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1. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.

2. Deutsche Schulgeographie - S. 161

1908 - Gotha : Perthes
161 Das Gh or ^), von dem am Hermon entspringenden Jordans durchflössen, ist eine tiefe und breite Erdspalte, deren Boden unter dem Spiegel des Mittelländischen Meeres liegt: so der See Genezareth (See von Tiberias^) oder Galiläisches Meer), —200 m, das Tote Meer, —400m4); das letztere ist ein gesättigter Salzsee und die tiefste sichtbare Depression (oder Landsenke) der Erdrinde. Da das Tal hierauf wieder ansteigt, so endigt der Jordan im Toten Meere. Jericho (jerichö) war einst die wichtigste Stadt in dieser jetzt menschenleeren Gegend. Das West-Jordanland, eine größtenteils wüste Hochfläche, die nur in ihren tief eingeschnittenen Tälern noch Spuren früherer Frucht- barkeit zeigt, zerfällt in drei Landschaften: a)Judäa, die südliche Land- schast, hat steinigen Boden und rauhes Klima, war aber trotzdem der wichtigste Teil des alten Judenreiches. Hier liegt Jerusalem5), ein heiliger Ort für die Bekenner aller drei Religionen, die nur einen Gott verehren, einst die glänzende Residenz der jüdischen Könige. Zwei Stunden davon liegt Bethlehems. Am philistäischen Küstensaume ist die Hafenstadt Jaffas (Joppe) jetzt durch eine Eisenbahn mit Jerusalem verbunden, d) In Samaria, der mittleren Landschaft, befindet sich Nablus (das alte Sichem), wo noch Nachkommen der alten Samaritaner leben, c) Galiläa8), die nördliche Landschaft, wird durch das Gebirge Karmel von Samaria geschieden; im Innern Nazareth. § 204. Arabien, die größte Halbinsel der Erde, fünfmal so groß wie Deutschland, teilt die Natur der Sahara, von der sie nur durch den schmalen Graben des Roten Meeres geschieden ist. (Vgl. D. Sch.-A. 32/33.) Steil erhebt sich daraus der Westrand, um sich allmählich nach O. hin zu senken (ebenso wie Syrien). Was hinter diesem westlichen Hochlande liegt, ist Wüste mit vielen Oasen, mit Dattelpalmen, Kamelen und edlen Pferden, die ebenso schlank, beweglich und ausdauernd sind wie die Beduinen (d. h. die Söhne der Wüste). Die Regenarmut kommt am klarsten dadurch zum Ausdrucke, daß Arabien trotz seiner Größe keinen einzigen das ganze Jahr hindurch Wasser führenden und überhaupt keinen größeren Fluß hat, der das Meer erreicht. i) Arabisch, = Ebene. s) Hebräisch, ---- Abfluß. s) Eine Stadt des Altertums, nach dem Kaiser Tiberins benannt. 4) Das Minuszeichen bedeutet Lage unter dem Meeresniveau. °) Hebräisch, --- Wohnung des Friedens. •) Hebräisch, ----- Brothaus. 7) Hebräisch, --- Schönheit. 8) Hebräisch, = Kreis (Kreis der Heiden). Supan, Deutsche Schulgeographie. jj

