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1. Deutsche Schulgeographie - S. 24

1908 - Gotha : Perthes
24 Es ist viel dichter bevölkert als das fränkische Becken, nicht bloß weil es dieses zum größten Teil an Fruchtbarkeit übertrifft (Getreide, Wein, Obst), sondern auch deshalb, weil der Schwabe gewerbfleißiger ist als der Franke (und Bayer) und daher auch in seinen kleinen Städten ein reges Leben herrscht. Der Grund davon liegt darin, daß es im Schwabenlande (auch auf der oberdeutschen Hochfläche) im Mittel- alter besonders viele Freie Reichsstädte gab. Nur in Bezug auf die geographische Lage steht das schwäbische Becken dem fränkischen nach: im fränkischen kreuzen sich wichtige N.—S.-Straßen mit O.—W.-Straßen, während das schwäbische hauptsächlich nur den Verkehr zwischen der oberen Donau und dem Rhein vermittelt. Die bedeutenderen Ortschaften liegen teils im Neckartale, teils am Rande der Rauhen Alb; unter den letzteren ist Reutlingen die größte. In oder nahe dem Neckartale liegen: die württembergische Universitätsstadt Tübingen; Eßlingen unterhalb des Knies, wo die über Göppingen herziehende Jurastraße (von Ulm her) ein- mündet; Stuttgart**, die Hauptstadt des Königreichs, wichtiger Jndustrieort (besonders Hauptsitz des süddeutschen Buchhandels) und Sitz einer technischen Hochschule, in einem kleineu Nekntnle, aber jetzt mit dem älteren Kannstatt am Neckar verschmolzen; Ludwigsburg, zeitweise Residenz der früheren württembergischen Fürsten; endlich Heil- bronu* am Beginn der wichtigen Neckarschiffahrt. § 26. Die oberrheinische Ebene ist ein langer und ver- hältnismäßig schmaler Tieflandstreifen, eingesenkt zwischen Gebirgen im S. und Plateauabbrüchen im N. Das südliche Gebirgs-Zwillingspaar bilden der Schwarzwald im O. und der Wasgau oder die Vogesen^) im W., beide langgestreckte Gebirgsmassen, die im S. ihre höchste Erhebung haben (Feldberg im Schwarzwalde 1500 in, Sulzer Belchen im Wasgau 1400 m). Dann folgen nach N. hin beiderseits Unterbrechungen: im O. der Absturz der schwäbischen Platte, der nur von der Tiefebene aus als niedere Anhöhe (Neckar-Bergland) erscheint, im W. die Einsenkung von Zabern, in der der Höhenrand bogenförmig nach W. zurückweicht. Dem Odenwald entspricht die Haardt, nur ist diese nicht so massenhaft und unregelmäßig gegliedert, sondern bildet einen langsam nach W., steil nach O. abfallenden Keil. Das darauf folgende Pfälzer Bergland, über dem sich der kegelförmige Donners- berg (700 m) erhebt, trägt mit seinen No. streichenden Höhenzügen und Tälern schon den Charakter des Rheinischen Schiefergebirges. Im N. wird die Ebene durch den Taunus, im S. durch den Schweizer i) Verkrüppelte Form, aus dem lateinischen vosegus entstanden.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 82

