Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
12
Die deutschen Ströme.
Teutschlands von der Elbe nach Osten. Die in den
Mittelgebirgen aus einen weiten Raum, in Tausende von
Tälern zerteilten Quellflüsse sammeln sich bei allen
deutschen Strömen bald nach dem Austritt aus dem
Gebirge, wo daher alle unsere Ströme auf kurzer Strecke
eine Menge von Zuflüssen empfangen, wogegen das
Tiefland nur wenige größere Zuflüsse zusendet. So
erhält die Elbe nebeneinander Saale, Mulde und
Schwarze Elster, die Oder Meitze, Bober und Bartsch
und die Weser Fulda, Eder, Werra und Diemel. Weiter
unten tritt in allen diesen Fällen nur noch ein größerer
Nebenfluß: Aller, Havel, Warthe hinzu, der in jedem
Falle die Schiffbarkeit auf eine höhere Stufe hebt.
Außerdem tritt in den mitteldeutschen Flußsystemen in
jedem einzelnen ein Nebenfluß hervor, in dessen Richtung
sich der Hanptflnß fortsetzt, so daß eine längere Hydro-
graphische Linie entsteht, die verhältnismäßig kleinen
Nebenflüssen wie Saale und Neiße eine höhere Beden-
tung verleiht. Ein anderer Einfluß der Bodengestalt
macht den Unterlauf aller Flüsse in den Küstengebieten
der Ostsee durchaus abhängig von dem Zug der die
Ostsee umgürtenden Höhenrücken. Wo dieses System
in Holstein und dann wieder in Ostpreußen nordsüdliche
Richtung annimmt, geht sein Abfluß westwärts, wo es
nordöstlich gerichtet ist, nordwestwärts und in der Senke
der untern Oder ostwärts.
Früher, als die Geographie den Wasserscheide n
■Gtne große, aber nicht begründete Bedeutung beilegte,
war viel die Rede davon, daß durch Deutschland ein
Teil der großen europäischen Wasserscheide zwischen
Ozean und Mittelmeer ziehe. Auch der Ruhm des
Fichtelgebirges geht darauf zurück, daß dort die Quellen
des Mains und der Eger, der Nab und der Saale
liegen, der Zuflüsse des Rheius, der Donau und der
Elbe. Praktisch bedeuten solche Annäherungen nichts,
wenn sie so hoch gelegen sind, daß der Verkehr sie nicht
-benutzt. Wenn auf den? 800 in hoheu Brockenfeld in
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Extrahierte Personennamen: Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Werra Ostsee Ostsee Holstein Ostpreußen Deutschland Mains Eger Rheius Donau
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Vom Kassai bis Mukenge.
Palmen beschattet wird. Tambo selbst ist an einer regel-
mäßigen Palmenallee angelegt, die von 50 zu 50 in
kreisförmig erweitert ist, um hier Hütten und Wohn-
räume auszunehmen. Im Zentrum dieser Kreise sieht
man des Abends die Eingeborenen um ein Feuer ge-
schart, wo sie gemütlich plaudernd ihren Hanf rauchen.
Nicht nnnder schön sind drei nördlich von Tambo ange-
baute Ortschaften, von denen aus die Täler des Kalambei
und des Dischibi ein hübsches Panorama abgeben. An
letzterem entlang ziehen sich ausgedehnte Maniokfelder,
und jenseits derselben sieht man die düstern Umrisse des
Urwaldes.
Das Wesen des Baluba ändert sich von hier ab, die
Hütten von Tambo sind geräumig und in anderer Art
hergestellt wie die der bisher berührten Ortschaften. Wir
finden hier die Hausform. Die Bevölkerung hat nicht
mehr den scheuen Charakter, der uns noch vor wenigen
Tagen so unangenehm aufgefallen war.
