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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie - S. 34

1905 - Gießen : Roth
34 Die Erdteile. auch Kohlen und Salz fehlen nicht. Durch das Fehlen von genügenden Eisen- bahnen und gleichmäßigen Wasserstraßen im Innern wird aber die Gewinnung dieser Schütze sehr erschwert. 1. Das Königreich Spanien hat 500000 qkm mit etwas mehr als 19 Mill. größtenteils römisch-kath. Ew. Die Hauptstadt Madrid liegt fast in der Mitte des Landes an einem Nebenslüßchen des Tajo und hat 540000 Ew. Weiter flußabwärts Toledo, die frühere Hauptstadt. Merke folgende Städte: Valladolid am Duero; die Grenzsestung Bad ajoz am Quadiana; Cordova und Sevilla (sevillja) am Quadalquivir; Zaragoza am Ebro. Wo liegen: die Festung Cadiz? Malaga? Granada mit dem altberühmten Maurenschloß der Alhambra? Valencia? Bar- celona? Santander? \ Am südlichsten Punkt liegt auf einem vorspringenden Felsen die englische Festung Gibraltar. Spanien besitzt dafür an der gegenüberliegenden afrikanischen Küste die Festungen Ceuta (Ce-u-ta) und Melila. Im Mittelländischen Meer liegen die Balearen und Pityusen. Spanische Kolonien: Die Kanarischen Inseln westlich von Afrika und die Insel Fernando-Po im Meerbusen von Guinea. Der Spanier ist stolz, zu Verschwörungen und Empörungen geneigt, in Glan-- benssachen unduldsam. Bekannt ist die Vorliebe des Spaniers für die grausamen Stiergefechte. 2. Das Königreich Portugal hat 92000 qkm mit 5,4 Mill. röm.-kath. Ew. Die"hauptstadt Lissabon an der Mündnng des Tajo (357000 Ew.); Oporto an der Mündung des Duero, an dessen Ufern der köstliche Portwein wächst. Portugiesische Kolonien: die Insel Madeira, die Inseln des grünen Vor- gebirgs. Senegambien, Bengnela südl. der Kongomündung und Mozambi- que am unteren Zambesi in Ostafrika, Goa an der Westküste Vorderindiens, in China: Macao bei Canton. Geschichtliches. Spanien und Portugal hatten zur Zeit der Entdeckungs- fahrten und Eroberungen des 16. Jahrhunderts ihre größte Bedeutung. Durch schwache Regenten, Erbfolgekriege und Revolutionen sanken sie immer tiefer, und der^Wohlstand ging zurück. 3. Die Bauern- und Hirtenrcpublik Andorra mit 6000 röm.-kath. Ew. liegt von allen Seiten schwer zugänglich in einem romantischen Talkessel der Ostpyrenäen. J 2. Die Apemnnelchalbinsel. Lage und Grenzen. Diese Halbinsel zieht sich von den Alpen im N. lang und schmal ins Mittelländische Meer hinein. Die Nordgrenze bildet die Südabdachuug der Alpen, welche sie in einem großen Bogen von dem Meerbusen von Genua bis zum Adriatischen Meere umlagern. Nach Westen wird sie von dem Lignrischen und Tyrrhenischen Meer, nach Süden von dem Jonischen und nach Osten von dem Adriatischen Meere bespült. Die West- und Südküsten sind günstig gegliedert und reich an natürlichen Häsen, weniger die Ostküste. Im S.-O. bildet das Meer einen tiefen Einschnitt, den Meerbusen von Tarent. . Oberflächengestaltung. Die A penn inen, welche am Col di Tenda mit den Seealpen zusammenhängen, durchziehen die ganze Halbinsel bis zur äußersten Südspitze, dem Kap Spartivento. Ihre höchste Erhebung zeigen sie in der Mitte, wo der°Gran Sasso nahezu 3000 in ansteigt. Der östliche Zug der mittleren Apenninen, der steil zum Adriatischen Meere abfällt und dessen Höhen vom Oktober bis zum April mit Schnee bedeckt sind, führt den Namen Abruzzeu. Der Zug der Apenninen setzt sich jenseits der Straße von Messina aus der Insel Sizilien fort. Hier der feuerspeiende Ätna, 3300 in hoch. Bewässerung. Im N. dehnt sich zwischen Alpen und Apenninen die srucht- bare Lombardische Tiefebeue aus. Ihre Fruchtbarkeit verdankt sie außer ihrer

