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1. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. uncounted

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
Hermaur Schroedel. dagogischer Verlag, Hallki. S. Soeben erschien: jr ,, Metboiliillies Öttnilftlldl ^ür den Unterricht tu der mathematischem «rnnjumfuju ? »nvvuuj Geographie in der Volksschule. Heraus- gegeben von Mar Wittrisch, Schul^irektor. Preis Mk. 2,—. Adolf Trmims ^uüttrflcfljjraplitf des Zeiitscheii Reiches iiilh stiiic Kiiltiirbezichuwii ^r ^rtiiide. richt neubearbeitet von Privatdozent Dr. Mar Eckert. 3. Auflage. Preis Mk. 2. Auch hier seien aus dem Inhalte einige Kapitel angeführt: 1. Deutschlands Weltmacht. 2. Die wichtigsten Träger der deutschen Kultur. 3. Kulturzweige inncmlb der Reichsgrenzen. 4. Deutschlands Außenhandel und Weltverkehr. 5. Die deutsche Auswanderung. 6. Deutschland als Kolonialmacht. Jit nichtigste« Versuche des dmifdicii Ailfniwiiilterrichtes. (Supplement zu Baades Naturgeschichte.) Von Oberlehrer Dr. R. Schreiber. Mit 75 Abbildungen und besonderer Berücksichtigung einfacher Schulverhältnisse. Preis Mk. 1,80. 9iatjjc6cr bei Abfifsuiili iier Briese und> amtliche« Schrift- |ji ^ im Verkehr mit Personen aller Stände, den Gemeinde- und ' Staatsbehörden. Mit vielen (darunter 4 lithographierten) Formularen. Bearbeitet von E. Stecket, Seminarlehrer. 3. ver- mehrte Auflage. Ausgabe A für Lehrer, Preis 1 Mk. Ausgabe B für Schule und Haus, Preis 80 Pf. Aus dem überaus reichen Inhalte seien hier nur einige Kapitel angeführt: A. Der Brief. 1. Methodische Behandlung. 2. Gewöhnliche Briefe. 3. Briefe an höhere und vorgesetzte Behörden. B. Das amtliche Schriftstück. Beispiele: 1. Gemeindeverwaltung. 2. Polizeiverwaltung. 3. Steuerwesen. 4. Gewerbewesen. 5. Armen- wesen. 6. Militärwesen. 7. Gerichtswesen. 8. Schulwesen. 9. Ver- kehr mit der Post- und Eisenbahnbehörde. 10. Verkehr des Lehrers oder der Lehrerin mit den vorgesetzten Behörden. (Nur in Aus- gäbe A enthalten.) Hilssbiich für den tmgcl. Reliüiomilterricht an Lehrerbildungsanstalten, sowie zur eigenen Weiterbildung des Lehrers, auf Grund der neuen Lehrpläne bearbeitet von E- Mrugowsky, Rektor und Prediger in Naugard. Erster Teil: Die Bibelkunde des alten Testaments. Preis Mk. 1,60. Zweiter Teil: Die Bibelkunde des Neuen Testaments. Preis Mk. 2.50. Druck von läebaner-Schwctschke Druckerei und Verlag tu. b. H., Halle a. 2.

2. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. I

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
Erdkunde. Aitfsbuch für den vergleichend entwickelnden Geographieunterricht. Dritte, auf Grund der Lehrpläne für die Lehrerbildungsanstalten in Preußen vom 1. Juli 1901 ueu bearbeitete und vermehrte Auslage der Landschaftskunde von I. Wull'e. Zweiter Teil. I^änclerkuncle von Cuvopa unci da* Htlanttfcbe Ozeam Kalle a. S. Pädagogischer Verlag von Hermann Schroedel. 1905.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 74

