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1. Deutsche Schulgeographie - S. 2

1908 - Gotha : Perthes
2 deutlich sehen kann, und in der Straße von Sidlien (zwischen Sicilien und Tunis), die das westliche und östliche Becken des Mittelmeeres mit- einander verbindet So nimmt Europa eine mittlere Stellung in der Alten Welt ein. An der Südseite erreicht Europa durch Auflösung in drei Halb- inseln: die Pyrenäen-, die Apenninen- und die Balkan-Halb- insel, auch den Höhepunkt seiner Küstenentwickelung. An die Balkan- Halbinsel schließt sich im O. eine reiche Inselwelt an, die nach Kleinasien hinüberleitet. Durch diese Halbinselbildungen wird das Mittelländische Meer in folgender Weise gegliedert: 1) zwischen der Balkanhalbinsel und Kleinasien das Ägäische Meer, mit dem die abgeschlossenen Meeresbecken im O. (das Marmarameer^) und das Schwarze Meer) nur durch enge Straßen (Hellespont?) oder Straße der Dardanellen und Bosporus^) oder Straße von Konstantinopel) in Verbindung stehen; 2) zwischen der Balkanhalbinsel und Italien das Adriatische und das Jonische Meer, die durch die Straße von Otränto verbunden sind; 3) den dreieck- förmigen Raum zwischen Italien und seinen drei großen Inseln füllt das Tyrrhenische Meer aus; 4) die große Einbuchtung im N. von Korsika heißt das Ligurische Meer. § 3. Wie im S. so bewirkt auch im N. die Bildung von Halb- inseln, der skandinavischen und der jütischen, ein tiefes Ein- dringen des Meeres in die Festlandmasse. Das Mittelmeer des N. ist die Ostsee oder das Baltische Meer mit seinen drei Ausläufern: dem Bosnischen, dem Finnischen und dem Rigaer Busen. Die Einmündung großer Flüsse und die beschränkte Verbindung mit dem Ozean haben es schon fast ausgesüßt. Diese Verbindung wird durch die drei engen dänischen Meeresstraßen: den Sund*), den Großen und den Kleinen Belt bewerkstelligt; durch sie gelangt man in das Kättegat (östlich von Jütland) und das Skagerrak^) (nördlich von Jütland), die schon den Vorhos des Ozeans bilden. An der atlantischen Seite Europas ist das Hauptglied die bri- tische Inselgruppe, durch welche die Nordsee und der Kanal vom Ozean abgegliedert werden. Diese Meeresteile sind durch die Straße von Calais (kalä) verbunden. 1) Nach der Marmara-(Marmor-)Jnsel. 2) Griechisch, --- Meer der Helle. ') Griechisch, --- Ochsenfurt. *) Schwedisch, = Meerenge. 5) Nach ©tagen (skaga, dänisch = Borgebirge), der Nordspitze Jutlands.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 120

1908 - Gotha : Perthes
120 § 155. Vom Adriatischen Meere bis zu den Tälern der Struma und Morawa ist das ganze Land mit Gebirgen (Schar-Dagh, höchster Gipfel, 2700 m) erfüllt, deren Richtung vorherrschend von Nw. nach So. geht. Derselben Richtung folgen die paarweise angeordneten Haupttäler, die nach verschiedenen Richtungen (N. u. S.) verlaufen. Einige Einsenkungen werden von Seen eingenommen (Ochrida-, Skutari- ste u. a.); manche Seen sind ausgefüllt und bilden nun Talkessel, wie z. B. das Amselfeld, wo einst die Serben von den Türken geschlagen wurden. Einen zusammensaffenden Namen haben diese Gebirge nicht, sie werden meist nach den Landschaften als macedonisches, albanisches Gebirge u. f. w. benannt. Die unmittelbare Fortsetzung dieses Gebirges durchzieht ganz Griechenland bis zur Südspitze (Kap Matapan). Jenseits des östlichen Talpaares Morawa-Struma herrscht die Richtung W.—O. vor. In der Fortsetzung der Karpathen zieht der Balkans in einem Bogen um die bulgarische Hochebene herum von der Donau bis zum Schwarzen Meere. In der Mitte erreicht er seine höchste Höhe in 2400 m und sinkt dann rasch nach O. zu. Die Pässe (wichtigster der Schipka) liegen im mittleren Teile durchschnittlich 1300 m hoch, so daß der Balkan eine wirksame Mauer zwischen dem Donau- und dem ägäischen Gebiete bildet, obwohl er vom Jsker seiner ganzen Breite nach durchbrochen wird. Der Jsker entspringt im R i l o - Dagh, daran schließt sich das Rhodope-Gebirge^) (rodöpe), und da sich auch an den Küsten des Schwarzen und des Marmara-Meeres niedere Gebirge erheben, so entsteht ein Gebirgsviereck (im Altertum Thracien genannt), das die bei Adrianopel abgeschnürten Talebenen der Maritza umschließt. § 156. Heutzutage teilen sich vier Völker in den Besitz des Landes: 1) die Serben bewohnen den Nordwesten vom Morawagebiete bis an das Adriatische Meer; 2) die Bulgaren den ganzen Osten von der Donau bis in die Nähe des ägäischen Nordgestades; 3) die Albanesen die adriatische Abdachung (ungefähr zwischen dem 40. und 42. Parallel- kreise); 4) die Griechen die ganze Südhälfte, die Nordküste des Ägäischen Meeres bis nach Konstantinopel und die Inseln. Die einstigen Herren des Landes, die Türken, leben meist nur zerstreut als Grund- besitze? und in den Städten des griechischen und bulgarischen Landes. Aus den abgefallenen Provinzen werden sie immer mehr verdrängt, und ihre Zahl ist sichtlich in Abnahme begriffen. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) *) Türkisch, ---- Gebirge. 2) Griechisch, - Rosengebirge.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 122