3. Deutsche Schulgeographie - S. 162

1908 - Gotha : Perthes
162 Die Araber sind Semiten (vgl. D. Sch.-A. 48) und halten sich selbst für Nachkommen Jsmaels, des verstoßenen Sohnes Abrahams. Gering an Zahl und in ihrer Wüstenheimat abgeschlossen, bewahrten sie treu die Sitten ihrer Väter, bis sie Plötzlich, durch den Islam (islam)') be- geistert, hervorbrachen, um im Sturme ein Weltreich zu gründen. Die arabische Sprache wurde die herrschende von Mesopotamien bis Marokko, einst auch auf Sizilien und in Südspanien. Zur Zeit ihrer höchsten Blüte haben die Araber in Kunst und Wissenschaft viel geleistet. Im Vaterlande verharren sie noch jetzt in ursprünglicher Einfachheit. Sie sind in zahlreiche Stämme zersplittert; an der Spitze eines jeden steht ein Schech (schech), an der Spitze mehrerer Stämme ein Emir (emir), der den Titel Im am (imam) sührt, weil er zugleich geistliches Oberhaupt ist. Die hohen Randländer haben mehr Regen und sind daher frucht- barer und seßhaft bewohnt. Die Landschaft Hedschas im W. steht unter türkischer Oberherrschaft und enthält die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, den religiösen Mittelpunkt der ganzen mohammedanischen Welt, und Medina (med1na)2) mit dem Grabe Mohammeds. Mekka, der Geburts- ort Mohammeds, besitzt die Kaaba (ka-aba) mit dem schwarzen Steine, das uralte Nationalheiligtum der Araber, zu dem jeder Mohammedauer ein- mal im Leben zu wallfahrten verpflichtet ist; jedes Jahr kommen große Scharen hierher. Mekka wird in kurzer Zeit durch die Hedfchasbahn mit Damaskus—beirut verbunden sein. Im Sw., ganz innerhalb der heißen Zone, liegt Jemen (jemen)^), mit Recht das „glückliche Arabien" genannt. Es ist die wahre (obwohl nicht ursprüngliche) Heimat des Kaffee- baumes, welche die berühmte Mokkabohne (nach dem Ausfuhrhafen Mocha benannt) liefert, der Dattelpalme und Balsambäume, des Gummi arabi- cum und des Weihrauchs. Die Insel Per im inmitten der Straße Bab- el-Mandeb^) und Aden (edn) sind englische Besitzungen zum Schutze der Straße von Suez nach Indien, das letztere eine wichtige Kohlen- station für die Schiffe und der bedeutendste Handelshafen Arabiens. Das Randland Oman (oman) im So. beherrscht der Imam von Maskat. Die Bahrein-Jnseln im Persischen Golfe, bekannt durch ihre er- giebige Perlenfischerei, stehen unter englischer Oberhoheit. i) Der Islam (d. b. Ergebung in den Willen Gottes) oder die moham- medanische Religion, em Gemisch aus Juden- und Christentum, wurde im 7. Jahrhundert n. Chr. von Mohammed gegründet. Mit Feuer und Schwert verbreiteten ihn die Araber über Westasien und Nordafrika, wo er auch bis zum heutigen Tage noch herrscht. (Vgl. D. Sch.-A. 49.) Das Symbol der Moham- medaner ist der Halbmond, ihre Bibel der Koran (korän), dessen Lehre in dem Satze gipfelt: Es ist nur ein Gott (Allah), und Mohammed ist sein Prophet. Mohammedanische Tempel nennt man Moscheen (mosche-en). ») Arabisch, ----- Stadt. ») Arabisch, ----- die Rechte (das rechts oder im S. gelegene Land). 4) Arabisch) — Tor der Tränen (angeblich wegen der vielen Schiffbrüche).

4. Lernbuch der Erdkunde - S. 126

1902 - Gotha : Perthes
126 Ort nahebei? Hafenstadt? — früher Joppe. Bahn nach Jerusalem? Ort nordöstlich von Jerusalem? 4. Peräa (Gilead), östlich vom Jordan. Fruchtbar, aber verödet. 8 141. 5. Arabien. (K. 32/33.) Lage? — Grenzen? — Meeresstraßen? Gliederung: Halbinsel im Nordwesten? — Zwei Meerbusen? Bodenbeschaffenheit? — Einzeln liegende Hochfläche, in Stufen zum Meer abfallend, wo steiler? Gebirge auf der Halbinsel im Nord- Westen? (Granit). Bewässerung: Ohne dauernde Flüsse, die austrocknenden Täler- heißen Wadis (z. B. Wadi el Araba = Fortsetzuug des Jordantals). Klima und Pflanzenwuchs: Heiß und trocken, daher Wüste im Innern, an den Stufenländern mehr Regen, hier der Kaffeebaum, in Oasen und bei künstlicher Bewässerung (Zisternen) die Dattelpalme. Bewohner: Arabische Nomaden (Beduinen) und Fellahs (Vieh- zucht, besonders Pferde, Ackerbau). Heimat des Islam (Muhammed, starb 632); derselbe brachte eine mehrere Jahrhunderte anhaltende Einiguug der arabischen Stämme und ungeheure Ausdehnung des arabischen Volkstums und seiner Kultur und Herrschaft, bis es dem Ansturm der Türken erlag. Zahlreiche Stämme unter einem Schech, mehrere vereinigt unter einem Emir. — Nur die Küstengebiete zum Teil unter türkischer Herrschaft. Drei türkische Provinzen am Roten Meer? Hauptstadt in der Mitte? — (Geburtsort Muhammeds, mit der Kaaba, dem muhammedanischen Heiligtum, in dem ein schwarzer Meteorstein eingemauert ist; hierhin Pilgerfahrten = Hadsch.) Der Hafen von Mekka? Stadt nordöstlich davon? — (Muhammeds Grab.) In Jemen (wo?) besonders viel Kaffee (Mokka), Weihrauch. Nb. Unabhängig von der Türkei sind: a) Die Stämme im Innern, z. B. in der Mitte? — Hauptstadt? — kriegerische, Muhammed nicht vergötternde Araber, d) Die Südostküste, Name? — Hafen? — Perlenfischerei, c) Englischer Hasen im Südwesten? (spr. edn) — wichtig als Kohlenstation.

