Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 170

1890 - Gotha : Behrend
] 70 Bilder aus den süddeutschen Landschaften. wärts gekrümmt sein muß. Mit ihm wird aus Leibeskräften auf das dicke Eis geschlagen. Es bedarf manchmal eines Dutzend Hiebe, bis dieses bricht und die Smaragdflut des See's dem Arbeiter aufgepeitscht ius Gesicht spritzt. Wie davon die Armmuskeln geprellt werden, läßt sich denken. Ich für meinen Teil habe mich an dem Geschäfte deshalb beteiligt, weil mich der langandauernde Winter ärgerte und ich meinen Zorn an seinem Erzeugnis, der Frostbrücke, auslassen wollte. Ich schlug grausam darauf los, und schwere Schweißtropfen fielen auf die zer- schmetterten Trümmer; aber der Geschlagene war ich, nicht der grimmige Eiskönig. Frei und munter kehrten wir zum längst bereiten Abendessen zurück. Die Amseln, welche noch nicht erfroren waren, Pfiffen draußen unter deu entblätterten Büschen. Mir dänchte es, als ob sie uns grüßten. In dem Saale, dessen einer Teil in traulichem Halbdunkel lag, brannte eine helle Lampe. Die Uhr pickte langsam, und dnrch ein Fenster schaute ein heller Stern herein, der sich an den Rand einer ergrauenden Wolkenbank hielt. Er erlosch bald wieder. Je mehr unsere Unter- rednng über die Insel und den See an Lebhaftigkeit gewann, desto wilder wurde es draußen. Als ich durch den hallenden Korridor nach meinem Zimmer schritt, war in der Luft taube, unendliche Finsternis. Diese lagerte über den Wassern, über dem Eise, über den Schneeflächen, über Wald und See. Daniel und H. Noe, 4. M ü n ch e it. 1. Wanderung durch München. — 2. Der Münchener und sein Bier. 1. In geringer Entfernung vou dem Gebirgswall der Alpen liegt an der grünen Isar die Hauptstadt Bayerns. Es ist eine uralte Gründung H inrichs des Löwen. Aber als ihren zweiten Gründer kann man König Ludwig I. betrachten, der eine Menge Prachtgebäude in allen edlen Baustilen errichtete und München zu einem Sammelplatz der ausgezeichnetsten Künstler (Schwanthaler, Cornelius, Kaulbach, Schwind k.) machte. Wenn auch die Stadt auf einer unfruchtbaren Ebene gelegen ist und nach Gnstav Adolfs Ausspruch „einem goldenen Sattel auf dürrer Mähre" gleicht, so giebt es doch auch hier manchen an- mutigen Platz. Ein solcher ist der Englische Garten, unter dem man sich ein reizenden Park mit hochstämmigen alten Bäumen, grünen Wiesen, rauschenden Wasserarmen, die sich von der Isar abzweigen, vorzustellen hat. Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Marien- oder Schrannen- platz. Hier wurden früher die Getreidemärkte oder Schrannen unter freiem Himmel abgehalten, während jetzt für dieselben auf der Blumen- straße eiue große Halle (vom Volke Schrannenhalle genannt) besteht, in welcher jeden Sonnabend bedeutende Getreidegeschäfte abgeschlossen werden. An dem Marienplatz, der ein längliches Viereck bildet, stehen

2. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 587

1890 - Gotha : Behrend
Zwei ostpreußische Seestädte. 587 Löbenichtsche haben ihre eignen Gotteshäuser, ebenso wie die Brüdergemeinde, die Mennoniten und Jrwingianer. Die Juden erfreuen sich ihres Tempels in stiller Gegend der Vorstadt. Der Nenroßgürtner Bezirk fuhrt uns zum botanischen Garten der Universität, zum Museum der in- und ausländischen Tiere, zu Unterrichts- Krankenhäusern für angehende Ärzte und auf einer Wallhöhe, mit schöner Aussicht auf das Pregelthal, zu der berühmten königlichen Sternwarte, deren reiche Ausstattung zur Beobachtung des Sternen- Himmels Napoleon einst bewunderte. Auf sieben Chansseeen und durch sieben Thore Königsbergs kommen die Zufuhren vom Lande. Betrachten wir nun den starresten und auch wieder belebtesten Teil der Stadt, das Speicherviertel, der Speicherinsel Danzigs vergleichbar. Im Winter sieht man nur das Getreide von den Wagen der Landleute aufwinden und hört den seltsamen Gesang der Arbeiter, welche das Getreide umstechen. Im Frühlinge aber erwacht hier neues Leben; das erste Schiff, eine wahre Sommerschwalbe, wird mit Jubel begrüßt, ein zweites, eine ganze Reihe folgt. Last auf Last wird nun von den sogenannten Sackträgern in Säcken von den Speichern in die Schiffe und vou diesen in die Speicher getragen. Im Sonnenschein füllt der Weizen wie ein Goldregen herab. Frauen, oft zu Hunderten, zupfen den Hanf und Flachs zurecht, der zur Weiterseuduug in Ballen gebunden wird. Mit nahendem Sommer kommen die großen Fahrzeuge der Polen, mit Getreide, Lein, Hanf und Flachs beladen. Im Naturzustände gutmütiger Halbwilden lagern die Schiffsleute, hier Dschimken genannt, um backtrogähnliche Mulden und langen mit hölzernen Rundlöffeln nach ihrer Speise. In langen, bis zu Fuß reichenden grauen Röcken, am Sonntag mit bunten Gürteln gehalten, gehen sie, den Strohhut auf dem Kopfe, auf Bastschuheu langsam durch die Straßen, die Wunder der großen Stadt anstaunend. Es ist Markt. Der Pole bleibt nie lange ohne Fiedel, die plötzlich aus ihm einen ganz anderen Menschen macht. Wir sehen eine muntere Schar, voran den Fiedler; die Tänzer folgen, wie beflügelt, der einfachen, gleichförmigen Melodie mit seltner Behendigkeit ihrer Füße; plötzlich wird auch wohl ein Kreis geschlossen und eine Masurka zu großer Erlustigung der Zuschauer zum besteu gegeben. Zahlreich angelegte grüne Plätze geben gesunde Luft und Licht und gewähren Kindern einen heitren Aufenthalt. Außer den schönen Gebäuden der Universität und ihren Anstalten im Neuroßgärtner Bezirk siud die neue altstädtische Kirche, die Kunstakademie mit dem Denkmal des Ministers von Schön, das schöne Postgebäude, das Friedrichs-Kollegium Geschenke aus der milden Hand des Königs. Unter den von der Stadt aufgeführten Gebäuden nennen wir noch das Kneiphöffche Gymnasium und die Löbenichtsche höhere Bürgerschule. Die wichtigsten Ereignisse und Personen aus der Geschichte der Proviuz Preußen. Königsbergs insbesondere, sind dargestellt an den Thoren der Stadt, an dem Prachtgebäude der Universität und an dem

3. Deutschlands Kolonieen - S. 56

1889 - Gotha : Behrend
56 Deutschlands Kolonieen. [320 Farnen, Sykomoren und dichtem Unterholz bestanden und reich an landschaftlichen Schönheiten. Überall zerstreut liegen die Dörfer der Eingebornen, von großen Fruchtgärten umgeben. Den großartigsten Eindruck von allen Landschaften Deutsch- Ostafrikas macht indes das Kilimandscharo-Gebiet. Der Kilimandscharo (d. h. Geisterberg) ist eine unregelmäßige, birn- förmige Gebirgsmafse, welche sich unmittelbar aus der Ebene er- hebt. Die große Achse des Gebirges streicht von Südost nach Nordwest (vgl. den Harz!) und ist fast 100 km lang; die kleine mißt nur etwa 50 km. Wenn der Kilima Ndscharo aus den Nebelschleiern hervortritt, die ihn oft tagelang einhüllen, und in hellem Glänze leuchtend vom Horizont sich abhebt, gewährt cr- emen wahrhaft großartigen Anblick. Wer nur die Gebirge Europas kennt, hat keine Borstellung von der Großartigkeit einer Bergmasse, welche übergangslos, ohne Vorländer, aus der Ebene aufsteigt. Bei uns sind die Gipfel der höchsten Berge entweder nur aus sehr beträchtlicher Ferne sichtbar und dann wenig auffallend, oder von nahe gelegenen hohen Punkten aus. In letzterem Falle schrumpfen sie zusammen durch die Erhabenheit des Standpunkts und durch die Nähe vieler Wipfel von nahezu gleicher Größe. Hier aber bietet sich der Anblick eines vom Fuße bis zum Gipfel sichtbaren, alleinstehenden Riesenberges. Seine Abhänge sind ein reichgesegnetes Land. Den Fuß bedeckt üppiger Rasen, dem weiter aufwärts ungeheure tropische Laubwälder folgen. In einer Höhe von 1000 bis 1300 in beginnen die Anpflanzungen der Eingebornen. Sie verstehen es, aus den wilden Bergwassern durch zahlreiche Kanäle das befruchtende Naß in ihre mit Jams, süßen Kartoffeln, Bohnen, Hirse und Mais bepflanzten Fruchtfelder zu leiten. Stolze Palmen und schattige Bananenhaine umgeben ihre bienenkorbartig erbauten Wohnungen. Die Bananen der schönen und fruchtbaren* Landschaft Dschagga haben an Blattreichtum und Fruchtgüte überhaupt nicht ihresgleichen. Die Banane ist die köstlichste unter den afrikanischen Früchten und wie die Kokospalme unerschöpflich in den Gaben, welche sie dem Menschen liefert. Ihre Frucht dient roh und verschiedenartig zubereitet als Nahrung, ihre bis 4 m langen Blätter werden zum Decken der Hütten und zur Kleidung verwertet und dienen getrocknet als Brennmaterial. Der saftige Schaft wird als Futter für Rinder und Ziegen verwendet und kann wochenlang aufbewahrt werden, ohne zu verderben.

