Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Schulgeographie - S. 51

1908 - Gotha : Perthes
51 der Boden ist dürftig; nur der Lehm- und Tonboden eignet sich zum Getreidebau (hauptsächlich Roggen), der trockene Sandboden aber mehr zum Kartoffelbau (Spiritusbrennereien) oder trägt Kiefern- Wälder; das Moor ist wald- und kulturlos, wo es nicht entsumpft ist. Trotz dieser ungünstigen Verhältnisse ist die Tiesebene vorwiegend Ackerbauland, das zwar rastlose Arbeit erfordert, aber dadurch auch seine Bewohner zu einem tüchtigen Menschenschlage erzieht. Der Boden des Tieflandes ist auch arm an mineralischen Schätzen; Salz ist am wichtigsten, liegt aber in großer Tiefe. Stellenweise findet man Braunkohle; die Moore liefern Torf als Brennmaterial. Große Jndustriebezirke, wie im norddeutschen Berglande, konnten sich nicht ent- wickeln^), daher ist auch die Bevölkerung beträchtlich dünner als im Mittelgebirge. Tiefebene. . . 254000 qkm 21 000000 Einw. 83 auf 1 qkm Mittelgebirge . 287000 „ 39 600000 .. 131 „ 1 §63. Zwischen dem Tieflande westlich und östlich der Elbe bestehen große Unterschiede: 1. Das westliche Tiefland ist Nordsee-, das östliche Ostsee- gebiet. Die Nordsee ist ein Teil des offenen Weltmeeres, die Ostsee ein Binnenmeer, das mit dem Ozean nur durch enge und zum Teil gefahrvolle natürliche Durchfahrten (um Skagen an der Nordspitze Jüt- lands) in Verbindung steht. Der Handel der Nordseestädte ist daher hauptsächlich Welthandel, der der Ostseestädte bleibt vorwiegend auf die baltischen Küstenländer beschränkt. 2. Beide Küsten (vgl. D. Sch.-A. 2/3) sind zwar Flachküsten, aber doch von sehr verschiedener Form, weil die Nordsee im Gegensatze zur Ostsee kräftige Ebbe und Flut?) hat. Daher bietet die Nordsee- küste ein Bild großer Zerrissenheit, die Inseln bezeichnen den alten Küstenrand. Zwischen ihnen und der jetzigen Küste dehnt sich ein seichter Meeresgürtel, die Watten, aus, dessen Boden, mit Ausnahme der tieferen Kanäle, zur Ebbezeit trocken liegt. Man bezeichnet daher die Nordsee- küste als Wattenküste. Die Ostseeküfte ist dagegen eine geschlossene Buchtenküste mit drei großen Bogen (zwischen Fornäs in Jütland, Rügen, Rixhöft und Memel) und mit Ausnahme des Westbogens insellos. i) Eine Ausnahme macht nur das südliche Brandenburg. a) Die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne ruft periodische Ver- änderungen des Meeresspiegels hervor, die man Gezeiten nennt. Wahrnehmbar sind sie nur an der Küste. Zur Zeit des höchsten Wasserstandes (Hochwassers) ist der flache Strand überschwemmt. Dann zieht sich das Wasser zurück, es herrscht 6 Stunden Ebbe, bis der niedrigste Wasserstand (Niedrigwasser) erreicht ist und der Strand völlig trocken liegt. Dann beginnt die Flut, das Wasser steigt 6 Stunden an und bewegt sich nach der Küste zu, bis wieder Hochwasser eintritt. In die breiten Fluß- Mündungen dringt die Flut weit landeinwärts.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 90