2. Geographie - S. 68

1905 - Gießen : Roth
68 Die Erdteile. 3. Mittelafrika. Der Sudan erstreckt sich südlich der Sahara von der Westküste bis zum Nil. Er zerfällt in den Hochsudan (das Gebiet des Niger) und in den Flachsndan, in dein der Tsadsee mit sehr fruchtbarer Umgebung sich befindet. Hier bestehen eine Anzahl stark bevölkerter Negerreiche (Darfnr, Wadai, Bornu, Kordosan n. a.), deren Einwohner von Ackerbau, Viehzucht und Tauskhhandel mit den Karawanen leben. Im Hochsudan werden Metalle gewonnen und von deu Bewohnern zu verschiedenartigen Geräten verarbeitet; der Flachsndan liefert Elfenbein und Stran- ßenfedern. Wichtige Orte sind Timbnktn am Niger, Hauptstapelplatz des Kara- wanenhandels, Kuka am Tsadsee, Jakoba; Mafsenja; Chartnm (wo?). Sencgamliien an der Westküste, gegenüber den Inseln des Grünen Borge- birgs, verdankt seinen Namen den beiden Flüssen Senegal und Gambia, von denen es bewässert wird. Es ist ein waldreiches und fruchtbares Land, das zum größten Teil im Besitz Frankreichs ist; nur kleine Stücke gehören zu England und Portugal. Hauptausfuhrartikel ist arabisches Gummi, das von der Gummiakazie gewonnen wird. St. Louis. Die Küste von Obergninea. Das heißfeuchte Klima ist ungesund; trotz- dem ist fast die ganze Küste im Besitze der Europäer, welche hier Handelsnieder- lassungen gegründet haben. Westlich liegen die Negerrepnbliken Freetown (frietann) und Liberia. Etwa in der Mitte von Oberguinea liegt das deutsche Togoland mit der Hafenstadt Lome und Aneho, seither Klein-Popo genannt. Bei dem Wasser- reichtum des Landes gedeihen auf den Feldern Bohnen, Mais, Reis, Hirse, Ba- taten, Maniok, Zwiebeln, Erdnüsse und Bananen. Auf den größeren Pflanzungen baut man Tabak, Kakao, Rizinus, Zuckerrohr und Baumwolle, die reiche Erträge liefern. Wertvolle Handelsartikel liefern ferner die Kokos-, Wein-, Ol- und Dattel- Palme, di^Kautschukliane, der Zimtbaum und die Jutepflanze. Außer der Tier- welt Afriüd findet man unsere europäischen Haustiere. Auf deu Bäumen tummeln sich große und kleine Assen, auch zahlreiche Schlangen sind vorhanden. Termiten, Ameisen und Moskitos gehören zu deu Plagen des Landes. Ostlich schließt sich französisches und englisches Gebiet an. Die Negerreiche Asch an ti und Da- Home sind durch die wilde Grausamkeit ihrer Fürsten berüchtigt. Bei besonderen Festlichkeiten wurden Menschen geopfert. Das Land wurde von Frankreich in Besitz genommen und damit den gräßlichen Opfern ein Ende gemacht. Kamerun, eiu deutsches Schutzgebiet, liegt im Hintergrund des Meerbusens von Guinea. Hier das Kamernngebirg, dessen höchster Punkt Mongo ma Loba, d. i. Götterberg, 4000 in hoch ansteigt. Im N.-O. Barombi-Station. Das Land ist von Bantnnegern und dem Negerstamm der Dnalla bewohnt. Im N., in der Landschaft Adamaua, wohnen Hanssa und Sudanneger. Die Handelsnieder- lassungen am Kamerunfluß und am oberen Venne stehen im Tauschverkehr mit den Negerstämmen im Innern. Das dem deutschen Einfluß offene Hinterland erstreckt sich bis zum Schari und dem Süduser des Tsadsees. Man führt Palmöl, Palmkerne, Elfenbein aus und verschiedene Erzengnisse des deutschen Gewerbfleißes: Gewebe, Werkzeuge, Ackergeräte zc. ein. Die Insel Fernando-Po vor der Mündung des Kamerun ist spanisch. 4. Die Westküste, früher Niederguinea genannt, ist heiß, regenarm und zum Anbau ungeeignet. In dem 2--300 km von der Küste entfernten Gebirge ist einiger Ackerbau und Viehzucht^ möglich. Loango ist eiue französische Besitzung südlich von Kamerun. Franceville. Der Kongostaat, das Gebiet des von Stanley erforschten wasserreichen Kongo, dehnt sich mehr im Innern bis zum Tanganjika aus und reicht nur mit einem schmalen Streisen aus Meer. Leopoldville. Regent ist der König von Belgien.