5. Lesebuch der Erdkunde - S. 604

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
604 I. vorderagen. 8. Die Wüsten um Syrien. § 508. Die Wüste im O. Syriens, die sich als syrisch-arabische Wüste, 5000 Q.-M. groß, ostwärts bis zum persischen Meerbusen, südwärts bis nach Arabien fortsetzt, ist zum größten Teile flache Sandwüste, in der die von Syrien herabkom- Menden Flüsse alle verrinnen. Dennoch ist sie im ersten Frühlinge weithin eine herrliche blumenreiche Grassteppe, besonders an ihren Rändern, und hat hin und wieder Stellen mit wenn auch trockenem Gras und Gestrüpp, auch Oasen und Karawanenstätten. Sie ist von Antilopen, wilden Eseln und Straußen durchirrt, denen Leoparden, Hyänen und Löwen nachstellen, und von Beduinen mit ihren Herden durchschwärmt. * Die Beduinen stamme (vgl. S. 608), von mehreren hundert Zelten jeder, schweifen wegen der Menge ihrer Kamele in Abteilungen von 50—200 Familien in der Wüste umher. Von Halebs Umgebung an beschreiben sie bis Kurdistan einen weiten Kreis, entlang dem rechten Ufer des Euphrat, wo sie ihre Dattelvorräte aufstapeln; von da nach der süd- lichen Gegend der Wüste, um anf deren warmen trockenen Weiden mit ihren jungen Kamelen den Winter zu verbringen; im Frühling ziehen sie wieder nordwärts, um bei den Städten Syriens ihre Erzeugnisse zu verkaufen, Korn und Fabrikate einzuhandeln, zu plündern und ihre jährlichen Kämpfe mit einander anszufechteu. Der schnelle Zuwachs ihrer Schaf- und Kamelherden nötigt sie, den Anban des Landes an den Grenzen der Wüste aus alle mögliche Weise zu verhindern, um sich Weideplätze zu sichern. Die raub- gierigsten unter den Beduinen sind die Anazeh, die etwa vor 80 Jahren aus dem in- neren Arabien wegen Hungersnot und Mangels an Weideplätzen in die syrische Wüste zogen und die ursprünglichen syrischen Beduinenstämme, die Schamar und Mowali, nordwärts und westwärts drängten. Seit 2 Jahrzehnten jedoch haben sogar unter den Beduinen Ideen der Neuzeit Ein- gang gefunden. Durch einen britischen Konsul haben mehrere Scheiche sich bestimmen lafsen, ihr Wanderleben mit Ackerbau zu vertauschen und sich mit Ochsen und Pflügen angesiedelt. Doch fragt sich bei türkischen Zuständen sehr, ob der Umschwung Bestand haben wird. Die Wüste hat von jeher alle Versuche nördlicher Völker zur Unterwerfung der ara- bischen Stämme vereitelt; auch die römischen Heere mußten in ihr Halt machen, während es den Wüstenbewohnern ein Leichtes ward, sich nordwärts und über Mesopotamien aus- zudehnen. Erst nördlich der Linie Damaskus-Bagdad wird sie zum wichtigen Passage- land zwischen den Mittelmeerländern und Mesopotamien, in dem die Wege durch die wenigen Oasen vorgezeichnet sind.*) Furchtbarer ist die Wüste im S. Palästinas, die Stätte der 40 jährigen Wan- derung Israels, diesiuai-Halbiusel (Arabia Petraea, Nabataea), die sich als ein V zwischen Ägypten und Arabien, also zwischen den beiden dortigen Meerbusen (dem Golf von Akabah und dem von Suez) zum roten Meere zuspitzt. Ein Land von 1000 Q.-M. ohne Stadt oder Dorf, wo kein Säen noch Ernten ist, „die große und grausame Wüste Paran". Von Norden her senkt sich in dieses Dreieck das einförmige Kalkplateau des Tih (Jrrsal, nämlich der Kinder Israels), eine dürre, gestaltlose Öde, nur von vereinzelten Hügelgruppen durchzogen. Der Laus der Wadi (erstorbener Flußthäler) ist nur an ärmlicher Vegetation zu erkennen, in den größeren lassen sich durch Nach- graben etliche Quellen finden. Doch dient ein braunes dürres Gras zum Lagerfeuer, *) Von wichtigeren Karawanen st ragen seien hier genannt: die Route von Damaskus über Tad- mur an den Euphrat und nach Chusistan; die nördlichere Straße von da über Mosnl, Haleb und Antiochia an die Küste; die große syrische Pilger st raße (Hadsch) von Konstantinopel über Eskischehr, Kairo, Adana nach Damaskus, von da durch das Ostjordanland über Petra und Medina nach Mekka; die ägyptische Hadsch beginnt iu Kairo, durchschreitet die Wüste et Tih und verfolgt die Seeküste bis Dschidda, dem Hafen Mekkas, endlich die Straße von Ägypten über El Arisch, Gaza, Jerusalem und es-Salt nach Damaskus.