1908 - Gotha : Perthes
82 Erläuterung. Für alle asiatischen Nomadenhorden, die seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Europa heimgesucht haben, bildete die ungarische Ebene einen Anziehungspunkt. Die steppenartige Natur er- innerte sie an die Heimat, der Gebirgswall bot ihnen Schutz, das Donau- tal war eine geeignete Aussallspsorte sür ihre Raubzüge nach den zivili- sierten Nachbarländern. Auf die Hunnen solgten die Avaren, auf diese um 900 die den Finnen verwandten Magyaren, die nach ihrer Besiegung durch die Deutschen unter ihrem Könige Stefan dem teiligen um das Jahr 1000 seßhafte Lebensweise und das (römische) hristentum annahmen. Deutsche Kolonisten waren ihre Lehrmeister in der Kultur. Emen traurigen Rückfall erlitt diese, als die nieder- ungarische Ebene unter die Herrschaft der Türken kam (1541—1699). Ungarn ist außerordentlich reich an Naturerzeugnissen. Auf die bewaldeten Gebirge folgen weinbekränzte Hügelzüge und darauf die un- ermeßlichen Getreidefelder und viehreichen Triften der Ebene. Mais, Weizen und Wein sind die Haupterzeugnisse des Ackerbaues, Pferde, Schase und Schweine die der Viehzucht. § 107. Das nordungarische Bergland enthält in der Gebirgs- kette der Hohen Tatra die höchste Erhebung der Karpathen (Gerls- dorfer Spitze 2700 na), die aber wegen Schroffheit keinen ewigen Schnee tragt (vgl. D. Sch.-A. 16). Die südlichen Höhenzüge heißen wegen ihres Reichtums an Edelmetallen und Eisen das ungarische Erzgebirge. Der Bergbau führte zahlreiche deutsche Kolonisten herbei; die Haupt- bevölkerung ist jedoch slowakisch (zu dem tschechischen Stamme gehörig). Die größte Stadt ist Kaschau*, Schemnitz hat Silberbergbau; die Randhöhe im O. trägt bei Tokay die berühmtesten ungarischen Wein- gärten. Die Waldkarpathen, in denen die Theiß entspringt, sind von Ruthenen bewohnt. Siebenbürgen ist ein von Gebirgen umkränztes hochgelegenes Hügel- land. Die Karpathen im O. setzen sich mit scharfer Biegung in der ge- waltigen Gebirgsmauer der Transsylvanischen Alpen (Negoi 2500 m) fort, welche die Aluta der ganzen Breite nach im Rotenturmpasse durch- bricht. Sonst aber dacht sich Siebenbürgen nach W. ab, hier läßt das Bihargebirge, die goldreichste Gegend Europas*), im N. und S. Lücken. Die Hauptbevölkerung bilden die griechisch-orthodoxen Rumä- nen, den Ostrand dieser natürlichen Festung halten die magyarischen Szekler (ßekler) als Grenzwache besetzt, als drittes Element gesellen sich ihnen die Sachsen zu, die Nachkommen niederdeutscher Kolonisten, die ebenfalls als Grenzwache, besonders um Hermann st ad t, ihren Hauptort (Roterturmpaß), angesiedelt wurden. Die größte Stadt Siebenbürgens ist Klausenburg*. i) Übertreffen wird sie vom Ural, aber nur aus der asiatischen Seite.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 105

1908 - Gotha : Perthes
105 ist Island doch ohne Getreidewuchs; das Innere ist zum Teil mit ewigem Schnee und Eis bedeckt. Die Nordküste belagert das Treibeis des Polarmeeres (daher der Name Eisland); am meisten begünstigt ist die Südwestküste, wo der kleine Hauptort Reykjavik (rekjawik)^) liegt. In ihrer ozeanischen Abgeschiedenheit haben die Isländer, die Nach- kommen der vor 1000 Jahren eingewanderten Norweger, ihre alt- nordische Sprache noch bewahrt. § 135. Skandinavien, die größte Halbinsel Europas (größer als Deutschland), wird von einem Massengebirge erfüllt, das sich im W. steil zum Meere, im O. allmählich zur baltischen Küstenebene senkt. Die bedeutenderen Flüsse oder Elfe gehören daher der Ostabdachung an, während von den westlichen manche in Wasserfällen direkt ins Meer stürzen. Das Gebirge bildet keinen zusammenhängenden Kamm, sondern besteht aus Fjelden (sjel), d. h. welligen Hochflächen bis 1300 m Seehöhe, über die sich im S., wo das Gebirge am massigsten ist, die Gipfel bis zu 2600 m erheben. Trotz der verhältnismäßig geringen Höhe finden sich (wegen nördlicher Lage und Niederschlags- reichtums) ausgedehnte Schneefelder, von denen prachtvolle Gletscher oft bis an die Meeresküste hinabreichen. Die Täler sind schmal und tief, wie in das Gebirge hineingehackt. Der größte Fluß ist der Glomm. Der Westrand ist Europas ausgezeichnetste Steil- und Klippen- küste. Das Meer ist in die engen Täler eingedrungen und bildet vielfach verzweigte Fjorde (besonders charakteristisch der Hardangersjord (vgl. D. Sch.-A. 2/3), welche die Reize von Meer- und Hochgebirgsland- schasten vereinigen und daher ein Hauptziel der Touristen sind. Das Meer hat außerdem den äußeren Küstenrand zu Hunderten von kleinen, nackten Felseninseln (Schären) zertrümmert, die der Küste einen aus- gezeichneten Schutz gegen feindliche Angriffe gewähren. Den größten „Schärenhos" bilden die Lofot-Inseln. Die Flüsse des schwedischen Terrassenlandes, unter denen der Dal-Elf (dal-elw, dal — Tal) der größte ist, sind in ihrem oberen Laufe durch Seenbildung, in ihrem unteren durch starkes Gefälle, häufig durch Wasserfälle ausgezeichnet und daher nur auf kurze Strecken schiffbar. Im S. dehnt sich eine niedere Seenplatte aus, aus der neben zahlreichen kleinen Seen die drei großen: der Wener-, Wetter- und Mälarsee, liegen. Aus dem Wenersee fließt der Göta-Els (jöta-elw) zum Kattegat ab und stellt mit Umgehung *) Isländisch, ----- Rauchbucht, weil in der Nähe eine heiße Quelle dampft.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 128