1908 - Gotha : Perthes
122 § 158. Auf der Halbinsel (mit den dazugehörigen Inseln) bestehen jetzt 1) vier unabhängige Staaten (Türkei, Serbien, Montenegro und Griechenland), 2) ein türkischer Vasallenstaat (d. h. unter der Oberhoheit der Türkei stehend, Bulgarien), 3) eine selbständige türkische Provinz (Kreta), 4) zwei türkische Provinzen, die von Österreich-Ungarn verwaltet werden (Bosnien-Herzegowina), 5) eine österreichische Provinz (Dalmatien). qkm Einwohner auf 1 qkm Türkisches Kaiserreich . . . 167000 6 100000 36 Fürstentum Bulgarien. . . 96000 4 000000 42 Kreta......... 9000 300000 36 Königreich Griechenland . . 65000 2 400000 37 Königreich Serbien .... 48000 2 700000 57 Fürstentum Montenegro . . 9000 250000 27 Bosnien-Herzegowina . . . 51000 1 700000 -31 Dalmatien....... 13000 600000 46 Balkanhalbinsel 458000 18 000000 39 § 159. Die Türkei, der einzige nichtchristliche Staat Europas, bildet mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ein einziges Reich von 3 Mill. qkm und 24 Mill. Einwohnern. Der Sultan ist nicht nur weltlicher Beherrscher des Reiches, sondern auch geistliches Oberhaupt der Mohammedaner. Der ägäische Teil des Reiches heißt Rumelien^). Auf der öst- lichsten Halbinsel liegt die Hauptstadt des Reiches, Konstantinopel?), die größte Stadt Südeuropas, wo sich zwei große Handelsstraßen (von Asien nach Europa und vom Schwarzen zum Ägäischen Meere) kreuzen, und in der Bucht des Goldenen Horns die größten Flotten sicheren Zugang und Schutz finden. Wie Konstantinopel die eine Pforte in das Schwarze Meer beherrscht, so schützen die Dardanellen, je drei feste Schlösser auf der asiatischen Seite und auf der Halbinsel von Gallipoli (gallipoli), die andere Pforte (den Hellespont, Straße der Dardanellen). In der fruchtbaren Ebene der Maritza, wo sich die von Serbien und über den Balkan nach Konstantinopel ziehenden Straßen vereinigen, liegt Adrianopel 3), vor der Eroberung Konstantinopels die Residenz der Sultane. Den westlichen Teil Rumeliens bildet das Bergland Makedonien. Saloniki (salomki) am Ende des Wardar ist die zweite Seestadt der Türkei. Am östlichsten Ende der Chalkidike erhebt sich der Berg A thos, seit altersher von griechischen Mönchen bewohnt, deren Klöster große Schätze alter Handschriften bergen. l) Rum Ii (Oströmer) wurden die Griechen von den Türken genannt. Nach Konstantin d. Gr. benannt; früher hieß es Byzanz. *) Nach Kaiser Hadrian benannt.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

