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1. Deutsche Schulgeographie - S. 6

1908 - Gotha : Perthes
6 In der kalten Zeit ist also Sylt sogar wärmer als Karlsruhe, in der warmen Zeit aber beträchtlich kälter als im Jahresdurchschnitte. Dies erklärt sich dadurch, daß Sylt am Meere und Karlsruhe mitten im Lande liegt. Das Wasser ist nämlich ein viel schlech- terer Wärmeleiter als das Land; es nimmt die Sonnenwärme lang- samer auf, gibt sie aber auch nicht so rasch ab wie das Land. Es kann im Sommer nicht so schnell erhitzt werden wie das Land, es sammelt aber einen Vorrat von Sommerwärme und gibt diese in der kälteren Jahreszeit langsam wieder an die Luft ab. Das See- klima zeichnet sich also durch verhältnismäßig warme Winter und kühle Sommer, das Landklima durch verhältnismäßig kalte Winter und heiße Sommer aus. Man 'verbindet die Orte mit gleicher, auf das Meeresniveau reduzierter Temperatur durch Linien, die man Isothermen (Linien gleicher Wärme) nennt. Wäre die Erdoberfläche nur Wasser oder nur Land, so würden die Isothermen mit den Breitenkreisen parallel laufen. In Wirklichkeit wechseln aber Land und Wasser vielfach miteinander, und die Isothermen müssen daher einen anderen Verlauf nehmen. Man muß nämlich beachten, daß See- und Landklima nur dort, wo sich an der Küste hohe Gebirge erheben, schroff aneinanderstoßen, sonst aber allmählich ineinander übergehen, indem die Seewinde die warme Winter- und kühle Sommerluft weit in das Land hinein- und die Landwinde die kalte Winter- und heiße Sommerluft bis über die Küsten hinaustragen. Deshalb nimmt in Europa die Temperatur nicht bloß von S. nach N. ab, sondern sie nimmt auch auf einem und demselben Breitengrade im Winter von W. (Ozean) nach O. (gegen die asiatische Landmasse) ab, dagegen im Sommer zu. Weil die Winter- liche Abnahme größer ist als die sommerliche Zunahme, nimmt auch die mittlere Jahrestemperatur nach O. etwas ab. Ein Beispiel von drei Orten in 52° Breite: Seehöhe Wirkliche Temperatur Reduzierte Temperatur m Jan. Juli Jahr Jan. Juli Jahr Birmingham . 100 2,«° 16,?° 9,*° 3,4° 17,2° 9,«° Berlin ... 50 —0,8 18, a 9,o —0,6 19,o 9,2 Tambow . . 170 —11,6 20,6 5,0 —10,7 21,4 5,8 Die Bevölkerung. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) § 7. Von den 404 Millionen Menschen, die Europa bewohnen, gehören ungefähr 385 der mittelländischen^) (hellen) Rasse, und zwar (mit Ausnahme der Basken) dem indo-europäischen Sprachstamme an. Unter diesen sind die Romanen, Germanen und Slaven, die sich in den Tälern der Alpen berühren, die eigentlichen Beherrscher Europas. Die Romanen nehmen den Südwesten, die Germanen die Mitte und den Norden, die Slaven den Osten ein. i) So genannt, weil sie in ihren Hauptvertretern das Mittelländische Meer umwohnt, früher nannte man sie kaukasische Rasse.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 92