6. Lesebuch der Erdkunde - S. 611

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
perflen. 611 Viehzucht. Seine Hauptstadt Maskat mit 60 000 E., einem Völkergemisch von Persern, Hindu, Afrikanern, Europäern und Amerikanern, besitzt im Grunde den ganzen Handel des persischen Meeres. Sie dankt das dem Jmam Saijid Said (1801—56), der mit England Freundschaft anknüpfte, Flotten baute und die Küste von Sansibar eroberte, die aber seit 1858 wieder selbständig wurde. — Die O st- küste El Hasa am Persischen Meerbusen ist voll Klippen, Untiefen und Bänke mit glühend heißem Klima, innen 10 Tagreisen weit Sandwüste mit Oasen, bis die das Nedschd begrenzenden Aridh-Hügel erreicht sind. Über den Islam denkt man hier kaum nach. Der Seeräuberei mußten die Engländer steuern, auch schützen sie die Perlfischerei, die hauptsächlich auf der 60 M. langen und 20 M. breiten Perlenbank und an den fruchtbaren und gesunden B a h r e i n - Inseln (40 000 E.) jährlich (Juni bis September) den 3000 Booten Perlen im Werte von 5 Mill. Mark ein- bringt. Sie sind gleichsam das arabische Goldland, mit dem Hauptort Menama. Hafenstädtchen Katif und im N. Koweit. Das Gebirgslaud Nedschd, das die ganze Nordmitte Arabiens ausfüllt, hat Berge, welche monatelang Schnee tragen, und rühmt sich der besten Weiden, schönsten Kulturstellen und herrlichsten Dattelpflanzungen. Es ist auch Heimat der kriegerischsten Stämme, und Wiege der trefflichsten, schnellsten Dromedare, sowie der feurigsten Pferde.*) Die Hauptstadt war Derajeh (vor der Zerstörung durch die Ägypter, 1818, mit 60 000 E.), zwischen kahlen hohen Bergen in einem Wadi voll prächtiger Dattel- und Edelsruchtgärten. Jetzt ist unweit davon Riadh im Gebirg Dschebel Tuweik (24 1i2 0 n. Br.) die Residenz des Emirs der Wahabiten <28 000 E.), die noch immer einen ansehnlichen Staat bilden, mit 1v2 Mill. E. Im N. davon ist Wüste (el Hamad), die in die syrische Wüste übergeht, darin aber das Bergland S ch a m m a r , das durch Brunnen bewässert mit der neuen Hauptstadt H ail (8000 E., 1067 m hoch) sich die nächsten Oasen wie Dschaus unterworfen, das Wahabiteujoch abgeschüttelt und ziemlichen Wohlstand erreicht hat. 10. persten, Iran. 8 512. Das innerste Land Vorderasiens (übrigens noch nicht östlicher ge- legen, als die Osthälfte des europäischen Rußlands) beginnt hinter Armenien und Kurdistan auf den gewaltigen Ketten des Zagros, und reicht als ein hohes, von Gebirgen durchzogenes Tafelland ostwärts bis an den Indus und südwärts zum Persischen Meere. Auf allen vier Seiten durch Gebirge geschlossen, im N. noch zudem durch den Kaspi und die Turkmenen-Steppe, im S. durch das schwer erreich- bare Persische Meer umgrenzt, ist es, sowohl von der westlichen als indischen Welt getrennt, ein Ländergebiet von wohl 49 000 Q.-M. (2,7 Mill. qkm). Iran heißt es vom alten Airjana, als dem Lande der „pflügenden" Arier, den nächsten Stammverwandten derer, die Indien eroberten, im Gegensatz gegen Turan, das Land der „beweglichen" rohen Nomaden im Norden. Der arische Stamm hat hier frühe den Gott des Lichts, den Ahnra-mazda oder Hormuz, verehrt nach der dualistischen Lehre des Zoroaster (Zarathustra). Erst blühte hier das Reich des Knrns (Cyrns) 550 bis 330 v. Chr. Dann von 255 v. Chr. das der Arsaciden, worauf 235 n. Chr. die Sassaniden folgten. Die Chalisen eroberten diese Länder um 650. Derzeit besteht Iran aus zwei Hauptgebieteu: Iran im engeren Sinne, das eigentliche P ersien (mit Medien), die größere Westhälfte, das Tafelland; und *) Die „Vollblutpferde" tragen am Halse in einem Säckcheu ihr Geschlechtsregister auf einem Stück Gazellenhaut. Die Stuten gelten für die wertvolleren Tiere.

