Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 151

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 151 — es war umsonst. Versprachen ihnen auch manchmal die Patricier, die Lasten zu erleichtern; sie brachen immer wieder ihr Wort. Da beschlossen die Plebejer, aus Rom ganz fortzuziehen. Sie wanderten aus nach dem sogenannten heiligen Berg,v?/ einige Meilen von der Stadt, um sich dort niederzulassen. Nun sahen sich die Patricier zum Nachgeben gezwungen. Sie schickten Gesandte an die Plebejer, um sie zur Rückkehr zu bewegen, unter ^ ihnen einen klugen, beredten Mann, der immer als Vottsfreund^^ gegolten hatte. Dieser sprach zu den Plebejern: „Hört eine Ge-schichte an! Einst geschah es, daß sich die Glieder des Leibes auflehnten gegen den Magen. Was, sagten sie, will bei ganz allein in behaglicher Ruhe sitzen, indeß wir andern uns abmühen, ihn zu füttern? Das soll fortan nicht mehr geschehen. Und stehe, die Hände wollten keine Speise mehr an den Mund bringen,'der Mund wollte sie nicht aufnehmen und die Zähne sie nicht zermalmen. Da befand sich freilich der Magen sehr übel. Aber auch die Glieder erschlafften und wurden welk und elend. Jetzt erkannten sie, daß doch der Magen es sei, der ihnen allen, durch die Säfte der empfangenen Speisen, Kraft und Frische verleihe. Und sie söhnten sich wieder aus mit ihm". Die Plebejer verstanden den Sinn dieser Erzählung und sahen ein, wie auch ihnen die Trennung von den Patriciern verderblich werden müsse. Sie forderten daher nur, daß die fchwere Schuldenlast ihnen abgenommen und Bürgervor^steher (Volkstribunen) eingesetzt winden, welche sie gegen Bedrückungen durch die Patricier schützen sollten. Als ihnen diese Forderung bewilligt wurde, kehrten sie nach Rom zurück. 3. Die Zehnmänner. — Doch auch jetzt hatten die Plebejer noch manches zu erleiden. Die Richter, welche nur ano den Patriciern gewählt werden- dursten, entschieden in Streitigkeiten nach altem Herkommen oder nach ihrem Gutdünken, da es in Rom noch keine geschriebenen Gesetze gab. Die Plebejer klagten daher über Willkür und verlangten feste, aufgezeichnete Gesetze. Ungern gaben die Patricier nach, und es wurden nun angesehene Männer mit der Gesetzgebung beauftragt. Weil ihrer

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 257

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 257 — der Papst ließ Friedrich sagen: „Du bist durch das Versprechen, das du entern Gebannten geleistet, nicht gebunden." Friedrich aber hielt sein ritterlich Wort heilig, und da er seinen Bruder nicht zum Frieden mit Ludwig bereden konnte, kehrte er freiwillig zu seinem Gegner zurück und sprach: „Ich muß dein Gefangener bleiben, Kaiser Ludwig; denn was du von mir gefordert, siehe, ich kann es nicht vollbringen". Von solcher Treue ward Ludwig tief gerührt. „Komm," rief er, „edler Fürst, fei mein Bruder und theile mit mir die Regierung des Reiches!" Und sie lebten von Stund an wie Brüder beisammen, aßen an einem Tifch, schliefen in einem Bett, und wenn einer abwesend war, besorgte ihm der andere seine Geschäfte und behütete sein Land. 96. Kaiser Sigismund und die Hussiten. 1. Die goldene Bulle 1356. — Weil gar oft Streit entstand unter den deutschen Fürsten, wer von ihnen berechtigt sei an der Wahl des Kaisers Theil zu nehmen, gab der Nachfolger Ludwigs von Bayern, Kaiser Karl Iv., ein wichtiges Reichsgesetz, das diesen verderblichen Streitigkeiten ein Ende machen sollte. Man nannte dies Gesetz die goldene Bulle. Darin wurde bestimmt, daß sieben Fürsten allein das Recht haben sollten, den Kaiser zu wählen, nämlich drei Erzbifchöfe und vier weltliche Fürsten. Diese sieben hießen daher Kurfürsten d. h. Wahl-fürsten und waren von allen die angesehensten. Aber auch bei den späteren Kaiserwahlen kam es noch manchmal zu Zwietracht und Parteiung. Nicht lange nach Karls Iv. Tode hatte das Reich sogar eine Zeitlang drei Kaiser, bis endlich Karls Sohn Sigismund allgemein anerkannt wurde. 2. Johann Hnß. — Zur Zeit dieses Kaisers Sigismund war die christliche Kirche gar kläglich in sich zerrissen und zerrüttet. Drei Päpste stritten sich um die Herrschaft; jeder von ihnen that seine beiden Widersacher sammt ihren Anhängern in den Bann, und so lag die ganze Christenheit unter Fluch und Zwietracht. Dazu kam noch, daß die Priester und Mönche in 21 nb r ä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Aufl. 17