6. Deutsche Schulgeographie - S. 124

1908 - Gotha : Perthes
_124 hier viele Gegenden wegen ihrer hohen Lage ein verhältnismäßig rauhes Klima haben. Der Ackerbau hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die vorherrschende Ziegenzucht bedroht die letzten Reste des Waldes. Die Oliven- und die Weinkultur sind am einträglichsten; das Haupterzeugnis sind die Korinthen (getrocknete Trauben einer kernlosen Spielart). Von allen Völkern der Halbinsel zeichnen sich die Griechen durch all- gemeiner verbreitete Volksbildung aus und sind in dieser Beziehung wie in Handel und Schiffahrt würdige Nachkommen der alten Hellenen. Nördlich vom Golfe von Korinth liegt der Schwerpunkt jetzt wie im Altertum an der buchtenreichen, von Ebenen unterbrochenen'"Ostseite. Von der wasferscheidenden Pinduskette ziehen ostwärts zwei Gebirgs- züge: das kambunische Gebirge im N., das mit dem griechischen Göttersitze Olymps (nahezu 3000m) endet, und der Othrys im S., an der Küste erheben sich Ossa und Pelion, und dieses Gebirgs- Viereck Thessalien (ein kleines Abbild von Thracien) umschließt die Ebenen des Peneios, die Hauptkornkammer des Landes. Die nächste Landschaft, Böotien, besteht aus mehreren kleineren Ebenen (Theben, abflußloser, jetzt trocken gelegter Kopa'issee), die im N. durch niedere i) Griechisch, — der Leuchtende, weil größtenteils mit Schnee bedeckt.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

8. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 158

1908 - Gotha : Perthes
158 sich am Ararat berühren: 1) Persisch-Armenien mit dem Hauptorte Täbris: 2) Türkisch-Armenien mit dem Hauptorte Erserum (erserüm); 3) Russisch-Armenien, zur Provinz Kaukasien gehörig. § 291. Vom armenischen Hochlande gehen zwei Gebirgszüge aus, welche das als Halbinsel zwischen dem Schwarzen und dem Mittel- ländischen Meere vorspringende Hochland von Aleinasien (oder Ana- tolien) (vgl. D. Sch.-A. 18/19) im S. und N. umfassen. Im S. bildet der Taurus^), ein 3000m hohes Alpenland, vom Euphrat an die Scheidewand gegen Syrien, das man nur durch die engen cilicischen Pässe (im N. von Tarsus) erreicht. Das nördliche Randgebirge bezeichnet man als P on tisch es Gebirge. Im W. verschwindet das Randgebirge; an seine Stelle treten niedere Parallelketten (Richtung von W. nach O.), die eine Reihe wohlgegliederter und dadurch für den Seeverkehr günstig ge- stalteter Halbinseln bilden. Zwischen den Gebirgen ziehen breite Fluß- täler aus dem inneren Hochlande zum Ägäischen Meere. Die Europa zugekehrte Westküste ist daher stark bevorzugt vor den weniger ge- gliederten und steilen Süd- und Nordküsten. — Die mittlere Hoch- fläche, 800 bis 1000 m hoch, ist zum Teil ein Steppenland mit salz- haltigem Boden und vielen noch erhaltenen Salzseen, aber bei hin- reichender Bewässerung fruchtbar. Die trockene Lage begünstigt eine aus- gedehnte Schaf- und Ziegenzucht (die seidenhaarige Angoraziege sängora)). Der isolierte Vulkan Erdschias (Argäus der Alten, 4000m) ist erloschen. Der bedeutendste Fluß ist der Kisil-Jrmak^) (im Altertum Halys^) genannt), der in einem weiten Bogen die Hochfläche durch- zieht und sich nach Durchbrechung des nördlichen Randgebirges in das Schwarze Meer ergießt. - Kleinasien ist der Hauptwohnsitz jenes Zweiges der Türken, der sich nach seinem ehemaligen Anführer Osman als Osmanen bezeichnet. Ehe sie von hier aus Konstantinopel eroberten, war Brufsa (am asiatischen Olymp) die Residenz der Sultane. An den Küsten wohnen viele Griechen, die sich vorzugsweise mit Handel beschäftigen. Am wichtigsten ist die Westküste, wo einst Troja lag und ein reicher Flor griechischer Kolo- nien blühte. Von jenen mächtigen Handelsstädten (besonders Smyrna, Ephesus und Milet) hat nur Smyrna seine Bedeutung bewahrt, in- dem es neben Alexandria noch immer der erste Handelsplatz der Levante ist. An der Küste des Schwarzen Meeres vermittelt Trapezunt^) 1) tur altsemitisch, = Gebirge. 2) Türkisch, --- roter Fluß (weil er roten Sand mit sich führt). s) Altsemitisch, --- Salzfluß, . *) Griechisch (trapez), = Tafelstadt, weil auf einer viereckigen Felstafel erbaut.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.
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