7. Lesebuch der Erdkunde - S. 691

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Unterä'gypten. 691 großartige Hebung des Verkehrs, als einziger natürlicher Hafen des Landes wieder aus- geblüht und eine fast europäische Stadt mit 166000 E. (1877), mit vielen Palästen und großen Marineanstalten geworden. 1879 liefen 2200 Schiffe ein, die meisten von Eng- 5ig. 217. Die Umgebung von Alexandria. land. Das englische Bombardement vom 11.—13. Juli 1882 durch Admiral Seymour hat zusammen mit den Exzessen des ägyptischen Pöbels die Blüte der Stadt für lange geknickt. 3 M. östlich davon erinnert das Dorf A b n k i r an Nelsons Sieg 1798. Es folgen nach Osten Rosette (Raschid) an der Mündung des versandeten Nilarms, 15 000 E., und D a m i e t t e, 35 000 E., am östlichen Arm — nur 2 von den einstigen 7 er- reichen noch das Meer, — in den letzten Kreuzzügen der viel umstrittene Schlüssel des Landes, immer noch als Mittelpunkt der Reiskultur von Bedeutung. Im Innern des Delta liegt Tanta, als Knotenpunkt der Eisenbahn aufgeblüht, 60000 E.; ebenso S a g a s i g (40000 E.). Die Städte am Sueskanal sind schon (S. 683) genannt. — Haupt- stadt ist jetzt Kairo (Kahira, die siegreiche), die größte afrikanische und arabische Stadt („Mutter der Welt") von 327000 E., nach Konstantinopel die bedeutendste des Morgen- landest) Sie liegt am Anfang des unteren Nillandes, 1 St. vom Strom, da, wo die beiden Bergzüge, die das Nilthal einschließen, mit einem Male zurückweichen, und das Thal zur Tiefebene des Delta öffnen, am Fuße des 136 m hohen Dfchebel Mokattam, und von einer Zitadelle beschirmt, in welcher der Pascha residiert. Hasenstadt am Nil ist Bnlak. Umgeben von Wüsten, Gärten, Feldern und Palmenhainen hat Kairo wohl enge und krumme Gassen (statt der Fenster Erker von dichtem Holzgitterwerk), jedoch auch große Paläste und 400 herrliche Moscheen mit Minareten und reich verzierten Kuppeln, auch viele europäische Gasthöfe, Fabriken, prächtige Bäder n. s. f.. und fast in allen Gassen schöne Brunnenhäuser, fromme Stiftungen der Reichen. Kairo ist auch Zentrum des Handels von ganz Nordafrika, daher das Gewühl und Gedränge, der Lärm und das wilde Geschrei fast ärger tobt als in London. Kamelzüge mit breiten Lasten, flüchtige Offiziere auf arabischen Pferden, sonstige Reiter ohne Zahl auf schnellen Mieteseln, Pack- träger, Herden von Büffeln und Ochsen, ägyptische Bänkelsänger mit Pauken und gellenden Pfeifen, Taschenspieler und Gaukler, Bärenführer, und dazwischen fromme Moslims kauernd in ihren Koran vertieft, umgeben von Hunderten, die taktmäßig den Oberkörper hin und her bewegen und unaufhörlich ihr: la Allah illa Allah! in Einem Tone singen *) Die Hauptstadt des alten Ägyptens, Memphis, lag etwas weiter aufwärts am linken Ufer des Nil? von ihren Ruinen ist wenig zu sehen, da die neue Stadt Kairo damit gebaut wurde. Nur die Totenstadt und die Pyramiden (von Dschiseh) haben die Jahrtausende überdauerte