3. Geographie - S. 70

1905 - Gießen : Roth
70 Die Erdteile. gebiete, die bei günstiger Bewässerung die Viehzucht ermöglichen; aber in der trockenen Jahreszeit einen förmlichen Wüstencharakter annehmen. Der Handel mit dem In- nern wird durch Trägerkarawauen vermittelt; doch sührt von'"dem Hafen Tan ga eine Eisenbahn ins Innere, die bis zum Viktoriasee fortgesetzt werden soll. Hafen- städte sind: Bagamoio und Dar-es-Salam (Friedenshafen). Im Innern liegen die Station Mpapna und die Mission Tabora. Die Meeresküste ist ungesund. Die höher gelegenen Gebiete dagegen sind gesund und teilweise für den Anbau geeignet. Die Üsambarabahn wird den Verkehr mit dem Innern beleben. Ausfuhrerzeugnisse sind: Elfenbein, Häute, Kautschuk, Kopal (ein Harz), Kopra (getrocknete Kerue der Kokospalme), Erdnüsse, Kaffee, Mais, Reis und Tabak. 4. Auf der Insel Sansibar, nahe der deutschen Küste, herrscht dem Namen nach ein Sultan. In Wirklichkeit führt hier England die Herrschaft. Die Hafen- stadt Sangbar ist die bedeutendste Stadt Ostafrikas. Wituland, von der Grenze Deutsch-Ostafrikas bis zur Mündung des Juba mit dein dazu gehörigen Hinterland, ist zum Teil im Besitz Englands. Das Land der Galla und Somali südlich vom Habesch, welches sich bis zum Kap Gardasui und zur Straße von Bab el Mandeb (Tor der Tränen) erstreckt, ist noch wenig erforscht. Nördlich des Viktoriasees liegt das unter britischem Ein- fluffe stehende Negerreich Uganda. Wadelai und Lado, beide am Nil. 7. Afrikanische Inseln. Mit eiuer Ausnahme sind diese unbedeutend. Die Azoren, die sehr srncht- bare Insel Madeira und die Inseln des grünen Vorgebirgs gehören den Portugiesen. Hier gedeihen Kaffee, Zuckerrohr und Wein. Die kanarischen Inseln, die Heimat der Kanarienvögel, und Fernando-Po (wo?) gehören den Spaniern. Euglisch siud: St. Helena, der Verbannungsort Napoleons I. (f 1821), die östlich von Afrika liegenden Seyschellen, sowie die Insel Sokotra vor dem Golf von Aden, bekannt dnrch die dort gedeihende Aloe, ein wertvolles Arznei- mittel. Madagaskar, eine gebirgige Insel, größer als Deutschland, ist im N.-O. sehr fruchtbar, im W. und S. dagegen trocken und unfruchtbar. Es gedeihen: Kaffee, Zuckerrohr, Reis, Baumwolle, Pfeffer, Tabak :c. Die Madagassen sind z. T. Christen. Das Land ist von Frankreich in Besitz genommen. Ostlich liegen die wegen des Anbaus vou Zuckerrohr bekannten Inseln Rennion (re-üniong, franz.) und Mauritius (engl.). Übersicht der bedeutendere» Städte in Afrika. ? Q Städte Ein- wohner- zahlen in Tsdn. Staaten O Städte Ein- wohner- zahlen in Tsdn. Staaten 1 Kairo . . . 624 Ägypten 11 Tanta . 57 Ägypten 2 Alexandria . 349 Ägypten 12 Konstantine . 48 Algerien 3 Tunis . . > 170 Tunis (Franz. (Franz.) Schutzstaat) 13 Marokko . 50 Marokko 4 Fes ... . 140 Marokko 14 Port Novo . 50 Dahome 5 Johannesburg 103 Transvaal (Franz.) (England) 15 Siwnu . . . 80 Arabien 6 Algier . . . 97 Algerien 16 Sansibar . . 50 Sansibar (Franz.) „(Engl.) 7 Oran . . . 88 Algerien 17 Port Said . 42 Ägypten 8 Kapstadt . . 84 England 18 Pietermaritz- 30 Oranjeriver- 9 Tananarivo 55 Madagaskar bürg . . . kolonie (Engl.) (Franz.) 19 Freetown . . 30 Senegal 10 Port Louis . 50 Mauritius (Engl.) (Engl.) 20 Tripolis . . 30 Tripolis.