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 74 — (farru)1, die im N überragt wird von den kaum 1800 in hohen Nieuveveld(niweseld)^bergen. Die nun folgende ca. 1600 m hohe Hochebene des Oranjeslusses^ zeigt die für Südafrika charakteristische Form der Tafelberge und geht in die Kalahari4 über, die sich zu dem 900 m hohen Sumpf des Ngamisees und dem Flußlauf des Sambesi ^ senkt. Unmerklich geht das südafrikanische Tafelland in das äquatoriale Hochland über, das im W von dem Biheplateau, im O von dem Quellgebiet des Kongo^ (Bangweolosee 1150 m) flankiert wird. Das Becken des Kongo senkt sich unter dem Äquator bis 500 m, erhebt sich dann zwischen dem Ubangi einerseits und dem Venne und Schari anderseits wieder zu 600 m empor. Nun folgt der Sudans der im Tsadsee^ nicht unter 200 m sinkt. Die zwischen 300 und 600 in hoch liegende Wüstentasel der Sahara, die durchsetzt wird von einer von So nach Nw sich erhebenden Gebirgsschwelle, senkt sich in Stufen zwischen dem Atlas und dem Plateau von Barka in der Ebene von Tripolis zum Meere. Als einen besonderen Abschnitt in dem Bodenaufbau von Afrika betrachtet man das von der meridionalen Senke des oberen Nils, des Tanganjikasees^, des Njassasees^ und des Schire durchsetzte Hochland von Ostafrika. Ein dem Erdteile fremdes Glied ist das Faltengebirge des Atlas, das eigentlich zu Südeuropa gehört. Auf allen Seiten bleiben nur schmale, meist versumpfte Küstenstriche übrig, welche die Brutstätten der dem Europäer so häusig den Tod bringenden Fieber sind, und welche deswegen nicht wenig dazu beigetragen haben, die Erschließung des Innern zu hindern. Klima und Flußentwicklung. Afrika breitet sich zu 4/» in der tropischen Zone aus. Nur der N und der S liegen in den ge- mäßigten Zonen, da der n-e Wendekreis durch die Sahara, der s-e durch die Kalahari geht. Doch liegt das heißeste Gebiet nicht unter dem Äquator, sondern n von ihm- zwischen dem 10. und 20. Grad n. Br. hat man die höchsten Boden- und Lufttemperaturen beobachtet. Ist doch auch der N mit Ausnahme der in der subtropischen Zone gelegenen Atlasländer vorherrschend regenarm. Erst etwa mit dem 20. Grad beginnen die tropischen oder Zenitalregen, die am Äquator zu allen Jahreszeiten, weiter n und s zweimal im Jahre und in der Nähe der Wendekreise einmal im Jahre auftreten; die trockene, heiße Zeit fällt daher mit dem niedrigsten Sonnenstande, die Regenzeit mit dem höchsten Stande der Sonne zusammen. Dazu kommt für Ostafrika vom Oktober bis März der vom Indischen Ozean wehende * Von dem Hottentottenwort karusa = träft, kahl abgeleitet (Hahn). 2 „Veld" bezeichnet eine hochgelegene Fläche mit dem Nebenbegriff des Kalten, Rauhen und läßt sich dem skandinavischen „Fjeld" an die Seite stellen (Hahn). » Von holländischen Kolonisten genannt zu Ehren des Hauses Oranien. 4 Aus der Betschuanensprache und bedeutet Gebiet der Salzpfannen. 5 Rauschender Fluß. 6 Großer Fluß. 7 Sudan = Land der Schwarzen. ° Wasser. 9 Tanganjika — große Ebene (der Wasserfläche). 10 Njassasee — See der Sterne (inselreicher See). Njansa — großes Wasser, See.

4. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 76

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 76 — Er bildet den n-en Eckpfeiler der kleinen Halbinsel, welche im N von der Tafelbai, im S von der Falschen Bai abgeschlossen wird und als s-sten Punkt das „Kap" (der guten Hoffnung), von den Schiffern das „Kap der Stürme" genannt, trägt. Die wenigen offenen Buchten sind in neuerer Zeit durch gewaltige Hafenbauten gegen die Brandung geschützt worden, wie die Tafelbai mit der Kapstadt und die Bucht mit Port Elizabeth (elisebeß). Bei reichlicher Bewässerung trägt der bis 300 m ansteigende Küstenstrich eine Fülle köstlicher Früchte (Weizen, Wein, Südfrüchte, Ebenholz, Ingwer); doch ist er nicht imstande, auch nur annähernd den Bedarf der Kolonie zu befriedigen. Von dem Küstensaum führen schmale, schluchtenartige Über- gänge, Kloofs^ (klüfs) genannt, zum Hochlande, zunächst zur Kleinen und Großen Karru.^. Der Boden besteht aus rotem, etwas mit Sand gemischtem Ton, der in der trockenen Jahreszeit so hart wie gebrannter Lehm wird, ist in der warmen Jahreszeit wüstenhaft mit ausgetrockneten Flußbetten, in der Regenzeit dagegen ein weites Blumen- und Grasmeer; zahlreich sind die Heidearten sowie die Zwiebelgewächse und Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern. In der Regenzeit ist die Ebene besucht von zahlreichen zahmen Herden- tieren der Kolonisten (besonders Schafen) und von Schwärmen von Antilopen, denen die großen Raubtiere nachfolgen. Schafwolle sowie Straußenfedern sind die Haupterzeugnisse. Die höchste Stnfe ist die de? Oranje oder Garip (Quelle, Hauptrichtung, Hauptzufluß nach der Karte). In weiten Ebenen, die den Charakter von sandigen Grassteppen tragen, erheben sich die für Südafrika charakteristischen Tafelberge und die mehr zugespitzten Spitzkopjes. Hier führen die erhöhten Ränder der Ebenen den Namen „Rand". Bekannt ist der durch seine bedeutenden Goldfelder an der Spitze sämtlicher Goldgebiete der Erde stehende Witwaters- rand (Weißwasserrand), der jedoch deutliche Faltung aufweist. Die die Hochebenen begrenzenden Höhenzüge (Zwarteberge, Nieuveveldberge u. a.) sind die erhöhten Bruchränder eines ganz Südafrika umfassenden Tafellandes Der Nordrand der großen Karroo wendet sich beim Kompaßberg (2740 in) nach No, wird immer höher und wilder und erreicht in dem Mont aux Sourees der Drakenberge mit 3400 m wahrscheinlich den höchsten Punkt ganz Südafrikas. Dieser Ostrand des Tafellandes, der durch die starken Regen in zahlreiche Täler und Schluchten zerschnitten ist, erscheint von der Küste aus wie ein gewaltiges Gebirge und trägt auf der Seeseite tropische Wälder. Die nach dem Innern sich an- schließenden Tafellandschaften sind zum Teil kahl und pflanzenleer. Nur wo hinreichende Bewässerung vorhanden ist, erhalten die Ebenen 1 Klüfte. 2 Von karusa — kahl, wüst. 55 Neuerdings werden die den Sw, S und O des Kaplandes begrenzenden Höhenzüge als ein sehr altes, abgetragenes Faltengebirge angesehen, so daß das Atlasgebirge Nordafrikas nicht mehr das einzige gefaltete Land des Erdteils ist.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 77