1908 - Gotha : Perthes
92 Die Niederlande. (Vgl. D. Sch.-A. 23.) Geographische Lage. Wie das Seinebecken Süddeutschland entspricht, so entsprechen die Niederlande Mittel- und Norddeutschland. Die Südqrenze verläuft schräg vom Parallel von Mannheim (49^°) bis zum Parallel von Köln (51°), dte Nordgrenze liegt im Parallel von Hamburg (53^u). Die Ostarenze (gegen Deutsch- land) bildet ungefähr der 6. Meridian im S. und der 7. im N., tm W. reichen die Niederlande kaum über 2° O. § 119. Die westelbische Tiefebene des Deutschen Reiches setzt sich shne natürliche Grenzen in den Niederlanden fort. Diese sind mit Ausnahme des Ardennenplateaus im So. (Teil des Rheinischen Schiefergebirges, s. S. 33) eine einzige Tiefebene, wenige Meter über, ja zum großen Teil sogar unter dem Meeresspiegel gelegen. Dieses eigentliche Niederland stände daher unter Wasser, wenn es nicht durch Dünen und kunstvolle Deiche geschützt wäre. Im N. ist auch hier die Dünenkette mehrlach zerbrochen (die westfriesischen Inseln), von Helder an ist sie aber bis an die Rhein- und Scheldemündung (daher die Küste geradlinig) und jenseits der Schelde wieder bis Calais (kala) erhalten. Freilich halten auch die Schutzwehren nicht immer dem wilden Meere stand, und der Niederländer lebt in beständigem Kriege mit dem Meere, das ihm schon manch schönes Stück Land entrissen hat, wie die Geschichte der Zuidersee (seuoersee) beweist, die ursprünglich ein Binnensee war und sich erst am Ende des 14. Jahrhunderts in einen Meerbusen verwandelt hat. Die Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins und zum Teil durch dessen Anschwemmung entstanden. Das Rheindelta be- ginnt knapp unterhalb der deutschen Grenze durch die Teilung in Waal und Rhein; von diesem trennt sich dann die Jjssel (eissel), die in die Zuidersee geht, während sich der Hauptstrom in den Lek und Krummen Rhein und dieser wieder in die Vecht und den Alten Rhein teilt. Mit der Waal vereinigt sich die Maas, die aus Frankreich kommt und die Ardennen durchschneidet, wo sie die Sambre (ßangbr) aufnimmt. Mit dem Rheindelta vereinigt sich das der Schelde, die ganz der Tiefebene angehört. Unzählige Kanäle durchfurchen die Ebene nicht bloß zur Entwässerung, sondern auch als Straßen dienend. Das Flachland teilt sich auch hier in Geest (mit Moor) und Marsch, aber die Marschen sind nicht bloß aus die Küsten beschränkt, sondern viel ausgedehnter durch die Flußanschwemmung im Deltagebiete. Das Klima zeichnet sich, wie in allen dem Einflüsse des Meeres offen liegenden Ländern, durch milde Winter, aber verhältnismäßig kühle Sommer, reichliche Niederschläge und viel Nebel aus.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 65

