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1. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 264

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
264 Erläuterungen. bekleidete er den Posten eines Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika. Wenn Wißmann als Forscher auch nicht die Bedeutung eines Barth, Nachtigal und Schweinfurth hat, so darf er doch einen Ehrenplatz unter den deutschen Afrikaforschern beanspruchen. Schriften: „Unter deutscher Flagge quer durch Afrika"; „Im Innern Afrikas" (mit Wolf, Franyois und Mueller); „Meine zweite Durchquerung Afrikas". W ran gel Ferd. von, russischer Seefahrer, geb. 1794 in Livland, gest. 1870 zu Dorpat. Leitete eiue erfolgreiche Erpedition in das nordöstliche Sibirien. Z e t e s s. Kalais. Zirbel (Pirius cembra) kommt in den Alpen (zwischen 1300 bis 2000 m), Karpathen, Ural und Nordsibirien vor. Sie hat fein- gezähnte Nadeln, zimtbraune Zapfen und eine zuletzt unregel- mäßige Krone. Z y k l o p e n a u g e. Man dachte sich die Zyklopen als Riesen, welche nur e i n Auge und zwar mitten auf der Stirne hatten. Druckfehler-Berichtigung. 1) Statt Nankamen (S. 45, 6. Z. v. o.) lies Slankamen. 2) „ ad oculus (S. 95, 12. Z. v. o.) „ acl oculos.

2. Aus allen Erdteilen - S. 11

1887 - Münster i.W. : Schöningh
Stanley: Im Urwald Mitamba am oberen Kongo. 11 Welche wir wochenlang würden ertragen müssen. Ein solches Kriechen. Greifen und Grapsen. Zerren und Zwängen durch die feuchten, dumpfigen Dschungeln, und eine solche Höhe und Tiese der Waldungen!.... Ein- mal gewannen wir von einem Baume aus dem Gipfel einer Anhöhe eine Seitenaussicht über die wilden Waldungen zu unserer Linken, welche in regellosen Wellen von Zweigen und Laubwerk bis in das Thal des Lua- lawa hinabwogten. Über den Lualawa hinweg gewahrten wir mit aus- merksamen Blickeu etwas, das wie grüne Grasebenen aussah. O, welch cm Gegensatz zu dem Ungemach, das wir hier zu erdulden hatten! Sie eröffnete uns eine wildromantische, unheimliche Scene. diese Rnndsicht über die Gipsel einer Welt von Laubwerk!.... Es war manchmal so finster in den Wäldern, daß ich die Worte nicht erkennen konnte, wenn ich mit Bleistift Bemerkungen über unseren Weg in mein Notizbuch ein- schrieb. Um 3 xj2 Uhr nachmittags kamen wir im Lager an. völlig er- schöpft von dem Kämpfen und Ringen durch das dicht gewachsene Ge- büsch und von der drückenden Atmosphäre. O, nur einen Atemzug frischer Bergluft!" „9. November. Ein Marsch von 10 lj2 Meilen nach Kiussi in Urega. Wieder einmal eine schwere Tagesarbeit in Wald und Dschungel! Unsere Expedition marschiert nicht mehr in der dichtgeschlossenen Kolonne, welche mein Stolz war. Sie ist ganz aus Rand und Band. Ein jeder arbeitet sich, wie und wo er's am besten kann, durch den Wald hindurch; der Weg ist, da er über einen lehmigen Boden führt, gauz schlüpfrig, so daß man beim Norwärtsmarschieren jeden Muskel brauchen muß. Die Zehen greifen in den Boden ein, der Kopf trügt die Last, die Hände biegen die den Weg versperrenden Gebüsche auseinander, der Ellbogen schiebt die Stengel zur Seite. Gestern klagten die Bootträger so sehr, daß ich aus allen Führern eine Pionierabteilung bildete, welche den Pfad mit Äxten lichten sollte. Natürlich konnten wir keine breite Straße herstellen. Es lagen viele Riesenbäume quer über den Pfad am Boden, und jeder hatte einen Berg von Ästen und Zweigen über sich, und so waren wir oft gezwungen, in weitem Bogen deu Pfad im Dickicht auszuholzen, um sie zu umgehen. Meine Bootträger sind ganz erschlafft."..... Am 15. marschierten wir sechs und eine halbe Meile bis Wane-Kirumbu. Von diesem Dorfe aus, das, wie alle übrigen, dnrch welche wir gekommen waren, auf einer Anhöhe lag, eröffnete sich uns die weiteste Aussicht, die wo: bisher seit unserem Einmarsch in den Wald gehabt hatten. Nach Norden und Nordosten gewahrte man nichts als einen wüsten Wirr- warr dichtbewaldeter Hügel, welche enge und tiefe Thaler voneinander trennten. Dieser Anblick war wirklich sehr entmutigend und von übler Vorbedeutung.