Der nächste Marsch führte über hügeliges, mit
mehreren kleinern Urwaldparzellen und Baumfavanne
bedecktes Gelände nach dem Dorfe Mukelle. Nur der
Tfchikamakama und sein Schwesterbach, der Kange, durch-
schneiden mit feuchten Niederungen unfern Pfad. Auch
der folgende Tag brachte uns dasselbe landschaftliche
Bild, nur die Zahl der Wasseradern ward größer. Der
Aufenthalt, den sie und einzelne Urwaldungen bereiteten,
war doch fo erheblich, daß wir erst spät am Tage einen
Platz erreichten, wo wir trotz seiner ungünstigen Lage
unser Lager aufschlagen mußten. Wasser und Ortschaften
waren weit entfernt. Die Leute machten keine ver-
gnügten Gesichter, doch der kommende Tag entschädigte
sie durch einen kurzen Marsch und die günstige Lage des
neuen Rastplatzes. Vom Lager aus konnten wir das
schöne Tal des Luengo von der Quelle bis zur Eiumün-
dnng des Kaminango verfolgen. Die Savanne war mit
Baumgruppen angefüllt. Im Osten lag ein größerer
Urwald, im Norden zwischen kleinern Urwaldstrecken
13*
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Inhalt: Zeit: Geographie
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196
Vmn Kassai bis Mukenge.
waren große Maniokfelder, und in unmittelbarer Näh?
umgaben die drei Hüttenkomplexe des Dorfes Kiassa-
Muschilla das Lager. Die Anlage der Hütten war hier
nicht so regelmäßig und geschmackvoll wie in Tambo.
Nur einige Wohnungen trugen ein Palmdach, die meisten
waren bloß mit breiten Baumblättern gegen die Regen-
güsse gedeckt. An einzelne Hütten lehnte sich eine kleine
Veranda, und neben dieser lag dann der Gemüsegarten,
in welchem Hanf, Pfeffer, Bohnen, Kürbis, Erdnuß,
Bataten und die hohen Stauden der Hirse bunt neben-
einander standen. Erst außerhalb des Dorfes begannen
Maniokfelder. Tie Eingeborenen machten einen znfrie-
denen Eindruck. Nahrungssorgen kennen sie nicht- ohne
erhebliche Mühe gibt ihnen der fruchtbare Boden eine
reiche Ernte und die Palme den erfrischenden Wein.
Am nächsten Morgen setzten wir den Marsch fort.
Wieder passierten wir im Luengotal einen ausgedehnten
Bestand an Weinpalmen und traten dann in die Ur-
Waldungen ein. Die Nacht verging unter Gewitter und
starkem Regen, so daß wir schon für den Aufbruch Be-
fürchtungen hegten; indes klärte sich der Himmel auf,
und wir konnten den Marsch nach Tumba-Tschimbari
antreten. Die vorwiegend aus Urwald bestehende Be-
deckung des hügelförmigen Terrains bot Schutz gegen die
brennenden Strahlen der bereits hoch am Firmamente
stehenden Sonne. Tumba liegt auf einer steilen Er-
Hebung, welche das linke Kandimbanfer begleitet. Es
hat 50 schön angelegte und mit Blättern bedachte Hütten.
Seine günstige Lage an der Straßengabelung nach
Mukenge und Kapungu, einem Baketedorfe am rechten
Lnluaufer, wo sich ein bedeutender Elfenbeinmarkt be-
findet, gestaltet Tumba zu einem vielbesuchten Knoten-
Punkt der Karawanen. . . .
Am 2. November führte der Marsch bis an den
30 m breiten Luebo. Die erwartete Baumbrücke war
nicht vorhanden. Da der Fluß bei einer Stromgeschwin-
digkeit von 120 m in der Minute 2 bis 4 in tief toarr
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Die Bedeutung der Mittellage.
233
politische Frühreife Frankreichs führt zum Teil auf
die natürlichen Schranken feiner Ausbreitung zurück.