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 358

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 358 — nehmsten Herrscherhause, Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz von Oesterreich. So schien feine Herrschaft unerschütterlich befestigt zu sein. Nur das seemächtige England stand ihm noch feindlich entgegen; mit aller seiner Heeresmacht vermochte er dem stolzen Jnselvolke nicht beizukommen. Da suchte er den hartnäckigen Feind auf andere Weise zu bezwingen. Er schloß den englischen Schiffen alle Seehäfen des Festlandes, um dadurch den Handel zu vernichten, auf welchem Englands Reichthum und Stärke beruhte. Was kümmerte ihn der unermeßliche Schaden, den die Stockuug des Handels auch den übrigen Ländern Europa's bereitete? Sie mußten sich von dem Zwingherrn Alles gefallen lassen. 129. Napoleons Zug nach Rußland. 1. Die große Armee. — Auch das große Rußland fügte sich eine Zeit lang Napoleons Machtgebot und stellte den Verkehr mit England ein. Allein da der Kaiser Alexander inne ward, welcher Schaden seinem Volke ans dieser Handelssperre erwuchs, sagte er sich vou ihr los und versöhnte sich mit England. Da beschloß Napoleon den Krieg gegen Rußland. Er stellte das gewaltigste Heer auf, das die Welt noch gesehen hatte. Mehr als eine halbe Million Menschen: Franzosen und Italiener, Deutsche, Holländer und Polen, selbst Spanier und Portugiesen, zogen unter der Führung des gewaltigen Kriegsfürsten im Sommer 1812 gegen Norden. „Rußlands Verhängniß muß erfüllt werden", rief er siegesstolz aus, als die große Armee bett russischen Boben betrat. Gerabewegs auf Moskau, die alte prächtige Kaiserstabt, rückte er los. Die Russen wichen vor der Uetiermacht zurück und verheerten das Laub, um dem Feinde nur eine Wüste übrig zu lassen* Enblich am Flüßchen Moskwa, nicht weit von der Hauptstadt, wagten sie eine große Schlacht. Es war ein grauenvoll mörberischer Kampf: mit ungeheuren Opfern erkaufte Napoleon den Sieg. Einige Tage barauf stand das französische Heer vor Moskau. Die gewaltige Stadt mit

