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11. Deutsche Schulgeographie - S. 208

1908 - Gotha : Perthes
208 Gebirge vulkanischen Ursprungs (auf Savaii bis 1600, auf Upolu bis gegen 1000 m hoch), mit den prächtigsten Wäldern bedeckt, erfüllen die Inseln, die wegen ihres gleichmäßig warmen Klimas, ihres Wasserreichtums und ihres üppigen Pflanzenwuchses mit Recht als die „Perle der Südsee" bezeichnet werden. Die polynesischen Bewohner sind ein schöner, bild- samer, aber arbeitscheuer Menschenschlag und hängen meist der protestau- tischen Lehre an. Der Hauptsitz des Plantagenbaues, der viel Kopra in den Handel liefert, ist Upolu, besonders die Umgebung der Hauptstadt Apia. Uber die Bedeutung Samoas für den Seeverkehr s. S. 186. Afrikanische Schutzgebiete. § 259. Deutsch - Oftafrika *) ist die größte (fast doppelt so groß wie Deutschland) und wichtigste deutsche Kolonie. Die Nordgrenze zieht von 4|° S. an der Küste bis 1° S. im Innern, die Südgrenze bildet der Rovuma (rofuma) in etwa 11° S., die Ostgrenze das Meer ungefähr im Meridian von Moskau, die Westgrenze zwei große Seen (in 30 Meridian von St. Petersburgs und 35° £).). Im allgemeinen ist Deutfch-Oftafrika als ein Hochland von nahe an 1000 m mittlere Höhe zu bezeichnen. 1) Die Küstenzone, gegen S. zu immer breiter werdend, steigt von der schmalen Küstenebene langsam nach dem Innern an. Im W. wird sie durch 2) das ostafrikanische Schiefergebirge begrenzt, das von Usambara im N. bis zu den Gebirgen westlich vom Njassa im S. aus einer unzusammenhängenden Reihe von gut bewässerten, größtenteils waldigen und fruchtbaren Berglandschaften besteht, deren Flüsse Pan- gani, Wami und Rusidschi zum Indischen Ozean gehen. Darauf folgt westlich 3) ein eigentümlich gestaltetes Plateau mit weitgedehnten grabenartigen Einsenkungen (ostafrikanisches Grabengebiet), größten- teils Steppe oder sogar Wüste, da es voin Judischen Ozean durch ein Gebirge abgesperrt ist, mit abflußlosen Seen und Sümpfen. Feuchter und daher fruchtbarer ist 4) das Hochplateau von Uniamwesi. Im N. füllt der große Victoriasee (oder Victoria-Njansa) eine flach- fchüffelförmige Vertiefung aus, im W. erhebt sich 5) das mittelafri- kanische Schiefergebirge am Ostufer des Tanganika, der mit den westlichen Nilseen (s.s. 144) den zentralafrikanischen Graben ausfüllt. Auf dem westlichen Plateau berühren sich die Gebiete der drei größten afrikanischen Ströme: der Nil entspringt im mittelafrikanischen Schiefergebirge und fließt als Kagera in den Victoriasee; südlich davon wird dieses Gebirge von einem Flusse durchbrochen, der in den Tanga- *) Wiederhole zunächst § 189, S. 147.