Es ist halb zentral und doch randlich gelegen. Tie Rand-
lagen sind wenigstens an den Rändern durch die Natur
bestimmt und festgehalten, die Jnnenlage wird natur-
gemäß immer nur an wenigen Stellen diesen Vorteil
haben. Staaten von dieser Lage, die wie Deutsch-
l a n d viel mehr nur politische als geographische Begriffe
sind oder £ ^erreich, müssen in vielen Fällen ein
Ausgreifen nach einer Seite hin unterlassen, weil die
Deckung uach der andern zu fehlte. In der österreichischen
Orientpolitik des 19. Jahrhunderts ist echt zentral-
europäisch der ängstliche Zug, der bei jedem Schritt vor-
wärts die Flanke oder den Rücken durch Rußland, Frank-
reich oder Preußen bedroht sah. Welcher Gegensatz zu
dem rücksichtslosen, weil rückenfreien Vordringen Ruß-
lands! In diesem Andrängen von allen Seiten hält nur
eine starte Organisation, ein starkes Bewußtsein seiner
selbst, Arbeit, Ausdauer, Wachsamkeit, Schlagfertigkeit
ein Volk aufrecht. Daher wirkt diese Lage auf ein er-
ziehungsfähiges Volk stählend, während ein schwaches
ihren Anforderungen erliegt. Deutschland ist nur, wenn
es stark ist. Dieselbe Stellung legte im fernen Inner-
afrika dem zentralen Sudanftaate Bornu gleiche Pflichten
auf. Barth schrieb vorausblickend vor bald 50 Jahren:
Die zeutrale Lage ist für Bornu ebensowohl eine Quelle
vou Macht als von Gefährdung. „Welche Vorteile Bornu
auch aus seiner zentralen Lage ziehen mag, so hat diese
doch zugleich die Gefahr zur Folge, mit dem einen oder
andern seiner Nachbarländer in fortwährende Zwiftig-
feiten verwickelt zu werden. Und daraus ergibt sich, daß
sich dieses Reich unter einer schwachen Regierung auf die
Dauer nicht wird erhalten können".*) Dieses auch schon
nicht wegen der Unmöglichkeit, bei innerer Schwäche die
*) Heinrich Barth, Reisen in Nord- und Zentral-Afrika. 1857.
Iii. Seite 9.
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Extrahierte Personennamen: Barth Heinrich_Barth Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutsch- Deutschland Bornu Zentral-Afrika
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250
Erläuterungen.
und Nordamerika, deren Beobachtungen er in zahlreichen Schriften
niedergelegt hat. In seinem Werke: „Tie geographische Lage der
Hauptstädte Europas" legt er den Einfluß der Natur der Ortlich-
keit aus die Entwicklung der menschlichen Siedlungen an den kon-
kreten Beispielen der Hauptstädte Europas in feinsinniger Weise dar.
K r e i d e f o r m a t i o n, eine Meeresbildung, hat als Hauptbestand-
teile Sandstein- und Kalkablagerungen. Zu erster» gehört der leicht
verwitternde Quadersandstein, dessen Name von den Quadern
herrührt, die durch die senkrechte Zerklüftung der wagerechten
Gesteinsschichten entstehen. In den obern Schichten dieser For-
mation kommt die weiße Schreibkreide in weiter Verbreitung vor.
Kulni (Kolm) dient im md. Sprachgebiet häusig zur Bezeichnung
einer Bergkuppe; bezeichnet auch die höchste Erhebung eines Berg-
stockes (Rigi-Kulm).
L a t e r i t (= Ziegelgestein) ist eine Bodenart von toniger Be-
schafsenheit und ziegelroter Farbe, entstanden aus Verwitterungen
an der Oberfläche archäischer Felsmassen. In den Tropen weit
verbreitet und meist sehr fruchtbar.
Lianen nennen wir die verschiedenartigsten Schlingpflanzen mit
holzigem Stengel. Massenhaft treten sie im tropischen Urwalde
auf, den sie mit ihren gewundenen, mannigfaltig verschlungenen,
seilartigen Stämmen fast undurchdringlich machen.
Lienhard Fritz, geb. 4. Oktober 1865 zu Rothbach i. Elf., Dichter
und Schriftsteller, Vertreter der fog. Heimatkunst; ein frisches,
ursprüngliches Talent, kraftvoll und gemütstief zugleich. Das Beste
sind seine lyrischen Gedichte, doch auch als Dramendichter und
Essayist geschätzt.