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 5

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 5 — Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Heerden von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbildung des Menschengeschlechts nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bedeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich diejenigen Völker, welche in fruchtbaren Ebenen, in Flußthälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten sich niedergelassen hatten. Sie gründeten sich feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, Gewerbe, Schifffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nöthiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch welche sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanden. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande oder Orient. Daher betrachten wir zuerst die morgenländischen Völker. 2. Die Aegypter. Der Nil und das Land Aegypten. 1. Die Nilländer. — Im nordöstlichen Afrika, nahe der schmalen Landenge, welche diesen Erdtheil mit Asien verbindet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Armen in das Mittelmeer. Er kommt aus dem heißen Süden her und legt einen Weg von mehr als 800 Meilen zurück, bis er in's Meer fällt. Sein Name ist Nil. Von den Ländern, die er durchströmt, nannte man das obere ehemals Aethiopien oder Mohrenland; das untere bis zum Meere hin heißt noch heute Aegypten. Aethiopien ist fast ganz unbekannt geblieben; Aegypten dagegen war schon im hohen Alterthum berühmt und ist eines der merkwürdigsten Länder der ganzen Welt. 2. Aegypten. — Es erstreckt sich etwa 150 Meilen lang am Nile hin und wird int Osten und Westen von öden Gebirgen begrenzt, welche das nur 2—4 Meilen breite Flußthal umschließen. Im Norden erweitert sich das Thal in eine Tiefebene, die, von zwei Armen des Nils und dem Meere umgeben, ein Dreieck bildet und wegen ihrer Aehnlichkeit mit einem griechischen Buchstaben das T!_elt a genannt wird. Diese Ebene und das schmale Fluß-

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 373

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 373 — hauchen, ihm nach Innen mehr Einheit und Kraft, nach Außen eine würdigere Stellung unter den großen Staaten Europas zu verschaffen. Für das kirchliche Leben, für Stiftungen der Frömmigkeit und Wohlthätigkeit hatte er stets ein warmes Herz und eine freigebige Hand. „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen," bekannte er laut vor den Vertretern feines Volkes. Und dieses Bekenntniß hat er treulich gehalten. Den Wissenschaften gewährte er jegliche Unterstützung: gelehrte und geistvolle Männer zog er in seine Nähe, und mit Alexander von Humboldt, dem großen Naturforscher, verkehrte er wie mit einem Freunde. Und was die Liebe und Förderung der Küuste betrifft, so glänzt sein Name neben dem seines Zeitgenossen und Schwagers, des kunsteifrigen Königs Ludwig I. von Bayern. Wie dieser sein München mit Prachtbauten schmückte und durch seine Anregung und Freigebigkeit unzählige Meisterwerke der Bildnerei und Malerei in's Dasein rief, so war es Friedrich Wilhelm Iv., der außer vielen andern Bauwerken die schönste und erhabenste deutsche Kirche, den Kölner Dom, gleichsam als Sinnbild der fortschreitenden Einigung des Vaterlandes seiner Vollendung nahe führte und in Berlin seinem Ahnen, Friedrich dem Großen, das großartigste Standbild errichten ließ, das die deutsche Bildhauerkunst hervorgebracht hat. Doch während so der König die Künste des Friedens pflegte, sammelten sich schon die Wolken zu einem gewaltigen Sturm, der zuerst im Auslande losbrechen, bald aber auch über unser Deutschland seine Donner entladen sollte (Nr. 138). 134. Die Julirevolution. 1. Vorläufer derselben. — Weit unruhiger, als in Deutschland, ging es bald nach den Freiheitskriegen in andern Ländern, namentlich d^s südlichen Enropa's, her. In Italien, das aus einer Reihe meist übel regierter Staaten bestand, kam es zu mehreren Aufständen, die jedoch mit Waffengewalt niedergeschlagen wurden. Portugal und Spanien wurden

