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1. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 31

1914 - Gotha : Perthes
— 31 — Die Wendung des neuen Seelenlebens zu einem intellektuellen Verständnis seiner Grundlagen, oder vielleicht richtiger gesagt zu einer geordneten und lehrmätzig durchdachten Übersicht seiner Haupterscheinungen gewährte auch dem Strom der großen sittlichen Empfindungen, der kosmopolitischen wie der vaterländischen, ein breiteres Bett. Dabei traten, dem steigenden Sinne für das Konkrete entsprechend, die internationalen Motive immer mehr zurück und die nationalen immer mehr hervor: die Bewegung auf innere Anteilnahme am Staat (Liberalismus) und auf völkische Einheit (Nationalismus) begann alles "zu beherrschen. Man Tenns ihre "'Beschichte. " Es ist nicht die Absicht, sie hier zu erzählen. Nur zwei Bemerkungen seien gestattet. Man ersieht aus der bisherigen Darstellung, wie eng Liberalismus und Nationalismus zusammenhingen: der Liberalismus bringt die persönlichen, der Nationalismus die völkischen Ideale des neuen Menschen nach 1750 zum Ausdruck. Und weiter: , --»um»»!!fr — > - —, y- y t i r• L -s f die deutschen Revolutionen des.19. Jahrhunderts sind wohl ^ die unblutigsten, die sich jemals zugetragen haben. Was kämpfte und zu siegen schien, war letzten Grundes die Macht der öffentlichen Meinung: erwies sich diese Macht doch stark genug, allein die Berufung des Frankfurter Parlamentes durchzusetzen. 3n der Tat, es war eine Revolution vielleicht nur zu sehr allein des Volkes der Dichter und Denker., Dem entsprach das Ergebnis. In dem Augenblicke, da sich das Machtbewutztsein der Einzelstaaten dieser liebenswürdigsten aller Revolutionen entgegensetzte, war die Verwirklichung ihrer Ideale ausgeschaltet. Aber auch die Ideale selbst? „Ein Geist lebt in uns allen, und unsre Burg ist Gott" hatten schon früh die studentischen Märtyrer der Bewegung gesungen. Der Gedanke ist mächtiger als das Schwert; und die Reichsverfassung von 1871 hat die Der-

2. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 43

1914 - Gotha : Perthes
— 43 — Welt mitberufene Deutschland, dessen mir harren. Und alle Teile der Bevölkerung halten an diesen ersten Anfängen der Vollentfaltung der nationalen Schwingen teilgenommen: der Bauer, der den Pflug über einen Acker führte, in dessen nährenden Kräften sich die jüngsten Errungenschaften der Wissenschaft mit der Urkraft der natürlichen Krume zu höher gesegneten Leistungen vereinigten; der Arbeiter, dessen kernige Faust und technischer Kunstsinn ganz anders noch als der Märker im Liede weiland Ernst Moritz Arndts das Eisen reckte; der Angehörige der kopfarbeitenden Stände vom Schreiber bis zum Dichter; die von alters oder neuerdings führenden Schichten des Wirtschaftlebens, des öffentlichen Dienstes und der staatlichen Herrschaft. Dies war der Augenblick, in dem der ungeheure Krieg, sw in welchem wir leben, mit fürchterlicher Gewalt auf uns herabbrach. Er traf uns vor allein auch kriegerisch nicht unvorbereitet. Und so rein unsere Seelen sind von jeder Schuld» an seinem Anlaß, so sehr dürfen wir sagen, daß wir auch geistig vorbereitet waren. Soll es zu einer leitenden Stellung unseres Volkes in der Welt kommen, politisch wie kul-turell, so war sie wohl schwerlich anders als durch einen Krieg in eben dieser Zeit und unter eben diesen Umstanden erreichbar. Denn selbst der Anlatz, der das Reich und Österreich unlösbar verband, ist so geartet, daß er die besten Aus- , sichten für eine echt deutsche Lösung eröffnet. Der Aufbau der deutschen Geschichte in dem Zeitaller seit etwa 1750 ist von wunderbarer Ebenmäßigkeit; er Bildet eins der herrlichsten Teilstücke eines auch künstlerisch befrie-digenden Verlaufes menschlicher Geschicke, soweit deren Über-

3. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 404

1890 - Gotha : Behrend
404 Bilder aus der norddeutschen Tiefebene. sinkenden Boden bedeutend erschwert. Daher richtete man notdürftige Hütten aus allerlei Material, anch ans Torf her. Dazu kam die erste Sorge um das tägliche Brot, die vermehrt wurde durch die Unkenntnis mit den neuen Verhältnissen. Viele oerließen die ihnen übergebene Stätte, um wieder anderswo in Dienst zu treteu. Allmählich aber wurde man mit den Verhältnissen vertraut, man lernte das Moor ab- brennen, Torf stechen und söhnte sich mit der Lebensweise ans. Von den Ansiedlern wuchs ein neues Geschlecht groß, das anderswo die Kolonisation fortsetzte. Die schwierigste Unternehmung blieb immer die Herstelluug guter Wege für Wagen und Schiffe. Es bedurfte einer fortwährenden Anfuhr vou Steinen und Sand, 11m die Landwege all- mählich festzumachen. Noch mehr kosteten die Schiffahrtsgräbeu und Kanäle, denn ohne den Verkauf und Versand des Torfes wäre die Er- Haltung der Kolonisten unmöglich geworden. Bremen war der nächste Markt. Daher entstanden im Laufe der Jahre neben den Gräben Kanäle, welche mit großen Kosten gebaut wurden, so die Wörpefahrt, die Semkenfahrt, die Umbecksfahrt und andere. Die Kanäle entwäfferten zugleich das Land; dadurch, daß die Schiffsgräben sich bis an die Geest verlängerten, erhielten sie zugleich genügendes Quellwasser, um die Gräben zu füllen. Um den Wasserstand in gleicher Höhe zu erhalten, wurden anfänglich „Schütte" angelegt, welche später durch die vom Moorkommissär Witte erfundenen Klappstaue ersetzt wurdeu. Diese sind so eingerichtet, daß sie durch das kommende Schiff niedergedrückt werden und sich nachher von selbst wieder aufrichten. Man würde aber irren, wenn man annähme, daß die von der Regierung und deren Beamten vorgeschlagenen Verbesseruugeu der bisherigen Zustände von den Kolonisten gern und leicht augeuommeu worden seien. Diese erhoben vielmehr regelrecht gegen jede Neuerung, z. B. die Klappstaue und die Abschaffung der Überzüge (die Schiffe mußten an einzelnen Stellen über die Deiche gezogen werden), Einspruch, es bedurfte langwieriger Ver- handluugen, und nicht selten mnßte das Bessere erzwungen werden. Jetzt kann jedoch der größte Teil des Moores als kolonisiert be- trachtet werden, nur die Ränder, welche den benachbarten Geestgemeinden gehören, harreu uoch der Besiedelung. Die vorhandenen 69 Moor- kolomen haben sich aber in einer äußerst günstigen Weise entwickelt. Wer heute auf den festen Wegen durch die Kolonien führt, wird seine Bewuuderuug über das Aufblühen derselben nicht zurückhalten können. Hering und Menke, 4. Heidelandschaft. 1. Charakter der Heide. — 2. Die Lüneburger Heide. 1. Außer dem Moore treten in der norddeutschen Tiefebene größere oder kleinere Strecken meist sandigen Bodens hervor, auf denen eine
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