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1. Aus allen Erdteilen - S. 122

1887 - Münster i.W. : Schöningh
122 Afrika, Man geht weiter und kommt zu einer Straße, ganz voll oon Leder- stickern und Flintenfabrikanten. Beide Zweige haben in Tripolis sich sehr entwickelt. Die Flinten werden, was Läufe und Schloß anbetrifft, in Europa gemacht, aber Schaft und Zierat ist einheimische Arbeit. Jeder Eingeborene, ob arm oder reich, alt oder jung, muß nun einmal eine lange Flinte besitzen, und Tripolis hat sich ganz besonders für diesen Arbeitszweig herangebildet. Mit den Flinten hängt aber die Leder- indnstrie und namentlich die Stickerei auf Leder ganz genau zusammen. Der Flinte darf natürlich ein Tragriemen nicht feh- len, der aus rotem Saffian besteht, welcher für den ärmsten Mann mindestens mit roter Seide, für den Reichen aber mit Gold und Silber bestickt sein muß. Wer ein Gewehr besitzt, verlangt noch einen Ledergürtel, dar- an langhängend die Pnl- vertusche, der Kugelsack und eine Patronentasche befestigt sind, alles mehr oder min- der reich gearbeitet. Auch die Pferdesättel werden hier gefertigt, und von den einfachsten ohne jede Stickerei steigt es bis zu solchen, bei denen man das Leder vor lauter Gold- und Silberarabesken nicht mehr sieht; letztere werden mit Hunderten von Thalern bezahlt. Die großartigsten Etablissements liegen aber noch etwas weiter weg. Es sind das nebst Comptoiren große Fuudnks oder Magazine zur Auf- nähme sür Getreide und Halfa. Geht man noch weiter landeinwärts, vorbei an jenen großen, mit Halfa gefüllten Fenadnk *), so kommt man zum Negerviertel, das noch ebenso besteht wie vor Jahren. Es ist der Tummelplatz aller zweisel- haften Existenzen, welche sich in Tripolis aufhalten. Tag und Nacht Halfa-Gras. 1) Fenaduk ist Plural von Funduk (Warenhaus, auch Wirtshaus).

2. Aus allen Erdteilen - S. 7

1887 - Münster i.W. : Schöningh
(Sameron: Markt zu Njangwe. 7 2. Markt }\i Njangwe. P. L. Cameron. Njangwe ist von den Händlern aus Sansibar gut gewählt zu einer beständigen Niederlassung am Lualawa. Es besteht aus zwei Dörfern, jedes auf einer Erhöhung über dem Flusse gelegen; dazwischen zieht sich ein enges Thal hin, das von einem schlammigen Flüßchen bewässert wird und vorzüglich guten Reisboden bietet. Das rechte Ufer des Flusses, an dem Njangwe liegt, ist durch seine hohe Lage vor Fieber geschützt; das linke aber ist niedrig und alljähr- lich Überschwemmungen ausgesetzt, welche verwesende Stoffe und Stau- Wasser zurücklassen. Einen pestilenzialischeren Ort kann man sich kaum denken; aber trotzdem leben und gedeihen daselbst die Eingeborenen und spüren von dem Miasma, wie es scheint, keine nachteilige Wirkung. Alle vier Tage wurde in beiden Orten der Niederlassung großer Markt abgehalten, den auch die Häuptlinge und Kanoesbesitzer der Um- gegend besuchten; meine Hoffnung, Kanves zu beschaffen, um auf denselben den Lualawa-Kongo bis zum Meere hinabzufahren, war daher groß. Allein gleich auf dem ersten Markt, der nach meiner Ankunft statt- fand, sah ich, daß Kauris *), Ziegen und Sklaven bei größeren Einkäufen die einzig geltenden Zahlungsmittel waren, und da ich hiervon nichts be- faß, konnte ich keinen Handel abschließen. An den Markttagen sah man frühmorgens auf dem Flusse von allen Richtungen her Kanoes mit Leuten kommen, die Töpferwaren, Palmöl, Fische, Federvieh, Mehl, Salz, Kattun, Sklaven, kurz alle Erzeuguisfe des Landes auf den Markt brachten. Hatte man die von Menschen und Sachen überfüllten Kanoes ans Land gezogen, so nahmen die Männer ihre 'Ruder über die Schultern und schlenderten langsam nach dem Marktplatze, es den Weibern über- lassend, die Waren dorthin zu bringen. Diese trugen sie auf dem Rücken in großen Körben, welche an einem um den Hals geschlungenen Riemen hingen, wie bei den schottischen Fischweibern. Die Männer gingen müßig ans dem Marktplatze umher, es sei denn, daß etwas Wichtiges, wie die Versteigerung eines Sklaven, ihre Aufmerk- samkeit in Anspruch nahm. 1) (Cypraea rnoneta) weißliche Porzellanschnecken, die zum Schmücken dienen und als Münze gelten.