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 325

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 325 — die Königskrone auf. Als König aber wollte er selbstständig dastehen; daher nannte er sich nicht König von Brandenburg, weil dieses -Land nur einen Theil des deutschen Reiches bildete, sondern Friedrich I., König in Preußen; denn über Preußen herrschte er in völliger Unabhängigkeit. So traten an die Stelle der Kurfürsten von Brandenburg die Könige von Preußen. Freilich wurde durch die bloße neue Würde der Staat nicht mächtiger; aber sie war eine Lockspeise, welche Friedrich allen seinen Nachfolgern hinwarf und wodurch er ihnen zu sagen schien: „Ich habe euch einen Titel er- worben, macht euch dessen würdig; der Grund zu eurer Größe ist gelegt, ihr müßt das Werk vollenden." 2. König Friedrich I. — Friedrich selbst regierte als König noch zwölf Jahre. Den Künsten und Wissenschaften widmete er seine thätige Fürsorge: er verschönerte Berlin durch Bauwerke und Kunstdenkmale, gründete dort eine Akademie der Wissenschaften und errichtete in Halle eine Universität, die bald zu schöner Blüte gelangte. Unter ihren Lehrern befand sich auch der fromme August Hermann Francke, der das große gesegnete Waisenhaus gestiftet hat. Freilich aber hatte Friedrichs Regierung auch ihre Schattenseiten. Der König liebte allzusehr die Pracht. An seinem Hofe ging es ungemein glänzend zu: eine prunkvolle Festlichkeit reihte sich an die andere. Das verursachte schwere Abgaben und drückte den Wohlstand des Landes. Desto heilsamer war es für Preußen, daß der verschwenderische Fürst in seinem Sohne einen sparsamen Nachfolger hatte. 3. König Friedrich Wilhelm I. setzte die größte Einfachheit an die Stelle der Pracht, mit welcher sein Vater sich umgeben hatte. Allen überflüssigen Aufwand entfernte er und beschränkte die Hofhaltung auf das Nothwendigste. Seine Lebensweise war die eines schlichten Bürgers, seine Mahlzeiten bestanden aus Hausmannskost. Des Abends suchte er seine Erholung in dem sogenannten Tabakscollegium, einer kleinen Gesellschaft von Offizieren, in der geraucht und bei einem Kruge Bier man-

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 398

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 398 — Kampfplatze begeben, wo er den Oberbefehl über die gejammte preußische Heeresmacht übernahm. In seiner nächsten Umgebung befand sich, außer den Ministern Bismarck und R 0 0 n, der General Mjilt f e, welcher an der Spitze des Generalstabs stand und mit großem Scharfsinn den Feldzugsplan entworfen hatte. Sofort wurde beschlossen, dem Feinde eine Schlacht zu liefern. Es war ein kühnes Wagniß. Denn Benedek hatte mit 215,000 Mann bei Königgrätz eine sehr günstige und feste Stellung; von dem preußischen Heere aber konnte sich anfänglich nur die Armee des Prinzen Friedrich Karl am Kampfe betheiligen: General Herwarth mit der Elbarmee erreichte erst später den Feind; die Armee des Kronprinzen aber stand noch meilenweit entfernt und konnte, bei dem durch Regen aufgeweichten Lehmboden, erst nach langem, beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde eintreffen. So waren die Oesterreicher beim Beginne der Schlacht doppelt so zahlreich, als die Preußen. Dennoch begann König Wilhelm, der Tapferkeit seiner Krieger vertrauend, am 3. Juli Morgens um 8 Uhr den Angriff, Und die preußischen Regimenter, geführt von dem ritterlichen Friedrich Karl, schlugen sich mit Löwenmuth und unerschütterlicher Ausdauer, so fürchterlich auch die Feinde mit mehr als 700 Kanonen von den gegenüberliegenden Höhen her in ihre Reihen hineinfeuerten. Todesmuthig hielt der General Franfecky in einem Walde der auf ihn einstürmenden österreichischen Liebermacht stundenlang Stand; aber zu Tausenden sanken seine Tapfern in dem gräßlichen Kugelregen dahin: die ganze Heldenschaar schien eine Beute des Todes. Schon war die Mittagsstunde vorüber: noch waren keine Vortheile errungen, unentschieden schwankte die Schlacht. Da wurde wohl manch muthiges Preußenherz voll Unruhe, und mit Spannung schauten der König und seine Generale durch die Ferngläser, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Endlich erschien der ersehnte jugendliche Held, wie der alte Blücher bei Waterloo, zur rechten Stunde. Mit Ungestüm werfen sich feine Krieger sofort auf den Feind und faffen ihn in der Flanke und im Rücken. Die Anhöhen, welche den Oesterreichern eine so starke