12. Deutsche Schulgeographie - S. 211

1908 - Gotha : Perthes
211 ein paar Eisenbahnen, die von Lome, der Hauptstadt und dem einzigen Hafenplatz der Kolonie, einerseits an der Küste nach O., anderseits in das Innere nach Palime führen. Am Volta ist der Hauptstapelplatz Kete-Kratschi. § 253. Die natürliche Grenze Aameruns bilden die Wasser- scheiden gegen'den Niger (Benue) und Kongo (Sanga), die politische Grenze reicht mit einem sich verschmälernden Streifen aber bis in das obere Benuegebiet und zum Tschadsee. Die Südgrenze liegt ungefähr in 2° N.. die nördliche berührt 13° N., der westlichste Punkt liegt in 8|° O. (Meridian von Karlsruhe), die Ostgrenze meist in 15" O. (Meridian von Stargard). Aus der sich nach S. zu verschmälernden Küstenebene steigt man steil zudem inneren Hochlande von Afrika empor; die Flüsse, von denen Mb am und Nj ong die größten sind, überwinden diese hohe Bodenstufe mit Wasserfällen und Stromschnellen und sind daher als Verkehrsmittel untauglich. Das innere Hochland ist fruchtbares, gut bevölkertes Grasland, nach der Küste zu folgt mit wachsender Regenmenge ein dünnbevölkerter, stellenweise menschenleerer Urwaldgürtel. Die Küste ist flach und hafenlos mit Ausnahme der einem Ahornblatte gleichenden Bucht von Kamerun, in die Seeschiffe ein- fahren können, und die als natürlicher Mittelpunkt der Kolonie dieser den Namen gegeben hat. Hier liegen die meisten Faktoreien der euro- päischen Kaufleute, die hauptsächlich durch Vermittlung der anwohnenden Dualaneger mit dem Innern der Kolonie verkehren. Palmöl und Palmkerne sind in dieser Gegend die Haupterzeugnisse, dagegen liefert die Südhälfte der Kolonie, deren Hauptort Kribi ist, Kautschuk und Elfenbein. Im Norden hat sich (wie in Deutsch-Ostasrika) eine Plan- tagenkolonie von hervorragender Bedeutung entwickelt. Die Kakao- Pflanzungen liegen am Südfuße des 4100 m hohen, vulkanischen Kamerunberges, der zu den regenreichsten Gegenden der Tropen- zone gehört. Ein botanischer Versuchsgarten befindet sich in der Missions- station Victorias. Am Ostabhange liegt in 900m Seehöhe Buea, wohin der Sitz des Gouverneurs aus Gesundheitsrücksichten verlegt wurde. Die sich nördlich daran anschließende Gebirgslandschaft soll durch eine Eisenbahn erschlossen werden. Seitdem das Hinterland am Benue (Adamaua) und am Tschadsee in Besitz genommen ist, gelingt es vielleicht, auch mit diesem in Handelsbeziehungen zu treten, doch ist zu beachten, daß sich die ausgezeichnete Wasserstraße des Benue fast ganz in den Händen der Engländer und der größte Teil der Umgebung des Tschadsees in den Händen der Franzosen befindet. i) Ihr Name zeigt an, daß si? von den Engländern gegründet wurde. 14*

13. Deutsche Schulgeographie - S. 141

1908 - Gotha : Perthes
141 Ein wichtiger Charakterzug Afrikas sind die zahlreichen und großen Seen im östlichen Teile der Südhälfte, wo sich auch die Gebiete der drei größten Ströme berühren. Diese Ströme sind der Nil, der zum Mittelländischen Meere, der Kongo, der zum Atlantischen, und der Sambesi (sambesi), der zum Indischen Ozean fließt. Nur der vierte der afrikanischen Hauptflüsse, der Niger, der sich ebenfalls in den Atlantischen Ozean ergießt, befindet sich ganz abseits im nordwestlichen Landvorsprunge. § 179. Afrika ist der heißeste Kontinent. Fast in der Mitte vom Äquator durchschnitten, gehört es zum größten Teile der heißen Zone an; nur der äußerste Norden und der äußerste Süden ragen in die gemäßigte Zone hinein. Wo aber die Seehöhe etwas beträchtlicher ist, wird die Glut gemildert, ja die höchsten Berge tragen sogar ewigen Schnee. Wo der Regen genügend ist, dehnen sich Urwälder aus; aber im allgemeinen ist Afrika trocken, und Waldwuchs entwickelt sich dann nur längs der Flüsse. (Vgl. D. Sch.-A. 50.) Abseits davon bedecken Grasbüschel den Boden, ohne einen zusammenhängenden Rasen zu bilden (Steppe); zur Regenzeit ein üppiges Gefilde, ist er zur Trockenzeit kahl und verdorrt. Regen tritt im tropischen Afrika ein, wenn die Sonne auf ihrer (scheinbaren) jährlichen Wanderung den Zenit über- schreitet, und ist meist von heftigen Gewittern begleitet. Herden von Antilopen, Zebras, Büffeln und Giraffen (schiraffen) beleben die Grasfluren, daneben in Wald und Steppe die großen Dickhäuter: Elefant, Rhinoceros und Flußpferd, und von den Raubtieren besonders Löwe, Leopard, Schakal und Hyäne; Steppen und Wüsten durchläuft der größte Vogel, der Strauß. In den Wäldern am Guineagolf und des Kongobeckens leben die menschenähnlichen Affen Gorilla und Schimpanse. Die meisten afrikanischen Flüsse beun- ruhigt das Krokodil. Wo es nicht oder nur selten regnet, dehnen sich Wüsten oder dürftige Steppen aus. Das tropische Afrika wird im N. und S. von solchen ein- geschlossen, im N. von der Sahara (sähara), im S. von der Kalahari (kalahari). § 189. Die Bevölkerung von Afrika schätzt man auf 140 Millionen (5 auf 1 qkm). Der weitaus größte Teil des Festlandes wird von dunkelfarbigen Völkern oder Negern bewohnt, der Norden und Süden dagegen von hellfarbigen Völkern. Diese gehören im N. zur mittelländischen Rasse, im S. zu den in raschem Aussterben begriffenen Rassen der Hottentotten und Buschmänner. (Vgl. D. Sch.-A. 48.) Von allen Erdteilen ist Afrika noch am wenigsten der Kultur er- schlossen. Im Norden hängt es zwar durch die Landengt vonsuez

