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1. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 58

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 58 in diesem Tale also die Talsohle? Und nun denkt an die Wolssschlucht. Da habt ihr auch ein Tal zwischen Bergen gesehen. Wie ist dieses Tal? (Vergleicht es mit dem Tal zwischen Mühlen- und Weinberg!) Es ist sehr schmal. Man nennt es eine Schlucht. Wenn ein Tal sehr eng ist, so spricht man auch von einer Talenge. Wann wird man also von einer Talweite reden? Unser Tal zwischen Weinberg und Mühlen- berg ist aber uoch keine Talweite, viel eher eine Talenge oder eine Schlucht. Ein Weg durch ein enges Tal zwischen höheren Bergen heißt ein Hohlweg. Den Weg durch unsere Wolssschlncht können wir sehr wohl als einen Hohlweg bezeichnen. Wie nannten wir die Seiten eines Tales? Talseiten. Ist ein Tal weit und die Talsohle ganz eben, so spricht man von einer Talebene. Wo haben wir in unserer Umgebung eilte solche Talebene? Wovon sprachen wir jetzt? Von unseren Hügeln, Bergen (Weinberg und Mühlenberg) und Tälern und von den Teilen und Arten unserer Berge und Täler. Wiederholung. 3. An welchem Gehöst kamen wir auf unserm Spaziergang auf der Seehäuser Chaussee zunächst vorbei? An der Ziegelei. Die Ziegelei liegt dort ganz allein. Wie nennen wir ein so einzeln liegendes Gehöft? Einzelgehöft. Woher hat dieses Gehöft seinen Namen? Es war früher eine Ziegelei hier. Welche Arbeiten wurden in dieser Ziegelei ver- richtet? Es wurden Steine gebrannt. Sie ist aber niedergerissen; aus welchem Grunde wohl? Es fehlte in der Nähe an dem nötigen Material zum Herstellen von Mauer- und Ziegelsteinen. Welche Boden- art ist dazu nötig? Vor allem Lehm. Wohnhaus und Stallungen sind aber geblieben. Was wird jetzt in dem Wohnhause betrieben? Eine Gastwirtschaft. Die Osterburger kehreu dort gern ein. wenn sie . einen weiteren Spaziergang in die hübsche Umgebung Osterburgs ge- macht haben, um sich an Speise und Trank zu erfrischen. Es ist also ein beliebter Ausflugsort für die Bewohner Osterburgs. Ehe wir an die Ziegelei kamen, blickten wir noch einmal nach rechts und links. Links stieg der Boden sanft an, wir sahen Acker- und Gemüsefelder. Rechts von der Chaussee liegt er schon ein wenig tiefer, wir sahen auch da noch Acker- und Gemüsefelder bis zum Bahngeleise. Die Bahn- geleise uach Seehausen begleiten die schöne Seehäuser Chaussee bis Seehausen. Wie liegt das Land aber jenseits des Bahngeleises nach Meseberg zu? Es liegt tief. Jenseits des Bahngeleises sehen wir fast nur Wiesen. Wie heißt dieses ganze weite Gebiet? Die Wische. Wir sehen aber nur einen kleinen Teil der ganzen Wische. Und als wir nun an der Ziegelei ankamen, wieviel Schritte hattet ihr von Osterbnrg

2. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 206

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 206 — wohl angebaut. (Landwirtschaft). Auch saftige Wieseugründe ermöglichen in beiden die Viehzucht. Im Wasgeuwald und seiner Umgebung findet sich mehr Spinnerei und Weberei (Baumwolle), im Schwarzwald mehr Holzindustrie und Holzflößerei (Wohin kommen die Schwarzwaldtannen? Wozu werden sie verwendet?) neben mancherlei anderen Nahrung?- zweigen (Sägemühlen, Eisenhütten, Hammerwerke, Glasfabriken. Pech- Hütten u. a.). Die zahlreichen Bäche geben besonders bei ihrem Aus- tritt aus dem Gebirge die treibeudeu Kräfte her, um industrielle Au- lagen in Tätigkeit zu versetzen. Zwischen den Bächen, die vom Wasgen- Wald in den Rhein münden, und denen des Schwarzwaldes, welche den Rhein ebenfalls mit Waffer versorgen helfen, besteht der Unterschied, daß jene nicht so wasserreich und ausgedehnt sind wie diese. Wie er- klärt sich das? Die regeubriugeuden Westwinde geben der Westseite des Schwarzwaldes mehr Wasser ab, als der Ostseite des Odenwaldes. Daher ist der Schwarzwald quellenreicher. Auch kleine Bergseen und Moore befinden sich, in beiden Gebirgen, an den Stellen, wo der Boden das Einsinken des Wassers nicht zuläßt. (Titisee im Schwarzwald). Diese speisen zum Teil die Bäche der Gebirge. Wann werden Ueber- schwemmungen eintreten? Welche Täler des Schwarzwaldes erwähnten wir bereits? Welche romantische Eisenbahn? (Bedeutung derselben!) Wir erwähnten auch schou die Holzindustrie des Schwarzwaldes. Mehr als 10 000 Menschen finden ihren Erwerb in der Uhrenfabrikation. (Knckucks- uhren). Diese Uhren werden selbst in Amerika verhandelt (Triberg). Auch Musikwerke (Wo schon gesehen?) werden im Schwarzwalde ver- fertigt. Auch die Bewohner dieser Gebirge gehören dem Stamme der Allemannen an. Auf der Westseite des Wasgenwaldes finden sich Franzosen. Ihrer Religion nach sind sie katholisch. Es sind meist biedere, treue und fromme Leute. Sie lieben ihr Gebirgsland über alles. Das Schwarzwaldhaus, das Wohnhaus der Laudleute, ist charakteristisch. „Das Haus des Wäldlers ist von Holz, mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Die Stuben zu ebener Erde sind schwarz ge- täselt, mit vielen Fenstern versehen, ohne darum viel Licht zu haben, wegen des weit vorspringenden Daches. Zu den Schlafgemächern führen Gänge von außen. Unter diesen Gängen, draußen am Hause, liegt der Holzvorrat. Auf der Hinterseite senkt sich das Dach bis auf den erhöhten Boden, so daß man wie über eine Bracke nach der Tenne der Scheuue fährt und über den Köpfen von Menschen und Tieren drischt. Keine Hütte ist ohne plätschernden Brunnen, und nicht selten steht eine Kapelle daneben mit einem Glöckchen zum Morgen-

3. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 269

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 269 — Sievers, Afrika. 2. Auflage, umgearbeitet von Hahn. Mit vielen Abbildungen. Siehe zusammenfassende Länderkunde! Ji 17.,—. Leipzig, Bibliogr. Institut. Meyer, Ostasrikauische Gletscherfahrten. Die Ersteigung des Kiliman- dscharo und Forschungsreisen im Kilimandscharogebiet. Ji 12.—. Leipzig, Duncker u. Humblot. Heiderich, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile. Ji —.80. Leipzig, Göschen. Förster, Deutsch-Ostafrika. Ji 7.—. Leipzig, Brockhaus. Stanley. Durch den dunklen Weltteil. 22.—. Ebenda. Dobe, Vom Kap zum Nil, Reiseerinnerungen aus Süd-, Ost- und Nordafrika. 2. Aufl. Ji 6.50. Berlin, Allgemeiner Verein für deutsche Literatur. Lenz, Skizzen aus Westafrika. 2. Aufl. Ji 6.—. Berlin, Hoffmann. — Timbuk tu: Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan. 2. Aufl. 2 Bde. Ji 8.—. Leipzig, Brockhaus. Stanley, Durch den dunklen Erdteil oder die Quellen des Nils. Ji 20.—. Ebenda. v, Wißmann, Unter deutscher Flagge quer durch Afrika von West nach Ost. 8. Aufl. Ji 8.—. Berlin, Walther. Nachtigal, Sahara und Sudan. 3 Bde. Ji 35.—. Berlin, Weidmann. Volksausgabe von Fränkel Jl 5.—. Ebenda. 4. Australien. Sievers-Kükenthal, Australien, Ozeanien und Polarländer. 2. Aufl., neubearbeitet. Mit vielen Abbildungen. Siehe zusammenfassende Länder- kunde! Ji 17.—. Leipzig, Bibliogr. Institut. Heiderich, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile. Jl —.80. Leipzig, Göschen. Haffcrt, Landeskunde und Wirtschaftsgeographie des Festlandes Australien. Ji —.80. Ebenda. v. Höchst etter, Neu-Seelaud. Jl 7.—. Stuttgart, Cotta. Gut, wenn auch älter. Krieger, Neuguinea. Jl 11.50. Ehlers, Santo a. Die Perle der Südsee ä jour gefaßt. 4. Aufl. Ji 3.—. Berlin, Paetel. § 35. Die Fortbildung des Lehrers in der Erdkunde. a. Die Zweite Lehrerprüfung. Unter den für die zweite Lehrerprüfung von den betreffenden Fachlehrern gestellten Themen für Lehrproben befinden sich jedesmal auch einige aus der Erdkunde. In der Anlage und Durchführung der

4. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 1

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
§ 1. Der formale Zweck des erdkundlichen Unterrichts. Schon in den ersten Lebensjahren, also schon in der vorschul- Pflichtigen Zeit, hat das Kind eine große Menge von sinnlichen Wahr- nehmungen gemacht. Es hat dazu reichlich Gelegenheit in Haus und Hof, in Garten und Feld, in Wald und Flur. Unter diesen Wahr- nehmuugeu befinden sich auch eine ganze Reihe solcher, die im späteren erdkundlichen Unterricht des Kindes — ich meine zunächst in der Heimats- künde, mit der wir doch aus psychologischen Gründen den erdkundlichen Unterricht in der Volksschule beginnen — wohl verwertet werden können. Denn auf den erdkundlichen Ausflügen, die zum Beginne der Heimatskunde unumgänglich notwendig sind, wird das Kind Wahr- nehmungen, über die es schon verfügt, noch einmal machen, und diese werden dann klarer, stärker, richtiger. Sodann kommen aber neue dazu, und alle diese Wahrnehmungen, die früheren aus der vorschul- Pflichtigen Zeit und jetzt geklärten und die neuen, werden nun im Unterricht scharf abgegrenzt, im einzelnen genau aufgefaßt und zu einem deutlichen Gesamtbilde vereint. Sie werden zu Anschauungen, und, in die Schulklasse zurückgekehrt, zu Vorstellungen. Auf diesem Wege kann sich das Kind dann z. B. vorstellen, daß die Sonne uns Licht und Wärme spendet, ohne welche auf der Erde nichts gedeiht, Tiere und Menschen nicht leben können, daß die Sonne im Osten auf- und im Westen untergeht, daß sie mittags am höchsten steht, daß sie täglich einen Kreis beschreibt, im Sommer höher, im Winter niedriger steht und daß demzufolge der Sommer wärmer und der Winter kälter ist. Es lernt z. B., was eine Quelle ist, wie aus einer Quelle ein Fluß entsteht, wie das Wasser dem Abhang folgt, welches der Unter- schied zwischen Bach, Fluß und Strom ist, was man unter dem Bett des Flusses versteht, was rechtes und linkes Ufer, Lauf, oberhalb^ unterhalb, Mündung, Hauptfluß, Nebenfluß, fließendes, stillstehendes Gewässer, Teich, See und Meer sind usw. Im weiteren erdkuud- lichen Unterrichte lernt es dann die Karte kennen, und immer gelangt Heise, Methodik des erdkundlichen Unterrichts. 1