1908 - Gotha : Perthes
90 ist ein Marschland mit zerbrochener Dünenkette; die Bewohner der Vendee (wangdä) sind ein ebenso mutiges, treu am Alten hängendes Volk wie die Friesen. Südlich von der Garonne bildet die Küste eine geradlinige Dünenkette, hinter der sich die Flüsse zu Seen aufstauen. Die Winde tragen den Dünensand weit landeinwärts und machen da- durch das Land zu einer ärmlichen, spärlich bewohnten Heide (daher Landes [Iän9b] genannt). Die Garonnelandschasten Guyenne (giön) und Gascogne (gaskönj)^) erzeugen die berühmten Bordeaux-Weine, so genannt nach dem Aussuhrhafen Bordeaux (bordö) am oberen Ende der schlauchförmigen Garonnemündung, die unterhalb des Dordogne- Einflusses Gironde (schiröngd) heißt. Bayonne (bajön; davon Bajo- nett) bewacht als Festung den wichtigsten Pyrenäenübergang. Die Ebene der Gascogne verschmilzt völlig mit der des Languedoc (langgdök) am Mittelmeere, deren Hauptstadt Toulouse (tulüß) aber an der Garonne liegt. § 117. Nachdem die Rhone (rün) den Genfer See verlassen hat, durchbricht sie mit reißendem Laufe in einem engen Felsentale die hier mit dem Jura verwachsenen Alpen und betritt dann die graben- förmige Einsenkung, die sich von den Sichelbergen nach dem Mittel- meere senkt. Dieser Senkung folgt im N. die S a 0 n e (ßön) und nach deren Einmündung die Rhone, die sich (im Gegensatze zu den ozeanischen Flüssen) in einem großen Delta in das Mittelmeer ergießt. Steil stürzt das zentralfranzösische Gebirge zu diesem meridionalen Graben ab und sendet nur unbedeutende Bäche zur Saüne und Rhone, die sich seinem Steilabfalle anschmiegen; auf der andern Seite steigt das Land aber allmählich zu den Höhen des Jura und der Alpen an, von denen bedeutende Zuflüsse kommen: der Doubs (du) vom Jura, die Jsere (ißer) und die Durance (dürängß) von den Alpen. Auf der meridio- nalen Wasserscheide der Westalpen verläuft die Grenze gegen Italien, nach W. springt der Montpelvoux (mong pelvü, 4100 m) vor, der höchste Gebirgsstock, der Frankreich ganz angehört. Das Saonegebiet ist der Kern der weinberühmten Landschaft Burs gund; den Mittelpunkt des Weinhandels bildet Dijon (dischöng), die größte Stadt Burgunds am Saone—seine-Kanal (vgl. S. 86). Die Festungen Belfort (beför) und Besan?on (besanßöng) bewachen die wichtige Burgundische Pforte nach dem Rheintale. Im Rhonetale b»- ginnt schon die südeuropäische Vegetation mit Oliven- und Maulbee«- bäumen, und diese Kulturen bilden mit dem Weine die wirtschaftliche i) Die Gascogner gelten als Großsprecher, daher die Bezeichnung Gasconaden für Prahlereien.