14. Deutsche Schulgeographie - S. 143

1908 - Gotha : Perthes
143 den Gebirgsketten gelegenen Hochflächen der Schotts (Salzseen) sind dagegen dürre Steppenlandschaften. Die ursprünglichen Bewohner sind die hamitischen Berbern (in Algerien Kabylen genannt), außerdem leben hier viele Araber und Juden. Die drei Atlasländer sind: 1. Marokko (im Altertum Mauretanien), ein mohammedanischer Staat,- der sich bis jetzt gegen Europäer ängstlich abgesperrt hat. Der Sultan residiert abwechselnd in Marokkos und Fes (fes); Tanger (tändscher) ist der Sitz der Vertreter der europäischen Mächte. 2. Algeriens (alscherien, im Altertum Nnmidien^)) ist die wichtigste französische Kolonie, reich an Getreide, Wein und Vieh. Die drei Provinzen benennen sich nach den drei wichtigsten Städten Algiers (alschlr), Oran und Constantine^). m 3. Tunis (als römische Kolonie Afrika genannt, welcher Name dann auf den ganzen Erdteil übergegangen ist) wird noch von einem eigenes Fürsten regiert, der aber unter französischer Oberhoheit steht. Die Haupt- stadt ist T u n i s. Nicht weit davon lag im Altertum Karthagos eine der berühmtesten phönicischen Kolonien und Handelsstädte, die im Kampfe mit Rom um die Herrschaft über das Mittelmeer untergegangen ist. § 183. Die Sahara 6), die größte Wüste der Erde (so groß wie Rußland, Skandinavien und Dänemark), ist ein Tafelland von 460 m mittlerer Höhe, aus der ausgedehnte Felsengebirge (besonders Tibesti) her- vorragen. Der Boden ist entweder nackter Fels oder mit großen und kleinen scharskantigen Steinen oder mit Sand bedeckt, den der Wind zu lang- gestreckten Hügelreihen (Dünen) auswirft. Man unterscheidet daher Stein- und Sandwüste. Da der Regen oft jahrelang ausbleibt, so fehlt der Pflanzenwuchs ganz oder besteht nur aus ärmlichen Dornstränchern und Kräutern, die aber dem Kamel (dem „Schiff der Wüste") wegen ihres Salzgehaltes eine willkommene Nahrung bieten. Wenn aber auch (mit Ausnahme des Nils) keine Flüsse die Wüste durchziehen, so fehlt es doch nicht an unterirdischen Wasserläufen (Grundwasser), die entweder in natürlichen Bodensenkungen oder durch Brunnenbohrung erschlossen zu Tage treten und an diesen Stellen die Wüste zu fruchtbaren Oasen?) umschaffen. Hier sammelt sich eine seßhafte Bevölkerung, der die Dattel- palme die Hauptnahrung bietet. (Vgl. D. Sch.-A. 50 und 48.) x) Marokko --- die Geschmückte, wegen ihrer schönen Lage am Fuße des Atlas, a) Algier --- Inseln (arabisch El-Dschesair), weil auf vier Inseln erbaut. Davon dann der Name des Landes. а) D. h. Land der Hirten (Nomas griechisch, ---- Hirt, daher auch Nomaden). 4) Nach Kaiser Konstantin d. Gr. б) = Neustadt. 6) Arabisch, = steinige Fläche. *) Griechisches Wort, dem Altägyptischen entlehnt (uad Station).