3. Aus allen Erdteilen - S. 122

1887 - Münster i.W. : Schöningh
122 Afrika, Man geht weiter und kommt zu einer Straße, ganz voll oon Leder- stickern und Flintenfabrikanten. Beide Zweige haben in Tripolis sich sehr entwickelt. Die Flinten werden, was Läufe und Schloß anbetrifft, in Europa gemacht, aber Schaft und Zierat ist einheimische Arbeit. Jeder Eingeborene, ob arm oder reich, alt oder jung, muß nun einmal eine lange Flinte besitzen, und Tripolis hat sich ganz besonders für diesen Arbeitszweig herangebildet. Mit den Flinten hängt aber die Leder- indnstrie und namentlich die Stickerei auf Leder ganz genau zusammen. Der Flinte darf natürlich ein Tragriemen nicht feh- len, der aus rotem Saffian besteht, welcher für den ärmsten Mann mindestens mit roter Seide, für den Reichen aber mit Gold und Silber bestickt sein muß. Wer ein Gewehr besitzt, verlangt noch einen Ledergürtel, dar- an langhängend die Pnl- vertusche, der Kugelsack und eine Patronentasche befestigt sind, alles mehr oder min- der reich gearbeitet. Auch die Pferdesättel werden hier gefertigt, und von den einfachsten ohne jede Stickerei steigt es bis zu solchen, bei denen man das Leder vor lauter Gold- und Silberarabesken nicht mehr sieht; letztere werden mit Hunderten von Thalern bezahlt. Die großartigsten Etablissements liegen aber noch etwas weiter weg. Es sind das nebst Comptoiren große Fuudnks oder Magazine zur Auf- nähme sür Getreide und Halfa. Geht man noch weiter landeinwärts, vorbei an jenen großen, mit Halfa gefüllten Fenadnk *), so kommt man zum Negerviertel, das noch ebenso besteht wie vor Jahren. Es ist der Tummelplatz aller zweisel- haften Existenzen, welche sich in Tripolis aufhalten. Tag und Nacht Halfa-Gras. 1) Fenaduk ist Plural von Funduk (Warenhaus, auch Wirtshaus).

