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51. Deutschlands Kolonieen - S. 61

1889 - Gotha : Behrend
325] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 61 fühlenden Menschen aufs äußerste. Wandelnden Gerippen gleich kommen die Unglücklichen weit aus dem Innern Afrikas einher- gewankt, Männer, Frauen und Kinder in buntem Durcheinander. Wer ermattet niedersinkt und sich nicht weiterschleppen kann, wird ohne Erbarmen in der Wildnis seinem Schicksal überlassen. Im Hafen werden die Sklaven besser gepflegt, um ihr Aussehen für den Verkauf günstiger zu gestalten, worauf sie nach Vorderasien, Madagaskar :c. verschifft werden. Manch Sklavenschiff wird frei- lich von den Engländern und Deutschen abgefangen und die Sklaven in Freiheit gesetzt; doch ist die Ausfuhr noch immer sehr beträcht- lich. Die Sklaven finden Verwendung zum Plantagenbau und anderen schweren Arbeiten. y) Hosoniimhätigkeik. Zwischen den südostafrikanischen Gestaden und dem semitischen Borderasien bestand unzweifelhaft schon im grauen Altertum ein Verkehr. (Ophir?) Aus Arabien scheinen auch in alten Zeiten schon Einwanderungen nach den Küstengebieten Ostafrikas statt- gefunden zu haben. Dafür sprechen unter anderm auch aufgefundene Reste uralter arabischer Bauten, sowie die Mischvölker der Galla- und Somalistämme. Im frühen Mittelalter gründeten Araber an den äquatorialen Ostküsten ein Reich von erheblicher Ausdehnung. Da dieses Gebiet abseits von der großen Handelsstraße des enro- päisch-ostindischen Handels lag, hatte es für Europäer wenig In- teresse. Nur die Portugiesen setzten sich an der Südostküste fest und eroberten zu Beginn des 16. Jahrhunderts Sansibar und das Küstengebiet. Ende des 17. Jahrhunderts vertrieb der Jmam von Maskat die Portugiesen wieder und gründete auf der San- sibarküste Statthaltereien. Erst in diesem Jahrhundert wurde Sansibar ein unabhängiges Sultanat. Der europäischen Forschung und Kulturarbeit blieb das Hinterland infolge der arabischen Herr- schast lange Zeit verschlossen. a) Mission. Die ersten Missionare in Ostafrika waren die bereits früher genannten und auch als Forscher geschätzten Deutschen Krapf und Rebmann. Infolge der Anregungen, welche von dem berühmten Forscher und Missionar Livingstone ausgingen, gründete die Londoner Missionsgesellschast, sowie die schottische Kirche Missionsstationen im Innern von Ostafrika. Seitdem das Land in den Besitz der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft übergegangen

52. Deutschlands Kolonieen - S. 19

1889 - Gotha : Behrend
283] Allgemeine Übersicht. 19 Angra Pequena zu gehen, um das dem Herrn Lüderitz gehörige Territorium an der Westküste Afrikas unter den direkten Schutz Sr. Majestät zu stellen. Das Territorium des Herrn A. Lüderitz wird nach den amtlichen Mitteilungen als sich erstreckend von dem Nordufer des Oranjeflusses bis zum 20.° Süd- breite, 20 geogr. Meilen landeinwärts, angenommen, einschließlich der nach dem Völkerrecht dazu gehörigen Inseln. Indem ich diesen Allerhöchsten Auf- trag hiermit zur Ausführung bringe, hiffe ich hier als äußeres Zeichen die Kaiserlich deutsche Flagge, stelle somit das oben erwähnte Territorium unter den Schutz und die Oberhoheit Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I. und fordere die Anwesenden aus, mit mir einzustimmen in ein dreifaches Hoch auf Se. Majestät. Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm I. lebe hoch!" Wenige Tage darauf wurde durch den Kommandanten des Kanonenboots „Wolf", v. Raven, auch das übrige Küstengebiet weiter nördlich bis zur Grenze der portugiesischen Besitzungen (Gr. Namaqualand und Damaraland) unter deutschen Schutz ge- stellt, die deutsche Flagge unter Trommelwirbel und Geschützsalut gehißt und folgende Proklamation verlesen: „Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland, Wilhelm I., stelle ich die afrikanischen Küstengebiete zwischen 26° südlicher Breite und Kap Frio mit Ausschluß der (England gehörigen) Walftschbai unter den Schutz des Deutschen Reiches und erkläre, daß die nachweisbaren, wohl- erworbenen Rechte von Angehörigen anderer Nationen voll und ganz geachtet werden sollen. Möge der Schutz Deutschlands zum Wohlergehen beider Länder beitragen! Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser, lebe hoch!" Lüderitz war für die Erforschung des neuen Kolonialgebiets eifrig thätig und entsandte mehrere Expeditionen zu diesem Zwecke dorthin. Im Jahre 1885 trat er aber seine Rechte an die neu- gebildete „Deutsche Kolonialgesellschaft für Süd- afrika" ab, welche die Kolonialthätigkeit in jenem Gebiete bis heute fortsetzt. b. Togoland und Kamerun. Die zweite Erwerbung, ebenfalls vom Jahre 1884, bilden die Länder Togoland und Kamerun. Schon seit der Mitte dieses Jahrhunderts hatte der deutsche Handel in Oberguinea festen Fuß gefaßt. Von der Mündung des Gambia bis zur Nordgrenze der portugiesischen Besitzung Angola entstanden nach und nach 66 Fak- toreien, von denen allein 20 der Firma Wörmann in Ham- bürg gehörten. Der Handel wurde aber durch eingeborne Völker sowohl, als auch durch Engländer und Franzosen sehr geschädigt, weshalb die deutschen Kaufleute die deutsche Reichsregierung um Schutz baten. Dieser wurde ihnen auch gewährt. 2*