15. Deutsche Schulgeographie - S. 145

1908 - Gotha : Perthes
145 jetzt neben Getreide, Zuckerrohr und anderen Nahrungsmitteln besonders Baumwolle. Außer durch Fruchtbarkeit ist Ägypten auch durch seine Lage an der Suezenge begünstigt; als Durchgangsland vom Mittelmeere zum Indischen Ozean hat es immer eine wichtige Rolle gespielt, und diese Bedeutung ist besonders seit Eröffnung des Kuezkanals zwischen Port Said und Suez (1869), wodurch der Seeweg von Europa nach Indien, China und Australien abgekürzt wurde, gewachsen. (Vgl. D. Sch.-A. 18/19.) Dem Namen nach gehört Ägypten zum Türkischen Reiche, wird aber von einem erblichen Vizekönig (Khedive [femtü]) regiert und von Eng- land verwaltet. Seine Hm^tstadt Kairos (ferro), die größte Stadt Afrikas, liegt in der Nähe des alten Memphis an der Grenze der beiden Hauptabteilungen des Landes: Oberägypten (Niltal) und Unterägypten (Deltaland). Die Haupthandelsstadt ist Alexandria^), das seit dem Altertum seine Bedeutung bewahrt hat. Von den alten Großstädten (Memphis, Theben it.) sind nur Ruinenstätten übrig geblieben' am besten erhalten sind die Pyramiden, die ältesten Baudenkmäler der Erde, von denen die Cheopspyramide bei Giseh (in der Nähe von Kairo) 146 m hoch ist. Das trspische Afrika. (Vgl. D. Sch.-A. 34 u. 35.) § 185. Im S. geht die Wüste allmählich in die Tropenland- schasten des Sudan (sudan)^) über, die Heimat der echten Neger, die aber zum größten Teil noch unter arabischem Einflüsse stehen, sich zum Islam bekennen und in geordneteren Staaten leben, als die Bewohner des übrigen tropischen Afrika. (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) Der östliche Sudan umfaßt das obere Nilgebiet bis zum Steppen- und Wüstenlande Nubien4) (mit der großen 8-Krümmung des Nils), das den Sudan von Ägypten trennt. Nach einer mehr als 10jährigen Unterbrechung stehen Ostsudan und Nubien jetzt wieder unter der Herrschaft Ägyptens, das sie aber mit England teilen muß. W e st s u d a n wird ebenfalls von einem großen Strome, dem Nigers (mit dem Benue [benuej), durchflössen; Mittelsud an, der am tiefsten gelegene und flachste Teil, wird da- gegen von dem abflußlosen Gebiete des Tschadsees eingenommen. 1) Arabisch, = die Siegreiche. 2) Nach Alexander d. Gr. 8) Land der Schwarzen; vom arabischen sudanij ----- schwarz. *) Goldland, vom altägyptischen niib = Gold, weil die alten Ägypter hier Gold fanden. 6) In der einheimischen Sprache ----- Wasser. Supan, Dmische Schulgeographie.