4. Aus allen Erdteilen - S. 134

1887 - Münster i.W. : Schöningh
134 Afrika. Alle Hautsärbuugen, von dem ftädtebewohnenden Türken aus Europa in seiner nordischen Weiße bis zur Ebenholzschwärze, wie sie nur bei Nigritiern gesunden wird, waren vertreten. Die rötlichen Araber ober Berber der Nordküste, die Wüsten-Berber in ihrer Bronzefarbe, die Tebu, als weiterer Übergang zu den eigentlichen Negern, und diese selbst in aller Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit bildeten eine endlose Stufen- folge. Wenn Gestalten, Köpfe und Züge der echteu Araber für mich vertraute Erscheinungen und die nordischen Berber, unter gleichen Be- dingungen lebend und vielfach mit jenen vermischt, kaum von denselben zu trennen waren; wenn die Bewohuer der centralen Wüste mit ihren regelmäßigeren Zügen, ihren meist wohlgeformten Nasen, ihren mäßigen Lippen, sich deutlich vou deu Sudauvölkeru schieden: so gelaug es mir vor- läufig nicht, die letzteren auseinanderzuhalten und in zusammengehörige Gruppen zu zerlegen. Ich kouute keiueu charakteristischen Unterschied zwischen deu Leuten aus Bornu, Bagirmi, Mandara, bcn Haussastaaten entdecken. Hier wurde die arabische, dort die Tebu-, noch anderswo die Haussasprache gesprochen, und am meisten hörte man die der Bornuleute. Von weitem erkanute mau schou die eigentlichsten Wüstenbewohner, die finsteren Tuareg und die zierlichen Teda, au ihrem gemesseueu Wesen, ihrer dunklen Kleidnug uild dem womöglich dunklen Gesichtsschleier. Kein Lächeln schlich iiber die Züge der gravitätisch einherschreitenden Tuareg, und bedächtig spritzte der Tebu einen Strahl grünlicher Tabaksflüssig- keit weithin durch die Zahnlücken, ehe er eine Äußerung that oder eine Antwort erteilte. Überlegen und stolz im Gefühle ihrer fortgeschrittenen Civilisation sahen die reinen Araber und nördlichen Berber ans die Umgebung herab, und harmlos lachten und schwatzten die Neger. Dieser schloß sich durch feine Kleidung (Burnus, Jacke, Weste, Bein- kleid) an die Bewohner der Nordküste; jener hatte das bequeme Sudan- Hemd gegen die nordische Kleidung eingetauscht, oder umgekehrt hatte jemand jenes mit dem tripolitanischen Shawl vereinigt, und noch andere trugen das einfache Schaffell ihrer heimatlichen Wohnsitze. Die einen waren gewichtige Handelsleute, welche dem westlichen Sudan zustrebten und über Rhat in die industriellen Haussaläuder zu reisen beabsichtigten; andere kamen vou dort und hatten als Reiseziel Tripoli, Bengasi oder Kairo; noch andere wohnten in Fessan. Die vereinzelten Tuareg und Tebu kamen uie aus weiter Ferne und nur zu kurzem Marktaufenthalte, und die Neger waren Sklaven oder Freigelassene, welche dem Land ihrer Geburt zustrebten oder fern von demselben eine neue Heimat gesunden hatten, oder fromme Pilger, deren der westliche Sudan alljährlich so viele gen Osten sendet, und welche bisweilen ihren Weg über Fessan und das nördliche Ägypten nehmen.