53. Deutschlands Kolonieen - S. 28

1889 - Gotha : Behrend
28 Deutschlands Kolonieen. [292 sie sind hier aber eigentlich nur Leibeigene, welche von ihren Herren mild behandelt und nicht übermäßig angestrengt werden, Haus- dienste und den Feldbau gemeinschaftlich mit den Weibern ver- richten, nicht selten auch in den Faktoreien der europäischen Kauf- leute gegen Tagelohn beschäftigt werden. Die meisten Sklaven kommen aus den Reichen Dahome und Aschanti und sind Kriegs- gefangene, welche nach den Küstenländern verkauft werden. Doch können auch Landeskinder durch Gerichtsbeschluß infolge mancher Vergehen zu Sklaven erklärt werden. Die Ausfuhr von Sklaven hat seit 1863 aufgehört, weil es seit der Abschaffung der Sklaverei in Nordamerika kein Absatzgebiet für die schwarze Ware mehr gab und die englischen Schiffe mit durchgreifendem Erfolg die Sklaven- schiffe abfingen. Im Küstengebiet besteht aber der Handel weiter. Zuweilen kaufen Missionare Negerkinder, um sie zu erziehen und ihnen dann die Freiheit zu schenken. Die Sklaverei ist dort ein tiefgewurzeltes Übel, durch tausend Fäden verknüpft mit den Ver- Hältnissen des Landes und der umliegenden Negerreiche. Werden doch heutzutage alljährlich in Dahome Tausende von Kriegsge- fangenen niedergemetzelt, weil man sie nicht alle verkaufen kann, wie ehedem. Die Stellung der Frauen ist keine angenehme. Die Ein- gebornen pflegen alles, was sie ersparen, zum Ankauf von Sklaven oder — Frauen anzuwenden. Wer ans Heiraten denkt, muß sich eine Frau kaufen, und die Wohlhabenden haben eine große Anzahl derselben. Sie werden häufig schlechter behandelt als die Sklaven. Ihnen fällt die Hauptarbeit in Haus, Hof und Feld zu, und auch der größte Teil des Handels liegt ihnen ob, indem sie die Früchte von den Feldern zu Markte bringen und das Öl auf ihrem Kopfe den Faktoreien zutragen müssen. Die Herrschaft wird von Häuptlingen und Königen aus- geübt. Aber der Umstand, daß jeder größere Ort seinen eigenen König besitzt, läßt dieses Herrschertum nicht gerade bedeutungsvoll erscheinen. Die Anerkennung des Vorortes Togo als Oberherr- schaft ist bei den übrigen Städten und Dörfern nur dem Namen nach vorhanden. Der König erhebt keine Steuern, sondern stützt seine Macht auf den Ertrag seiner Handelsgeschäste und die Arbeit seiner zahlreichen Weiber und Sklaven. Zu seinen Einkünften ge- hören noch Zolleinnahmen. Seine hauptsächliche öffentliche Wirk- samkeit besteht in der Schlichtung von Streitigkeiten und in der