16. Deutsche Schulgeographie - S. 147

1908 - Gotha : Perthes
147 verheerenden Kriege der zahllosen kleinen Stämme und die Sklavenjagden arabischer Händler bis in die neueste Zeit an jedem Fortschritte gehin- dert wurde (Vgl. D. Sch.-A. 50 u. 48.) Erst jetzt bietet die immer tiefer in das Innere eindringende europäische Kolonisation und in ihrem Gefolge die christliche Mission die Möglichkeit, geordnete Zustände zu schaffen und die Gesittung zu veredeln. Für den Welthandel ist das tropische Südafrika, trotzdem es von etwa 50 Millionen Menschen bewohnt wird, noch ohne große Be- deutung. Ein Haupthindernis ist, daß alle Waren auf den Köpfen ge- wordener Träger oder von Sklaven fortgeschafft werden müssen, doch ist mit dem Bau von Eisenbahnen bereits ein Anfang gemacht. Die Hauptartikel sind Elfenbein, Palmöl in den atlantischen Küsten- gegenden und Kautschuk (ein Harz, das verschiedene Holzgewächse liefern). Der Anbau tropischer Nutzpflanzen (Kaffee, Baumwolle, Tabak?c.) breitet sich immer mehr aus. § 188. Den größeren westlichen Teil des südafrikanischen Hoch- landes durchzieht in ostwestlicher Richtung eine über 1000 m hohe Boden- schwelle, die die Wasserscheide zwischen dem Kongo und dem Sambesi (sambesi) bildet. Die Nordabdachung nimmt das Kongobecken ein, eine flach-schüsselförmige Vertiefung, in der sich zahlreiche Flüsse zum wasser- reichsten Strome Afrikas, dem Kongo, sammeln. Der Osten des Beckens ist mit kolossalen Urwäldern bedeckt. Im Gegensatze zum Kongo, der nach Überwindung zahlreicher Wasserfälle in den Atlantischen Ozean mündet, wendet sich der Sambesis, nachdem er die großartigen Victoriafälle passiert hat, dem Indischen Ozean zu. Der atlantische Küstenstrich heißt Niederguinea und ist ganz in dem Besitze europäischer Völker: 1) die deutsche Kolonie Kamerun (kamerün); 2) Franzöfisch-Kongo; 3) der Kongostaat, deffen Beherrscher der König der Belgier ist; 4) die portugiesische Kolonie Angola (ängola). § 189. Das ostafrikanische Seenhochland (vgl. auch D. Sch.-A. 37) erstreckt sich vom Sambesi bis zum abessinischen Hochlande. Nur im nordöstlichen Nordamerika und im kaspisch -turanischen Becken Asiens finden wir noch eine ähnliche Anhäufung großer Seen wie hier. Die bedeutendsten sind: der abflußlose Rudolf-See im N. (nach dem verstorbenen Kronprinzen von Österreich-Ungarn benannt); die Nilseen: Victoria- (nahezu so groß wie Bayern), Albert- und Albert- Edward-See; der Kongosee Tanganika (tanganika) und der ebenso langgestreckte, zum Sambesigebiete gehörige Njassa. Das Plateau zwischen diesen Seen hat eine Höhe von 1200 m über dem *) In der einheimischen Sprache = Strom. 10*