5. Aus allen Erdteilen - S. 84

1887 - Münster i.W. : Schöningh
84 Afrika. sicher. Ganze Tage wateten wir bis zu den Hüften im Wasser, nur froh, wenn der Bodeu kein Thonboden war. Und solchen Weg mußten zarte Kinder, Mädchen im Alter oon 10—15 Jahren — die beliebteste Menschenware — wochenlang überwinden! An manchem Tage sand ich gegen Abend diese kleinen Wesen auf einer niedrigen Erhöhung, den Körper im Wasser oder Sumpfe, den Kops kanm nnterfcheidbar von der morastigen Umgebung, teilnahmlos und unbemerkt hingesunken, und nicht immer konnte ich sie vom Untergänge retten. Für mich wurde die Sache leichter, als wir den Schar? erreichten; denn der König hatte mir einen Boten mitgegeben, der von den Orts- Vorstehern meinen Transport zu Boot, den Schari abwärts, erzwingen sollte, und so fuhr ich von Maffala bis Bugoman den herrlichen Fluß hinab und kounte allmählich genesen. Hier traf ich unsere Karawane wieder. Nur eine kurze Entfernung trennte uns von Bornn, und wir waren ge- wissermaßen in Sicherheit. — Doch wie traurig sah es um die Sklaven aus! Mein einer königlicher Geleitsmann besaß von zehn noch sechs; der zweite hatte sechs besessen, und von den vier noch lebenden war einer erblindet. Mein marokkanischer Diener hatte sich auf drei geschwuugeu, von denen er eine alte Frau für einige Metzen Getreide verkauft hatte, und von denen ein anderer ebenfalls erblindet war. Ich hatte von vier einem mir befreundeten Scherif ans Mekka gehörenden, die ich in meinen Schutz genommen hatte, als ihr eigentlicher Führer krank zurückbleiben mußte, zwei verloren; ein kleines Mädchm war der Krankheit erlegen, ein Mann, durch Krankheit und Schwäche widerstandslos, von einer Hyäne angefressen worden und mußte in einem Bagirmi-Orte zurück- gelassen werden. Mit den übrigen gezwungenen Mitgliedern der Karawane stand es nicht besser: wir hatten ein gutes Drittel der Sklaveu eingebüßt, die meisten durch den Tod, weniger durch die Flucht. Nehmen wir dazu die während unseres Aufenthaltes im Lager schon Gestorbenen und die bei den Überfällen Erschlagenen, so erhellt uns daraus die Thatsache, daß mindestens ebenso viele bei den Sklavenjagden und auf den ersten Transporten zu Gruude gehen, als die großen innerafrikanischen Marktplätze erreichen. Und auch hier, wo sie in Natur und Menschen noch Anklänge an die Heimat finden, wird ihnen noch kein Friede gewährt. Sie gehen in die Hände arabischer oder berberischer Kaufleute über und werden von diesen nach kurzer Rast durch die eudlose Sahara, welche in ihrer grenzen- losen Öde einen trostlosen Kontrast mit ihrer fruchtbaren, Wasser- reichen, üppigen Heimat bildet und ihnen als Bild der eigenen, hofsnungs- losen Zukunft erscheint, gen Norden geschleppt. Wer noch jetzt, nachdem auf der Nordküste und in Ägypten Sklaverei und Sklavenhandel abge- schafft, unterdrückt oder doch erheblich abgeschwächt worden sind, in

