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1. Deutsche Schulgeographie - S. 19

1908 - Gotha : Perthes
19 bürg, dem nördlichsten Punkte ihres Laufes, schon sür Dampfschiffe be- fahrbar. Doch hat die Donau niemals eine ähnliche Bedeutung für die Schiffahrt erlangt wie der Rhein. Mit den Verkehrswegen zwischen O. und W. vereinigen sich die zwischen S. und N. Über die Tiroler Alpen führen die bequemsten Straßen (Brenner, Reschenscheideck) nach Italien, und der Nordrand der oberdeutschen Hochsläche bietet ebenfalls bequeme Durch- und Übergänge nach dem Rhein-, Weser- und Elbgebiete (besonders durch die Oberpfalz, Bahn Berlin—leipzig—münchen). Übersicht der Höhenverhältnisse. höchste Punkte der Randhöhen. Alpen, Zugspitze..........* 3000 m Schwäbischer Jura . . ..............1000 „ Fränkischer Jura......................650 „ Böhmerwald........................1450 „ Hochstäche. Oberes Ende des Tonautales (Donaueschingen) 700 m Unteres Ende des Donautales (Passau) . . . 300 „ Amberg............................400 „ München............................500 „ Bodensee............................400 „ § 20. Der Lech trennt die schwäbische Bevölkerung im W. von der bayerischen im O., die sich auch über die Oberpfalz ausbreitet; Der politische Grenzfluß ist dagegen die Jller (mit Ausnahme des Sw.). sie trennt das Königreich Bayern, das vier Fünftel des ganzen Alpen- Vorlandes umfaßt, von den kleinen Anteilen des Königreichs Württem- berg, des Großherzogtums Baden und der preußischen Exklave^) Hohen- zollern. Der bayerische Anteil reicht vom Bodensee und der unteren Lauf- Hälfte der Jller bis zur Salzach, zum Inn und zum Böhmerwald (Grenze gegen Österreich) und umfaßt die Kreise Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz. München**, die Hauptstadt des König- reichs und die größte Stadt Süddeutschlands, verdankt seine Bedeutung hauptsächlich der Gunst seiner Fürsten, besonders König Ludwigs I. der es mit herrlichen Bauten geschmückt und durch Sammlungen und Lehr- anstalten zu einer der ersten Kunststädte Deutschlands (besonders für Maler) erhoben hat. Universität und technische Hochschule machen es auch zum geistigen Mittelpunkte Bayerns, und in einem Hauptindustrie- zweige des Landes (Bierbrauerei) nimmt es ebenfalls den ersten Rang Exklave (Ausschluß) heißt ein abgesonderter Teil eines Staates, der in einem fremden Staate liegt. In Bezug auf den letzteren heißt er Enklave (Einschluß).

2. Deutsche Schulgeographie - S. 46

1908 - Gotha : Perthes
46 ist aber Chemnitz** (kemnitz), wo zu der schon früher heimischen Webeindustrie (besonders Baumwolle) noch die Maschinenfabrikation ge- treten ist. § 54. Tieflandbucht. Eine Reihe größerer Orte umgeben den Westrand der Tieflandbucht, die aber nur zum Teil zum Königreiche Sachsen gehören. In der preußischen Provinz Sachsen haben wir Halle, Merseburg, Weißenfels schon kennen gelernt, außerdem ist noch Zeitz* a.d.elster zu nennen. Daran schließt sich das Herzogtum Sachsen- Altenburg mit Altenburg* Innerhalb dieses Bogens liegt Leipzig**, eine der größten Handelsstädte Mitteleuropas (Leipziger Messe). In dieser tief in das Bergland eindringenden Ebene sammeln sich die Straßen- züge, die von O. über Thüringen zum Rhein und über den Frankenwald zur Donau führen; darauf beruht die Wichtigkeit des Leipziger Feldes in der Kriegsgeschichte (viele Schlachten) und zum Teil auch seine Handels- bcdeutung, die aber noch dadurch gefördert wird, daß nach dieser Ebene (nicht nach S.) der natürliche Abfluß der reichen Erzeugnisse des Erz- gcbirges gerichtet ist. Leipzig ist ferner der Hauptsitz des deutschen Buchhandels und auch sonst sehr gewerbreich; seine Universität wett- eifert an Hörerzahl mit Berlin und München; auch das Reichsgericht hat hier seinen Sitz. § 55. Das Elbtal ist eine der natürlichen Eingangspforten nach Böhmen und Österreich (kürzeste Bahnverbindung Berlin—dresden— Wien—budapest—konstantinopel). Der Strom ist so wasserreich und hat so geringes Gefälle, daß er bis Leitmeritz in Böhmen mit Dampf- schiffen befahren werden kann. Bei Pirna öffnet sich das Durch- bruchstal durch die wegen ihrer eigenartigen Naturschönheiten berühmte Sächsische Schweiz. Dresden**, die Hauptstadt des Königreichs und Sitz einer technischen Hochschule, trägt wegen seiner freundlichen Umgebung, seines glücklichen Klimas in tiefer und geschützter Lage und seiner reichen Kunstschätze mit Recht den Beinamen „Elbflorenz". Unterhalb Dresden verengt sich das Tal noch einmal bei Meißen* das die älteste Porzellanfabrik Europas besitzt. § 56. Östlich der Elbe gehört noch ein Teil des Berglandes der Oberlaufitz mit den Spreequellen zum Königreich Sachsen; hier hat sich noch ein Rest der slavischen Wenden (Lusitzer) erhalten, die Sachsen einst bis an die Saale bewohnten, und zu deren Unterwerfung die Markgrafschaft Meißen gegründet wurde. Die Bevölkerung ist nicht so dicht wie im übrigen Sachsen und betreibt außer Ackerbau auch Weberei, aber mehr als Hausindustrie als fabrikmäßig. Die bedeutendste