4. Geographie - S. 65

1905 - Gießen : Roth
Afrika. 65 » ? Q Städte Ein- wohner- zahlen in Tsdn, Staaten ? q Städte Ein- wohner- zahlen in Tsdn. Staaten 88 Täbris . . . 180 Perfien 37 Taschkent . . 156 Rußland 84 Mnkden . . 170 China (Tnrkestan) (Mandschurei) 38 ^Surabaja . 147 Holland (Java) 35 Tiflis . . . 161 Rußland 39 Bagdad . . 145 Türkei (Kaukasien) 36 fcolombo. . 158 Brit.-Indien 40 Damaskus 140 Türkei. (Ceylon) Die mit t bezeichneten Städte sind Hafenstädte. 3. Afrika. 29,8 Mill. qkm (530000 Q.-M.), 180 Mill. Ew. A. Allgemeines. Lage und Grenzen. Afrika liegt südlich von Europa, von diesem durch das Mittelländische Meer getrennt. Mit Asien hängt es durch die schmale Land- enge von Eues zusammen, die indes seit 1869 durchstochen ist. (Sueskaual.) Afrika gehört fast ganz.der heißen Zone an; nur kleine Teile reichen in die nördliche und südliche gemüßigte Zone. Gib die Grenzen an! Gliederung. Afrika ist von sämtlichen Erdteilen am wenigsten gegliedert. Der Atlantische Ozean bildet den Meerbusen von Guinea, das Mittelländische Meer die große und die kleine Syrte. Die Somalihalbinsel mit deni Kap Gardasui (Hüte dich!) tritt nach O. in den Indischen Ozean vor. Nur eiue größere Insel, Madagaskar, liegt im O., durch die Straße von Mo- zambique vom Festland getrennt./ Dies und der Umstand, daß wegen der Rand- gebirge die meisten Flüsse in ihrem unteren Lauf durch Wasserfälle und Strom- schnellen für die Schiffahrt uuzugäuglich sind, ist die Ursache, daß Afrika im Innern noch wenig bekannt ist. Nur Nil, Kongo und Niger sind in ihrem Unterlauf schiffbar. Bodengestaltung. Das Dreieck Südafrikas bildet ein von Randgebirgen eingefaßtes Hochland, das von ausgedehuten Bodenerhebuugen und Senkungen durchsetzt ist./ Den nordwestlichen Eckpfeiler der erwähnten Randgebirge bildet das 4000 in hohe Kameruugebirge, deu nordöstlichen das zum Teil noch höhere Alpenland von Habesch. Unweit der Ostküste, genau unterm Äquator, erhebt sich das Kenia gebirg, an das sich südlich der Kilima-Ndscharo (6000 m) anschließt. Westlich von diesem — jenseits des Viktoriasees — erhebt sich der schneebedeckte Ruweuzori (5000 m). Vom Alpenland von Habesch bis zum Kouggebirg an der Westküste erstreckt sich das Hochland von Sudan, durch- brocheu vom Tal des oberen Nil, der Senke des Tsadfees mit seinem Znfluß Schart und dem Tiefland des Niger. Im N.-W. des Erdteils erhebt sich der Atlas. Nördlich des Sudan zieht vom Atlantischen Ozean und dein Atlas bis fast zum Nil die Sahara, die größte Wüste der Erde hin. Sie ist etwa 12mal so groß als das Deutsche Reich und nicht, wie man oft annimmt, eine endlose Sandebene, sondern teils Hochland, teils Tiefland und von Felsgebirgen durchzogen. Das Gebirg von Tibesti (2400 m), welches die Wüste von S.-O. nach N.-W. durchzieht, teilt sie in die eigentliche Sahara im O. von der Sahel im W. Letz- tere ist noch sandiger und uusruchtbarer als die eigentliche Sahara. Den West- rand Ägyptens bildet die Libysche Wüste. In Südafrika, östlich von Deutsch- Südwestafrika, befindet sich eine zweite, kleinere Wüste. Kalahari. Diese ist indes weniger öde als die Sahara, aber ohne Oasen. . ®ev Boden der Sahara ist meist kahl, nur hie und da finden sich Disteln und Akaziengesträuch. Wo aber in einer Einfenkung eine Quelle zu Tag tritt, eut- Geographie. A. (Emil Roth in Gießen.) 3. Aufl. 5 «

