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1. Lernbuch der Erdkunde - S. VI

1902 - Gotha : Perthes
Vi größtem Wert. Er bittet also alle Kollegen darum im Interesse der Weiterausgestaltung dieses Buches und seiner Methode. Zum Schluß ist es dem Verfasser ein Bedürfnis, den Herren Direktor Stenger, Oberlehrer Grube und Dr. Kenter seinen herzlichen Dank für das Interesse auszusprechen, das sie in verschiedenen Rich- tungen an dem Lernbuch nahmen. Und nun sei das Buch der Teilnahme derer empfohlen, für die es berechnet ist. Möge es in seiner Art dazu beitragen, das Ziel zu erreichen, das die Lebensaufgabe des Verfassers ist: die Jugend, das beste, was unser deutsches Vaterland besitzt, in allen den Richtungen zu fördern, in denen die Erdkunde erziehlich wirken soll, nicht nur zur Aneignung einer bestimmten Summe von Kenntniffen, sondern auch zur Schärfung der Sinne und der Beobachtungsfähigkeit, zur Gewin- nung eines gesunden Urteils und zur Ausgestaltung eines einheitlichen Weltbildes. Godesberg a. Rh., .Dr. pliil. E. Dennert. Evang. Pädagogium, im März 1902.

2. Sydow-Wagners methodischer Schul-Atlas - S. VII

1888 - Gotha : Perthes
Vii Tiefenkarten selbständig bearbeitet hat, wenn mir die Zeit zur Fortführung des Werkes fehlte. Ihm und den andern Zeichnern gegenüber war ich nach Kräften bemüht, meine Anschauungen über den erforderlichen Grad der Generalisierung einerseits und der Genauigkeit in der Reduktion anderseits zur Geltung zu bringen, um dadurch die Einheitlichkeit des Werkes zu fördern. Die Erläuterungen enthalten die Gründe, weshalb in manchen Fällen absichtlich mit Schriftsorten, Höhenstufen u. a. auf einzelnen Blättern abgewechselt ist. Die unbedeutenderen Ungleichheiten, die sich im übrigen etwa noch zeigen und ihre Er- klärung teils in der langen Dauer der Fertigstellung des Atlas, teils in der Ver- schiedenheit zwischen dem Wohnsitz des Herausgebers und dem Herstellungsort der Karten finden, können leichter ausgemerzt werden, zumal wenn fleifsige Leser des Atlas uns dabei freundlich unterstützen. In betreff anderer Punkte, über welche man Rechenschaft erwarten kann, sowie der hauptsächlichsten Quellen, nach welchen die physikalisch-statistischen Karten ent- worfen sind &c., verweise ich auf die Erläuterungen. Gern hätte ich einige der physikalisch-statistischen Karten durch solche ersetzt, welche meinen didaktischen Ansichten über das, was einem in das Studium ein- führenden Atlas einzuverleiben ist, mehr entsprechen, und ebenso wäre es mein Wunsch gewesen, denselben noch durch io—12 Kartenbilder zu ergänzen. Aber ich konnte mich den Erwägungen des Herrn Verlegers nicht verschliefsen, welcher zum endlichen Abschlufs seit Jahren drängte, da er es längst als Ehrensache seines Hauses an- gesehen, die alten Sydowschen Atlanten durch eine neue und zeitgemäfse Publikation zu ersetzen. Göttingen, im November 1887. Dr. Hermann Wagner, 0. 0. Professor der Geographie an der Universitat Gottingen,

3. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. 42

1914 - Gotha : Perthes
— 42 — zutn Himmel gestiegen! Allein sie wurden aus der Zeit nicht befnedigt, und wenn diese solcher Kost damals dennoch bedurfte so blieb kaum etwas übrig, als auf die großen Führer des alteren Klassizismus zurückzugreifen. Und so erwachten ste von neuem, die^ Kant, Fichte, Schelling, Hegel: und der —prette Kosmopolitismus ihrer Systeme flutete in abgeänderter vielfach mehr konkret gefaßter Strömung neben den Bestrebungen, aus eigener Kraft zum Hochgewinn moderner ^^..Weltanschauungen zu gelangen. Diese Bewegung, die auf den gewaltigsten Gebieten menschlicher Leistungen überall zum Wollen, zum Tun, zum Schaffen hindrängte, drang nun auch schon in die Politik e*n< W- Innern fand man sich längst unter den steigenden Drohungen der äußeren Lage mehr zueinander: die Gemeinschaftsgefühle stiegen; ungeheure Summen für Stärkung der Abwehr nach außen wurden von der Volksvertretung einstimmig und anstandslos bewilligt. Im Jahre des Heils 1913, unter den Erinnerungen der Freiheitskriege und der Völkerschlacht, sammelte sich die Nation bereits einmütig um die drohende Gefahr. _ Zugleich aber ging das Verständnis der äußeren Lage zusehends in den bisher noch unbestimmteren Rpsjiipgoji-,________________ tismus ein und machte diesen zu einem Element: praktischer -.— Politik. Es war insofern eine nterkröuregiwendurtg, als sie nicht, wie man hätte meinen müssen, vom Auswärtigen Amte ausging. Diese Behörde, seit vorbismarckischen Zeiten kaum reorganisiert, versagte. Aber in der Nation selbst, aus wirtschaftlichen wie gelehrten Kreisen, erhob sich im letzten Jahrzehnt mit steigender Stärke der Ruf nach einer äußeren Kulturpolitik, nach einer geregelten Einwirkung deutscher Hochkultur auf die Völker des Erdballs. Es waren Ansätze, die innerlich schon aus dem Deutschland des neuen Reiches hinüberführten in jenes höhere, größere, zur geistigen Führung der

4. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. uncounted

1914 - Gotha : Perthes
Allgemeine Geschichte Briefe des Generals Neidhardt von j Sneisenau 1809—1815. «-lamm-» und h-mu-- ——. „ —-------------—— gegeben von Professor Dr. Z. b. Vflugk-Harltung, Geh. Archivrat. Mit dem Faksimile eines Briefes Gneisenaus. Xii u. 180 6. M. 3.60 Gneisenaus Name ist mit der großen Zeit vor 100 Jahren innig verbunden, und es braucht kaum gesagt zu werden, wie willkommen eine Sammlung von Briefen ist, die, bisher ungedruckt, in den Archiven verborgen, uns die Persönlichkeit des bedeutenden, scharf beobachtenden und rücksichtslos urteilenden Generals näher bringen. Schwab. Merkur 1913 Nr. m. Das Vreußlfche Heer und die Norddeutschen Bunbestruvpen unter General V Kleist 1815 Von 2. v. Vflugk-Harnung. 1 X u. 276 S. M. 5.- Es ist ein wissenschaftlich bedeutendes, dabei fesselnd geschriebenes Buch, an dem der Forscher, der sich mit dieser Periode beschäftigt, nicht vorübergehen kann. Mitteilung, a. b. histor. Literatur 1913. So muß man dem Werke als einer Fundgrube für den Geschichtschreiber und als einer ebenso belehrenden wie angenehmen Lektüre für weitere Kreise aufrichtig die größte Verbreitung wünschen. Militär-Literatur-Zeitung 1912 Nr. l. loo Mehrungen aus der Leit der Be- freiunaßfrime Zusammengestellt von Professor Dr. tmuziysnu^r. ^ Dütschke. geb. M. 1 — Der weite Kreis des literarisch gebildeten Publikums wird gern zu einem Buche greifen, in dem der Pulsschlag jener bewegten Zeit lebendig wird und der Klang, der sie belebend durchhallte, noch heute so frisch wie damals widerklingt. Hallesche Zeitung 1902 Nr. 228. Friedlich Andreas Verthes 2i.-G. Gotha