L i v i n g st o n e David, geb. 19. März 1813 zu Blantyre bei Glas-
gow, gest. 4. Mai 1873 zu Tschitambo am Südufer des Bangweolo-
sees in Afrika. Erforschte in Südafrika u. a. das Sambesigebiet
und die Länder westlich der großen Seen im Quellgebiet des
Kongo. Einer der größten Afrikaforscher, der, was Länge
der zurückgelegten Wege (5009 km) und Größe des erschlossenen
Neulandes (2'/z Mill. qkm) angeht, an erster Stelle steht.
Loggia bezeichnet gewöhnlich einen überdeckten Gang um das obere
Stockwerk eines Gebäudes, auch eine halb offene Säulen- oder
Pfeilerhalle.
Löß ist — nach Kirchhofs — ein mürber, gelbbrauner Lehmboden,
dessen feinste Teilchen in besonders dürren Zeiträumen der
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: Lienhard_Fritz David David
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Europas Blantyre Afrika Südafrika
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264
Erläuterungen.
bekleidete er den Posten eines Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika.
Wenn Wißmann als Forscher auch nicht die Bedeutung eines
Barth, Nachtigal und Schweinfurth hat, so darf er doch einen
Ehrenplatz unter den deutschen Afrikaforschern beanspruchen.
Schriften: „Unter deutscher Flagge quer durch Afrika"; „Im
Innern Afrikas" (mit Wolf, Franyois und Mueller); „Meine
zweite Durchquerung Afrikas".
W ran gel Ferd. von, russischer Seefahrer, geb. 1794 in Livland,
gest. 1870 zu Dorpat. Leitete eiue erfolgreiche Erpedition in das
nordöstliche Sibirien.
Z e t e s s. Kalais.
Zirbel (Pirius cembra) kommt in den Alpen (zwischen 1300 bis
2000 m), Karpathen, Ural und Nordsibirien vor. Sie hat fein-
gezähnte Nadeln, zimtbraune Zapfen und eine zuletzt unregel-
mäßige Krone.
Z y k l o p e n a u g e. Man dachte sich die Zyklopen als Riesen, welche
nur e i n Auge und zwar mitten auf der Stirne hatten.
Druckfehler-Berichtigung.
1) Statt Nankamen (S. 45, 6. Z. v. o.) lies Slankamen.
2) „ ad oculus (S. 95, 12. Z. v. o.) „ acl oculos.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Wißmann Barth Schweinfurth Wolf Mueller Kalais
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Die deutschen Ströme.
13
felsbesätem Heide- und Moorland die Wasserscheide
zwischen Bode und Oder, Elbe und Weser sast verwischt
ist, wird davon tanm jemals praktischer Nutzen gezogen
werden. Wenn dagegen das Vorwalten flacher Erhebun-
gen zwischen den deutschen Mittelgebirgen und die auf
weite Strecken bin geringfügigen Höhenunterschiede im
Tiefland die Wasserscheiden nicht überall zu scharfer
Ausprägung kommen lassen, so kann das wichtiger wer-
den. Auch das Versinken des Wassers in den Schlnften
und Höhlen des Kalksteins verwischt die Wasserscheiden-
so verliert die Donau unter Tuttlingen einen Teil ihres-
Wassers, der dann im „Quelltopf" der Aach im Hegau
mächtig hervorquillt und dem Rhein zufließt. Bei bcr
bekannten Station Treuchtlingen zwischen Nürnberg
und Ingolstadt entspringt ein Quellarm der Rezat nur
5 m über der Altmühl und hart neben ihr. Flußgeröll
zwischen Altmühl und Rezat zeigt, daß hier nicht immer-
eine Trennung bestand. Bei Neumarkt liegen die Ur-
sprünge von Nebenflüssen der Altmühl und Regnitz, von
denen die eine zur Donau, die andere zum Main geht,
auf derselben sumpfigen Hochfläche. Als Livingstone
den Dilolosee als Quellsee von Zambesi- und Kongo-
Zuflüssen entdeckt hatte, schrieb ein fränkischer Geograph
in den Geographischen Mitteilungen (1858): Der Dilolo
entspricht ganz diesem bayrischen Snmpse! Auf dem
Schwarzwald verbinden Bewässerungskanäle in Hoch^
mooren Rhein- und Donauzuflüsse. Ungemein häufig
find im norddeutschen Tiefland bei abnehmenden Höhen
und Wassergeschwindigkeiten die Annäherungen und
Verbindungen, die besonders durch die Kanalreihe von
der Havel bis zur Weichsel ausgenutzt wurden.