5. Geographie - S. 66

1905 - Gießen : Roth
66 Die Erdteile. wickelt sich, gleich einer Insel im Sandmeer, eine Oase. Da wächst die Dattel- palme. da gedeihen Aprikosen. Pfirsiche und Orangen, ja selbst Getreide. Die Wüste wird von Karawanen durchwandert, die mit ihren einhöckerigen Kamelen von Oase zu Oase ziehen. Wehe, wenn eine solche infolge eines Sandsturmes vom rechten Wege abirrend die ersehnte Oase verfehlt, od^r von dem glühenden Samum unvor- bereitet überrascht wird! Da die Lust sehr rein ist, so erscheinen in der Sahara entfernte Gegenstände sehr groß. Zuweilen glaubt der vor Durst fast verschmachtende Reisende vor sich die blaue Wasserfläche eines Sees zu sehen. Erfreut beschleunigt er seme schritte; aber statt des ersehnten Labsals findet er nichts als die kahle, öde Flache. Die Fluten, die sein Auge zu sehe» glaubte, waren mir eine Lustspiegelung. Bewässerung. So arm Nordafrika an Wasser ist, so reich ist daran Inner- asrika. Hier finden sich Stromgebiete von einer Ausdehnung, wie kaum in einem andern Erdteil. Hauptfluß ist der Nil, dessen Hauptstrom, der weiße Nil, seine Quellen in der großen Senke zwischen Kilima-Ndscharo und Ruwenzori hat, wo die großen Seen: Viktoriasee, Tanganjika u. a. sich befinden. Der blaue Nil, welcher sich bei Eharwm mit dein Hauptstrom vereinigt, entstammt dem Alpen- land von Habesch. Der Niger vom Kong fließt nach dem Innern Afrikas, wendet sich dann aber und strömt südöstlich nach dem Meerbusen von Guinea. An dem nördlichsten Punkte des Niger liegt die Stadt Timbnktn, das Ziel der von N. die Sahara durchziehenden Karawanen. Sein Nebenfluß von links, der Venne, entspringt auf deutschem Gebiet. Der gewaltigste Sh^om Mittelafrikas ist der Kongo. Er entstammt dem Bangweolosee, fließt nach N., wendet sich aber jenseits des Äquators nach S.