17. Deutsche Schulgeographie - S. 149

1908 - Gotha : Perthes
149 Das auhertropische Kiidafrika. § 191. Innerhalb der Mulde des außertropischen Südafrika breitet sich, halb Wüste, halb Steppe, die regenarme Kalahari (kalahäri) aus, im N. bis zum abflußlosen Ngamifee (ngami). An Regenarmut leidet aber auch das westliche Randgebirge bis an die Küste, während der Ostrand feucht und fruchtbar ist. (Vgl. D. Sch.-A. 50.) Der größte, aber nicht schiffbare Fluß ist der Oranje!), der in den Atlantischen Ozean mündet. Den Osten bewohnen noch Bantuneger (Kaffern^)), die Mitte und den Westen nehmen das Hirtenvolk der Hottentotten und das Jäger- Volk der Buschmänner ein, welche die Trockenheit des Landes zur Dürftigkeit verurteilt und auf einer sehr niedrigen Kulturstufe festhält. (Vgl. D. Sch.-A. 44.) Die fruchtbaren Gebiete sind ganz in den Händen der Weißen; das außertropische Südafrika ist die einzige Gegend Afrikas, wo ein gemäßigtes, gesundes Klima die Ansiedelung von Euro- päern in größerem Maßstabe gestattet hat. Zuerst kamen holländische Buren (Bauern) nach dem Kap lande (südlich vom Oranje, benannt nach dem Kap der guten Hoffnung); nachdem sich die Engländer des- selben bemächtigt hatten, zog ein großer Teil der Buren nach N., um sich in beständigem Kampfe mit den Kaffern eine neue Heimat zu gründen, zuerst in Natal und dann, als auch dieses englisch geworden war, in den Burenrepubliken, die nun ebenfalls in englische Kolonien verwandelt sind. 1. Die Teile des englischen Südafrika sind: a) Das Kapland, ein fruchtbares, besonders zur Schafzucht geeig- netes Land, das jenseits des Oranje bei Kimberley (kimberle) auch kost- bare Diamantenfelder besitzt. Die Hauptstadt ist Kapstadt am Tafelberge. b) Die ehemaligen Burenrepubliken Oranjefluß-Kolonie und Transvaals, letztere mit reicher Goldgewinnung, besonders bei Jo- Hannesburg. c) Das Betschuanenland in der Kalahari. d) Rhodesia^), wahrscheinlich ebenfalls goldreich, erstreckt sich von Transvaal über den Sambesi bis zum Tanganika. Die Gegend am Njasfa hat getrennte Verwaltung. e) Natals, ein fruchtbares Bergland, in dem noch Gewächse der wannen Zone kultiviert werden. 2. Den trockenen Westrand Südafrikas bildet die Kolonie Deutsch- Südwestafrika. i) Von den Holländern zu Ehren des Prinzen von Oranien so benannt. Ä Von den Arabern kafir == Ungläubige (d. h. Nicht-Mohammedaner) genannt. *) d. h. jenseits (d. h. nördlich) des Baal, eines Quellarmes des Oranje, gelegen. Nach dem Begründer R ho des genannt. < J) .^ort, Natal, portugiesisch, = Weihnachtshafen, weil die ersten Entdecker hier das Wechnachtsfest feierten. _

18. Deutsche Schulgeographie - S. 209

1908 - Gotha : Perthes
209 nika mündet und somit zum Kongogebiete gehört, während der Njassa seine Gewässer zum Sambesi sendet. Die ursprünglichen Bewohner sind ackerbautreibende Bantuneger, in deren Sprache die Vorschlagsilbe U das Land und Wa die Be- wohner bezeichnet (z. B. Uniamwesi und Waniamwesi). An der Küste haben sich seit dem Mittelalter auch Araber angesiedelt und am Ende des 17. Jahrhunderts ein Reich gegründet, das sich allmählich über einen großen Teil der «Manischen Ostküste ausdehnte und seinen Mittel- Punkt in Sansibar hatte. Sie betrieben den ergiebigen Handel mit Sklaven und Elfenbein und machten sich zum Teil auch im Innern Ostafrikas ansässig. Das Kisuaheli, die Sprache der Suaheli oder Küstenneger, wurde dadurch die Handelssprache in einem großen Teile von Ostafrika. Doch gelang es indischen Kaufleuten, den Handel in ihre Hände zu bringen, indem sie den Arabern große Vorschüsse gaben, die diese mit Elfenbein und Sklaven zurückzuzahlen gezwungen waren. Neben den Sklavenjagden hatten aber die binnenländischen Bantuneger auch unter dem Vordringen zweier viehzüchtenden und räuberischen Nomadenvölker zu leiden, der hamitischen Massai im N. und der den Kafsern verwandten Masiti südlich vom Rufidschi, denen sich auch einige Bantustämme angeschlossen hatten. § 251. Seit der Unterdrückung des Araberausstandes im Jabre 1890 ist die deutsche Herrschaft an der Küste fest begründet; im Innern halten weit zerstreute Militärstationen, die zum Teil auch den evange» lischen und katholischen Missionaren als Rückhalt dienen, den Frieden und die Ordnung ausrecht. Ostafrika ist noch immer vorwiegend Handels- kolonie, doch wird — und das gilt auch für Togo und Kamerun — ihre Entwicklung durch die mangelhaften Verkehrsmittel gehemmt^/ Alle Lasten werden noch von Menschen befördert; die wichtigsten Tauschartikel sind, ^vie im ganzen tropischen Afrika, Baumwollwaren. Unter den Ausfuhrartikeln stand früher Elfenbein an erster Stelle, aber durch die rücksichtslose Elefantenjagd ist es seltener geworden, und an seine Stelle traten die Walderzeugnisse, besonders Kautschuk, und Produkte der Jagd und Viehzucht (lebende Tiere, Felle und Häute). Die bedeutendsten Karawanenstraßen (allerdings nicht Straßen in unserem Sinne, sondern schmale Negerpfade) gehen von Daresfalam (salam; Friedensgau), der Haupt- und größten Stadt der Kolonie (20000 Einwohner), und von Bagomojo (bagamöjo; gegenüber Sansibar) nach dem Innern, wo sie sich von Tabora (taböra) aus nach dem Viktoria- und dem Tanganikasee verzweigen.' Die jetzt in Bau befindliche Eisenbahn von Daressalam nach Morogoro kann, wenn sie nach den großen Seen S u p a n, Deutsche Schulgeogrsphie. ij