3. Deutsche Schulgeographie - S. 92

1908 - Gotha : Perthes
92 Die Niederlande. (Vgl. D. Sch.-A. 23.) Geographische Lage. Wie das Seinebecken Süddeutschland entspricht, so entsprechen die Niederlande Mittel- und Norddeutschland. Die Südqrenze verläuft schräg vom Parallel von Mannheim (49^°) bis zum Parallel von Köln (51°), dte Nordgrenze liegt im Parallel von Hamburg (53^u). Die Ostarenze (gegen Deutsch- land) bildet ungefähr der 6. Meridian im S. und der 7. im N., tm W. reichen die Niederlande kaum über 2° O. § 119. Die westelbische Tiefebene des Deutschen Reiches setzt sich shne natürliche Grenzen in den Niederlanden fort. Diese sind mit Ausnahme des Ardennenplateaus im So. (Teil des Rheinischen Schiefergebirges, s. S. 33) eine einzige Tiefebene, wenige Meter über, ja zum großen Teil sogar unter dem Meeresspiegel gelegen. Dieses eigentliche Niederland stände daher unter Wasser, wenn es nicht durch Dünen und kunstvolle Deiche geschützt wäre. Im N. ist auch hier die Dünenkette mehrlach zerbrochen (die westfriesischen Inseln), von Helder an ist sie aber bis an die Rhein- und Scheldemündung (daher die Küste geradlinig) und jenseits der Schelde wieder bis Calais (kala) erhalten. Freilich halten auch die Schutzwehren nicht immer dem wilden Meere stand, und der Niederländer lebt in beständigem Kriege mit dem Meere, das ihm schon manch schönes Stück Land entrissen hat, wie die Geschichte der Zuidersee (seuoersee) beweist, die ursprünglich ein Binnensee war und sich erst am Ende des 14. Jahrhunderts in einen Meerbusen verwandelt hat. Die Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins und zum Teil durch dessen Anschwemmung entstanden. Das Rheindelta be- ginnt knapp unterhalb der deutschen Grenze durch die Teilung in Waal und Rhein; von diesem trennt sich dann die Jjssel (eissel), die in die Zuidersee geht, während sich der Hauptstrom in den Lek und Krummen Rhein und dieser wieder in die Vecht und den Alten Rhein teilt. Mit der Waal vereinigt sich die Maas, die aus Frankreich kommt und die Ardennen durchschneidet, wo sie die Sambre (ßangbr) aufnimmt. Mit dem Rheindelta vereinigt sich das der Schelde, die ganz der Tiefebene angehört. Unzählige Kanäle durchfurchen die Ebene nicht bloß zur Entwässerung, sondern auch als Straßen dienend. Das Flachland teilt sich auch hier in Geest (mit Moor) und Marsch, aber die Marschen sind nicht bloß aus die Küsten beschränkt, sondern viel ausgedehnter durch die Flußanschwemmung im Deltagebiete. Das Klima zeichnet sich, wie in allen dem Einflüsse des Meeres offen liegenden Ländern, durch milde Winter, aber verhältnismäßig kühle Sommer, reichliche Niederschläge und viel Nebel aus.

4. Deutsche Schulgeographie - S. 60

1908 - Gotha : Perthes
60 Holstein dehnt sich von der Eider bis zur Elbe aus. An der letzteren liegt die größte Stadt, Altona** (ältona), die eigentlich nur einen Teil von Hamburg bildet. An der Ostsee ist Kiel** zum Haupt- kriegshasen umgeschassen worden, als Handelshafen ist es hauptsächlich auf den Verkehr mit Dänemark angewiesen; außerdem ist es Universitätsstadt. Kiel geht einer bedeutenden Zukunft entgegen, seit der auch für große Seeschiffe befahrbare Nord-Ostsee-Kanal (Kaiser-Wilhelm-Kanal), der an Stelle des alten Eiderkanals von der Kieler Förde über Rends- bürg zur Elbemündung führt, vollendet ist. Unter den Binnenstädten hat nur Neumünster* als Eisenbahnknotenpunkt einige Bedeutung. Schleswig, der nördliche Teil der Provinz, im N. von Dänen bewohnt, steht außerhalb des Weltverkehrs. Schleswig ist Hauptstadt der Provinz, Flensburg* der Haupthafen des Landes. Die Grenze gegen Dänemark wird zum Teil durch das Flüßchen Königsau gebildet. Weit von der Nordseeküste entfernt liegt die kleine Felseninsel Helgolands, bis 1890 englisch, ein starkbesuchtes Seebad. Politische Einteilung der preußischen Provinzen. 1. Ostpreußen, Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen und Allenstein. 2. Westpreußen, Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder. 3. Pommern, Regierungsbezirke Stettin, Köslin und Stralsund. 4. Schleswig-Holstein bildet einen einzigen Regierungsbezirk. Das westliche Tiefland. § 74. Das westliche Tiefland ist eine sich langsam zum Meere abdachende Ebene. Nur wenige Punkte übersteigen 100 m Höhe, selbst der Südrand liegt nur 50—70 m über dem Meere. Der Küstenstreifen ist fruchtbarer Marschboden, der aber ebenso wie die ostfriesischen Inseln von Sturmfluten bedroht wird; noch im Mittelalter haben diese tiefe Buchten, den Dollart und den Jadebusen, eingerissen (vgl. auch D. Sch.-A. 2/3). Das Binnenland ist entweder Geest oder Moor. Moore entstehen in der gemäßigten und kalten Zone überall, wo das Wasser keinen genügenden Abfluß findet, weder nach unten, weil hier undurchlässiger (toniger) Boden ist, noch oberflächlich, weil hier das Gefälle zu schwach ist. Die abgestorbenen Teile der Pflanzen, die sich hier angesiedelt haben, verwesen unter dem Wasser nicht, sondern ver- faulen und bilden mehr oder weniger mächtige Lager von Torf, der als Feuerungsmaterial Verwendung findet. Sümpfe und Seen (z. B. das „Steinhuder Meer") wachsen durch die vorrückende Vegetation von Riedgräsern langsam zu, und wo Torsmoose gedeihen, überziehen sie mit stetig in die Höhe wachsenden gewölbten Polstern auch höher i) Heiligellland.