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 77 — das Aussehen von Grassteppen, die als Viehweiden benutzt werden und einen nicht unbedeutenden Anbau von Weizen, Mais und Negerhirse zulassen. Etwa von der Delagoabai an tritt das Gebirge zurück, und um die Mündung des Limpopo und Sambesi breitet sich ein sumpfiges, höchst ungesundes Tiefland aus, das am Sambesi 500 km hinaufreicht bis oberhalb Tete, wo der Strom, nachdem er schon im Mittellaufe die gewaltigen Viktoriafälle gebildet hat, in zahl- reichen Katarakten seinen schiffbaren Unterlauf beginnt. Als Ausgangspunkte von der Küste nach dem Innern gelten Durban und das auf portugiesischem Gebiete liegende Lorenzo Marquez. Tie westliche Küstenstrecke, die vom Oranje bis zum Kunene zu Deutsch - Südwestafrika gehört, ist ein endlos scheinendes Sand- meer, teils flach, teils mit fast Bergeshöhe erreichenden Erhebungen. Wasser fehlt überall. Die Vegetation ist äußerst dürftig und wird vertreten durch strauchartige Tamarisken, den Sandhafer sowie durch eine äußerst merkwürdige Pflanze, Naros, die ähnlich dem Sandhafer auf Sandhügeln wächst, diese befestigt und mit ihrer stacheligen, gurkenähnlichen Frucht Menschen und Tieren Erquickung bietet. Die Zugänglichkeit der Küste ist gering. Die Lüderitzbucht im Süden — Angra Pequena — ist von steil aus dem Meere auf- ragenden Klippen umgeben. Die in den Händen der Engländer befindliche Walfischbai geht der Versandung entgegen. Zwei Bahn- liniert erschließen von der Küste aus das Innere: eine n-e von Swakopmund nach Windhuk mit der Teilstrecke nach dem Otavi- Bergwerksdistrikt und eine s-e von der Lüderitzbucht nach Keet- mannshoop. Die nach O sich anschließenden Tafellandschaften scheinen 2300 m nicht wesentlich zu übersteigen. Abbrüche und zahlreiche, doch nur zeitweise Wasser führende Einschnitte zerlegen das Hoch- land, das dadurch stellenweise den Charakter eines wilden, finsteren Felsengebirges annimmt. Eine ns gerichtete Bruchlinie wird durch heiße Quellen bezeichnet, die für die Besiedelung von großer Be- deutung sind. Solche finden sich bei der Missionsstation Barmen, serner dem Hauptort Windhuk, wo die in 1650 m Höhe ent- springende Quelle eine Temperatur von 77 0 besitzt. Nur der Oranjefluß führt stetig Wasser; doch ist er wie auch der n-e Grenzfluß des hier sich ausbreitenden deutschen Schutzgebietes für die Schiffahrt nicht zu benutzen. Sonst gibt es in dem ganzen Gebirgslande keinen Fluß, der das ganze Jahr hindurch oberirdisches Wasser führt, wenn auch in der Tiefe ihrer Betten Feuchtigkeit noch zu finden ist. Zur Regenzeit jedoch, die in den s-en Sommer fällt, füllen sie sich und werden zu wilden Strömen. Nach C gehen die Tafellandschaften Deutsch-Südwestafrikas allmählich in die Kalahari über. Diese ist eine weite, baumlose

6. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 81

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 81 — Verkehr mit dem Innern dienen jetzt hauptsächlich von der Küste aus Eisenbahnen. Sowohl von W (Swakopmnnd und Lüderitzbucht), als auch von O (Durban, Lorenzo Marquez und Beira) und von S (Kapstadt, Port Elizabeth) dringen Schienenstränge vor. Die von der Kapstadt ausgehende Kap—kairo-Bahn hat bereits den Sambesi überschritten. Dampferlinien vermitteln den Verkehr mit Europa, Indien und Australien. Staatenkundliches. Obwohl das „Kap" von den Portugiesen zuerst erreicht und umschifft worden ist, so taten sie doch nichts, um dort ihre Herrschaft zu befestigen. Die ersten Ansiedler waren Holländer, die im Verein mit Deutschen und französischen Huge- notten im 17. Jahrhundert sich in Südafrika niederließen. Von diesen Einwanderern stammt die weiße südafrikanische Bevölkerung, die sich selbst „Afrikaner" nennt, gewöhnlich aber mit dem ursprüng- lich nur die Landbevölkerung im Gegensatz zu den „Burghers" be- zeichnenden Namen Buren belegt wird. Als in den Napoleonischen Kriegen Holland unter französischen Einfluß kam, besetzte England das Kapland, das ihm im zweiten Pariser Frieden endgültig zu- gesprochen wurde. Unaufhaltsam dehnten die Engländer ihre Herr- schaft aus, und die Buren fanden sich veranlaßt, immer weiter ins Innere zu ziehen (Treckburen). So gründeten sie den Oranje-Frei- staat und die Südafrikanische Republik, die nach mancherlei Kämpfen 1854 bzw. 1852 von England als selbständige Staaten anerkannt wurden. Zwar erklärte die englische Negierung 1877, die zur Zeit mißliche Lage des Landes benutzend, die Herrschaft über die Süd- afrikanische Republik, mußte aber nach schweren Niederlagen dem Lande die Selbständigkeit lassen. Seit dem 27. Januar 1884 hatte die Republik nur die eine Verpflichtung, alle Verträge mit anderen Staaten (den Oranje-Freistaat ausgenommen) oder Eingebornen- stämmen der englischen Regierung vorzulegen. Die Eröffnung des Sneskanals und die Umwandlung der Segler- in Dampferflotten hatte den gewaltigen Rückgang der Schiffahrt um das „Kap" nach Indien und Australien zur Folge. Daß der Niedergang der Kolonie sich nicht fühlbarer machte, ver- dankt sie den ausgedehnten südafrikanischen Gold- und Diamanten- feldern. Englands Bestreben, die Golddistrikte Transvaals, wie die Südafrikanische Republik auch genannt wurde, selbst zu verwalten, war die eigentliche Ursache zu dem letzten Kriege, welcher der Un- abhängigkeit der Burenstaaten ein Ende machte. Getragen von dem Gedanken, ein britisches Afrikareich durch den ganzen Erdteil vom Kap bis zum Nil zu gründen, wurden die Grenzen des britischen Besitzes immer weiter nach N vorgeschoben; sie erreichen heute den Njassa- und den Tanganjikasee, und nur Deutsch-Ostafrika und der Kongostaat stehen der Verbindung britischen Gebiets im S und N entgegen. Wulle, Erdkunde. Ii. c

7. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 83

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 83 — Zentralafriha* Das Aongoland und die Aüste von Niederguinea. Boden und Gewässer. Das Innere von Zentralafrika ist das Gebiet des Kongo und ungefähr so groß wie Mitteleuropa, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien zusammen (3,7 Mill. qkm). Die Grenze gegen Südafrika bildet die 1200—1500 m hohe, als wellenförmiges Plateau auftretende Wasserscheide zwischen Kongo und Sambesi. Von dieser nach N hin wie von dem ostasrikanischen Hochland nach W und der nordäquatorialen Wasserscheide nach S fällt das Land in Stufen zu dem inneren, 400 in nicht erheblich übersteigenden, im allgemeinen ebenen Kongobecken ab. Beim Verlassen der Stufen bilden die Flüsse Wasserfälle, die sich von 4—5° s. Br. bis unter den Äquator hinziehen. Der Hauptfluß ist der Kongo, der wasserreichste der afrikanischen Ströme. Er durch- fließt in feinem Oberlauf mehrere Seen und nimmt den Abfluß des langgestreckten Tanganjikasees (Lukuga) auf. Unter dem Äquator tritt er mit einer Reihe stattlicher Wasserfälle in das Kongobecken ein. Von hier trägt er in seinem Mittellaufe den Charakter eines langsam fließenden, oft außerordentlich breiten, von zahlreichen Inseln bedeckten, schiffbaren Flachlandstromes. Bevor er das Küsten- gebirge durchbricht, erweitert er sich zu dem 4000 qkm. großen Stanley-Pool (stänle pul). Bei der Abdachung des Gebietes nach Nw ahmen die Nebenflüsse (Kassai, Sankuru, Ubangi) den Lauf des Hauptflusses nach. In 32 größeren Fällen strömen die gesammelten Wassermassen des Kongo durch tiefe und zuweilen enge Schluchten des Küstengebirges dem Meere zu und bilden in dem schmalen Küstenstreisen einen Mündungsgolf, der in der Mitte 17 km, bei Banana 11 km breit ist. Die Strömung des Flusses setzt sich weit ins Meer fort. Noch 22 km weit ist das Meerwasser fast süß, 64 km seine Farbe fast gelblich, ja auf 300 bis 400 km soll eine leichte, auf den Kongo zurückzuführende Färbung des Meer- Wassers zu erkennen sein. Der Küstensaum, die flache Einbiegung von Niederguinea, ist im S mehr felsig, im N mehr flach und der Abstand des Gebirges von der Küste größer; darum rücken auch die Fälle der Flüsse, die n vom Kongo den Rand des Hochlandes durchbrechen (Ogowe, Flüsse in Kamerun), weiter von der Küste ab. Während der Durch- bruch des s - en Grenzflusses von Kamerun, des Rio Campo, 20 km von seiner Mündung entfernt ist, kann der Sannaga bis 60 km und der W u r i bis 70 km von der Küste besahren werden. Im innersten Winkel des Guineagolfes, da, wo die ns-e Rich- tung der Küste in die vorwiegend ow-e umbiegt, erhebt sich das 6*

8. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 85

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 85 — von allen Reisenden das Kongoland im Vergleich zu Ostafrika als eine tierarme Region bezeichnet. Bewohner und wirtschaftliche Verhältnisse. Der Hauptsache nach sind die Bewohner Bantuneger; nur im No sind die den nordafrikanischen Mischvölkern zugehörigen N i a m - N i a m herein- gedrungen, und zerstreut im Innern zeigen sich hier und da Zwerg- Völker', z.b. die Akka nö von den Stanley-Fällen, die Batua w vom Tanganjikasee. Sie erreichen noch nicht 1,5 m, wohnen in Erdhöhlen oder Grashütten, leben von der Jagd und werden Fremden durch ihre vergifteten Pfeile, die sie aus sicherem Versteck abschießen, gefährlich. Sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch Sprache und Sitte wesentlich von den Bantu- negern und werden als Reste der afrikanischen Urbevölkerung angesehen. Die Neger sind nicht so häßlich, wie man sie bisher darzustellen beliebte; man findet unter ihnen ein wohltuendes Ebenmaß des Körperbaus, verbunden mit Kraftfülle, so daß Reisende nichts von dem sogenannten Negertypus wahr- nehmen konnten. Allen gemeinsam ist der schmale, mehr oder weniger hohe Schädel, die nach hinten zurückweichende Stirn. Die Nase ist hohlrückig, zuweilen auch gerade oder selbst gebogen; die Kiefer sind in verschiedenem Grade nach vorn stehend, die Lippen aufgeworfen. Das meistens kurze Haar ist im Querschnitt elliptisch und stark gekräuselt; bei Kassern und Betschuanen versilzt es sich büschel- förmig. Die Haut variiert vom Dunkelgelbbraun bis zum dunkelsten Schwarz in den verschiedensten Nuancen; fast immer übersteigt die Farbe die südeuropäische Bräunung. In sprachlicher Hinsicht unterscheiden sich die im N wohneuden Sudanneger von den den ganzen S von der Wasserscheide zwischen Schari und Kongo an ein- nehmenden Bantunegern, deren Sprache für reiner und altertümlicher gilt als die der mit den Hamiten Nordafrikas vermischten Sudanneger. Im allgemeinen haben die Neger wenig Neigung zu stetiger Arbeit; doch besitzen einige namentlich als Träger von Lasten außerordentliche Kraft und Ausdauer (Kruneger). In den Kulturlandschaften des Sudan, des Kongo, des Sambesi und zwischen den oft- afrikanischen Seen und der Küste wird Ackerbau und Viehzucht getrieben; freilich wird bei den meisten Stämmen die Feldarbeit durch Sklaven und durch die Frauen verrichtet, während allein der Krieg und die Jagd eines freien Mannes würdig ist. Wenn einzelnen Völkern auch das Bestreben, ihre Zustände selbst zu bessern, nicht abzusprechen, Geschicklichkeit und Erfindungsgabe in der Anfertigung von Handarbeiten ihnen eigen ist, so scheint doch die Leichtigkeit, mit welcher die Natur ihre Gaben sich abgewinnen läßt, lähmend aus die Entwickelung der geistigen Fähigkeiten eingewirkt zu haben. Der Pflug ist bis nach Jnnerasrika noch nicht eingedrungen. Sorglosigkeit und Leichtlebigkeit äußert sich in übersprudelndem Frohsinn, und ihre Oberflächlichkeit in der Neigung zu Lüge und Diebstahl. Wohl können sie aber im allgemeinen als gelehrig bezeichnet werden, da sie selbst schwieliger herzustellende europäische Erzeugnisse nachzubilden in einiger Zeit im- stände sind. Sprach- und Lesetalent sollen sie ebenfalls in hohem Maße besitzen. Es gleicht der Neger einem der Arbeit ungewohnten, noch ganz unter der Herr- schast seiner sinnlichen Natur und der Einflüsse von außen stehenden Kinde. Er steht noch völlig unter dem Übergewicht des Naturlebens. Darum ist auch seine Religion hauptsächlich eine Religion der Furcht und des Schreckens. Durch Zauberdinge (Fetische), die den Sinn von Amuletten haben, sucht er sich vor den bösen Geistern zu schützen. Freilich genossen die Fetische als Sitz höherer Wesen bald selbst götzendienerische Verehrung. Die Vermittler zwischen den Geistern und den Menschen sind die Zauberer, die zunächst Häuptlinge sind oder eine eigne Kaste bilden. Das nomadisierende Leben der nur Viehzucht treibenden Stämme sowie der Raubbau der mit Feldbau sich beschäftigenden Stämme läßt den Erdraum

9. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 87

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 87 — Borhafen an der Kongomündung Banana. Matadi, bis zum Bahnbau eine kleine Faktorei, ist heute ein aufstrebender Ort mit dem Übergang von der Kongo-Eisenbahn zu den Dampferfahrten. 3. Französisch-Kongo, das mit den Landschaften am Tsadsee zu 3 Mill. qkm gerechnet wird. Libreville am Gabun ist^nehr Missionszentrum als Handelsplatz. Am Stanley-Pool der Stütz- Punkt Brazzaville. 4. Spanisch ist ein kleines Gebiet von der Größe der Provinz Sachsen zwischen französischem und deutschem Gebiet, sowie die Inseln Fernando Po und Annobom. 5. Das deutsche Schutzgebiet Kamerun s. in dem Abschnitt: Die deutschen Kolonien. Das ostasrikanische Hochland und Abessinien. Boden und Gewässer. Das ostafrikanische Hochland reicht von der Talspalte des Sambesi bis an das Rote Meer. Es nimmt von S nach N an Breite zu und ist durchschnittlich 1200 in hoch, steigt aber vielfach zu 2000 m und darüber an. Im O senkt es sich zu einer mehr oder minder breiten Küstenzone. Die Strecke vom Kap Guardafui bis zur Mündung des Dschuba ist das Somalland. Bis zum Kap Delgado reicht die Suah el-Küste, die bis an den Umba britisches, bis zum Rovuma deutsches Gebiet ist. Das Innere ist auf deutschem Gebiet am bekanntesten. Der Gebirgsrand besteht wie das sich anschließende innere Hochland überwiegend aus Urgestein, Gneis oder Granit, das an der Oberfläche zu Laterit1 verwittert; in den lieferen Tälern bildet dieser, vermengt mit pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, einen äußerst fruchtbaren Boden, der mit dichten Wäldern bedeckt ist. Im N, zwischen dem Umba und dem Pangani, liegt das 2000 in erreichende, bis in die Nähe des Kilima-Ndscharo hinziehende Berg- land von Usambara, wohl der für die Entwickelung günstigste Abschnitt des ganzen Schutzgebietes. Es ist ein auf allen Seiten scharf umgrenzter Horst, der besonders auf der Westseite in mehreren Staffeln zum Panganitale abfällt. Die auf dem rechten Ufer des Pangani sich erhebenden Berge von Useguha, die von dem Wami (Saadani) umflossen werden, erreichen nicht die Höhe der vielleicht bis 2800 in aufsteigenden Gebirgslandschaft von Ukami. Sie schließt der Kingani (mit Bagamojo in der Nähe der Mündung) im S ab, an dessen rechtes User ein stark hügeliges Steppenland, „das etwas an die Lüneburger Heide erinnert", sich anlehnt; es ist die Landschaft Usaramo, das Hinterland von Daressals-m. Durch eine breite Steppenfläche von den Ukami- bergen geschieden, erheben sich die Berglandschaften von Ussagara mit den bekannten Stationen Kilossa und Mpwapwa. Das an * later — Ziegelstein; das rote, poröse, eisenhaltige Verwitterungsprodukt des Gneises.

10. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 89

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 89 — Der n-e Abschnitt der Bergmassen, welche die ostafrikanischen Gräben begleiten, ist das Hochland von Abessinien. Die vulkanischen Gesteine bilden zumeist die Decken der terrassenförmig aufsteigenden Plateaus. Das gesamte Hochland gleicht einer von W her allmäh- lich ansteigenden Felsenburg, welche nach der Ostseite mit einem hohen, steilen Rande plötzlich zu dem sandigen, heißen Küstenstrich, der Samhara, abfällt und im Süden von tiefeingerissenen Strom- tälern zerschnitten ist, wie sich solche auch sonst zwischen den Hoch- flächen hindurchziehen. Zuweilen sind diese Risse so steil, daß die Hochebenen nur mit Leitern erstiegen werden können; sie dienen dann als natürliche Festungen und Zufluchtsorte oder auch zur An- läge von Dörfern und Klöstern. Abessinien ist das Quelland des Blauen Nils und des Atbara Der Blaue Nil entströmt als Abai dem Tsanasee, der für ihn dieselbe Bedeutung hat wie der Viktoriasee für den Weißen Nil. In Kaskaden stürzt er darauf zu Tal und eilt in stellenweise engen, schluchtenartigen Tälern dem Flachlande zu (Gib die Richtung seines Laufs und die Mündung nach der Karte an!). Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Das Küstengebiet ist wegen des Fehlens kalter Meeresströmungen im allgemeinen wärmer als die entsprechende Westküste des Erdteils. Der s - e Teil der West- küste des Roten Meeres gehört sogar zu den heißesten Strichen der Erde; auch in Deutsch-Ostasrika ist die Wärme hoch und die jähr- liche Wärmeschwankung gering (im Februar 28 0 Wärme im Mittel, im Juli 23 °). Allein je weiter nach dem Innern, desto geringer wird die Wärme und desto größer sind die Wärmeschwankungen (bis 20°); ja es sinkt in der Trockenzeit unter dem unbewölkten Himmel die Temperatur so tief herab, daß es recht empfindlich kalt wird. Die Regen fallen im Innern als Zenitalregen und wandern mit dem Zenitstande der Sonne hin und her; darum entstehen zwischen den Regenperioden Trockenzeiten, die das Pflanzenleben auf längere oder kürzere Zeit unterbrechen. An der Küste schüttet der im s-en Sommer wehende Nordost-Monsuu reichlich Regen aus, bis dreimal so viel als in Deutschland, und bringt auch den den aufgewulsteten Rand des Hochlandes überragenden Gebirgen des Innern Steigungsregen (siehe die Regenkarte!). Abessinien hat Zenitalregen vom April bis September. In dieser Zeit steigt das Wasser in den Flüssen, und alle Verbindung mit den benachbarten Provinzen ist unterbrochen. Um 4 Uhr nach- mittags erreicht die Luft ihr Maximum von Feuchtigkeit; „dann sind alle Kleidungsstücke mit Wasser getränkt, und man befindet sich in einem wahren Dampfbade". Den klimatischen Verhältnissen entsprechend ist die Pflanzen- Welt. Dunkelgrüne tropische Mangrovewaldungen an der Küste, Savannenbildung, von Galeriewäldern an den Flüssen unterbrochen,
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