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1. Deutsche Schulgeographie - S. 14

1908 - Gotha : Perthes
14 eroberten, sank ihre Macht im W. und S. Die italienischen Staaten machten sich unabhängig, Frankreich drang immer weiter vor. Die inneren Zerwürfnisse trugen die Hauptschuld daran. Im 16. Jahr- hundert schied Luthers Reformation das deutsche Volk in Katholiken und Protestanten, und der kirchliche Zwiespalt führte zu dem entsetzlichen Dreißigjährigen Kriege, der die Einmischung der Schweden und Franzosen zur Folge hatte und mit der völligen Verwüstung Deutschlands endete. Seit 1648 bestand das Deutsche Reich nur noch dem Namen nach. Die Niederlande und die Schweiz hatten sich losgerissen, die Westgrenze war ungesähr die heutige, nur Elsaß-Lothringen ging an Frankreich verloren. Im Innern gab es etwa 300 reichsunmittelbare weltliche und geistliche Fürsten, Herren und Freie Städte, über die der Kaiser keine Gewalt mehr besaß. Aus diesem Staatengewirr, an das nur noch die kleinen norddeutschen Staaten erinnern, erwuchsen zwei Groß- mächte, die österreichische im S. und die preußische im N. Im Zeitalter Napoleons I. hörte das Deutsche Reich auch dem Namen nach auf (1806). Der größte Teil Deutschlands schmachtete unter französischer Herrschaft, die aber mit Napoleons Sturze endete. ^ Von den zahlreichen deutschen Staaten waren nur 33 übrig geblieben. Diese schlössen den Deutschen Bund (1815 bis 1866), der durch den Krieg zwischen Österreich und Preußen ein Ende nahm. Seit 1866 ist Österreich kein deutscher Staat mehr. Preußen gründete den Norddeutschen Bund (1867 bis 1871), den der Main von den süddeutschen Staaten trennte. Der Krieg gegen Frank- reich (1870/71) einigte Nord- und Süddeutschland; 1871 wurde das Deutsche Reich errichtet. Politisch ist das Deutsche Reich ein aus 25 Staaten und einem Reichslande bestehender Bundesstaat, an dessen Spitze der jedesmalige König von Preußen (aus dem Hause Hohenzollern) als „Deutscher Kaiser" steht. Unter seinem Schutze stehen die deutschen Besitzungen in Afrika und im Großen Ozean und das chinesische Pachtgebiet. politische Übersicht des Deutschen Reiches. Norddeutsche Staaten: qkm 1. Königreich Preußen....... 3-19000 2. Königreich Sachsen 3— 6. Vier sächsische Herzogtümer *) j thürin- | 7—8. Zwei Fürstent. Schwarzburg | gische j 9—10. Zwei Fürstentümer Reuß 1 Staaten) 11—12. Zwei Großherzogtümer Mecklenburg . 13—13. Großherzogt. Oldenburg, Herzogtümer Braunschweig und Anhalt, Fürsten- tümer Waldeck und zwei Lippe . . 19—21. Freie Städte Hamburg, Lübeck, Bremen Norddeutsche Staaten i) Sachsen.weimar ist Großherzogtum. 15000 Einwohner 37 300000 4 500000 auf 1 qkm 107 301 12000 1 500000 126 16000 15000 1000 408000 700000 1500000 1300000 45 100 46 800000 115