5. Deutsche Schulgeographie - S. 120

1908 - Gotha : Perthes
120 § 155. Vom Adriatischen Meere bis zu den Tälern der Struma und Morawa ist das ganze Land mit Gebirgen (Schar-Dagh, höchster Gipfel, 2700 m) erfüllt, deren Richtung vorherrschend von Nw. nach So. geht. Derselben Richtung folgen die paarweise angeordneten Haupttäler, die nach verschiedenen Richtungen (N. u. S.) verlaufen. Einige Einsenkungen werden von Seen eingenommen (Ochrida-, Skutari- ste u. a.); manche Seen sind ausgefüllt und bilden nun Talkessel, wie z. B. das Amselfeld, wo einst die Serben von den Türken geschlagen wurden. Einen zusammensaffenden Namen haben diese Gebirge nicht, sie werden meist nach den Landschaften als macedonisches, albanisches Gebirge u. f. w. benannt. Die unmittelbare Fortsetzung dieses Gebirges durchzieht ganz Griechenland bis zur Südspitze (Kap Matapan). Jenseits des östlichen Talpaares Morawa-Struma herrscht die Richtung W.—O. vor. In der Fortsetzung der Karpathen zieht der Balkans in einem Bogen um die bulgarische Hochebene herum von der Donau bis zum Schwarzen Meere. In der Mitte erreicht er seine höchste Höhe in 2400 m und sinkt dann rasch nach O. zu. Die Pässe (wichtigster der Schipka) liegen im mittleren Teile durchschnittlich 1300 m hoch, so daß der Balkan eine wirksame Mauer zwischen dem Donau- und dem ägäischen Gebiete bildet, obwohl er vom Jsker seiner ganzen Breite nach durchbrochen wird. Der Jsker entspringt im R i l o - Dagh, daran schließt sich das Rhodope-Gebirge^) (rodöpe), und da sich auch an den Küsten des Schwarzen und des Marmara-Meeres niedere Gebirge erheben, so entsteht ein Gebirgsviereck (im Altertum Thracien genannt), das die bei Adrianopel abgeschnürten Talebenen der Maritza umschließt. § 156. Heutzutage teilen sich vier Völker in den Besitz des Landes: 1) die Serben bewohnen den Nordwesten vom Morawagebiete bis an das Adriatische Meer; 2) die Bulgaren den ganzen Osten von der Donau bis in die Nähe des ägäischen Nordgestades; 3) die Albanesen die adriatische Abdachung (ungefähr zwischen dem 40. und 42. Parallel- kreise); 4) die Griechen die ganze Südhälfte, die Nordküste des Ägäischen Meeres bis nach Konstantinopel und die Inseln. Die einstigen Herren des Landes, die Türken, leben meist nur zerstreut als Grund- besitze? und in den Städten des griechischen und bulgarischen Landes. Aus den abgefallenen Provinzen werden sie immer mehr verdrängt, und ihre Zahl ist sichtlich in Abnahme begriffen. (Vgl. D. Sch.-A. 29.) *) Türkisch, ---- Gebirge. 2) Griechisch, - Rosengebirge.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

8. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.
   bis 10 von 209 weiter»  »»
209 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 209 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 3
2 0
3 3
4 5
5 13
6 9
7 59
8 4
9 4
10 4
11 4
12 0
13 8
14 0
15 3
16 4
17 29
18 23
19 8
20 0
21 3
22 15
23 0
24 107
25 2
26 1
27 0
28 1
29 5
30 8
31 1
32 5
33 0
34 1
35 1
36 2
37 16
38 73
39 4
40 1
41 25
42 0
43 0
44 4
45 15
46 1
47 1
48 0
49 42

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 48
1 5
2 2
3 16
4 14
5 4
6 4
7 0
8 1
9 4
10 6
11 9
12 18
13 2
14 0
15 1
16 11
17 14
18 6
19 2
20 0
21 76
22 0
23 1
24 7
25 0
26 3
27 4
28 98
29 1
30 0
31 0
32 0
33 3
34 2
35 1
36 2
37 3
38 1
39 2
40 1
41 3
42 6
43 4
44 2
45 4
46 1
47 10
48 64
49 27
50 31
51 1
52 1
53 0
54 12
55 0
56 0
57 6
58 0
59 1
60 2
61 16
62 9
63 0
64 14
65 0
66 5
67 0
68 2
69 0
70 81
71 2
72 4
73 4
74 0
75 7
76 22
77 48
78 0
79 6
80 8
81 4
82 3
83 0
84 9
85 0
86 0
87 4
88 0
89 5
90 0
91 11
92 56
93 7
94 4
95 19
96 4
97 4
98 3
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 246
1 22
2 19
3 17
4 0
5 13
6 344
7 11
8 4
9 1
10 14
11 55
12 112
13 99
14 129
15 0
16 5
17 1
18 19
19 43
20 10
21 2
22 2
23 6
24 78
25 201
26 2
27 0
28 39
29 69
30 3
31 17
32 126
33 28
34 157
35 2
36 56
37 0
38 45
39 13
40 1
41 6
42 38
43 88
44 17
45 27
46 3
47 151
48 9
49 1
50 70
51 120
52 53
53 31
54 39
55 5
56 3
57 12
58 4
59 35
60 1
61 2
62 7
63 0
64 1
65 4
66 12
67 11
68 13
69 8
70 24
71 9
72 26
73 1
74 6
75 14
76 14
77 1
78 72
79 4
80 11
81 406
82 60
83 116
84 7
85 1
86 80
87 49
88 9
89 74
90 71
91 60
92 0
93 34
94 12
95 124
96 30
97 14
98 7
99 12
100 26
101 37
102 71
103 9
104 45
105 37
106 3
107 18
108 4
109 77
110 36
111 10
112 11
113 11
114 35
115 24
116 2
117 4
118 10
119 119
120 4
121 15
122 57
123 69
124 43
125 95
126 39
127 97
128 1
129 76
130 23
131 152
132 4
133 92
134 25
135 17
136 176
137 24
138 24
139 96
140 5
141 3
142 133
143 26
144 19
145 11
146 1
147 2
148 4
149 8
150 1
151 12
152 48
153 39
154 18
155 5
156 6
157 14
158 1
159 85
160 59
161 3
162 0
163 0
164 36
165 24
166 41
167 17
168 38
169 13
170 3
171 11
172 24
173 60
174 15
175 146
176 14
177 22
178 11
179 11
180 49
181 1
182 22
183 184
184 29
185 14
186 11
187 10
188 87
189 1
190 1
191 11
192 21
193 139
194 1
195 44
196 63
197 7
198 2
199 46