-O. und mündet meerbusenartig erweitert in den Atlantischen Ozean. Wir merken uns noch den Oranjestuß, der ebenfalls in den Atlantischen Ozean sich ergießt, und den Sambesi von der Hockebene Jtmerafrikas, der in den Kanal von Mosambique mündet. ?'Y; rt ^ Klima und Produkte. Das Kleina Afrikas ist sehr heiß. Die regel- mäßigen Winde der Tropenzone (Passate) beherrschen säst den ganzen Erdteil. Der größte Teil von Afrika hat deshalb entweder tropischen Regen oder Regenmangel; nur der Nordrand hat Winterregen. Während der sommerlichen Regen stehen in den Ebenen weite Gebiete unter Wasser. Die starken Ausdünstungen erzeugen Fieber. Nur die trockenen Gebiete sind durchaus gesund. In den Ländern des Nordrandes erinnern Pflanzen- und Tierwelt an Südeuropa. Hier überwintern auch meistens unsere Zugvögel. In Mittelafrika, wo reichliche Bewässerung nicht fehlt und während des Winters ungeheure Regengüsse niederströmen, herrscht zum Teil große Fruchtbarkeit. Wo die Boden befchaffenheit günstig ist, dehnen sich nn- ermeßliche Waldstrecken aus. Die mehr sandigen Ebenen sind mit hohem Gras bedeckt, das den Negern die Viehzucht möglich macht. Als einheimische Gewächse sind zu nennen: der Kasseebanm, die Dattelpalme und der Durrah oder die Mohren- Hirse. In Ägypten gedeiht Baumwolle und liefert neben Reis, den verschiedenen Getreidearten und Olgewächsen reiche Erträge. Auch im Küstenland Deutsch-Ost- asrikas gedeihen die Kokospalmen, Bananen, Tee, Kaffee, Tabak und Vanille. Der Tiger fehlt in Afrika, dafür sind ihm der Löwe, die Girasse, das Zebra, das Nilpferd, das Krokodil, der Strauß und der große Elefant eigentümlich, ebenso von Affen der Schimpanse und Gorilla. Auch Hyänen, Schakale und Antilopen sind nicht selten. Von Mineralien kommen vor: Eisen, Gold, Kupfer und Diamanten. Die Bewohner Nordafrikas gehören der kaukasischen, die Bewohner Mittel- asrikas der Negerrasse an, die an ihrer dunkeln Hantfarbe, ihren wulstigen Lippen und ihrem kurzen, krausen Haar kenntlich ist. Im Süden finden fid) die Buschmänner oder Hottentotten mit lederbrauner Hautfarbe und geschlitzten Augen. Im Norden herrscht der Islam, im übrigen Erdteil das Heidentum. Das Christentum hat nur wenig Eingang gefunden, doch sind im Innern eine große Anzahl christlicher Missionen tätig, die Heiden für das Christentum zu gewinnen.