3. Deutsche Schulgeographie - S. 131

1908 - Gotha : Perthes
131 endet am Adriatischen Meere. Ravenna war die Lagunenstadt des Altertums, ist aber infolge der Ausfüllung der Lagunen eine Landstadt geworden. (Vgl. D. Sch.-A. 10/11.) § 169. In Alittelitalien sind die Berglandschaften der Mitte und die Küstenlandschaften des Ostens: Umbrien (ümbrien) mit dem Trasimenischen See, die Marken und das Hochgebirgsland der Abrnzzen, ohne Bedeutung. Alles Leben drängt sich nach dem W. mit seinen Ebenen, Hügelländern und großen Flüssen. Toskana (früher Groß- Herzogtum) ist nächst der Lombardei die blühendste Provinz Italiens. Die Hauptlebensader ist der Arno, in dessen ölbaumreicher Ebene die bedeutendsten Städte liegen. Florenz!) im oberen Talbecken, einst der Mittelpunkt der italienischen Bildung und noch im Besitz außer- ordentlicher Kunstschätze, stritt mit Pisa (bekannt durch seinen schiefen Turm) in der Mündungsebene um die Herrschaft, bis Pisa erlag und Florenz den neuen Hafen Livorno anlegte. Die latinische Ebene am Unterlaufe des größten Flusses der Halbinsel, genau in der Mitte der Westküste gelegen, wurde durch die Römer der politische Mittelpunkt Italiens. Zu beiden Seiten der Tiber erhebt sich auf elf Hügeln Rom, seit 1870 die Hauptstadt Italiens und Residenz des Königs, als Sitz des Papstes (im Vatikan) zugleich der kirchliche Mittelpunkt der katholischen Welt. Im Altertum Beherrscherin des blühendsten Weltreiches, das je bestanden hat, und im Mittelalter Sitz einer geistigen Weltherrschaft, enthält die „ewige Stadt" Kunstschätze und Bauwerke aus allen Epochen, von den römischen Tempeln, die teilweise in christ- liche Kirchen umgewandelt sind, bis zu den Schöpfungen unserer Zeit (die Peterskirche, der größte Tempel der Christenheit). Daher ist es von jeher ein Ziel der Reisenden gewesen, an deren Augen hier Ver- gangenheit und Gegenwart in stets wechselnden Bildern vorüberziehen. § 170. Süd- oder Unteritalien bildete bis 1860 mit Si- zilien das Königreich Neapel. Die westliche Abdachung des Apennin heißt Kampanien^); die kampanische Ebene ist auch jetzt noch der Garten Italiens, das Paradies Europas, überall sorgfältig angebaut und mit Städten, Dörfern und Villen dicht bedeckt. Nur die vulkanische Kraft stört manchmal das behagliche Leben in dieser üppig-schönen Natur. Isoliert erhebt sich aus der Ebene der Vesuv bis nahezu 1300m; er galt im Altertum als erloschen, bis der gewaltige Ausbruch im Jahre 79 n. Chr., dem die Städte Pompeji und Herculanum zum Opfer fielen, 5 Lateinisch, = Blumenstadt. *) Lateinisch, --- Flachland.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 118

