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1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 20

1908 - Berlin : Voss
— 20 - quartiere» Gewehre ergreifen mußten, uttb die Kolonne v. d. veydc wurde nachmittags zurückgedrängt, aber die übrigen Kolonnen konu- teu im Vorrücken bleiben. Die Masse des Herero-Bolkes wälzte sicy in der Nacht und am M,or'geu des 12^ m o<e freigebliebene südöstliche Richtung, auf das Sandfeld zu. Die Verfolgung ver- hinderte ein Ausweichen in Gegenden mit Wasserstellen. Die Mehr- zahl der Hereros mit ihren Viehherden verdurstete und verhungerte im Sandfelde, nur wenige hundert Männer retteten sich auf eng- lisched Gebiet, sowie zu deu Hottentotten, bei denen sie dann am Aufstaude teilnahmen. Der Gesamtverlust der Deutscheu am 11. August betrug 5 Offiziere, 22 Mann tot, 7 Offiziere und 53 Mann verwundet. Die Truppen wurden dann längere Zeit im Nordosten der Kolonie in Postierungen festgehalten, um eine Rückkehr von Herero-Bauden zu verhindern. Nicht wenige Typhus-Erkrankuugen schwächten den Bestand. Inzwischen waren Anfang August im Südeu der Kolonie neue Unruhen ausgebrochen, und es folgte — nach der Katastrophe am Materberge unerwartet und ganz unverständlich — am 3. Oktober die Kriegserkläruug H endrick Witboi' s: „er wolle jetzt aufhören, der deutscheu Regierung zu folgen."**) Distriktshauptmann v Burgsdorff begab sich sogleich zu dem 80jährigen Kapitain, um ihn umzustimmen, er wurde aber am 4. durch einige Hottentotten erschossen, nachdem er zugegeben, daß er den Bries Hendrik Witboi's erhalten hätte. Bei Rietmont sammelten sich 8— 900 Witboi-Krieger, in Gideon, 60 Km entfernt, 85 deutsche Reiter und Farmer mit 178 Frauen und Kindern. Den Witboi's schlössen sich die östlich der Linie Rehoboth—gibeon—keetmanshoop wohnenden Hottentotten an: die rote Nation (50 Krieger), von den Franzmans 120 Krieger (etwa Vt) unter Simon Kopper und die Feldschuhträger (100—150). Die Bethanier (200—300) blieben treu, die Topnaars und Zwart- bois im Norden konnten entwaffnet werden. Unter den 300- 400 Krieger zählenden Bondelzwarts war seit Ende Juli eiu neuer und sehr gewandter Bandenführer, der Herero M oreng et,15) aufgetaucht. Er hielt sich bei Kachanas an der englischen Grenze. Am 30. August fiel im Gefecht gegen ihn Leutnant v. Stempel, welcher mit nur 24 u) erklärlich nur durch die Befürchtung der Hotteutotteu, sie würden nach Besiegnng der Hereros entwaffnet werden. 15) nach anderen Nachrichten ein Dainara-Bastard.

2. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 27

1908 - Berlin : Voss
tigen. zahlreichen Bevölkerung. Der Zug d.es Major Johannes von Kilwa über Liwale nach Mahenga und Ssongea beseitigte den Aus- stand, derselbe konnte am 1. März- 1906 als niedergeworfen be- zeichnet werden. Die nicht einheitlich geführten und schlecht bewaffneten Auf- ständischen verloren einige Tausend Mann tot und verwuudet, es sielen 66 Askaris, 243 Hülsskrieger, 4 Träger und 29 audere Far- bige, verwundet wurden 59 Askaris, 115 Hülsskrieger, 7 Träger und 20 andere Farbige. Von Weißen fielen 23, einschl. 7 Missions- Angehörige und 2 Ansiedler, verwendet wurden 7 weiße Soldaten, 3 Beamte, 2 Missions-Angehörige. — Die Ablehnung eines Kriegskosten-Restbetrages von 29 Milli- oueu Mark und der Ergänzung der Südbahn in Südwestafrika veranlaßte Anfang des Jahres 1907 die Mahl eines neuen Reichstages, welcher die Forderungen als im nationalen In- ieresse liegend bewilligte. Schon Ende des Jahres 1906 hatte mit der Berufung des Bankdirektors Wernburg au die Spitze der Kolouial-Verwaltuug eiu neuer Kurs begouueu, welchem jetzt die Mehrzahl der Deutschen Nation mit Vertrauen solgt. Die Besserung in den materiellen Erfolgen einer größeren Zahl von Kolonial-Unternehmungen hat in neuester Zeit dieses Vertrauen erheblich gestärkt. Ii. Die ncifurlchciöe in den einzelnen Kolonien. Deullch-Offatrikci. Am 10. November 1871 fand der New-Uork-Herald-Correspon- deut Stanley den großen Afrika-Forscher vr. David Livingstone in Udjidji am Tanganika. Livingstone galt damals als verschollen. Am 7. April 1866 hatte er den Küstenort Mikindany verlassen und war am Rowuma entlang nach dem Njaffa-See marschiert. Sein Ziel waren die Nilquellen, welche er bis zu seinem Tode im Jahre 1875 nicht finden sollte.^) Er setzte die Forschungen Bnrton's 21) Livingstone starb 64 Jahre alt am Bangweole-See 600 km südlich be§ Tanganika. Er Hatte in den letzten Jahren viel an Dyssenterie gelitten.

3. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 77

1908 - Berlin : Voss
— 77 — Zu den energischen und kr i e g s t ü ch t i g en N e g e r st ä m m c n gehören insüdwestasrika die Hereros und die Ovambos. Erstere sind in ihrer Macht nach dem Aufstande gebrochen und haben ihr Land verloren. Soweit sie nicht gefallen oder im Sandfelde umgekommen sind, wanderten sie ans nach dem britischen Nachbarlande, ein Rest findet seine Existenz als Arbeiter in der deutschen Kolonie. Die' Ovambos, welche südlich des Grenzflusses Kuuene und bis über die portugiesische Grenze angesessen sind, nahmen nur mit einem oar- tiellen und mißglückten Vorstoße) an dem Aufstande der Hereros teil und verhielten sich dann ruhig. Ihre Macht, 10 000 gut be- wassnete, zum Teil berittene Männer, ist noch nicht gebrochen und kann viel Schwierigkeiten bereiten, da sie, ähnlich wie die Bondel- zwart-Hottentotten im Süden, über den Grenzfluß ausweichen und sich durch portugiesisches Gebiet mit Massen und Munition ver- sehen können.^) Die bis an die Grenze des Ovambo-Landes führende Eisenbahn würde die Durchführung eines Kriegszuges erleichtern. Ein solcher wird aber nicht beabsichtigt, im Gegenteil, das Betreten des Ovambo-Landes ist bis auf weiteres ganz verboten, um Kon- flikten vorzubeugen. In kluger Berücksichtigung der Verhältnisse kauu wohl eine Einigung mit den Häuptlingen erreicht werden, wenn Teile des Landes in Banmwoll-Kultur genommen werden sollen. Beim Bau der Otavi-Bahn gelang es, einen Häuptling materiell zu interessieren und dieser stellte 2—300 Arbeiter. In O st a f r i k a ist das Jäger- und Viehzüchter-Volk der Massai und der ihnen verwandten Wandorobbo als kriegstüchtig zu be- zeichnen, es fehlt ihnen aber an genügend guten Feuerwaffen. Erstere nomadisieren in der etwa 400 Km langen und 200 Km breiten Massai- Steppe zwischen dem Kilimandjaro und der Station Mpapna und haben sich seit dem siegreichen Festsetzen der Deutschen im Kilimand- jaro-Gebiet, im Jahre 1893, ruhig Verhalten.^) Hungersnot kann sie aber zu erneuten Räubereien veranlassen. Eine Fortsetzung der 51) Der Angriff des Häuptlings Nechale mit 600 Mann auf den Grenz- posten Namutoni östlich der Etocha Pfanne murde von einer schwachen Ab- teilung der Schutztruppe abgeschlagen (5 So'daten mit 6-8 Farmern». '' Der im Sommer 1907 von den Portugiesen unternommene Kriegs- Mg gegen die Ovambos auf ihrem Gebiet, unter Anschluß der dort ange- sessenen Buren, kann auch für die deutsche Seite günstig wirken. S3) Im Jahre 1905, während des Aufstandes, stellten sie sogar 400 Hilfskrieger.

4. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 135

1908 - Berlin : Voss
1906. Anfang Mai. Der verwundete Morenga von der englischen Polizei gefangen genommen. 1906. 15. 10. Die Dar-es-salam—morogoro-Bahn erreicht den 90 km Punkt. 1906. 23. 12. Unt.erwerfungs-Ab kommen mit den Bondelzwarts. 1907. 27 1. Eröffnung der Lome^-Palime-Bahn und der Ausstellung in Lome. 1907. 31. 3. Aufhören des Kriegszustandes in Südwestafrika. 1907. 13. 8. Morenga überschreitet für kurze Zeit die deutsche Greuze mit einer neu gesammelten Bande von 40—50 Mann. 1907. 27. u. 28. 8. Siegreiches Gefecht einer Portugiesischen Expedition (2700 Mann) gegen die Ovambos bei Musilo. 1907. 20. 9. Morenga fällt in der Kalahari im Kampfe gegen Kap-Polizei. — Anlage 2. Das Ende der Zelewskifchen Expedition in Uhehe am 17. fluguff 1891. Nach Gründung der Stationen Mpapna und Tabora blieben die Raub-« Stämme der am oberen Rufiyi ansässigen Mafiti und der Wahehe südlich des großen Ruahafluffes noch unabhängig, sie fielen wiederholt in die Länder Ufagara und Ugogo au der Karawanenstraße nach Tabora und dem Tanganika ein, dehuteu sogar ihre Raubzüge bis in die Küstengebiete aus. Hauptmann Fouck schildert deu im Sommer 1891 gegen die Wahehe unternommenen Kriegszug in seinem Buche „Deutsch-Ostafrika" folgender- maßen: „Als im Juni 1091 die Nachricht an der Küste eingetroffen war, daß die Mafiti wieder raubend und plündernd bis fast nach Kilwa vorgedrungene seien, wurde der Plan gefaßt, sie im eigenen Lande aufzusuchen und zu be- strafen, um ihren Beutezügen ein Ende zu machen. Es wurde daher die bis dahin größte ins Innere entsandte Truppen- macht unter dem Chef V. Zelewski von Kilwa aus gegen die Mafiti in Marsch gesetzt. Die Expedition bestand aus 11 Europäern, 2 Kompagnien Snlu, 2 Kompagnien Sudanesen, 3 Geschützen und 500 Trägern.^) Unterwegs entschloß sich Zelewski, der zur Verpflegung der Karawane nach Norden ausbiegen mußte, iufolge neuer Raubzüge der Wahehe zuerst mit diesen abzurechnen und marschierte auf die Hauptstadt des Landes Jringa los. Die Wahehe wichen zurück. Beim Vorrücken wurden eine Anzahl Temben (große, zusammenhängende, meist leckige Gehöfte mit Erddach) zerstört und die sich zeigenden Wahehe durch Schüsse verjagt. Beabsichtigt war zunächst, eine Strecke vor der Hauptstadt zu warten, um uoch einen Vergleich zu ermöglichen, bezw. einen Schutzvertrag abzuschließen. Wie später durch überlebende Augenzeugen und durch Schilderungen von Wahehe — besonders durch diejeuige ihres Führers Mgaugire — die zu- gegen waren, festgestellt wurde, spielte sich nuu das solgeude Drama ab. Der i) Im ganzen etwa 900 Köpfe.

5. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 139

1908 - Berlin : Voss
— 139 — Heilung nach Deutschland reisen, Inzwischen wurden die Herero besiegt^ aber Hendrik Witboi erklärte sehr überraschend den Krieg. Eine Abteilung seiner Gefolgschaft hatte am Waterberg in Verbindung mit den deutschen Truppen die seit alter Zeit ihnen verhaßten Herero bekämpft. Tie waren dann in die Heimat zurückgekehrt, während deutsche Detachements das in das Sandfeld flüchtende Hererovolk verfolgten. Gerüchte vou der bevor- stehenden Entwaffnung auch der Hottentotten sollen' den achtzigjährigen Häupt- ling veranlaßt habe», seinen heimatlichen Besitz sowie seine Gelder in der Sparkasse im Stich zu lassen und sich auf den Kriegspfad zu begeben. Anfang Januar 1905 flüchtete er mit seiner Bande über den Ausob, den großen und kleinen Nossob-) in die Kalahari-Wüste, in welcher ihm jedenfalls Wasserstellen bekannt waren. Erst im August, also zur Winterszeit, kehrte er in das deutsche Gebiet zurück, in dein die Bandenführer Cornelius und Morenga noch im Felde standen. Am 15. September wurde er mit 300 Hottentotten bei Nnbib, 180 Kilometer westlich Gibeon, geschlagen und erhielt am 29. Oktober beim Überfall eines Transportes eine tötliche Schußwunde. Inzwischen war Hauptmann Kliefoth geheilt aus Deutschland znrückge- kehrt und nahm mit seiner alten Kompagnie teil an dem gegen die Hottentotten notwendigen Guerilla-Kriege. Zur Verfolgung des Willy Maharero zog er bis ins Saudfeld und erreichte anch die Bande, die scheinbar Unterwerfung anbot, dann aber unter Benutzung der bewilligten anderthalbstündigen Frist entschlüpfte. — Während Hauptmann Kliefoth den Kommandeur des Ost- bezirks in Gobabis vertreten mußte, hatte ein Teil seiner in Aminuis^) stehenden Kompagnie am 25. März ein sehr schweres Gefecht gegen 180 bis 200 berittene Hottentotten. Bon den aufgerückten 30 Reitern sielen 6, 7 wurden schwer, 1 leicht verwundet, sowie Gefreiter Sprögel vermißt, 24 gnte Pferde gingen verloren, darunter 22 mit voller Ausrüstung. Wachtmeister Koch hielt eine Höhe von morgens sieben Uhr bis halb zwei Uhr nachmittags, hier lagen 4 Tote und 6 Verwundete. Die Hottentotten kamen bis auf 200 Schritt heran, wagten aber nicht, die von nur noch wenigen Gewehren verteidigte Höhe zu stürmen. In seiner Bedrängnis wollte Wachtmeister Koch doch den Rest der Kompagnie in Aminuis warnen, Unteroffizier Weigert sollte mit den Gefreiten Klockner und Sprögel durch die Hottentotten in Karriere durchbrechen. Gegenüber lagen Hottentotten von der sogenannten Roten Nation mit roten Kopftüchern. Die drei Reiter banden sich rote Tücher nm den Kopf, duckten sich hinter die Pferdehälse und galoppierten durch die feindlichen, sehr zerstreut liegenden Schützen. Sie wurden bald erkannt und erhielten lebhaftes Feuer. Gefreiter Sprögel ritt ein sehr gutes afrikanisches Pferd, das deu Namen Waldmann trug und, obgleich verwundet, gut vorwärts kam. Der Reiter sah das Pferd des Unteroffiziers zusammen- brechen und bemerkte auch bald deu Gefreiten Klockner nicht mehr, wohl aber sechs berittene Hottentotten, welche ihn verfolgten. Der brave Waldmann war -) Ausob und Nossob sind Nebenflüsse des Orange. 3) Aminuis, zwischen dem Großen und Kleinen Nossob gelegen, 100 Km. nordwestlich von deren Vereinigungspunkt, ist ein größeres Betschuana- dorf in der flachen, sandigen Umab-Wüste.

6. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 144

1908 - Berlin : Voss
144 — 3. Die Gruppe der S u d a n i e x oder der echten „N e g c r" im enge-! ren Sinne umfaßt nach Ausschluß der Kassern, Hottentotten und Nubier nur noch die Tibus im östlichen Teile der Sahara, die Sudanvölker oder Sudanier, welche zunächst im Süden dieser großen Wüste wohnen, und die Bevölkerung der westafrikanischen Küstenländer, von der Mündung des Senegal im Norden, bis unterhalb der Nigermündung im Süden, Tcnegambier und Nigritier. — Die echten Neger sind demnach zwischen dem Äquator und dem nördlichen Wendekreis eingeschlossen und haben diesen letzteren nur mit einem kleinen Teile der Tibnrasse im Osten überschritten. Innerhalb dieser Zone hat die Negerart sich von Osten her ausgebreitet. Die Hautfarbe der echten Neger ist stets ein mehr oder minder reines Schwarz. Die Haut der echten Neger ist sammetartig anzufühlen und durch eine eigentümliche übelriechende Ausdünstung ausgezeichnet. Während die Neger in der wolligen Behaaruug des Kopfes mit den Kaffern übereinstimmen, unterscheiden sie sich von ihnen nicht unwesentlich durch die Gesichtsbildnug. Die Stirn i>~t flacher und niedriger, die Nase breit und dick, nicht vorspringend, die Lippen stark wulstig aufgetrieben und das Kinn sehr kurz. Ausgezeichuet sind ferner die echten Neger durch sehr dünne Waden und sehr lange Arme. Schon sehr früh-- zeitig muß sich diese Meuschen-Species in viele einzelne Stämme zersplittert haben, da ihre zahlreichen und sehr verschiedenen Sprachen sich kaum auf eiue Ursache zurückführen lassen. 4. Der Papua behauptet eine ziemlich isolierte Stellung unter den heute noch lebenden Formen des Menschengeschlechts. Diese Spezies bewohnt gegenwärtig nur noch die große Insel Neiv-Guiuea und den östlich davon gelegenen Archipel von Melanesien — die Salomons-Jnseln, Neu-Kaledonieu, die neueu Hebriden usw. — Zerstreute Reste derselben finden sich aber auch noch im Innern der Halbinsel Malakka, sowie auf zahlreichen Inseln des großen pazifischen Archipels, meistens in den unzugänglichen gebirgigen Teilen des Innern, so namentlich auf deu Filippinen. — Alle Papuas sind von schwarzer oder mehr schokoladenbrauner Hautfarbe. Bald spielt diese mehr in das Bräunliche, bald mehr in das Schiefergraue. Die krausen Haare wachsen in Büscheln, sind spiralig gewunden und oft einen Fuß lang, so daß sie eine mächtige, iveit abstehende wollige Perrücke bilden. Das Gesicht zeigt unter einer schmalen, eingedrückten Stirn eine große aufgestülpte Nase und dicke, aufgeworfene Lippen. Durch ihre eigentümliche Haarbilduug und Sprache unterscheiden sich die Papuas auffallend von ihren schlichthaarigen Nachborn, sowohl von den Malayen als von den Australiern. Anlage 7, Bei den Wcinderobbo und In der Wembtfre»Sfeppe. saus einem Briefe des Lentn!. der Schutztr. Gudovius). Der Negervolksstamm der Wanderobbo im Nordwesten von D.-Ost- afrika ist den Massai verwandt und lebt wie diese von Milch, Schafen und Ziegen, sowie von der Jagd in ihrem wildreichen Lande. Vieh ist ihr Reichtum und wird nur selten geschlachtet. Hirse tauschen sie gegen Felle in Jboma.

7. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 18

1908 - Berlin : Voss
— 18 - Am 10. Mai erhielt Generalleutnant v. Trotha, .^oiu- mandeur der 16. Division in Trier, früher Kommandeur der Schutz- trnppe in Ostafrika, den Oberbefehl in Südwestafrika, und wurde die Abfendung von 7000 Mann Verstärkungen, ausschließlich Frei- willige aus der ganzen Deutschen Armee, eingeleitet. Gleichzeitig wurde von Berlin aus befohlen, daß bis nach Eintreffen der Ver- stärkungen entscheidende Operationen nicht zu unternehmen seien. General v. Trotha traf am 11. Juni in Swakopmnnd, am 13. in Okahandja ein. Zu dieser Zeit war bekannt, daß sich die Hereros in das quellenreiche Gebiet südlich des Waterberg's, eines isoliert Der Waterberg, Südwest-Afrika. aufsteigenden Felsenplateaus, etwa in der Größe des Harz —■ mit Familien und Herden zurückgezogen und 6000 Gewehre zur Ver- fügung hätteu. Die 35 000 Köpfe zählenden Berg-Damara^) hatten sich dem Aufstande nicht angeschlossen, ebenso nicht die im mittleren Teil der Kolonie wohnenden Bastard's (2000 Köpfe) und noch nicht die Hottentotten-Stämme. Die Bondelzwarts waren bis zum 27. Januar 1-) Reste der von den eingewanderten Hereros bekämpften Urbevölkerung.

8. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 78

1908 - Berlin : Voss
— 78 - Morogoro-Bahn bis Kilossa und der Tmiga-Bahn bis nach Aruscha am Kilimandjaro würde auch aus dieser Rücksicht wünschenswert sein. Die Wandorobbo nomadisieren westlich von den Massai bis zum Viktoria-See. Die Wahehe, welche sich im Kampfe gegen die Zelewskische Expedition im Jahre 1891 als sehr kriegstüchtig erwiesen, bei priini- tioer Bewaffnung, hatten nach der Eroberung ihres Hauptortes Jringa durch die Schelesche Expedition im Jahre 1894 in einzelnen Gruppen bis zum Jahre 1898 Widerstand geleistet. Seit dem Tode ihres Sultans Kwawa, welcher von seinen Anhängern verlassen durch Selbstmord endete, haben sie Ruhe gehalten und die Stationen der Schutztruppe Neu-Jringa und Kalinga (später nach Mahenge verlegt) nicht belästigt. Auch die Mafiti an der Südgrenze der Kolonie haben ihre Raubzüge eingestellt. Die Wanjamwesi an der alten Karawanenstraße bei Tabora haben sich nach dem Falle ihrer Feste Kwiknru int Jahre 1893 ruhig verhalten, obgleich sie verhältnismäßig viel Gewehre im Be- sitz haben. Die Waaruscha und die Wamern im Kilimandjaro-Gebiet wnr- beit durch die Expeditionen im Jahre 1893 und 1902 endgültig i.nter- worfen. Die zahlreiche Bevölkerung in Ruanda und Uruudi (3 Millionen) zwischen Viktoria- und Tanganika-See lebt friedlich iit festen Acker- bau-Ansiedelungen. Jene Gegend kann jetzt von der Truppe ziemlich schnell erreicht werden, auf der englischen Uganda-Bahn bis Port Florence am Viktoria-See, dann per Dampfer nach den Stationen Bukoba und Muanfa. An letzterer Stelle ist ein Fort im Bau. Der Aufstand im Südosten der Kolonie Ostafrika im Jahre 1906 konnte auf das Gebiet südlich des Rufiji beschränkt werden Da die aufrührifcheu Stämme schlecht bewaffnet und auch nicht einheitlich geführt waren, bereitete ihre Unterdrückung keine besonderen Schwie- rigkeiten. In» Süden und in dem mittleren Teile stammen die Idiome der verschiedeneu Stämme von der Kassern-Sprache ab, im Norden herrscht die hamitische Sprache (vom oberen Nil) vor, das verbindende Idiom, ist die von der Küste an der Tabora-Karawanen-Straße ent- lang und über die nördlichen Seen bis nach dem oberen Kongo sehr verbreitete Verkehrssprache, das Suaheli, gemischt mit arabisch.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).
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