8. Deutsche Schulgeographie - S. 19

1908 - Gotha : Perthes
19 bürg, dem nördlichsten Punkte ihres Laufes, schon sür Dampfschiffe be- fahrbar. Doch hat die Donau niemals eine ähnliche Bedeutung für die Schiffahrt erlangt wie der Rhein. Mit den Verkehrswegen zwischen O. und W. vereinigen sich die zwischen S. und N. Über die Tiroler Alpen führen die bequemsten Straßen (Brenner, Reschenscheideck) nach Italien, und der Nordrand der oberdeutschen Hochsläche bietet ebenfalls bequeme Durch- und Übergänge nach dem Rhein-, Weser- und Elbgebiete (besonders durch die Oberpfalz, Bahn Berlin—leipzig—münchen). Übersicht der Höhenverhältnisse. höchste Punkte der Randhöhen. Alpen, Zugspitze..........* 3000 m Schwäbischer Jura . . ..............1000 „ Fränkischer Jura......................650 „ Böhmerwald........................1450 „ Hochstäche. Oberes Ende des Tonautales (Donaueschingen) 700 m Unteres Ende des Donautales (Passau) . . . 300 „ Amberg............................400 „ München............................500 „ Bodensee............................400 „ § 20. Der Lech trennt die schwäbische Bevölkerung im W. von der bayerischen im O., die sich auch über die Oberpfalz ausbreitet; Der politische Grenzfluß ist dagegen die Jller (mit Ausnahme des Sw.). sie trennt das Königreich Bayern, das vier Fünftel des ganzen Alpen- Vorlandes umfaßt, von den kleinen Anteilen des Königreichs Württem- berg, des Großherzogtums Baden und der preußischen Exklave^) Hohen- zollern. Der bayerische Anteil reicht vom Bodensee und der unteren Lauf- Hälfte der Jller bis zur Salzach, zum Inn und zum Böhmerwald (Grenze gegen Österreich) und umfaßt die Kreise Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz. München**, die Hauptstadt des König- reichs und die größte Stadt Süddeutschlands, verdankt seine Bedeutung hauptsächlich der Gunst seiner Fürsten, besonders König Ludwigs I. der es mit herrlichen Bauten geschmückt und durch Sammlungen und Lehr- anstalten zu einer der ersten Kunststädte Deutschlands (besonders für Maler) erhoben hat. Universität und technische Hochschule machen es auch zum geistigen Mittelpunkte Bayerns, und in einem Hauptindustrie- zweige des Landes (Bierbrauerei) nimmt es ebenfalls den ersten Rang Exklave (Ausschluß) heißt ein abgesonderter Teil eines Staates, der in einem fremden Staate liegt. In Bezug auf den letzteren heißt er Enklave (Einschluß).

9. Deutsche Schulgeographie - S. 46

1908 - Gotha : Perthes
46 ist aber Chemnitz** (kemnitz), wo zu der schon früher heimischen Webeindustrie (besonders Baumwolle) noch die Maschinenfabrikation ge- treten ist. § 54. Tieflandbucht. Eine Reihe größerer Orte umgeben den Westrand der Tieflandbucht, die aber nur zum Teil zum Königreiche Sachsen gehören. In der preußischen Provinz Sachsen haben wir Halle, Merseburg, Weißenfels schon kennen gelernt, außerdem ist noch Zeitz* a.d.elster zu nennen. Daran schließt sich das Herzogtum Sachsen- Altenburg mit Altenburg* Innerhalb dieses Bogens liegt Leipzig**, eine der größten Handelsstädte Mitteleuropas (Leipziger Messe). In dieser tief in das Bergland eindringenden Ebene sammeln sich die Straßen- züge, die von O. über Thüringen zum Rhein und über den Frankenwald zur Donau führen; darauf beruht die Wichtigkeit des Leipziger Feldes in der Kriegsgeschichte (viele Schlachten) und zum Teil auch seine Handels- bcdeutung, die aber noch dadurch gefördert wird, daß nach dieser Ebene (nicht nach S.) der natürliche Abfluß der reichen Erzeugnisse des Erz- gcbirges gerichtet ist. Leipzig ist ferner der Hauptsitz des deutschen Buchhandels und auch sonst sehr gewerbreich; seine Universität wett- eifert an Hörerzahl mit Berlin und München; auch das Reichsgericht hat hier seinen Sitz. § 55. Das Elbtal ist eine der natürlichen Eingangspforten nach Böhmen und Österreich (kürzeste Bahnverbindung Berlin—dresden— Wien—budapest—konstantinopel). Der Strom ist so wasserreich und hat so geringes Gefälle, daß er bis Leitmeritz in Böhmen mit Dampf- schiffen befahren werden kann. Bei Pirna öffnet sich das Durch- bruchstal durch die wegen ihrer eigenartigen Naturschönheiten berühmte Sächsische Schweiz. Dresden**, die Hauptstadt des Königreichs und Sitz einer technischen Hochschule, trägt wegen seiner freundlichen Umgebung, seines glücklichen Klimas in tiefer und geschützter Lage und seiner reichen Kunstschätze mit Recht den Beinamen „Elbflorenz". Unterhalb Dresden verengt sich das Tal noch einmal bei Meißen* das die älteste Porzellanfabrik Europas besitzt. § 56. Östlich der Elbe gehört noch ein Teil des Berglandes der Oberlaufitz mit den Spreequellen zum Königreich Sachsen; hier hat sich noch ein Rest der slavischen Wenden (Lusitzer) erhalten, die Sachsen einst bis an die Saale bewohnten, und zu deren Unterwerfung die Markgrafschaft Meißen gegründet wurde. Die Bevölkerung ist nicht so dicht wie im übrigen Sachsen und betreibt außer Ackerbau auch Weberei, aber mehr als Hausindustrie als fabrikmäßig. Die bedeutendste