5. Methodik des erdkundlichen Unterrichts - S. 56

1909 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 56 — einen herrlichen Anblick. Und die Seehäuser Chaussee ist besonders schön gelegen. Warum, davou hören wir noch. Wovon sprachen wir jetzt? Bon der Chaussee, ihrem Bau und ihrer Bedeutung. Wir ver- glichen die Chausseen mit den anderen Straßen (gepflasterte Straße, gewöhnliche Straße, Feldweg, Fußweg). Wir sprachen weiter von den Banmreihen zu beideu Seiten der Chaussee und ihrem Werte. Wiederholung. 2. Als wir eben noch zwischen den letzten Hänsern von Osterburg, die Seehäuser Chaussee betraten, da ermahnte ich euch zu langsamerem Gange. Warum tat ich das? Der Weg sührt bergan. Wir beugten uns nach vorn, wie man das stets tut, wenn man bergan geht. Warum muß das geschehen? Ehe wir den Berg erklommen hatten, machte ich euch noch auf eine Erscheinung zur linken und rechten Hand von der Chaussee im Fahrwege (Sommerwege) aufmerksam, auf welche Erscheinung nämlich? Es waren ziemlich tiefe Wasserrinnen im Boden, die abwärts führten. Erkläre die Erscheinung! Es hatte tüchtig geregnet, das- Wasser war in starken Strömen bergab geflossen und hatte diese Rinnen gebildet. Was kannst du also hier wieder mit Bezug auf den Lauf des Wassers sagen? (Dasselbe nämlich, was wir bereits vom Laufe der Biese in Osterburg sagten.) Das Wasser sucht in seinem Laufe stets die niedrigsten Stellen des Bodens auf. Was sagten wir darum doch noch von der Lage der Quelle der Biese im Vergleich zur Lage ihrer Mündung? Ihre Quelle muß höher liegen als ihre Mündung. Und nun erstiegen wir die Erhebung der Chaussee. An dieser Stelle liegt zu beiden Seiten der Chaussee je ein Berg. Wie heißt der nach Osten gelegene Berg? Der Weinberg. Und der nach Westen gelegene? Mühlenberg. Also trotz der ziemlich starken Erhebung der Chaussee dicht bei Osterburg liegt diese Stelle der Chaussee zwischen den beiden eben genannten Bergen doch noch ziemlich tief. Das machen eben die beiden genannten Berge. Wir verstehen also unter einem Berge nichts anderes als eine bedeutende Erhebung des Bodens. Natürlich gibt es noch viel höhere Berge als diese beiden. Ihr habt ja dann auch höhere Berge bei dem Dorfe Polkern gesehen. Wie hoch denkt ihr euch denn den Mühlenberg und den Weinberg? — Wir trafen auf unserm Spazier- gang auch ganz kleine Erhebungen des Erdbodens an. Wie nennt man diese? Hügel. Am Relief und an einer Zeichnung an der Wandtafel zeigt der Lehrer nun den unteren Teil des Berges. Wie nennt man diesen Teil des Berges? Fuß des Berges. Wie heißt der obere Teil, die Spitze des Berges? Gipfel. Wie nennt man seine Seiten: Abhänge.

6. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.