8. Lesebuch der Erdkunde - S. 699

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Nordafrika. 699 fort Aufstände. Zuletzt gab es drei Königreiche, im N. Tigre, mit der Hauptstadt Adowa (1970 m hoch. 4000 @.) und der alten Residenz A x u m, wo uoch alte Bau- werke und Obelisken vorhanden sind; — im W. Amhara, mit der Hauptstadt G o n- dar (2300 m hoch), in welcher der Schattenkaiser damals fast wie ein Gefangener saß feinst 60000 E. mit 44 Kirchen, jetzt 8—12000 E.); — im S. S ch o a, mit der Hauptstadt Litschie und Ankobar (2500 m hoch). Nun empörte sich ein Beamter des Statt- Halters von Amhara, Kasa, gegen diesen, erkämpfte sich der Reihe nach die Herrschaft der drei Reiche und ließ sich 1855 als Theodoras zum Kaiser kröueu. Er fiel 1868 bei der Einnahme seiner Felsenburg Magdala (2777 m) durch eigene Hand. Nach längerer Ver- wirrung hat seitdem ein anderer Emporkömmling als König Johannes Amhara und Tigre unter seiner Herrschaft vereint, worauf Menelek in Schoa sich ihm unterwarf. Angriffe der Ägypter hat Johannes abgeschlagen, so schien das Reich wieder vereinigt. Im Innern ist noch keine Ruhe und Ordnung eingekehrt. Im Süden finden sich mehrere wenig bekannte Landschaften, so das hohe Berg- land G n r a g e mit meist altchristlichem Volke. Davon südlich Kaffa, ein großes, von wilden Kaffeebäumen bedecktes Bergland, mit elenden Halbchristen, Sidama genannt, und der Hauptstadt Bonga. Ii. Nordafrika. § 562. Am Mittelmeere erhebt sich von Sizilien und Spanien aus sichtbar mit einer im großen geradlinigen Steilküste und sehr wenigen guten Häsen, zwischen Kap Bon und Nun die Atlantische Region, von den Arabern das „Abendland" genannt (el Maghreb) und nicht mit Unrecht als atlantische Insel dem übrigen Afrika entgegengesetzt. Zwischen dem Mittelmeere, dem Atlantischen Ozean und der Wüste hat dieselbe eine Oberfläche von 29000 Q.-M. oder l1^ Mill. qkm (das doppelte von Österreich), und begreift drei Staaten, Marokko, Algerien und Tunis in sich. Seiner Natur nach sondert sich dies Gebiet in mehrere, dem Ge- stade gleichlaufende Zonen: zunächst am Meer erheben sich, meist mit steilem Abfall, Küstenketten, in Marokko Rif (= ripa), in Algier wohl auch der kleine Atlas ge- nannt. Dieser sogenannte kleine Atlas bildet den Nordrand eines 10—20 m breiten Hochplateaus, das in Marokko fehlt, reines Steppenland ist und in neuerer Zeit durch die Gewinnung des Halfagrafes (S. 702 f.) so große Bedeutung gewonnen hat. Dieses Hochplateau ist im Süden begrenzt durch den sogenannten großen Atlas. Die frucht- bare Zone des nördlichen Gebiets, in Algier des Nordabfalls und der Küste (und die schmälere des südlichen Randgebirgs) wird T ell genannt. Es folgt ein Step- P engebiet mit reichen Weiden zur Zeit der Winterregen und mit einzelnen, von seß- hafter Bevölkerung bewohnten Oasen, schon zur Sahara gehörig und als Sahara bezeichnet; dann die ausgesprochene Wüste. Nicht überall ist die Scheidung in Tell, Steppe und Wüste in gleicher Weise ausgeprägt. In Marokko und Algier deutlich erkennbar, findet sie sich in Tunis kaum noch vor, wo das Tell viel tiefer nach Süden reicht und die Steppe fast verschwunden ist. Klima und Natnr sind noch nicht eigentlich afrikanisch wie in Ägypten, sondern mittelländisch, wie in Sndfpanien, Sizilien, Kreta. Ölbaum und Dattelpalme werden angebaut, ferner gedeihen Zitronen, Bananen, Granaten, Mandeln; im Acker- land, dem ^.ell, ist Weizen das Hanptgetreide, Mais nur im O. Durch den Atlas gegen die Bollkraft der glühenden Wüstenwinde geschützt und durch Seewinde erfrischt, hat die ganze Region noch eine gemäßigte Mittelwärme. Im Januar erwacht kräftig das Pflau- zenlebeu, im Marz ist Feld und Steppe ein unermeßlicher Blumenteppich; und nach der frühen Ernte folgt auf den dürren Sommer im Oktober, mit dem Eintritte der Frühregen,