4. Deutschlands Kolonieen - S. 57

1889 - Gotha : Behrend
321] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 57 Weiter aufwärts erinnern die Pflanzenwelt und die ausge- breiteten Almen an die Alpen. In der Höhe von 4000 in plattet sich das ganze Gebirge zu einer Hochebene ab, aus welcher die beiden Gipfel Kibo und Kimawensa in das Gebiet des ewigen Schnees ragen. Lava und zerklüftetes Gestein bedeckt diese Berg- riefen, und ihre weißen Schneehäupter (Gletscher fehlen!) sind weit- hin in den Gebieten der umwohnenden Völker sichtbar, welche diesen „Geisterberg" nicht zu ersteigen wagten. Wer es unternehmen wollte, das oben erglänzende Silber herabzuholen, würde von den Geistern in Abgründe geschleudert und zerschellt. Obwohl man bereits im Altertum Kunde von diesem höchsten Schneeberge Jnnerafrikas hatte (Mondgebirge!), wurde der Kilima Ndscharo doch erst 1848 von Missionar Rebmann entdeckt und auch von Missionar Kraps auf seinen Reisen gesehen. Der Forscher v. d. Decken untersuchte seine Natur näher und erstieg ihn 1862 bis zur Höhe von 4280 m. Im Jahre 1884 gelangte Johnston bis gegen 5000 in Höhe, und 1887 gelang es dem Reisenden Hans Meyer, ihn von Taveta (Südostseite) aus, 1888 Ehlers, ihn von der Nordseite aus zu ersteigen. Man schätzt seine Höhe auf 6300 m. Er ist mithin der höchste Berg Afrikas. Der Mannigfaltigkeit in der Natur des ganzen Binnenlandes entspricht auch die Reichhaltigkeit der Tierwelt. In den Dschungel- gebieten der großen Seeen trifft man die großen Dickhäuter Inner- afrikas, den Elefanten und das Nashorn, an. Die Flüsse und Seeen mit ihren Sumpfgebieten wimmeln von Nilpferden, Kroko- dilen und Sumpfvögeln. In den Urwäldern haust das Volk der Affen und Meerkatzen, sowie zahlreiche Vögel und Raubtiere. Die weiten Steppengebiete durchstreifen Antilopenherden, Giraffen, Büffel und Zebras. Hier ist auch das Hauptjagdgebiet der Leo- parden, Schakale, Hyänen, und nachts ertönt das Gebrüll des Löwen durch die weite Wildnis. — Die Jnsektenwelt ist auch hier dem menschlichen Aufenthalt vielfach schädlich. Gefräßige Ameisen und Termiten, namentlich aber die dem Zugvieh äußerst schädliche Tsetsefliege sind auch hier heimisch. c) Klima. Seiner äquatorialen Lage entsprechend hat Deutsch- Ostafrika durchaus tropisches Klima mit geringen Schwankungen in den Wärmeverhältnissen während des Jahres; dem jedesmaligen Scheitelstand der Sonne folgt eine Regenzeit. Die große Trocken- zeit währt von Mitte Juni bis November; hierauf folgt eine kleine
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 16
2 1
3 27
4 8
5 2
6 5
7 4
8 3
9 4
10 5
11 4
12 0
13 1
14 0
15 4
16 1
17 23
18 6
19 1
20 0
21 0
22 13
23 1
24 12
25 3
26 6
27 0
28 1
29 4
30 3
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 4
38 13
39 8
40 1
41 23
42 0
43 0
44 0
45 15
46 0
47 0
48 0
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 3
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1
50 2
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 3
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 2
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 56
1 4
2 16
3 3
4 0
5 0
6 209
7 0
8 0
9 0
10 0
11 5
12 44
13 42
14 21
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 2
24 48
25 64
26 0
27 0
28 12
29 1
30 0
31 1
32 38
33 2
34 57
35 0
36 9
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 17
43 8
44 0
45 4
46 1
47 10
48 0
49 0
50 13
51 68
52 5
53 4
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 14
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 1
66 2
67 0
68 4
69 0
70 6
71 0
72 1
73 0
74 0
75 3
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 184
82 7
83 24
84 3
85 0
86 1
87 13
88 0
89 48
90 27
91 5
92 0
93 1
94 0
95 36
96 7
97 1
98 0
99 2
100 4
101 1
102 34
103 0
104 2
105 0
106 0
107 4
108 0
109 3
110 16
111 1
112 2
113 1
114 4
115 6
116 0
117 0
118 0
119 21
120 1
121 10
122 4
123 13
124 15
125 26
126 3
127 6
128 0
129 27
130 2
131 114
132 0
133 4
134 0
135 0
136 27
137 1
138 3
139 6
140 3
141 2
142 27
143 16
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 19
153 1
154 2
155 0
156 1
157 2
158 0
159 5
160 25
161 0
162 0
163 0
164 8
165 0
166 3
167 1
168 6
169 2
170 0
171 1
172 2
173 3
174 0
175 40
176 0
177 3
178 0
179 2
180 6
181 0
182 2
183 17
184 0
185 5
186 0
187 0
188 3
189 0
190 1
191 0
192 1
193 13
194 1
195 13
196 11
197 1
198 0
199 2