5. Deutscher Aufstieg 1750 - 1914 - S. uncounted

1914 - Gotha : Perthes
Allgemeine Geschichte S'pimin -iä-i q Aus den Akten des ^riegsarchivs des Großen Generalstabes, des Geh. Staatsarchivs in Berlin, des Staatsarchivs in Breslau und des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in London. Mit 4 Schlachtenplänen und 1 Abbildung. Von Z. v. Mugk-Hatttung. Xviii u. 452 S. M.9.-geb. M. 10.50 „Leipzig 1813", dieses Standardwerk, von Dr. Julius von Pflug!-Harttung, dem Geh. Archivrat am Geh. Staatsarchiv in Berlin und ordentlichen Universitätsprofessor a. D., verfaßt, muß unbedingt als das in Mitteilungen sachlich zuverlässigste und gründlichste Werk von allen, die erschienen sind, bezeichnet werden. Besitzt doch keine andere Veröffentlichung eine so neue und peinlich zuverlässige archivalische Grundlage. Hamburger Nachrichten 1913 Nr. 597. Vi-'le lebendige Schilderungen von unmittelbaren Tat- und Augenzeugen sind darunter, auch viele originale Zeitdokumente, die der Geschichtschreibung neue Unterlagen, Anhalte und Ausblicke zu bieten geeignet sind. Es ist in dieser Hinsicht eine der wert- und gehaltvollsten Publikationen, die uns zur Jahrhundertfeier, welche so vieles Gute brachte, ei standen sind. Reichsbote 1914 Nr. 21. Neuere Geschichte der Freien und Hanse-, Mt Hamburg 568 S. M. 10.— geb. M. 11.50 Das großes Interesse darbietende Thema, dessen einzelne Vor-I gänge mehrfach ganz dramatisch wirken, ist in einer Weise be- | handelt, die eine völlige Beherrschung des Gegenstandes verrät, und aus der vielfach aus den einzelnsten Materialien geschaffenen Darstellung wird die Tragweite des wichtigen Stoffes klar ersichtlich. Dabei hat es der Verfasser nicht versäumt, auch in dem nur der politischen Geschichte gewidmeten Zusammenhang auf kulturgeschichtlich bemerkenswerte Erscheinungen den Blick zu richten. Neue Züricher Zeitung 1914 Nr. 164. Der Verfasser hat für seine Arbeit ein ungeheures Material aus den Archiven Hamburgs und der angrenzenden Staaten verwertet und so ein Werk geschaffen, das eine Fülle bisher wenig oder gar nicht bekannter Tatsachen berichtet. Saalezeitung 1914 Nr. 169. Friedrich Andreas Berthes Gotha

