Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 191

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Vom Kassai bis Mukenge. Ul auf dein Marsche nach Tschimbundu, deni neuen Lager-- Platz. Wir passierten den Schimbindabach, der in un- steten Windungen durch ein an Öl- und Weinpalmen reiches Tal dem Kassai zueilt. Gegen Eintritt der Dun- kelheit erreichten wir Tschimbundu. Der folgende Tag war für einen Besuch der Kassai^ sälle bestimmt. Frühzeitig ritten Wißmann, Franz Mueller und Franc-ois in Begleitung von 27 Trägern dorthin ab. Der Führer behauptete, daß es möglich sei, schon am Abend von den Fällen zurück zu sein, doch war hieran gar nicht zu denken, denn die zahlreichen tiefein- geschnittenen Wasseradern erschwerten das Vordringen und rieien eine solche Ermüdung hervor, daß im Dorfe Kabeje Halt geniacht werden mußte. Beim Weitermarsch wurde bald das Rauschen des Falles vernehmbar, an- fangs undeutlich und in Unterbrechungen, jedoch stets zunehmend, bis es zum Brausen anwuchs und plötzlich der herrliche Strom sichtbar wurde. In drei mächtigen Armen stürzten wirbelnd und schäumend die gewaltigen Wassermassen bei einer Breite von 200 111 über das felsige Bett in das 6 in tiefer gelegene Becken hinab. Hier strömten sie in eiliger Hast einem nur 30 m breiten Felsentor entgegen. Die Massen schoben und drängten sich, an den nackten Wänden leckten die gejagten Wellen hoch empor, und hindurch eilte in heftigem Toben das erregte Element, um noch lange schäumend zwischen Palmen und Pandanus dahinzufließen. Der Anblick war überraschend schön. Mochte das Auge den heran- wälzenden Wogen entgegen oder hinab in den brausenden Kessel schauen, wo der weiße Gischt der zerrissenen Wellen sich an der Felswand brach, oder mochte es den Strom entlang über die palmenbedeckte Ebene schweifen, bis die blitzenden Windungen in der Ferne verschwanden, überall fesselte die großartige Szenerie der Natur! Der Rückweg wurde in aller Frühe angetreten. Die Bewohner der Ortschaften grüßten uns wie alte Be- kannte und gaben uns von Ort zu Ort das Geleit.