54. Deutschlands Kolonieen - S. 44

1889 - Gotha : Behrend
44 Deutschlands Kolonieen. [308 zur Südgrenze der portugiesischen Besitzungen, d. i. vom 29.° bis 18.° südl. Br. Die Grenzen bilden im Westen das Meer, im Süden der Oranjefluß bis zum 20.° östl. L. v. Gr., im Norden der Kunene- fluß bis zu seinen Kamafällen, von wo aus die Nordgrenze in öst- licher Richtung bis zum Fluß Kubango fortschreitet, dem Strom- lauf dieses Flusses bis Andara folgt und dann östlich bis zum Sambesi reicht. Die Ostgrenze bildet vom Oranjefluß aus der 20.° östl. L. Er trennt den deutschen Besitz von dem englischen Betschuanenlande. Unter dem 22.° südl. Br. wendet sich die Grenze im rechten Winkel nach Osten und reicht ohne näher be- stimmten Endpunkt tief ins Innere von Afrika. Die Küstenstrecke dieses Schutzgebiets beträgt gegen 200 Meilen oder 15001cm, d. i. ungefähr die Entfernung von Stettin bis Neapel, in der Luftlinie gemessen. Die durchschnittliche Breite des südlichen Teiles mißt 400 km, die des nördlichen Gebiets dagegen mehr als das Doppelte, so daß sich ein Flächenraum von gegen 1000 000 qkm für Deutsch - Südwestafrika ergiebt. Auf diesem weiten Gebiete wohnen indes nur etwa 400000 Menschen. — Den südlichen Teil, welcher die ersten Erwerbungen des Deutschen Reichs umfaßt, bezeichnet man nach den Bewohnern als Groß- Namaqualand. Eine Unterabteilung desselben bildet der Küsten- strich von Angra Pequena und Lüderitzland. Im Norden und Nordosten von Namaland liegt Damaraland, auch Hereroland genannt, während das nördliche Küstenland Kaokoland und das östlich davon im Innern gelegene Gebiet das Land der Ovambo ausmacht. Die Walfischbai, ungefähr in der Mitte der Küsten- strecke gelegen, ist englisch. b) Bodenform und landschaftliches Gepräge. Der See- sahrer, welcher sich der Küste dieses südwestafrikanischen Gebiets nähert, erblickt ein welliges, von mächtiger Brandung umtostes Dünengelände, nur hier und da von öden Felspartieen unter- krochen, die den starren, traurigen Anblick womöglich noch erhöhen. In einförmigen Linien, hafenarm (nur zwei nennenswerte Häfen, Angra Pequena und die Walfischbai, sind vorhanden), streicht die Küste dahin. Der ungeheure Fischreichtum des Meeres lockt große Scharen von Seevögeln herbei, welche Leben und einige Abwechselung in die einförmige Landschaft bringen. Auf den Küsteninseln, Lagunen und während der Ebbe trocken gelegten Sandbänken wimmelt es von Flamingos, Pelikanen, Pinguinen, Möwen und Tauchervögeln.

