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1. Deutsche Schulgeographie - S. 215

1908 - Gotha : Perthes
Verkehrsgeographie. Landverkehr. § 258. Die Hilfsmittel des Landverkehrs sind nur zum Teil von den natürlichen Bedingungen abhängig. Je höher die Kultur eines Volkes steigt, desto mehr entwickelt sich das Bedürfnis nach ausgedehn- tem und raschem Verkehr, desto mehr verdrängt das vollkommenste aller modernen Verkehrsmittel, die Eisenbahn, die ursprünglichen Verkehrs- mittel, die zwar auch durch Straßenbau und Flußregulierungen einer großen Vervollkommnung fähig sind, aber doch immer mehr auf den Naheverkehr beschränkt bleiben. Nur die Flußschiffahrt kann mit der Eisenbahn zum Teil noch im Fernverkehr wetteifern. § 259. Den Eisenbahnen sind nur wenige natürliche Schranken gesetzt. Größere Steigungen als 2-f-0 kann die gewöhnliche Adhäsions- bahn i) nicht überwinden, sondern nur die Zahnradbahn, die aber wegen Kostspieligkeit im Weltverkehre bisher noch keine Rolle spielt. Gebirge, die man nicht übersteigen kann, werden durchbohrt; aber dies ist nur soweit möglich, als die nach dem Innern der Erde zunehmende Wärme die menschliche Arbeit gestattet (höchstens bis zu einer Temperatur von 50° C.). Die Eisenbahn ist eine Erfindung von George Stephenson (dschordsch stefensn); als ihr eigentliches Geburtsjahr kann 1830 bezeich- net werden, da die Bahn Liverpool—manchester dem Verkehre über- geben wurde; fünf Jahre darauf wurde die erste deutsche Bahn zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet. Seitdem hat das Eisenbahnnetz der Erde eine erstaunliche Ausbildung erfahren; aneinandergereiht würden die Die Adhäsion zwischen den Triebrädern der Lokomotive und den Schienen ermöglicht die Fortbewegung des Zuges. Je größer die Steigung, desto schwerer muß die Lokomotive sein.

2. Lernbuch der Erdkunde - S. 237

1902 - Gotha : Perthes
Lehraufgabe des 2. und 3. Jahresdrittels. !) Wicdrrholiing dtt Wnderklinde Euripas, ausgenommen das Aeutsche Kcich. < §§ 53-107. Lehraufgabe des 3. Jahresdrittels. Die Handels- und Nttkehrsstraßen. ß 216. Entwicklung von Kandel und Werkehr. Erst wenn ein Volk eine gewisse Kulturstufe erreicht hatte, auf der es die Produkte seines Landes ausnutzte und das Bedürfnis nach den Produkten eines anderen Landes empfand, konnte der Handel beginnen, d. h. der Austausch dieser beiderseitigen Produkte. Der Handel erstreckte sich zunächst nur über die nächstbenachbarten Länder, doch mit der wachsenden Kultur suchte man weiter gelegene Länder kennen zu lernen und deren Produkte zu erwerben. Mit der weiteren Ausdehnung des Handels in sernen Ländern wuchs der Gesamtverkehr und damit das Bedürfnis nach Verkehrs- Mitteln. So stehen Handel und Verkehr seit jeher in engster Wechsel- beziehung: der Handel läßt neue Verkehrsmittel entstehen, und die Verkehrsmittel wieder fördern den Handel. Wo lebten die meisten Kulturvölker des Altertums? — daher waren sie früh auf Seefahrt angewiesen. A. Die Seeschiffahrt. Als Mittel zur Bewegung der Schiffe kannte man früher nur das Ruder; doch entwickelte sich die Technik desselben schon im Altertum sehr weit, besonders bei Phöniziern (fuhren bis Britannien, ob bis in die Ostsee, ist fraglich) und Griechen. ') Falls im 1. Jahresdrittel Zeit bleibt, ist auch in diesem schon ein Teil dieser Wiederholung zu erledigen.

3. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 31

1914 - Gotha : Perthes
— 31 — Die Wendung des neuen Seelenlebens zu einem intellektuellen Verständnis seiner Grundlagen, oder vielleicht richtiger gesagt zu einer geordneten und lehrmätzig durchdachten Übersicht seiner Haupterscheinungen gewährte auch dem Strom der großen sittlichen Empfindungen, der kosmopolitischen wie der vaterländischen, ein breiteres Bett. Dabei traten, dem steigenden Sinne für das Konkrete entsprechend, die internationalen Motive immer mehr zurück und die nationalen immer mehr hervor: die Bewegung auf innere Anteilnahme am Staat (Liberalismus) und auf völkische Einheit (Nationalismus) begann alles "zu beherrschen. Man Tenns ihre "'Beschichte. " Es ist nicht die Absicht, sie hier zu erzählen. Nur zwei Bemerkungen seien gestattet. Man ersieht aus der bisherigen Darstellung, wie eng Liberalismus und Nationalismus zusammenhingen: der Liberalismus bringt die persönlichen, der Nationalismus die völkischen Ideale des neuen Menschen nach 1750 zum Ausdruck. Und weiter: , --»um»»!!fr — > - —, y- y t i r• L -s f die deutschen Revolutionen des.19. Jahrhunderts sind wohl ^ die unblutigsten, die sich jemals zugetragen haben. Was kämpfte und zu siegen schien, war letzten Grundes die Macht der öffentlichen Meinung: erwies sich diese Macht doch stark genug, allein die Berufung des Frankfurter Parlamentes durchzusetzen. 3n der Tat, es war eine Revolution vielleicht nur zu sehr allein des Volkes der Dichter und Denker., Dem entsprach das Ergebnis. In dem Augenblicke, da sich das Machtbewutztsein der Einzelstaaten dieser liebenswürdigsten aller Revolutionen entgegensetzte, war die Verwirklichung ihrer Ideale ausgeschaltet. Aber auch die Ideale selbst? „Ein Geist lebt in uns allen, und unsre Burg ist Gott" hatten schon früh die studentischen Märtyrer der Bewegung gesungen. Der Gedanke ist mächtiger als das Schwert; und die Reichsverfassung von 1871 hat die Der-

4. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 33

1914 - Gotha : Perthes
— 33 — Darüber, daß so ungefähr mit der Reichsgründung eine ^^M.. neue Zeit unter Deutschen begonnen habe, sind wir mol)I Wri^Don alle einig. Wie diese Zeit aber im einzelnen abzugrenzen etwa morn* und wie sie ihrem Wesen nach zu kennzeichnen sei, das ist die Frage. Und mancher mag meinen, diese Frage zu beantworten sei einstweilen überhaupt noch nicht möglich. In einem stimmen wir wohl überein: darin, daß, abgesehen von der Reichsgründung, ein unerhörtes Aufblühen. des_jbirischaftslebens uns in eimntlteuen Stand unserer ~~Döhi[chen Art versetzt habe. Dieser Punkt wird, weil wesentlich, einer genaueren Betrachtung zu unterziehen sein. Zunächst einiges nur scheinbar bloß Chronologische. Das Aufsteigen unserer Volkswirtschaft kann man sehr verschieden datieren. Man kann vielleicht schon an die Blüte der Landwirtschaft in den zwanziger Jahren denken. Geht man, wie die meisten für selbstverständlich erachten werden, von der Entwicklung von Gewerbe und Handel aus, so wird die Antwort je nach den verschiedenen Gegenden Deutschlands verschieden lauten: für das Königreich Sachsen würde eigentlich bis ins 18. Jahrhundert zurückgegriffen werden müssen, für die Rheinlande vielleicht auch; für andere Stellen wäre der Termin später zu setzen. Sucht man in dieser Verlegenheit eine, genauere Vorstellungen erlaubende Anknüpfung, so erscheint sie am besten mit dem Momente gegeben, da aus dem neuen Wirtschaftsleben der Unternehmung herauslieüf lieh zwei neue Stände, die der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, hervorgehen: mithin die soziale Ausprägung des __ir neuen Wirtschaftslebens begiiint.' Es war am preußischen Rhein in den dreißiger Jahren der Fall, aber die hieraus sich ergebenden Probleme wurden in Berlin, in der preußischen Zentralstelle, um diese Zeit noch nicht verstanden. Nehmen wir hierzu die Tatsache, daß die erste deutsche Industrieausstellung in Berlin im Jahre 1844 stattfand und 3

5. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 38

1914 - Gotha : Perthes
— 38 — lebens bis 311m. heutigen Tage. Natürlich lieferte dieses ständige Vorwärtsschreiten auch ständig neue Reizmassen zur mettereit Entwicklung des Seelenlebens. Es ist der Zusammenhang, der in unsere Zeit das Motiv einer niemals ablassenden Unruhe bringt, der die neue Kultur besonders zur Reife gelangen läßt, der ihr klassische Erzeugnisse höchster Vollendung selbst da versagt, wo die sonstigen Bedingungen dafür günstig sein möchten. — Erste:Stufe: Die erste Stufe, die der Reizsamkeit und des Grünen Deutschland Deutschlands tss auf "den höchsten geistigen Gebieten wie einst Soziale ' die der Empfindsamkeit und des Sturmes und Dranges m9e" durch eine enthusiastische Haltung gekennzeichnet. Dementsprechend Merwiegt die Phantafietätigkm^ Musik, Dichtung, diesmal auch, bei gestiegenem Reichtum der Nation, in hohem Grade die bildenden Künste. Auf Einzelheiten kann nicht eingegangen werden, insbesondere auch nicht auf die Nennung von Namen. Hier hat jeder seine eigenen Erinnerungen und den von ihm bewältigten Lesestoff zu befragen und den gegebenen Rahmen mit lebendigen Bildern zu füllen, soviel er vermag. Auf den höchsten Gebieten, denen der Sittlichkeit und der Ukvtzen öffentlichen Interessen, ist diese Zeit noch im Grunde, r • ’ - ... tvte man zu sagen pflegte, „ntomlmfrei"; in der Weltanschauung steht sie noch zum großen Teile unter der Nachwirkung des Materialismus der Epigonenzeit; der Idealismus der großen Dt^tefund Denker um 1800 wird mißkannt oder gar verachtet. In die Sozialpolitik, die sich zur Einordnung des neuen, vierten Standes der Arbeitnehmer als unbedingt notwendig erweist, werden sittliche Motive nur wenig eingebracht, und soweit dies, namentlich seitens der Regierenden, geschieht, im ganzen im Sinne eines etwas altertümlichen Christentums. Das öffentliche Leben dieser Zeit ergeht sich int Innern

6. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 6

1914 - Gotha : Perthes
— 6 — sehr alter Bestandteil des uns bekannten, an sich ja sehr wenig ausgedehnten Abschnittes der menschlichen Geschichte. Sie find auch ein der Hauptsache nach sehr beständiger Teil; es läßt sich z. V. nachweisen, daß der Rässenünterschied zwischen Germanen und Chinesen vor mehr als drei Jahrtausenden in der Hauptsache derselbe war, wie heutzutage. Man könnte also von vornherein die Rasse als eine beständige Kraft in die geschichtliche Entwicklung einstellen: für uns, für unsere begrenzte geschichtliche Kenntnis scheint dies zu genügen. Es liegt aber auf der Hand, daß ein solches Verfahren wissenschaftlich nicht haltbar wäre. Die Wissenschaft denkt durch. Sie muß in dem vorliegenden Falle, von ihrer Art zu urteilen aus, auf der Vermutung bestehen, daß auch die Rasseeigenschaften etwas Gewordenes sind, und man darf hinzufügen, daß unter dieser Voraussetzung die Rassenunterschiede vor allem dem nach Raum und Zeit verschiedenartigen Schicksal der einzelnen Völker entsprungen sein werden. Wichwt Die bisher vorgetragenen allgemeinen Zusammenhänge gemcht/5cn sind das unentbehrlichste Werkzeug für jedes wissenschaftliche Mnfbtens wie praktische Denken unserer Zeit: sie müssen deshalb jeder-©egetraart. mann geläufig werden. In der äußeren Politik wie im wirtschaftlichen Geschäftsleben haben wir es heutzutage ständig, von Tag zu Tag, mit den Völkern des ganzen Erdballs zu tun. Diese befinden sich aber auf sehr verschiedener Kulturhöhe und dämm, zumal noch unter dem Einflüsse ihrer räumlich-geographischen und zeitlich-universalgeschichtlichen Lage, in nicht minder verschiedenartiger Ausbildung ihres jeeltjcheii Lehens: nach räumlichen und zeitlichen Besonderheiten wie nach der Kulturhöhe ihrer innersten Entwicklung haben sie abweichende sittlich-religiöse Vorstellungen, abweichende Auffassungen vom Wesen der öffentlichen Gewalt, kurz: abweichende Lebensformen in jeder Richtung. Es versteht sich, daß man erfolgreich mit ihnen nur dann verkehren kann, vor

7. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 43

1914 - Gotha : Perthes
— 43 — Welt mitberufene Deutschland, dessen mir harren. Und alle Teile der Bevölkerung halten an diesen ersten Anfängen der Vollentfaltung der nationalen Schwingen teilgenommen: der Bauer, der den Pflug über einen Acker führte, in dessen nährenden Kräften sich die jüngsten Errungenschaften der Wissenschaft mit der Urkraft der natürlichen Krume zu höher gesegneten Leistungen vereinigten; der Arbeiter, dessen kernige Faust und technischer Kunstsinn ganz anders noch als der Märker im Liede weiland Ernst Moritz Arndts das Eisen reckte; der Angehörige der kopfarbeitenden Stände vom Schreiber bis zum Dichter; die von alters oder neuerdings führenden Schichten des Wirtschaftlebens, des öffentlichen Dienstes und der staatlichen Herrschaft. Dies war der Augenblick, in dem der ungeheure Krieg, sw in welchem wir leben, mit fürchterlicher Gewalt auf uns herabbrach. Er traf uns vor allein auch kriegerisch nicht unvorbereitet. Und so rein unsere Seelen sind von jeder Schuld» an seinem Anlaß, so sehr dürfen wir sagen, daß wir auch geistig vorbereitet waren. Soll es zu einer leitenden Stellung unseres Volkes in der Welt kommen, politisch wie kul-turell, so war sie wohl schwerlich anders als durch einen Krieg in eben dieser Zeit und unter eben diesen Umstanden erreichbar. Denn selbst der Anlatz, der das Reich und Österreich unlösbar verband, ist so geartet, daß er die besten Aus- , sichten für eine echt deutsche Lösung eröffnet. Der Aufbau der deutschen Geschichte in dem Zeitaller seit etwa 1750 ist von wunderbarer Ebenmäßigkeit; er Bildet eins der herrlichsten Teilstücke eines auch künstlerisch befrie-digenden Verlaufes menschlicher Geschicke, soweit deren Über-

8. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 24

1914 - Gotha : Perthes
— 24 — seljen, mit welcher Sicherheit, praktisch wie theoretisch, die kommenden Zeiten der neuen Kultur alsbald auch in diese Stellung einrückten. Schon die Dichtungen der (Empfind* famfeit, vornweg die Schöpfungen ihres poetischen Haupt-führers^Klopstock, sind durchweg von vaterländischer Gesinnung, la Degemung getragen, und schönhsten Jahrzehnte des neuen Zeitalters sehen das Erwachen einer früher überhaupt nicht gekannten Vaterlandsliebe und, in Abbts bekanntem Buche (1761), die freudige Bejahung berbtspt mindestens als Problem behandelten, wenn nicht gar verneinten tfrage vom Tode fürs Vaterland. Dazu kam ein Weiteres. (Es lag in der Natur der Dinge, frajjz dies neue Leben mit seiner Verlebendigung des Verkehrs der Volksgenossen untereinander einer öffentlichen Meinuna bedurfte. Seit den sechziger Jahren etwa erwächst eine immer weiter greifende Presse mit dem Ziele wirklicher politischer Tätigkeit; Zunächst „gemeinnützig" mit der Verarbeitung rationalistischer Staatslehren und -grundsätze ins breite beschäftigt, spricht sie sich in Lokalerscheinungen aus, die bis zu klassischer Höhe ansteigen (Mösers „Osnabrückisches Wochenblatt" seit 1766): bis sie gegen Schluß des Jahrhunderts in eine vollere journalistische Vertretung der zu immer weiterem Schwünge ausholenden öffentlichen Meinung ausmündet. Nun war es wohl eine wichtige Frage, wie sich die bestehenden Staaten im alten verfallenden Reiche zu der jungen Bewegung stellen würden. Soviel war klar: diese erfüllte zum ersten Male die politischen Gebilde mit der Nation eigenen hohen sittlichen Werten; wer vermochte aber so weit zu sehen, daß er auf dem damit eingeschlagenen Wege die künftige Einheit eines deutschen Staatswesens und seine volle Durchdringung mit völkischen Kulturwerten geahnt hätte? Gleichwohl konnte man sich im ganzen Nahmen der Zeit den hohen sittlichen Anforderungen der neuen Kultur nicht entziehen, zumal

9. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 34

1914 - Gotha : Perthes
— 34 — damals der Zentralverein für das Wohl der arbeitenden blassen gegründet wurde, so haben mir vielleicht die Momente beisammen, die eine Datierung auf etwa 1840 gestatten. Wie dem auch sei, eins ist aus dem Beigebrachten ersichtlich: daß die sozialen Vorgänge neben den wirtschaftlichen entscheidend waren. Stehen sie nun mit der Umbildung des Seelenlebens, die in den achtziger Jahren, nach etlichen Vorboten in den fünfziger und sechziger Jahren, eintrat, in unmittelbarem Zusammenhang? Dies ist bekanntlich die Lehre des sogenannten historischen Materialismus. Mari f 1818), der Begründer dieser Lehre, war ein Schäerhegel^und so sind es schließlich geistige Werte, in die auch nach ihm das höchste Tun der Menschheit auslauft : insofern wandelt er, eben in seinen letzten Denkzielen, die Bahnen des deutschen Idealismus. Aber er meint, die Entwicklung dieses"§»öchsten "sei im vorliegenden Falle wie überhaupt schließlich durch Wirtschaft und gesellschaftliche Schichtung unmittelbar und allein bedingt. Wie im einzelnen, darüber hat er freilich keine klare Anschauung: fast wie in einem mystischen Zusammenhange verläuft ihm der Vorgang. 2n Wirklichkeit ist die Sache indes sehr einfach und von jedem von uns erlebt. Die Fortschritte des Wirtschaftslebens, nicht minder, vielleicht noch mehr die mächtigen Umwälzungen der sozialen Schichtung schaffen ganz ungewöhnlich starke Massen von seelischen Reizen. Diese Reizsummen wirken dann auf den allgemeinen Seelenzustand: man wird ,,nervös",- und aus dem gestörten Gleichgewicht erhebt sich bei günstigem Vorwärtsschreiten der völkischen Gemeinschaft ein Neues, eine neue seelische Periode, wenn nicht ein neues Zeitalter innerster Geschichte. Was sich dabei zeigt, ist ein einfaches Gesetz alles Lebens. Der Weinstock, der im Frühjahr in Saft schießt und seine Fechser bildet bis in die Zeit