6. Geographie - S. 67

1905 - Gießen : Roth
Afrika. 67 B. Die Länder Afrikas. 1. Die Länder am Nil. Ägypten ist das geschichtlich bedeuteudste Land Afrikas. Seine Fruchtbarkeit verdankt es ausschließlich dem Nil, der es alljährlich in der Zeit von Juni bis Oktober überschwemmt und mit seinem Schlamme düngt. Soweit das natürliche Gefalle des Nil nicht ausreicht, sein Tal zu überschwemmen, wird er durch Schöpf- rüder über seine Ufer geleitet und ans die Felder verteilt. Wo sein Einfluß auf- hört, beginnt nach W. und O. die Wüste. Schon vor 6000 Jahren war Ägypten von einem ackerbautreibenden Volke bewohnt, dessen Denkmäler und Bauwerke wir staunend betrachten und dessen Inschriften (Hieroglyphen) man erst seit Verhältnis- mäßig kurzer Zeit zu lesen versteht. Am Rande der Libyschen Wüste in Unter- ägypten stehen die Pyramiden, ungeheure Bauwerke mit quadratischen Grund- flächen zum Teil vou 220 in Seiteulänge und eiuer Höhe bis zu 146 m. Sie dienten als Begräbnisstätten für die Könige. Städte. Im S. die Ruinen der alten Pharaonenstadt Theben; im Delta die heutige Residenz Kairo (624 000 Ew.); an der westl. Mündung des Nil Alexandria. Zwischen Port Said am Mittelländischen Meer und Snes am Roten Meer der Sueskaual. /Die Einwohner sind teils eingewanderte Araber, teils Nachkommen der altenagypter, Fellachen d. i. Pflüger genannt. Diese sind Mohammedaner. Neben ihnen leben die Kdpten, welche auch nach der Eroberung des Landes durch die mohammedanischen Araber (im 7. Jahrh.) bei ihrem Christenglauben geblieben sind. Das Land wird von einem Vizekönig (Khedive) regiert, der unter türkischer Oberhoheit steht, aber vollständig von England abhängig ist. Zu Ägypten gehört noch Nubien, ein wüstes Steppenland mit dem Küstenhafen Snakin. Abrssmien ist ein waldreiches Hochland, dessen höchste Gipfel mit Schnee bedeckt sind. Das Land ist schwer zugänglich. Daher kommt es, daß mitten im Gebiete des Islam sich eiu Rest des uralten Christentums behaupten konnte. Der Negus, d. i. Oberkönig, residiert in Abbis-Abbaba. An der Küste des Roten Meeres liegt das italienische Schutzgebiet Erythrea mit der Stadt Massana. 2. Die Länder der Mordküste. An der Küste des Mittelmeers hatten sich im Altertum Griechen und Phö- nizier angesiedelt; diese im W., jene im O. Die ursprünglichen Bewohner werden Berbern genannt. Nach Eroberung des Laudes durch die Araber entstand ein Mischvolk, die Maureu, die selbst uach Europa vordrangen. (Schlacht bei Tours und Poitiers 732 u. Chr.) Tripolis mit Fessan und Barka ein kürkischer Vasallenstaat, umsaßt das Land im S. und O. des Syrtebusens. Hauptstadt: Tripolis, wichtig als Aus- gaugspuukt für die Karawanen nach dem mittleren Sudan und dem Tsadsee. Tunis ist ein französischer Schutzstaat. Unfern der Hauptstadt Tunis an der Verbinduugsstraße des Ost- und Westbeckens des Mittelmeeres finden sich die Ruinen von Karthago. An dieser Stelle der französische Kriegshafen Biserta. Algerien befindet sich seit 1830 in französischem Besitz. Es erzeugt feiues Gemüse und Weiu. Hauptstadt Algier; andere Städte von Bedeutung find Konstantine und Oran. Marokko, das fruchtbarste Land der Nordküste, wird von einem Sultan re- giert. Hauptstädte Marokko und Fes. An der Straße von Gibraltar Tanger ltandscher), und die spanischen Festungen - Ceuta (fe-uta) und Melilla. In dem schwer zugänglichen Küstengebirge hausen die republikanischen Stämme der Kabylen und die als Seeräuber berüchtigteu Risspirateu, über die der Sultan von Marokko nur einen Schein von Oberherrlichkeit ausübt. ' \ 5*