10. Deutsche Schulgeographie - S. 142

1908 - Gotha : Perthes
142 mit Asien zusammen und tritt an zwei Punkten, bei Sizilien und Gibraltar, sehr nahe an Europa heran, aber dann folgt die große Wüste, die selbst nach der in nachchristlicher Zeit erfolgten Einführung des Kamels ein großes Verkehrshindernis geblieben ist. Das Negerland ist daher eigentlich nur vom Meere aus erreichbar, aber der Mangel an tiefeinschneidenden Buchten und die Unterbrechung der Schiffbarkeit der Ströme in ihrem Unterlaufe machen Afrika auch von der See aus wenig zugänglich. Dazu kommt das ungesunde Klima in den heiß-feuchten Küstenländern, das dem Europäer keine dauernde Ansiedelung gestattet. Endlich ist das tropische Afrika auch verhältnismäßig arm an begehrens- werten Naturerzeugnissen, es spielte in früherer Zeit nur durch den Sklavenhandel (besonders nach Amerika) und spielt in der Jetztzeit hauptsächlich durch den Elfenbein- und Kautschukhandel eine Rolle auf dem Weltmarkte. Der Sklavenhandel gab Veranlassung zu beständigen Kriegen, abscheulichen Greueltaten und zur Entvölkemng des Landes; er hat jetzt zwar seine Bedeutung eingebüßt, ist aber im Innern noch nicht völlig abgeschafft. Erst seit den siebziger Jahren be- ginnt die christlich-europäische Zivilisation langsam von der Küste nach dem Innern des tropischen Afrika vorzurücken, wozu die Gründung zahlreicher Kolonien wesentlich beigetragen hat. Aordafrika. (Für die Küstenländer vgl. auch D. Sch.-A. 18/19.) § 181. Nordaftika nimmt die große Wüstenplatte der Sahara (sähara) ein. Im O. ist in diese das Niltal eingesenkt. Am Nord- Westrande erhebt sich ein Kettengebirge, der Atlas, der dem benach- barten Ozean den Namen gegeben hat. Die ursprünglichen Bewohner Nordafrikas sind mittelländische Völker von hamitischer Abstammung^), denen sich im Laufe der Zeit auch viele semitische Einwanderer aus Asien zugesellt haben. (Vgl. D. Sch.-A. 4».) Im Altertum 'waren die Länder am Mittelmeere der Sitz einer blühenden Kultur, und auch das Christentum hatte hier große Ausbreitung gewonnen. Der Einbruch der Araber vernichtete beides; seitdem herrschen in ganz Nordafrika die mohammedanische Religion und die arabische Sprache. § 182. Das Atlasgebirge wird auf der dem Meere zugekehrten Seite genügend bewässert und ist hier fruchtbar; die inneren, zwischen 1) Die mittelländische oder helle (weiße) Rasse teilt man in drei große Sprach- aruvpen, die nach den Söhnen Noahs benannt sind: Semiten, Hamiten und Japhetiten oder, wie man sie meistens nennt, Jndoeuropaer.
   bis 10 von 114 weiter»  »»
114 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 114 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 16
2 1
3 29
4 9
5 2
6 5
7 6
8 3
9 4
10 9
11 4
12 0
13 1
14 0
15 4
16 2
17 24
18 6
19 1
20 0
21 0
22 14
23 1
24 12
25 3
26 8
27 1
28 9
29 4
30 3
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 2
37 9
38 13
39 8
40 1
41 23
42 1
43 0
44 0
45 15
46 0
47 2
48 0
49 17