19. Deutsche Schulgeographie - S. 210

1908 - Gotha : Perthes
210 fortgeführt wird, eine noch größere Bedeutung erlangen als die schon in Betrieb gesetzte Bahn von Mombassa nach dem Victoriasee in Britisch- Ostasrika. Die Südhälfte der Kolonie, deren wichtigster Hafenort Kilwa ist, ist am wenigsten entwickelt; sie liefert außer Kautschuk besonders Wachs und die ölhaltige Sesampflanze. Der wirtschaftliche Schwer- Punkt liegt jetzt im Norden, wo sich bereits die Gründung einer Plan- tagenkolonie anbahnt. Der Küstenstrich ist das Hauptgebiet der Faserpflanzen (besonders der Sifalagave, dann Flachs, Hanf, Baum- wolle), des Zuckerrohrs und der Kokospalme, deren Kultur sich von da bis über Daressalam hinaus erstreckt. Für den Kaffeebau eignet sich besonders das Gebirgsland Usambara. Die fruchtbaren Land- fchaften am untern Pangani verbindet bereits eine von Tanga nach Mombo verlaufende Eisenbahn mit der Küste. Der Handel der weiter im Innern gelegenen Norddistrikte benutzt dagegen die oben erwähnte britische Bahn. Auf den Abhängen des gewaltigen doppelgipfeligen Vulkaukegels Kilima Ndscharo !), der über die Schneegrenze bis 5900 m ansteigt, beginnen sich bereits Weiße anzusiedeln. § 252. An der tropischen Küste von Westafrika besitzt Deutschland zwei Kolonien, Togo und Kamerun. Togo^) liegt an der Sklavenküste von Oberguinea zwischen 6° und 11° N. und wird vom Meridian von Dover (1° O.) durchschnitten. Die Küste ist flach und wenig zugänglich, da die mächtige Brandung die großen Schiffe zwingt, auf hoher See zu ankern, so daß der Verkehr.mit dem Lande nur durch Boote ver- nüttelt wird. Große Strandseen mit flachen Nehrungen3) dehnen sich an der Sklaven- und Goldküste aus; ein solcher ist die Lagune von Togo (d. h. Seeort), das dem Lande den Namen gegeben hat. Eine zum Teil dicht bewohnte, wohlbebaute Ebene mit rotem Lehmboden steigt nach dem Innern an und wird durch ein Nno. streichendes Gebirge von den trockeneren inneren Hochflächen getrennt. Togo ist fruchtbar und liefert dem Handel Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Die Bevölkerung, die dem Sprachstamm der Ewe angehört, ist fleißig, bildungsfähig und lebt mit den Europäern in gutem Einvernehmen. Leider fehlt ein großer, natürlicher Verkehrsweg; die Hauptflüsse, Mono und der noch weiter in das Innere hineinreichende Volta, liegen an den Grenzen, und der Unterlauf des letzteren fällt ganz in englisches Gebiet. Dafür hat das südliche Drittel von Togo gute Landwege, die sogar für Fahrräder benutzbar sind, und jetzt auch 1) In Deutschland würde dieser Berg den Südteil des Großherzogtums Hessen oder den Regierungsbezirk Aachen decken. 2) Wiederhole § 186, S. 146. 3) S. S. 56.