6. Aus allen Erdteilen - S. 150

1887 - Münster i.W. : Schöningh
150 Afrika. Grasdecken hervor. Einen würdigeren Platz konnte nirgends im ganzen nnbischen und ägyptischen Lande das ägyptische Priestertnm der Göttin weihen. Nachdem wir lange Zeit den herrlichen Anblick genossen hatten, Tcmpcl auf dcr Insel Philii. mnßten wir zu Fuß über glatte Felsmasseu den Weg fortsetzen, während die uns folgenden Tiere bald behutsam die steileu Steinflächen hinabrnschten, bald im Sprunge über klaffende Öffnungen hinwegsetzten.

7. Aus allen Erdteilen - S. 157

1887 - Münster i.W. : Schöningh
Rohlfs: Audienz bei dem Negus Regesti tarn Abessinien. 157 breiten Seidenborten in wundervollen Farben durchflochten ist. Kops und Gesicht staken ebenfalls, Augen und Stirn ausgenommen, in der Umhüllung. Aber durch das seine Gewebe des Marges bemerkte man sein uach kriegerischer Art geflochtenes Haar, aus welchem eiue reizende Goldfiligrannadel hervorlugte. Wir verbeugten uus ties, worauf der Negus uns näher zu sich her- anwinkle, seine Hand aus der Umhüllung hervorlangte und, die meine schüttelnd, uns ein herzliches Willkommen entbot. Bei dieser Audienz waren nur zugegen der Budjurun-Lauti (Generalschatzmeister oder Fiuauz- minister) und mein Begleiter Dr. Stecker und Ngdaschit Schimper (als Dolmetsch). Der Negus erkundigte sich nach der Gesundheit des Kaisers, des kaiserlichen Hauses, des Fürsten Bismarck und des deutschen Heeres. Als ich darauf zufriedenstellend antwortete und aus meine Frage nach der Gesundheit des Negus und seines Heeres ebenfalls gnte Antwort erhielt, meinte der Negus, daß wir, vou der langen Reise ermüdet, es wohl vorzögen, uns zurückzuziehen; unser Balderaba x) sei der Budjuruu- Lauti. Von diesem geführt, verließen wir die Wohnung des Negus. Während der Audienz donnerten der Gesandtschaft zu Ehren die Kanonen. Am folgenden Tage sollte die eigentliche feierliche Audienz, die Über- reichung des kaiserlichen Schreibens, sowie die Übergabe meiner Geschenke vor sich gehen. Früh zogen wir daher unsere besten Kleider an, ließen unsere Maultiere besonders schön satteln, und um 8 Uhr morgens, von unserm Balderaba, dem Bndjurun-Lanti, abgeholt, ritten wir, begleitet von einer Zahl unserer Diener, welche bewaffnet waren, während andere die Geschenke trugen, nach der kaiserlichen Residenz hinaus. Der Negus emfing mich mit demselben Ceremoniell, wie tags zuvorv nur diesmal in Gegenwart des Etschege (zu der Zeit der oberste Geist- liche Abessiniens). Von allen Abtzssiniern darf der Etschege allein sich in Gegenwart des Kaisers setzen, ohne speeielle Erlaubnis dazu erhalten zu haben. Wie alle Geistlichen des Landes, trug er einen weißen Turban, der, um seine hohe geistliche Würde auch äußerlich in die Augen fallen zu lassen, von enormem Umfang und pyramidaler Höhe war. Sein übriger Anzug bestand in einem schwarzen, tuchenen Burnus; hochschuabelige Schuhe standen ihm zur Seite. Er saß auf dem Teppich, der den Fuß- boden bedeckte. In der Hand hielt er ein großes Kreuz aus massivem Golde. Freudiges Entzücken malte sich ans dem Antlitz des Negus, als ich ihm den in einer rotsamten, geschmackvoll dekorierten Mappe ruhenden Brief des Kaisers von Deutschland überreichte. Der Herrscher Äthiopiens löste die schwarzweißrotseideue Schnur, welche die Umhüllung zusammen- hielt, und jetzt, ans weißem Atlas liegend, zeigte sich seinen erstaunten 1) Jeder bedarf in Abessinien zur Vermittlung mit Höherstehenden eines Balde- raba, welcher gewöhnlich der Vertraute dessen ist, mit dem man in Perbindung treten will.

