt, weshalb die deutschen Kaufleute die deutsche Reichsregierung um Schutz baten. Dieser wurde ihnen auch gewährt. 2*
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