2. Deutsche Schulgeographie - S. 83

1908 - Gotha : Perthes
83 § 108. Die ungarische Ebene wird durch den Bükonywald, an dessen Fuß sich der Plattensees ausdehnt, zweigeteilt (vgl. auch D. Sch.-A. 14/15). Das oberungarische Becken ist noch stark von Deutschen bewohnt, die Städte tragen noch deutsche Namen (die jetzt allerdings durch magyarische verdrängt sind), das Ganze zeigt noch westeuropäischen Cha- rakter, auch die Bevölkerung ist hier am dichtesten. Am westlichsten Ein- gangstore liegt die ehemalige Krönungsstadt Preß bürg* am zweiten Donaudurchbruch Gran, dessen Erzbischos das kirchliche Oberhaupt Ungarns ist. Der flache Neusiedler-See trocknet zeitweise aus. Die niederungarische Ebene, das Alföld (d. h. Niederland), hat wegen ihrer Abgeschlossenheit gegen die Seewinde echtes Landklima mit kaltem Winter, heißem Sommer (vorzüglich geeignet für Wein und Mais) und verhältnismäßig geringem Niederschlag. Charakteristisch ist die außer- ordentliche Waldarmut; die Natur bietet ungeheure Weideflächen (Puß- ten^), aber in neuester Zeit muß die Pußta mit ihrem halbnomadischen Hirtenleben immer mehr dem Pfluge weichen. Das Alsöld ist die wahre Heimat der Magyaren, die, wie jedes Reitervolk, die waldlose Ebene lieben. In weiten Abständen voneinander liegen ausgedehnte An- siedelungen, es gibt Dörser mit mehreren Tausend Einwohnern. Auch die Städte haben wegen Steinmangels ein dorfähnliches Aussehen; die größten des eigentlichen Alföld sind Szegedin** (ßegedin), stets bedroht von den Überschwemmungen der träge dahinschleichenden Theiß, Hödmezö* und Debreezin* (debretzin), der Hauptsitz der protestan- tischen Magyaren. Die prächtig erbaute Hauptstadt Ungarns, der Mittel- Punkt seines Handels, seiner Industrie und seines geistigen Lebens, Buda- Pest**, liegt am Westrande des Alföld, zu beiden Seiten des Haupt- stromes, an den im W., die alte Feste Ofen (türkisch Buda) und die Köuigsburg tragend, noch festes Gestein herantritt, während sich um Pest schon die Pußta ausdehnt. Die südlichen Teile des Alföld, die Bacska (Mschka) mit der Stadt Therefiopel*^) und das Banat mit der Festung Temesvar* (temeschwar), beherbergen ein seltsames Völkergemisch von Magyaren, Serben (Flüchtlingen aus der Zeit der Türkenkriege), deutschen Bauern und im O. auch Rumänen, die bunt durcheinander wohnen. Diese Gegenden sind besonders fruchtbar, namentlich das Banat, das bis in die Breite von Oberitalien hinabreicht und neben Getreide auch Reis baut. blato ---- Sumpf. *) pust ----- öde. ») Eigentlich Maria-Theresiopel. 6*