1908 - Gotha : Perthes
128 An der Westseite ist ein beträchtlicher Zwischenraum zwischen den Apenninen und der Küste, aber er verschmälert sich immer mehr, je weiter wir gegen S. gehen. Hier hat die Halbinsel ihre bedeutendsten Flüsse, Tiber und Arno. Niedere Bergketten, die sogenannten Sub- apenninen, begleiten die Apenninen im W. stellenweise bis an die Küste; hier war auch der Schauplatz einer ausgebreiteten vulkanischen Tätigkeit, die sich jetzt nur noch auf drei Punkte beschränkt. Für Ebenen bleibt nur wenig Raum übrig: die kleine, aber üppige Arnoebene; an der unteren Tiber die braune, öde und ungesunde Campagna (kampünja = Flachland) di Roma; bei Neapel die große, im vollsten Schmucke der südlichen Natur prangende kampanische Tiefebene. Von der Arnomündung bis zum Golf von Salerno ziehen in schmalem Gürtel die Maremmen, versumpfte, sieberhauchende Küstenebenen, nur von Hirten bewohnt; zu ihnen gehören die pontinischen Sümpfe südlich von Rom. § 167. Das jetzige Königreich Italien umfaßt die ganze Po- ebene und die Halbinsel mit Ausnahme der kleinen Republik San Marino im mittleren Apennin, sowie die Inseln Sizilien und Sar- dinien und zählt auf 287000 qkm 33 Mill. fast ausschließlich katho- tische Bewohner, gehört also zu den bevölkertsten Staaten Europas (117 auf 1 qkm). Die ehemaligen sardinischen, jetzt italienischen Könige stammen aus dem Hause Savoyen-Carignan (karinjan). Erläuterung. Die heutigen Italiener sind zwar die Nach- kommen der alten Jtaliker, ebenso wie die heutige italienische Sprache von der lateinischen abstammt, aber im Altertum wie im frühen Mittel- alter hat Italien wiederholt fremde Einwanderung erhalten. In der Poebene setzten sich Kelten, später Germanen (Longobarden) fest, in Süditalien dagegen Griechen (Süditalien hieß im Altertum auch Groß- griechenland) und später Araber, die sich allerdings nur auf Sizilien längere Zeit erhielten. Gerade in der Mitte des Mittelländischen Meeres gelegen und im Besitze der Zugänge zu Mitteleuropa, hat Italien zu wiederholten Malen in der Geschichte eine herrschende Rolle gespielt. Im Altertum war es der Mittelpunkt des römischen Weltreiches, von dem Europa seine Bildung erhalten hat. Im Mittelalter beherrschte es die christliche Welt durch die Macht des Papstes. Die italienischen Seestädte, besonders Venedig und Genua, vermittelten den Handel zwischen dem Orient und dem westlichen und mittleren Europa, und die Kunst der ozeanischen Schiffahrt haben die Italiener den west- europäischen Völkern gelehrt (Kolumbus). In Bezug auf geistige Bil- « düng stand Italien aus Ausgange des Mittelalters und im Beginne der Neuzeit auf der höchsten Stufe, Künste und Wissenschaften blühten empor, und die herrlichen Kunstsammlungen und Bauwerke ziehen noch immer die Reisenoen ebenso mächtig an, wie die ehrwürdigen Überreste des Altertums und die blühende Natur des Südens.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 131