55. Deutschlands Kolonieen - S. 55

1889 - Gotha : Behrend
319] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 55 Küstenebene hat eine Breite von 50—80 Seemeilen und ist außer einzelnen Hafenorten fast gar nicht bewohnt. Das Innere des Landes ist bereits vor der deutschen Be- sitzergreifung von deutschen Missionaren, englischen, französischen und deutschen Forschern durchzogen (Livingstone, Burton, Stanley, Thomson, Girand, v. d. Decken, Pogge, Denhardt, Wißmann :c.), und seitdem das Gebiet unter deutschem Schutze steht, haben zahl- reiche Forschungsreisen nach dem Innern die Ergebnisse jener Forschungen vermehrt. So besitzen wir über die Natur jener Landschaften ziemlich sichere Kunde. — Jenseit der Küstenebene steigt das Land terrassenförmig zu ausgedehnten Hochebenen von 1500—1800 m Höhe auf, welche von Höhenzügen durchlagert und von bedeutenden Gebirgen unterbrochen sind. Weiter nach dem Innern zu senkt sich das Land nach dem Gebiet der großen Seeen. Die Natur der einzelnen Landschaften ist sehr verschieden. Wüstenartige Wildnisse mit Mimosen, Dorngestrüpp und Akaziengebüsch wechseln mit tropischen Urwaldgebieten, welche den üppigsten, farbenprächtigsten Pflanzenwuchs aufweisen, die verschiedenartigsten Palmen, sowie Tamarinden, Affenbrot- bäume und andere Baumarten enthalten und von Schlingpflanzen aller Art durchwuchert sind. An den sumpfigen Ufern der Flüsse und Seeen finden sich große, ungesunde Dschungelgebiete mit strotzender Sumpfoegetation und vielgestaltiger Tierwelt. Weite, wellenförmige Savannen, von tiefen Furchen durchschnitten, in der heißen Zeit von der Sonnenhitze ausgetrocknet, zur Regenzeit mit saftigem Graswuchs und Buschwerk bedeckt, wechseln mit den Ansiedelungen der Eingebornen, welche mit Fruchtgärten und Getreidefeldern umgeben sind. Oft bauen die Bewohner im Überfluß, weit über ihren Bedarf, Mais, Reis, Hirse, Sorghum, Bohnen, Kürbisse, Knollengewächse, Zuckerrohr, Bananen und Tabak. Die Eingebornen halten es nicht (wie sonst fast überall) für eine Schande, den Spaten zur Hand zu nehmen. Männer und Frauen, Herren und Sklaven bringen den größten Teil des Tages auf ihren Feldern zu, verstehen es auch, ihre Grundstücke bei eintretenden Dürren künstlich zu bewässern, wenn die quellen- reichen Abhänge der Gebirge in der Nähe sind. Solche frucht- bare, wohlbevölkerte Landschaften sind die Gebirgsländer Khutu, Nguru und Ufa gar a. Die Gebirge erreichen hier eine Gipfel- höhe von 2000 bis 2400 m, sind mit prächtigen Nutzhölzern,

56. Deutschlands Kolonieen - S. 60

1889 - Gotha : Behrend
60 Deutschlands Kolonieen. [324 welche unter dem Befehl der Statthalter stehen. Früher war das Reich Usambara größer als jetzt. Die unterjochten Volksstämme haben sich größtenteils wieder befreit. — Unter den einzelnen Stämmen herrscht fast beständig ein erbitterter Krieg. Diese Kriege haben in erster Linie den Zweck, zahlreiche Gefangene zu machen, welche an die arabischen Sklavenhändler verkauft werden. Sehr häufig überfallen diese selbst mit bewaffneter Macht im Bunde mit einem Volksstamm andere Völkerschaften, und der Krieg wird so zu einer entwürdigenden Menschenjagd. Durch solche Zu- stände ist der Wohlstand mancher Stämme geschwunden, und wo ehedem Dörfer, Städte und Fruchtgärten anzutreffen waren, findet man heute öde, tote Wildnis. Die Furcht vor den Menschenräubern ist so groß, daß die Dorfbewohner beim Heran- nahen einer Karawane sich mit großer Hast und Eile in die schützenden Wälder flüchten, häufig ihre unsicheren Wohnorte ganz verlassen und nach dem Innern wandern. Auch auf Charakter und Sitten der Eingebornen wirkt der Sklavenhandel durchaus entsittlichend. Das Familienleben der Eingebornen ähnelt dem anderer Negerstämme. Vielweiberei ist zwar bei Wohlhabenden und bei den Häuptlingen gebräuchlich; doch haben die meisten aus dem Volke nur eine Frau, weil sie zu arm sind, ihrer mehrere zu kaufen. Das Los der Frauen ist bei den einzelnen Stämmen ein ver- schiedenes, keineswegs aber ein der Stellung einer Frau würdiges. Sie teilt mit den Haussklaven alle schwere Arbeit. — Der Religion nach sind die Völker entweder Heiden oder Mohammedaner. e) Schon seit Jahrhunderten haben sich im Lande, namentlich an der Sansibarküste, Araber und Jndier festgesetzt. Erstere stehen unter der Herrschaft eines Sultaus, letztere find englische Unterthanen aus Ostindien. Der unmittelbare Handelsverkehr mit den Eingebornen der Hinterländer ist lediglich in ihren Händen. Die Haupthandelsartikel sind Elfenbein, Kautschuk, Sesam, Häute und Sklaven. Große Trägerkarawanen bringen die Rohstoffe nach der Küste von Sansibar. Doch hat der Raubbau der Araber be- sonders eine Abnahme in der Ausfuhr von Elfenbein und Kaut- schuk bewirkt. Dagegen blüht der Sklavenhandel nach wie vor, trotzdem 1873 der Sultan von Sansibar durch die Engländer ge- zwungen wurde, die Sklavenausfuhr in seinen Gebieten abzuschaffen. Der Anblick einer Sklavenkarawane empört den gesitteten und

57. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 30

1880 - Gotha : Perthes
Vorbemerkumek Zu Spruner-Mefke Hafd-Âtias: Mitteiaitee Usd Feuere Zeit. und damit jenen Zeitraum, in welchem seit Franz Ii. 1559 die blutigen Religionskriege das Land zerrütteten. Diejeni- gen Städte, welche während derselben von besonderer Be- deutung und um 1562 in den Händen der Reformierten waren, sind unterstrichen, alle sonst noch erwähnenswerthen auf der Karte angegeben. Das Gebiet der französischen Krone, wie es sich bis gegen den Anfang der Periode, um 1461, gestaltet hatte, ist mit derselben Farbe — Grünspan — blass bedeckt, mit welcher das ganze damalige Frankreich umzogen ist. Wie dann im Laufe des Zeitraums allmälig die grossen Familienleben der Orleans, Bourbons, Anjou &e. an die Krone heimfallen, ist durch eingeschriebene Notizen und Jahres- zahlen in Haarschrift verdeutlicht worden. Der Plan von Paris enthält alle inmitten der Periode der kirchlichen Wirren merkwürdig gewordenen Gebäude, Strassen &c. Hauptquellen waren: Abbé de Longuerue: De- scription historique et géographique de la France ancienne et moderne. Paris 1719. 2 Bde. in Fol. Piganiol de la Force: Nouvelle description de la France. Paris 1753 ff. 3. Auflage. Robert de Yaugondy: Atlas universel. 1745—1757. Biisching: Erdbeschreibung, Bd. Iii. 1788. 8. Aufl. (55) Frankreich Nr. V, Frankreich von 1610—1790. — Nebenkarten: 1. Umgebung von Paris. — 2. Paris am Ende des Xv 111. Jahrhunderts. Von K. v. Spruner; Revision von Th. Menke. Mit dieser Nummer ist die Geschichte Frankreichs bis herab zum Ausbruche der Revolution geführt, mit welcher eine ganz neue politische Gestaltung des Landes begann. Sie umfasst die Regieruugszeit der letzten vier Ludwige, vom Xiii. bis zum Xvi., unstreitig, jene des ersten Kaiserreichs ausgenommen, die glänzendste Frank- reichs , in welcher, nach völliger Arrondierung und Be- festigung im Innern, seine Ausbreitung nach Osten hin begann, wo dem Königreiche ein Theil von Flandern, Lothringen, Eisass und Franohe-Comté, sämmt lieh auf Unkosten Deutschlands, erworben wurden. Im Süden ward Roussillon unter Ludwig Xiv., in Italien Corsioa unter Ludwig Xv. damit vereinigt. Das Haupt- augenmerk war bei diesem Blatte darauf gerichtet, eine genaue Darstellung der Gouvernements-Eintheilung zu geben und dabei alle kleineren landschaftlichen Benennungen auf- zuführen. Die Namen der ersteren sind mit Blockschrift, die letzteren gesperrt cursiv eingetragen, die Dluminierung nach den Gouvernements. Ferner wurden auch die einzelnen Gebiete der verschiedenen grossen Familien, unter denen jene des neueren Hauses Orléans, abstammend von Philipp, dem Bruder Ludwig’s Xiv., den ersten Platz ein- nimmt, mit möglichster Ausführlichkeit und Genauigkeit angegeben und abgegrenzt. (56) Frankreich Nr. Vi. Das Kaiserthum Frankreich in seiner weitesten Ausdehnung nnter Na- poleon I.9 1810. — Nebenkarte: Die Vendée. Mit Benutzung von K. Spruuer’s Karte. Von Th. Menke. Dièses Blatt umfasst in Bezug auf Ansetzung der Orts- namen die Periode der Geschichte Frankreichs von 1790 bis 1815. In Bezug auf Grenzen ist der Zeitraum von 1810 an dargestellt. Es schliesst sich somit an die Blätter No. Xviii der Section „Deutschland” und No. Viii der Section „Italien” an. Der Massstab ist der gleiche wie der der beiden Blätter „Merovinger” und „Karolinger” (No. 29. 