9. Lesebuch der Erdkunde - S. 689

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
Ägypten. 689 schwung, neue Kulturen sind ausgekommen, wie Mais, Reis, Zuckerrohr, zuletzt, die andern weit überflügelnd, Baumwolle, wovon 1875 140 Mill. kg hervorgebracht wurden; groß- artig hob sich die Handelsthätigkeit. Freilich führte die Aufnahme der abendländischen Kultursortschritte bei der ungeordneten Regierungsweise nicht nur zu steigender Zerrüttung des Staatshaushalts, sondern auch zu immer größerer Abhängigkeit vou den Westmächten. 1879 mußte Ismail seinem Sohn Muhammed Tanfik weichen. Ein Versuch der ägyptischen Nationalpartei unter dem Oberst und späteren Kriegsminister Arabi Pascha führte nur zur Beschießung Alexandrias und zur raschen Bewältigung des Aufstands dnrch den Sieg bei Tell el Kebir durch die Engländer 1882. Seitdem ist an die Stelle der gemeinsamen englisch-französischen Finanzkontrolle die ausschließliche Herrschaft des eng- lischen Einflusses getreten. Die Oberhoheit der Pforte, hauptsächlich durch den Empfang eines Tributes (1881: 141/6 Mill. Mk.) bethätigt, wird künftig noch mehr bloßer Schein sein; und noch weniger als bisher wird „Ägypten den Ägyptern" gehören. Ein stattliches Reich ist Ägypten dem äußeren Umfange nach. Es umfaßt noch Nubien, Kordofan, das Gebiet gegen Habesch hin, sogar Landschaften im Südosten von Habesch, seit 1874 Darsor. Schon Muhammed Ali hat für seine südlichen Erwerbungen den Namen des ägyptischen Sudan geschaffen. Dazu kommen die Gebiete am obersten Nil. Da feste Grenzen in der Wüste und im Süden fehlen, schwanken die Angaben über die Größe zwischen 45 000 und 60000, ja 67 000 Q.-M. (21hslkl bez. 37h0 Mill. qkm), die gewöhnlichste Berechnung gibt dem Reich 54000 Q.-M. oder 3 Mill. qkm. Die Einwohnerzahl des ganzen Reichs wird auf 17-/5 Mill. angegeben, ungerechnet die Äquatorialproviuzen. Daß die Heeresmacht (15000—18 000 Mann) nicht gefährlich ist, hat der letzte Krieg gezeigt. Die Flotte besteht aus zehn Dampfern. Der Handel hat sich sehr gehoben; die Handelsflotte um- faßte 1877 555 Segelschiffe mit 30 000 Tonnen, 30 Dampfer mit 28 900 Tonnen. Der Wert der Ausfuhr betrug 1880 270 Mill. Mark, namentlich Baumwolle, Weizen, Bohnen, Zucker, Gummi; der der Einfuhr 236 Mill. Mark. Man rechnet nach Piastern (— 20,8 Pf.) und Beuteln (— 500 Piastern —- 104 Mk.). Eisenbahnen hat das Land in einer Länge von 1946 km. Dabei hatte es aber 1881 eine Staatsschuld von 2000 Mill. Mk., die sich seit- dem noch ziemlich vergrößert hat. Die Landbevölkerung, namentlich im eigentlichen Ägypten, die Fell ah in, lebten, niedergedrückt von der Steuerlast und vonmnhammed Ali zur Stellung von Tag- löhnern auf dem ganz dem Vizekönig gehörigen Boden herabgefetzt, in den dürftigsten Verhältnissen. Ihre Dörfer sahen in Form und Stoff aus, 5ig. 21s. sellahwohnungeu. wie aus vertrockneten Misthaufen zusammengesetzt. Doch wenden wir uns zur Be- trachtung der einzelnen Teile des Reichs. § 557. Ägypten hat sein Aussehen gegen früher nicht wenig verändert. „Erst Staubgefild, dann süßes Meer, dann Blumenbeet", so hat der Eroberer Amru einst den Anblick des Landes in seinen drei Jahreszeiten kurz bezeichnet, so ist das Land Lesebuch der Erdkunde. 44