7. Deutsche Schulgeographie - S. 144

1908 - Gotha : Perthes
144 Im No., jenseits einer tief (zum Teil unter dem Meeresspiegel) liegenden Oasenkette (Oase Siwah mit dem Ammonstempel im Altertum) erhebt sich das Barka-Plateau; zwischen diesem und dem Atlasende bildet das Mittelmeer die breite Einbuchtung der Syrien. Die Ebene von Tripolis (tripolis)*) an den Syrien, das dahinter liegende Oasen- land Fessan (fessan) und Barka (an dessen Nordrande die Griechen im Altertum Kolonien hatten) bilden zusammen die türkische Provinz Tripolis, deren gleichnamige Hauptstadt der Ausgangspunkt der wich- tigen Karawanenstraße ist, die von Oase zu Oase und endlich zum Tschadsee führt. § 184. Der einzige Fluß, der die ganze Wüste durchquert und das Meer erreicht, ist der Nil (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33), der längste Strom Afrikas (doppelt so lang wie die Donau). Seine Quellen liegen jenseits des Äquators im Gebiete der großen Seen, zwischen denen einige Berge über die Schneegrenze emporsteigen. Der vereinigte Abfluß des Victoria-, des Albert- und des Albert-Edward-Sees^) heißt der Weiße Nil3) im Gegensatze zum Blauen3), der vom abessinischen Hochlande kommt. Bei 18° n. B. betritt er die regenlose Hone und empfängt keinen Nebenfluß mehr. Das untere Niltal oder Ägypten wäre ebenso wie das umliegende Land Wüste, wenn es nicht alljährlich im Spätsommer und Herbste von dem durch die tropischen Regen- güfse angeschwollenen Flusse überschwemmt und durch fruchtbaren Schlamm- absatz gedüngt würde. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtland, im Frühjahr eine Wüste. Das dreieckförmige Tiefland (Delta), durch das der Nil in zwei Haupt- und zahlreichen kleineren Armen dem Meere zuströmt, ist Anschwemmung des Flusses, so daß der Ausspruch der alten Griechen, Ägypten sei ein „Geschenk des Nils", eine doppelte Bedeutung hat. Ägypten, eines der ältesten Kulturländer der Erde, hat zwar mit den Wüstenplatten zu beiden Seiten des Niltales über xk Mill. qkm, aber das Kulturland ist nur ungefähr so groß wie die Rheinprovinz und ernährt doch 10 Millionen Menschen (die Dichte größer als in Belgien!), teils Nachkommen der alten hamitischen Ägypter (mohammedanische Fellachen und christliche Kopten), teils Araber. Im Altertum eine der Hauptkornkammern des Römischen Reiches, liefert Ägypten 1) Griechisch, --- Dreistadt. 2) Die Seen wurden von ihren englischen Entdeckern nach Mitgliedern der englischen Königsfamilie benannt. Statt „See" fügt man auch häufig den ein- heimischen Namen „Njansa" hinzu (z. B. Victoria-Njansa). 3) Weißer Nil, auch Bach? (Fluß) el abiad (abiad -- weiß, Rat); Blauer Nil Bachr el asrek (= blau, trübe).