1908 - Gotha : Perthes
118 keit braucht; daher ist an vielen Orten künstliche Bewässerung nötig. Die Vegetation hält in Südeuropa gewissermaßen einen Sommerschlaf, wenn er auch nicht so tief ist wie der Winterschlaf unserer Pflanzen. Aus den klimatischen Verhältnissen erklärt es sich, daß die Pflanzen- welt Südeuropas von der des übrigen Erdteiles so sehr abweicht. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) Die Olive (Ölbaum) ist der eigentliche Charakterbaum aller Mittelmeerländer. Immergrüne Laubbäume, wie Lorbeer und Myrte, und eigentümliche Nadelhölzer, wie die schlanke, ernste Cy- presse und die breitkronige Pinie, bilden neben Kastanienbäumen die Wälder der tiefer liegenden Gegenden; im S. ist sogar die Zwerg- palme heimisch. Der Maulbeerbaum hat in vielen Gegenden eine bedeutende Seidenzucht hervorgerufen. Die sommerliche Hitze er- zeugt die köstlichsten Südfrüchte, wie Feigen, Zitronen und Orangen (Apfelsinen), und feurige Weine. Von den Getreidearten werden be- sonders Weizen und Mais, in sumpfigen Gegenden auch Reis gebaut. Ewig denkwürdig sind die Mittelmeerländer als die Geburts- stätte der europäischen Zivilisation. Hier entwickelte sich die griechische Kultur, hier entstand das römische Weltteich. Das blaue Meer und der Jnselreichtum lockten frühzeitig den Menschen zu Schiff- fahrt und Handel; in der schönen, heiteren Natur entwickelte sich der Kunstsinn; Südeuropa war stets die Heimat der Künstler. Seit dem Mittelalter kamen ttübe Zeiten über diese Länder, und erst jetzt beginnen sie sich wieder allmählich zu erholen. Die Balkanhalbinsel. (Sfli. D, Ech,-A, 18/19 u. 17.) Geographische Lage. Die Nordgrenze liegt ungefähr in 45° B., in 40^# wird die Halbinsel schmal und endet in 36^° B., so daß beide Teile nahezu gleiche Breitenausdehnung haben. Etwa in 38° B. zweigt sich der Peloponnes ab. Kreta liegt in 35° B. — Die Längenausdehnung ist sehr verschieden. Fiume, der west- lichste Punkt, liegt unter dem Meridian von Stettin (14^°), Konstantinopel, der östlichste Punkt unter 29° also nur wenig westlicher als St. Petersburg. Die schmale Südhälfte breitet sich zwischen 20 und 24° O. aus, liegt also fast genau unter denselben Längen wie Ostpreußen. § 153. Die Balkanhalbinsel (balkan) hängt in ihrer Breitseite mit dem Festlande zusammen. An zwei Stellen streichen die Gebirge des Fest- landes (Alpen und Karpathen) nach der Halbinsel hinüber; sonst wird diese im N. von den Ebenen der Donau und der Save begrenzt. Die West-

5. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

7. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 161

1908 - Gotha : Perthes
161 Das Gh or ^), von dem am Hermon entspringenden Jordans durchflössen, ist eine tiefe und breite Erdspalte, deren Boden unter dem Spiegel des Mittelländischen Meeres liegt: so der See Genezareth (See von Tiberias^) oder Galiläisches Meer), —200 m, das Tote Meer, —400m4); das letztere ist ein gesättigter Salzsee und die tiefste sichtbare Depression (oder Landsenke) der Erdrinde. Da das Tal hierauf wieder ansteigt, so endigt der Jordan im Toten Meere. Jericho (jerichö) war einst die wichtigste Stadt in dieser jetzt menschenleeren Gegend. Das West-Jordanland, eine größtenteils wüste Hochfläche, die nur in ihren tief eingeschnittenen Tälern noch Spuren früherer Frucht- barkeit zeigt, zerfällt in drei Landschaften: a)Judäa, die südliche Land- schast, hat steinigen Boden und rauhes Klima, war aber trotzdem der wichtigste Teil des alten Judenreiches. Hier liegt Jerusalem5), ein heiliger Ort für die Bekenner aller drei Religionen, die nur einen Gott verehren, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Zwei Stunden davon liegt Bethlehems. Am philistäischen Küstensaume ist die Hafenstadt Jaffas (Joppe) jetzt durch eine Eisenbahn mit Jerusalem verbunden, d) In Samaria, der mittleren Landschaft, befindet sich Nablus (das alte Sichem), wo noch Nachkommen der alten Samaritaner leben, c) Galiläa8), die nördliche Landschaft, wird durch das Gebirge Karmel von Samaria geschieden; im Innern Nazareth. § 204. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, teilt die Natur der Sahara, von der sie nur durch den schmalen Graben des Roten Meeres geschieden ist. (Vgl. D. Sch.-A. 32/33.) Steil erhebt sich daraus der Westrand, um sich allmählich nach O. hin zu senken (ebenso wie Syrien). Was hinter diesem westlichen Hochlande liegt, ist Wüste mit vielen Oasen, mit Dattelpalmen, Kamelen und edlen Pferden, die ebenso schlank, beweglich und ausdauernd sind wie die Beduinen (d. h. die Söhne der Wüste). Die Regenarmut kommt am klarsten dadurch zum Ausdrucke, daß Arabien trotz seiner Größe keinen einzigen das ganze Jahr hindurch Wasser führenden und überhaupt keinen größeren Fluß hat, der das Meer erreicht. i) Arabisch, = Ebene. s) Hebräisch, ---- Abfluß. s) Eine Stadt des Altertums, nach dem Kaiser Tiberins benannt. 4) Das Minuszeichen bedeutet Lage unter dem Meeresniveau. °) Hebräisch, --- Wohnung des Friedens. •) Hebräisch, ----- Brothaus. 7) Hebräisch, --- Schönheit. 8) Hebräisch, = Kreis (Kreis der Heiden). Supan, Deutsche Schulgeographie. jj
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