1908 - Gotha : Perthes
131 endet am Adriatischen Meere. Ravenna war die Lagunenstadt des Altertums, ist aber infolge der Ausfüllung der Lagunen eine Landstadt geworden. (Vgl. D. Sch.-A. 10/11.) § 169. In Alittelitalien sind die Berglandschaften der Mitte und die Küstenlandschaften des Ostens: Umbrien (ümbrien) mit dem Trasimenischen See, die Marken und das Hochgebirgsland der Abrnzzen, ohne Bedeutung. Alles Leben drängt sich nach dem W. mit seinen Ebenen, Hügelländern und großen Flüssen. Toskana (früher Groß- Herzogtum) ist nächst der Lombardei die blühendste Provinz Italiens. Die Hauptlebensader ist der Arno, in dessen ölbaumreicher Ebene die bedeutendsten Städte liegen. Florenz!) im oberen Talbecken, einst der Mittelpunkt der italienischen Bildung und noch im Besitz außer- ordentlicher Kunstschätze, stritt mit Pisa (bekannt durch seinen schiefen Turm) in der Mündungsebene um die Herrschaft, bis Pisa erlag und Florenz den neuen Hafen Livorno anlegte. Die latinische Ebene am Unterlaufe des größten Flusses der Halbinsel, genau in der Mitte der Westküste gelegen, wurde durch die Römer der politische Mittelpunkt Italiens. Zu beiden Seiten der Tiber erhebt sich auf elf Hügeln Rom, seit 1870 die Hauptstadt Italiens und Residenz des Königs, als Sitz des Papstes (im Vatikan) zugleich der kirchliche Mittelpunkt der katholischen Welt. Im Altertum Beherrscherin des blühendsten Weltreiches, das je bestanden hat, und im Mittelalter Sitz einer geistigen Weltherrschaft, enthält die „ewige Stadt" Kunstschätze und Bauwerke aus allen Epochen, von den römischen Tempeln, die teilweise in christ- liche Kirchen umgewandelt sind, bis zu den Schöpfungen unserer Zeit (die Peterskirche, der größte Tempel der Christenheit). Daher ist es von jeher ein Ziel der Reisenden gewesen, an deren Augen hier Ver- gangenheit und Gegenwart in stets wechselnden Bildern vorüberziehen. § 170. Süd- oder Unteritalien bildete bis 1860 mit Si- zilien das Königreich Neapel. Die westliche Abdachung des Apennin heißt Kampanien^); die kampanische Ebene ist auch jetzt noch der Garten Italiens, das Paradies Europas, überall sorgfältig angebaut und mit Städten, Dörfern und Villen dicht bedeckt. Nur die vulkanische Kraft stört manchmal das behagliche Leben in dieser üppig-schönen Natur. Isoliert erhebt sich aus der Ebene der Vesuv bis nahezu 1300m; er galt im Altertum als erloschen, bis der gewaltige Ausbruch im Jahre 79 n. Chr., dem die Städte Pompeji und Herculanum zum Opfer fielen, 5 Lateinisch, = Blumenstadt. *) Lateinisch, --- Flachland.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 132

1908 - Gotha : Perthes
132 eine Periode der Tätigkeit eröffnete, die mit Unterbrechungen bis zum heutigen Tage andauert. (Vgl. D.-Sch.-A. 2/3.) Auf der nördlichen der beiden die Bucht von Neapel begrenzenden Landzungen liegt eine zweite Vulkangruppe: die sogenannten phlegräischen^) Felder, von denen nur die Solfatara noch Dämpfe und Gase aushaucht; doch entstand» hier noch im 16. Jahrhundert ein neuer Vulkan (Monte nuovo), der seit- dem aber erloschen ist. Auch die Insel Jschia (iskia) ist ein erloschener Vulkan, dagegen Capri mit der berühmten Blauen Grotte ein abgetrenntes Stück der Apenninen. Zwischen den beiden Vulkangebieten liegt Neapel in wunderbarer Umgebung (daher das Sprichwort: Vedi Napoli e poi mori, d. h.: Sieh Neapel und dann stirb), die größte Stadt Italiens und einer seiner bedeutendsten Handelshäfen. In der Nähe die jetzt zum Teil ausgegrabenen Ruinen der Römerstadt Pompeji. Salerno war im Mittelalter die Pflanzschule der medizinischen Lehranstalten Europas. Auf der Ostseite der Apenninen dehnt sich die Ebene von Apulien aus. Tarent oder Taranto (täranto) an der Spitze des gleichnamigen Golfes war einst eine der ersten griechischen Kolonien; Brindisi (Brun- dusium im Altertum) ist der wichtige Ausgangspunkt der nach Alexan- drien verkehrenden Dampfer (f. S. 129). Die zweite Halbinsel Süd- italiens, Kalabrien, hat keine hervorragenden Städte. § 171. Die dreieckige Insel Sizilien, nur durch die schmale Straße von Messina (Scylla und Charybdis, im Altertum wegen ihrer Strömungen gefürchtet) von Kalabrien getrennt, ist ungefähr so groß wie Westpreußen und bildet ein wichtiges Mittelglied zwischen Europa und Afrika. Vom nördlichen Gebirgsrande, einer Fortsetzung der Apenninen, senkt es sich allmählich nach S. und So.; im O. erhebt sich der 3300m hohe Vulkankegel Ätna, seit Menschengedenken tätig (Vulcanus und die Cyklopen). Schon im Altertum war Sizilien be- rühmt als die Kornkammer Roms, und auch jetzt ist es reich an Weizen und Baumfrüchten; sogar die Baumwollstaude und das Zuckerrohr ge- deihen hier. Beigirgenti (dschirdschenti) birgt es die reichsten Schwefel- tager der Erde. Mit Ausnahme der Hauptstadt P a l e r m o an der Hafen- reichen Nordküste liegen die bedeutendsten unter den zahlreichen Städten an der Ostküste: Messina an der Italien benachbartsten Stelle und Eatania (katania) in der fruchtbaren Ebene am Fuße des Ätna. Die be- rühmte griechische Kolonie des Altertums: Syrakus ist jetzt zu einem kleinen Städtchen herabgesunken. Unter den Liparischen Inseln im N. i) Griechisch, --- Brandfeld.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

9. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.
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