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 19

1890 - Gotha : Behrend
Allgemeine Übersicht. 19 5. In Schulbildung, in gelehrter und Kunstbildung geht die deutsche Nation allen übrigen Völkern voran — mit alleiniger Aus- nahme der englischen Nation, die zwar im allgemeinen Schulunterricht der deutschen weit nachsteht, aber sie in praktischer Durchbildung und Einführung des Wissens ins Leben ebenso weit übertrifft. Deutschland zeichnet sich dagegen dadurch aus, daß geistige Bildung Eigentum der ganzen Nation ist, nicht bloß Monopol einzelner Stünde. Hiebei hat die Zeitteilung Deutschlands günstig gewirkt, indem dadurch in allen seinen Gauen kleine und größere Brennpunkte entstanden, von denen aus die Kultur strahlenförmig weiter verpflanzt wurde. Zu dem Ruhme Deutschlands gehört daher, daß es von srühen Zeiten an eine große Reihe ausgezeichneter Männer aus allen seinen Stämmen hervorgebracht hat, — die nun die Neuzeit durch Denkmäler und Feste verherrlicht, — wie wohl keine andere Nation. — Auch ist es die deutsche Nation, welcher die beiden weltumgestaltenden Erfin- düngen gegeben worden sind: die Buchdruckerkunst und der elektrische Telegraph (Göttingen). Volksschulen zählt man gegen 60 000. Besonders aber glänzt Deutschland durch die Menge seiner höheren Schulen, denn es hat ca. 270 Realschulen, 385 Gymnasien, 180 Real- und Progymnasien und 20 Universitäten (diese mit ca. 1600 Professoren und 25 000 Stu- denten), nämlich Berlin, Königsberg, Breslau, Halle, Greifswald, Kiel, Göttingen, Marburg, Bonn; München, Erlangen, Würzburg; Leipzig; Tübingen; Heidelberg, Freiburg; Gießen; Rostock; Jena; Straßburg, wozu noch die (katholische) Akademie in Münster kommt. Daneben 10 technische Hochschulen: Berlin, Charlottenburg, München. Dresden, Stuttgart, Hannover, Karlsruhe, Aachen, Darmstadt, Braunschweig. Akademieen der bildenden Künste in Berlin, Dresden, München, Düsseldorf und Leipzig. Eine große Zahl technischer Schulen aller Art, Gewerbeschulen, Handelsschulen ?c. Dann die Menge der gelehrten Gesellschaften und Akademieen, der gelehrten und Kunstsammlungen, der Bibliotheken (in 150 Städten), das Heer der Schriftsteller, die Masse der Buch- und Kunsthandlnugeu in ganz Deutschland, die jährliche Flut von neueu Schriften (15000 im Jahr 1881) und von Zeituugeu und Zeitschriften (4600 im Jahr 1882). Das Lesen ist nun eine wahre Macht geworden, zum Teile auch eine Krankheit. Die materielle oder leibliche Grundlage für die Existenz des deutschen Volkes ist der Ackerbau, die Arbeit des Landvolks, das zum größten Teile seinen eigenen freien, wenn auch kleinen Grundbesitz hat. Früher bei den Vornehmen verachtet, ist der Ackerbau neuerer Zeit, vou Nordamerika und von England aus, als solideste Erwerbsquelle beim Großbetrieb zu Ehren gekommen, und die Regierungen fördern und unterstützen nun die Landwirtschaft eifrig. Landwirtschaftliche „Zentral- behörden", landwirtschaftliche Schulen und Vereine zur Bewältigung des alten Schlendrians und zu „rationellem" Betriebe des Feldbaues mittelst 2*

7. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 172

1890 - Gotha : Behrend
172 Bilder aus den süddeutschen Landschaften. gehört die Universität, die Ludwigskirche — mit Fresken von Cornelius geschmückt — und die Bibliothek. Letztere hat unter ihren merkwürdigen Handschriften das Nibelungenlied (aus dem 13. Jahrhundert), Tristan und Isolde (von 1240), Ottfrieds in hochdeutschen Reimen geschriebene Evangelienharmonie (um 900). Das Siegesthor stellt eineu römischen Triumphbogen dar, auf welchem die Bavaria mit einer Löwenquadriga angebracht ist. Durch die schöne Maximiliansstraße, welche nach den Ideen des Königs Maximilian Ii. erbaut ist, erreicht man jenseit der Maximiliansbrücke das Maximiliaueum, in welchem begabten Jünglingen, die sich später dem bayrischen Staatsdienst widmen wollen, kostenfreie Aufnahme und Ausbildung zu teil wird. Dieser monumentale Prachtbau bildet eineu würdigen Abschluß der Maximiliansstraße. Zwischen dieser Straße und der Ludwigsstraße liegt die königliche Residenz. Sie besteht aus drei Teilen: der alten Residenz, der neuen Residenz (Königsbau) und dem Festsaalbau, und ist durch herrliche Wand- gemälde aus der Odyssee und dem Nibelungenliede geschmückt. Am Königsplatze, in der stillen Umgebung lieblicher Busch- und Baum- anlagen, liegt die Glyptothek, ein Museum für autike und moderne Bildwerke, während das gegenüberliegende Knnstausstelluugsgebüude zur Ausstellung der Werke lebender Münchener Künstler dient. Zwischen beiden gewahrt man die Propyläen, ein von ionischen, dorischen und korinthischen Säulen gebildetes Prachtthor, das einst Ludwig I. zur Verherrlichung der Wiedergeburt Griechenlands errichten ließ. Die in der Nähe befindliche Bonifaciuskirche ist in dem Stile der öffentlichen Gerichtshallen der alten Griechen und Römer gebaut, 66 gewaltige Säulen, welche 8 in hoch und aus einem Stück gearbeitet sind, teilen das Innere des herrlichen Baues in mehrere Abteilungen. In der Alten und Neuen Pinakothek (Gemäldesammlung) sind besonders Meister der altdeutschen und niederländischen Schule vertreten. Wer die Leistungen der Meister des 19. Jahrhuuders und besonders die der Münchener Schule kennen lernen will, findet dazu in der Neuen Pinakothek Gelegenheit. Die Sammluugeu, welche das National- mnsenm enthält, sind von hohem kulturgeschichtlichen Interesse, da sich hier Waffen, Möbel, Gefäße, überhaupt Erzeugnisse der Kunst und des Kunstgewerbes, allen Jahrhunderten und Völkerschaften entstammend, aufgespeichert finden. Wichtige Erfindungen, die für die Kunst von höchster Bedeutung waren, wurden in München gemacht. Hier erfand Senefelder die Kunst der Lithographie; hier kam Frank durch viele Bemühungen hinter die Geheimnisse der Glasmalerei und übte die alte Kunst mit solchem Er- solg, daß seine Gläser an Schönheit noch die der alten Meister über- trafen. Die Erzgießerei ist (seit 1824) in München heimisch und leistet Erstaunliches. Beim Gießen der Bavaria war ein Ofen er- forderlich, in welchem sich 25000 kg Metall auf einmal schmelzen ließen. Daß man hier auch in der Holzschneidekunst bewandert ist, beweisen die Fliegenden Blätter und die Münchener Bilderbogen. Die Bierindustrie hat sich hier ganz besonderer Leistungen zu rühmen, denn

8. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 239

1890 - Gotha : Behrend
Dresden, 289 ist. Kunst und Natur bieten sich hier in Überfülle die Hand, und nur das junge, frische München hat ihm jetzt den lorbeerbekränzten Namen des deutschen Florenz (oder „Elb-Florenz", wie Herder es in seiner Adrastea nennt) von der alternden Stirn gewunden. Daher ist es ein reizender Durchgangspunkt von Süden nach Norden und um- gekehrt, ein lieblicher Ruhepunkt, eiue mitteldeutsche Hauptstation. ein angenehmes Asyl für viele, die sich vou den Geschäften zurückgezogen haben. Seine überaus reichen und wissenschaftlichen Kunstsammlungen (meistens im sogenannten „Zwinger" aufgestellt) verdankt Dresden beson- ders den beiden Kurfürsten August I. und Ii., welche in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit ungeheurem Aufwände Kuuftfchätze jeder Art erwarben und in ihrer Residenz aufstellen ließen. Der größte Teil des N atnr hi st or i sch en Musen ms ist freilich bei dem Aufstande im Mai 1849 ein Raub der Flammen geworden, doch ist die Sammluug durch neue Anschaffungen wieder ziemlich auf den früheren Standpunkt gebracht und kann mit ähnlichen in Deutsch- laud wetteiferu. Das mineralogische Museum ist nach dem Brande 1849 noch durch eine geologische Abteilung erweitert worden. Die Gemäldegalerie nimmt in Deutschland den ersten Rang ein, wie sie überhaupt eine der vorzüglichsten ist, deren unschätzbarer Wert nicht allein in dem seltenen Reichtum, besonders an Gemälden der italienischen Schulen, sondern auch in der musterhaften Erhaltung der einzelnen Bilder und in der anerkannten Echtheit der meisten besteht. Im ersten Stock sind die Hauptschätze der Sammlung: Rasael's Madonna di S. Sisto (ursprünglich für die Kirche S. Sisto in Piacenza bestimmt, 1753 durch August Ii. für 20 000 Dukaten erworben), welche nächst der Transsignration desselben Meisters (in Rom) sür das Vor- züglichste gilt, was die neuere Malerei hervorgebracht hat; die sechs herrlichen Bilder Correggios, worunter besonders die unübertreffliche Anbetung der Hirten, bekannt unter dem Namen „die heilige Nacht", wo das Jesuskind, aus Stroh in der Krippe, alles Licht von sich ans- strahlt, ferner seine so unzählige Male kopierte „heilige Magdalena" und sein „Arzt" hervorragen, und alle die großen Meister der Venetianer, die ihre schönsten Werke auf diefeu europäischen Bilderkongreß geschickt haben, insbesondere Tizians „Zinsgroschen", die Krone seiner Werke, Jean Breughels herrliche Landschaften, die unerreichten Schöpfungen der flamändischen Maler-Heroen und sechs Teppiche nach Zeichnungen von Rasael. In der That, diese Auswahl von Meisterwerken ersten Ranges darf mit der Tribuna in Florenz in die Schranken treten. Das Grüne Gewölbe (im Erdgeschoß des Schlosses) ist noch immer die kostbarste Sammlung seltener Schmuck- und Kunstarbeiten. Diese Elfenbeinschnitzerei, die kunstreichen getriebenen Arbeiten in Silber und Stahl, die Emails, die floreutinischen Mosaiken, die prächtigen Waffen nach verschiedenen Epochen, die kostbarsten Steine, die größte Onixplatte der Welt, der Schatz, wohl nicht der reichste, aber sicher der