8. Deutsche Schulgeographie - S. 146

1908 - Gotha : Perthes
146 § 186. Am wichtigsten ist Westsudan, wo die hellbraunen, viehzüchtenden Fulb e oder Fell ata (selläta), eifrige Anhänger der mohammedanischen Religion, die Herrschaft über die ackerbauenden Neger an sich gerissen haben. In einem großen, nach N. gerichteten Bogen durchströmt der Niger hart bis an die Wüstengrenze, wo die Handels- stadt Tim buk tu liegt, das nach N. sich abdachende Hochland. Die andere Abdachung, die zum Ozean gerichtet ist," führt verschiedene Namen: im Nw. Senegambien (nach den Flüssen Senegal und Gambia), dann folgt die Sierra Leoneküste^) (mit der Neger- republik Liberias) und endlich Oberguinea (ginea) bis zum Niger- delta, das Hauptgebiet der Ölpalme, die das für die Stearinkerzen- und Seifenfabrikation unentbehrliche Material (Palmöl) liefert und neben der hauptsächlich in Senegambien angebauten Erdnuß (Frucht der schmetterlingsblütigen Krautpflanze Arachis hypogaea, die eben- falls Öl liefert) zu den wichtigsten Nutzpflanzen Afrikas gehört. Die Küstenlandschaften sind schon seit ein paar Jahrhunderten von Europäern kolonisiert; Franzosen, Engländer, Portugiesen und Deutsche haben hier Besitzungen, aber nur den beiden ersteren ist es in neuester Zeit gelungen, ihre Herrschaft bis in die inneren Nigergebiete auszudehnen. Die französische Hauptkolonie ist Senegambien mit der Hauptstadt St. Louis (ßäng lui); von hier aus erstreckt sich die französische Macht über das ganze obere Nigergebiet und über alle Negerfürsten im S. des Niger bis an die Elfenbeinküste (Oberguinea) und Dahome. Den Engländern gehört neben Besitzungen am Gambia, an der Sierra Leone- und der Goldküste (Oberguinea) das ganze östliche Nigergebiet mit Lagos^), dem Haupthandelsplatze von ganz Oberguinea, und sie haben ihre Herrschaft jetzt auch über die Haussastaaten (benannt nach den Haussanegern) ausgedehnt. § 187. Die Mulde des tropischen Südafrika wird im W. von Gebirgsketten, im O. von dem ausgedehnten Seenhochlande ein- geschlossen, an das sich weiter nach N. das abessinische Hochland und das Somali (somali) - Land anschließen. Mit Ausnahme der letztgenannten Länder wird das tropische Südafrika von den B antunegern (bäntu)4) bewohnt, einem trägen, aber kräftigen Menschenschlage, der von Ackerbau (D u rr a, das afrikanische Hauptgetreide) und Viehzucht lebt, dem niedrigsten Aberglauben (Fetischdienst) ergeben ist und durch die beständigen *) Spanisch, = Löwengebirge. a) Lateinisch. = Land der Freien, weil hier befreite Negersklaven angesiedelt wurden. 3) Portugiesisch, --- Seen. 4) abäntu bedeutet in der einheimischen Sprache Leute.

9. Deutsche Schulgeographie - S. 148

1908 - Gotha : Perthes
148 Meere. Gewaltige, mit ewigem Schnee bedeckte erloschene Vulkanberge erheben sich westlich und östlich vom Victoria-See; die bekanntesten darunter sind der Kenia (kenia) und der Kilima Ndscharo *) (kilima- ndscharo, 5900 m), den man für den höchsten Berg Afrikas hält. Auch Ostaftika steht unter der Herrschaft europäischer Mächte, die ihren Einfluß freilich nur stellenweise in größerer Entfernung von der Küste ausüben können: 1) im S. Portugiesifch-Ostafrika, mit der Hauptstadt Mozambique (Mosambik); 2) Deutsch-Ostafrika innerhalb der großen Seen und der Küste; 3) Britisch-Ostasrika nördlich davon und bis zum Nil reichend. Unter englischer Oberherr- schaft steht auch der arabische Sultan der gewürzreichen Insel Sansi- bars (sänsibar), die wegen ihrer Lage im Innern einer flachen Bucht der wichtigste Handelsplatz Ostafrikas ist und früher der Mittelpunkt des arabischen Sklavenhandels nach dem mohammedanischen Asien war. § 190. Die Nordostecke des tropischen Afrika wird nicht von Negern, sondern ebenso wie das außertropische Nordafrika von mittel- ländischen Völkern bewohnt. Die wichtigsten sind die hamitischen und mohammedanischen Somali, die nomadisch das Osthorn Afrikas durchgreifen, und die semitischen Ab essinier, die auf ihrer schwer zu- gänglichen Hochburg das Christentum seit den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung bewahrt haben und jetzt wieder geeinigt unter einem Könige leben. Abcssinien oder Äthiopiens ist ein Hochland von 1500 bis 2000 m Höhe, über das abgeplattete Berge sich noch bis zur Alpenhöhe erheben. Mauergleich steigt es aus den östlichen Ebenen an und senkt sich auf der andern Seite stufenförmig nach den Nilflächen, zu denen es den Blauen Nil, den Abfluß des Tanasees, in einem tief einge- schnittenen Tale entsendet. Die Küstenstriche am Roten Meere und am Golfe von Aden (vgl. auch D. Sch.-A. 32/33) beherrschen eine der wichtigsten Seestraßen (Mittelmeer-Suezkanal, die Straße Bab-el-Mandeb, d. h. Pforte der Tränen, Indien). Daher haben hier Franzosen und Engländer Besitzungen, die wichtigste Kolonialmacht ist aber Italien, dem die Landschaften am Roten Meere (Erythräa, nach dem Roten oder Erythräifchen Meere benannt, mit der Jnfelstadt Massaua) und die Ostküste des Somalilandes gehören. i) Bedeutet in der einlheimischen Sprache Berg (lrilima) des Regengottes. a) Arabisch, --- Negerküste. 3) Griechisch, --..Land der Schwarzen. Die Alten nannten alle Neger, so« weit sie sie kannten, Äthiopen.