2. Aus allen Erdteilen - S. 84

1887 - Münster i.W. : Schöningh
84 Afrika. sicher. Ganze Tage wateten wir bis zu den Hüften im Wasser, nur froh, wenn der Bodeu kein Thonboden war. Und solchen Weg mußten zarte Kinder, Mädchen im Alter oon 10—15 Jahren — die beliebteste Menschenware — wochenlang überwinden! An manchem Tage sand ich gegen Abend diese kleinen Wesen auf einer niedrigen Erhöhung, den Körper im Wasser oder Sumpfe, den Kops kanm nnterfcheidbar von der morastigen Umgebung, teilnahmlos und unbemerkt hingesunken, und nicht immer konnte ich sie vom Untergänge retten. Für mich wurde die Sache leichter, als wir den Schar? erreichten; denn der König hatte mir einen Boten mitgegeben, der von den Orts- Vorstehern meinen Transport zu Boot, den Schari abwärts, erzwingen sollte, und so fuhr ich von Maffala bis Bugoman den herrlichen Fluß hinab und kounte allmählich genesen. Hier traf ich unsere Karawane wieder. Nur eine kurze Entfernung trennte uns von Bornn, und wir waren ge- wissermaßen in Sicherheit. — Doch wie traurig sah es um die Sklaven aus! Mein einer königlicher Geleitsmann besaß von zehn noch sechs; der zweite hatte sechs besessen, und von den vier noch lebenden war einer erblindet. Mein marokkanischer Diener hatte sich auf drei geschwuugeu, von denen er eine alte Frau für einige Metzen Getreide verkauft hatte, und von denen ein anderer ebenfalls erblindet war. Ich hatte von vier einem mir befreundeten Scherif ans Mekka gehörenden, die ich in meinen Schutz genommen hatte, als ihr eigentlicher Führer krank zurückbleiben mußte, zwei verloren; ein kleines Mädchm war der Krankheit erlegen, ein Mann, durch Krankheit und Schwäche widerstandslos, von einer Hyäne angefressen worden und mußte in einem Bagirmi-Orte zurück- gelassen werden. Mit den übrigen gezwungenen Mitgliedern der Karawane stand es nicht besser: wir hatten ein gutes Drittel der Sklaveu eingebüßt, die meisten durch den Tod, weniger durch die Flucht. Nehmen wir dazu die während unseres Aufenthaltes im Lager schon Gestorbenen und die bei den Überfällen Erschlagenen, so erhellt uns daraus die Thatsache, daß mindestens ebenso viele bei den Sklavenjagden und auf den ersten Transporten zu Gruude gehen, als die großen innerafrikanischen Marktplätze erreichen. Und auch hier, wo sie in Natur und Menschen noch Anklänge an die Heimat finden, wird ihnen noch kein Friede gewährt. Sie gehen in die Hände arabischer oder berberischer Kaufleute über und werden von diesen nach kurzer Rast durch die eudlose Sahara, welche in ihrer grenzen- losen Öde einen trostlosen Kontrast mit ihrer fruchtbaren, Wasser- reichen, üppigen Heimat bildet und ihnen als Bild der eigenen, hofsnungs- losen Zukunft erscheint, gen Norden geschleppt. Wer noch jetzt, nachdem auf der Nordküste und in Ägypten Sklaverei und Sklavenhandel abge- schafft, unterdrückt oder doch erheblich abgeschwächt worden sind, in