8. Aus allen Erdteilen - S. 160

1887 - Münster i.W. : Schöningh
160 Afrika Durchmesser. Die Stange und oben der Knauf waren echt vergoldet. Der Schirm ist in ganz Abessinien das Symbol der Fürsten, etwa wie bei uns das Seepter. In Abessinien ist heute noch der Besitz eines Schirmes sowie Zeltes aus rotem'stöfs Privilegium allein des Negns. Abessimscher Krieger. Auch der Burnus ans violettem Samt, sowie mehrere Kleinigkeiten waren sehr willkommen. Auf das huldvollste wurden wir endlich entlassen.

9. Aus allen Erdteilen - S. 191

1887 - Münster i.W. : Schöningh
v.schlagintweit: Sociale Zustände in den westlichen Territorien Nord-Amerikas. 191 Ncordbrennerbande das östliche Neu-Mexiko vielfach unsicher gemacht. Billy the Kid war geradezu eine Geißel für das Territorium, überhaupt einer der furchtbarsten Banditen, die jemals daselbst ihr Unwesen ge- trieben haben. Ende Dezember 1880 endlich gefangen genommen, dann in gesetzlicher Weise zum Tode verurteilt, gelang es ihm, ans dem Ge- fängnisse zu entspringen, nachdem er zwei Beamte erschossen hatte. In wenigen Wochen seit seiner Flucht hatte er drei Morde begangen. Die Freude war allgemein, als dieser Unmensch, der aus New-Jork gebürtig war, am 14. Juli 1881 in der Nähe des Fort Sumner von Pat Garrett, dem Sheriff !) des Lincoln Kreises, wie ein toller Hund niedergeschossen wurde. Garrett bekam als Belohnung die 500 Dollars, die von feiten des Gouverneurs des Territoriums sür die Unschädlichmachung dieses schrecklichen Unmenschen ausgesetzt waren. Wild Bell, ein anderer Bandit, hatte die Gewohnheit, am Schafte seines Revolvers für jeden von ihm Erschossenen eine Kerbe einzuschneiden; nach seinem gewaltsamen Tode fand man an seiner Waffe 26 Kerben! Curly Bill ermordete im Jahre 1881 den Marshal White zu Tomb- stoue in Arizona, drang mit seiner Bande zu Charleston (Arizona) in eine Kirche ein. während daselbst Gottesdienst gehalten wurde, und zwang den Geistlichen vor der von seinen Spießgesellen im Zaume gehaltenen Gemeinde zum Tauzeu auf dem Altar; überdies verübte er verschiedene Räubereien und Gewalthaten. Daß die Mehrzahl dieser Schandbuben ihr Leben nicht ans natür- liche Weise enden, sondern daß sie gewaltsamen Todes sterben, oder wie in Amerika der technische Ausdrucke hierfür lautet, „with their boots on", zu deutsch „mit ihren Stieseln an", ist nicht zu verwundern. Unter solchen wüsten Gesellen sindet „Richter Lynch" (d. h. die Volksjustiz) Arbeit genug, dessen Jurisdiktion freilich gesetzlich nicht anerkannt ist. Im Jahre 1882 sind innerhalb des weiten Gebiets der Vereinigten Staaten — richtiger gesagt, in seinen westlichen Teilen — insgesamt 57 Personen gelyncht worden. In zwöls Fällen wurden zwei und in vier Fällen vier Personen zu gleicher Zeit gelyncht; 35 der auf diese Weise Verurteilten waren Weiße, 21 Neger und einer ein Indianer. Teeren und Federn eines Verbrechers, eine nicht nur äußerst schimpf- liche, sondern aus nachstehenden Gründen auch mit großen körperlichen Schmerzen verbundene Strafe, kommt sehr selten mehr vor, — allenfalls noch hier und da in Nevada und Colorado. Durch das mittelst eines Besens bewerkstelligte Bestreichen des bloßen Körpers mit Teer wird die Thätigkeit der Hautporen wesentlich unterdrückt und hierdurch ein Zu- stand der Beängstigung herbeigeführt, der, zu lange fortgesetzt, den Tod 1) Oberster Beamter und Civilrichter eines Bezirkes.

10. Aus allen Erdteilen - S. 1

1887 - Münster i.W. : Schöningh
Afrika. Lin Ueiche ilrna. König Aalongo. V. L. Cameron. Das eigentliche Urua erstreckt sich über neun Grade südlicher Breite. Es wird im Westen von dem Lomami, im Osten von den Stämmen am User des Tanganjika-Sees begrenzt. Das ganze Reich ist in viele Distrikte geteilt, deren jeder von einem Kilolv oder Hauptmann regiert oder vielmehr mißregiert wird. Die einen sind erbliche Statthalter, andere werden von Kasongo, dem Herrscher Uruas, für eine Periode von vier Jahren ernannt. Nach Ablans dieser Zeit werden sie, wenn er mit ihnen zufrieden war, entweder wieder ernannt oder nach einem anderen Distrikt versetzt, oder sie dürfen sich ins Privatleben zurückziehen; haben sie sich aber sein Mißfallen zugezogen, so läßt er ihnen die Nase, die Ohren oder Hände abschneiden. Die Rangstufen sind in Urua streng geschieden, und die Höher- stehenden heischen von den Niedrigeren vollkommenste Ehrerbietung. Mir ist ein Fall der Art. weil ich Zeuge davon war, besonders lebhaft im Gedächtnis geblieben. Ein Mann, der selbst einen ziemlich hohen Rang bekleidete, wagte es bei einer Unterhaltung mit mir, sich niederzusetzen, während ein im Range über ihm Stehender dabei aufrecht stand. Augeu- blicklich wurde er beiseite gerufen und ihm ein derber Verweis erteilt, und später erfuhr ich, er habe es nur meiner Gegenwart zu verdanken ge- habt,. daß ihm dies schwere Verbrechen nicht seine beiden Ohren kostete. Die Strafen, welche von Kasongo und seinen mit hoher Machtvoll- kommenheit begabten Häuptlingen verhängt werden, bestehen in Tod und Verstümmelung. Die Nase, ein Finger, eine Lippe, ein halbes oder ein ganzes Ohr werden wegen eines leichten Fehltritts abgeschnitten; ernstere Vergehen werden mit dem Verlust der Hände, Zehen, Ohren und des Lebens geahndet. Kasongo, oder der jedesmalige Herrscher, maßt sich göttliche Macht Aus allen Erdteilen. \
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