Die Wasserführung der 'deutschen Flüsse zeigt den
großen Unterschied der Alpenabflüsse mit ihren großen
natürlichen Sammelbecken in Firnfeldern und Gletschern,
die einen ausdauernden Zufluß im Sommer gewähr-
leisten, und den Abflüssen der deutschen Mittelgebirge
mit ihren raschen Schwellungen bei den Frühlingsregen
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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190 Vom Kassa? bis Mukenge.
Verbindung mit der Außenwelt aus diese Breschen ange-
wiesen sind. Sie sind wie kleine, reich mit Schätzen an-
gefüllte, daher vielbegehrte, aber abgesonderte und auch
gegeneinander abgeschlossene Kämmerchen. Alles dies
liegt auf einer Seite des Hanpttores. Auf der andern
Seite zieht die Mauer fast ohue Öffnung fort. Einige
enge Türen gewähren Einlaß unter Schwierigkeiten.
Größer sind sie in einem Ausbau, der der Halbinsel
Schantnng entspricht; aber über dessen Grenzen hinaus
nach dem Innern ist der Durchgang mühsam und beinahe
versperrt. Eine Sonderpsorte endlich, welche durch die
Festung von Taku gesperrt werden kann, führt nach dem
in einem abgelegenen Winkel befindlichen Palast des
Herrschers. Das einzige Tor außerhalb des großen
Haupteinganges, von dem man durch energische Anlage
neuer Straßenzüge den Zugang in weitere Teile des
Innern erzwingen kann, ist dort, wo (bei Kiantschou)
der Ausbau angesetzt, während man von den südlichen
Breschen ans über die umwallten kleinen Räume nicht
hinauskommt.
Ii. Vom ttassai bis Mukenge. . ^
Im Innern Afrikas. Die Erforschung des Kassai während der
Jahre 1883—1885. Von Hermann Wißmann, Ludwig Wolf, Curt
von Francis, Hans Mueller. Leipzig 1888, F. A. Brockhaus.
S. 68-84. (Gekürzt.)
Unsere gesamte Expedition hatte sich am Kassai ver-
einigt. Es blieb bei den großen Schwierigkeiten des
Überfetzens über den großen Strom leider nur so viel
Zeit, um die Höhenlage des Flusses, seine Breite und
Geschwindigkeit zu bestimmen, sowie einige Tiefeniuessuu-
gen vorzunehmen. Mit Hülfe von 20 recht bequemen,
großen Kanus und angesichts einer bunten Menge ein-
heimischer und benachbarter Bewohner ging der Über-
gang glücklich von statten, und wir befanden uns bald
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Hermann_Wißmann Ludwig_Wolf Ludwig Curt
von_Francis Hans_Mueller
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Vom Kassai bis Mukenge. Ul
auf dein Marsche nach Tschimbundu, deni neuen Lager--
Platz. Wir passierten den Schimbindabach, der in un-
steten Windungen durch ein an Öl- und Weinpalmen
reiches Tal dem Kassai zueilt. Gegen Eintritt der Dun-
kelheit erreichten wir Tschimbundu.