3. Deutschlands Kolonieen - S. 31

1889 - Gotha : Behrend
295] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 31 Tabak (deutsch)............. 520000 Mk. Manufakturen (meist aus England)....... 687000 „ Eisenwaren (deutsche)........... 40000 „ Parfüms (deutsche, aber auch französische)..... 57000 „ Salz................ 40000 „ Summa 2 944000 Mk. Diese Summe verteilt sich auf die drei Haupthandelsplätze folgender- maßen: Klein-Pöpo........ 1 369000 Mk. Bageida........ 305000 „ Lome......... 1 270000 „ Summa 2 944000 Mk. Mit Berücksichtigung von Porto Seguro würde diese Summe über 3 Millionen betragen. Als bares Geld ist englisches Silber und der amerikanische Dollar im Verkehrsgebrauch, im Landinnern die Kaurimuschel. — Der Verbrauch von Spirituosen ist im Lande selbst nicht von erheblicher Masse, da der weitaus größte Teil durch den Zwischenhandel tief ins Innere Afrikas geschafft wird. Gelingt es, den Binnenhandel in große Verkehrswege zu lenken, welche im Togohaff zusammenlaufen, so dürfte der Handel einen großartigen Aufschwung nehmen. Auch könnte durch regelrechte Anpflanzung und Pflege der in Togoland vorzüglich gedeihenden Olpalme die Ausfuhr erheblich gesteigert werden. An der Spitze der Verwaltung steht ein Kaiserlicher Reichkommissar. 2. Kamerun. a) Äas Land. a) Lage, Größe »Verhältnisse. Wenn man von Westen her in die Meerenge zwischen dem Festlande und der Insel Fer- nando Po einfährt, bietet sich dem Beschauer ein eigenartiger An- blick dar. Zur rechten steigt der Pik von Fernando Po 3600 m. hoch über den Meeresspiegel empor, und zur linken erhebt sich, schroff und steil vom Meeresufer emporstrebend, ein riesiger Berg- kegel, von welchem sich nordwärts eine Reihe kegelförmiger Höhen ins Land zieht. Das ist der 4200 m hohe Mungo ma Loba, der Berg des Donnerers, der Götterberg, unser Kamerun. Die beiden dichtbewaldeten Berge bilden gleichsam ein Riesenportal, eine groß- artige Eingangspforte zum „Herzen Afrikas". Hier, wo die Westküste von Afrika mit ihren nach Westen und Süden verlaufenden Küstenlinien ziemlich einen rechten Winkel bildet, breitet sich um die Bai von Biasra das deutsche Kamerun-

4. Deutschlands Kolonieen - S. 40

1889 - Gotha : Behrend
40 Deutschlands Kolonieen. [304 Kaufleute Baumwollstoffe, Waffen und Pulver, Beile, Tabak, Spirituosen, Salz, Nadeln und Schmucksachen liefern. cl) Gesellschaft^ che Verhältnisse, Sitten und Ge- brauche. Die Bevölkerung besteht aus Freien und Sklaven. Die einzelnen Stämme stehen unter Häuptlingen, welche sich meist „Könige" nennen. Sie sind von einander in der Regel unab- hängig, haben geringe Machtbefugnisse und einen kleinen Herrscher- kreis. Oft hat jedes Dorf seinen „König". Ihr Reichtum be- steht in Frauen und Sklaven. Soll eine wichtige Sache beraten werden, so beruft der Häuptling ein Palaver. Der ganze Ort, einschließlich der Weiber, ist auf dem Palaverplatze bei der Woh- nung des Häuptlings versammelt, die Versammlung sitzt um einen großen, viereckigen, freien Platz, in welchen die Redner hervor- treten. Nur freie und angesehene Männer dürfen das Wort er- greifen. Man hört sich die langen Reden mit Ruhe und Würde an, spart zum Schluß nicht Beifall- oder gegenteilige Bezeigungen und trifft die Entscheidung nach einer langen Rede des Haupt- lings. — Auch besteht unter dem Namen Egbo ein Geheimbund, zu dem nur Freie gehören können, und der nach der Weise der Feme eine Art geheimer Gerichtsbarkeit übt. Der König ist Vorsitzender des Bundes. Noch keinem Weißen ist es gelungen, in die Geheimnisse desselben einzudringen. Die Frauen werden sehr gering geachtet, bei den gewöhn- lichen Negern als Lasttiere behandelt und danach auch ihr Wert angesehen. Der Mann kann über seine Frau nach Gutdünken verfügen, kann sie verkaufen oder verschenken, ja auch verleihen. Da für eine Frau durchschnittlich Waren im Werte von 900 bis 1200 Mk., bei Königstöchtern nicht selten bis 8000 Mk. gezahlt werden, so besitzt ein mit Töchtern gesegneter Familienvater in diesen oft ein bedeutendes Kapital. Die Sklaven werden entweder auf Kriegszügen geraubt oder durch Kauf erworben, sind rechtlos, besorgen die Feldarbeit, die schweren Arbeiten in den Handelsfaktoreien und bilden die größere Masse des Kriegsvolks bei den Stammesfehden. Diese Kriege waren besonders früher nicht selten. Die Ur- sachen derselben sind in der Regel Handelsstreitigkeiten. Doch sind sie trotz ihrer langen Dauer nicht sehr blutig, die Verluste an Menschenleben gering, größtenteils Verteidigungskämpfe, bei welchen sich die Heere hinter Baum und Busch und Verschanzungen Wochen-
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