3. Deutsche Schulgeographie - S. 49

1908 - Gotha : Perthes
49 § 59. Die schleichen (und zum größten Teil auch die böhmischen) Sudeten sind von Deutschen bewohnt. Auch sie sind dicht bevölkert (wenn auch nicht ganz so dicht wie das Erzgebirge), da neben ausgedehn- temackerbau auch überall Jnd ustrie (besonders Weberei) betrieben wird; selbst in den höchsten, waldfreien Teilen des Riesengebirges finden sich zerstreut noch ständig bewohnte Hütten (Bauden). Eine andere Erwerbs- quelle bietet der rege Fremdenverkehr im Sommer, der nicht bloß durch die Naturreize, sondern auch durch zahlreiche Heilquellen angelockt wird. Von den Badeorten ist Land eck im Glatzer Gebirgskessel der besuchteste. Eigentümlich sind den Sudeten die langgedehnten Ansiedelungen an den Straßen, so daß oft ein Dorf unmittelbar mit dem andern verschmilzt. Zur Entwicklung größerer Städte fehlt aber der Raum; Hirschberg, der Hauptsitz des Leinenhandels, ist die bedeutendste. Am dichtesten gedrängt ist die Bevölkerung um Waldenburg, wo Steinkohle ge- Wonnen wird. Die Festung Glatz bewacht die Straße (Bahn), die durch das Neißetal und über den Mittelwalder Paß nach Böhmen führt. § 60. Die Oder fließt aus dem Gesenke nach jener schmalen Einsenkung zwischen den Sudeten und Karpathen (Mährische Pforte), die ihr einen Ausweg nach N. gestattet und eilte bequeme Verbindung zwischen der Ostsee und der Donau vermittelt (wichtige Eisenbahn Berlin— Breslau—wien). Von Ratibor an erweitert sich ihr Tal immer mehr zur breiten Ebene, aus der sich zu beiden Seiten des Flusses niederes Hügelland erhebt (Zobtenberg 700 m, Katzengebirge). Sie ist gutes Ackerland (viel Zuckerrübenbau), trägt aber in Oberschlesien (Regierungs- bezirk Oppeln), wo die Bevölkerung der Mehrzahl nach polnisch ist, auch ausgedehnte Waldungen. Die bedeutenderen Städte liegen, teils am Hauptflusse, teils am Sudetenrande; nach O. nimmt die Dichte der Bevölkerung merklich ab. Die Reihe der Oderstädte beginnt mit Rati- bor*, dann solgt die Regierungsstadt Oppeln* dann Brieg, endlich Breslau**, die Haupt- und Universitätsstadt Schlesiens, die zweit- größte Stadt Preußens und ein wichtiger Handelsplatz, wo die Industrie- erzeugnisse des Westens und die Naturerzeugnisse des Ostens zum Aus- tausche gelangen. Außerhalb der eigentlichen schleichen Tieflandbucht liegt die Festung Glogau. Bei Grünberg noch Weinbau. Unter den Sudeten-Randstädten ist Görlitz* an der Neiße die größte. Sie ist der Hauptort der gesamten Oberlausitz und der Mittel- punkt der oberschlesischen Wollindustrie und beherrscht die wichtige Ein- gangsstraße über Zittau nach Böhmen. Nach O. folgen Liegnitz* an der Katzbach, Schweidnitz* ehemals Festung zum Schutze des Landeshuter Passes, und Neiße, noch Festung zum Schutze der Über- gänge (Bahnen) über Glatz und über das Gesenke. S u p a n . Deutsche Schulgcographie, a

4. Deutsche Schulgeographie - S. 131

1908 - Gotha : Perthes
131 endet am Adriatischen Meere. Ravenna war die Lagunenstadt des Altertums, ist aber infolge der Ausfüllung der Lagunen eine Landstadt geworden. (Vgl. D. Sch.-A. 10/11.) § 169. In Alittelitalien sind die Berglandschaften der Mitte und die Küstenlandschaften des Ostens: Umbrien (ümbrien) mit dem Trasimenischen See, die Marken und das Hochgebirgsland der Abrnzzen, ohne Bedeutung. Alles Leben drängt sich nach dem W. mit seinen Ebenen, Hügelländern und großen Flüssen. Toskana (früher Groß- Herzogtum) ist nächst der Lombardei die blühendste Provinz Italiens. Die Hauptlebensader ist der Arno, in dessen ölbaumreicher Ebene die bedeutendsten Städte liegen. Florenz!) im oberen Talbecken, einst der Mittelpunkt der italienischen Bildung und noch im Besitz außer- ordentlicher Kunstschätze, stritt mit Pisa (bekannt durch seinen schiefen Turm) in der Mündungsebene um die Herrschaft, bis Pisa erlag und Florenz den neuen Hafen Livorno anlegte. Die latinische Ebene am Unterlaufe des größten Flusses der Halbinsel, genau in der Mitte der Westküste gelegen, wurde durch die Römer der politische Mittelpunkt Italiens. Zu beiden Seiten der Tiber erhebt sich auf elf Hügeln Rom, seit 1870 die Hauptstadt Italiens und Residenz des Königs, als Sitz des Papstes (im Vatikan) zugleich der kirchliche Mittelpunkt der katholischen Welt. Im Altertum Beherrscherin des blühendsten Weltreiches, das je bestanden hat, und im Mittelalter Sitz einer geistigen Weltherrschaft, enthält die „ewige Stadt" Kunstschätze und Bauwerke aus allen Epochen, von den römischen Tempeln, die teilweise in christ- liche Kirchen umgewandelt sind, bis zu den Schöpfungen unserer Zeit (die Peterskirche, der größte Tempel der Christenheit). Daher ist es von jeher ein Ziel der Reisenden gewesen, an deren Augen hier Ver- gangenheit und Gegenwart in stets wechselnden Bildern vorüberziehen. § 170. Süd- oder Unteritalien bildete bis 1860 mit Si- zilien das Königreich Neapel. Die westliche Abdachung des Apennin heißt Kampanien^); die kampanische Ebene ist auch jetzt noch der Garten Italiens, das Paradies Europas, überall sorgfältig angebaut und mit Städten, Dörfern und Villen dicht bedeckt. Nur die vulkanische Kraft stört manchmal das behagliche Leben in dieser üppig-schönen Natur. Isoliert erhebt sich aus der Ebene der Vesuv bis nahezu 1300m; er galt im Altertum als erloschen, bis der gewaltige Ausbruch im Jahre 79 n. Chr., dem die Städte Pompeji und Herculanum zum Opfer fielen, 5 Lateinisch, = Blumenstadt. *) Lateinisch, --- Flachland.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

7. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 161

1908 - Gotha : Perthes
161 Das Gh or ^), von dem am Hermon entspringenden Jordans durchflössen, ist eine tiefe und breite Erdspalte, deren Boden unter dem Spiegel des Mittelländischen Meeres liegt: so der See Genezareth (See von Tiberias^) oder Galiläisches Meer), —200 m, das Tote Meer, —400m4); das letztere ist ein gesättigter Salzsee und die tiefste sichtbare Depression (oder Landsenke) der Erdrinde. Da das Tal hierauf wieder ansteigt, so endigt der Jordan im Toten Meere. Jericho (jerichö) war einst die wichtigste Stadt in dieser jetzt menschenleeren Gegend. Das West-Jordanland, eine größtenteils wüste Hochfläche, die nur in ihren tief eingeschnittenen Tälern noch Spuren früherer Frucht- barkeit zeigt, zerfällt in drei Landschaften: a)Judäa, die südliche Land- schast, hat steinigen Boden und rauhes Klima, war aber trotzdem der wichtigste Teil des alten Judenreiches. Hier liegt Jerusalem5), ein heiliger Ort für die Bekenner aller drei Religionen, die nur einen Gott verehren, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Zwei Stunden davon liegt Bethlehems. Am philistäischen Küstensaume ist die Hafenstadt Jaffas (Joppe) jetzt durch eine Eisenbahn mit Jerusalem verbunden, d) In Samaria, der mittleren Landschaft, befindet sich Nablus (das alte Sichem), wo noch Nachkommen der alten Samaritaner leben, c) Galiläa8), die nördliche Landschaft, wird durch das Gebirge Karmel von Samaria geschieden; im Innern Nazareth. § 204. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, teilt die Natur der Sahara, von der sie nur durch den schmalen Graben des Roten Meeres geschieden ist. (Vgl. D. Sch.-A. 32/33.) Steil erhebt sich daraus der Westrand, um sich allmählich nach O. hin zu senken (ebenso wie Syrien). Was hinter diesem westlichen Hochlande liegt, ist Wüste mit vielen Oasen, mit Dattelpalmen, Kamelen und edlen Pferden, die ebenso schlank, beweglich und ausdauernd sind wie die Beduinen (d. h. die Söhne der Wüste). Die Regenarmut kommt am klarsten dadurch zum Ausdrucke, daß Arabien trotz seiner Größe keinen einzigen das ganze Jahr hindurch Wasser führenden und überhaupt keinen größeren Fluß hat, der das Meer erreicht. i) Arabisch, = Ebene. s) Hebräisch, ---- Abfluß. s) Eine Stadt des Altertums, nach dem Kaiser Tiberins benannt. 4) Das Minuszeichen bedeutet Lage unter dem Meeresniveau. °) Hebräisch, --- Wohnung des Friedens. •) Hebräisch, ----- Brothaus. 7) Hebräisch, --- Schönheit. 8) Hebräisch, = Kreis (Kreis der Heiden). Supan, Deutsche Schulgeographie. jj
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TM Hauptwörter (200)200

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