20. Deutsche Schulgeographie - S. 212

1908 - Gotha : Perthes
212 § 254. Die älteste, aber bisher am wenigsten einträgliche Kolonie ist Deutsch-Südwestafrik« ), das sich vom Kunene (17° S.) bis zum Oranje (29° S.) und von der Küste (die der Meridian von Stargard schneidet) landeinwärts bis zum 20., bzw. 21. Meridian O. (zwischen diesen Meridianen liegt Königsberg) erstreckt und in einem ganz schmalen Streifen noch bis zum Sambesi reicht. (Vgl. auch D. Sch.-A. 35.) Zwischen dein Kalaharibecken und der Küste erhebt sich — ungefähr so breit wie Süddeutschland von den Alpen bis zum Main — eine mächtige Bodenanschwellung bis zu einer durchschnittlichen Höhe von 1000 m, so daß wir innerhalb der Kolonie von W. nach O. drei Teile zu unter- scheiden haben: die Küstenebene, das Hochland und die Kalaharifläche. Die Küstenebene steht unter dem Einflüsse des kalten Küsten- Wassers, das zum Ersätze für das vom So.-Passat weggetriebene Wasser teils aus höheren Breiten zuströmt, teils aus der Tiefe aufsteigt. Die Folge davon ist eine beträchtliche Abkühlung der Luft und regelmäßiger, schwerer Nebel bei fast völliger Regenlosigkeit. (Vgl. D. Sch.-A. 41.) Die Küstenebene ist daher eine wertlose S a n d w ü st e. Während sonst überall die Kolonisation an der Küste beginnt und langsam landeinwärts fort- schreitet, muß hier die Küste übersprungen werden. Ein Übelstand ist auch die infolge heftiger Brandung schwere Zugäuglichkeit der Küste. Der beste Landungsplatz, die Walfischbai, befindet sich im Besitz der Engländer; das benachbarte Swakopmund, jetzt das Haupt- eingangstor der Kolonie (Eisenbahn), bietet keinen vollwertigen Ersatz dafür. Besser ist die Lüderitz bucht ^), aber sie liegt den fruchtbarsten Gegenden der Kolonie zu fern. Das Hochland hat nördlich vom Wendekreise mehr den Charakter eines Gebirgslandes (Anhöhen bis 2700 m), südlich davon mehr den eines Tafellandes, das durch steilwandige Täler in Hochplateaus zer- schnitten ist. Trotz der beträchtlichen Seehöhe ist es wärmer als die Küste, frei von Nebel und, obwohl ebenfalls sehr trocken, so doch in der warmen Jahreszeit von ziemlich regelmäßigen Gewitterregen getränkt^). Dann füllen sich auch die sonst trockenen Täler mit Wasser; dauernde Flüsse siuden sich aber nur an den Grenzen der Kolonie (Oranje, Kunene und Kubaugo. § 255. Die beiden Abteilungen des Hochlandes entsprechen auch ungefähr der völkischen Zweiteilung. Die Südhälste, das Groß- !) Vgl. dazu § 191, S. 349. . . ^ e 2) Benannt nach dein Bremer Kaufmann Lüderitz, der in Sudwestafrika zuerst Land erwarb, früher An gra Pequena lportugiesisch kleine Bai) genannt. 3) Für Südafrika, das in der Zone des So.-Passats liegt, ist der Indische Ozean der Hanptregenspender, daher nimmt die Regenmenge nach W. ab.
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