Der folgende Tag war für einen Besuch der Kassai^
sälle bestimmt. Frühzeitig ritten Wißmann, Franz
Mueller und Franc-ois in Begleitung von 27 Trägern
dorthin ab. Der Führer behauptete, daß es möglich sei,
schon am Abend von den Fällen zurück zu sein, doch war
hieran gar nicht zu denken, denn die zahlreichen tiefein-
geschnittenen Wasseradern erschwerten das Vordringen
und rieien eine solche Ermüdung hervor, daß im Dorfe
Kabeje Halt geniacht werden mußte. Beim Weitermarsch
wurde bald das Rauschen des Falles vernehmbar, an-
fangs undeutlich und in Unterbrechungen, jedoch stets
zunehmend, bis es zum Brausen anwuchs und plötzlich
der herrliche Strom sichtbar wurde. In drei mächtigen
Armen stürzten wirbelnd und schäumend die gewaltigen
Wassermassen bei einer Breite von 200 111 über das
felsige Bett in das 6 in tiefer gelegene Becken hinab.
Hier strömten sie in eiliger Hast einem nur 30 m breiten
Felsentor entgegen. Die Massen schoben und drängten
sich, an den nackten Wänden leckten die gejagten Wellen
hoch empor, und hindurch eilte in heftigem Toben das
erregte Element, um noch lange schäumend zwischen
Palmen und Pandanus dahinzufließen. Der Anblick
war überraschend schön. Mochte das Auge den heran-
wälzenden Wogen entgegen oder hinab in den brausenden
Kessel schauen, wo der weiße Gischt der zerrissenen Wellen
sich an der Felswand brach, oder mochte es den Strom
entlang über die palmenbedeckte Ebene schweifen, bis die
blitzenden Windungen in der Ferne verschwanden, überall
fesselte die großartige Szenerie der Natur!
Der Rückweg wurde in aller Frühe angetreten. Die
Bewohner der Ortschaften grüßten uns wie alte Be-
kannte und gaben uns von Ort zu Ort das Geleit.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
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Vom Kasscn bis Mukenge.
beide mit Urwald bestandenen Ufer hier unbewohnt und
keine Kanus vorhanden waren, so wurde schnell eine
Brücke gebaut. An beiden Ufern wurde zu diesem Zwecke
je ein mächtiger Baum gefällt, in der Mitte des Flusses
die beiden Stammenden mit Lianen zusammengebunden
und dann lange Stangen in die Bettsohle des Flusses
gerammt, welche, durch Lianen verbunden, das Brücken-
geländer herstellten. Innerhalb zweier Stunden war
die Brücke fertig, und der Übergang konnte beginnen.
Nicht iinmer jedoch geht auf der Reise der Brückenbau
so schnell. Oft fehlt es in der Nähe des Flusses an
passenden Bäumen, oder die Brücke, kaum fertig, wird
von der starken Strömung fortgerissen, so daß der Bau
von neuem begonnen und oft drei-, viermal wiederholt
werden mutz. In solchen Fällen muß die Karawane
nicht selten tagelang an einem ungastlichen Flußufer
lagern.
Nachdem der Luebo glücklich passiert war, wurde
inmitten einer Urwaldung in der Nähe des Zembu
gelagert. Wie bei ersterm so waren auch die Talhänge
des letztern mit dichtem Wald besetzt und zum Flußbette
sanft geneigt. Beide Flüsse durchschneiden in raschem
Laufe das Tal und haben viele Stromschnellen. Ebenso
wie beim Passieren des Luebo waren wir genötigt, am
4. November auch über den Zembu eine Baumbrücke zu
bauen. Die Träger fällten sofort mehrere Stämme und
zogen sie wie gestern über den Fluß. Zu beiden Ufer-
feiten befanden sich in der Talsohle dichte Urwaldungen,
aus deren dunkelgrünem Grund einzelne kleine Teiche
hervorschimmerten.
Der Zembn ist der Typus eines Urwaldflüßchens.
Alle Reize der jungfräulichen Vegetation sind hier in der
Vollendung vertreten: das Gewirr der Lianen, die
vielen umgebrochenen Stämme, die Fülle der niedrigen
Farne und Sträucher und das lebendige Rauschen des
Zembu, der über Klippen und wurzelreiche Stämme
dahineilt.
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