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 66

1890 - Gotha : Behrend
66 Bilder vom deutschen Rhein. manche unter ihnen nichl selten wegen ihres täglichen Bedarfs an Nahrung von diesen Packern, die häufig zugleich Kramläden besaßen, so gebunden waren, daß sie anstatt baren Geldes sich mit Waren ab- finden lassen mußten. Das Packerwesen kam hierdurch bei den Schwarz- wäldlern gänzlich in Mißkredit. Die glänzendste Zeit der Schwarz- Wälder Uhrenindustrie fiel in das erste Drittel dieses Jahrhunderts. Von da an nahm der Verdienst sehr ab, die Formen waren veraltet, bei der höchst mangelhaften Verwendung von Hülfsmaschinen konnte der im Laufe der Zeit gesteigerte Anspruch auf möglichst vollkommene innere und äußere Ausstattung nicht befriedigt werden, daher kam es, daß häufig minder gute Uhren in den Handel gebracht wurden; von feiten Amerikas und anderer Länder, wo dieselbe Industrie aufblühte, machte sich eine lebhafte Konkurrenz fühlbar, dazu kam noch die Kartoffel- krankheit, welche Mangel an Lebensmitteln auf dem Schwarzwalde ver- ursachte; auf der andern Seite that das in gewinnsüchtiger Weise aus- genutzte Packerwesen das Seine, um das Maß der Not voll zu machen. Die Schwarzwaldbewohner in ihrer Bedrängnis wandten sich um Ab- hülfe an die großherzoglich badische Regierung und diese, die Wichtigkeit der Sache würdigend, bemühte sich durch sorgfältige Erörterungen die Ursachen des Verfalls der Industrie kennen zu lernen; sich stützend auf die von den Uhrmachern selbst lebhaft gefühlte Notwendigkeit von Ver- befferungen in der Fabrikationsmethode, hoffte man von einer Uhrmacher- schule das Einströmen neuen Lebens in die gedrückten Verhältnisse. Mit Zustimmung des verstorbenen Großherzogs Leopold wurde sofort eine Uhrmacherschule gegründet, welche zum Zweck hatte: die Verbesserung der Schwarzwälder Uhrmacherei, die Einführung der feiuen Gewicht- und Tafcheuuhrmacherei, die Vervollkommnung und Ausbreitung der Stockuhrmacherei; ferner die Hebung des Werkzeug- und Gehäusemachens, der Schildmalerei, Gießerei k., wobei die Absicht stets auf Arbeits- teilung gerichtet wurde. Diese Anstalt wirkte in der That segensreich, neben den inzwischen wieder eingetretenen besseren Zeiten ist hauptsächlich ihr das rasche, kräftige Wiederemporblühen der Uhrmachern auf dem Schwarzwald zuzuschreiben. Nach ihrem Programm sucht die Schule im allgemeinen den Schwarzwälder Gewerbestand zu zeitgemäßem Fortschreiten zu veranlassen und besonders junge Leute zu tüchtigen Arbeitern heran- zubilku. In der Uhrmacherschule wird unentgeltlich theoretischer und praktischer Unterricht erteilt; in ersterem sind zwei bis drei Lehrer thätig, die in den verschiedenen Zeichenfächern, der Arithmetik, Mechanik, angewandten Naturlehre, Aufsätzen, kaufmännischer Geschäftsführung, nach Umständen auch in französischer Sprache unterrichten; durch weitere zwei bis drei Lehrer wird Anleitung in der praktischen Stock- und Taschenuhrmacherei gegeben, wozu eine eigene Werkstätte eingerichtet ist; eine andere mit Wasserkraft versehene mechanische Werkstätte dient zum Drehen, Hobeln, Schleifen, Durchschlagen ?e. größerer Stücke, weiter ist in der Anstalt noch eine Schreiner-, Modellier-, Holzschnitzer- und eine Schmiedewerkstätte vorhanden. Gegen eine äußerst mäßige
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