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 33
1 4
2 0
3 9
4 20
5 6
6 0
7 1
8 1
9 5
10 3
11 6
12 0
13 15
14 0
15 0
16 7
17 13
18 3
19 6
20 0
21 12
22 0
23 4
24 1
25 0
26 3
27 3
28 3
29 7
30 0
31 0
32 3
33 2
34 0
35 6
36 3
37 2
38 6
39 1
40 2
41 2
42 1
43 5
44 3
45 10
46 21
47 10
48 15
49 7
50 17
51 6
52 1
53 0
54 3
55 1
56 1
57 1
58 0
59 1
60 5
61 15
62 1
63 2
64 12
65 0
66 9
67 0
68 8
69 2
70 25
71 2
72 3
73 2
74 0
75 0
76 21
77 10
78 1
79 6
80 2
81 0
82 1
83 0
84 3
85 1
86 0
87 7
88 0
89 3
90 1
91 1
92 20
93 1
94 4
95 17
96 0
97 2
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 253
1 28
2 45
3 28
4 9
5 15
6 355
7 17
8 5
9 24
10 38
11 56
12 119
13 105
14 129
15 5
16 10
17 9
18 35
19 63
20 10
21 21
22 24
23 7
24 80
25 202
26 25
27 10
28 39
29 73
30 18
31 19
32 127
33 111
34 167
35 9
36 57
37 13
38 46
39 21
40 18
41 7
42 41
43 99
44 31
45 28
46 15
47 153
48 17
49 7
50 94
51 144
52 54
53 31
54 47
55 12
56 9
57 15
58 20
59 158
60 3
61 26
62 10
63 11
64 11
65 21
66 12
67 28
68 16
69 8
70 24
71 42
72 36
73 8
74 9
75 22
76 15
77 7
78 78
79 16
80 14
81 558
82 61
83 119
84 9
85 15
86 80
87 50
88 11
89 76
90 71
91 65
92 0
93 36
94 12
95 124
96 30
97 23
98 12
99 19
100 120
101 37
102 92
103 19
104 46
105 39
106 11
107 19
108 5
109 79
110 39
111 20
112 49
113 15
114 44
115 30
116 37
117 11
118 14
119 123
120 10
121 70
122 57
123 77
124 53
125 100
126 47
127 112
128 5
129 89
130 23
131 187
132 19
133 100
134 25
135 17
136 192
137 24
138 24
139 98
140 23
141 21
142 152
143 76
144 20
145 16
146 8
147 12
148 5
149 8
150 10
151 35
152 65
153 39
154 20
155 33
156 74
157 32
158 10
159 86
160 59
161 18
162 3
163 8
164 37
165 36
166 79
167 28
168 44
169 23
170 10
171 26
172 24
173 69
174 25
175 183
176 23
177 81
178 11
179 36
180 50
181 10
182 55
183 221
184 36
185 14
186 16
187 24
188 90
189 45
190 22
191 12
192 32
193 141
194 8
195 47
196 90
197 11
198 16
199 49