3. Aus allen Erdteilen - S. 182

1887 - Münster i.W. : Schöningh
182 Amerika, bezeichnete. Besonders genau wurde die Lage der Häuser des Oberhaupt- liugs Naneis und des Kriegshäuptlings Moschenik bezeichnet, damit jeder Krieger genau wüßte, wo diese gefährlichsten beiden Feinde zu erreichen wären. Bei Fortsetzung der Beratung gab jeder der Anwesenden seine Ansicht darüber ab, wie viel Bewohner in jedem einzelnen Hanse von Kayokaht vorhanden seien. Zuletzt wurde vou Setta Canim folgender Kriegsplan entworfen: Die 15 Kanoes der Klayoqnahts sollten das Centrum bilden, die 14 Ka- noes der Muschlahts und Moahts sollten den rechten Flügel übernehmen, und noch einige Kanoes der Klayoqnahts sollten im Verein mit den Hesqniahts den linken Flügel herstellen. Diese ganze stattliche Macht sollte nach Jndianerweise während der Nacht, wenn alles schlief, das Dorf Kayokaht überfallen und alle Einwohner niedermetzeln. Außerdem war bestimmt, daß sämtliche Häuser verbrannt werden sollten, zu welchem Zwecke man harziges Holz mitgenommen hatte. Nachdem der Feldzugsplan auf diese Weise festgesetzt worden war,' machten sich die Bewohner von Moaht und Muschlaht daran, ihre letzten Vorbereitungen eifrigst zu beendigen. Noch während desselben Tages kam es zwischen zwei Häuptlingen der Klayoqnahts zu einem heftigen Streite darüber, wer von beiden den gesürchteten Kayokaht-Häuptling Moschenik angreifen sollte. Dieser Streit wäre fast zu Tätlichkeiten ausgeartet, wenn nicht die alten und erfahrenen Krieger des Stammes sich vermittelnd eingelegt hätten. Am Abend wurde wieder eiu Festmahl eingenommen, und alsdann Boten an die Mannschaften der noch ausge- bliebenen Kanoes gesandt mit der Nachricht, daß am nächsten Morgen beim ersten Tagesanbruch die Weiterreise stattfinden würde. Noch vor Sonnenaufgang fuhr der große Kriegszug bei herrlichem Wetter weiter. Man paddelte (ruderte) unter dem Vortrag der Kriegsgesänge nach dem Takt der vom Trommelschläger gerührten Trommel,längs der Küste nach Nord- Westen. Die Muschlaht-Indianer, welche unter der Anführung ihres riesengroßen und starken Häuptlings Nissend standen, beteiligten sich am Zuge mit zwei Kolonnen, deren jede aus sieben Kanoes bestand. Als man sich Esperanza Jnlet^) näherte, wurde Befehl gegeben, daß die Fahrzeuge sich möglichst nahe am Ufer halten sollten, damit sie nicht entdeckt würden. Man landete beim Dorfe Ehattefaht, und sämtliche Krieger schwärzten ihre Gesichter aufs neue. Die nächste Nacht war zur Ausführung des Überfalles bestimmt, und es gelang den vereinigten Stämmen, in einer Bucht an der Insel zu landen, wo sich das Haupt- dors der Kayokaht befindet. Bis Mitternacht hielt sich jedermann im Kanoe, ohne den geringsten Laut von sich zu gebeu. Der Angriff wurde dadurch erleichtert, daß während der Nacht kein Mondschein herrschte. 1) Jnlet = schmale Bucht.
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 1
38 1
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 61
1 3
2 0
3 7
4 14
5 4
6 1
7 0
8 0
9 2
10 0
11 7
12 4
13 0
14 0
15 3
16 11
17 13
18 0
19 8
20 0
21 37
22 1
23 3
24 5
25 0
26 5
27 3
28 19
29 1
30 0
31 0
32 1
33 2
34 0
35 1
36 4
37 0
38 1
39 6
40 2
41 2
42 7
43 4
44 0
45 9
46 0
47 28
48 24
49 16
50 17
51 1
52 0
53 0
54 10
55 0
56 0
57 1
58 0
59 2
60 3
61 13
62 2
63 1
64 14
65 0
66 2
67 0
68 9
69 0
70 31
71 2
72 3
73 0
74 0
75 15
76 24
77 24
78 1
79 14
80 0
81 1
82 8
83 0
84 9
85 0
86 0
87 16
88 1
89 4
90 0
91 9
92 34
93 0
94 16
95 29
96 0
97 8
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 9
3 0
4 0
5 0
6 15
7 0
8 0
9 0
10 2
11 0
12 7
13 5
14 0
15 0
16 0
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 4
25 1
26 0
27 0
28 2
29 0
30 1
31 0
32 4
33 2
34 6
35 0
36 1
37 0
38 2
39 0
40 0
41 0
42 4
43 5
44 0
45 0
46 0
47 1
48 2
49 0
50 6
51 2
52 0
53 0
54 1
55 0
56 4
57 0
58 0
59 10
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 1
72 1
73 0
74 0
75 2
76 1
77 0
78 0
79 0
80 2
81 25
82 0
83 2
84 0
85 0
86 2
87 1
88 0
89 3
90 1
91 1
92 0
93 0
94 0
95 2
96 0
97 2
98 0
99 0
100 0
101 0
102 7
103 0
104 1
105 1
106 0
107 1
108 0
109 0
110 7
111 0
112 3
113 0
114 2
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 13
122 0
123 0
124 3
125 3
126 0
127 1
128 0
129 9
130 0
131 5
132 0
133 2
134 1
135 0
136 2
137 0
138 0
139 0
140 5
141 0
142 15
143 23
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 5
153 0
154 0
155 2
156 2
157 0
158 0
159 0
160 2
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 1
168 2
169 0
170 2
171 0
172 0
173 0
174 0
175 14
176 0
177 4
178 0
179 0
180 0
181 0
182 5
183 3
184 1
185 3
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 3
196 5
197 0
198 0
199 0