7. Geographie - S. 69

1905 - Gießen : Roth
Afrika. 69 Angola ttnb Bengnela, südlich vom Kongostaat, sind portugiesische Be- sitzungen. St. Paula. Deutsch-südwestasrika (Damaraland) dehnt sich vom Knnene im N. bis zum Oranjeflnß im S. und dem Sambch im O. aus. Die Küste ist kahl, sandig und wenig einladend. Natürliche Häsen sind wenig vorhanden, da die Küste nur wenige Einschnitte zeigt. Die Walfischbai, die indes der Versandung ausgesetzt ist, gehört deu Engländern. Die deutschen Schiffe landen in Swakopmnnd, das dnrch einen Damm vor dem Versanden geschützt und durch eine Eisenbahn mit Wind- hnk, dem Sitz des Landeshauptmanns, verbunden ist. Mehr nach O. dehnen sich die Weidestrecken der Eingeborenen aus. Wo die Wasserverhältnisse günstiger sind, wie im N. und S., wird auch Ackerbau getrieben. Man erzengt Getreide, Hirse, Tabak und andere Feldfrüchte. Im Gebirge hat man Gold und Kupser — bis jetzt aber nur in geringer Menge — gesnnden. Die Bewohner sind im N. Bantnneger, im S. Hottentotten. Zu den ersteren gehören die seßhaften, weil Ackerbau treibenden Ovambo und die nomadisierenden, kriegerischen und grausamen Herero, zu deu letzteren die Nama und Bondelzwarts. Andere Orte sind die in letzter Zeit viel genannten Ansiedelungen Otjimbingwe, Waterberg, Ovi- korero und Warmbad. Im ganzen Gebiet sind Missionen tätig, die Einge- borenen zum Christentum zu bekehren. 5. Die Kapstaaten. Das Kapland, südlich des Oranjeflnsses, fällt in Terrassen nach S. ab. Auf der mittleren liegt eine Steppe (Kant) mit rötlichem Tonboden. Zur Regen- zeit prangt dieselbe im üppigsten Grün, während sie in der trockenen Periode hart wird wie ein gebrannter Ziegel. Hier blüht hauptsächlich die Schafzucht. In den Küstengegenden gedeiht Weizen und an den südlichen Abhängen Wein. Die Ur- einwohner sind die Hottentotten und Znlnkaffern. Die englische Kolonie Natal ist sehr fruchtbar; hier gedeihen sogar Baumwolle und Zuckerrohr. Hauptstadt ist Kapstadt am Fuße des Tafelbergs. Die südlicheu Vorgebirge sind das Kap der gnten Hoffnung und das Nadelkap. Die von holländischen Bauern (Boeren) gegründeten Republiken: der Oranje- freistaat mit Bloemsoutein (blnmfonten) und die Transuaalrepnblik mit Pretoria liegen nördlich vom Kapland. Sie wurden in schweren Kämpfen der englischen Herrschast unterworfen. Johannesburg ist berühmt wegen seiner reichen Gold- minen; auch Diamauten kommen vor. Die Viehzucht ist hier sehr bedeutend. Der Strauß wird als Haustier gezüchtet. 6. Die Ostküste. Portngiefisch-Ostafrika (Sofala und Mosambiqne) der Insel Madagaskar gegenüber, ist von dem tief aus dem Innern kommenden Sambesi durchflössen. Hier der vorzügliche Hafen von Laurenzo-Marqnez an der Mündung des Limpopo. _ In dem Hochland zwischen dein portugiesischen Gebiet, dem Kongostaat und Deutsch-Südwestasrika hausen die Hottentotten und die Buschmänner. Erstere sind Hirten, letztere ein Jägervolk, das von den Buren immer mehr nach N. zurück- gedrängt worden ist. Deutsch-Ostafrika, das wichtigste der deutschen Schutzgebiete, erstreckt sich vom Rovnma nördlich bis nahe zum Äquator. Westlich dehnt es sich bis zu den großeu Seen: Njassa, Tanganjika und bis zum Kongostaat ans. Die Südhälfte des Viktoriasees liegt innerhalb des deutschen Gebietes. Das Land längs der Küste ist zwar sehr fruchtbar, aber für Europäer uugesuud. Dagegeu gelten die höher gelegenen Teile, soweit es nicht an genügender Bewässerung fehlt, für gesuud und zum Anbau geeignet. Versuche mit dem Anbau vou Kaffee, Baumwolle und Tabak hatten günstigen Erfolg. Im Innern finden sich auch ungeheuere Steppen-

8. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

10. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.
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