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 249

1890 - Gotha : Behrend
Leipzig. 249 auf der anderen Seite des Platzes die renovierte und mit mächtigen Skulpturwerken gekrönte deutsche Reichspost. Längs der ganzen Süd- und Nordseite zwischen der inneren und äußeren Stadt hat sich so ein landschaftliches Bild gestaltet, welches Leipzig zum größten Schmucke gereicht und in wenig deutschen Städten ein Seitenstück findet. Wer die sorgfältig gepflegten Promenaden be- sucht und weiterhin die Straßen durchwandert, wird zugleich erfreut durch die Pietät, womit das Andenken verdienter Männer, die Er- inuerung an Dichter, Musiker und Gelehrte durch Denkmäler aller Art bewahrt wird. Da steht in der Nähe des Museums das eherne Standhild Thaers 1828), von „den deutschen Landwirten ihrem verehrten Lehrer" errichtet, vor der Thomaskirche das Leibniz-Denkmal, bei dem alten Theater die sitzende Erzfigur des Vaters der Homöopathie, Hahnemann (f 1843), gegenüber dem Dresdener Bahnhof die Marmor- büfte Harkorts, des Hauptbegründers der Leipzig-Dresdener Eisenbahn 1865), und den Platz vor der Johanniskirche, in der Gellert seine Ruhestätte gefunden (s 1769), ziert seit 1883 das Reformatious-Deuk- mal, die Bronzestatuen Luthers und Melanchthons. Auch Samuel Heinicke, dem Begründer des Taubstummeninstituts (f 1790), Gellert, den Musikern Sebastian Bach, Hiller und Zöllner sind Denkmäler er- richtet, und mit Denktafeln geziert sind die Häuser, wo Schiller 1785 und 1789 geweilt, wo Goethe als Stndent gewohnt, wo Richard Wagner geboren und Felix Meudelsfohn-Bartholdy unsterbliche Werke geschaffen. 3. Schon im Anfange des 18. Jahrhunderts konnte Leipzig, so klein es auch war, für die deutsche Litteratur und Bildung doch als die be- deutendste aller deutschen Städte gelten. Als Sitz einer der blühendsten Hochschulen, die damals vor allen übrigen die Studierenden aus den höheren Klaffen an sich zog, als Herd des deutschen Buchhandels und der gelehrten Journalistik und als vornehmster Handelsplatz im Binnenlande, wo die vielseitige Berührung der gebildeteren Stände untereinander und der Verkehr mit den vielen Fremden, die alljährlich mehrmals die Messe dahin führte, die Sitten abschleifen, den Ton der guten Gesellschaft verfeinern und schmeidigen mußten, war diese Stadt zugleich für die Jutereffen der Litteratur und des Lebens ein Einigungspunkt, wie er sich zu jener Zeit nirgend anderswo in Deutsch- laud vorfand. Hier lebte und lehrte Gottsched, der, von der Idee einer deutschen Gesamtlitteratur erfaßt, Zusammenhang und Einheit in dieselbe zu bringen bemüht war, hier wirkte dann Gellert und die Leipziger Dichterschule, hier nahmen unsere großen Dichter zeitweilig ihren Aufenthalt. Alle waren mehr oder weniger von der Universität an- gezogen, die noch heute den Stolz Leipzigs bildet. Seit ihrem Bestehen von den Landesfürsten eifrig gefördert, mit Gebäuden, Besitzungen und Einkünften reich ausgestattet, seit lange schon eine hervorragende Stätte deutscher Wissenschaft, an der Gelehrte wie Reiske, Becker, Hermann, Nitzfch eine neue Blüte des Studiums

10. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 251

1890 - Gotha : Behrend
Leipzig. 251 gewirkt (1723—1750). Meistens wird man dann eine seiner Herr- lichen Motetten von dem Thomanerchor vortragen hören, der aus Schülern desselben Gymnasiums besteht, an dem Bach als Kantor ge- lehrt. Einen Weltruf haben auch die Konzerte in dem alten Gewand- Hause erlangt, die, am 25. November 1781 von Hiller ins Leben ge- rufen, seitdem einen hervorragenden Einfluß auf die deutsche Musik ausgeübt haben und heute noch die Freude und den Stolz der Stadt bilden. Diejenigen, welche die Zeit von 1835 bis 1841 miterlebt, meinen, daß nirgends und niemals schönere Musik und schönerer Ge- sang erklungen, als in jenen Tagen, da in dem Gewandhaussaale Felix Mendelssohn sich über die unscheinbare Holztafel beugte. Eine große Zahl fremder Schüler sammelte sich damals um den Meister, und die berühmtesten Vertreter der Musik ließen sich in Leipzig sehen und hören. Rietz und der Däne Gade, dazwischen auch Schumann und mancher gastierende Dirigent, darunter hochangesehene Namen, haben bis auf den heutigen Leiter Karl Reinecke herab die Gewand- Hauskonzerte auf ihrer alten Höhe zu halten verstanden, und man begreift nur zu gut, daß die Leipziger sich sträubten, jenen alten Saal ruhmvollen Andenkens zu schließen und in ein neues prunkvolles Konzerthaus überzusiedeln, das am Ufer der Pleiße errichtet ist. Nicht weniger als die Gewandhauskonzerte strahlt das 1843 ge- stiftete Konservatorium, an dem Mendelssohn, Hauptmann, Schumann, Zöllner, Moscheles u. a. gewirkt, seinen Glanz über alle Laude und blüht noch heute zum Ruhme seines Stifters als echte und rechte Pflanzschule der Tonkunst, als eine Musteranstalt musikalischer Bildung. Neben diesen beiden hervorragenden Instituten hat die wachsende Fülle von Musikfreunden eine zweite Konzertanstalt in der „Euterpe" und eine ansehnliche Zahl reichbesetzter Vereine für Jnstru- mentalmusik an Stelle der vormaligen Stadtpfeiferzunft erstehen lassen. Für,den Gesang glänzt unter allen Vereinen der seit 1822 bestehende Paulinerverein; über Leipzig hinaus hat auch der große Zöllnerbund Ruf erlangt und der Kirchengesang in dem Riedelschen Verein ein preiswürdiges Organ gewonnen. Mit Recht rühmt man Leipzig nach, daß es mit bürgerlicher Ein- fachheit den Sinn für äußere Eleganz und Schönheit zu verbinden verstanden; aber weit mehr gereicht zu seinem Ruhme, daß in ihm die gelehrte Forschung mit der Praxis eines regen Fabriklebens, der musi- kalifche Sinn mit dem kaufmännischen Handelsgeist zu einer glücklichen Einheit vereinigt erscheint. Leipzig ist der ständige Kaufladen für Sachsens Industrie, der große Geschäfts- und Handelsplatz der Monarchie. Den vorwiegend merkantilen und gewerblichen Charakter verdankt es vornehmlich seinen alten Messen, die es zu einem Platz von universeller Bedeutung für die Handelswelt gemacht haben. Indessen haben die Messen in den letzten Decennien merklich eingebüßt, nachdem sie schon seit Beginn des Eisenbahnverkehrs allmählich um das Ansehen eines Zentrali-
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