10. Deutsche Schulgeographie - S. 160

1908 - Gotha : Perthes
160 fast ganz Mesopotamien. Mit der alten Kultur ist auch die Frucht- barkeit geschwunden; das Land ist jetzt verödet und kann erst wieder Bedeutung erlangen, wenn einmal die geplante Bagdadbahn (im Anschluß an die kleinasiatische) gebaut sein wird. (Vgl. D. Sch.-A. Il/19.) § 293. Syrien (vgl. D. Sch.-A. 18/19) hat nur im N. (Taurus) und W. (Meer) feste Grenzen, gegen Mesopotamien sowohl wie gegen Arabien findet ein ganz allmählicher Übergang statt. Die syrischen Kulturländer bilden eine Bodenanschwellung am Rande des Mittellän- dischen Meeres, das ihnen Feuchtigkeit zuführt. Eine ununterbrochene Talspalte (Orontestal, Jordantal, Wadi el Araba) trennt dieses Hochland in eine östliche und eine westliche Hälfte, die beiderseits nach innen steil, zum Meere und zur Wüste aber stufenförmig abfallen. Wir unterscheiden zwei Teile: Nordsyrien und Palästina. 1. In Nordsyrien erreicht das Küstenhochland seine höchste Erhebung im S., in den parallelen Gebirgszügen des 2- bis 3000m hohen Li- banon^) (libanon; ehemals mit einem berühmten Zedernwalde, von dem nur noch wenige Reste vorhanden sind) und des niedrigeren Anti- libanon, der im Hermon endigt. Die Hauptstadt Aleppo oder Haleb nimmt die wichtige Stelle in der Mitte zwischen der Orontes- mündung und der Annäherung des Euphrat ein (vgl. § 202). In einer herrlichen Oase liegt Damaskus^, eine der ältesten Städte der Erde. Den Küstenstrich längs des Libanon bewohnten einst die Phö- nicier, das größte See- und Handelsvolk des Altertums, das durch die nahe Kupferinsel Cypern auf das Meer gelockt worden ist. Die ehemals großen Emporien (Tyrus^), Sidon*), Tripolis) sind alle ver- fallen mit Ausnahme von Beirut (beirüt5), früher Beritus), als Hafenstadt von Damaskus, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist, ein Hauptstapelplatz des Levantehandels. 2. Palästina, „das gelobte Land", die ewig denkwürdige Heimat der jüdischen und christlichen Religion, wird jetzt größtenteils von Arabern, aber auch von Juden und Christen aller Konfessionen bewohnt. Es ist ein Plateau, in der Mitte von Ghor (gor) durchschnitten, im W. von einer hafenarmen Küstenebene (im Altertum das Land der Philisters) begleitet. % *) Semitisch, ----- weißes Gebirge (von seinem hellen Kallgestein). 2) Hebräisch, ----- Ort der Betriebsamkeit. 8) Phönicisch, = Fels. 4) Phönicisch, ----- Fischfang. °) Phönicisch, = Brunnen. ®) Philister ----- Auswanderer: aus dem Namen Philistäa hat sich Palästina gebildet, und diese Bezeichnung ist dann auf das ganze Land ausgedehnt worden.
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