1908 - Gotha : Perthes
65 Erläuterung. Zur Gletscherbildung ist es notwendig, daß ausgedehntere Bergmassen über die Schneelmie emporragen. In den Vertiefungen, besonders in jenen großen Felsenkesseln, mit denen die Quertäler oben zu enden pflegen, häuft sich der trockene, mehlige Hochschnee an, den der Wind und die eigene Schwere von den höchsten Kämmen und Gipfeln heruntertragen. Unter dem Ein- flusse gelegentlichen Auftauens bei Tage und Wiedergesrierens _ bei Nacht verwandelt sich hier der Hochschnee in den grobkörnigen Firn, der sich nach unten zu immer mehr verfestigt und in Eis übergeht. Diese ganze Masse bewegt sich nun dem tiefsten Ausgange der Firn- mulde zu; an der Schneegrenze verschwindet die sommerliche Schnee- hülle, und das blanke, spaltenreiche Eis tritt als eigentlicher Glet- scher zutage, der sich stromartig talabwärts bewegt, in den wär- meren Regionen rasch abbricht und den Gletscherbach entsendet. Der Gletscher umfaßt also zwei Teile: den Firn in den weiten Mulden über der Schneelinie und die Gletscherzunge in den Tälern unter der Schneelinie. Nur bei den wirklichen Talgletschern ist die Gletscherzunge lang, bei den Hängegletschern, die''an den Ab- Hängen gleichsam zu kleben scheinen, dagegen sebr wenig entwickelt. Aber auch bei den erstem ist die Länge, sowie die Mächtigkeit des Eises periodischen Schwankungen unterworfen; nach einer Reihe von kalten und nassen Jahren werden sie länger, im entgegengesetzten Falle kürzer. Nach einer allgemeinen Periode des Gletscherrückzugs seit der Mitte des vorigen Jahrhunders folgte ein kurzer Vorstoß, der in der Schweiz bereits ein Ende erreicht hat, aber in den österreichischen Alpen noch andauert. Alles Gesteinmaterial, das der Gletscher talab führt, nennt man Moräne. Die Seitenmoräne ist der an den Seiten des Gletschers liegende Steinschutt, der im Laufe der Zeit von den Felsen abbröckelt. Münden zwei Gletscher ineinander, so stoßen zwei solcher Moränen zusammen, und es entsteht an der Vereinigungslinie eine Mittelmoräne (im Gegensatz zur Seitenmoräne). Unter Grund- moräne versteht man den zu Schlamm zerriebenen Gesteinschutt, den der Gletscher am Boden fortbewegt und in den größere und kleinere ge- kritzte Gesteinstücke eingebettet sind. Grund- und Seitenmoränen Hilden zusammen die am Ende des Gletschers liegende Endmoräne." § 81. Der Knotenpunkt der Schweizer Alpen ist der St. Gott- h ard. Hier bildet sich ein Flußkreuz, indem die Längstäler des Rheins und der Rhone sich mit den Quertälern der Reuß und des Tessin in ihren Quellwurzeln nahezu berühren. Rhein und Rhone fließen nach entgegengesetzten Seiten, aber in genau derselben Weise erst durch Längs- täler, dann mit scharser Kniebiegung durch Quertäler, dann durch große Seen: Boden- und Genfer See (die beiden Grenzwächter der Schweiz), durchbrechen hierauf das Juragebirge und wenden sich endlich außeralpinen Hegenden zu, der Rhein nach N., die Rhone nach S. Die Täler dieser beiden Flüsse zerschneiden die Schweizer Alpen in eine Nord- und eine Südhälfte. S u p a n. Deutsche Schulgeographie. ^

4. Deutsche Schulgeographie - S. 106

1908 - Gotha : Perthes
106 seiner berühmten Trollhätta^)-Fälle und durch den Götakanal die Verbindung mit dem Wettersee und der Ostsee her. Nur im südlichen Teile der Halbinsel mischen sich noch Laub- und Nadelholz (vgl. D. Sch.-A. 29) in derselben Weise wie in Norddeutschland, der größte Teil gehört aber bereits zur nordischen Zone der Nadelholz- Wälder, und der nördliche ragt sogar in die kalte Zone hinein, wo (mit Aus- nähme der Küste) Ackerbau nicht mehr betrieben werden kann. Hier hat sich noch die mongolische Urbevölkerung der Lappen erhalten, die mit ihren Rentierherden ein nomadisches Leben führen. Sonst ist das ganze Innere, mit Ausnahme der höheren Fjelde, ein ungeheures Waldland, das einen großen Teil von Europa mit Holz versorgt, und nur der Gebirgs- rand ist besiedelt. § 136. Norwegen und Schweden bildeten seit 1814 zwei Staaten unter einem gemeinsamen König (aus dem französischen Hause Verna- dotte sternadöt^, das noch in Schweden regiert). 1905 trennten sie sich, und die Norweger wählten einen dänischen Prinzen zum König. § 137. Norwegen ist als die skandinavische Hochgebirgshälfte fast nur an den Küsten und Fjorden bewohnbar. In der unmittelbaren Nähe des Meeres, das durch den aus dem Tropengürtel des Ozeans kommenden Golfstroms ungewöhnlich erwärmt wird, ist das Klima so mild, daß auch die Fjorde niemals dauernd gefrieren und der Ge- treidebau bis 70° B. reicht, weiter gegen den Pol, als irgendwo sonst auf der Erde. Aber die steilen Abhänge bieten dem Ackerbau nur wenig Raum und weisen die Norweger (im Mittelalter wie die Dänen Normannen genannt) aus das Meer. Von jeher waren sie durch Seetüchtigkeit ausgezeichnet; als Wikinger unternahmen sie im frühen Mittelalter kühne Raubfahrten nach allen europäischen Gestaden und entdeckten Island, Grönland und sogar Nordamerika. Noch jetzt sind sie vor allem See- und Handelsleute; ihre Handelsflotte ist die größte nach der britischen, nordamerikanischen und deutschen. Das Meer bietet ihnen auch einen großartigen Reichtum an Fischen, besonders Kabeljau und Heringen, die neben Holz der wichtigste Ausfuhrartikel sind; mit diesen Erzeugnissen decken sie ihren Bedarf an Nahrungs- Mitteln, Jndustrieprodukten und Kohle. Die flachste und daher fruchtbarste Gegend breitet sich im S. um -!) Teufelshut (Name des Felsens). 2) Der Golfstrom, die wichtigste Meeresströmung, kommt aus dem Golfe von Mexiko und bewegt sich entlang der Ostküste Nordamerikas nördlich, dann öst- lich, vereinigt sich mit einer allgemeinen Ostströmung im nördlichen Atlantischen Ozean und erreicht endlich die Küsten der britischen Inseln und Norwegens, worauf «r sich im Eismeere verliert. (Vgl. D. Sch.-A. 41.)

5. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

7. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 161

1908 - Gotha : Perthes
161 Das Gh or ^), von dem am Hermon entspringenden Jordans durchflössen, ist eine tiefe und breite Erdspalte, deren Boden unter dem Spiegel des Mittelländischen Meeres liegt: so der See Genezareth (See von Tiberias^) oder Galiläisches Meer), —200 m, das Tote Meer, —400m4); das letztere ist ein gesättigter Salzsee und die tiefste sichtbare Depression (oder Landsenke) der Erdrinde. Da das Tal hierauf wieder ansteigt, so endigt der Jordan im Toten Meere. Jericho (jerichö) war einst die wichtigste Stadt in dieser jetzt menschenleeren Gegend. Das West-Jordanland, eine größtenteils wüste Hochfläche, die nur in ihren tief eingeschnittenen Tälern noch Spuren früherer Frucht- barkeit zeigt, zerfällt in drei Landschaften: a)Judäa, die südliche Land- schast, hat steinigen Boden und rauhes Klima, war aber trotzdem der wichtigste Teil des alten Judenreiches. Hier liegt Jerusalem5), ein heiliger Ort für die Bekenner aller drei Religionen, die nur einen Gott verehren, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Zwei Stunden davon liegt Bethlehems. Am philistäischen Küstensaume ist die Hafenstadt Jaffas (Joppe) jetzt durch eine Eisenbahn mit Jerusalem verbunden, d) In Samaria, der mittleren Landschaft, befindet sich Nablus (das alte Sichem), wo noch Nachkommen der alten Samaritaner leben, c) Galiläa8), die nördliche Landschaft, wird durch das Gebirge Karmel von Samaria geschieden; im Innern Nazareth. § 204. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, teilt die Natur der Sahara, von der sie nur durch den schmalen Graben des Roten Meeres geschieden ist. (Vgl. D. Sch.-A. 32/33.) Steil erhebt sich daraus der Westrand, um sich allmählich nach O. hin zu senken (ebenso wie Syrien). Was hinter diesem westlichen Hochlande liegt, ist Wüste mit vielen Oasen, mit Dattelpalmen, Kamelen und edlen Pferden, die ebenso schlank, beweglich und ausdauernd sind wie die Beduinen (d. h. die Söhne der Wüste). Die Regenarmut kommt am klarsten dadurch zum Ausdrucke, daß Arabien trotz seiner Größe keinen einzigen das ganze Jahr hindurch Wasser führenden und überhaupt keinen größeren Fluß hat, der das Meer erreicht. i) Arabisch, = Ebene. s) Hebräisch, ---- Abfluß. s) Eine Stadt des Altertums, nach dem Kaiser Tiberins benannt. 4) Das Minuszeichen bedeutet Lage unter dem Meeresniveau. °) Hebräisch, --- Wohnung des Friedens. •) Hebräisch, ----- Brothaus. 7) Hebräisch, --- Schönheit. 8) Hebräisch, = Kreis (Kreis der Heiden). Supan, Deutsche Schulgeographie. jj
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TM Hauptwörter (200)200

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