30). (57) Frankreich Nr. Vii. 1. Frankreich von 1815 bis 1871. — 2. Paris und Umgegend. — 3. Der Kriegsschauplatz von der Schlacht bei Sedan, 1. September 1870 bis zum Frankfurter Frieden, 10. Mai 1871. — 4. Algerien seit 1830. — 3. Die Französischen Erwerbungen in Hinter- indien 1862 und 1867. — 6. Uebersicht der fran- zösischen Colonien in der Mitte des 10. Jahr- hunderts. Mereatovs-Projection. Von B. Hassenstein. Die Karte ist erst in Folge der Ereignisse von 1870 und 1871 dem ursprünglichen Entwurf des Atlas beigefügt worden und bezieht sich, wie die Ueberschriften zeigen, auch hauptsächlich auf die Periode, welche dem Sturz der Napo- leonischen Dynastie kurz vorausgeht. Der Massstab der Uebersichtskarte für die ganze Zeitepoche seit 1815 konnte, verglichen mit den Massstäben der bisherigen Hauptkarten dieser Section, sehr klein gewählt werden, denn sowohl während der Restaurationsperiode 1815—1830, und der Regentschaft des Hauses Orléans 1831 —1848, wie auch während der Republik von 1848 und dem Kaiserreich Bpielt sich die Geschichte Frankreichs fast ausschliesslich in der Hauptstadt des Landes ab; die historische Nomenklatur, wie sie sich aus der Lecture irgend eines Werkes über die neueste Geschichte von Frankreich — wir benutzten bei- spielsweise die von Rochau — ergiebt, beschränkt sich deshalb auf nur wenige kleinere Orte und Schlösser, ausser den Namen der Departements und ihrer Hauptstädte. Die neuen Erwerbungen, Nizza und Savoyen, sind durch halbes Kolorit und durch Angabe des Erwerbsdatums von 1860, von den älteren Departements unterschieden. Die Eisen- bahnen zerfallen ihrer Signatur nach in solche, die vor 1852, und solche, die seitdem bis zum Ausbrucli des deutsch- französischen Kriegs eröffnet waren. Der Plan von Paris und seiner Umgegend ist im Wesentlichen derselbe wie in C. Vogel’s vierblätteriger Karte von Frankreich (Stieleris Handatlas Nos. 34—37), jedoch mit bedeutender Ausdehnung nach allen Seiten — im Westen bis zum Schloss von Versailles, im Osten bis Noisy- le-Grand —, um den militärischen Operationen Rechnung zu tragen, welche während der denkwürdigen Cernierung durch die deutschen Trappen hier ihren Sohauplatz hatten. Bei der durch den kleinen Massstab nothwendig beschränk- ten Auswahl der Nomenklatur für die innere Stadt ist auf die während des Commune-Aufstaudes wichtig gewordenen Gebäude besonders Rücksicht genommen. Zur Verfolgung des Kampfes mit der Republik nach der Vernichtung der grossen französischen Armeen, zur Uebersioht des Operationsfeldes der Loire- und der Nord- Armee, sowie des Werder’schen Zugs bis Dijon, dient der grössere Carton. Er giebt alle nur irgendwie wichtig ge- wordenen Gefechtsplätze, Chausséen, Wälder &c. Die Bücher von W. Blume und Graf Wartensleben, sowie Fontane’s schönes Werk, sind dabei besonders berücksichtigt worden. Die drei übrigen Cartons sind ausschliesslich dem Co- lonialbesitz Frankreichs und seiner Gesohichte gewidmet, in- dem in möglichst übersichtlicher Weise den Orten in Algier die Eroberungsdaten seit 1830, den überseeischen Colonien die Erwerbsdaten seit dem 17. Jahrhundert beigesetzt wur- < den. Als Quellen dienten dabei Louis Piesse: Itinéraire historique et descriptif de l’Algérie; Vivien de St.-Martin: Année géographique; Behm’s Jahrbuch u. A. Verlag Von Justus Perthes In Gotha. ¿°
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