10. Lesebuch der Erdkunde - S. 610

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
610 I. vorderafien. § 511. Die wichtigsten Orte Arabiens, die heiligen Städte im Sb., Medina und Mekka (die kein Nichtmoslim betreten darf), liegen in der Landschaft H e d s ch a s, die unter der Oberhoheit der Türkei steht, wie südlich Asir und Jemen° (seit 1873) und der Küstenstreifen El Hasa auf der Ostküste (seit 1871), im ganzen 625 000 qkm mit Mill. E .*) Eine Hanptstadt kann Arabien nicht haben, dagegen ist Mekka die heiligste Wallsahrtsstadt der ganzen mohammedanischen Welt, wegen der Kaaba und als Geburts- stadt des Propheten; zwar mit nur 45000 E. (worunter 4000 Abessinier und schwarze Sklaven), die, bei der Lage der Stadt in einem engen kahlen, zur Tehama (Küstensaum) geöffneten Sandthale, allein vom Wallfahrerhandel und Betrug, in Unglauben und Sitten- losigkeit leben; aber zur Zeit der Pilgerkarawanen (Hadsch), die in den heiligen 3 bis 4 Monaten aus allen Enden der Alten Welt, von Belgrad bis Südafrika, und von Marokko bis Java, mit vielen tausend Kamelen wie auf Schiffen von Singapur und Algier zum großen Heiligtum des Islam **) wallfahren und zugleich Handel treiben, sind es hundert- tausende. Viele müssen in dem mörderischen Klima ihr Leben lassen, sterben freilich als Heilige; nach der Wallfahrt sind die Lager bedeckt mit Leichen der Kamele. Der Hafen- ort von Mekka, das reiche Dschidda, liegt 10 M. westlich davon in völliger Sand- wüste; bisher Hauptseestadt des roten Meeres mit bedeutendem Handel, den jedoch Hodeida mehr und mehr an sich zieht, hübsch aus Korallensteinen erbaut, mit Evas Grab, 30000 E. — Medina, mit der Begräbnismoschee Mohammeds ('s-632), eine der schönsten Städte des Orients und starke Festung (18000 E.), liegt nördlich von Mekka in regenreicher fruchtbarer Bergebene (1000 m). Ihre Hafenstadt ist Janbo (6000 E.). Jemen („rechts" — südlich), von sabäischen Stämmen, besonders Himjar, bewohnt, hat in seinem der Küste näheren Berglande viele regenreiche Wadis mit gutangebauten Thälern, auch viele Städte und eine Menge burgengekrönter Fels- kuppen, Feldbau auf den Höhen, Kaffeebau mit alten Bewässerungsanstalten; es ist die reichste Landschaft Arabiens, wo die Rosenbäume fußdicke Stämme bekommen. Zwar die Hafen- und Haupthandelsstadt, das seit dem Ausschwung von Aden stark herabgekommene Mochha (daher „Mokkakaffee") liegt auf ganz öder Küste; aber die schöne alte Hauptstadt Sana (mit 40000 E., darunter 3000 Inden), auf 2000 m hoher bewäfferter Hochebene, ist mit prächtigen Obstgärten und Weinbergen umgeben, „das Eldorado Arabiens", als dessen Hafen Hodeida (25000 E.) gilt. Auch Saba lag hier, wohl im ruinenreichen Marib. Es herrscht da eine solche Menge Ungeziefer, daß alles in Nachtsäcken, die zugeschnürt werden, schläft. Das große innere Südland ist Wüste, Sommers völlig menschenleer. Die ganze lange Südküste, landeinwärts trefflich angebautes Bergland (H a d r a- maut, „Hof des Todes" ic..), mit gewaltiger, vielleicht 3000 m hoher Gebirgskette, deren Anwohner noch einen himjaritischen Dialekt sprechen, wird jetzt gemieden wegen der Strömungen und Brandungen und Stürme, sowie wegen Wildheit und Raub- sucht der Uferbewohner. Im O. von Aden (S. 606) ist hier der Haupthandelsplatz und großer Sklavenmarkt M a k a l l a. Das Bergland Oman im äußersten S.-O., zum Sultanat Maskat ge- hörend, hat heiße ungesunde Küsten, innen jedoch quellenreiche Oasen, zackige Berg- reihen (Achdar 3000 m hoch) und fruchtbare Thäler, mit bedeutendem Ackerbau und *) Die Araber betrachten die Türken als ihre natürlichen Feinde und messen ihnen alle Fehler bei, be- sonders Raub- und Habsucht, Grausamkeit und Feigheit. Der Türke dagegen behandelt den Araber als Wilden, als bellenden Hund, den man nicht beachten müsse. **) Dieses, die Kaaba (Würfel) in der einzigen Hauptmoschee, ist ein Abbild von Gottes Thron, ein kubischer, 30—40' messender, prachtvoll verhängter, mit Gold und Silber verzierter Granitbau mit einem leeren Gemache, aber außen mit einem schwarzen von Mohammed eingemauerten Steine, dessen Berühren und Küssen unter Gebeten Sündenvergebung und das Paradies erwirbt, weil dieser Stein im Paradiese ein Engel war, auch am Auferstehungstage wieder belebt wird, um beim Weltgerichte als Zeuge für die frommen Pilger auf- zutreten. Der h. Brunnen, den ein Engel für Jsmael in der Wüste hervorrief, ist nahe dabei (Semsem); sein Wasser reinigt von allen Sünden und Krankheiten. Ein Gnadenberg (Arafat) liegt 3 M. davon, wo den Pilgern drei Stunden lang gepredigt wird. Der anbetende Besuch aller dieser h.-Örter prägt erst den Wall- fahrer zum h. Pilger (H a d f ch i).
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